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Slatina ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt acht Kilometer nordlich von Horazdovice und gehort zum Okres Klatovy SlatinaSlatina u Horazdovic Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Plzensky krajBezirk KlatovyFlache 564 488 1 haGeographische Lage 49 23 N 13 45 O 49 388055555556 13 744444444444 430 Koordinaten 49 23 17 N 13 44 40 OHohe 430 m n m Einwohner 100 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 341 01Kfz Kennzeichen PVerkehrStrasse Kasejovice HorazdoviceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Vaclav Vachuska Stand 2014 Adresse Slatina 62341 01 HorazdoviceGemeindenummer 578436Website www obec slatina euKapelle des hl WenzelNeue SynagogeEingang zum judischen FriedhofHaus Nr 4 ehemaliges Vereins und Gasthaus der JudengemeindeVelky certuv naramekSonnenuhr am SteinbruchNischenkapelle des hl WenzelNischenkapelle der hl Barbara Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Judische Gemeinde 4 Gemeindegliederung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeographie BearbeitenSlatina befindet sich im Hugelland Blatenska pahorkatina Das Dorf liegt am gleichnamigen Bach Slatina der sudwestlich von Slatina in den Sveradicky potok einmundet Nordlich erhebt sich der Babacek 551 m im Osten der Na Soudne 534 m sudostlich der Hreben 552 m sowie im Westen der Radilec 491 m Gegen Nordosten liegt der Teich Vusi sudlich der Teich Strasin Nachbarorte sind Nezdrev Bezdekov Hradiste und Zahorcicky im Norden Pole Kadov und Vrbno im Nordosten Lnarsky Malkov Lazanky und Zabori im Osten Cecelovice Slivonice und Komusin im Sudwesten Sveradice im Suden Velky Bor U Pazderny und Barak im Sudwesten Holkovice Placek und Dobrotice im Westen sowie Ujezd u Chanovic und Chanovice im Nordwesten Geschichte BearbeitenSlatina wurde um 1150 gegrundet und gehorte zum slawischen Siedlungsgebiet um die Burgstatten Hradiste und Prachen Die erste urkundliche Erwahnung des Dorfes erfolgte 1227 als Besitz des Klosters St Georg auf der Prager Burg das in Slatina um 1220 einen Hof angelegt und die erste Kirche in der Gegend errichtet hatte Im Jahre 1284 verkaufte der Prager Bischof Tobias von Bechin die Hofe Slatina und Pole an den Burggrafen Bohuslav von Zvikov Dieser verausserte Slatina 1303 an Peter von Nebrehovice Durch die Kolonisation des Klosters und der Nachbesitzer war Slatina auf 30 Hauser angewachsen Im Sommer 1421 zog das Heer Jan Zizkas auf dem Weg zur zweiten Belagerung der Burg Rabi durch die Gegend und brannte in Slatina die holzerne Kirche des hl Wenzel nieder Strizek von Nebrehovice liess an Stelle der abgebrannten Kirche die steinerne Kapelle des hl Wenzel errichten Im Jahre 1426 verkaufte er die Guter Nebrehovice und Slatina an Oldrich Kocka auf Drouzetice der Slatina 1436 an Jan von Nebrehovice verausserte Die Nebrehovsky von Nebrehovice verkauften das Gut Slatina 1517 an Heinrich Woselsky von Langendorf auf Woselecz ihm folgte ab 1543 sein Sohn Peter Das Dorf Slatina war spatestens seit dieser Zeit geteilt 1543 wurde auch Busek Zaborsky von Brloh in der Landtafel als Besitzer der Guter Kadov Zabori und eines Anteils von Slatina eingeschrieben Nach dem Tod des Peter Woselsky von Langendorf erbte 1578 seine Witwe Nabka die Herrschaft Woselecz mit allem Zubehor Sie teilte 1583 den Besitz mit ihren drei Tochtern dabei erhielt Marketa Kokorovec von Kokorov die Guter Woselecz und Slatina Marketa und ihr Mann Jan Kokorovec von Kokorov liessen den Familienbesitz