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Tobias von Bechin tschechisch Tobias z Bechyne auch Dobes z Benesova 1 Marz 1296 vermutlich in Prag war Bischof von Prag Darstellung von Tobias z Bechyne in der St Bartholomaus Kirche in Kyje Prag WappenLeben BearbeitenTobias entstammte dem bedeutenden bohmischen Adelsgeschlecht von Beneschau Sein Vater war Wok von Beneschau Vok z Benesova Er hatte neben Tobias noch die Sohne Benes Andreas Cenek und Milota Erstmals erwahnt wird Tobias 1262 Er war damals Domherr von Prag und Passau Fur 1269 ist er als Stiftspropst von Melnik nachgewiesen fur 1275 als Propst von Prag und von Vysehrad Nach dem Tod des Bischofs Johann wahlte das Prager Domkapitel am 15 November 1278 Tobias von Bechin zu dessen Nachfolger Der Olmutzer Bischof Bruno von Schauenburg bestatigte im Auftrag des Mainzer Metropoliten Werner von Eppstein die Wahl Einige Wochen spater begab sich Tobias mit seinem Gefolge nach Olmutz Dort wurde er am 25 Februar 1279 vom Seckauer Bischof Wernhard von Marsbach zum Priester geweiht Am nachsten Tag erhielt Tobias durch Bruno von Schauenburg unter Assistenz des damaligen Basler Bischofs und spateren Mainzer Erzbischofs Heinrich von Isny die Bischofsweihe Durch seine Zugehorigkeit zum Hochadel erwarb sich Tobias schon von der Bischofswahl grosse Verdienste um das bohmische Konigtum Noch vor seiner Wahl war Konig Ottokar II Premysl am 26 August 1278 in der Schlacht der Durnkrut gegen den romisch deutschen Konig Rudolf I von Habsburg gefallen Die Vormundschaft uber Kronprinz Wenzel und die Reichsverwesung uber Bohmen ubernahm gemass koniglicher Disposition vom Juli 1278 Markgraf Otto von Brandenburg Neffe des gefallenen Konigs Bei den nachfolgenden politischen Spannungen vertrat Tobias die bohmischen Interessen weshalb ihm nach der Ruckkehr von der Bischofsweihe 1279 das Betreten der Prager Kathedrale verweigert wurde Nachdem auch das Domkapitel von der Burgbesatzung behindert wurde konnten gottesdienstliche Feiern nur in der Kirche des Pramonstratenserklosters Strahov abgehalten werden Die bischofliche Stadt Raudnitz und die dortige bischofliche Burg wurden 1279 von Ottos brandenburgischer Partei besetzt Der bischofliche Hof auf der Prager Kleinseite wurde geplundert Wegen des kriegsahnlichen Zustands liess Tobias einige Patronatskirchen seines Bistums befestigen Im Mai 1281 nahm Tobias an einem Landtag teil auf dem der bohmische Adel eine Friedenszusage abgab Erst danach konnten wieder Gottesdienste in der Kathedrale stattfinden Zum Jahreswechsel 1281 1282 verhandelte Tobias fur die bohmische Landespartei mit Otto von Brandenburg Dabei konnte eine Einigung erzielt werden Die Regierungsgewalt in Bohmen sollte auf Bischof Tobias von Bechin und auf Landesbeamte ubergehen Otto verpflichtete sich das Land zu raumen und den gefangen gehaltenen Kronprinzen Wenzel II dessen Vater Ottokar II Premysl 1278 bei der Schlacht auf dem Marchfeld gefallen war gegen eine Zahlung von 15 000 Pfund Silber freizulassen Wohl gegen die Verabredung nahm Otto die Landesprivilegien und den Prager Domschatz mit Auch an der nachfolgenden Erneuerung der offentlichen Ordnung erwarb sich Tobias grosse Verdienste Trotz der herrschenden Hungersnot gelang es ihm das Losegeld fur die Freilassung des damals 12 jahrigen Wenzels aufzutreiben der 1283 nach Prag zuruckkehren konnte Obwohl die provisorische Regierung die von Tobias angefuhrt wurde den Frieden im Land wiederherstellen konnte spaltete sich die bohmische Adelspartei schon bald in zwei Gruppen Dabei gewannen die Witigonen an Einfluss deren Mitglied Zawisch von Falkenstein die Koniginwitwe Kunigunde von Halitsch heiratete und so auch den jungen Konig