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Avery Brundage ˈeɪvri ˈbrʌndɨdʒ 28 September 1887 in Detroit Michigan 8 Mai 1975 in Garmisch Partenkirchen Deutschland war ein US amerikanischer Sportfunktionar Unternehmer Kunstmazen und Leichtathlet Von 1952 bis 1972 war er der funfte und bis heute einzige nichteuropaische Prasident des Internationalen Olympischen Komitees IOC In Erinnerung geblieben ist er vor allem als unnachgiebiger Verfechter des Amateurismus im Sport sowie wegen seiner umstrittenen Rolle im Zusammenhang mit den Sommerspielen 1936 und 1972 Brundage 1964 Brundage links mit John Corbally dem Prasidenten der University of Illinois bei der Bekanntgabe der Avery Brundage Stipendien 1974 Brundages UnterschriftBrundage entstammte einer Arbeiterfamilie aus Detroit Als er funf Jahre alt war zog die Familie nach Chicago wo der Vater seine Familie verliess Uberwiegend von Verwandten grossgezogen studierte Brundage Ingenieurwissenschaften an der University of Illinois wo er auch als Sportler erfolgreich war Er nahm an den Olympischen Spielen 1912 teil und erreichte im Funfkampf den sechsten Platz Zwischen 1914 und 1918 wurde er dreimal US amerikanischer Meister Nach Studienabschluss grundete er ein Bauunternehmen durch das er zu Wohlstand gelangte Nach Beendigung seiner aktiven Sportkarriere erlangte Brundage als Sportfunktionar in verschiedenen Verbanden rasch Einfluss Er setzte sich entschieden gegen einen Boykott der Sommerspiele 1936 ein die vor der Machtergreifung der NSDAP an Berlin vergeben worden waren Obwohl Brundage durchsetzen konnte dass eine US amerikanische Delegation dorthin entsandt wurde blieb ihre Teilnahme bis heute kontrovers Im selben Jahr wurde er in das IOC gewahlt und gehorte sogleich zu den einflussreichsten Mitgliedern der olympischen Bewegung 1952 folgte Brundages Wahl zum IOC Prasidenten In dieser Funktion verfolgte er rigoros Verstosse gegen den Amateurismus und wehrte sich gegen jegliche Kommerzialisierung der Olympischen Spiele selbst als seine Ansichten immer weniger mit den Realitaten des modernen Sports ubereinstimmten Seine letzten Spiele als Prasident im Jahr 1972 wurden von dem Munchner Olympia Attentat uberschattet Brundage prangerte die Politisierung des Sports an und weigerte sich die Spiele abzubrechen die Spiele mussen weitergehen eine Haltung die in verschiedenen Kreisen auf Kritik stiess Als Privatmann war Brundage Sammler von asiatischen Kunstwerken mit seinen Schenkungen begrundete er das Asian Art Museum in San Francisco Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Leichtathletik Karriere 2 Sportfunktionar 2 1 Wachsender Einfluss 2 2 Olympische Spiele 1936 2 2 1 Kampf gegen einen Boykott 2 2 2 In Berlin 2 3 Der Weg zur IOC Prasidentschaft 3 IOC Prasident 1952 bis 1972 3 1 Amateurismus 3 2 Kontroversen um Teilnahmen 3 2 1 Deutschland 3 2 2 Sowjetunion 3 2 3 China und Taiwan 3 2 4 Sudafrika und Rhodesien 3 3 Verbandspolitik und Herausforderer 3 4 Politische Kundgebung in Mexiko Stadt 3 5 Munchen 1972 4 Ruckzug und Tod 5 Privat und Geschaftsleben 5 1 Beziehungen 5 2 Bauunternehmer 5 3 Kunstsammler und Mazen 5 4 Politische Ambitionen 6 Vermachtnis 7 Ehrungen 8 Literatur 9 Weblinks 10 Einzelnachweise 11 AnmerkungenJugend und Leichtathletik Karriere BearbeitenDer in Detroit geborene Avery Brundage war der Sohn von Charles Brundage und dessen Ehefrau Amelia geborene Lloyd Die Familie zog nach Chicago um als er funf Jahre alt war Der Vater ein Steinmetz verliess bald darauf die Familie Avery und sein jungerer Bruder Chester wurden hauptsachlich von Tanten und Onkeln grossgezogen 1901 gewann Avery Brundage als 13 Jahriger einen Aufsatzwettbewerb und durfte zur zweiten Amtseinfuhrung von Prasident William McKinley reisen In Chicago besuchte er die Sherwood Public School und danach die R T Crane Maual Training School eine technisch orientierte Highschool Bevor er sich morgens mit offentlichen Verkehrsmitteln auf den elf Kilometer langen Schulweg begab trug er Zeitungen aus Obwohl die Schule uber keine Sportanlagen verfugte stellte Brundage in der Schulwerkstatt seine eigenen Sportgerate her darunter eine Kugel fur das Kugelstossen und einen Hammer fur den Hammerwurf In seinem letzten Schuljahr schrieben Zeitungen uber den zukunftigen Leichtathletik Star Brundage 1 Gemass einem 1980 in Sports Illustrated erschienenen Artikel des Sportjournalisten William Oscar Johnson war Brundage die Art von Mann die von Horatio Alger verewigt worden ware das ramponierte und benachteiligte amerikanische Strassenkind das aufstieg um in der Gesellschaft von Konigen und Millionaren zu bluhen 2 1905 schrieb sich Brundage nach dem Schulabschluss an der University of Illinois ein wo er ein beschwerliches Programm von Ingenieurkursen bewaltigte Vier Jahre spater schloss er mit Auszeichnung ab Er schrieb Artikel fur verschiedene Studentenpublikationen und war ein aktiver Sportler Brundage spielte Basketball und gehorte der Leichtathletikmannschaft der Universitat an hinzu kamen verschiedene weitere Schulsportaktivitaten In seinem Abschlussjahr trug er massgeblich zum Leichtathletik Meistertitel der University of Illinois in der Western Conference bei wobei unter anderem die von Amos Alonzo Stagg trainierte University of Chicago geschlagen werden konnte 3 nbsp Brundage bei den Mehrkampfmeisterschaften 1916 in Newark New Jersey Nach der Graduierung arbeitete Brundage drei Jahre lang als Baustellenleiter fur das fuhrende Architekturburo Holabird amp Roche Wahrend dieser Zeit uberwachte er den Bau von Gebauden im Wert von 7 5 Millionen Dollar was drei Prozent des gesamten damaligen Bauvolumens in Chicago entsprach 4 Brundage konnte die Korruption in der Bauwirtschaft Chicagos nicht leiden sein Biograf Allen Guttmann weist darauf hin dass der junge Ingenieur in einer Position war die es ihm ermoglicht hatte von Einflussnahme zu profitieren sein Onkel Edward J Brundage fuhrte in der North Side von Chicago die Republikanische Partei an und war spater Attorney General des Bundesstaates Illinois Avery Brundage nahm erfolgreich an verschiedenen Leichtathletikveranstaltungen teil 1910 wurde er als Mitglied der Chicago Athletic Association CAA Dritter der amerikanischen Mehrkampfmeisterschaften Vorlaufer des heutigen Zehnkampfs und setzte sein Training im Hinblick auf die Olympischen Spiele 1912 in Stockholm fort 5 Bei seiner einzigen Teilnahme an Olympischen Spielen wurde Brundage Sechster im Funfkampf und 22 im Diskuswurf Anm 1 Im Zehnkampf lag er nach acht Disziplinen weit hinter der Spitze zuruck und brach den Wettkampf ab was er spater stets bedauerte Im Funfkampf ruckte er einen Rang nach vorne nachdem Olympiasieger Jim Thorpe disqualifiziert worden war Thorpe hatte fur Geld Baseball gespielt und galt somit nicht als Amateur Wahrend seiner gesamten Amtszeit als IOC Prasident weigerte sich Brundage seinen Landsmann zu rehabilitieren Das IOC tat dies erst 1982 nach dem Tod beider Manner Brundages Weigerung fuhrte zu Vorwurfen er hege einen Groll weil er in Stockholm geschlagen worden sei 6 7 8 Zuruck in Chicago nahm Brundage eine Anstellung als Baustellenleiter fur John Griffith and Sons Contractors an Zu den Gebauden an denen er fur Griffith arbeitete gehoren das Cook County Hospital das Hotel Morrison das Monroe Building und das Lagerhaus der National Biscuit Company 1915 machte er sich selbstandig und grundete die Avery Brundage Company bei der sein Onkel Edward als Direktor tatig war 9 siehe auch das Kapitel Bauunternehmer Brundage setzte seine sportliche Karriere fort In den Jahren 1914 1916 und 1918 wurde er US amerikanischer Mehrkampfmeister Spater begann er American Handball zu spielen und gehorte zu den zehn besten Spielern des Landes 1934 im Alter von bereits 46 Jahren gewann er eines von zwei Spielen gegen Angelo Trulio der kurz zuvor nationaler Meister gewesen war 10 Sportfunktionar BearbeitenWachsender Einfluss Bearbeiten Als sich seine Leichtathletik Karriere dem Ende zuneigte begann Brundage als Sportfunktionar tatig zu werden zuerst beim CAA dann bei der Central Amateur Athletic Association bei der die CAA Mitglied war und ab 1919 bei der Amateur Athletic Union AAU Die AAU rang mit der National Collegiate Athletic Association NCAA um die Vormachtstellung im Amateursport in den USA Unter dieser Auseinandersetzung litten vor allem die Athleten selbst da die beiden Verbande all jenen mit Suspendierung drohten die zu Veranstaltungen der rivalisierenden Organisation antraten Ein anderer Konfliktherd war das Nationale Olympische Komitee der USA das damals noch American Olympic Committee AOC hiess Diese von der AAU dominierte Organisation wurde ursprunglich nur alle vier Jahre einberufen jeweils kurz vor und wahrend der Olympischen Spiele um die Athleten zu nominieren und sie an den Austragungsort zu bringen 1920 kam es zu einem Eklat als das AOC einen ausgedienten Truppentransporter mietete um das amerikanische Team der Olympischen Spiele 1920 in Antwerpen