www.wikidata.de-de.nina.az
Rejstejn deutsch Unterreichenstein ist eine Stadt in Tschechien Sie liegt 31 Kilometer sudwestlich von Strakonice und gehort zum Okres Klatovy Mit ca 250 Einwohnern ist sie die funftkleinste Stadt der Tschechischen Republik RejstejnRejstejn Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Plzensky krajBezirk KlatovyFlache 3043 688 1 haGeographische Lage 49 8 N 13 31 O 49 140277777778 13 515 568 Koordinaten 49 8 25 N 13 30 54 OHohe 568 m n m Einwohner 253 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 341 92 342 01Kfz Kennzeichen PVerkehrStrasse Susice Horni VltaviceStrukturStatus StadtOrtsteile 9VerwaltungBurgermeister Horst Hasenohrl Stand 2014 Adresse Namesti Svobody 1341 92 Kasperske HoryGemeindenummer 557021Website www sumavanet cz rejstejnKirche des hl BartholomausMarkt in RejstejnBlick auf Rejstejn Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenRejstejn befindet sich an der Einmundung der Losenice Losnitz in die Otava Wottawa im Bohmerwald Nordlich erhebt sich die Borovina 729 m im Osten die Vinice 812 m sudlich der Rejstejn 848 m mit dem Felsen Maierova skala Maierstein im Sudwesten der Radkovsky vrch Rogauer Berg 907 m sowie nordwestlich der Nad Klasterskym mlynem 731 m Die Stadt liegt am Rande des Landschaftsschutzgebietes Sumava Durch Rejstejn fuhrt die Staatsstrasse II 169 zwischen Susice und Horni Vltavice Nachbarorte sind Radesov Schrobersdorf und Opolenec Oppelitz im Norden Tuskov Duschowitz im Nordosten Kasperske Hory Bergreichenstein im Osten U Gabriela Beim Gabriel und Lidlovy Dvory Liedlhofen im Sudosten Maly Kozi Hrbet Klein Ziegenruck Velky Kozi Hrbet Gross Ziegenruck und Svojse Zwoischen im Suden Velky Babylon Gross Babylon im Sudwesten Klastersky Mlyn Klostermuhle Maly Radkov Ragersdorf und Velky Radkov Rogau im Westen sowie Vatetice Watetitz im Nordwesten Geschichte BearbeitenReichenstein entstand im 13 Jahrhundert als Ansiedlung von Bergleuten und Goldseifnern nachdem in der Gegend Goldlagerstatten entdeckt worden waren Die erste schriftliche Erwahnung stammt aus dem Jahre 1337 Zu dieser Zeit stand der Goldbergbau bereits in voller Blute Nach Kaspar Maria von Sternberg 3 sollen uber 300 Quick und Goldmuhlen in Betrieb gewesen sein die reiche Bergsiedlung soll Konig Johann von Luxemburg mit 600 Mann bei einem Feldzug gegen die Festung Landshut unterstutzt haben Im Jahre 1345 erhob Johann von Luxemburg die Siedlung Reichenstein zur Bergstadt und erteilte ihr Zoll und Mautfreiheit sowie ein Wappen das einen Arm mit Hammer und zwei Bergeisen zeigte dieses bildet heute das Stadtwappen von Rejstejn Schon vor 1345 war die Bergsiedlung im Besitz der Dorfer Haidl Zhuri und Innergefild und hielt Anteile an Nezditz Ostruzno Pohorsko und Damitsch Damic Zwischen 1360 und 1365 liess Karl IV nordlich des Stadtchens die konigliche Burg Karlsberg erbauen und 1366 den Goldenen Steig in neuer Route uber Reichenstein nach Passau und dem Salzkammergut fuhren Im 15 Jahrhundert waren 40 Gruben in Betrieb der Bergbau erfolgte auch weiterhin nur in geringer Teufe Bis ins 16 Jahrhundert galt Reichenstein als eine Stadt deren Zentrum sich auf dem Sattel befand Konig Maximilian II verlieh 1572 der Stadt Bergreichenstein ein neues Wappen Im Jahre 1584 erhob Konig Rudolf II Bergreichenstein und Unterreichenstein zu Koniglichen Bergstadten und verkaufte der Stadt Bergreichenstein die Herrschaft Karlsberg Damit wurde endgultig zwischen zwei Stadten unterschieden wobei Unterreichenstein stets im Schatten ihrer grosseren Schwesterstadt Bergreichenstein stand Durch den Dreissigjahrigen Krieg und die Erschopfung der Lagerstatten kam im 17 Jahrhundert der Bergbau vollends zum Erliegen Als neue Lebensgrundlage hielt die Glasmacherei Einzug Anfanglich wurden Glasperlen und danach Tafelglas produziert In Klostermuhle grundete Jean Baptist Eisner von Eisenstein 1836 eine Kristallglashutte die spater als Joh Loetz Witwe firmierte und insbesondere durch ihr Irisglas