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Zawisch von Falkenstein tschechisch Zavis z Falkenstejna etwa 1250 24 August 1290 war ein Widersacher des bohmischen Konigs Ottokar II Premysl Er entstammte dem Krumauer Familienzweig der Witigonen Zawischs SiegelBarocke Darstellung des heute im Kloster Vyssi Brod ausgestellten Zawischkreuzes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 In der tschechischen und deutschen Literatur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenZawisch war ein Urenkel des Begrunders des witigonischen Familienzweigs der Herren von Krumau Witiko II d A Vitek starsi Seine Eltern waren Budiwoj von Krumau und Perchta von Falkenstein aus dem osterreichischen Muhlviertel Sie war eine Enkelin des Kalhoch II von Falkenstein dem Begrunder des Zisterzienserstifts Schlagl Durch das zentralisierende Regiment des Konigs Ottokar II Premysl sowie dessen Landesausbau mit koniglichen Stadten und Klostern sah sich der fuhrende bohmische Adel in seinen bisherigen Rechten beeintrachtigt Zudem wollte der Konig mit den Grundungen der Konigsstadt Budweis und des Klosters Goldenkron die weitere Expansion der machtigen witigonischen Familienzweige der Herren von Krumau von Neuhaus und von Rosenberg verhindern Sie verfugten uber ausgedehnte Landereien in Sud und Mittelbohmen und waren nicht bereit Verluste hinzunehmen Nachdem sich Ottokar II 1276 geweigert hatte den Witigonen die Herrschaft Weleschin zu uberlassen die sich zwischen den rosenbergischen und den Neuhauser Besitzungen erstreckte rebellierten sie und weitere Adlige gegen den Konig Die Aufstandischen deren Fuhrung Zawisch von Falkenstein ubernahm plunderten Budweis und Goldenkron und besetzten konigliche Burgen Ottokar II wurde gezwungen den sogenannten Wiener Frieden mit dem Romisch deutschen Konig Rudolf I zu schliessen unter dessen Schutz sich nun die Witigonen begaben Nach dem Tod Ottokar II Premysls 1278 in der Schlacht auf dem Marchfeld kam es zu Machtkampfen um die Krone zwischen Otto von Brandenburg der die Vormundschaft uber Premysls unmundigen Sohn Wenzel II ausubte und den Vertretern der Konigswitwe Kunigunde von Halitsch auf deren Seite Zawisch von Falkenstein stand Sie ernannte ihn zum Burggrafen von Gratz wo sie ein heimliches Verhaltnis zu ihm unterhielt Nachdem 1283 der zwolfjahrige Thronfolger Wenzel aus seiner Gefangenschaft in Brandenburg zuruckgekehrt war gewann Zawisch grossen Einfluss auf ihn und besetzte die wichtigsten Amter mit seinen Verwandten und Parteigangern Im Mai 1285 vermahlte sich Zawisch mit Kunigunde die bereits zwei Jahre vorher den gemeinsamen Sohn Jan Jesek gebar Nachdem Kunigunde schon drei Monate nach der offiziellen Hochzeit verstarb regierte Zawisch faktisch das Land Vermutlich unter Zawischs Einfluss ubergab Konig Wenzel am 23 Oktober 1285 seinem Stiefbruder Jan Jesek Stadt und Herrschaft Lanskroun in Ostbohmen Nach Wenzels Heirat 1285 verzichtete Zawisch auf Druck des emporten Adels im Laufe des Jahres 1286 auf seine Amter und zog sich auf den Hof des ungarischen Konigs Ladislaus IV zuruck Dort heiratete er 1287 dessen Schwester Elisabeth mit der er sich auf der Burg Svojanov bei Policka niederliess Nachdem sich Zawisch geweigert hatte die Konigsguter die er sich angeeignet hatte herauszugeben wurde er im Januar 1289 auf Antrag des Prager Bischofs Tobias von Bechin und des Anfuhrers des Herrenstandes Burkhard von Janowitz gefangen