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Velhartice deutsch Welhartitz auch Wellartitz ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt elf Kilometer nordwestlich von Susice und gehort zum Okres Klatovy Der Ortskern von Velhartice wurde zum stadtischen Denkmalschutzgebiet erklart 3 VelharticeVelhartice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Plzensky krajBezirk KlatovyFlache 2721 6307 1 haGeographische Lage 49 16 N 13 23 O 49 264444444444 13 386111111111 622 Koordinaten 49 15 52 N 13 23 10 OHohe 622 m n m Einwohner 856 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 341 42Kfz Kennzeichen PVerkehrStrasse Cachrov KolinecStrukturStatus GemeindeOrtsteile 11VerwaltungBurgermeister Pavel Prosr Stand 2014 Adresse Velhartice 134341 42 KolinecGemeindenummer 557366Website www velhartice cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Ortskern von Velhartice mit Kirche Maria Wiegenfest und GemeindeamtVelhartice befindet sich in der Strazovska vrchovina Drosauer Bergland einer Teileinheit der Sumavske podhuri Bohmerwaldvorland Der Kernort liegt am linken Ufer der Ostruzna Im Norden erhebt sich die Stribrna 613 m nordostlich der Pahorek 613 m und die Rovina 723 m im Osten die Kalvarie Bergstadtlberg 726 m und der Vrch 709 m sudostlich die Krizovka 765 m im Suden der Borek 859 m sowie nordwestlich der Haj 777 m Oberhalb des Teiches Busek befindet sich am Westhang des Borek das Skigebiet Veselice mit einem Lift Zwei Kilometer westlich von Velhartice verlauft die Staatsstrasse II 171 zwischen Susice und Besiny Nachbarorte sind Malonice Stritez Sluhov und Jindrichovice im Norden Tajanov Ujcin Konin und Mokrosuky im Nordosten Na Slajfu Drouhavec Hory Matky Bozi Pozorka und Zdar im Osten Horni Stankov Cihelna Marsovice und Prestanice im Sudosten Hlavnovice Milinov Radostice und Castonice im Suden Zahalka Stojanovice Kouklovna und Chotesov im Sudwesten Nemilkov im Westen sowie Tvrdoslav Chrastov V Jamach Uloh und Javori im Nordwesten Geschichte BearbeitenVelhartice entstand an einem alten Handelssteig von Bohmen nach Bayern Zwischen 1290 und 1310 liess Bohumil von Budetice die Burg Velhartice erbauen Die erste schriftliche Erwahnung von Vilhartice erfolgte im Jahre 1318 als Besitz des Busek von Welhartitz Der tschechische Onomastiker Profous nimmt an dass die ursprungliche Ortsbezeichnung Wilhartsdorf war und der Ortsname auf einen Lokator mit dem deutschen Namen Wilhart zuruckzufuhren ist 4 Der Kammerherr des Markgrafen Karl begleitete diesen 1331 nach Italien 1337 verstarb er in Meran Nachfolgender Besitzer war dessen gleichnamiger Sohn der ab 1352 als Kammermeister ebenfalls in die Dienste Karls IV trat Um 1371 erbte sein Sohn Johann die Herrschaft In der Grundungsurkunde der Kirche der hl Maria Magdalena wurde Velhartice im Jahre 1373 erstmals als Stadtchen bezeichnet Johann von Welhartitz hatte keine mannlichen Nachkommen seine alteste Tochter Katharina war mit Johann d A von Neuhaus verheiratet ihre jungere Schwester Anna mit dessen Neffen Meinhard von Neuhaus Nach dem Tod von Johann von Welhartitz fiel die Herrschaft 1390 halftig seinen beiden Schwiegersohnen zu Nachdem Meinhard von Neuhaus 1391 verstorben war heiratete seine Witwe Anna den Wenzel von Wartenberg Im Jahre 1395 verkaufte Anna von Wartenberg die zuvor schon durch Ulrich von Rosenberg zum Verzicht aufgefordert worden war ihre Halfte der Herrschaft an Johann d A von Neuhaus Dessen Sohn Meinhard von Neuhaus der Velhartice 1417 geerbt hatte erteilte dem Stadtchen im Jahre 1444 Privilegien darunter das Heimfallrecht Er liess die Burg weiter ausbauen und dort zeitweilig die bohmischen Reichskleinodien aufbewahren 1449 ubernahm Meinhards Sohn Ulrich von Neuhaus die Herrschaft er starb jedoch bereits vier Jahre spater Der Vormund der minderjahrigen Erben Zdenko von Sternberg verkaufte Velhartice daraufhin an Diepold von Riesenberg 1506 erwarb Zdeniek Lev von Rosental die Herrschaft von Diepolds Nachkommen er liess den Bergbau auf Silber aufnehmen und die konigliche Bergstadt