nach Hause zu holen Doch die meisten Teammitglieder zogen es vor eine Passage auf einem Ozeandampfer zu buchen Als Reaktion darauf grundete die AAU die American Olympic Association AOA die auch zwischen den Spielen tatig war und die Mitglieder des AOC bestimmte 1928 nach dem Rucktritt des damaligen AOA Prasidenten Douglas MacArthur trat Brundage dessen Nachfolge an 11 Er wurde auch zum Prasidenten des AOC gewahlt ein Amt das er uber 20 Jahre lang ausubte 8 1925 erfolgte die Wahl Brundages zum Vizeprasidenten der AAU und zum Vorsitzenden des Komitees fur American Handball Nach einem Jahr als 1 Vizeprasident wurde er 1928 zum Prasidenten gewahlt Dieses Amt ubte er bis 1935 aus mit Ausnahme einer einjahrigen Pause im Jahr 1933 In dieser Position gelang es ihm zwischen NCAA und AAU eine Einigung zu erzielen Erstere erhielt das Recht zugesprochen College Studenten als Amateure zu zertifizieren und konnte mehr Vertreter in der Geschaftsleitung der AOA stellen 12 Brundage legte rasch ein Verhalten an den Tag das der Sportjournalist Roger Butterfield in einem 1948 im Magazin Life erschienenen Artikel als diktatorisches Temperament bezeichnete 1929 erklarte der Leichtathletik Star Charles Paddock dass Brundage und andere Funktionare ihn als Zuschauerattraktion einsetzten um fur das AOC Geld zu verdienen wahrend sie ihn schlecht behandelten Im Gegenzug warf Brundage Paddock vor er verbreite Unwahrheiten und betreibe Sensationsmache der ubelsten Art 8 Paddock entzog sich Brundages Einfluss indem er zum Profisport wechselte Bald nachdem die Leichtathletin Mildred Didrikson bei den Sommerspielen 1932 in Los Angeles drei Medaillen gewonnen hatte erschien sie in einer Automobil Werbeanzeige und die von Brundage gefuhrte AAU suspendierte kurzerhand ihren Amateurstatus Didrikson erhob den Einwand sie sei gar nicht bezahlt worden und die Regeln zur Aufrechterhaltung des Amateurstatus seien ohnehin zu komplex In seinem ersten von zahlreichen uber die Medien ausgetragenen Konflikten mit Sportlerinnen entgegnete Brundage er selber habe nie irgendwelche Probleme mit den Regeln gehabt als er ein olympischer Athlet gewesen war und fugte hinzu Wissen Sie die antiken Griechen hielten Frauen von ihren athletischen Wettbewerben fern Sie liessen sie nicht einmal an die Seitenlinien Ich bin mir nicht ganz sicher aber ich denke sie hatten wohl recht 13 Butterfield zufolge misstraute Brundage Sportlerinnen da er den Verdacht hegte bei einigen von ihnen handle es sich um verkleidete Manner 14 Brundage prozessierte und verlor fur das Amerikanische Olympische Komitee gegen das Organisationskomitee der Spiele von 1932 da er einen Anteil des Uberschusses der Spiele einforderte Das Gericht entschied jedoch dass das Organisationskomitee nichts abzugeben brauche da es allein das finanzielle Risiko der Spiele getragen hatte 15 Olympische Spiele 1936 Bearbeiten Kampf gegen einen Boykott Bearbeiten nbsp Brundage links mit anderen Offiziellen und Kapitan Leopold Ziegenbein an Bord der Bremen auf dem Weg zu den Winterspielen 1936 in GarmischIm Mai 1931 hatte das IOC die Sommerspiele 1936 an die deutsche Hauptstadt Berlin vergeben Mehrere IOC Mitglieder wiesen darauf hin dass sie mit diesem Schritt die demokratische Regierung die aufgrund der Weltwirtschaftskrise von den politischen Extremen zunehmend unter Druck geriet unterstutzen wurden Anm 2 16 Nach der Reichstagswahl am 31 Juli 1932 erschien die Durchfuhrung jedoch ungewiss Die von Adolf Hitler angefuhrte NSDAP war starkste Partei geworden und zeigte zunachst wenig Interesse am internationalen Sport Stattdessen zog sie deutsche Spiele vor um nicht gegen ihrer Meinung nach minderwertige Rassen wie Juden Slawen und Menschen afrikanischer Herkunft antreten zu mussen Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30 Januar 1933 gab es Uberlegungen die Olympischen Spiele anderweitig zu vergeben 17 Die Nationalsozialisten misstrauten Theodor Lewald dem Vorsitzenden des Organisationskomitees da er einen judischen Vater seine Tante Fanny Lewald war eine prominente Judin hatte erkannten aber bald das propagandistische Potenzial der Olympischen Spiele Lewald hatte vorgehabt die Spiele mit einem bescheidenen Budget zu bestreiten nun aber wurden die Ressourcen des Staates in das Vorhaben gesteckt 18 Angesichts des massiv zunehmenden Antisemitismus gab es wiederholt Forderungen die Olympischen Spiele an ein anderes Land zu vergeben oder zu boykottieren Als fuhrendes Mitglied der olympischen Bewegung in den USA erhielt Brundage zahlreiche Briefe und Telegramme die ihn zum Handeln aufforderten 19 Eine breite Koalition aus der die Fair Play Bewegung hervorging bezweifelte die Einhaltung und Achtung der Olympischen Charta und forderte Chancengleichheit fur alle Teilnehmer unabhangig von Konfession und Rasse 20 Das IOC versuchte diesen Forderungen nachzukommen 1933 schrieb IOC Prasident Henri de Baillet Latour an Brundage Ich personlich mag die Juden und ihren Einfluss nicht aber ich werde nicht zulassen dass sie auf irgendeine Weise belastigt werden 21 Laut dem Historiker Christopher Hilton hatten Baillet Latour und seine Umgebung keine Ahnung was auf sie zukam und wenn die deutschen IOC Delegierten ihnen laufend Zusicherungen gaben was sollten sie denn anderes tun als diese zu akzeptieren 22 Baillet Latour war gegen einen Boykott ebenso Brundage der 1933 erfahren hatte dass er fur eine IOC Mitgliedschaft in Betracht gezogen wurde 23 Laut Carolyn Marvin war Brundages politisches Weltbild von der Vorstellung gepragt der Kommunismus sei ein Ubel neben dem alle anderen Ubel unbedeutend seien er habe Hitler bewundert weil dieser den Kommunismus zuruckgedrangt und im Deutschen Reich Wohlstand und Ordnung wiederhergestellt habe 24 Beteuerungen der Nationalsozialisten im Sport gebe es keine Diskriminierung standen in krassem Gegensatz zu ihren Taten wozu insbesondere der Ausschluss von Juden aus Sportvereinen gehorte Im September 1934 reiste Brundage nach Deutschland um sich ein Bild von der Lage zu machen Er traf sich mit Regierungsvertretern durfte mit judischen Vertretern aber nur in Begleitung sprechen 25 An einer Sitzung im Hotel Kaiserhof fragte er die judische Delegation ob Juden in deutschen Sportvereinen Mitglied werden konnten Als dies verneint wurde antwortete er dass in meinem Verein in Chicago Juden ebenfalls nicht zugelassen seien Da er davon ausging dass genau wie in den USA Juden eigene Sportvereine hatten vermochte er keine Diskriminierung zu erkennen 26 Nach seiner Ruckkehr berichtete Brundage Ich erhielt die schriftliche Zusicherung dass es keine Diskriminierung von Juden geben wird Man kann nicht mehr als das verlangen und ich denke dass die Garantie erfullt werden wird 25 Brundages Reise heizte die Kontroverse um die Frage der amerikanischen Teilnahme nur noch weiter an Der Kongressabgeordnete Emanuel Celler meinte Brundage habe sein Urteil bereits vor der Abreise aus Amerika festgelegt 27 Dessen ungeachtet stimmte das AOC am 26 September 1934 gestutzt auf Brundages Bericht dem Antrag zu ein US amerikanisches Team nach Berlin zu entsenden 28 Angesichts der weitverbreiteten Diskriminierung schien es immer offensichtlicher dass kein Jude in die deutsche Olympiamannschaft aufgenommen werden wurde 29 Brundage bemerkte dazu bisher hatten nur gerade zwolf Juden das Deutsche Reich vertreten und es ware daher kaum uberraschend wenn es 1936 uberhaupt keiner tate 30 Die Boykottbefurworter richteten nach dem abschlagigen Beschluss des AOC ihr Augenmerk auf die AAU Sie hofften dass diese Organisation obwohl sie ebenfalls von Brundage prasidiert wurde keine Athleten fur Berlin nominieren wurde Bei der AAU Sitzung im Dezember 1934 fand keine Abstimmung uber einen Boykott statt Brundage strebte keine Wiederwahl an und die Delegierten wahlten Jeremiah T Mahoney zum neuen Prasidenten Die Boykottfrage verschwand vorubergehend in der Versenkung doch Berichte uber neue Diskriminierungen von Juden im Juni 1935 heizten die Stimmung wieder an woraufhin auch Mahoney einen Boykott befurwortete 31 Im Oktober 1935 forderte Baillet Latour die drei amerikanischen IOC Mitglieder William May Garland Charles H Sherrill und Ernest L Jahncke auf alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen um die Teilnahme der USA sicherzustellen Wahrend Garland und Sherrill zustimmten lehnte Jahncke ab und kundigte an er werde einen Boykott unterstutzen Auf Bitten von Baillet Latour fuhrte Brundage die Anti Boykott Kampagne an 32 Die Olympischen Spiele gehoren den Athleten und nicht den Politikern war einer seiner Argumente 33 Beim AAU Kongress am 8 Dezember 1935 stimmten die Delegierten schliesslich mit 58 zu 56 Stimmen der Teilnahme zu Brundage hatte die Abstimmung um einen Tag verschoben um mit weiteren herbeigerufenen Delegierten ein ihm genehmes Ergebnis zu erreichen 34 Der siegreiche Brundage forderte einige seiner Gegner zum Rucktritt auf Nicht alle kamen dieser Forderung nach Mahoney hingegen schon 35 