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Die Olympischen Sommerspiele 1960 offiziell Spiele der XVII Olympiade genannt fanden vom 25 August bis 11 September 1960 in Rom statt In die Organisation flossen die Erfahrungen ein die die italienischen Veranstalter vier Jahre zuvor bei der Durchfuhrung der Olympischen Winterspiele in Cortina d Ampezzo gesammelt hatten Die Spiele standen im Zeichen des Gegensatzes von alt und neu Ausser in Athen 1896 1906 und 2004 wurden nie antike Sportstatten mit moderner Sportarchitektur so eng verbunden wie bei diesen Spielen Die Caracalla Thermen und die Ruinen der Maxentiusbasilika standen den von Pier Luigi Nervi neu errichteten Bauten gegenuber wobei das Olympiastadion als modernes Stadion mit antiken Elementen ausgestattet wurde Spiele der XVII Olympiade Austragungsort Rom Italien Stadion OlympiastadionEroffnungsfeier 25 August 1960Schlussfeier 11 September 1960Eroffnet durch Giovanni Gronchi Staatsprasident Olympischer Eid Adolfo Consolini Sportler Disziplinen 23 17 Sportarten Wettkampfe 150Lander 83Athleten 5352 4741 611 Melbourne 1956Tokio 1964 Medaillenspiegel Platz Land G S B Ges 1 Sowjetunion 1955 Sowjetunion 43 29 31 1032 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 34 21 16 713 Italien Italien 13 10 13 364 Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 12 19 11 425 Australien Australien 8 8 6 226 Turkei Turkei 7 2 97 Ungarn 1957 Ungarn 6 8 7 218 Japan 1870 Japan 4 7 7 189 Polen 1944 Polen 4 6 11 2110 Tschechoslowakei Tschechoslowakei 3 2 3 8 18 Osterreich Osterreich 1 1 224 Schweiz Schweiz 3 3 6Vollstandiger MedaillenspiegelDer danische Segler Paul Elvstrom konnte als erster Sportler der Neuzeit seine vierte Goldmedaille in einem Einzelwettbewerb bei vier aufeinander folgenden Spielen gewinnen sofern man Ray Ewrys Erfolg bei den Zwischenspielen 1906 ausser Acht lasst Noch langer erfolgreich war der ungarische Sabelfechter Aladar Gerevich der bei seinen sechsten Olympischen Spielen seine sechste Goldmedaille mit der Mannschaft gewinnen konnte Mit dem athiopischen Marathonlaufer Abebe Bikila gewann erstmals ein schwarzer Afrikaner olympisches Gold Inhaltsverzeichnis 1 Wahl des Austragungsorts 2 Organisation 3 Fackellauf 4 Wettkampfstatten 5 Unterkunfte 6 Teilnehmer 7 Medaillen und Auszeichnungen 8 Wettkampfprogramm 8 1 Olympische Sportarten Disziplinen 8 2 Zeitplan 9 Zeremonien 10 Wettbewerbe 10 1 Basketball 10 2 Boxen 10 3 Fechten 10 4 Fussball 10 5 Gewichtheben 10 6 Hockey 10 7 Kanu 10 8 Leichtathletik 10 9 Moderner Funfkampf 10 10 Radsport 10 11 Reiten 10 12 Ringen 10 13 Rudern 10 14 Schiessen 10 15 Schwimmen 10 15 1 Wasserspringen 10 15 2 Wasserball 10 16 Segeln 10 17 Turnen 11 Herausragende Sportler und Leistungen 12 Berichterstattung 13 Film 14 Literatur 15 Weblinks 16 EinzelnachweiseWahl des Austragungsorts BearbeitenRom war bereits fur die Austragung der Olympischen Spiele 1908 vorgesehen Das Organisationskomitee war jedoch vollig untatig geblieben und loste sich im Januar 1906 sogar auf Spatestens nach dem Ausbruch des Vesuvs am 7 April 1906 waren die Spiele in Rom ohnehin nicht mehr finanzierbar gewesen da samtliche verfugbaren Geldmittel in den Wiederaufbau der ostlichen Vororte von Neapel flossen Das Internationale Olympische Komitee IOC vergab daraufhin die Spiele von 1908 an London 1 Rom bewarb sich danach erfolglos um die Spiele 1924 1936 1940 und 1944 Die Entscheidung fur Rom fiel auf der IOC Sitzung am 16 Juni 1955 in Paris Insgesamt hatten sich siebzehn Stadte zur Wahl gestellt aber nur sieben davon haben auch Stimmen erhalten Die beiden Stadte die nach Rom die nachsten Ausrichter werden sollten fielen 1955 in der ersten Runde heraus Der engste Mitbewerber Lausanne der Sitz des IOC bewarb sich 1960 zum sechsten und bisher letzten Mal Stand 2015 Ergebnisse der Wahlgange Ort Land Runde 1 Runde 2 Runde 3Rom Italien nbsp Italien 15 26 35Lausanne Schweiz nbsp Schweiz 14 21 24Detroit Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 6 11 Budapest Ungarn 1957 nbsp Ungarn 8 1 Brussel Belgien nbsp Belgien 6 Mexiko Stadt Mexiko 1934 nbsp Mexiko 6 Tokio Japan 1870 nbsp Japan 4 Athen Konigreich Griechenland nbsp Griechenland 0 Buenos Aires Argentinien nbsp Argentinien 0 Chicago Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 0 Los Angeles Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 0 Minneapolis Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 0 New York Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 0 Philadelphia Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 0 Rio de Janeiro Brasilien 1889 nbsp Brasilien 0 San Francisco Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 0 Organisation BearbeitenDas Nationale Olympische Komitee Italiens das Comitato Olimpico Nazionale Italiano CONI wurde seit 1946 von Giulio Onesti geleitet der treibenden Kraft hinter den Olympiabewerbungen fur Cortina 1956 und Rom 1960 Nach der erfolgreichen Wahl 1955 wurde eine Kommission eingesetzt der die beiden italienischen IOC Mitglieder Paolo di Revel und Giorgio de Stefani sowie Mario Saini vom CONI angehorten Diese Kommission klarte insbesondere dass die Verantwortlichkeit fur den Sportstattenbau beim Ministerium fur offentliche Arbeiten lag Das eigentliche Veranstalterkomitee wurde im November 1958 gegrundet Prasident war der damalige Verteidigungsminister Giulio Andreotti Das Exekutivkomitee des Veranstalters leitete Giulio Onesti sein Stellvertreter war Bruno Zauli Marcello Garroni war Generalsekretar und Mario Saini Technischer Direktor Exakte Aufzeichnungen uber die Gesamtausgaben und einnahmen liegen nicht vor Die meisten Kosten ubernahm der italienische Staat insbesondere die Kosten im Bereich der Infrastruktur Grosste Einzelposition auf der Kostenseite war der Ausbau des Flughafens Fiumicino Die Gesamteinnahmen werden auf 7 2 Millionen US Dollar geschatzt davon machten die Fernsehrechte 394 000 US Dollar aus Die grosste Erlosposition waren die Zuschauereinnahmen mit 2 6 Milliarden Lire das entsprach 4 2 Millionen US Dollar 2 Daneben wurden Ertrage aus Sonderbriefmarken und Sondermunzen erzielt Die staatlichen Gelder des Fussball Totos wurden zwei Jahre lang weitgehend in den Sportstattenbau geleitet Fackellauf Bearbeiten nbsp Die olympische Fackel von 1960Die olympische Fackel wurde am 12 August um 9 30 Uhr in Olympia entzundet Erster Fackellaufer war der griechische Zehnkampfer Penaghoitis Epitropoulos der bei den Spielen in Rom den 23 Platz belegen sollte Bis zum nachsten Tag wurde die Flamme 330 Kilometer uber Pyrgos Patras Korinth Megara Elefsina und Athen nach Piraus getragen Dort wurde die Flamme am 13 August um 23 00 Uhr von einem Ruderboot auf das Segelschulschiff der italienischen Marine Amerigo Vespucci gebracht Nach rund 900 Kilometern Seereise kam die Flamme am 18 August um 21 00 Uhr in Syrakus an Von dort wurde sie uber Catania nach Messina getragen Die Uberfahrt uber die Strasse von Messina erfolgte in einem Ruderboot Dann begann in Reggio Calabria der Lauf uber Cosenza Matera Avellino Salerno Neapel und Caserta nach Rom Insgesamt wurden in Italien 1532 8 Kilometer gelaufen am 24 August erreichte die Flamme Rom 330 Laufer beteiligten sich in Griechenland und 1199 Laufer in Italien am Fackellauf Am 25 August entzundete der Leichtathlet Giancarlo Peris ein achtzehnjahriger Schuler mit griechischen Vorfahren das Feuer