unter ihren vier Sohnen und drei Tochtern aufteilen wobei die Guter Woselecz Kotoun und Slatina Jan Vilem Kokorovec und seiner Frau Eva Katerina geborene Markvart von Hradek zufielen Vermutlich vermachten diese ihren Anteil an Slatina der Stadt Horazdovice zugunsten des Spitals Den anderen Anteil erbte Buseks Sohn Alexander Zaborsky von Brloh dem 1620 sein altester Sohn Alexander Vaclav folgte Dieser liess in Slatina wahrscheinlich einen Herrensitz anlegen und verwendete das Pradikat Zaborsky von Brloh auf Slatina In der berni rula von 1654 sind fur Slatina neun Bauern vier Chalupner und sechs Gartner ausgewiesen zum Horazdovicer Anteil gehorten vier Bauern ein Chalupner und zwei Gartner zum Anteil der Zaborsky funf Bauern drei Chalupner und vier Gartner Alexander Vaclav Zaborsky verkaufte seinen Anteil 1677 an Jan Kavka von Svarov und machte die Feste Kozlov zu seinem neuen Sitz Im Jahre 1680 erwarb Adam Oppel diesen Anteil Dessen Witwe Afra Ursula geborene Wiedersperger von Wiedersperg verkaufte den Anteil an Slatina 1688 ihrem Schwiegersohn Wenzel Ferdinand Lew Kunasch von Machowitz Kunasch liess 1724 in Slatina einen neuen Herrensitz errichten 1731 erwarb er auch den Horazdovicer Anteil von Slatina und vereinigten beide Teile Ab 1736 verwaltete seine Witwe den Besitz bis 1755 fur ihren minderjahrigen Sohne Johann Joseph und Johann Ernst Am 8 November 1762 verkauften die Bruder das Gut Slatina fur 21 000 Gulden an Johann Franz Christian Graf Sweerts Sporck der es seiner Herrschaft Schlusselburg zuschlug Infolge der Missernte von 1770 kam es in Bohmen zu einer grossen Teuerung und Hungersnot Im Sommer 1771 brach in der Gegend ein Bauernaufstand aus die unbewaffneten Rebellen zogen zum Schloss Schlusselburg und forderten die Herabsetzung der Robot Das von Horazdovice herbeigerufene Militar schlug die Rebellion blutig nieder unter den Toten war auch der Richter aus Slatina Im 18 und 19 Jahrhundert entstanden zwischen Kadov Desfours Laschan und Slatina zahlreiche kleine Granitsteinbruche Nach dem Tode von Joseph Graf Sweerts Sporck verwaltete ab 1802 der Oberstlandmarschall Johann Prokop Graf Hartmann von Klarstein die Herrschaft Schlusselburg fur dessen minderjahrige Kinder und verkaufte sie am 23 April 1803 fur 1 350 000 Rheinische Gulden dem ehemaligen Passauer Furstbischof Leopold Leonhard von Thun und Hohenstein der sie am 27 August 1804 fur 1 580 000 Gulden sowie 4 000 Gulden Schlusselgeld an Johann Franz Linker von Lutzenwick weiterverausserte Linker trennte das Gut Slatina von der Herrschaft Schlusselburg ab und uberliess es am 20 Februar 1811 gegen einen Kaufpreis von 21 000 Gulden und 1 000 Gulden Schlusselgeld dem Besitzer der Herrschaft Chanowitz dem Pilsener Burger Franz Becher Nach 1811 wurde das Schloss Slatina zum Getreidespeicher umgebaut und dabei die Kapelle des hl Wenzel abgebrochen 1838 erbte Franz Gustav Becher das Gut Slatina Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts bildete Slatina ein mit der Herrschaft Chanowitz verbundenes Gut Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Slatina ab 1850 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Horazdowitz Der grosse Teich Na Listi am sudlichen Ortsausgang wurde in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts trockengelegt Ab 1868 gehorte das Dorf zum Bezirk Strakonitz Franz Gustav Freiherr von Becher verkaufte den Hof Slatina am 1 August 1871 fur 30 000 Gulden an Eduard Daubek der zugleich auch das Gut Chanowitz erwarb Diesem folgte sein Sohn Eduard