Brundage glaubte die Boykott Kontroverse konne effektiv fur Fundraising verwendet werden Er schrieb dazu Die Tatsache dass die Juden gegen uns sind wird das Interesse Tausender Leute wecken die zuvor nie beteiligt waren wenn sie richtig angegangen werden 36 Im Marz 1936 schrieb er dem Werbemogul Albert Lasker einem Juden und beschwerte sich dass eine grosse Anzahl fehlgeleiteter Juden noch immer darauf bestehen die Aktivitaten des Amerikanischen Olympischen Komitees zu behindern Das Ergebnis ist naturlich eine erhohte Unterstutzung durch die 120 Millionen Nichtjuden in den Vereinigten Staaten da dies ein patriotisches Vorhaben ist 36 In einem weiteren Brief den David Large als plump bezeichnet war Brundage der Ansicht dass die Juden mit der finanziellen Unterstutzung der amerikanischen Teilnahme bei den Olympischen Spielen den Antisemitismus in den USA verringern konnten 37 Lasker ging nicht auf diese Erpressung ein und antwortete Brundage Sie beleidigen grundlos nicht nur Juden sondern auch die Millionen von patriotischen Christen in Amerika in deren Namen Sie ohne Berechtigung zu sprechen wagen und die Sie in Ihrem Brief auf derart tragische Weise falsch darstellen 36 Mit einer Kampfschrift Fair Play for American Athletes wandte Brundage sich an die amerikanische Offentlichkeit um die Entsendung der Mannschaften nach Deutschland finanzieren zu konnen 38 und schrieb dass amerikanische Athleten sich nicht in die gegenwartige Jew Nazi altercation Auseinandersetzung zwischen Juden und Nazis einmischen sollten 33 In Berlin Bearbeiten nbsp Von links nach rechts Julius Lippert Avery Brundage und Theodor Lewald in Berlin 1936 Am 15 Juli 1936 schiffte sich das US amerikanische Kontingent von Sportlern und Offiziellen angefuhrt von Brundage in New York ein 29 Unmittelbar nach der Ankunft in Hamburg sorgte Brundage fur Schlagzeilen als er und das AOC die Schwimmerin Eleanor Holm 1932 Olympiasiegerin im 100 Meter Ruckenschwimmen wegen Fehlverhaltens an Bord der Manhattan aus dem Team ausschlossen Es gab widerspruchliche Geruchte und Berichte uber Holms Aktivitaten So soll sie mit dem Drehbuchautor Charles MacArthur der ohne seine Ehefrau die Schauspielerin Helen Hayes reiste eine ganze Nacht durchgemacht haben 39 40 Brundage besprach die Angelegenheit mit anderen AOC Mitgliedern und stellte Holm zur Rede Nachdem sie vergeblich um die Wiederaufnahme gebeten hatte blieb sie als Journalistin in Berlin obwohl das AOC versucht hatte sie nach Hause zu schicken 40 Einige Jahre spater behauptete Holm Brundage habe sie suspendiert weil sie ihn zuruckgewiesen habe als er ihr einen unsittlichen Antrag gemacht hatte 41 Laut Guttmann hatte Brundage seither stets den Ruf ein Spielverderber zu sein 42 Butterfield fuhrt weiter auf aufgrund der Bemuhungen von Sportjournalisten die Holm begleiteten sei Brundage als Tyrann Snob Heuchler Diktator und Langweiler beruhmt geworden ebenso als so ziemlich der gemeinste Mann der gesamten Sportwelt 43 Am 30 Juli 1936 sechs Tage nach der Ankunft des US amerikanischen Teams in Deutschland traf sich das IOC in Berlin zu einer Sitzung und schloss Jahncke aufgrund seiner Unterstutzung der Boykottbewegung einstimmig aus Fur die Vereinigten Staaten waren zwei Sitze vakant da Sherrill im Juni verstorben war doch das Protokoll halt ausdrucklich fest dass Brundage anstelle von Jahncke gewahlt wurde 44 45 Fur die US amerikanische 4 mal 100 Meter Staffel waren ursprunglich Sam Stoller und Marty Glickman vorgesehen zwei judische Athleten Nachdem Jesse Owens seine dritte von vier Goldmedaillen gewonnen hatte wurden sie aus dem Aufgebot entfernt und durch Owens sowie Ralph Metcalfe ersetzt Trainer Lawson Robertson begrundete dies damit dass die Deutschen ihr Team verstarkt hatten Die Staffel stellte sowohl im Vorlauf als auch im Finale einen Weltrekord auf und lag jeweils weit vor den Italienern und den Deutschen Weder Stoller noch Glickman die einzigen Juden im Leichtathletikteam glaubten der Begrundung ihres Trainers Stoller vermutete Begunstigung da die zwei anderen Staffellaufer Foy Draper und Frank Wykoff an der University of Southern California von Dean Cromwell einem Assistenten Robertsons trainiert wurden 46 Glickman hielt Antisemitismus fur wahrscheinlicher und war in spateren Jahren davon uberzeugt dass Brundage den Austausch angeordnet hatte da er und Cromwell mit den Nazis sympathisierten Nach Stollers Tod im Jahr 1998 sagte der damalige USOC Vorsitzende William J Hybl Ich war Staatsanwalt Ich bin es gewohnt Beweise zu untersuchen Die Beweise waren da Um welche Beweise es sich handelte liess er jedoch offen 47 48 In seinem Abschlussbericht bezeichnete Brundage die Kontroverse als absurd Er wies darauf hin dass Glickman und Stoller bei den Vorausscheidungen in New York den 5 bzw 6 Platz erzielt hatten und der Staffelsieg die Entscheidung bestatigt habe 49 Der Weg zur IOC Prasidentschaft Bearbeiten nbsp Brundage um 1941Brundages erste IOC Session als amtierendes Mitglied war im Juni 1937 in Warschau IOC Vizeprasident Godefroy de Blonay war verstorben an seine Stelle ruckte der Schwede Sigfrid Edstrom nach Brundage wiederum ubernahm Edstroms Position in der Geschaftsleitung 50 Im Kampf gegen den Boykott war Edstrom Brundages Verbundeter gewesen Er hatte ihm geschrieben dass er zwar keine Verfolgung der Juden wunsche als intelligentes und skrupelloses Volk hatten sie jedoch innerhalb gewisser Grenzen gehalten werden mussen 51 Einem deutschen Korrespondenten schrieb Brundage er bedauere dass Leni Riefenstahls Dokumentarfilm Olympia in den USA nicht kommerziell gezeigt werden konne da die Kinos und Filmgesellschaften fast alle im Besitz von Juden seien 52 Die Spiele in Berlin hatten Brundages Bewunderung fur das Deutsche Reich verstarkt Im Oktober 1936 sagte er bei einer Veranstaltung des Amerikanischen Bundes im Madison Square Garden Vor funf Jahren waren sie die Deutschen entmutigt und demoralisiert heute sind sie vereint sechzig Millionen Menschen die an sich selbst und an ihr Land glauben 53 1938 erhielt sein Bauunternehmen den Auftrag in Washington D C eine neue deutsche Botschaft zu errichten was jedoch wegen des Zweiten Weltkriegs nicht ausgefuhrt werden konnte 54 Diesen Bauauftrag fur sein Bauunternehmen zu bekommen soll mit ein Grund gewesen sein weshalb sich Brundage fur Berlin als Austragungsort 1936 aussprach 55 Brundage schloss sich dem Komitee Keep America Out of War Haltet Amerika aus dem Krieg heraus an und wurde Mitglied des America First Committee Aus beiden Organisationen trat er am Tag nach dem Angriff auf Pearl Harbor aus 56 Die Olympischen Spiele 1940 fielen kriegsbedingt aus Brundage strebte danach als eine Art Ersatz Spiele der westlichen Hemisphare zu organisieren Im August 1940 nahm er in Buenos Aires an einem Sportkongress teil wo uber die Moglichkeit der Austragung Panamerikanischer Spiele diskutiert wurde Bei seiner Ruckkehr traf er Vorkehrungen fur die Umbenennung der AOA in United States of America Sports Federation Diese wiederum wurde das United States Olympic Committee wie das AOC neu heissen sollte organisieren ebenso ein anderes Komitee das fur die amerikanische Teilnahme an den Panamerikanischen Spielen zustandig sein wurde Brundage war eines der ersten Mitglieder der internationalen Pan American Games Commission die Austragung der ersten Spiele in Buenos Aires verzogerte sich bis 1951 57 Trotz seiner Rolle bei ihrer Grundung betrachtete Brundage die Panamerikanischen Spiele als Nachahmung ohne wirkliche Verbindung zur Antike 58 Durch den Krieg zerbrach das IOC geographisch und politisch Baillet Latour steckte im deutsch besetzten Belgien fest wahrend Brundage und Vizeprasident Edstrom ihr Bestes gaben um die Kommunikationswege zwischen den IOC Mitgliedern offen zu halten Laut Guttmann betrachteten sich Brundage und Edstrom als Huter der heiligen Flamme Beschutzer eines Ideals in dessen Namen sie bereit waren wieder aktiv zu werden sobald der Wahnsinn endete 59 Baillet Latour starb im Januar 1942 daraufhin ubernahm Edstrom die prasidialen Aufgaben obwohl er sich weiterhin als Vizeprasident bezeichnete Er und Brundage warteten nicht das Kriegsende ab um die olympische Bewegung wieder aufzubauen Brundage verschickte sogar Hilfspakete an IOC Mitglieder an Orten in Europa wo Nahrungsmittel knapp waren 1944 zeigte sich Edstrom angesichts seines fortgeschrittenen Alters besorgt wer das IOC im Falle seines Todes anfuhren wurde und schlug vor fur Brundage den Posten eines 2 Vizeprasidenten zu schaffen Eine briefliche Abstimmung jener IOC Mitglieder die erreicht werden konnten bestatigte im folgenden Jahr die Ernennung Als Edstrom im September 1946 in Lausanne anlasslich der ersten IOC Session der Nachkriegszeit zum Prasidenten gewahlt wurde ruckte Brundage als 1 Vizeprasident nach 60 Als Vizeprasident gehorte Brundage einer 1948 von der IOC Session in London eingesetzten Kommission an die prufen sollte ob die in Athen ausgerichteten Olympischen Zwischenspiele 