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Florian Pojatzi 15 Janner 1830 in Deutschlandsberg 15 August 1917 in Graz war ein osterreichischer Industrieller Florian Pojatzi Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Ausbildung 2 Beruflicher Werdegang 3 Soziales und politisches Wirken 4 Tod 5 Literatur 6 EinzelnachweiseKindheit und Ausbildung BearbeitenPojatzi wurde am 15 Janner 1830 1 als Sohn des Kaufmanns Florian Pojatzi und dessen Frau Theresia Kroll in Deutschlandsberg in der Steiermark geboren Florian jun besuchte zunachst sechs Jahre die Volksschule und weitere drei Jahre die Normalschule Anschliessend erlernte er das Kaufmanns und Handelsgewerbe bei Kaufmann Suss in Kirchberg 2 Beruflicher Werdegang Bearbeiten1850 im Alter von 20 Jahren ubernahm Pojatzi das Gemischtwarengeschaft seines Vaters 3 Dieser war bereits 1843 gestorben und die Mutter hatte seither das Kaufmannsgeschaft mit ihrem zweiten Gatten gefuhrt Noch im selben Jahr folgte die Hochzeit mit Maria Kratzer einer Kaufmannstochter aus Straden Im Jahr 1856 begann er in Horbing heute ein Ortsteil von Deutschlandsberg in kleinem Massstab mit der Produktion von Zundholzern 4 Als Holzfachmann stand ihm der Furst Liechtensteinische Jager Johann Eisenhut zur Seite Zum Werkfuhrer bestellte er August Devide von der in Wien ansassigen Firma Pollak Nach anfanglichen Schwierigkeiten konnte er schon 1861 in seinem Geburtsort Deutschlandsberg eine neue Betriebsstatte errichten Gemeinsam mit zwei neuen Beratern Carl Franz und Moritz Czerweny aus Neunkirchen baute Pojatzi die Werkstatten im Jahr 1865 zur Fabrik aus Mit Carl Franz grundete er 1868 ausserdem eine Strohpapierfabrik und ein Jahr darauf eine Papierfabrik in Burgegg heute Stadtgemeinde Deutschlandsberg Diesen folgte 1869 eine Holzschleiferei in Schwanberg 5 Da ihm die Zeit fehlte sich nebenbei ausreichend um das vaterliche Geschaft zu kummern entschloss sich Pojatzi dazu dieses aufzugeben Daher verkaufte er es 1872 an seinen spateren Schwiegersohn Franz Kohlfurst 6 Bedingt durch finanzielle Schwierigkeiten wahrend der Finanzkrise kam es im Jahr 1873 zur Abstossung der Papierfabriken Sein Exportgebiet baute er sehr rasch aus und meldete mit dem Bienenkorb eine eigene Fabrikmarke an die weltweit bekannt wurde 1885 lag der Jahresumsatz des Unternehmens bei 1 500 000 Gulden ca 20 Mio Euro 7 Die Firma trat auf allen Weltausstellungen in Erscheinung und erzielte fur ihre Innovationen zahlreiche erste Preise nbsp Sulphur Match Uberallzunder der Firma Pojatzi fruhes 20 Jh Beschrankte sich die Produktion zu Anfang auf gewohnliche Zundholzer ging das Unternehmen spater zur Erzeugung dekorativer Salonholzchen uber deren Zundkopfe vielfarbig lackiert oder goldfarben metallisiert wurden Eine bedeutende Vergrosserung der Firma erfolgte 1879 durch den Ankauf der in Stainz beheimateten Zundholzfabrik Kollmann amp Co Bald zahlten die vereinigten Betriebe zu den modernsten Zundholzfabriken der Osterreichisch Ungarischen Monarchie Sie produzierten circa 100 Sorten verschiedener Zundholzer die mit der Zusatz Vienna matches versehen bis nach China exportiert wurden Ab 1880 waren in den beiden Betrieben standig zwischen 600 und 700 Arbeiter angestellt Weitere 1 000 fertigten die damals fur die Verpackung benotigten Holzbuchsen 8 Die noch heute ublichen Schiebeschachteln burgerten sich erst ab 1890 ein 5 1892 verabschiedete sich Florian Pojatzi der seinen Arbeitern vorbildliche Sozialleistungen bot aus der aktiven Geschaftsleitung Die Tagesleistung der Produktion belief sich zu diesem Zeitpunkt auf 50 000 000 Zundholzchen 1899 ubernahm sein Schwiegersohn Franz Czerweny von Arland der bis dahin als