Ritter von Daubek der den Maler Frantisek Bohumil Doubek entdeckte und forderte Im Jahre 1883 wurde der alte Hof bei einem Grossfeuer zerstort Eduard Ritter von Daubek liess an seiner Stelle nach Planen des Pilsener Baumeisters Josef Kaba einen neuen Wirtschaftshof errichten dabei wurden das ehemalige Schloss und der Alte Speicher abgebrochen Von Daubek der auch Eigentumer des Schlosses und der Herrschaft Wosek geworden war verausserte Chanowitz und Slatina am 19 August 1889 fur 180 000 Gulden an den Besitzer der Kaolingruben Horni Briza Isidor Schmiedl auf Schloss Visky Nach dessen Tod verwaltete seine Witwe Pavlina geborene Maresova ab 1900 den Grossgrundbesitz Zehn Jahre spater erbte die mit Paul Goldegg zu Lindenburg verheiratete Tochter Anna die Guter Ab 1938 waren die Guter Chanowitz und Slatina gemeinschaftlicher Besitz der Geschwister Franz Ferdinand und Georg Goldegg zu Lindenburg und Elisabeth Heintschel von Heinegg wobei ersterer den Besitz verwaltete Im Mai 1945 wurde Franz Goldegg zu Lindenburg in Chanovice erschossen Durch ein Benes Dekret wurde die Familie Goldegg zu Lindenburg im Dezember 1945 enteignet und ihre Guter verstaatlicht Der Hof Slatina wurde 1947 parzelliert und Kleinbauern zugeteilt Ab 1949 gehorte Slatina zum Okres Horazdovice nach dessen Aufhebung wurde die Gemeinde 1960 dem Okres Klatovy zugeordnet Am 1 Juli 1976 erfolgte die Eingemeindung nach Sveradice zwischen 1980 und 1991 gehorte Slatina als Ortsteil zu Velky Bor Seit dem 1 Janner 1992 bildet Slatina wieder eine eigene Gemeinde Nordlich von Slatina wurde nach 2000 durch die Prumysl kamene a s ein grosser Steinbruch angelegt Die Gemeinde ist Mitglied des internationalen Partnerschaftsprojektes European Slatina Judische Gemeinde BearbeitenWenzel Ferdinand Lew Kunasch von Machowitz der 1688 einen Anteil von Slatina erworben hatte gestattete ab 1691 die Ansiedlung von Juden Neben der Vermietung verlassener Chaluppen uberliess Kunasch den Juden auch ein Stuck sumpfiges Land zum Bau eigener Hauser worauf das aus einer Gruppe von aus Steinen Lehmziegeln und Holz errichteten Reihenhauschen mit einer Grosse von lediglich 5 6 Metern gebildete Ghetto entstand Die Lebensgrundlage der Juden bildeten der Getreide und Viehhandel die Hausiererei und der Wucher Gegen Zahlung eines wesentlichen Teils der Einkunfte als Schutzgeld begunstigten die Kunasch von Machowitz auch Schutzjuden Fur die Gottesdienste wurde in der Mitte des Ghettos eine holzerne Synagoge errichtet Zum Ende des 17 Jahrhunderts entstand eine kleine judische Schule Zum Einzugsbereich der judischen Gemeinde gehorten zwolf Dorfer 1723 gestattete Wenzel Ferdinand Kunasch von Machowitz der judischen Gemeinde die Anlegung eines eigenen Friedhofes ausserhalb des Ortes Auf dem zunachst eine Flache von 8 8 Klaftern umfassenden Friedhof wurden auch Juden aus anderen Orten begraben Spater wurde der Friedhof vergrossert 1834 lebten 17 judische Familien in Slatina Im Jahre 1846 bestand das Ghetto aus elf Hausern in denen 19 judische Familien mit insgesamt 110 Personen lebten Ausserdem bewohnten weitere 19 Juden christliche Hauser Damit stellten die Juden ein Drittel der Einwohnerschaft von Slatina Ab 1850 setzte eine Auswanderung von Juden vor allem in die Vereinigten Staaten aber auch nach Bosnien Herzegowina ein 1868 kaufte die judische Gemeinde ein Grundstuck am Dorfplatz fur den Bau einer neuen reprasentativen Synagoge in der auch die Schule und eine Wohnung fur den Rabbiner untergebracht wurden Durch die Bildung einer