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Solo ist ein tschechischer Zundholzhersteller der heute nur mehr als Handelsbetrieb arbeitet dessen Wurzeln aber bis in die Zeit der Erfindung der Streichholzer zuruckreicht In der Blutezeit des Unternehmens belieferte es ganz Mitteleuropa vor allem die osterreichisch ungarische Monarchie und zahlte zu den Marktfuhrern Zentraleuropas Gegrundet wurde Solo 1903 durch den Zusammenschluss von mehreren Zundholzherstellern zur SOLO Zundwaren und Wichsefabriken AG In der Zwischenkriegszeit wurde Solo in eine tschechische und eine osterreichische SOLO geteilt Schachtel der Solo AG Der Firmensitz ist Susice in Tschechien Als Handelsfirma beschaftigt Solo 25 Mitarbeiter und erzielt mit 400 Millionen Zundholzschachteln einen Umsatz von ca 165 Millionen tschechischen Kronen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Erinnerung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Zundholzer von SOLODie Grundung des Unternehmens geht auf den Handwerker Adalbert Vojtech Scheinost zuruck der 1839 von Wien wieder in seine Heimat zuruckkehrte Er beherrschte die Technologie der damals neu entwickelten Zundholzerzeugung und tat sich mit dem judischen Industriellen Bernhard Furth zusammen Dieser hatte das Kapital aus dem Verkauf von Gansefedern nach Amerika Miteinander grundeten sie eine Zundholzfabrik in Schuttenhofen wie der deutsche Name von Susice lautete Im Jahr 1844 konnte die Erzeugung aufgenommen werden Als zwei Jahre spater die Stadt auch an die Bahn angeschlossen wurde war es moglich in die gesamte Monarchie zu liefern Bernhard Furth starb 1849 und das Unternehmen wurde von Agnes Furth ubernommen Scheinost verliess 1865 das Unternehmen Im Jahr 1895 wurde die erste Schutzmarke mit der tschechischen Bezeichnung KLIC der Schlussel registriert In Stainz wurde 1870 von Georg Kollmann die Zundwarenfabrik Stainz Stallhof gegrundet In dieser wurden die Zundholzer eher handwerksmassig erzeugt wahrend in Deutschlandsberg bereits 1856 von Florian Pojatzi ein Werk gegrundet wurde wo sie schon industrieller erzeugt wurden Pojatzi kaufte im Jahr 1881 den Betrieb und grundete so die k k privilegierte Zundwarenfabrik Florian Pojatze und Compagnie 1 Im Jahr 1882 wurde auch die Actiengesellschaft Union vereinigte Zundholz und Wichsefabriken gegrundet die ab 1885 auch in Linz einen Betrieb hatte An diesen Namen erinnert nur mehr die Unionstrasse in Linz 2 nbsp Aktie uber 200 Kronen der Solo Zundwaren und Wichsefabriken AG vom 1 Mai 1904Im Jahr 1903 wurde die Zundholzfabrik der Sohne Bernhard Furths Simon und Daniel und mehrere andere Zundholzfabriken zur Solo Zundwaren und Wichse Fabriken Actien Gesellschaft mit Sitz in Wien vereinigt Das neue Unternehmen hatte nun Produktionen neben Schuttenhofen auch in Strakonitz ebenfalls in Bohmen sowie in Linz und im steirischen Stainz und Deutschlandsberg Die Leitung der Werke erfolgte zwar von Wien aus Die beiden Bruder pendelten aber zwischen Wien und Susice was der bohmischen Stadt auch einen gesellschaftlichen Aufschwung brachte So entstand beispielsweise hier der erste Tennisplatz Aber auch fur die Mitarbeiter aller Solo Werke wurden soziale Leistungen eingefuhrt So fuhrte Solo als eines der ersten Unternehmen der Monarchie die Arbeitsunfallversicherung ein In Susice fuhrte die Enkelin von Daniel Furth Eva Perl direkt neben der Fabrik ein Fursorgehaus das sowohl den Nationalsozialismus als auch den Kommunismus uberlebt hat und erst nach 1989 geschlossen wurde Eva Perl starb 2003 Im Jahr 1914 konnte in Susice eine Anlage der Firma Voith in Sankt Polten in