im Olympiastadion Die Fackel war von Amedeo Maiuri nach einer in Tarquinia gefundenen etruskischen Fackel entworfen worden Bei einer Lange von 40 Zentimetern wog die Fackel 580 Gramm Wettkampfstatten Bearbeiten nbsp Das Foro Italico und der Tiber im Jahr 2011 nbsp Stadio dei Marmi im Jahr 1960Die Sportanlagen waren auf zwei Hauptstandorte verteilt Das Foro Italico liegt im Norden der Stadt zwischen dem Monte Mario und dem Tiber Hier befinden sich das Olympiastadion Stadio Olimpico das Schwimmstadion Stadio del Nuoto und das Marmorstadion Stadio dei Marmi Das Olympiastadion war Austragungsort der Eroffnungs und Schlussfeier sowie der Leichtathletikwettbewerbe Im Marmorstadion fand ein Teil des Hockeyturniers statt Auf der anderen Tiberseite befindet sich der Palazzetto dello Sport in dem die Wettbewerbe im Gewichtheben und das Basketballturnier ausgetragen wurden Im gleichen Viertel liegt das Stadio Flaminio wo ein Teil des Fussballturniers stattfand Im Suden der Stadt liegt das Stadtviertel E U R das fur die Weltausstellung 1942 Esposizione Universale di Roma konzipiert worden war Der dortige Palazzo dello Sport war Austragungsort des Boxturniers Im Kongresspalast Palazzo dei Congressi traten die Fechter an Ausserdem war hier das Radstadion Velodromo fur die Bahnradwettbewerbe errichtet worden Teile des Wasserballturniers wurden im Schwimmbad Piscina delle Rose ausgetragen und auf Sportplatzen in E U R fanden weitere Hockeyspiele statt Der Architekt Pier Luigi Nervi war zusammen mit Annibale Vitellozzi verantwortlich fur das Gesamtkonzept und die Gestaltung des Foro Italico mit dem Ausbau des Olympiastadions Nervi errichtete auch den Palazzo dello Sport und den Palazetto dello Sport Das Velodromo entstand nach Planen des deutschen Architekten Herbert Schurmann Auch in anderen Stadtteilen Roms fanden olympische Wettbewerbe statt so auf dem Forum Romanum Dort wurden in der Maxentiusbasilika die Ringerwettbewerbe ausgetragen Fur die Wettbewerbe im Turnen richtete man die Caracalla Thermen her und versah sie mit einem Segeltuchdach gegen die Sonneneinstrahlung Der Marathonlauf begann am Campidoglio Kapitol Uber die Via Cristoforo Colombo fuhrte die Strecke in den Suden nach Citinia und von dort zur Via Appia Antica auf der stadteinwarts die letzten Kilometer gelaufen wurden Das Ziel war am Konstantinsbogen Ausserhalb Roms auf dem Albaner See Lago Albano bei Castel Gandolfo wurde die Regattastrecke fur Ruderer und Kanuten eingerichtet Die olympischen Segelwettbewerbe fanden vor Neapel statt Neapel war auch eine der Gastgeberstadte fur das olympische Fussballturnier ausserdem wurde in Florenz Grosseto L Aquila Livorno und Pescara gespielt Das Stadio San Paolo in Neapel war mit einem angegebenen Fassungsvermogen von 90 000 Zuschauern die grosste Sportstatte das Olympiastadion in Rom fasste 80 000 Unterkunfte BearbeitenDas olympische Dorf Villagio Olimpico fur die Teilnehmer der Olympischen Spiele und fur die Teilnehmer der Sommer Paralympics 1960 wurde auf dem Campo Parioli errichtet Der Campo Parioli liegt im Stadtteil Parioli gegenuber dem Foro Italico auf der anderen Seite des Tibers In unmittelbarer Nahe des olympischen Dorfs befinden sich der Palazzetto dello Sport und das Stadio Flaminio Der Ausbau des Olympiadorfs kostete zusammen mit der notwendigen Infrastruktur rund 13 5 Milliarden Lire Die Wohnanlagen dienten nach den Paralympics als Wohnungen fur italienische Staatsbeamte Teilnehmer Bearbeiten nbsp Teilnehmende Nationen 1960 in Rom Grun markiert sind die Nationen die schon einmal an Olympischen Spielen teilgenommen hatten blau sind diejenigen die 1960 zum ersten Mal teilnahmen nbsp Anzahl der AthletenInsgesamt nahmen Sportler aus 83 Landern an den Olympischen Spielen teil Die Mannschaft Chiles wurde vom Veranstalter finanziell besonders unterstutzt nachdem im Mai ein schweres Erdbeben in Sudchile eine Million Menschen obdachlos gemacht hatte Erstmals dabei waren Marokko Sudan und Tunesien sowie San Marino Ghana hatte schon vor der Unabhangigkeit 1952 als Goldkuste teilgenommen 1958 hatten sich Jamaika Barbados sowie Trinidad und Tobago zusammengeschlossen Sie traten gemeinsam als Westindische Foderation an Die Mannschaft bestand aus acht Jamaikanern und sechs Athleten aus Trinidad und Tobago Barbados entsandte erst 1968 erstmals Sportler zu den Olympischen Spielen 3 Manchmal wird der Sprinter James Wedderburn auch Barbados zugeordnet 4 Ebenfalls 1958 hatten sich Agypten und Syrien zur Vereinigten Arabischen Republik zusammengeschlossen und traten auch zusammen unter diesem Namen an Europa 3 473 Athleten aus 31 Nationen Belgien nbsp Belgien 101 Bulgarien 1948 nbsp Bulgarien 98 Danemark nbsp Danemark 100 Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch nbsp Gesamtdeutsche Mannschaft 292 Finnland nbsp Finnland 117 Frankreich nbsp Frankreich 237 Konigreich Griechenland nbsp Griechenland 48 Vereinigtes Konigreich nbsp Grossbritannien 252 Irland nbsp Irland 49 Island nbsp Island 9 Israel nbsp Israel 23 Italien nbsp Italien 280 Jugoslawien nbsp Jugoslawien 116 Liechtenstein 1937 nbsp Liechtenstein 5 Luxemburg nbsp Luxemburg 52 Malta 1943 nbsp Malta 10 Monaco nbsp Monaco 11 Niederlande nbsp Niederlande 109 Norwegen nbsp Norwegen 40 Osterreich nbsp Osterreich 103 Polen 1944 nbsp Polen 185 Portugal nbsp Portugal 65 Rumanien 1952 nbsp Rumanien 98 San Marino nbsp San Marino 9 Schweden nbsp Schweden 139 Schweiz nbsp Schweiz 149 Sowjetunion 1955 nbsp Sowjetunion 283 Spanien 1945 nbsp Spanien 144 Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 116 Turkei nbsp Turkei 49 Ungarn 1957 nbsp Ungarn 184 Amerika 827 Athleten aus 19 Nationen Argentinien nbsp Argentinien 91 Bahamas 1953 nbsp Bahamas 13 Bermuda 1910 nbsp Bermuda 9 Brasilien 1960 nbsp Brasilien 72 Britisch Guayana 1954 nbsp Britisch Guayana 5 Chile nbsp Chile 9 Haiti 1807 nbsp Haiti 1 Kanada 1957 nbsp Kanada 85 Kolumbien nbsp Kolumbien 16 Kuba nbsp Kuba 12 Mexiko 1934 nbsp Mexiko 69 Niederlandische Antillen 1959 nbsp Niederlandische Antillen 5 Panama nbsp Panama 6 Peru nbsp Peru 31 Puerto Rico nbsp Puerto Rico 27 Uruguay nbsp Uruguay 34 Venezuela 1954 nbsp Venezuela 36 Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 293 Westindische Foderation nbsp Westindische Foderation 13 Asien 506 Athleten aus 18 Nationen Afghanistan Konigreich 1931 nbsp Afghanistan 12 Birma 1948 nbsp Birma 10 Ceylon nbsp Ceylon 5 Hongkong 1959 nbsp Hongkong 4 Indien nbsp Indien 45 Indonesien nbsp Indonesien 22 Irak 1959 1963 nbsp Irak 21 Iran 1925 nbsp Iran 23 Japan 1870 nbsp Japan 161 Korea Sud 1949 nbsp Korea Republik 35 Libanon nbsp Libanon 19 Malaya Foderation nbsp Malaya 9 Pakistan nbsp Pakistan 44 Philippinen 1944 nbsp Philippinen 40 Taiwan nbsp Republik China 28 Singapur nbsp Singapur 5 Thailand nbsp Thailand 20 Vietnam Sud nbsp Vietnam Republik 3 Afrika 318 Athleten aus 12 Nationen Athiopien 1941 nbsp Athiopien 10 Ghana 1958 nbsp Ghana 13 Britisch Ostafrika nbsp Kenia 27 Liberia nbsp Liberia 4 Marokko nbsp Marokko 47 Nigeria 1914 nbsp Nigeria 12 Rhodesien und Njassaland nbsp Rhodesien 14 Sudafrika 1928 nbsp Sudafrikanische Union 55 Sudan 1956 nbsp Sudan 10 Tunesien nbsp Tunesien 42 Uganda 1914 nbsp Uganda 10 Vereinigte Arabische Republik nbsp Vereinigte Arabische Republik 74 Ozeanien 228 Athleten aus 3 Nationen Australien nbsp Australien 189 Fidschi nbsp Fidschi 2 Neuseeland nbsp