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Modrava deutsch Mader ist eine tschechische Gemeinde im Bohmerwald im Okres Klatovy ModravaModrava Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Plzensky krajBezirk KlatovyFlache 8163 4588 1 haGeographische Lage 49 1 N 13 30 O 49 023333333333 13 496388888889 985 Koordinaten 49 1 24 N 13 29 47 OHohe 985 m n m Einwohner 107 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 342 92Kfz Kennzeichen PVerkehrStrasse Kvilda SrniStrukturStatus GemeindeOrtsteile 3VerwaltungBurgermeister Jaroslav Dolezal Stand 2022 Adresse Modrava 63341 92 Kasperske HoryGemeindenummer 542148Website www sumavanet cz modrava KlostermannbaudeEhemalige BienertsageRechelbruckeRachelbach im Winter Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Natur und Tourismus 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenModrava liegt 13 Kilometer sudlich der Stadt Kasperske Hory an der Grenze zu Deutschland Im Ort vereinigen sich der Modravsky potok Maderbach Roklansky potok Rachelbach Grosser Mullerbach und Filipohutsky potok Philippshuttenbach Hanifbach zur Vydra Nordostlich erheben sich der Sokol Antigelberg 1253 m der Jeleni vrch Kainzenberg 1176 m und die Brezova hora Birkenberg 1193 m im Osten der Tetrev Hanefberg 1260 m sudostlich die Lovci skala Steinkopfel 1165 m der Certuv vrch 1244 m und die Cerna hora Schwarzberg 1315 m im Suden die Mala Mokruvka Moorkopf 1330 m die Velka Mokruvka Grosser Moorberg 1370 m und der Lusen 1373 m sudwestlich die Studena hora Kaltstauden 1298 m die Modravska hora Plohausen 1156 m der Spicnik Spitzberg 1351 m und der Blatny vrch Plattenhausenriegel 1376 m sowie im Nordwesten der Oblik Steiningberg 1227 m und die Adamova hora Adamsberg 1077 m Geschichte BearbeitenModrava entstand in den Waldern der Herrschaft Stubenbach am alten Handelsweg Goldener Steig als Ansiedlung von Fischern Die erste schriftliche Erwahnung der aus einzelnen Hutten bestehenden und nicht dauerhaft bewohnten Siedlung erfolgte 1614 im Zusammenhang mit der Verpachtung der Fischerei im fischreichen Maderbach Im Jahre 1617 gestattete Konig Matthias II den Saumern die die Konigsstadt Bergreichenstein im Laufe des Tages nicht mehr erreichten die kostenlose Weidung der Saumtiere in Mader Ab 1757 wuchs Mader zu einer von Fischern und Jagern bewohnten Streusiedlung an Im 18 Jahrhundert dominierte hier wie in der gesamten Region die Glasindustrie Im Jahre 1799 verkaufte Joseph Graf Kinsky die Herrschaft Stubenbach an Joseph II von Schwarzenberg Dieser liess im selben Jahre durch seinen Forstingenieur Joseph Rosenauer zur wirtschaftlichen Verwertung des Holzreichtums der Herrschaft den Chinitz Tettauer Schwemmkanal projektieren Ab Anfang des 19 Jahrhunderts mit Beginn des intensiven Holzeinschlags liessen sich Holzfaller nieder Zu Beginn des 19 Jahrhunderts entstanden in den Waldern die Holzfallersiedlungen Josefstadt und Purstling Der unterhalb des Dorfes beginnende Chinitz Tettauer Schwemmkanal wurde von 1801 bis 1958 zur Holztrift benutzt Im Jahre 1827 verkaufte Joseph II von Schwarzenberg die alte Brettsage einschliesslich der Siedlung Moder an den Warnsdorfer Unternehmer Franz Bienert der dort seit 1826 Fichten aus der Umgebung zu Resonanzholz fur Musikinstrumente verarbeitete Bienert baute danach die Sagemuhle zu einer Resonanzholzfabrik aus Daneben errichteten die Fursten von Schwarzenberg ein Jagdschlosschen der Fachwerkbau mit Turmchen dient heute als Pension Bienertova pila 1832 erwarb Franz Bienert u a ein zehnjahriges Privileg zur alleinigen Resonanzholzherstellung in der Monarchie Im Jahre 1838 bestand Moder bzw Mader auch Moderhauser genannt aus