Betrieb genommen werden die bis zum Produktionsende 2008 produzierte Eine Maschine gleichen Typs findet man auch im Technischen Museum in Wien Ernst Furth der jungere Bruder Eva Perls studierte zuerst Chemie und ubernahm spater das Unternehmen seines Vaters und Onkels Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Aktiengesellschaft auf einzelne Firmen in den Nachfolgestaaten aufgeteilt Der tschechische Teil hiess Vereinigte tschechoslowakische Zundholzer und Kienholz fabriken Aber alle Betriebe blieben unter der Leitung Furths nbsp Sicherheitsstreichholzer The Pistol SOLO Tschechoslowakei Im Jahr 1927 ging ein Teil der Aktien an Ivar Kreuger 3 Eine komplette Ubernahme konnte von Ernst Furth abgewendet werden Nach dem Anschluss Osterreichs mussten die Familienmitglieder der judischen Familie Furth fluchten Ernst Furth ging mit seiner Frau nach Frankreich wo er jedoch 1942 in das KZ Drancy gebracht wurde Er kam zwar wieder frei starb aber kurz darauf Die Angehorigen die in Susice verblieben wurden 1942 ins KZ Theresienstadt gebracht und in einem der polnischen Lager umgebracht Sowohl das tschechische als auch das osterreichische Unternehmen wurden 1938 in die Deutsche Zundwaren Monopolgesellschaft eingegliedert Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion wieder aufgenommen und 1946 als Staatsbetrieb weitergefuhrt Im Jahr 1958 kam auch ein Betrieb in Lipnik nad Becvou dazu der aber noch vor der Wende im Jahr 1988 wieder verkauft wurde In den 1980er Jahren wurde der Betrieb modernisiert und die Produktion von den Holzschachteln auf Kartonschachteln umgestellt Im Jahr 1990 wurde das Unternehmen Solo Susice und 1997 als Tochterunternehmen Solo Sirkarna mit Sitz in Susice gegrundet Ende 2008 wurde die Produktion der Zundholzer in Tschechien eingestellt und nach Indien ausgelagert Das Produktionsunternehmen wurde in ein Handelsunternehmen umgewandelt Die osterreichische Produktion in Deutschlandsberg wurde am 31 Marz 1982 geschlossen In Osterreich befindet sich seit damals keine Zundholzproduktion mehr 2 Am 26 Mai 1979 war schon das markante schmale und hohe lange jedoch stillliegende Betriebsgebaude in Linz Unionstrasse an den Bahnhofgleisen zwischen Westbrucke und OBB Werkstatte es trug die Leuchtschrift Lettern SOLO auf der sudostlichen Dachflache gesprengt worden Erinnerung BearbeitenIn Susice befindet sich ein Zundholzmuseum In Deutschlandsberg wurde 2010 als Projektarbeit der HLW eine Ausstellung zusammengestellt uber die Zundholzherstellung in der Steiermark und unter dem Titel Solo erloschenes Feuer in der Bezirkshauptmannschaft ausgestellt 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SOLO match factories Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Firma SOLO Die letzte Flamme in der Presse Zum 70 Jahrestag der Novemberpogrome 1938 Bild alte Schachtel Zunder Espenholz SOLO Wien Marke Schlussel auf http www sagen atEinzelnachweise Bearbeiten Die Zundwarenfabrik Stainz Stallhof In Seite der ehemaligen Gemeinde Stallhof Archiviert vom Original abgerufen am 28 Juni 2010 a b Zundholzer Nicht mehr online verfugbar In www kulturland oberoesterreich at Oberosterreichischen Nachrichten 2 Juli 2005 ehemals im Original abgerufen am 30 Marz 2023 1 2 Vorlage Toter Link www kulturland oberoesterreich at Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Zundholz im Austria Forum abgerufen am 28 Juni 2010 Solo als Thema fur Projekt Kleine Zeitung 14 Mai 2010 archiviert vom Original am 11 September 2014 abgerufen am 21 Mai 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Solo Zundholzer amp oldid 239496982