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Johann IV von Drazice auch Johann IV von Draschitz tschechisch Jan IV z Drazic um 1250 5 Januar 1343 vermutlich in Prag war Bischof von Prag Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Werdegang 1 1 Bischof von Prag 1 2 Suspendierter Bischof 1 3 Wieder im Amt 2 Literatur 3 WeblinksHerkunft und Werdegang BearbeitenJohann entstammte dem alten mittelbohmischen Geschlecht von Drazice Seine Eltern waren Gregor von Drazice Rehnik z Drazic Hofbeamter Ottokar II Premysls sowie Unterkammerer der Konigin und Anna geborene von Skysice Verwandtschaft bestand zum Prager Bischof Johann II von Drazice Die Mutter des Prager Bischofs Johann III soll ebenfalls aus der Familie von Drazice stammen Johann ist erstmals 1274 als Benefiziat von Saaz und zugleich Domherr von Prag sowie Kanoniker des Vysehrader Stifts belegt Um 1287 wurde er zum Subdiakon geweiht Bischof von Prag Bearbeiten Nach dem Tod des Prager Bischofs Gregor von Waldek wurde Johann zu dessen Nachfolger gewahlt Der Investitur durch Konig Wenzel II folgte am 10 Dezember 1301 die Bischofsweihe durch den damaligen Basler Bischof und spateren Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt der das bohmische Kanzleramt bekleidete Nach dem Tod Wenzels III dem letzten bohmischen Konig aus dem Geschlecht der Premysliden brach ein politischer Streit uber die Thronnachfolge aus an dem auch Johann beteiligt war 1310 unterstutzte er die Wahl Johanns von Luxemburg zum Konig von Bohmen Nachfolgend kam er dem Konig mit bischoflichen Heeren bei den Belagerungen von Prag Kuttenberg und anderen ostbohmischen Stadten zu Hilfe 1313 begleitete er den Konig zum Reichstag nach Nurnberg 1315 ernannte ihn der Konig fur einige Monate zum Landesverwalter Auch wahrend der anhaltenden politischen Auseinandersetzungen widmete sich Johann seinen bischoflichen Aufgaben Gegen den Widerstand des Adels erreichte er 1308 die volle bischofliche Hoheit uber die Pfarreien Auf der Diozesansynode im August 1308 wurden Statuten erlassen mit denen die Grundnormen des Kirchenrechts festgelegt wurden Der Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt visitierte in seiner Eigenschaft als Metropolit Johanns Diozese Johann seinerseits visitierte die Benediktinerkloster seines Sprengels In der Prager Altstadt veranlasste er den gotischen Umbau von St Agid und die Erweiterung des bischoflichen Hofs um das Wirtschaftsgebaude und um einen Steinturm 1311 1312 nahm Johann am Konzil von Vienne teil und hielt nach der Ruckkehr im Herbst 1312 eine Diozesansynode ab In den nachsten Jahren geriet er in zahlreiche Streitigkeiten mit dem Adel und den Stadten Er wandte sich gegen die Auswuchse der Inquisition und die damit verbundenen Strafen und Verfolgungen durch die Dominikaner Nachfolgend musste er sich deshalb gegen die Anschuldigungen der Bettelmonche wehren Der Leitmeritzer Propst Heinrich von Schonburg Jindrich ze Sumburka der von Johann seines Amtes enthoben worden war beschuldigte ihn 1316 beim Papst Johannes XXII er habe angeklagte Ketzer geschutzt Wohl deshalb veranlasste der Papst 1318 die Errichtung des Amtes eines Inquisitors Suspendierter Bischof Bearbeiten Am 1 April 1318 suspendierte der Papst aufgrund der Beschuldigungen Johann von seinem Bischofsamt Gleichzeitig wurde eine Untersuchung eingeleitet und Johann vor die Kurie nach Avignon zitiert Der fast 70 jahrige Johann begab sich dorthin und wurde 1326 fur unschuldig befunden Wahrend seiner Suspendierung wurde die Diozese von einem Weihbischof verwaltet und