Neuseeland 37 Anzahl der Athleten erstmalige Teilnahme an SommerspielenVier Falle erwiesen sich im Vorfeld als besonders problematisch Problemfall Deutschland nbsp Briefmarke der Deutschen Bundespost 1960 Olympisches Jahr 1960Wie schon 1956 traten die BRD und die DDR mit einer gemeinsamen Mannschaft an Ein neues Problem war die Flagge nachdem die DDR 1959 als Emblem Hammer und Zirkel in die Flagge aufgenommen hatte Die Olympiamannschaft trat als Kompromiss mit der deutschen Fahne an und hatte als Emblem im roten Feld die olympischen Ringe in weisser Farbe Die Regierung der BRD protestierte gegen diesen Vorschlag aber letztlich setzte sich die Kompromissformel auf Druck des IOC durch In den meisten Sportarten fanden Qualifikationswettbewerbe zwischen den Athleten aus der DDR und aus der BRD statt In der gemeinsamen Mannschaft standen letztlich 173 Sportler aus der BRD und 119 aus der DDR Gegenuber Melbourne hatte sich die Mannschaftsstarke damit mehr als verdoppelt Wahrend fur Melbourne nur Sportler aufgestellt wurden die eine Endkampfchance hatten wurden nach Rom alle Athleten geschickt die sich bei den innerdeutschen Wettkampfen durchsetzen konnten Gemeinsame Mannschaften in Mannschaftssportarten wurden nicht gemeldet Ausnahmen von dieser Regel gab es in Sportarten wie Turnen wo zum Mannschaftsergebnis Einzelleistungen addiert werden Die Kanustaffel bestehend aus zwei BRD Kanuten und zwei DDR Kanuten gewann sogar olympisches Gold beide Damenstaffeln im Schwimmen erreichten als gemischte Teams Medaillen Als Delegationschef der deutschen Mannschaft fungierte Gerhard Stock BRD sein Stellvertreter war Manfred Ewald DDR Problemfall ChinaFur das IOC als besonders knifflig und langwierig erwies sich die Frage ob die Volksrepublik China oder Taiwan oder beide oder sogar beide in einer gemeinsamen Mannschaft antreten durfen Nachdem die Volksrepublik China 1952 an den Spielen in Helsinki teilnehmen wollte wegen Visumproblemen trat dann nur ein Schwimmer an hatte Taiwan seine Sportler zuruckgezogen 1956 in Melbourne hatte die Volksrepublik fur einen Start verlangt dass Taiwan von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden musse was das IOC abgelehnt hatte In Melbourne waren 21 Sportler aus Taiwan am Start Im Vorfeld der Spiele von Rom hatte sich der Konflikt etwas entscharft nachdem die Volksrepublik China am 25 August 1958 aus dem IOC und aus allen Einzelverbanden ausgetreten war Trotzdem gab es im Vorfeld der Spiele in Rom Streit Sollte Taiwan unter dem Namen Republik China antreten durfen oder nicht IOC Prasident Avery Brundage legte sich recht fruh darauf fest dass der Name China nur mit der Erganzung Taiwan erwahnt werden durfe da die Republik China eben nicht ganz China vertrete Problemfall KoreaIm IOC versuchten die Vertreter Bulgariens und der Sowjetunion die Aufnahme Nordkoreas durchzusetzen was auf den erbitterten Widerstand Sudkoreas stiess Auch der Kompromissvorschlag einer gemeinsamen Mannschaft wurde von Sudkorea kategorisch abgelehnt da wegen der geschlossenen Grenze kein innerkoreanischer Sportverkehr moglich sei Das IOC vertagte schliesslich die Frage der Aufnahme Nordkoreas Nordkorea nahm nicht an den Spielen in Rom teil Problemfall Apartheid1955 hatte der Amateurboxverband AIBA als erster die Tatsache aufgegriffen dass in einigen Landern sportlicher Kontakt zwischen schwarzen und weissen Sportlern verboten war Avery Brundage hatte dies als unvereinbar mit dem olympischen Geist bezeichnet Auf der IOC Tagung 1959 wurde das Thema ausfuhrlich besprochen der Vertreter Sudafrikas erklarte dass sein Land keinen schwarzen Sportler an der Reise zu den Olympischen Spielen hindern werde An den Olympischen Spielen in Rom nahmen 55 Sportler aus Sudafrika teil es handelte sich ausnahmslos um weisse Athleten Vor den Olympischen Sommerspielen 1964 wurde Sudafrika aus der olympischen Bewegung ausgeschlossen und kehrte erst nach dem Ende der Apartheid 1992 zuruck Medaillen und Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Verleihungsurkunde der Goldmedaille an Bernd Cullmann1957 lehnte das IOC auf der 54 Session den Antrag ab die Sieger mit einem Olivenkranz auszuzeichnen Trotzdem gab es eine Neuerung bei den Siegerehrungen Die Medaillen wurden nicht mehr in einer Schatulle uberreicht sondern waren an einer Bronzekette befestigt die den Athleten um den Hals gelegt wurde Die Kette bestand aus stilisierten Olivenblattern Bei unechten Mannschaftswettbewerben erhielt die siegreiche Mannschaft nur eine Medaille jedes Teammitglied erhielt aber das Olympische Diplom Als unechte Mannschaftswettbewerbe wurden Entscheidungen wie der Mannschaftswettbewerb der Military Reiter oder der Modernen Funfkampfer betrachtet die sich aus der Addition der Einzelleistungen ergaben ohne dass uber den Einzelwettbewerb hinausgehende Leistungen zu erbringen waren nbsp Goldmedaille der Olympischen Spiele 1960Die Medaillen wurden von der Werkstatt Aristici Florentini in Florenz hergestellt Sie hatten einen Durchmesser von 68 mm waren 3 6 Millimeter dick und wogen 102 Gramm Die Vorderseite zeigte einen siegreichen Athleten und als Inschrift die italienische Bezeichnung der Sportart die Ruckseite zeigte die Siegesgottin und die Inschrift Giochi Olimpici Roma 1960 Olympische Spiele Rom 1960 Das Siegerdiplom fur die sechs Besten jeder Sportart zeigte das von Armando Testa entworfene Logo der Spiele eine Wolfin die Romulus und Remus saugt Jedes Diplom enthielt den Namen des Sportlers das NOK des Sportlers sowie Platzierung und Disziplin Wettkampfprogramm BearbeitenNach Ubereinkunft mit der romisch katholischen Kirche stellte das Organisationskomitee den Zeitplan so auf dass die ersten beiden Sonntage veranstaltungsfrei waren Am zweiten Sonntag fand allerdings im Feldhockey ein Entscheidungsspiel statt da die Niederlande und Neuseeland nach der Vorrunde punktgleich waren Am dritten Sonntag wurden der Preis der Nationen und die Abschlussfeier ausgetragen Es wurden 150 Wettbewerbe 113 fur Manner 29 fur Frauen und 8 offene Wettbewerbe in 17 Sportarten 23 Disziplinen ausgetragen Das ist ein Wettbewerbe weniger aber gleich viele Sportarten Disziplinen wie in Melbourne 1956 bzw Stockholm Nachfolgend die Anderungen im Detail Beim Fechten wurde Florett Mannschaft fur Frauen hinzugefugt Im Kanu wurde das Programm um eine K1 4 500 m Staffel fur Manner und um K2 500 m fur Frauen erweitert dagegen entfielen die Mannerklassen C1 10 000 m C2 10 000 m K1 10 000 m und K2 10 000 m In der Leichtathletik wurde das Programm fur die Frauen um die 800 m erweitert Im Strassenradsport ersetzte das Mannschaftszeitfahren ein Mannschaftsrennen bei den Mannern In der Disziplin Dressur des Reitsports fehlte die Mannschaftswertung Beim Schiessen entfiel Kleinkalibergewehr Laufender Hirsch 100 m Einzel und Doppelschuss Im Schwimmen wurde das Programm fur Manner und Frauen um die 4 100 m Lagenstaffel erweitert Beim Segeln ersetzte die offene Klasse Flying Dutchman die offene Bootsklasse Sharpie Im Turnen entfiel die Gruppengymnastik der Frauen ein Vorganger der Rhythmischen Sportgymnastik Olympische Sportarten Disziplinen Bearbeiten nbsp Basketball Gesamt 1 Manner 1 nbsp Boxen Gesamt 10 Manner 10 nbsp Fechten Gesamt 8 Manner 6 Frauen 2 nbsp Fussball Gesamt 1 Manner 1 nbsp Gewichtheben Gesamt 7 Manner 7 nbsp Hockey Gesamt 1 Manner 1 nbsp Kanu Gesamt 7 Manner 5 Frauen 2 nbsp