1906 als vollwertige Olympische Spiele anerkannt werden sollten Alle drei Mitglieder der spater so bezeichneten Brundage Kommission stammten aus der westlichen Hemisphare und trafen sich im Januar 1949 in New Orleans Die Kommission kam zum Schluss dass mit der Anerkennung der Zwischenspiele 1906 keine Vorteile verbunden waren ein solcher Schritt konnte womoglich einen peinlichen Prazedenzfall schaffen Das IOC nahm den Bericht an als es im selben Jahr in Rom zusammentraf 61 Edstrom beabsichtigte nach den Sommerspielen 1952 in Helsinki zuruckzutreten Brundages Rivale fur das Amt des Prasidenten war der Brite Lord Burghley der spatere Marquess of Exeter Olympiasieger uber 400 Meter Hurden im Jahr 1928 und Prasident der IAAF Die Wahl fand anlasslich der IOC Session vor den Spielen in der finnischen Hauptstadt statt Obwohl Brundage der Kandidat der Geschaftsleitung war stiess er bei einigen IOC Mitgliedern auf Ablehnung wahrend andere einen europaischen Prasidenten bevorzugten Wahrend der Abstimmung geschriebene Notizen ergaben dass Brundage sich erst im 25 Wahlgang mit 30 zu 17 Stimmen gegen Lord Burghley durchsetzen konnte 62 IOC Prasident 1952 bis 1972 BearbeitenAmateurismus Bearbeiten nbsp Brundage Mitte sitzend umgeben von Funktionaren der Amateur Athletic Union 1963 Wahrend seiner gesamten Karriere als Sportfunktionar war Brundage laut Guttmann unbestreitbar ein Idealist 63 Der Sport so Brundage stehe mit seinem festen Regelwerk und dem Geist des Fairplay uber der Politik die dem Gesetz des Dschungels folge Um dieses Ideal zu erreichen musse ein Athlet Amateur sein und aus Liebe zum Sport zum Wettkampf antreten ohne Gedanken an Belohnung oder Bezahlung jeglicher Art Profisportler hingegen seien Teil der Unterhaltungsindustrie Der Amateurismus wiederum sei ein Ausdruck des Konzepts des Universalgelehrten der Renaissance mit Fahigkeiten auf vielen Gebieten aber nirgends ein Spezialist 64 Da die Definition von Amateur je nach Sportart unterschiedlich war drehten sich die Auseinandersetzungen in die Brundage verwickelt war um die Frage welche Bezahlung oder Belohnung noch akzeptabel sei um den Amateurstatus nicht zu verlieren Einige Sportarten hatten eine liberalere Haltung als andere 1948 waren beispielsweise im Tennis Spesenzahlungen bis zu 600 Dollar je Turnier erlaubt im Boxen wertvolle Sachpreise Die Durchsetzung dieser Regeln gehorte oft zu den Zustandigkeiten der Nationalen Olympischen Komitees NOK welche die Regeln nach Bedarf weniger streng auslegten wenn sie dadurch ihren eigenen Athleten einen Vorteil verschaffen konnten 65 Nachdem er IOC Prasident geworden war aber auch zuvor war Brundage in mehrere Kontroversen involviert bei denen er Athleten beschuldigte die Amateurregeln gebrochen zu haben und sie bisweilen auch ausschloss 1932 gehorte er einer Sonderkommission der IAAF an die den finnischen Langstreckenlaufer Paavo Nurmi von den Spielen in Los Angeles ausschloss da er angeblich eine finanzielle Entschadigung angenommen hatte 66 Zu den Winterspielen 1948 in St Moritz reisten zwei US amerikanische Eishockeyteams an nominiert von zwei rivalisierenden Sportverbanden Obwohl Brundage gedroht hatte das gesamte US Olympiateam zuruckzuziehen akkreditierte das Schweizerische Olympische Comite SOC auf Empfehlung der Internationalen Eishockey Liga LIHG die Auswahl der Amateur Hockey Association AHA die von Betreibern kommerzieller Eissporthallen unterstutzt wurde Das IOC erklarte das Eishockeyturnier fur nichtolympisch und betrachtete die LIHG als nicht mehr fur das Amateur Eishockey zustandig Schliesslich akzeptierte das IOC einen Kompromissvorschlag des SOC die Ergebnisse des AHA Teams nicht zu werten und die Suspendierung der LIHG erst nach Ende der Spiele in Kraft treten zu lassen Damit galt das Eishockeyturnier doch noch als olympisch 67 Kurz vor den Winterspielen 1972 in Sapporo schloss Brundage den osterreichischen Skirennlaufer Karl Schranz wegen Werbeaktivitaten aus und bezeichnete ihn als lebende Reklamesaule Der Ausschluss loste in Osterreich eine Welle der Emporung aus Bei seiner Ruckkehr nach Wien wurde Schranz von Zehntausenden Menschen empfangen und von Bundeskanzler Bruno Kreisky ins Kanzleramt eingeladen 68 Brundages Ansichten zum Amateurismus wurden immer offensichtlicher von der Entwicklung des modernen Sports uberholt und galten zunehmend als Heuchelei Insbesondere waren Athleten aus kommunistisch regierten Landern eigentlich Staatsangestellte Staatsamateure die effektiv die Moglichkeit erhielten sich vollstandig dem Sport zu widmen und deshalb nur dem Namen nach Amateure waren In westlichen Landern besassen Sportler oft die Moglichkeit sich als Sportsoldaten ausschliesslich auf das Training zu konzentrieren 69 Gegen Brundages Willen anderte das IOC 1962 die Regeln und erlaubte den Sportverbanden den Athleten Lohnausfallentschadigungen fur die Zeit des Trainings zu zahlen aber nur wenn sie nahe Angehorige unterstutzen mussten 58 65 1972 forderte Brundage die Abschaffung der Olympischen Winterspiele da er sie fur hoffnungslos kommerzialisiert hielt In seiner letzten Rede vor dem IOC 1972 in Munchen hielt er an seiner Position fest Es gibt nur zwei Arten von Wettkampfern Jene freien und unabhangigen Einzelpersonen die am Sport um des Sports willen interessiert sind und jene die finanzielle Grunde haben Olympischer Ruhm ist Amateuren vorbehalten 70 Kontroversen um Teilnahmen Bearbeiten Deutschland Bearbeiten 1948 war an den Winterspielen in St Moritz und an den Sommerspielen in London kein deutsches Team zugelassen Nach der Grundung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1949 war Brundage erpicht darauf die Deutschen wieder in die olympische Bewegung zu integrieren Das im selben Jahr gegrundete Nationale Olympische Komitee fur Deutschland trat an das IOC heran und bat um Anerkennung es herrschte aber noch viel Abneigung gegenuber Deutschland Kurz vor der IOC Session 1951 in Wien Brundage war damals noch Vizeprasident wurde in der Deutschen Demokratischen Republik das Nationale Olympische Komitee fur Ostdeutschland gegrundet das ebenfalls um Anerkennung ersuchte Die Bundesrepublik und ihr NOK erhoben daraufhin den Alleinvertretungsanspruch fur beide deutsche Staaten Trotz langer Diskussionen konnte 1951 keine Einigung erzielt werden Das IOC vertagte die Angelegenheit auf Februar 1952 und setzte eine Verhandlungsrunde in Kopenhagen an Zwar war dort eine ostdeutsche Delegation anwesend sie weigerte sich jedoch an den Verhandlungen teilzunehmen Edstrom sagte die Sitzung ab nachdem IOC Vertreter und die westdeutsche Delegation stundenlang vergeblich gewartet hatten Das deutsche Team das in diesem Sommer in Helsinki teilnahm bestand ausschliesslich aus Westdeutschen 71 1954 unternahmen die Ostdeutschen einen weiteren Anlauf um Anerkennung Nachdem Brundage Zusicherungen erhalten hatte dass das NOK der DDR nicht von der Regierung gefuhrt wurde stimmte das IOC im folgenden Jahr dem Antrag zu stellte aber die Bedingung dass beide deutsche Staaten 1956 eine gemeinsame Mannschaft stellten 72 Die DDR entsandte 37 Athleten an die Sommerspiele 1956 in Melbourne die getrennt von den Westdeutschen lebten und trainierten Fur die Sommerspiele 1960 in Rom beharrte das IOC auf einem gemeinsamen Team beider Staaten Die DDR stellte 141 der 321 Athleten die alle im selben Bereich des olympischen Dorfes lebten 73 Zur Freude Brundages schwarmte der italienische Prasident Giovanni Gronchi bei der Eroffnungsfeier das IOC habe die deutsche Wiedervereinigung vollbracht im Gegensatz zu den Politikern Brundage antwortete Aber im Sport tun wir solche Dinge Er betrachtete die deutsche Beteiligung als symbolhaft fur das Potenzial der Olympischen Spiele Spaltungen zu uberwinden und Einigungen zu erzielen 74 Trotz der Errichtung der Berliner Mauer ab August 1961 welche die Spannungen zwischen Ost und West erhohte gelang es Brundage fur die Sommerspiele 1964 in Tokio erneut ein gesamtdeutsches Team zu sichern Dennoch strebten die Ostdeutschen mit Unterstutzung von IOC Mitgliedern aus Staaten des Warschauer Paktes nach einem eigenen Team Ein Durchbruch gelang ihnen als die IAAF ein getrenntes ostdeutsches Team zu den Leichtathletik Europameisterschaften 1966 zuliess 75 Nachdem die DDR bei den Winterspielen 1968 in Grenoble erstmals eine eigene Mannschaft stellen konnte erhielt das NOK der DDR am 1 November 1968 bei der IOC Session 1968 in Mexiko Stadt die vollstandige Anerkennung 76 Ab 1972 durfte die DDR auch unter eigener Flagge antreten Brundage hatte sich der Realitat beugen mussen betrachtete die Entwicklung aber als Niederlage fur die olympischen Ideale 75 Sowjetunion Bearbeiten Das Russische Kaiserreich hatte vor dem Ersten Weltkrieg an Olympischen Spielen teilgenommen Die neu entstandene Sowjetunion verweigerte die Teilnahme da sie diese als bourgeoise Veranstaltung betrachtete Das IOC umwarb die Sowjetunion ab 1923 Brundage besuchte das Land 1934 Er war beeindruckt vom erreichten