sechs Hausern mit 39 Einwohnern Davon gehorten zwei Hauser zum Waldhwozder Gericht Neustadln Im Ort gab es eine k k private Resonanzbretter Fabrik eine Muhle ein Wirtshaus ein Forsterhaus und eine Grenzwachterkaserne Pfarrort war Aussergefild die links des Grossmullerbaches gelegenen Hauser Modrava 1 dil waren nach Stubenbach gepfarrt 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Moder nach Stubenbach untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Mader ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Stubenbach bzw Stadlern II Anteil im Gerichtsbezirk Bergreichenstein In der Bienertsage und dem Forst waren zu dieser Zeit zwischen 50 und 100 Personen beschaftigt Im Jahre 1855 grundete Franz Bienert eine weitere Resonanzholzfabrik in Tusset Ab 1868 gehorte Mader zum Bezirk Schuttenhofen 1873 wurde das Dorf dem neugebildeten Gerichtsbezirk Hartmanitz zugeordnet Die Windbruche von 1868 und 1870 vernichteten im Bohmerwald einen Grossteil der alten Baume so dass Franz Bienerts Witwe die die beiden Unternehmen nach dem Tode ihres Mannes fuhrte das fur die Resonanzholzherstellung erforderliche Stammholz von weither anfahren lassen musste Zugleich waren mit Bienerts Tod dessen Alleinherstellungsprivilegien erloschen dadurch musste sich die Witwe gegen eine zunehmende Konkurrenz behaupten Im Jahre 1871 verkaufte sie beide Resonanzholzfabriken an den Fursten Schwarzenberg der 1880 die Produktion in der Bienertsage einstellen und nach Tusset verlagern liess Das Kontorgebaude der Bienertsage liess er zum Jagdschlosschen umgestalten 1924 liess der Club tschechischer Touristen KCT nach Planen von Bohuslav Fuchs die das Ortsbild pragende Klostermann Baude errichten 1924 losten sich Philippshutten Preisleiten Purstling Mader und Rachelhutte von Stubenbach los und bildeten eine eigene Gemeinde die zunachst den Namen Preisleiten trug 1934 wurde der Gemeindename in Filipova Hut Philippshutten geandert 4 Im selben Jahre wurde eine tschechische Minderheitenschule mit Kindergarten eroffnet das Schulgebaude ist das heutige Hotel Modrava Nach dem Munchner Abkommen wurde Mader dem Deutschen Reich zugeschlagen Von 1939 bis 1945 gehorte das Dorf zum bayerischen Landkreis Bergreichenstein Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor das Dorf fast alle seiner zumeist deutschsprachigen Einwohner Aufgrund der Grenznahe flohen die meisten bereits bevor die Vertreibungen den Ort erreichten 1948 wurde Modrava nach Horska Kvilda eingemeindet und dem Okres Vimperk zugeordnet Im Zuge der Gebietsreform von 1960 wurde die Gemeinde Modrava gebildet und dem Okres Klatovy zugeordnet Am 1 Janner 1980 wurde Modrava nach Srni eingemeindet Seit dem 24 November 1990 besteht die Gemeinde Modrava wieder Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Modrava besteht aus den Ortsteilen Filipova Hut Filippshutten auch Philippshutten Modrava Mader und Vchynice Tetov II Chinitz Tettau 2 fruher Maderhauser 5 Grundsiedlungseinheiten sind Filipova Hut Javori Pila Ahornsage Modrava Roklansky Les Rachelwald und Vchynice Tetov II 6 Zu Modrava gehoren ausserdem die Einschichten Breznik Purstling Paleckovna Roklanska hajenka Rachelhutte Rybarna und Tetov Tettau Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Filipova Hut Javori Pila Roklansky Les und Vchynice Tetov II 7 Der Kernort ist auf die Katastralbezirke Filipova Hut Javori Pila und Roklansky Les aufgeteilt 8 Auf dem Gemeindegebiet liegen die Wustungen Josefstadt Preisleiten und Rybarna Fischerhutten Natur und Tourismus BearbeitenWestlich von Modrava in Richtung Rachel liegen die Maderer Filze Modravske slate der grosste Hochmoorkomplex des Bohmerwaldes mit