bis in Ubersee Bekanntheit erlangte Im Jahre 1838 umfasste die konigliche Bergstadt Unterreichenstein eine Nutzflache von 619 Joch 287 Quadratklafter Ihr Territorium beschrankte sich ausschliesslich auf die Stadt untertanige Dorfer gab es nicht Die Gold Bergstadt Unterreichenstein bzw Rechssteyn bestand aus 68 Hausern mit 537 Einwohnern Unter dem Patronat des k k Berg Aerars standen die Pfarrkirche St Bartholomaus und die Schule Ausserdem gab es in Unterreichenstein ein Rathaus ein Brauhaus zwei burgerliche Muhlen mit Brettsagen sowie eine emphyteutische Muhle Hochstes Organ der Stadt war der Stadtrichter Die Bewohner der Stadt lebten von der Viehzucht Ackerbau und der Spinnerei ausserdem gab es 21 Gewerbebetriebe Unterreichenstein besass das Privileg fur vier Jahrmarkte abgehalten wurde nur einer der zudem mit sieben auswartigen Handlern bedeutungslos war Unterreichenstein war Pfarrort fur die Dorfer Haidl Zwoischen Gross Ziegenruck Klein Ziegenruck Flusshaus Flusarna Klostermuhl Vorder Waid Predni Paste Mittel Waid Prostredni Paste Hinter Waid Zadni Paste Ebenwies Luzna Holzschlag Paseka und Wunderbach sowie die links der Losnitz gelegenen Hauser von Pilsenhof 4 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war Unterreichenstein eine freie konigliche Bergstadt Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Unterreichenstein Dolni Reichenstein ab 1850 mit dem Ortsteil Klostermuhl Klastersky Mlyn eine Stadtgemeinde im Gerichtsbezirk Bergreichenstein Ab 1868 gehorte Unterreichenstein zum Bezirk Schuttenhofen 1878 erwarb der Tischler und Kaufmann Franz Watzlawick aus Bergreichenstein eine Holzdreherei im unteren Losnitztal an der Flurgrenze zu Bergreichenstein die er zunachst unter dem Namen Erste osterreich ungarische Kinderwagenrader Fabrik Franz Watzlawick ausbaute und spater in Bohemia Werke Bergreichenstein umfirmierte Als tschechischer Ortsname wurde zum Ende des 19 Jahrhunderts Dolni Reichenstein und zu Beginn des 20 Jahrhunderts Dolni Rejstein verwendet Der heutige Ortsname Rejstejn wurde 1924 eingefuhrt Im Jahre 1930 hatte Unterreichenstein 1021 Einwohner Die Bohemia Werke konnten sich wahrend der Weltwirtschaftskrise zu einem der grossten holzverarbeitenden Betriebe im Bohmerwald konsolidieren und ubernahmen noch Beschaftigte der stillgelegten Glashutte in Klostermuhle die mehrfachen Bemuhungen um einen Eisenbahnanschluss blieben jedoch erfolglos In den 1930er Jahren hatte das Unternehmen zu dem auch ein Sagewerk in Ferchenhaid gehorte 230 250 Beschaftigte Nach dem Munchner Abkommen wurde Unterreichenstein dem Deutschen Reich zugeschlagen Von 1939 bis 1945 gehorte die Stadt zum bayerischen Landkreis Bergreichenstein 1939 lebten in Unterreichenstein 1006 Personen 5 Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde ein Grossteil der Belegschaft der Bohemia Werke zur Wehrmacht eingezogen Die auf Munitionskisten umgestellte Produktion wurde nur durch den Einsatz von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern aufrechterhalten Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Stadt wieder zur Tschechoslowakei Die Bohemia Werke die zu dieser Zeit nur noch 37 Beschaftigte hatten wurden verstaatlicht Die meisten deutschsprachigen Bewohner wurden vertrieben Ihr Vermogen durch das Benes Dekret Nr 108 konfisziert und die katholischen Kirchen in der Tschechoslowakei enteignet 6 Der staatliche Verwalter der Bohemia Werke versuchte dies hinauszuzogern und die Fachleute zu halten da er befurchtete dass die Neusiedler den schweren Arbeitsbedingungen und der Situation als Pendler nicht gerecht wurden Schliesslich wurde die Kinderwagenproduktion eingestellt und das Werk in eine Montagewerkstatt fur Kuchenmobel umgewandelt spater wurde es von der Firma Solo als Fabrikgebaude genutzt 1947 stellte die Glashutte in Klastersky Mlyn die Produktion ein Im selben Jahre wurde Radesov eingemeindet 1954 verlor Rejstejn zusammen mit Strazov und Nalzovske Hory die Stadtrechte Im Zuge