eigenen judischen Gemeinde in Enis Laschan erfuhr die judische Gemeinde Slatina eine weitere Schwachung Zwischen 1850 und 1894 waren insgesamt 250 Einwohner von Slatina in die USA ausgewandert davon allein 134 im Jahre 1894 Die judische Schule stellte 1893 wegen zu geringer Schulerzahl den Unterricht ein Im selben Jahre verliess auch mit Gottlieb Schlessner der letzte Rabbiner Slatina 1898 stiftete Moses Hasterlik der judischen Gemeinde Horazdovice 2000 Gulden fur die Erhaltung der Synagoge auf weitere zehn Jahre 1917 zog die letzte judische Familie aus Slatina fort Die judische Gemeinde Horazdovice verkaufte daraufhin die nicht mehr benotigte Synagoge am 20 September 1917 fur 10 800 Kronen an den Handler und Musiklehrer Karel Volmut der in den Raumlichkeiten der Schule einen Kaufmannsladen einrichtete und die Bethalle als Speicher nutzte Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Slatina sind keine Ortsteile ausgewiesen Zu Slatina gehort die Einschicht U Kutila Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Slatina u Horazdovic Kapelle des hl Wenzel am Dorfplatz erbaut 1865 anstelle eines baufalligen Vorgangerbaus Das Altarbild des hl Eduard ist ebenso wie die Glocke ein Geschenk von Eduard Ritter von Daubek und wurde wahrscheinlich von Frantisek Bohumil Doubek gemalt Die Statue Ecce homo erwarb der Richter Ladman bei der Versteigerung des Inventars des aufgehobenen Klosters Horazdovice fur einen halben Taler Nischenkapelle des hl Wenzel an einer Mauer des ehemaligen Schlosses am Weg nach Cecelovice und Slivonice sie erinnert an die ehemalige Schlosskapelle Spatbarocke Nischenkapelle der hl Barbara am Hugel Na Hradcich beim Steinbruch sie entstand zum Ende des 18 Jahrhunderts Das Wandbild der hl Barbara schuf der Prager Maler Josef Fencl Neue Synagoge am Dorfplatz der klassizistische Bau wurde 1868 errichtet und 1917 nach dem Wegzug der letzten Juden an einen Kaufmann verkauft In der zweiten Halfte lagerte die JZD Slatina darin Dungemittel nach deren Zusammenschluss mit der JZD Sveradice hatte die Genossenschaft keine Verwendung mehr fur das Gebaude und verkaufte es Die Kaufer liessen das Gebaude wieder in seinen ursprunglichen Zustand versetzen Es dient heute als judisches Kulturzentrum Reste des Ghettos Judischer Friedhof im Wald Na Hradcich nordlich des Dorfes angelegt 1723 Auf dem 58 28 m grossen Areal befinden sich 172 Grabsteine Bei einem Besuch der Synagoge durch Vertreter der israelischen Sektion der ICOMOS gaben diese die Empfehlung zum Schutz der Synagoge und des Friedhofs als einen einzigartigen Komplex einer landlichen judischen Siedlung Velky certuv naramek Grosses Teufelsarmband Felsgebilde zwischen Slatina und Kadov Sonnenuhr am SteinbruchEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 578436 Slatina Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Slatina Klatovy District Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Slatina Judische Denkmale in Slatina Judisches Kulturzentrum SlatinaStadte und Gemeinden im Okres Klatovy Beharov Besiny Bezdekov Birkov Bolesiny Brezany Budetice Bukovnik Cachrov Cernikov Cervene Porici Cihan Cimice Desenice Dlazov Dlouha Ves Dobrsin Dolany Domoraz Drazovice Frymburk Hamry Hartmanice Hejna Hlavnovice Hnacov Horazdovice Horska Kvilda Hradek Hradesice Chanovice Chlistov Chudenice Chudenin Janovice nad Uhlavou Javor Jezovy Kasperske Hory Kejnice Klatovy Klenova Kolinec Kovcin Krenice Kvasnovice Lomec Maly Bor Manovice Mecin 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