Leichtathletik Gesamt 34 Manner 24 Frauen 10 nbsp Moderner Funfkampf Gesamt 2 Manner 2 Radsport nbsp Bahn Gesamt 4 Manner 4 nbsp Strasse Gesamt 2 Manner 2 Reiten nbsp Dressur Gesamt 1 Offen 1 nbsp Springen Gesamt 2 Offen 2 nbsp Vielseitigkeit Gesamt 2 Manner 2 Ringen nbsp Freistil Gesamt 8 Manner 8 nbsp Griechisch romisch Gesamt 8 Manner 8 nbsp Rudern Gesamt 7 Manner 7 nbsp Schiessen Gesamt 6 Manner 6 Schwimmsport nbsp Schwimmen Gesamt 15 Manner 8 Frauen 7 nbsp Wasserball Gesamt 1 Manner 1 nbsp Wasserspringen Gesamt 4 Manner 2 Frauen 2 nbsp Segeln Gesamt 5 Offen 5 nbsp Turnen Gesamt 14 Manner 8 Frauen 6 Anzahl der Wettkampfe in Klammern Zeitplan Bearbeiten Zeitplan Disziplin Do 25 Fr 26 Sa 27 So 28 Mo 29 Di 30 Mi 31 Do 1 Fr 2 Sa 3 So 4 Mo 5 Di 6 Mi 7 Do 8 Fr 9 Sa 10 So 11 Ent schei dungen ZuschauerAugust September nbsp Eroffnungsfeier 57 382 nbsp Basketball 1 1 76 310 nbsp Boxen 10 10 83 529 nbsp Fechten 1 1 1 1 1 1 1 1 8 20 939 nbsp Fussball 1 1 252 759 nbsp Gewichtheben 2 2 2 1 7 8 008 nbsp Hockey 1 1 23 604 nbsp Kanu 7 7 5 366 nbsp Leichtathletik 2 4 7 3 3 4 4 6 1 34 448 338 nbsp Moderner Funfkampf 2 2 3 765Radsport nbsp Bahn 1 1 2 4 31 022 nbsp Strasse 1 1 2Reitsport nbsp Dressur 1 1 64 465 nbsp Springen 1 1 2 nbsp Vielseitigkeit 2 2Ringen nbsp Freistil 8 8 26 729 nbsp Griech rom 8 8 nbsp Rudern 7 7 18 434 nbsp Schiessen 1 1 1 2 1 6 3 718Schwimmsport nbsp Schwimmen 2 1 2 2 3 2 3 15 181 432 nbsp Wasserball 1 1 nbsp Wasserspringen 1 1 1 1 4 nbsp Segeln 5 5 3 233 nbsp Turnen 2 2 4 6 14 44 443Ausstellungen 15 586Training 12 430 nbsp Schlussfeier 54 599Entscheidungen 2 4 11 5 14 8 11 15 14 15 12 12 11 15 1 150Do 25 Fr 26 Sa 27 So 28 Mo 29 Di 30 Mi 31 Do 1 Fr 2 Sa 3 So 4 Mo 5 Di 6 Mi 7 Do 8 Fr 9 Sa 10 So 11 August September Besucherzahl beim Reiten wurde als Differenz zur Gesamtzuschauerzahl von 1 436 091 errechnet Farblegende Eroffnungsfeier Wettkampftag keine Entscheidungen Wettkampftag x Entscheidungen SchlussfeierInsgesamt wurden 150 Disziplinen ausgetragen eine weniger als vier Jahre zuvor Sechs Disziplinen kamen neu oder wieder ins Programm sieben Disziplinen wurden gestrichen zwei Disziplinen wurden ausgetauscht Ganzlich neu waren die Lagenstaffeln fur Manner und Frauen beim Schwimmen und der Mannschaftswettbewerb im Florettfechten der Frauen Ebenfalls neu waren der Zweierkajak der Frauen und die 4 mal 500 Meter Staffel der Manner im Kajak wobei die Staffel ab 1964 durch den Viererkajak ersetzt wurde Der 800 Meter Lauf der Frauen wurde nach 1928 zum zweiten Mal ausgetragen Im Radsport wurde die Mannschaftswertung beim Strassenrennen durch das 100 km Mannschaftsfahren abgelost Im Segeln wurde der Sharpie durch den Flying Dutchman ersetzt Gestrichen wurden alle vier Wettbewerbe der Kanuten uber 10 000 Meter Die Gruppengymnastik mit Handgeraten der Frauen stand in veranderter Form 1996 in der Rhythmischen Sportgymnastik wieder auf dem Programm Der Schiesswettbewerb auf den laufenden Hirsch lebte 1972 als Schiessen auf die Laufende Scheibe wieder auf Schliesslich wurde im Dressurreiten kein Mannschaftswettbewerb ausgetragen zum einzigen Mal seit 1928 Als Demonstrationssportarten wurden funf historische Spiele vorgefuhrt 5 Im heutigen Sprachgebrauch durfte es sich dabei aber eher um einen Teil des Rahmenprogramms gehandelt haben Zeremonien BearbeitenAm Tage vor der Eroffnung fand auf dem Petersplatz ein Gottesdienst statt an dem 100 000 Zuschauer teilnahmen darunter Sportler aller Mannschaften ausser der Sowjetunion Papst Johannes XXIII erteilte allen Teilnehmern der Olympischen Spiele seinen Segen nbsp Eroffnungsfeier am 25 August 1960 im OlympiastadionDie Eroffnungsfeier am 25 August im vollbesetzten Olympiastadion begann mit dem Einmarsch der Nationen Die Mannschaft Nationalchinas Taiwans folgte einem Schild mit der Aufschrift Taiwan ein Taiwaner marschierte mit einem weiteren Schild mit der Aufschrift under Protest vorne weg Fahnentrager der Mannschaft aus den Vereinigten Staaten war zum ersten Mal ein Farbiger der Zehnkampfer Rafer Johnson Der Fahnentrager der sowjetischen Mannschaft der Gewichtheber Juri Wlassow demonstrierte seine Starke und trug die Fahne mit einem ausgestreckten Arm Die Fahne der gesamtdeutschen Mannschaft trug der westdeutsche Reiter Fritz Thiedemann Den olympischen Eid sprach Adolfo Consolini Diskuswurfolympiasieger von 1948 Unmut erregte die Rede von Giulio Andreotti des Prasidenten des Organisationskomitees da er ein umfangreiches Manuskript vorbereitet hatte welches er in voller Lange vorlas Nach ihm sprach IOC Prasident Avery Brundage der auf dem Weg zum Rednerpult demonstrativ sein Manuskript in eine Anzugtasche steckte 6 Brundage dankte dem Veranstalter nur kurz fur die Vorbereitungen und bat danach Staatsprasident Giovanni Gronchi die Spiele zu eroffnen Der Zeitplan fur die Schlussfeier am 11 September baute darauf auf dass vorher der zweite Umlauf im Mannschaftswettbewerb der Springreiter stattfinden sollte Nachdem im ersten Umlauf einige Mannschaften durch das Ausscheiden des dritten Reiters geplatzt waren wurden kurzerhand die Regeln geandert Im zweiten Umlauf durften demnach auch Reiter antreten deren Mannschaft bereits ausgeschieden war sonst ware die Veranstaltung zu schnell vorbei gewesen 7 Die eigentliche Schlussfeier fand im Anschluss statt Hauptredner war Avery Brundage Wettbewerbe BearbeitenBasketball Bearbeiten nbsp Janis Krumins sowjetischer Basketballspieler bei der EssensausgabeErstmals fand vor dem Basketballturnier eine Qualifikation statt Eine Woche vor den Spielen qualifizierten sich in Bologna noch funf Mannschaften fur die Teilnahme in Rom elf Teams waren gesetzt Das eigentliche olympische Turnier wurde in drei Runden ausgetragen wobei die Ergebnisse der zweiten Runde in die dritte Runde mitgenommen wurden Ein echtes Endspiel gab es nicht da die Mannschaften aus den USA und der Sowjetunion bereits in der zweiten Runde aufeinander getroffen waren Die USA gewannen dieses Spiel mit 81 57 In der dritten Runde siegten beide Teams gegen Brasilien und Italien Beim funften olympischen Basketballturnier siegte zum funften Mal die US Auswahl Zehn Mitglieder der 1960er Mannschaft wechselten spater in die NBA Neben Headcoach Peter Newell wurden nach ihrer Karriere vier Spieler des Teams in die Hall of Fame aufgenommen Walt Bellamy Jerry Lucas Oscar Robertson und Jerry West Mit der Aufnahme des gesamten Teams im Jahre 2010 erfuhren diese funf die besondere Ehre ein insgesamt zweites Mal Mitglied der Hall of Fame zu werden Ergebnisubersicht siehe Basketball Boxen Bearbeiten Das Boxturnier im Palazzo dello Sport war in der Vorrunde von zahlreichen Fehlurteilen gepragt 17 Kampfrichter wurden danach ausgeschlossen Als starkste Staffel erwies sich die italienische die sieben Medaillen erboxte davon drei in Gold Ebenfalls drei Goldmedaillen erhielt die Staffel aus den Vereinigten Staaten wobei der Finalsieg des Amerikaners Edward Crook im Mittelgewicht mit 3 2 gegen den Polen Tadeusz Walasek zu Tumulten auf den Tribunen fuhrte Den Val Barker Pokal fur den technisch besten Boxer des Turniers erhielt der italienische Weltergewichtler Nino Benvenuti der Ende der 1960er Jahre bei den Profis mehrfach Weltmeister im Mittelgewicht wurde Die erfolgreichste Profikarriere sollte allerdings der 18 jahrige Olympiasieger im Halbschwergewicht vor sich haben Cassius Clay wurde unter diesem Namen Boxweltmeister