offentlicher Gesellschafter agierte das Unternehmen als alleiniger Eigentumer 5 Soziales und politisches Wirken BearbeitenPojatzi amtierte als erster Obmann der Bezirksvertretung Deutschlandsberg und war langjahriges Mitglied der Gemeindevertretung Deutschlandsbergs Von 1865 bis 1867 und von 1878 bis 1883 war er Burgermeister des Marktes 9 Am 6 Juli 1883 wurde ihm die Ehre zuteil Kaiser Franz Josef anlasslich seines Besuches in Hollenegg zu begrussen 10 Im Jahr 1866 grundete er gemeinsam mit dem spateren Bezirkshauptmann Ferdinand Praunegger die Sparkasse in Deutschlandsberg 9 deren Vorsitz er jahrelang innehatte Ihm ist ausserdem die Verlegung der Bezirkshauptmannschaft von Stainz nach Deutschlandsberg zu verdanken Daruber hinaus brachte er es durch Mut und diplomatisches Geschick zustande dass ein ursprunglich fur den Bereich Frauental geplanter Bahnhof in Deutschlandsberg gebaut wurde 11 Florian Pojatzi war Ritter des Franz Josef Ordens sowie Ritter des Ordens der Eisernen Krone Des Weiteren war er Mitbegrunder und Ehrenmitglied des Mannergesangsvereins und der Feuerwehr Auf seiner Initiative beruhte die Grundung der Betriebsfeuerwehren Stainz und Deutschlandsberg Viele Jahre gehorte er uberdies dem Landes und Frauenhilfsverein des Roten Kreuzes als Zentralausschussmitglied an Neben seinem zweimaligen Wirken als Burgermeister hatte Pojatzi zahlreiche Vereinsfunktionen und politische Amter inne Von 1861 bis 1904 er war Gemeinderatsmitglied 1870 wurde er zum Obmann des Schulkonkurrenzausschusses Aus diesem Anlass spendete er die Summe von 20 ca 270 Euro 7 Gulden fur die Errichtung einer Jugendbibliothek Die Unterstutzung armerer Schuler war ihm zeitlebens ein grosses Anliegen Beispielsweise spendete er anlasslich des 40 jahrigen Thronjubilaums des Kaisers 1 200 Gulden ca 16 000 Euro 7 fur den Ankauf von Kleidern fur mittellose Schuler 1879 erfolgte seine Wahl in die Bezirksvertretung Am 2 November 1888 ehrte ihn die Gemeinde fur seine Verdienste mit der Verleihung der Ehrenburgerwurde 11 Tod BearbeitenPojatzi starb am 15 August 1917 in Graz Beigesetzt wurde er in der Familiengruft am Ortsfriedhof Deutschlandsberg 12 Literatur BearbeitenO Pickl Pojatzi Florian 1830 1917 Industrieller In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 8 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1983 ISBN 3 7001 0187 2 S 158 f Direktlinks auf S 158 S 159 Gerhard Fischer 100 Todestag des Grunders der Zundholzfabrik Florian Pojatzi In Weststeirische Rundschau Nr 36 Jahrgang 2017 8 September 2017 90 Jahrgang ZDB ID 2303595 X Simadruck Aigner u Weisi Deutschlandsberg 2017 S 2 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag in den Taufmatriken der Pfarre Deutschlandsberg Artikel in der Weststeirischen Rundschau L Reichenwallner Chronik der Fabrik Deutschlandsberg der SOLO Zundwaren u chem Fabriken A G Wien D Landsberg 1930 S 7 L Reichenwallner 1930 S 8 L Reichenwallner 1930 S 9 a b c O Pickl Pojatzi Florian 1830 1917 Industrieller In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 8 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1983 ISBN 3 7001 0187 2 S 158 f Direktlinks auf S 158 S 159 L Reichenwallner 1930 S 10 a b c Berechnung nach 1 https www pojatzi com a b L Reichenwallner 1930 S 11 Solo Broschure a b L Reichenwallner 1930 S 13 L Reichenwallner 1930 S 14Normdaten Person GND 1026275199 lobid OGND AKS VIAF 263247484 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pojatzi FlorianKURZBESCHREIBUNG osterreichischer IndustriellerGEBURTSDATUM 15 Januar 1830GEBURTSORT DeutschlandsbergSTERBEDATUM 15 August 1917STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Florian Pojatzi amp oldid 233888964