Wenzel beeinflussen konnte Wichtige Positionen wurden durch Angehorige der Witigonen besetzt und Zawisch zum hochsten Kammerer und hochsten Burggrafen ernannt Die Witigonen ihrerseits wurden vom habsburgischen Lager bekampft zu dem auch Tobias gehorte und dem sich bis 1288 auch der Grossteil des bohmischen Adels anschloss Obwohl Tobias selbst an den bewaffneten Auseinandersetzungen nicht teilnahm wurden seine Guter geplundert Vermutlich unter dem Einfluss seiner Frau Guta von Habsburg die er 1285 geheiratet hatte entzog sich auch Konig Wenzel II dem Einfluss der Witigonen Anfang 1289 wurde Zawisch des Hochverrats beschuldigt gefangen genommen und 1290 enthauptet Daraufhin rachte sich Zawischs Bruder Witiko II von Krumau Vitek z Krumlova a Hluboke mit einem Mord an Cenek von Kamenice einem Bruder des Bischofs Tobias Fur die erlittenen Kriegsschaden wurde Tobias durch Konig Wenzel II entschadigt Dazu gehorten verschiedene Immunitaten und das Recht einige der bischoflichen Stadte zu befestigen Ausserdem wurden ihm die Einnahmen aus den beschlagnahmten Gutern der Witigonen gewahrt Obwohl Tobias bei den politischen Auseinandersetzungen eine bedeutende Rolle spielte widmete er sich auch seinen bischoflichen Aufgaben Sein Wirken kann aus den vorhandenen Bischofsurkunden und einer Formularsammlung der bischoflichen Kanzlei gut erschlossen werden Er regelte wirtschaftliche administrative und juristische Angelegenheiten und gliederte das Bistum in Landdekanate ein Er veranlasste die Instandsetzung des Chores im Veitsdom und die Anschaffung neuer Paramente und liturgischer Bucher Wahrend seiner Amtszeit und mit seiner Unterstutzung wurden das Zisterzienserkloster Zbraslav und das Augustinerkloster bei St Thomas in Prag gegrundet Bis Mitte 1294 nahm Tobias an der Seite Konig Wenzels II am offentlichen Leben teil Er starb zwei Jahre spater vermutlich in Prag Sein Leichnam wurde im Veitsdom bestattet Literatur BearbeitenZdenka Hledikova Art Tobias Dobes von Bechyne Benesov 1296 1278 1296 Bischof von Prag In Erwin Gatz Hrsg Clemens Brodkorb Mitarb Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches 1198 bis 1448 Ein biographisches Lexikon Band I Berlin 2001 ISBN 3 428 08422 5 S 583 585 VorgangerAmtNachfolgerJohann III Bischof von Prag 1278 1296Gregor von WaldekWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Tobias von Bechin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bischofe und Erzbischofe von Prag 973 1421 Bischofe von Prag 973 1344 Thietmar Adalbert Strahkvas Christian Thiddag Ekkehard Hizzo Severus Jaromir Gebehard Cosmas Hermann Meinhard Johann I Sylvester verzichtete noch vor der Weihe Otto Daniel I Gotpold Elekt Friedrich I Valentin Heinrich Bretislav Daniel II Milik Andreas von Guttenstein Pilgrim Budilov Johann II von Drazice Bernhard Nikolaus von Ujezd Johann III Tobias von Bechin Gregor von Waldek Johann IV von Drazice Ernst von PardubitzErzbischofe von Prag 1344 1421 Ernst von Pardubitz Johann Ocko von Wlasim Johannes VI von Jenstein Olbram von Skvorec Nikolaus Puchnik von Cernice starb vor der Bischofsweihe Zbynko Zajic von Hasenburg Sigmund Albik von Unicov Konrad von Vechta ab April 1421 faktisch Oberhaupt der hussitischen Kirche mit Jan Rokycana als Nachfolger Nachfolger Johann von Bucca Administrator Normdaten Person GND 1038714117 lobid OGND AKS VIAF 305154299 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tobias von BechinALTERNATIVNAMEN Tobias z Bechyne Dobes z Benesova Tobias von BechyneKURZBESCHREIBUNG Bischof von PragGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 1 Marz 1296STERBEORT unsicher Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tobias von Bechin amp oldid 236111289