im Schwergewicht und unter seinem spateren Namen Muhammad Ali zum wohl beruhmtesten und grossten Schwergewichtsboxer aller Zeiten Im Finale des Halbweltergewichts verlor der Ghanaer Clement Quartey gegen Bohumil Nemecek aus der Tschechoslowakei Quartey gewann damit die Silbermedaille die erste olympische Medaille fur einen Schwarzafrikaner uberhaupt Funf Tage spater gewann im Marathonlauf der erste Schwarzafrikaner olympisches Gold Ergebnisubersicht siehe Boxen Fechten Bearbeiten Im Sabelfechten und im Degenfechten dominierten die Mannschaften die seit Jahren erfolgreich waren Die ungarischen Sabelfechter hatten seit 1928 bei allen Spielen Mannschaftsgold erfochten Aladar Gerevich war seit 1932 dabei Pal Kovacs seit 1936 und Rudolf Karpati seit 1948 In Rom erkampfte Gerevich seine siebte Goldmedaille Kovacs seine sechste und Karpati seine funfte und sechste da er auch im Einzel siegte Ebenfalls seine sechste Goldmedaille gewann Italiens Edoardo Mangiarotti mit der italienischen Degenmannschaft Giuseppe Delfino gewann die Einzelwertung Michael Alexander der spatere britische Botschafter in Osterreich gewann Silber mit der britischen Degenmannschaft Im Florettfechten hingegen erreichten die Franzosen nach drei Einzelsiegen keinen Podestplatz mehr Die Mannschaft der Sowjetunion um Einzelsieger Wiktor Schdanowitsch dominierte das Turnier Bei den Damen gewann mit Heidi Schmid 32 Jahre nach Helene Mayer 1928 wieder eine deutsche Fechterin Die erstmals ausgetragene Mannschaftswertung gewann die sowjetische Mannschaft vor den Ungarinnen und den Italienerinnen Ergebnisubersicht siehe Fechten Fussball Bearbeiten Zugelassen zur Teilnahme waren nur Amateurfussballer wobei dies in den westlichen Landern mit Profifussball in der Regel alle Erstligaspieler ausschloss In den Ostblockstaaten wurden auch die obersten Ligen als Amateurligen im olympischen Sinne definiert Zugelassen waren ausserdem nur Spieler die nicht an der Weltmeisterschaftsendrunde 1958 in Schweden teilgenommen hatten weshalb die Mannschaften Jugoslawiens Ungarns der CSSR und der Sowjetunion bereits in der Qualifikation auf einige Asse verzichten mussten Ungarn und Jugoslawien qualifizierten sich trotzdem in der erstmals ausgetragenen Qualifikationsrunde Die Uberraschung des Turniers war die danische Auswahl die in der Vorrunde Argentinien und Polen besiegte im Halbfinale siegten die Danen mit 2 0 gegen die letztlich drittplatzierten Ungarn Im Finale unterlagen die Danen schliesslich der jugoslawischen Auswahl In der jugoslawischen Mannschaft standen im Finale acht Spieler auf dem Feld die zwei Monate zuvor im Finale der Fussball Europameisterschaft gegen die Sowjetunion gespielt hatten Ergebnisubersicht siehe Fussball Gewichtheben Bearbeiten Vier Jahre zuvor in Melbourne hatten die Heber aus den USA viermal Gold gewonnen die Sowjetunion nur dreimal In Rom verteidigte der Bantamgewichtler Charles Vinci seinen Titel blieb aber einziger Sieger aus den USA Funf Heber aus der Sowjetunion gewannen ihre Gewichtsklasse wobei Arkadi Worobjow im Mittelschwergewicht seinen Titel verteidigte Eine Klasse darunter siegte Ireneusz Palinski aus Polen Er war damit der erste Olympiasieger seit den Agyptern Fayad und Shams 1948 der nicht aus den USA oder der Sowjetunion kam In der obersten Gewichtsklasse loste Juri Wlassow die seit 1948 erfolgreichen US Heber ab und leitete eine Siegesserie ein die bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion nur durch den Olympiaboykott 1984 unterbrochen wurde Mit Ausnahme des Polen der vom Ausfall des Favoriten Rudolf Pljukfelder profitierte stellten alle Olympiasieger den bestehenden Weltrekord ein oder ubertrafen ihn Im Leichtgewicht gewann Wiktor Buschujew vor Tan Howe Liang aus Singapur und Abdu l Wahid Aziz aus dem Irak Sowohl fur Singapur als auch fur den Irak ist dies die bislang einzige Medaille bei Olympischen Spielen Ergebnisubersicht siehe Gewichtheben Hockey Bearbeiten Die Mannschaft Indiens hatte seit 1928 sechsmal in Folge das olympische Hockeyturnier gewonnen Bei den Asienspielen 1958 hatten die Inder allerdings gegen Pakistan verloren Diese beiden Mannschaften standen sich auch im Finale von Rom gegenuber Durch ein Tor von Nasir Ahmad in der sechsten Minute siegte die pakistanische Mannschaft Es war die erste Goldmedaille fur Pakistan bei Olympischen Spielen Fur Indien beendete die Niederlage eine olympische Serie von dreissig Siegen mit einem Torverhaltnis von 196 8 Kurioserweise war das Turnier mit dem Finale noch nicht beendet Bei den Spielen um Platz 5 bis 8 endete die Partie zwischen Australien und Kenia Unentschieden Daraufhin hatte der Schiedsrichter per Los die Australier aufsteigen lassen Nach einem Protest der Kenianer wurde die Partie einen Tag nach dem Finale wiederholt die Australier gewannen dieses Wiederholungsspiel Am Tag der Schlussfeier spielten Australier und Neuseelander dann noch den funften Platz aus es gewannen die etwas ausgeruhteren Neuseelander Ergebnisubersicht siehe Hockey Kanu Bearbeiten nbsp Ruder und Kanuregatten fanden auf dem Albaner See stattBei der Regatta auf dem Albaner See Lago Albano wurden die bis heute ublichen Hoffnungslaufe fur die in den Vorlaufen unterlegenen Kanuten eingefuhrt Mit Bronze im Kajakeiner und Gold im Kajakzweier gelang es dem Schweden Gert Fredriksson auch bei seinen vierten Olympischen Spielen zwei Medaillen zu gewinnen Die meisten Medaillen gingen an die ungarischen Kanuten fur die aber nur Janos Parti im Einerkanadier Gold errang Die Kanuten aus der Sowjetunion gewannen mit vier Medaillen zwei weniger als die Ungarn davon aber dreimal Gold Fur Deutschland erhielt Therese Zenz im Einer und im Zweier Silber jeweils hinter Antonina Seredina Die erstmals und letztmals ausgetragene Kajakstaffel gewann eine gesamtdeutsche Mannschaft Zwei Kanuten aus dieser Mannschaft Friedhelm Wentzke West und Gunter Perleberg Ost sollten vier Jahre spater nach der Flucht Perlebergs in den Westen gemeinsam im Viererkajak Silber gewinnen Sowohl bei den Kanuregatten als auch bei den Ruderregatten wurden erstmals Bojen aneinander befestigt und dadurch die einzelnen Bahnen bis zum Ziel getrennt Diese Verwendung von Bojenketten zur Bahnabgrenzung heisst noch heute nach dem Austragungsort Albano System Ergebnisubersicht siehe Kanu Leichtathletik Bearbeiten Seit 1912 die 4 mal 100 Meter Staffel der Manner erstmals ausgetragen worden war hatten die Vereinigten Staaten immer mindestens eine Goldmedaille auf den drei Sprintstrecken gewonnen Diese Serie endete 1960 Uber 100 Meter siegte der deutsche Armin Hary in 10 2 Sekunden In der Sprintstaffel erreichte Armin Hary seine zweite Goldmedaille nachdem die US Stafette wegen Uberschreitung der Wechselmarke disqualifiziert worden war Uber 200 Meter gewann der Italiener Livio Berruti und stellte mit 20 5 Sekunden den Weltrekord ein Auf der langen Sprintstrecke genugte die Einstellung des Weltrekordes nicht fur Gold Der US Amerikaner Otis Davis und der Deutsche Carl Kaufmann unterboten beide den Weltrekord um drei Zehntelsekunden Davis gewann Gold vor Kaufmann Auch in der 4 mal 400 Meter Staffel lief Davis vor Kaufmann uber die Ziellinie Im Hurdenlauf konnten mit Lee Calhoun 110 Meter und Glenn Davis 400 Meter die Olympiasieger von Melbourne ihren Titel verteidigen Auf den Mittelstrecken dominierten Laufer aus Ozeanien Uber 800 Meter ubersprintete