den seit 1933 unter Schutz stehenden Mooren Rokytska slat Weitfaller Filz Rybarenska slat Fischerfilz und Mlynarska slat Mullerschachtelfilz Das mit den umliegenden Waldern 3615 Hektar grosse Naturschutzgebiet mit bedeutender Auerhuhnpopulation bildet die fur Besucher unzugangliche Kernzone des Nationalparks Sumava Die Filze stellen ein grosses Wasserreservoir dar das vor allem den Rachelbach speist Uber einen Bohlenweg begehbar ist das Trijezerni slat Dreiseenfilz ein nordwestlich des Orts gelegenes 19 Hektar grosses Hochmoor Die Bergfichtenwalder sudlich von Modrava wurden seit 1995 durch eine Borkenkaferkalamitat zerstort sie sind der naturlichen Wiederbewaldung uberlassen Der historische Grenzubergang Blaue Saulen Modry sloup am Lusen war aus Grunden des Auerhuhnschutzes auch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und Beitritt Tschechiens zum Schengener Abkommen nicht passierbar Von 2009 bis 2013 war unweit auf dem Kleinen Spitzberg ein provisorischer Grenzubertritt fur Wanderer eingerichtet welcher jedes Jahr vom 15 Juli bis 15 November geoffnet war In der Umgebung von Modrava gibt es Langlaufloipen und Skilifte Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Modrava Ehemalige Bienertsage Bienertova pila der Fachwerkbau mit Turmchen dient heute als Pension Klostermannbaude Klostermannova chata erbaut 1924 durch den KCT nach Planen von Bohuslav Fuchs Nach dem Zweiten Weltkrieg diente sie bis 1995 als Erholungsheim der Skodawerke Pilsen Das Kulturdenkmal wurde ab 2000 rekonstruiert und ist heute ein Erholungsobjekt Ehemalige Rachelhutte Roklanska hajenka erbaut 1936 durch den KCT nach Planen von Karel Houra Die verfallene Baude liegt heute in der unzuganglichen Kernzone des Nationalparks Sumava Chinitz Tettauer Schwemmkanal RechelbruckePersonlichkeiten BearbeitenDer Schriftsteller Karel Klostermann beschrieb Modrava in mehreren Erzahlungen darunter Ze sveta lesnich samot Aus der Welt der Waldeinsamkeiten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Modrava Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 542148 Modrava Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 8 Prachiner Kreis Calve Prag 1840 S 261 Vyhlaska ministra vnitra ze dne 23 ledna 1935 o zmenach urednich nazvu mest obci osad a casti osad povolenych v roce 1934 http www uir cz casti obce obec 542148 Obec Modrava http www uir cz zsj obec 542148 Obec Modrava http www uir cz katastralni uzemi obec 542148 Obec Modrava http www uir cz katastralni uzemi casti obce 097870 Cast obce Modrava Memento vom 20 Oktober 2014 im Internet Archive Stadte und Gemeinden im Okres Klatovy Beharov Besiny Bezdekov Birkov Bolesiny Brezany Budetice Bukovnik Cachrov Cernikov Cervene Porici Cihan Cimice Desenice Dlazov Dlouha Ves Dobrsin Dolany Domoraz Drazovice Frymburk Hamry Hartmanice Hejna Hlavnovice Hnacov Horazdovice Horska Kvilda Hradek Hradesice Chanovice Chlistov Chudenice Chudenin Janovice nad Uhlavou Javor Jezovy Kasperske Hory Kejnice Klatovy Klenova Kolinec Kovcin Krenice Kvasnovice Lomec Maly Bor Manovice Mecin Mezihori Mlynske Struhadlo Modrava Mochtin Mokrosuky Mysliv Myslovice Nalzovske Hory Nehodiv Nezamyslice Nezdice na Sumave Nyrsko Obytce Olsany Ostretice Pacejov Petrovice u Susice Planice Podmokly Polen Prasily Predslav Rabi Rejstejn Slatina Sobesice Srni Strasin Strazov Susice Sveradice Svihov Tuzice Tynec Ujezd u Planice Velhartice Velke Hydcice Velky Bor Vrhavec Vreskovice Zavlekov Zborovy Zelezna Ruda Zihobce Zichovice Ortsteile von Modrava Filipova Hut Modrava Vchynice Tetov II Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Modrava 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