Fortschritt seit seinem letzten Besuch im Jahr 1912 nachdem er in Stockholm Teilnehmer gewesen war Trotz seiner antikommunistischen Haltung wunschte Brundage den Beitritt der Sowjetunion zur olympischen Bewegung Als er laut Guttmann die Wahl zwischen seiner Feindschaft zum Kommunismus und seinem Einsatz fur die Universalitat der olympischen Ideale hatte entschied er sich fur letzteres Er wollte die Russen dabeihaben seien sie nun Kommunisten oder nicht 77 Wahrend des Zweiten Weltkriegs schrieb Brundage an andere IOC Mitglieder er habe nichts gegen eine sowjetische Beteiligung im internationalen Sport mit Vertretung im IOC falls die Sowjetunion den internationalen Sportverbanden beitrete Das IOC verlangte ein NOK musse regierungsunabhangig sein es gab Bedenken dies konnte im Falle des sowjetischen NOK nicht der Fall sein Probleme dieser Art waren nicht auf kommunistische Staaten beschrankt Mehrere lateinamerikanische Lander hatten damit begonnen ihre NOKs in die politischen Strukturen zu integrieren Brundage zeigte sich besorgt uber diese Vermischung von Sport und Politik 78 Ab 1946 trat die Sowjetunion internationalen Sportverbanden bei ihr NOK erhielt 1951 die Anerkennung des IOC und 1952 nahmen die ersten Athleten teil Da wenige sowjetische Sportfunktionare international bekannt waren blieb dem IOC nichts anderes ubrig als die von der Regierung Nominierten zu akzeptieren wenn es sowjetische IOC Mitglieder wollte Die sowjetischen Mitglieder waren loyal zu ihrem Land und den kommunistischen Idealen Rasch erlangten sie die Kontrolle uber andere Mitglieder aus Ostblockstaaten die in Ubereinstimmung mit den sowjetischen Mitgliedern abstimmten 1954 besuchte Brundage das Land auf Einladung aber auch auf eigene Kosten Er meinte das Sportausbildungsprogramm des Landes schaffe die grosste Armee von Athleten die die Welt jemals gesehen hat und warnte die Amerikaner seien im Vergleich dazu verweichlicht und ungeeignet was er in den 1950er Jahren oft wiederholte 79 Der Turnunterricht und der Wettkampfsport insbesondere als Kriegsvorbereitung wurden seiner Meinung nach in der Sowjetunion begeisterter angenommen als in den USA David Maraniss ausserte in seinem Buch uber die Sommerspiele 1960 Brundages Bewunderung fur das Sportprogramm der Sowjetunion sei in gewisser Weise jener ahnlich gewesen die er zwei Jahrzehnte zuvor fur das nationalsozialistische Deutschland gezeigt hatte 80 Ebenfalls 1954 schrieb Brundage in einem Artikel fur die Wochenzeitschrift Saturday Evening Post er habe sowjetische Funktionare mit Informationen von Uberlaufern konfrontiert wonach die Sowjetunion ganzjahrige Trainingslager unterhalte und den Athleten materielle Anreize fur Erfolge gebe Er wiederholte auch die Antwort der Sowjets welche die Integritat der Uberlaufer in Frage stellten Diese Manner sind Deserteure Verrater Wurden Sie ihren Aussagen Glauben schenken wenn sie Amerikaner waren und sich gegen Ihr Land gestellt hatten 81 Da Brundage die Antwort nicht kommentierte gab es einen Aufruhr in der Presse die ihm vorwarf von den Sowjets hinters Licht gefuhrt worden zu sein 75 China und Taiwan Bearbeiten Die Republik China war 1924 der olympischen Bewegung beigetreten Sie nahm an den Sommerspielen 1932 in Los Angeles teil ebenso 1936 in Berlin und 1948 in London Als die Kommunisten im Chinesischen Burgerkrieg siegten und 1949 die Volksrepublik China grundeten flohen die meisten Mitglieder des chinesischen NOK auf die Insel Taiwan Somit gab es zwei rivalisierende NOKs die beide darauf bestanden ganz China zu vertreten 82 83 Die Auseinandersetzung spitzte sich 1952 zu als das NOK der Volksrepublik die sich als Fortsetzung des 1924 gegrundeten NOKs verstand den Wunsch ausserte an den Sommerspielen in Helsinki teilzunehmen Die Taiwaner wollten ebenfalls ein Team entsenden was im Widerspruch zu den IOC Regeln stand wonach ein Land nur von einem NOK vertreten werden durfe Beide Gruppierungen waren nicht gewillt miteinander zu verhandeln oder ein gemeinsames Team zu entsenden Nach reiflicher Uberlegung entschied das IOC beide Komitees konnten Athleten fur eine bestimmte Sportart entsenden wenn die Komitees vom entsprechenden internationalen Sportverband anerkannt waren Aus Protest zog sich die Republik China auf Taiwan von den Spielen zuruck Die Volksrepublik entsandte eine Mannschaft nach Helsinki die aber erst zehn Tage nach Beginn der Spiele dort eintraf Brundage zu diesem Zeitpunkt designierter Prasident sprach sich gegen die Teilnahme von Athleten der Volksrepublik vor der Anerkennung des NOKs aus wurde aber von seinen Kollegen uberstimmt 82 83 1954 erkannte das IOC in einer knappen Abstimmung beide Komitees an und erlaubte somit beiden Staaten die Teilnahme an den Sommerspielen in Melbourne Anfanglich stimmte nur das NOK der Volksrepublik zu als jedoch das taiwanische NOK seine Meinung anderte und beschloss ein Team an die Spiele zu entsenden zogen sich die Festlandchinesen unter Protest zuruck Brundage ausserte bezuglich der Teilnahme der Volksrepublik und der Einmischung der Politik ahnliche Bedenken wie bei der Sowjetunion sah aber ein dass das IOC nichts ausrichten konne solange keine gegenteiligen Beweise vorlagen Er war frustriert uber die andauernde Kontroverse und betrachtete die Plankelei als Ablenkung vom eigentlichen Ziel der Weiterentwicklung der olympischen Bewegung 84 Als weitere Bestrebungen zum Ausschluss der Taiwaner fehlschlugen zog sich die Volksrepublik 1958 aus dem IOC zuruck Im folgenden Jahr beschloss das IOC Taiwan durfe nicht unter der Bezeichnung Olympisches Komitee der Republik China antreten sondern unter einem anderen Namen der nicht darauf hinwies dass Taiwan den Sport in China vertrat 85 Die Presse interpretierte die Entscheidung dahingehend die Republik China sei aus der olympischen Bewegung ausgeschlossen worden Der Antikommunist Brundage wurde von der Presse angegriffen er sei ein Sympathisant der Kommunisten 86 87 Trotz gegenteiliger Bemuhungen des Aussenministeriums der Vereinigten Staaten beschlossen die Taiwaner an den Spielen in Rom teilzunehmen Sie hofften die erste Medaille fur China zu gewinnen und mit ihrer Prasenz die Volksrepublik von den Olympischen Spielen fernzuhalten 88 Die Taiwaner traten unter der fruheren portugiesischen Bezeichnung Formosa an und sorgten wahrend der Eroffnungsfeier fur Aufsehen als sie kurz ein Schild mit der Aufschrift Unter Protest zeigten Yang Chuan Kwang der im Zehnkampf die Silbermedaille gewann durfte bei der Siegerehrung nicht die Flagge der Republik China prasentieren 88 89 Im Verlaufe seiner Amtszeit freundete sich Brundage allmahlich mit der Position der IOC Mitglieder aus den Ostblocklandern an dass die Anerkennung der Volksrepublik von grosserer Wichtigkeit sei als Taiwan 90 1972 wurde die Volksrepublik von den Organisatoren der Sommerspiele in Munchen eingeladen eine Beobachterdelegation zu entsenden was sie aufgrund der taiwanischen Prasenz jedoch ablehnte Erst 1975 drei Jahre nach Brundages Rucktritt ersuchte die Volksrepublik wieder um die Mitgliedschaft in der olympischen Bewegung 91 Die Volksrepublik nahm erstmals 1980 an den Winterspielen in Lake Placid teil Taiwan nahm 1968 und 1972 als Republik China teil boykottierte aber die Spiele von 1976 und 1980 Seit 1984 nimmt es als Chinesisch Taipeh teil 92 Sudafrika und Rhodesien Bearbeiten Ende der 1950er Jahre gab es erstmals Bestrebungen Sudafrika wegen der Apartheid Politik aus dem internationalen Sport auszuschliessen 1956 waren Gesetze erlassen worden die getrennte Sportanlasse fur Weisse und Nichtweisse vorsahen den Nichtweissen standen generell die schlechteren Anlagen zur Verfugung Brundage lehnte zunachst jegliches Handeln ab 93 Im Vorfeld der Sommerspiele 1960 uberschlugen sich in Sudafrika die Ereignisse mit dem Massaker von Sharpeville und der Niederschlagung des African National Congress ANC Aktivisten versuchten Brundage davon zu uberzeugen Sudafrika von den Spielen auszuschliessen Er nahm zunachst die sudafrikanischen Sportfunktionare beim Wort dass alle Burger die Moglichkeit besassen sich fur das Olympiateam zu qualifizieren und dass nichtweisse Sudafrikaner einfach nicht gut genug seien 81 Die Unterstutzung eines Boykotts verstarkte sich mit der grossen Zahl unabhangig gewordener afrikanischer Staaten Um zu verhindern dass die neuen Staaten die internationalen Sportverbande uberwaltigten schlug Brundage die Einfuhrung gewichteter Wahlsysteme vor die den bisherigen Mitgliedslandern einen uberproportionalen Einfluss garantierten einige Sportverbande setzten diesen Vorschlag um 94 Nachdem die FIFA Sudafrika 1962 suspendiert hatte gelangte Brundage zur Einsicht dass die rassistische Politik Sudafrikas unvereinbar mit den Idealen der olympischen Bewegung war Bei der IOC Session 1963 in Baden Baden von Nairobi dorthin verlegt nachdem Kenia sich geweigert hatte sudafrikanischen Vertretern Visa auszustellen beschloss das Gremium Sudafrika zu suspendieren es sei denn das sudafrikanische