der noch weitgehend unbekannte Neuseelander Peter Snell den favorisierten Belgier Roger Moens Uber 1500 Meter gewann mit Weltrekord und Riesenvorsprung der Australier Herb Elliott der als Erwachsener nie ein Rennen uber 1500 Meter oder die Meile verlor Auch uber 5000 Meter siegte mit dem Neuseelander Murray Halberg ein Laufer vom funften Kontinent Hans Grodotzki aus der DDR erhielt sowohl uber 5000 Meter als auch uber 10 000 Meter Silber Im Marathonlauf gewann der barfuss laufende Athiopier Abebe Bikila die erste olympische Goldmedaille durch einen Schwarzafrikaner hinter ihm holte Rhadi Ben Abdesselam als Zweitplatzierter die erste Medaille fur Marokko uberhaupt In den technischen Disziplinen galten meist US Athleten als Favorit Im Stabhochsprung gewann der Favorit Don Bragg der letzte Weltrekordler vor Einfuhrung des Kunststoffstabes Im Hochsprung hingegen kam es zu einem Favoritensturz John Thomas unterlag den Sowjetspringern Robert Schawlakadse und Waleri Brumel Ralph Boston konnte im Weitsprung den olympischen Rekord von Jesse Owens ubertreffen Im Diskuswurf gewann Al Oerter seine zweite Goldmedaille wahrend Parry O Brien nach zweimal Gold im Kugelstossen dieses Mal nur Silber gewann Mit dem Polen Jozef Szmidt im Dreisprung und dem sowjetischen Geher Wolodymyr Holubnytschyj gewannen zwei Athleten ihre erste Goldmedaille die ihre Disziplin uber Jahre pragen sollten Als spannender Wettkampf ging der Zehnkampf zwischen dem schwarzen Amerikaner Rafer Johnson und dem Taiwaner Yang Chuan Kwang in die Leichtathletikgeschichte ein Am Schluss gewann Johnson knapp vor Yang beide hatten uber 500 Punkte Vorsprung auf den drittplatzierten Wassili Kusnezow aus der Sowjetunion Hatten die US Sprinter enttauscht so wurde die Sprinterin Wilma Rudolph zu einem der grossten Stars der Spiele von Rom Die wegen ihres eleganten Laufstils als Schwarze Gazelle bezeichnete Lauferin siegte auf beiden Strecken mit klarem Vorsprung und lief auch als Schlusslauferin der Staffel als erste ins Ziel Die anderen Frauenwettbewerbe wurden weitgehend von Athletinnen aus der Sowjetunion dominiert Ljudmila Schewzowa gewann die 800 Meter die nach 32 Jahren wieder auf dem Programm standen Die Press Schwestern siegten im Hurdenlauf Irina und im Kugelstossen Tamara die beiden Schwestern dominierten die Leichtathletik in den fruhen 1960er Jahren Im Diskuswurf konnte Nina Ponomarjowa vor Tamara Press gewinnen Im Speerwurf gewann Elvira Ozolina vor der Olympiasiegerin von 1952 Dana Zatopkova Ausser dem Gold fur Wilma Rudolph und ihre Staffelkameradinnen ging nur eine Goldmedaille nicht in die Sowjetunion Die uberragende Hochspringerin Iolanda Balaș aus Rumanien siegte mit vierzehn Zentimetern Vorsprung auf ihre Konkurrentinnen Wie der Stabhochspringer Don Bragg versuchte sie die Aufstellung eines neuen Weltrekordes in beiden Fallen war aber nach dem Olympiasieg nicht mehr die notwendige Anspannung vorhanden Ergebnisubersicht siehe Leichtathletik Moderner Funfkampf Bearbeiten Der amtierende Weltmeister Igor Nowikow aus der Sowjetunion und der ungarische Vizeweltmeister Andras Balczo vergaben ihre Siegchancen bereits im Reiten und im Schiessen Obwohl sie im Schwimmen und im Gelandelauf aufholten beendeten sie den Wettkampf auf den Platzen 5 und 4 Sieger wurde mit Ferenc Nemeth ein Funfkampfer der vor und nach Rom keinen grossen Erfolg erringen konnte In der Mannschaftswertung gewannen die Ungarn mit rund 500 Punkten Vorsprung vor der Mannschaft aus der Sowjetunion Ergebnisubersicht siehe Moderner Funfkampf Radsport Bearbeiten Die Bahnwettbewerbe wurden von den italienischen Gastgebern dominiert die in allen vier Wettbewerben Gold holten Sante Gaiardoni siegte dabei sowohl im Sprint als auch im Zeitfahren In drei Wettbewerben gewannen deutsche Radfahrer die Silbermedaille Im erstmals ausgetragenen 100 km Mannschaftszeitfahren auf der Strasse siegten ebenfalls die Italiener vor den Deutschen um die DDR Radsportlegende Tave Schur Der Viererwettbewerb wurde uberschattet vom Tod des danischen Radfahrers Knud Enemark Jensen Offizielle Todesursache war eine Gehirnverletzung nach Hitzschlag und Sturz vom Rad Jensen war der zweite Sportler der im Einsatz bei Olympischen Spielen starb der erste war 1912 der portugiesische Marathonlaufer Francisco Lazaro gewesen Vier Tage nach dem Mannschaftszeitfahren wurde das Einzelrennen auf einem Rundkurs durch den Stadtteil Flaminio gestartet Der Italiener Livio Trape und der Russe Wiktor Kapitonow konnten sich nach acht von zwolf Runden vom Feld absetzen Trapes Ausreissversuch in der Schlussrunde wurde vom Russen gekontert der das einzige Radsportgold fur einen Nichtitaliener erringen konnte Ergebnisubersicht siehe Radsport Reiten Bearbeiten Seit 1928 stand im Dressurreiten die Mannschaftswertung im olympischen Programm 1960 wurde dieser Wettbewerb nicht ausgetragen aber 1964 wieder aufgenommen Den Einzelwettbewerb gewann der Russe Sergei Filatow vor dem Schweizer Gustav Fischer und dem Deutschen Josef Neckermann Vierter wurde der Schwede Henri Saint Cyr der 1952 und 1956 Gold erhalten hatte Der Gelanderitt in der Military erwies sich als sehr schwer zum einen wegen der Hitze und zum anderen wegen eines anspruchsvollen Parcours in den Albaner Bergen Die Einzelwertung gewann der Australier Lawrence Morgan das Mannschaftsergebnis wurde aus den Einzelleistungen addiert die Australier erhielten Gold vor den Schweizern Zwei italienische Bruder dominierten das Einzelspringen auf der Piazza di Siena Raimondo D Inzeo siegte vor Piero D Inzeo Das Mannschaftsspringen der Preis der Nationen wurde als letzte Veranstaltung der Spiele unmittelbar vor der Abschlussfeier im Olympiastadion ausgetragen Raimondo D Inzeo war auch hier der beste Einzelreiter aber Piero D Inzeo und der dritte Italiener Antonio Oppes patzten sodass der Weg fur die deutsche Equipe mit Halla und Meteor frei war die Italiener gewannen Bronze hinter der Mannschaft aus den Vereinigten Staaten Ergebnisubersicht siehe Reiten Ringen Bearbeiten nbsp In den Tonnengewolben der Maxentiusbasilika waren die Ringermatten ausgelegt Auf dem Platz davor standen die Zuschauertribunen Ringen ist insbesondere in seiner griechisch romischen Variante schon namentlich mit der romischen Geschichte eng verbunden auch wenn in der Antike eher im freien Stil gerungen wurde Die Ringerwettbewerbe fanden in historischer Kulisse in der Maxentiusbasilika neben dem Kolosseum statt Fur die Ringer und vor allem fur die Kampfrichter war es allerdings ein Problem dass die weissen Matten die Sonnenstrahlen reflektierten Grosse Hitze bei Kampfen in der Mittagszeit und unaufmerksame Kampfrichter beeintrachtigten insbesondere die Kampfe in der ersten Woche Die Wettkampfe begannen mit dem griechisch romischen Turnier je drei Sieger kamen aus der Turkei und der Sowjetunion Rumanien und Bulgarien stellten einen Olympiasieger Im Freistilturnier stellten noch weniger Lander Olympiasieger Vier Turken drei Ringer aus den USA und ein Deutscher waren erfolgreich Der Schwergewichtler Wilfried Dietrich hatte bereits in Melbourne und auch jetzt in Rom jeweils Silber in der griechisch romischen Kampfweise gewonnen Sein Freistilgold vor dem turkischen Titelverteidiger Hamit Kaplan machte ihn zum popularsten Ringer der Bundesrepublik Deutschland Ergebnisubersicht siehe Ringen Rudern Bearbeiten Bei den Regatten auf dem Albaner See