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Gertrude Hedwig Anna Pringsheim geborene Dohm 13 Juli 1855 in Berlin 27 Juli 1942 in Zurich war eine deutsche Schauspielerin Sie war die Schwiegermutter des Schriftstellers Thomas Mann Hedwig Pringsheim als junge Frau Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHedwig Pringsheim war das zweite von funf Kindern von Ernst Dohm und seiner als Frauenrechtlerin bekannten Ehefrau Hedwig Dohm Ihr Vater war der Chefredakteur der satirischen Zeitschrift Kladderadatsch die Mutter machte sich ab den 1870er Jahren als Schriftstellerin Publizistin und Feministin einen Namen 1873 forderte sie als eine der ersten in Deutschland das Stimmrecht fur Frauen Der Salon von Hedwig Pringsheims Eltern war fester Treffpunkt der kulturellen und geistigen Elite Berlins u a verkehrten dort Alexander von Humboldt Ferdinand Lassalle Fanny Lewald Hans und Cosima von Bulow und Franz Liszt Wegen der schlechten Bezahlung des Vaters war die Familie jedoch eine Zeit lang in finanziellen Schwierigkeiten Als Ernst Dohm 1869 sogar die Schuldhaft drohte loste sich die Familie fur fast ein Jahr auf Die Tochter kamen in Pensionen beziehungsweise in ein Internat nach Eisenach Ernst Dohm floh nach Weimar und Hedwig Dohm verbrachte ein Jahr bei ihrer Schwester in Rom Uber eine Freundin der Familie die einstige Schauspielerin Ellen Franz kam Hedwig zum Hoftheater in Meiningen Ihr Debut gab sie am 5 Januar 1875 in der Rolle der Louise in Schillers Kabale und Liebe 1 Weitere Rollen waren die Jessica in Kaufmann von Venedig die Esther im gleichnamigen Dramenfragment von Franz Grillparzer Esther die Bertha in Wilhelm Tell und das Kathchen in Das Kathchen von Heilbronn die sie auch auf den Gastspielreisen der Meininger in mehreren europaischen Stadten verkorperte nbsp Alfred Pringsheim in jungeren JahrenIm Jahr 1876 lernte sie den vermogenden Mathematikprofessor und Kunstmazen Alfred Pringsheim kennen den sie am 23 Oktober 1878 heiratete Mit ihm hatte sie die funf Kinder Erik 1879 1909 Peter 1881 1963 Heinz 1882 1974 und die 1883 geborenen Zwillinge Klaus 1883 1972 und Katharina 1883 1980 genannt Katia Erik war das schwarze Schaf der Familie und wurde nach Argentinien verbannt Ihre Sohne Peter und Klaus schlugen spater wie ihr Vater die akademische Laufbahn ein und hatten Professuren fur Physik bzw Komposition inne Heinz war ein promovierter Archaologe Die Tochter Katia Mann war die erste Abiturientin Munchens und gehorte zu den ersten aktiven weiblichen Studenten an der Munchener Universitat Sie heiratete 1905 den Schriftsteller und spateren Nobelpreistrager Thomas Mann nbsp Palais Pringsheim 1890 1933 ehem Arcisstr 12 Fotografie um 1891Das Palais Pringsheim in der Arcisstrasse 12 eine 1890 fertiggestellte Stadtvilla am Konigsplatz in Munchen war unter Hedwig Pringsheims Regie lange Zeit Mittelpunkt der Munchner Gesellschaft Hedwig Pringsheim unterhielt daruber hinaus einen langjahrigen Briefwechsel mit dem Publizisten und Schauspieler Maximilian Harden der sich auch auf politische Themen wie die gemeinsame Ablehnung des wilhelminischen Reiches bezog Von ihrem Enkel Golo Mann wurde Hedwig spater als femme du monde der bayrischen Kapitale beschrieben die die so seltene Kunst vollendeter Konversation beherrschte Obwohl ihr Grossvater mutterlicherseits bereits 1817 und ihre Familie vaterlicherseits 1827 zum evangelischen Glauben konvertiert waren musste Hedwig als Nicht Arierin mit ihrem judischen Ehemann 1939 vor den Nationalsozialisten in die Schweiz fluchten Der Familiensitz war bereits 1933 enteignet worden die Villa wurde abgerissen An ihrer Stelle entstand der Verwaltungsbau der NSDAP Heute heisst der Bau Munchner Haus der Kulturinstitute Die aktuelle Adresse lautet Katharina von Bora Strasse 10 die Arcisstrasse ist inzwischen kurzer als zur Zeit Pringsheims Hedwig Pringsheim starb im Alter von 87 Jahren im Exil in der Schweiz Schriften Bearbeiten nbsp Tagebucher 2013 2021 Hausliche Erinnerungen 11 Feuilletons der Schwiegermutter von Thomas Mann in der Vossischen Zeitung 1929 bis 1932 Herausgegeben und eingeleitet von Nikola Knoth Eigenverlag Berlin 2005 ISBN 3 00 017883 X Hedwig Pringsheim Mein Nachrichtendienst Briefe an Katia Mann 1933 1941 Herausgegeben und kommentiert von Dirk Heisserer Wallstein Verlag Gottingen 2013 ISBN 978 3 8353 0253 2 Hedwig Pringsheim Tagebucher Hrsg und kommentiert von Cristina Herbst Wallstein Verlag Gottingen Band 1 1885 1891 2013 ISBN 978 3 8353 0995 1 Band 2 1892 1897 2013 ISBN 978 3 8353 1267 8 Band 3 1898 1904 2014 ISBN 978 3 8353 1426 9 Band 4 1905 1910 2015 ISBN 978 3 8353 1626 3 Band 5 1911 1916 2016 ISBN 978 3 8353 1804 5 Band 6 1917 1922 2017 ISBN 978 3 8353 1996 7 Band 7 1923 1928 2018 ISBN 978 3 8353 3183 9 Band 8 1929 1934 2019 ISBN 978 3 8353 3499 1 Band 9 1935 1941 2021 ISBN 978 3 8353 3881 4 Hedwig Pringsheim Meine Manns Briefe an Maximilian Harden Herausgegeben und kommentiert von Helga und Manfred Neumann diese haben den Titel gewahlt Aufbau Verlag Berlin 2006 ISBN 3 351 03075 4 Siehe auch BearbeitenPringsheim Familie Literatur BearbeitenInge und Walter Jens Katias Mutter Das ausserordentliche Leben der Hedwig Pringsheim Rowohlt Verlag Reinbek 2005 ISBN 3 498 03337 9 Inge und Walter Jens Auf der Suche nach dem verlorenen Sohn Die Sudamerika Reise der Hedwig Pringsheim 1907 8 Rowohlt Verlag Reinbek 2006 ISBN 3 498 05304 3 Kirsten Jungling Brigitte Rossbeck Katia Mann Die Frau des Zauberers Propylaen Berlin 2003 ISBN 3 549 07191 4 Isabel Rohner Tochter Tochter In dies Spuren ins Jetzt Hedwig Dohm eine Biografie Ulrike Helmer Verlag 2010 ISBN 978 3 89741 299 6 S 91 103 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hedwig Pringsheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hedwig Pringsheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wie Manns Schwiegermutter Hitlers Druck standhielt Rezension von Hedwig Pringsheim Mein Nachrichtendienst Briefe an Katia Mann 1933 1941 5 April 2013 Katjas neue 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