genommen Aus Protest zerstorten seine Anhanger im selben Jahr die Stadte Deutschrod und Pilgram Zawisch wurde des Hochverrats angeklagt und am 24 August 1290 in Anwesenheit seiner Bruder unter der Burg Hluboka mit dem Schwert hingerichtet Dieser Hinrichtungsort wurde gewahlt da sich auch Zawischs Bruder Witiko II von Krumau weigerte die Burg Hluboka nad Vltavou die er unrechtmassig hielt herauszugeben Seine Bruder Johann Henclinus von Skalitz und Budiwoj von Skalitz fluchteten nach Polen wo sie um 1300 den Tod fanden Die Bruder Witiko und Wok I von Krumau durften nach Verhandlungen mit dem Konig ihre Landereien behalten Sie stifteten nach dem Tod Zawischs fur dessen Seelenheil dem Kloster Hohenfurt die Dorfer Ulrichschlag Klein Drasen und Hohenschlag 1 Zawischs Leichnam wurde in der Familiengruft im Kloster Hohenfurt beigesetzt Nachfolgend uberschrieb Konig Wenzel einen Teil des witigonischen Grundbesitzes dem von ihm gegrundeten Zisterzienserkloster Konigssaal Familie BearbeitenZawisch war in erster Ehe mit einer Frau unbekannten Namens verheiratet die eine Tochter gebar deren Name ebenfalls nicht bekannt ist Sie heiratete Heinrich von Kruschina von Lichtenburg Jindrich Krusina z Lichtenburka In zweiter Ehe vermahlte sich Zawisch im Mai 1285 mit der Koniginwitwe Kunigunde von Halitsch die jedoch schon am 9 September 1285 verstarb Mit ihr hatte er den Sohn Jan Jesek 1337 der bereits drei Jahre vor der Hochzeit geboren worden war und spater Kreuzritter des Deutschen Ritterordens wurde Nach Kunigundes Tod vermahlte sich Zawisch am 4 Mai 1288 in dritter Ehe mit Elisabeth von Ungarn In der tschechischen und deutschen Literatur BearbeitenVitezslav Halek Zavis z Falkenstejna Fr Rivnac Praha 1861 online August Sperl Die Sohne des Herrn Budiwoj Eine Dichtung 2 Bande Beck Verlag Munchen 1897 online im Projekt Gutenberg DE Literatur BearbeitenAnna Kubikova Rozmberske kroniky Kratky a summovni vytah od Vaclava Brezana Ceske Budejovice 2005 ISBN 80 86829 10 3 S 80 85 Joachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S XLIX LI 45 168 444 463 591 Constantin von Wurzbach Rosenberg Zawisch von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 27 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1874 S 13 f Digitalisat Matthias Pangerl Zawisch von Falkenstein In Mittheilungen des Vereines fur Geschichte der Deutschen in Bohmen Band 10 Prag 1872 S 145 186 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zavis z Falkenstejna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zawisch von Falkenstein In encyklopedie ckrumlov cz Mesto Cesky Krumlov Stadtverwaltung Krummau abgerufen am 27 September 2022 Lebensbeschreibung Zawisch von Falkenstein In encyklopedie ckrumlov cz Mesto Cesky Krumlov Stadtverwaltung Krummau abgerufen am 27 September 2022 Lebensbeschreibung Genealogie Mittelalter Falkenstein In burgenkunde at Einzelnachweise Bearbeiten Valentin Schmidt und Alois Picha Urkundenbuch der Stadt Krummau in Bohmen I Band 1253 1419 Prag 1908 S 6 Normdaten Person GND 1042219850 lobid OGND AKS VIAF 84048960 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zawisch von FalkensteinALTERNATIVNAMEN Zavis z FalkenstejnaKURZBESCHREIBUNG bohmischer Adliger aus dem Krumauer Familienzweig der WitigonenGEBURTSDATUM um 1250STERBEDATUM 24 August 1290STERBEORT Hluboka nad Vltavou Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zawisch von Falkenstein amp oldid 226569772