gewannen die deutschen Ruderer in sieben Bootsklassen drei Goldmedaillen und eine Silbermedaille Im Einer fuhrte der Ostberliner Achim Hill lange wurde aber vom Titelverteidiger Wjatscheslaw Iwanow in dessen typischem Endspurt uberholt Achim Hill war der erste Medaillengewinner im Rudern aus der DDR Juri Tjukalow der 1952 den Einer und 1956 zusammen mit Alexander Berkutow den Doppelzweier gewonnen hatte wurde diesmal Zweiter im Doppelzweier die beiden Russen unterlagen dem Boot aus der Tschechoslowakei In Deutschland ging der Sieg im Zweier mit Steuermann und im Vierer mit Steuermann etwas unter da der Olympiasieg im Achter die meiste Aufmerksamkeit erhielt Das von Karl Adam in Ratzeburg zusammengestellte Boot leitete eine zehnjahrige Erfolgsserie des Deutschland Achters ein In dem Achter von 1960 sassen der spatere Philosoph Hans Lenk und der spatere Bild Reporter Karl Heinrich von Groddeck die beide wenn auch auf unterschiedliche Weise den Nachruhm des Achters von 1960 bekraftigten Ergebnisubersicht siehe Rudern Schiessen Bearbeiten Die Schiesswettbewerbe fanden auf zwei Schiessanlagen in Rom statt der Wettbewerb mit dem freien Gewehr wurde in Cesano ausgetragen 30 Kilometer von Rom entfernt Die sechs Entscheidungen gewannen Schutzen aus funf Landern Zweimal Gold erhielten Sportler aus der Sowjetunion je einmal Gold erhielten Sportler aus den USA Rumanien Deutschland und Osterreich Fur Deutschland siegte der 18 jahrige Peter Kohnke aus Bremervorde im Wettbewerb mit dem Kleinkalibergewehr in der liegenden Position Der 35 jahrige Hubert Hammerer gewann mit dem freien Gewehr die einzige olympische Goldmedaille fur Osterreich bei den Spielen in Rom Die knappste Entscheidung war das Schiessen mit der Schnellfeuerpistole Drei Schutzen mussten ins Stechen um die Medaillen am Ende bewies William McMillan aus den USA die besten Nerven Ergebnisubersicht siehe Schiessen Schwimmen Bearbeiten Die Wettbewerbe zeigten den erwarteten Zweikampf zwischen den Schwimmern Australiens und der USA Bei den Mannern siegten vier Australier Murray Rose uber 400 Meter Freistil und der Ruckenschwimmer David Theile hatten ihre Wettbewerbe bereits in Melbourne 1956 gewonnen Gold fur die Schwimmer aus den USA gab es auf den Einzelstrecken im Brust und im Schmetterlingsstil sowie in beiden Staffeln Der beste Freistilschwimmer der Vereinigten Staaten Jeff Farrell trat nur in den Staffeln an da er sich fur die Einzelrennen nicht qualifizieren konnte sechs Tage vor den US Trials war er am Blinddarm operiert worden Weltrekorde bei den Mannern schwammen beide Staffeln und Michael Troy uber 200 Meter Schmetterling Bei den Damen erhielten die Schwimmerinnen aus den Vereinigten Staaten funf Goldmedaillen darunter beide Staffeln in Weltrekordzeit Chris von Saltza gewann zweimal Gold mit der Staffel und das 400 Meter Freistilschwimmen Uber die 100 Meter Freistildistanz siegte die australische Titelverteidigerin Dawn Fraser Sie war die erste und bis 2008 einzige erfolgreiche Titelverteidigerin auf dieser prestigetrachtigen Strecke vier Jahre spater in Tokio gewann sie zum dritten Mal Die 200 Meter Bruststrecke war der einzige Wettbewerb der Schwimmentscheidungen in dem Gold nicht an die USA oder Australien ging Die Britin Anita Lonsbrough schwamm Weltrekord vor den Deutschen Wiltrud Urselmann und Barbara Gobel dahinter schlugen zwei niederlandische Schwimmerinnen an Ergebnisubersicht siehe Schwimmen Wasserspringen Bearbeiten nbsp Siegerehrung im Kunstspringen der Damen mit Paula Pope Ingrid Kramer und Elisabeth Ferris von links nach rechts Im Kunstspringen der Manner siegte mit Gary Tobian zum neunten Mal in Folge ein US Springer die Serie sollte erst 1972 enden Tobian gewann mit Silber auch im Turmspringen eine Medaille verlor aber knapp gegen seinen Landsmann Robert Webster Bei den Damen hatten seit 1924 nur noch Springerinnen aus den Vereinigten Staaten Gold erhalten seit 1948 hatte das Kunst und Turmspringen jeweils dieselbe Springerin gewonnen Nur die zweite Serie hielt auch in Rom da Ingrid Kramer aus Dresden beide Goldmedaillen fur die gesamtdeutsche Mannschaft gewann Sie war die erste deutsche Wasserspringerin die mit olympischem Gold ausgezeichnet wurde Ergebnisubersicht siehe Wasserspringen Wasserball Bearbeiten Die Italiener gewannen alle Spiele des Turniers mit Ausnahme des letzten gegen die Ungarn Das Unentschieden genugte den Italienern aber da sie die Sowjetunion zuvor im entscheidenden Spiel besiegt hatten Die Sowjetunion gewann Silber vor den Ungarn In der ungarischen Mannschaft standen noch acht Mitglieder des Siegerteams von 1956 vier von ihnen hatten bereits 1952 Gold erhalten Mit den Italienern gewann zum ersten Mal seit 1924 wieder die Mannschaft des Gastgebers das Wasserballturnier Nach den Italienern gelang dies bis 2007 nur noch der Sowjetunion 1980 Ergebnisubersicht siehe Wasserball Segeln Bearbeiten Hohepunkt der Wettbewerbe in der Bucht von Neapel war aus sportlicher Sicht die vierte Goldmedaille in Folge die der Dane Paul Elvstrom im Finn Dinghy gewinnen konnte Er war gleichzeitig auch der deutlichste Sieger aller Segelklassen in Neapel In der erstmals ausgetragenen Flying Dutchman Klasse gewann der Norweger Peder Lunde der aus einer Seglerdynastie stammt sein Grossvater war 1924 Olympiasieger geworden und seine Eltern hatten 1952 zusammen mit seinem Onkel Silber ersegelt Im Mittelpunkt des offentlichen Interesses stand allerdings das griechische Boot in der Drachenklasse da in diesem Boot der griechische Kronprinz Konstantin sass Dem 20 jahrigen Studenten gelang mit seiner Crew der Olympiasieg Ergebnisubersicht siehe Segeln Turnen Bearbeiten Bei den Olympischen Spielen 1956 hatte mit Takashi Ono erstmals ein Japaner Gold im Turnen gewonnen In Rom siegten die japanischen Turner in der Mannschaftswertung vor den Turnern aus der Sowjetunion und aus Italien und leiteten damit eine Siegesserie ein die bis 1976 anhalten sollte Im Zwolfkampf war mit Boris Schachlin noch einmal ein Turner aus der Sowjetunion erfolgreich wobei Ono wie schon vier Jahre zuvor mit dem knappestmoglichen Ruckstand von 0 05 Punkten verlor Der Zwolfkampf der Manner diente gleichzeitig als Qualifikation fur die erstmals ausgetragenen Geratefinales In den sechs Einzelentscheidungen wurden acht Goldmedaillen verteilt weil am Seitpferd und im Pferdsprung bei Punktgleichheit je zwei Goldmedaillen vergeben wurden Eine Goldmedaille erhielt der Finne Eugen Ekman drei Goldmedaillen gingen nach Japan vier in die Sowjetunion davon allein drei an Boris Schachlin Mit vier Goldmedaillen sowie zweimal Silber und einmal Bronze war Schachlin der erfolgreichste Teilnehmer der Spiele in Rom lediglich im Finale am Boden war er nicht vertreten Auch die erfolgreichste Teilnehmerin war eine sowjetische Turnerin Larissa Latynina konnte ihren vier Goldmedaillen von Melbourne drei weitere hinzufugen und gewann dazu zwei Silberne und einmal Bronze Sie erhielt also in allen sechs Wettbewerben von Rom eine Medaille zusammen mit ihren Erfolgen vier Jahre spater in Tokio ist Latynina die erfolgreichste Olympiateilnehmerin uberhaupt In Rom gewann sie neben der Mannschaftswertung den Achtkampf und am Boden Zwei weitere Geratefinals gingen ebenfalls an sowjetische Turnerinnen Die Tschechin Eva Bosakova gewann am Schwebebalken mit Gold die einzige Einzelmedaille die nicht in die Sowjetunion ging Die