NOK und die Regierung wurden nicht diskriminierende Regeln fur die Selektion von Athleten anwenden Nichts dergleichen geschah sodass Sudafrika 1964 nicht teilnahm 1968 luden Brundage und das IOC ein angeblich gemischtrassiges sudafrikanisches Team nach Mexiko Stadt ein Sie zogen aber die Einladung angesichts von Boykottdrohungen und Beweisen der Nichteinhaltung der Regeln wieder zuruck 95 Anlasslich der Session in Amsterdam beschloss das IOC 1971 dem sudafrikanischen NOK die Anerkennung zu entziehen Brundage hatte gehofft Sudafrika in der olympischen Bewegung halten zu konnen Er nahm aber an dass jene die fur den Ausschluss eintraten bessere Argumente hatten 96 Sudafrika nahm erst wieder an den Sommerspielen 1992 in Barcelona teil nachdem der ANC wieder zugelassen worden war und das baldige Ende der Apartheid absehbar war 97 Ein ahnliches Problem bestand mit Rhodesien der britischen Kolonie die sich 1965 einseitig fur unabhangig erklart hatte Rhodesien hatte eine weisse Minderheitsregierung und verfolgte eine ahnliche rassistische Politik wie Sudafrika Im Mai 1968 verurteilte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die rhodesische Regierung und forderte die Staaten auf rhodesische Passe nicht anzuerkennen Die Regierung Mexikos Gastgeber der Sommerspiele dieses Jahres kam dieser Aufforderung nach Das IOC war zunachst davon uberzeugt Sportanlagen in der abtrunnigen Kolonie stunden trotz der Politik der Regierung allen zur Verfugung Dem nominierten 16 kopfigen Team gehorten auch zwei schwarze Athleten an Brundage befurwortete deshalb die Teilnahme Rhodesiens wurde aber vom IOC uberstimmt Douglas Downing Vorsitzender des rhodesischen NOK sagte dass Brundages Stimme in einer Wildnis der Boshaftigkeit schreit 98 Vier Jahre spater erlaubte das IOC den Rhodesiern die Teilnahme als britische Untertanen was sie gemass internationalem Recht noch immer waren Afrikanische Staaten drohten erneut mit einem Boykott sollten die Rhodesier teilnehmen durfen Bei der Session in Munchen kurz vor den Sommerspielen 1972 beschloss das IOC mit knapper Mehrheit die Rhodesier auszuschliessen Brundage war wutend uber diesen Beschluss und glaubte das IOC habe sich einer Erpressung gebeugt 99 1974 fand das IOC Beweise dass Sportanlagen in Rhodesien nach Hautfarben getrennt waren und entzog dem rhodesischen NOK daraufhin die Anerkennung Nach dem Ende des rhodesischen Staates nahm das Land ab 1980 als Simbabwe wieder an Olympischen Spielen teil 100 Verbandspolitik und Herausforderer Bearbeiten nbsp Mon Repos Sitz des IOC bis 1968Brundage arbeitete unentgeltlich als IOC Prasident und verzichtete auch auf Spesenentschadigungen Fur seine Tatigkeit bezahlte er jahrlich bis zu 50 000 Dollar selbst 101 1960 hatte das IOC fast kein Vermogen Brundage und das IOC hatten bereits 1956 das Potenzial von Fernsehubertragungsrechten in Erwagung gezogen die Sache aber vorerst nicht weiterverfolgt Dies fuhrte dazu dass die Ubertragungsrechte der Sommerspiele 1960 dem Romer Organisationskomitee gehorten und das IOC lediglich 5 der Einnahmen von 60 000 Dollar erhielt Abrechnungen des Organisationskomitees zeigten dass die Spiele ein Verlustgeschaft waren Das IOC hatte einen Teil des falligen Gewinns erhalten und hatte kein Geld um Sportverbande die einen Anteil an den Einnahmen forderten zu entschadigen 102 In spateren Jahren entwickelte sich der Verkauf von Ubertragungsrechten zu einer bedeutenden Einnahmequelle des IOC 1968 konnten 10 Millionen Dollar eingenommen werden 2004 sogar 1 2 Milliarden 103 Brundage war uber die steigenden Einnahmen besorgt und warnte 1967 die IOC Mitglieder Sobald wir mit Geld umgehen und sei es nur um es zu verteilen wird es Arger geben 104 Vertreter von NOKs hatten sich gelegentlich mit Brundage und auch mit der IOC Geschaftsleitung getroffen doch viele waren der Meinung dass Brundage auf die von ihnen vorgebrachten Bedenken nicht reagiere In den fruhen 1960er Jahren versuchten viele NOKs angefuhrt vom italienischen IOC Mitglied Giulio Onesti Brundage und das IOC zu umgehen indem sie eine standige Generalversammlung der NOKs Permanent General Assembly of National Olympic Committees kurz PGA NOC bildeten Brundage lehnte die Organisation entschieden ab und das IOC verweigerte ihr die Anerkennung Ab 1965 forderte die PGA NOC einen Anteil an den Fernseheinnahmen sie wunschte auch dass die Sportverbande und nicht das IOC die Regeln des Amateurismus bestimmten 105 nbsp Brundage besichtigt die olympischen Anlagen in Squaw Valley 1960 1952 war Brundage ursprunglich fur eine achtjahrige Amtszeit gewahlt worden 106 1960 wurde er einstimmig fur weitere vier Jahre wiedergewahlt Trotz Geruchten dass Lord Exeter gegen ihn antreten wurde war er es der Brundage nominierte 107 1964 wurde bekanntgegeben dass Brundage einstimmig fur weitere vier Jahre gewahlt worden sei doch Guttmann bemerkt dazu dass er nur knapp eine Herausforderung durch Lord Exeter habe abwenden konnen 108 Einige IOC Mitglieder versuchten 1968 Brundage abzusetzen da sie ihn fur engstirnig oder fur zu alt hielten um die Organisation wirksam fuhren zu konnen Dennoch wurde er bei der IOC Session in Mexiko Stadt mit grosser Mehrheit wiedergewahlt er versprach aber 1972 zuruckzutreten Michael Morris 3 Baron Killanin wurde zum 1 Vizeprasidenten gewahlt Der Ire den viele als moglichen Nachfolger von Brundage sahen zeigte mehr Verstandnis fur die Anliegen der NOKs und nahm an den Sitzungen der PGA NOC teil Brundage erkannte die PGA NOC weiterhin nicht an setzte aber gemeinsame Komitees ein die sich mit den Anliegen der NOKs befassten Wahrend seiner restlichen Amtszeit blieb die PGA NOC eine bedeutende Kraft Laut Guttmann erzielte Brundage weniger als einen totalen Sieg und Onesti erlitt alles andere als eine komplette Niederlage Das IOC war fur die Nationalen Olympischen Komitees und ihre Interessen bedeutend attraktiver geworden und das ist es was Onesti von vornherein gefordert hatte 109 Wenn Brundage in Chicago oder in Kalifornien zuhause war wurden die alltaglichen Geschafte des IOC im Hauptsitz der Villa Mon Repos in Lausanne von IOC Kanzler Otto Meyer erledigt Brundage hielt Meyer allmahlich fur zu ungestum er entliess ihn 1964 und loste auch die Dienststelle auf Fur die letzten Jahre seiner Amtszeit beforderte er Monique Berlioux zur IOC Direktorin und war offenbar mit ihrer Arbeit zufrieden Mon Repos das fruhere Wohnhaus des IOC Grunders Pierre de Coubertin erwies sich als zu beengt fur das IOC da die Raume mit Coubertins Witwe geteilt werden mussten 1968 bezog das IOC einen neuen Hauptsitz in Lausanne das Chateau de Vidy 110 Politische Kundgebung in Mexiko Stadt Bearbeiten Hauptartikel Protest bei den Olympischen Spielen 1968 Das politische Klima in den USA war 1968 unruhig mit Rassenunruhen und dem Attentat auf den fuhrenden Burgerrechtler Martin Luther King Vor den Sommerspielen die im Oktober in Mexiko Stadt stattfanden hatten verschiedene afroamerikanische Aktivisten zu einem Boykott aufgerufen Sie stiessen jedoch bei den Athleten auf wenig Begeisterung da sie nicht die jahrelangen Vorbereitungen zunichtemachen wollten Die Stimmung wurde durch das Massaker von Tlatelolco das mehrere Dutzend Todesopfer forderte zusatzlich angeheizt 111 Zwischen schwarzen und weissen US Athleten kam es verschiedentlich zu rassistisch bedingten Spannungen Tommie Smith ein afroamerikanischer Sprinter sagte zu Journalisten Ich will nicht dass Brundage mir irgendeine Medaille uberreicht Am folgenden Tag siegte er im 200 Meter Lauf wahrend John Carlos ein weiterer Afroamerikaner die Bronzemedaille gewann Nachdem die beiden von Lord Exeter ihre Medaillen erhalten hatten senkten sie beim Erklingen der Nationalhymne die Kopfe und erhoben jeweils eine Faust die mit einem schwarzen Handschuh bekleidet war Auf Druck des IOC suspendierte das USOC sie vom Team und wies sie spater aus dem olympischen Dorf Zu diesem Vorfall meinte Brundage Verzerrte Geisteshaltungen und gescheiterte Charaktere scheinen uberall zu sein und unmoglich zu eliminieren 112 113 Im offiziellen Bericht des USOC fehlte das beruhmt gewordene Foto von Smith und Carlos mit ihren erhobenen Fausten Der offizielle Film des lokalen Organisationskomitees zeigte indessen die umstrittene Szene Brundage der den Vorfall als uble Demonstration gegen die amerikanische Flagge durch Neger bezeichnete versuchte vergeblich die Szene entfernen zu lassen 114 Munchen 1972 Bearbeiten Hauptartikel Geiselnahme von Munchen Bei derselben IOC Session im August 1972 in Munchen bei der Rhodesien ausgeschlossen wurde wahlte das IOC Lord Killanin zum Nachfolger von Brundage wobei die Amtsubergabe nach den Spielen erfolgen sollte Brundage gab eine leere Stimme ab da er den Iren als intellektuelles Leichtgewicht betrachtete das nicht die Charakterstarke besitze um die olympische Bewegung zusammenzuhalten 115 Brundage hoffte die Spiele in Munchen wurden seine Niederlage in der Rhodesien Frage abschwachen Munchen war eine seiner