das Amt des Offizials eingerichtet Erst 1329 konnte er nach Prag zuruckkehren Wieder im Amt Bearbeiten Schon von Avignon aus betrieb Johann die Wiederherstellung der bischoflichen Verwaltung und die Restitution der bischoflichen Guter Nach der Ruckkehr konnte er sich wieder den bischoflichen Aufgaben zuwenden In einem Streit zwischen dem Pfarrklerus und den Bettelorden setzte er 1334 einen Domprediger aus dem weltlichen Klerus ein und entliess die bis dahin am Dom wirkenden Mendikanten Im Veitsdom liess er das Grab des Heiligen Adalbert mit vergoldeten Reliefs schmucken und stiftete dem Prager Domkapitel drei neue Prabenden Er berief die Augustinerchorherren nach Bohmen und grundete 1333 nachdem eine geplante Klostergrundung in der Prager Altstadt nicht zustande kam ein Augustinerkloster in der bischoflichen Stadt Raudnitz Dem Kloster schenkte er wertvolle Handschriften die er aus Avignon mitgebracht oder in Bohmen hatte schreiben lassen Wenig spater liess er in Raudnitz ein Spital fur Arme sowie eine Steinbrucke uber die Elbe erbauen Oberhalb von der Burg Drazice liess er die Kirche der Heiligen Ludmilla errichten 1334 erwarb er als bischoflichen Gut die Geiersburg Johann war ein Forderer von Bildung und Kunst Die von ihm angelegte Sammlung historischer Schriften blieb in der Bibliothek des Prager Metropolitankapitels erhalten Er veranlasste die Weiterfuhrung der Prager Chronik durch Franz von Prag Fur die damalige Zeit erreichte Johann ein hohes Lebensalter Nach seinem Tod wurde er bei dem von seiner Familie gestifteten Silvester Altar im Veitsdom bestattet Literatur BearbeitenZdenka Hledikova Art Johann von Drazice um 1250 1343 1301 1318 Bischof von Prag 1318 1329 Suspendierter Bischof von Prag 1329 1343 Bischof von Prag In Erwin Gatz Hrsg Clemens Brodkorb Mitarb Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches 1198 bis 1448 Ein biographisches Lexikon Band I Berlin 2001 ISBN 3 428 08422 5 S 585 587 Vaclav Chaloupecky Jan IV z Drazic posledni biskup prazsky Zeitschrift Spolecnosti pratel starozitnosti ceskych 16 1908 Weblinks BearbeitenLiteratur und andere Medien von und uber Johann IV von Drazice im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen RepublikVorgangerAmtNachfolgerGregor von WaldeckBischof von Prag 1301 1343Ernst von PardubitzBischofe und Erzbischofe von Prag 973 1421 Bischofe von Prag 973 1344 Thietmar Adalbert Strahkvas Christian Thiddag Ekkehard Hizzo Severus Jaromir Gebehard Cosmas Hermann Meinhard Johann I Sylvester verzichtete noch vor der Weihe Otto Daniel I Gotpold Elekt Friedrich I Valentin Heinrich Bretislav Daniel II Milik Andreas von Guttenstein Pilgrim Budilov Johann II von Drazice Bernhard Nikolaus von Ujezd Johann III Tobias von Bechin Gregor von Waldek Johann IV von Drazice Ernst von PardubitzErzbischofe von Prag 1344 1421 Ernst von Pardubitz Johann Ocko von Wlasim Johannes VI von Jenstein Olbram von Skvorec Nikolaus Puchnik von Cernice starb vor der Bischofsweihe Zbynko Zajic von Hasenburg Sigmund Albik von Unicov Konrad von Vechta ab April 1421 faktisch Oberhaupt der hussitischen Kirche mit Jan Rokycana als Nachfolger Nachfolger Johann von Bucca Administrator Normdaten Person GND 10435903X lobid OGND AKS VIAF 305413514 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann IV von DraziceALTERNATIVNAMEN Jan IV z Drazic tschechisch Johann IV von DraschitzKURZBESCHREIBUNG Bischof von PragGEBURTSDATUM um 1250STERBEDATUM 5 Januar 1343STERBEORT unsicher Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann IV von Drazice amp oldid 234250870