der Aufhebung des Okres Susice wurde Rejstejn 1960 dem Okres Klatovy zugeordnet 1961 erfolgte die Eingemeindung von Kozi Hrbet mit Buchingruv Dvur Cenkova pila Jelenov Maly Kozi Hrbet Plzenec Svojse und Velky Kozi Hrbet Zugleich wurden Velky Radkov von Vatetice und Zhuri von Horska Kvilda nach Rejstejn umgemeindet Seit dem 23 Oktober 2007 ist Rejstejn wieder eine Stadt Ortsgliederung BearbeitenDie Stadt Rejstejn besteht aus den Ortsteilen Jelenov Hirschenstein Klastersky Mlyn Klostermuhle Maly Kozi Hrbet Klein Ziegenruck Radesov Schrobersdorf Rejstejn Unterreichenstein Svojse Zwoischen Velky Kozi Hrbet Gross Ziegenruck Velky Radkov Rogau und Zhuri Haidl 7 Grundsiedlungseinheiten sind Klastersky Mlyn Klastersky Mlyn II Kozi Hrbet Ziegenruck Radesov Rejstejn Svojse Velky Radkov Velky Radkov II und Zhuri 8 Zu Rejstejn gehoren ausserdem die Einschichten Buchingruv Dvur Buchingerhof Cenkova Pila Vinzenzsage Dobronin Nimpfergut Luha Turnerova chata Turnerhutte U Gabriela Gabrielhof und Vysoka Myt Hochreit Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Klastersky Mlyn I Klastersky Mlyn II Kozi Hrbet Radesov u Rejstejna Rejstejn Svojse Velky Radkov I Velky Radkov II und Zhuri u Rejstejna 9 Auf den Fluren der Gemeinde liegen die Wustungen Bacher Bystra Wunderbach Elefantenmuhle Kramluv Mlyn Plzenec Pilsenhof Moosbauer Mysi Domky Maushausel Stimling Stimmling Hluboka Tiefenthal und Vaclavikova pila Watzlawickfabrik Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Rejstejn Kirche St Bartholomaus erbaut 1570 und 1792 umgebaut Auf dem angrenzenden Friedhof befinden sich die Grabstatten der Glasfabrikanten Loetz Spaun Prochazka und Alferi sowie von Charlotte Klostermann der Mutter von Karel Klostermann sowie von dessen Bruder Jakub Villa des Glasfabrikanten Maximilian von Spaun in Klastersky Mlyn Jugendstilbau nach Entwurf des Wiener Architekten Leopold Bauer Brunnen auf dem Markt Steinblock mit Vertiefungen aus der Zeit der mittelalterlichen Goldgewinnung auf dem Markt Aussichtspunkt Maierova skala sudlich der Stadt Waldkapelle Klapperle nordlich der StadtWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rejstejn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Deutschsprachige InformationenEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 557021 Rejstejn Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Kaspar Sternberg Umrisse einer Geschichte der bohmischen Bergwerke Band 1 Abteilung 1 Haase Sohne Prag 1836 S 250 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 8 Prachiner Kreis Calve Prag 1840 S 262 264 Michael Rademacher Landkreis Bergreichen tschech Kasperske Hory Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Alfred Schickel Die Vertreibung der Deutschen Geschichte Hintergrunde Bewertungen 2 erweiterte Auflage MUT Asendorf 1987 ISBN 3 89182 014 3 http www uir cz casti obce obec 557021 Obec Rejstejn http www uir cz zsj obec 557021 Obec Rejstejn http www uir cz katastralni uzemi obec 557021 Obec RejstejnStadte und Gemeinden im Okres Klatovy Beharov Besiny Bezdekov Birkov Bolesiny Brezany Budetice Bukovnik Cachrov Cernikov Cervene Porici Cihan Cimice Desenice Dlazov Dlouha Ves Dobrsin Dolany Domoraz Drazovice Frymburk Hamry Hartmanice Hejna Hlavnovice Hnacov Horazdovice Horska Kvilda Hradek Hradesice Chanovice Chlistov Chudenice Chudenin Janovice nad Uhlavou Javor Jezovy Kasperske Hory Kejnice Klatovy Klenova Kolinec Kovcin Krenice Kvasnovice Lomec Maly Bor Manovice Mecin Mezihori Mlynske Struhadlo Modrava Mochtin Mokrosuky Mysliv Myslovice Nalzovske Hory Nehodiv Nezamyslice Nezdice na Sumave Nyrsko Obytce Olsany Ostretice Pacejov Petrovice u Susice Planice Podmokly Polen Prasily Predslav Rabi Rejstejn Slatina Sobesice Srni Strasin Strazov Susice Sveradice Svihov Tuzice Tynec Ujezd u Planice Velhartice Velke Hydcice Velky Bor Vrhavec Vreskovice Zavlekov Zborovy Zelezna Ruda Zihobce Zichovice Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rejstejn amp oldid 231839038