Muttergottesberg grunden Fur das Stadtchen Velhartice erwirkte er das konigliche Privileg zur Abhaltung von zwei Jahrmarkten Im Jahre 1511 brannte ein Teil des Stadtchens ab Zdenieks Sohn Adam Lev von Rosental konnte die Herrschaft wegen Uberschuldung nicht halten und verkaufte sie 1540 an Adam von Sternberg Auf Grund von Misswirtschaft wurde die Herrschaft 1560 geteilt Bei der nachsten Teilung erwarb 1589 Heinrich Plansky von Seeberg die Burg Velhartice mit einem Teil der Herrschaft Sein Enkel Johann Viktorin Plansky von Seeberg verkaufte Velhartice 1597 an Wolf Gotthard Pergler von Perglas Wegen Beteiligung am Standeaufstand von 1618 wurden die Guter seines Sohnes Wenzel Ottokar Pergler von Perglas nach der Schlacht am Weissen Berg konfisziert und 1622 dem kaiserlichen Feldmarschall Baltasar von Marradas als Pfand uberlassen 1628 verkaufte die Bohmische Kammer die Herrschaft an den kaiserlichen Obristen Martin de Hoeff Huerta Dieser liess innerhalb der alten Burganlage als seinen Sitz einen Renaissancepalast und in der Vorburg eine Brauerei errichten De Hoeff Huerta liess seine Untertanen rekatholisieren die Velharticer Burger konnten sich von der Robot freikaufen 1637 erbte de Hoeffs Adoptivtochter Anna Maria von Moldau die Herrschaft Im Jahre 1653 kaufte das Karmelitenkloster auf der Prager Kleinseite die Herrschaft Velhartice verausserte diese jedoch noch im selben Jahre an Johann Franz Racin von Racin Anschliessend wechselten die Besitzer der Herrschaft in rascher Folge Im Jahre 1743 erwarben die Grafen Desfours die Herrschaft sie liessen ostlich von Velhartice an der Ostruzna eine Papiermuhle anlegen 1813 wurden die Herren Sturmfeder von Oppenweiler Besitzer der Herrschaft Velhartice Karl Sturmfeder von Oppenweiler liess 1848 die Burgruine sichern und als romantische Ruine herrichten Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war das untertanige Stadtchen Velhartice der Amtssitz der Herrschaft Velhartice Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Velhartice Welhartitz ab 1850 eine Marktgemeinde im Gerichtsbezirk Schuttenhofen Im Jahre 1865 entstand bei Velhartice eine zweite Papiermuhle Ab 1868 gehorte Velhartice zum Bezirk Schuttenhofen Im Jahr darauf wurde ein Postamt eroffnet Im Jahre 1880 hatte Velhartice etwa 1100 Einwohner 1882 wurde durch einen judischen Unternehmer eine Lederwarenfabrik und Gerberei gegrundet Um 1930 liess die Familie Henneberg Spiegel den Huerta Flugel der Burg durch den Architekten Karel Pecanek wieder herrichten Wahrend der deutschen Besetzung wurden alle 19 judischen Einwohner von Velhartice Opfer des Holocaust Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Familie Henneberg Spiegel enteignet 1947 wurde Stojanovice von Milinov nach Velhartice umgemeindet Im Jahre 1957 wurde in Velhartice eine Kartoffelzuchtstation gegrundet die heute als VESA Velhartice weiter besteht In der ehemaligen Lederwarenfabrik wurde zu dieser Zeit eine Kunststoffpresserei eingerichtet Ende der 1950er Jahre war die Elektrifizierung des Ortes abgeschlossen Im Zuge der Aufhebung des Okres Susice kam Velhartice 1960 zum Okres Klatovy Zugleich wurde der Ortsteil Stojanovice an die Gemeinde Chotesov abgetreten In den nachfolgenden Jahren entstanden das Kulturhaus und das Erholungsgebiet am Teich Busek Am 30 April 1976 wurden Chotesov mit Jarkovice Radvanice und Stojanovice und Nemilkov mit Branickov und Tvrdoslav eingemeindet Am 1 Janner 1980 erfolgte die Eingemeindung von Hory Matky Bozi mit Drouhavec und Konin Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Velhartice besteht aus den Ortsteilen Branickov Branitschau auch Branitschkow Chotesov Kotieschau auch Kotieschow Drouhavec Drauhau auch Drohau Hory Matky Bozi Bergstadtl Jarkovice Jarkowitz Konin Konin Nemilkov Nemelkau Radvanice Radwanitz Stojanovice Stojanowitz auch Steinowitz Tvrdoslav Droslau und Velhartice Welhartitz Grundsiedlungseinheiten sind Branickov Chotesov Drouhavec Hory Matky Bozi Nemilkov Radvanice Stojanovice Tvrdoslav und Velhartice 5 Zu Velhartice gehoren