Tschechoslowakei gewann auch Silber in der Mannschaftswertung wobei Bosakova nur die zweitbeste Turnerin ihrer Mannschaft war beste war die junge Vera Caslavska Am Stufenbarren zeigte die Japanerin Keiko Ikeda eine Ubung die nach Meinung des Publikums und der Berichterstatter von den Kampfrichtern zu gering bewertet wurde Ein minutenlanges Pfeifkonzert fuhrte dazu dass die nachste Turnerin Polina Astachowa funfmal antrat bis sie ihre Kur durchturnte 8 Astachowa gewann vor Latynina die Japanerin wurde auf Platz 5 eingeordnet Ergebnisubersicht siehe TurnenHerausragende Sportler und Leistungen Bearbeiten nbsp Wilma Rudolph 1960 am Flughafen SchipholDie erfolgreichsten Teilnehmer Rang Sportler Land Sportart nbsp nbsp nbsp Gesamt1 Boris Schachlin Sowjetunion 1955 nbsp Sowjetunion Turnen 4 2 1 72 Larissa Latynina Sowjetunion 1955 nbsp Sowjetunion Turnen 3 2 1 63 Takashi Ono Japan 1870 nbsp Japan Turnen 3 1 2 64 Chris von Saltza Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten Schwimmen 3 1 45 Wilma Rudolph Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten Leichtathletik 3 3Bis 1960 hatten bei den Olympischen Spielen der Neuzeit sechs Athleten sechs und mehr Goldmedaillen gewonnen die Leichtathleten Paavo Nurmi 9 und Ray Ewry 8 mit den Olympischen Zwischenspielen 1906 waren es 10 der Turner Wiktor Tschukarin 7 die Fechter Nedo Nadi 6 und Aladar Gerevich 6 sowie der Bogenschutze Hubert Van Innis 6 In Rom gewannen Aladar Gerevich und Larissa Latynina ihre siebte Goldmedaille Ihre jeweils sechste Goldmedaille gewannen der Turner Boris Schachlin der Kanute Gert Fredriksson sowie die Fechter Pal Kovacs Rudolf Karpati und Edoardo Mangiarotti Von diesen zwolf bis dahin grossten Olympioniken der Neuzeit konnten Hubert Van Innis 1920 in Antwerpen und Edoardo Mangiarotti 1960 in Rom ihren letzten Olympiasieg vor heimischem Publikum erringen Jungster Olympiasieger in Rom wurde mit 13 Jahren und 283 Tagen der deutsche Steuermann beim Rudern Klaus Zerta Altester Olympiasieger mit 50 Jahren und 179 Tagen war Aladar Gerevich Altester Medaillengewinner war der schweizerische Segler Manfred Metzger mit 55 Jahren und 104 Tagen Berichterstattung Bearbeiten1960 wurden erstmals Fernsehrechte fur die Olympischen Spiele vergeben Nachdem der US Sender ABC die Rechte an den Winterspielen in Squaw Valley fur 50 000 US Dollar erworben hatte wollte auch das romische Organisationskomitee fur einen ahnlichen Preis abschliessen Nach Intervention des IOC wurden die Rechte ausgeschrieben Der US Sender CBS erwarb fur 394 000 US Dollar die Exklusivrechte Die Filmaufnahmen von Rom wurden mit dem Flugzeug in die USA gebracht wo sie am nachsten Tag ausgestrahlt wurden Insgesamt sendete die CBS 16 Stunden und 14 Minuten also weniger als in neueren Zeiten pro Tag gesendet wird Fur 274 000 US Dollar erwarben die europaischen Sender von der CBS Ubertragungsrechte Die BBC sendete 24 Stunden und 57 Minuten davon uber 18 Stunden direkt Der DFF DDR sendete insgesamt 4 Stunden und 41 Minuten die ARD BRD 3 Stunden und 51 Minuten Insgesamt wurden in 38 Landern Sendungen von den Olympischen Spielen ausgestrahlt Akkreditiert waren insgesamt 2194 Journalisten davon 943 von der Presse aus 64 Staaten und vom Rundfunk 153 aus 60 Staaten Film BearbeitenUber dieses Ereignis drehte Romolo Marcellini den Dokumentarfilm Die grossen Spiele La grande olimpiade 1961 welcher 1962 fur den Oscar nominiert wurde Literatur BearbeitenVolker Kluge Olympische Sommerspiele Die Chronik II London 1948 Tokio 1964 Sportverlag Berlin Berlin 1998 ISBN 3 328 00740 7 Hauptquelle zu allen Kapiteln ausser dem Kapitel Medaillen und Auszeichnungen Karl Lennartz Walter Borgers Andreas Hofer Olympische Siege Medaillen Diplome Ehrungen Sportverlag Berlin 2000 ISBN 3 328 00865 9 Hauptquelle zum Kapitel Medaillen und Auszeichnungen Eva Maria Gajek Imagepolitik im olympischen Wettstreit Die Spiele von Rom 1960 und Munchen 1972 Gottingen 2013 Wallstein Verlag ISBN 978 3 8353 1196 1 Rudolf Hagelstange Romisches Olympia Kaleidoskop eines Weltfestes Piper Verlag Munchen 1960 Zeitgenossische Schilderung mit literarischem Anspruch Heribert Meisel Carl Grampp Olympia 1960 Sudwest Verlag Munchen 1960 Zeitgenossische Schilderung mit journalistischem Anspruch Rupert Kaiser Olympia Almanach AGON Sportverlag Kassel 2004 ISBN 3 89784 246 7 Standardwerk hier hauptsachlich zum Nachschlagen verwendet Erich Kamper Bill Mallon Who s Who der Olympischen Spiele 1896 1992 Who s Who at the Olympics AGON Sportverlag Kassel 1992 ISBN 3 928562 47 9 Standardwerk hier hauptsachlich zum Nachschlagen verwendet German Olympic team Deutsche Olympia Mannschaft Rom 1960 Gemeinsame Publikation der NOK fur Deutschland und NOK fur Ostdeutschland 146 Seiten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Olympische Sommerspiele 1960 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite des IOC zu den Olympischen Spielen von 1960Einzelnachweise Bearbeiten Karl Lennartz Olympische Spiele 1908 in London AGON Sportverlag Kassel 1998 ISBN 3 89784 112 6 S 35 Wechselkurse 1960 675 italienische Lire entsprachen einem US Dollar oder vier D Mark Die genauen Zuschauergesamteinnahmen nach Kluge S 497 von 2 659 123 600 Lire entsprachen also 4 254 597 70 US Dollar oder 17 Millionen D Mark Kluge S 598 Anm 26 Kamper Mallon S 344 Lennartz Borgers Hofer S 304 Hagelstange S 36 38 Meisel Grampp S 335 Kaiser S 344 Olympische Sommerspiele Athen 1896 Paris 1900 St Louis 1904 Athen 1906 inoffiziell London 1908 Stockholm 1912 Berlin 1916 Antwerpen 1920 Paris 1924 Amsterdam 1928 Los Angeles 1932 Berlin 1936 Tokio Helsinki 1940 London 1944 London 1948 Helsinki 1952 Melbourne 1956 Rom 1960 Tokio 1964 Mexiko Stadt 1968 Munchen 1972 Montreal 1976 Moskau 1980 Los Angeles 1984 Seoul 1988 Barcelona 1992 Atlanta 1996 Sydney 2000 Athen 2004 Peking 2008 London 2012 Rio de Janeiro 2016 Tokio 2020 Paris 2024 Los Angeles 2028 Brisbane 2032 2036Olympische Winterspiele Chamonix 1924 St Moritz 1928 Lake Placid 1932 Garmisch Partenkirchen 1936 Sapporo St Moritz Garmisch Partenkirchen 1940 Cortina d Ampezzo 1944 St Moritz 1948 Oslo 1952 Cortina d Ampezzo 1956 Squaw Valley 1960 Innsbruck 1964 Grenoble 1968 Sapporo 1972 Innsbruck 1976 Lake Placid 1980 Sarajevo 1984 Calgary 1988 Albertville 1992 Lillehammer 1994 Nagano 1998 Salt Lake City 2002 Turin 2006 Vancouver 2010 Sotschi 2014 Pyeongchang 2018 Peking 2022 Mailand Cortina d Ampezzo 2026 2030 2034Sommer Paralympics Rom 1960 Tokio 1964 Tel Aviv 1968 Heidelberg 1972 Toronto 1976 Arnhem 1980 Stoke Mandeville New York 1984 Seoul 1988 Barcelona 1992 Atlanta 1996 Sydney 2000 Athen 2004 Peking 2008 London 2012 Rio de Janeiro 2016 Tokio 2020 Paris 2024 Los Angeles 2028 Brisbane 2032Winter Paralympics Ornskoldsvik 1976 Geilo 1980 Innsbruck 1984 Innsbruck 1988 Albertville 1992 Lillehammer 1994 Nagano 1998 Salt Lake City 2002 Turin 2006 Vancouver 2010 Sotschi 2014 Pyeongchang 2018 Peking 2022 Mailand Cortina d Ampezzo 2026Olympische Jugendspiele Sommer Singapur 2010 Nanjing 2014 Buenos Aires 2018 Dakar 2022 Dakar 2026Winter Innsbruck 2012 Lillehammer 2016 Lausanne 2020 Gangwon 2024 nbsp Dieser Artikel wurde am 28 Oktober 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Veranstaltung GND 2049805 6 lobid OGND AKS LCCN n88172480 VIAF 154878478 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olympische Sommerspiele 1960 amp oldid 236431702