Lieblingsstadte und die heiteren Spiele waren darauf ausgelegt die Erinnerung an Berlin 1936 in den Hintergrund treten zu lassen Am fruhen Morgen des 5 Septembers 1972 betraten palastinensische Terroristen der Organisation Schwarzer September das olympische Dorf und nahmen elf israelische Athleten als Geiseln Sie verlangten die Freilassung hunderter Palastinenser in israelischer Gefangenschaft Sobald Brundage informiert worden war eilte er ins olympische Dorf wo er den ganzen Tag mit deutschen und bayerischen Behorden Rucksprache hielt Laut Guttmann spielte er eine bescheidene Rolle in den Diskussionen Zwei Hubschrauber des Bundesgrenzschutzes transportierten Geiseln und Geiselnehmer zum Fliegerhorst Furstenfeldbruck Eine Befreiungsaktion misslang und fuhrte zum Tod von neun Geiseln zwei waren schon vorher ermordet worden funf Terroristen und eines Polizisten 116 Noch vor dem Befreiungsversuch begannen IOC Mitglieder die Lage zu beratschlagen Killanin und andere Offizielle waren in Kiel bei den Segelwettbewerben gewesen und eilten nach Munchen Kurz vor 16 Uhr sagte Brundage die restlichen Wettbewerbe des Tages ab und kundigte fur den nachsten Morgen eine Gedenkfeier zu Ehren jener an die bereits getotet worden waren Zahlreiche IOC Mitglieder standen Brundages Beteiligung bei den Diskussionen mit den Behorden kritisch gegenuber Sie waren der Meinung die Angelegenheit hatte den Behorden und dem lokalen Organisationskomitee uberlassen werden sollen Doch alle unterstutzten die Gedenkfeier die am 6 September im Olympiastadion stattfand Vor dem Publikum im Stadion und vor Millionen von Fernsehzuschauern sagte Brundage in seiner Rede Alle zivilisierten Menschen verurteilen den verbrecherischen Uberfall von Terroristen im friedlichen olympischen Bereich Wir beklagen unsere israelischen Freunde die Opfer dieses brutalen Angriffs Es ist eine traurige Tatsache dass in unserer unvollkommenen Welt dass je grosser und bedeutender die Olympischen Spiele werden sie umso mehr unter wirtschaftlichem politischem und jetzt auch kriminellem Druck stehen Die Spiele der XX Olympiade sind das Ziel von zwei grausamen Angriffen gewesen denn wir haben im Falle Rhodesien den Kampf gegen politische Erpressung verloren Wir verfugen nur uber die Kraft eines grossen Ideals Ich bin uberzeugt dass die Weltoffentlichkeit mit mir einer Meinung ist dass wir es nicht zulassen konnen dass eine Handvoll Terroristen diesen Kern internationaler Zusammenarbeit und guten Willens zerstort den die Olympischen Spiele darstellen Die Spiele mussen weitergehen und wir mussen in unseren Bemuhungen fortfahren sie rein und ehrlich zu erhalten und zu versuchen die sportliche Haltung der Athleten in andere Bereiche zu tragen Wir erklaren hiermit den heutigen Tag zum Tag der Trauer und werden alle Veranstaltungen einen Tag spater als ursprunglich geplant fortsetzen 116 117 Das Publikum im Stadion reagierte auf Brundages Erklarung mit lautem Applaus Laut Stars and Stripes nahm Brundages Erklarung dass die Spiele weitergehen mussen viel von der schweren Dusterkeit weg die Munchen seit Dienstagmorgen 5 September durchdrungen hatte 118 Bei seinem eigenen Rucktritt als IOC Prasident sagte Killanin Ich glaube Brundage hatte recht weiterzumachen und dass seine hartnackige Entschlossenheit die olympische Bewegung wieder einmal gerettet hatte Er fugte hinzu dass die Erwahnung der Rhodesien Frage zwar nicht unangemessen gewesen aber bei anderer Gelegenheit angebrachter gewesen sei 119 Laut dem spateren IOC Vizeprasidenten Richard Pound wurde die Einfugung der Rhodesien Frage in die Rede allgemein verurteilt und Brundage trat unter einer Wolke der Kritik ab die gewissermassen ein ganzes Leben gutgemeinter Arbeit in der olympischen Bewegung unterminierte 100 In der Folge veroffentlichte Brundage eine Erklarung Er betonte er habe nicht implizieren wollen dass die Entscheidung zum Ausschluss der Rhodesier die eine reine Frage des Sports gewesen sei vergleichbar sei mit der Ermordung der Israelis 120 Die Entscheidung zur Fortsetzung der Spiele kam laut dem Historiker Alfred Senn bei vielen Beobachtern schlecht an 121 Red Smith Sportjournalist der New York Times war einer der Kritiker Einige glaubten dass man dieses Mal bestimmt die Sandgrube abdecken und die Startblocke beiseitelegen wurde Aber nein Die Spiele mussen weitergehen sagte Brundage und 80 000 Zuschauer brachen in Applaus aus Der Anlass war die gestrige Gedenkfeier fur elf Mitglieder der israelischen Olympiadelegation die von palastinensischen Terroristen ermordet wurden Es war mehr wie eine Motivationsveranstaltung 122 Ruckzug und Tod BearbeitenNach den Sommerspielen 1972 trat Brundage als IOC Prasident zuruck Berichte uber seinen Geisteszustand im Ruhestand sind unterschiedlich IOC Direktorin Berlioux berichtete dass Brundage gelegentlich ins Chateau de Vidy kam um Anrufe entgegenzunehmen oder Korrespondenz zu lesen und dabei auf Killanins Hilfe zu warten Brundage rief Berlioux manchmal von Genf aus an und bat sie dorthin zu gehen die beiden spazierten dann stundenlang durch die Strassen ohne viele Worte zu wechseln Frederick Ruegsegger sein langjahriges Madchen fur alles beschrieb einen veranderten ruhigen Brundage den er mit einem abgedankten japanischen Kaiser verglich 123 Im Januar 1974 unterzog sich Brundage einer Operation wegen eines grauen Stars und eines Glaukoms Die notwendigen Vorkehrungen hatte zunachst sein Protege das spanische IOC Mitglied Juan Antonio Samaranch getroffen Im letzten Moment widerrief Brundage die Plane und entschied sich in Munchen operieren zu lassen nahe seinem Haus das er in Garmisch Partenkirchen erworben hatte Nach anderthalb Monaten wurde er aus dem Krankenhaus entlassen Daruber ob die Operation erfolgreich war gibt es unterschiedliche Ansichten Seine zweite Ehefrau bestatigte dies wahrend Ruegsegger ihr widersprach Gebrechlich geworden unternahm Brundage als 87 Jahriger eine letzte Reise in den Fernen Osten Trotz der Anstrengungen die in seinem Auftrag unternommen worden waren erhielt er keine Einladung in die Volksrepublik China Im Mai 1975 liess er sich mit einer Grippe und einem heftigen Husten in das Krankenhaus von Garmisch Partenkirchen einweisen Dort starb er am 8 Mai 1975 an Herzversagen 124 Brundage bedachte in seinem Testament seine zweite Ehefrau und Ruegsegger hinzu kamen mehrere Legate fur wohltatige Zwecke 125 Seine Dokumente und Erinnerungsstucke hinterliess er der University of Illinois 2 Er hatte ihr bereits zuvor 350 000 Dollar gegeben zur Finanzierung von Stipendien fur an Sport interessierte Studenten die kein eigentliches Sportstipendium erhalten 126 Privat und Geschaftsleben BearbeitenBeziehungen Bearbeiten Als Brundage 40 Jahre alt war heiratete er 1927 Elisabeth Dunlap 1890 1971 die Tochter eines Bankiers aus Chicago Sie war eine ausgebildete Sopranistin ein Talent das sie Besuchern im Haus der Brundages unter Beweis stellte Sie war sehr an klassischer Musik interessiert Brundage selbst teilte dieses Interesse wohl nicht vollumfanglich Uber eine Vorstellung von Richard Wagners Oper Die Walkure sagte er Sie begann um 19 Uhr um 22 Uhr schaute ich auf meine Uhr und sie zeigte exakt 20 Uhr an 127 Brundage heiratete im Juni 1973 Prinzessin Marianne Charlotte Katharina Stefanie Reuss die Tochter von Prinz Heinrich XXXVII Sie war wahrend der Spiele von Munchen als Referentin in der Protokollabteilung des Nationalen Olympischen Komitees tatig und gab an sie habe Brundage bereits 1955 kennengelernt damals war sie 19 Jahre alt Als Brundage von Reportern auf den grossen Altersunterschied von 48 Jahren angesprochen wurde antwortete er er sei jung fur sein Alter und sie sei reif fur ihres Frederick Ruegsegger lehnte es ab sein Trauzeuge zu sein und berichtete nach Brundages Tod das Paar habe einen grossen Teil seines Vermogens verschwendet Guttmann bemerkt jedoch dazu dass darunter auch Immobilienkaufe waren die man durchaus als Investitionen betrachten konnte 128 Mit keiner seiner beiden Ehefrauen hatte Brundage Kinder Wahrend seiner ersten Ehe gebar jedoch seine finnische Geliebte Lilian Dresden zwei Sohne Diese Affare war nur eine von vielen Die Kinder kamen 1951 und 1952 zur Welt genau zu der Zeit als Brundage aussichtsreicher Kandidat fur die IOC Prasidentschaft war Zwar erkannte er die Vaterschaft im Privaten an unternahm aber alles um die Existenz der Kinder geheim zu halten Er befurchtete die Wahrheit uber seine ausserehelichen Beziehungen wurde seine Wahlchancen zunichtemachen Unter anderem verlangte er dass sein Name nicht auf den Geburtsurkunden erschien Brundage besuchte in den 1950er Jahren ab und zu seine beiden Sohne in den 1960er Jahren beschrankte er sich auf Telefonanrufe in seinen letzten Lebensjahren brach der Kontakt ganz ab Er richtete einen Treuhandfonds fur die Ausbildung der Sohne ein da sie aber in seinem Testament nicht erwahnt worden waren reichten sie eine Klage ein und erhielten eine kleine Abfindung 2 Bauunternehmer