ausserdem die Weiler und Einschichten Chrastov Chrastow Hamr Hammerschmiede Kouklovna Na Slajfu Pohodnice U Livaru V Jamach bei Nemilkov V jamach bei Velhartice und Zahalka Zahalka sowie die Wustung Makov Makow Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Chotesov u Velhartic Drouhavec Hory Matky Bozi Nemilkov Radvanice u Chotesova Stojanovice und Velhartice 6 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Velhartice Ruine der Burg Velhartice sudostlich von Velhartice auf einem Felssporn uber der Ostruzna Kirche Maria Wiegenfest in Velhartice erbaut am Ubergang vom 12 zum 13 Jahrhundert Pfarrhaus Brunnen auf dem Marktplatz Friedhofskirche der hl Maria Magdalena sudwestlich von Velhartice erbaut 1373 Judischer Friedhof im Wald bei Kouklovna er wurde 1858 angelegt und besteht aus ca 60 Grabsteinen Die letzte Beisetzung erfolgte 1934 Nischenkapelle im Garten des Gemeindeamtes Statue des hl Johannes von Nepomuk im sudostlichen Teil des Ortes Werichova chata in Na Slajfu 1938 kaufte der Schauspieler und Autor Jan Werich das neben der Papiermuhle und der Sagemuhle an der Ostruzna befindliche und nach Planen des Architekten Frantisek Zelenka errichtete Ferienhaus fur 27 000 Kronen von der Familie Hanzik Werich kam gerne in die erholsam gelegene Hutte Bei seinem letzten Aufenthalt im Jahre 1980 wurde der an Krebs erkrankte Kunstler bewusstlos in das Krankenhaus eingeliefert kurz nach seiner Ruckkehr nach Prag verstarb er 7 Ehemalige Synagoge der klassizistische Bau wurde 1845 errichtet und bis zur deutschen Besetzung von der judischen Gemeinde fur religiose Zwecke genutzt 1950 erfolgte der Umbau zum Feuerwehrhaus mit daruberliegender Einliegerwohnung Haus Nr 118 ehemalige judische Schule neben der Synagoge Wassermuhle V jamach westlich von Velhartice Wellartitzer Linden Velharticke lipy die beiden seit 1985 als Baumdenkmale geschutzten 200 bzw 300 jahrigen Sommerlinden stehen am nordlichen Ortsrand beim Pfarrhaus Beide Baume haben eine Hohe von 24 m ihr Stammumfang betragt 4 bzw 2 60 m nbsp Kirche Maria Wiegenfest nbsp Brunnen auf dem Markt nbsp Friedhofskirche der hl Maria Magdalena nbsp Werichova chata nbsp Ehemalige Synagoge nbsp Haus in Volksbauweise nbsp Judischer FriedhofEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 557366 Velhartice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www velhartice cz velhartice fr asp tab snet amp id 8567 amp burl amp pt HS Antonin Profous Mistni jmena v Cechach Jejich vznik puvod vyznam a zmeny Band 1 3 Ceska akademie ved a umeni Prag 1947 1951 http www uir cz zsj obec 557366 Obec Velhartice http www uir cz katastralni uzemi obec 557366 Obec Velhartice http www velhartice cz velhartice fr asp tab snet amp id 8605 amp burl amp pt HSWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Velhartice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Velhartice auf den Webseiten der Gemeinde Ausfuhrliche Beschreibung der Geschichte der Herrschaft und der Burg Velhartice auf hrady czStadte und Gemeinden im Okres Klatovy Beharov Besiny Bezdekov Birkov Bolesiny Brezany Budetice Bukovnik Cachrov Cernikov Cervene Porici Cihan Cimice Desenice Dlazov Dlouha Ves Dobrsin Dolany Domoraz Drazovice Frymburk Hamry Hartmanice Hejna Hlavnovice Hnacov Horazdovice Horska Kvilda Hradek Hradesice Chanovice Chlistov Chudenice Chudenin Janovice nad Uhlavou Javor Jezovy Kasperske Hory Kejnice Klatovy Klenova Kolinec Kovcin Krenice Kvasnovice Lomec Maly Bor Manovice Mecin Mezihori Mlynske Struhadlo Modrava Mochtin Mokrosuky Mysliv Myslovice Nalzovske Hory Nehodiv Nezamyslice Nezdice na Sumave Nyrsko Obytce Olsany Ostretice Pacejov Petrovice u Susice Planice Podmokly Polen Prasily Predslav Rabi Rejstejn Slatina Sobesice Srni Strasin Strazov Susice Sveradice Svihov Tuzice Tynec Ujezd u Planice Velhartice Velke Hydcice Velky Bor Vrhavec Vreskovice Zavlekov Zborovy Zelezna Ruda Zihobce Zichovice Normdaten Geografikum GND 7691810 5 lobid OGND AKS VIAF 237053963 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Velhartice amp oldid 235618239