Bearbeiten Die Avery Brundage Company wurde 1915 gegrundet wobei kriegswichtige Auftrage der Regierung zunachst einen grossen Teil der Einnahmen ausmachten Brundage bewarb sich um einen Auftrag des Vermessungskorps der Armee wurde aber abgelehnt Nach dem Krieg war er Mitglied der Construction Division Association bestehend aus Personen die Anlagen fur die Armee errichtet hatten von 1926 bis 1928 stand er dieser Organisation als Prasident vor 129 In den 1920er Jahren war Brundages Unternehmen beim Bau von Wohnhochhausern in Chicago sehr aktiv Er wandte schnelle Baumethoden an was es den Kunden erlaubte mit ihren Investitionen rasch Einkommen zu erzielen Die Avery Brundage Company war oft an der Eigentumerschaft der Wohnungen beteiligt 3800 Sheridan Road ein 1927 fur 3 180 000 Dollar erbautes 17 stockiges Gebaude war beispielsweise im Besitz eines Unternehmens dessen Prasident und Schatzmeister Chester Brundage Averys jungerer Bruder war Der Einsatz von Betonmischanlagen auf der Baustelle trug wesentlich zur Verringerung der Bauzeit bei Eine weitere Einnahmequelle war der Bau von Hotels fur die Brundage oft zum Teil mit Aktien der neuen Einrichtung bezahlt wurde 130 Ein Prasident eines auf Grossbauten spezialisierten Ingenieurburos nannte Brundages Methoden beim Bau des Shoreham Hotel fortschrittlich flott und auf dem neuesten Stand sowie aufrichtig und ehrlich 131 1923 baute Brundage an der South Side von Chicago ein riesiges Montagewerk fur die Ford Motor Company Mit Kosten von 4 Millionen Dollar einer Bauzeit von zehn Monaten und einer Flache von 6 5 Hektar unter einem Dach war es das grosste von seinem Unternehmen errichtete Industriegebaude Es konnte in den 1920er Jahren die nationale Nachfrage nach Autos des Typs Ford Modell T decken und ist heute noch in Betrieb womit es das alteste kontinuierlich genutzte Montagewerk der USA ist Entgegen spaterer Aussagen von Brundage wonach er offentliche Auftrage wegen der Korruption gemieden habe baute er den Viadukt in der 23rd Street das zwei Millionen Dollar teure Projekt war mit Landgewinnung im Michigansee verbunden Um 1925 hatte die Avery Brundage Company den Ruf schnell innovativ und qualitatsbewusst zu sein wochentlich wurden Lohne in der Hohe von 50 000 Dollar ausbezahlt 132 Der Beginn der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 war fur Brundage ein bedeutender Ruckschlag doch er konnte seinen Reichtum durch Immobilieninvestitionen wiederherstellen Er akzeptierte auch Kapitalbeteiligungen an von ihm errichteten Gebauden falls die Besitzer ihn nicht bezahlen konnten Spater sagte er man musse kein Zauberer sein um Aktien und Anleihen notleidender Unternehmen zum Bruchteil des Wertes zu kaufen und dann zu warten Ich hatte einfach ein wenig Gluck 133 Laut dem Historiker und Archivar Maynard Brichford kam Brundage mit einem beachtlichen jahrlichen Einkommen einem guten Ruf und hervorragenden Investitionen aus den Jahren der Depression heraus 131 1960 wurde Brundages Vermogen auf 25 Millionen Dollar geschatzt 133 Brundage sicherte sich durch seine guten Kontakte zur deutschen Reichsregierung einen wesentlichen Teil des Bauauftrages am Neubau der deutschen Botschaft in Washington Durch den Eintritt der USA in den Weltkrieg kam der Auftrag jedoch nicht zustande 134 Kunstsammler und Mazen Bearbeiten nbsp Chinesische Buddhastatue aus dem 4 Jahrhundert das alteste bekannte Kunstwerk in Brundages Sammlung heute im Asian Art Museum in San FranciscoBrundages Interesse an asiatischer Kunst ruhrte von einer Ausstellung chinesischer Kunst in der Royal Academy of Arts in London her die er zu Beginn des Jahres 1936 besucht hatte Er sagte uber die Erfahrung Wir er und seine Ehefrau Elisabeth verbrachten eine Woche in der Ausstellung und ich verliess sie derart von ihr fasziniert dass ich seither pleite war 135 Mit dem aktiven Sammeln begann er erst nach einer zweiwochigen gemeinsamen Reise in Japan im April 1939 wo sie Yokohama Kyōto Osaka Nara und Nikkō besuchten Es folgten Besuche in Shanghai und Hongkong doch wegen des Chinesisch Japanischen Krieges mussten sie die Reise abbrechen Diese Enttauschung wahrend seiner einzigen Reise auf das chinesische Festland argerte ihn ein ganzes Leben lang 136 Bei seiner Ruckkehr von der IOC Session in London in die USA im Juni 1939 machte sich Brundage systematisch daran ein bedeutender Sammler asiatischer Kunst zu werden Die schwierige Lage bewog wohlhabende Chinesen dazu Familienerbstucke zu verkaufen Die Preise waren tief sodass die Gelegenheit zum Sammeln gunstig war Er kaufte zahlreiche Bucher uber asiatische Kunst und sagte in einem Interview dass eine bedeutende Bibliothek ein unentbehrliches Werkzeug sei 137 Nach dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg wurden Besitztumer japanischer Handler in den USA beschlagnahmt Brundage konnte die besten Objekte erwerben 138 Handler fanden heraus dass er gewillt war Geld auszugeben jedoch sachkundig und ein hartnackiger Feilscher war Brundage wurde selten durch Falschungen getauscht er liess sich nicht durch die wenigen abschrecken die er tatsachlich erwarb da diese selbst oft tausend Jahre alt waren 137 Seine Sammlung galt als eine der grossten und wichtigsten in privater Hand in den USA 56 Brundage engagierte den franzosischen Wissenschaftler Rene Yvon Lefebvre d Argence der damals an der University of California lehrte als Vollzeit Kurator und Berater bei Kaufen Beide vereinbarten dass kein Objekt ohne die Zustimmung des anderen gekauft werden wurde Sie bauten eine Sammlung von Jade Objekten auf die von der Jungsteinzeit bis zur modernen Ara reichte hinzu kamen hunderte chinesischer japanischer und koreanischer Bronzefiguren uberwiegend Buddhas und Bodhisattvas Der Maler den Brundage am meisten bewunderte war Song Huizong ein Kaiser der Song Dynastie im 12 Jahrhundert Brundage gelang es nie eines seiner Werke zu erwerben Verschiedene Male kaufte er Objekte die aus dem Herkunftsland geschmuggelt worden waren um sie dorthin zuruckzubringen Wenn Brundage ein Objekt verkaufte dann hauptsachlich darum weil er kunstlerisch keinen Gefallen mehr daran fand selten um Gewinn zu machen 139 Ein 1954 fur ihn erstellter Jahresabschluss bezifferte den Wert seiner Sammlung auf uber eine Million Dollar 131 In einem Artikel fur den New Yorker schrieb Robert Shaplen 1960 Brundage habe wahrend seiner Reisen als IOC Prasident stets Zeit gefunden um Kunsthandler zu besuchen den Wert der Sammlung schatzte er auf 15 Millionen Dollar 140 Ende der 1950er Jahre war Brundage zunehmend besorgt daruber was er mit seiner Sammlung anstellen solle Seine Hauser in Chicago und in Kalifornien waren derart voll von Kunstwerken dass wertvolle Objekte in Schuhschachteln unter Betten lagerten 141 1959 willigte er ein einen Teil der Sammlung der Stadt San Francisco zu schenken Im darauf folgenden Jahr wurde in einer Volksabstimmung die Ausgabe einer Anleihe von 2 725 000 Dollar angenommen um ein Museum fur die Sammlung zu errichten 1966 erfolgte die Eroffnung des Asian Art Museum im Golden Gate Park das zunachst die Raumlichkeiten mit dem M H de Young Memorial Museum teilte bis es 2003 ein eigenes Gebaude beim Civic Center bezog 1969 tatigte Brundage eine weitere bedeutende Schenkung trotz eines Brandes der 1964 zahlreiche Objekte in seinem Haus La Pineta bei Santa Barbara zerstort hatte Den Rest seiner Sammlung vermachte er im Testament dem Museum Von den uber 17 000 Objekten im Besitz des Museums stammen 7 700 von Brundage 142 143 Politische Ambitionen Bearbeiten Nach den Olympischen Spielen von 1936 bekam Brundage Appetit auf politische Auseinandersetzungen Er bewarb sich erfolglos um das Amt des Gouverneurs seines Heimatstaates Illinois und war zusammen mit Charles Lindbergh das Aushangeschild des Keep America out of the War Komitees 144 das vor allem zwischen 1940 und 1942 aktiv war und eine isolationistische Politik vertrat sowie dafur eintrat trotz der deutschen Grauel die USA aus dem Krieg herauszuhalten 145 Vermachtnis BearbeitenNach Brundages Tod wiesen Historiker und Journalisten weit haufiger als zu seinen Lebzeiten auf seine antisemitischen und rassistischen Uberzeugungen hin Moshe Zimmermann verglich Brundages Verhalten bei den Olympischen Spielen 1936 mit seinem Verhalten bei den Olympischen Spielen 1972 als er mit der Parole The Games must go on uber die Ermordung der israelischen Geiseln hinweggegangen war Damit habe Brundage gezeigt dass er derselbe Sportfunktionar war der bereits 1936 seinen Antisemitismus und die Bereitschaft mit Hitler zu kooperieren zum Vorschein brachte 146 Im Mai 2012 bezeichnete ihn der Independent als uralten IOC Kaiser Antisemiten und Nazi Sympathisanten der erpicht darauf war die Spiele von den aufdringlichen Tentakeln der realen Welt abzuschirmen 113 Der Orange County Register wies darauf hin dass Brundages Rassismus und Antisemitismus gut dokumentiert sind 147 und Daily News betonte mit Nachdruck Brundage bewunderte Hitler und liess auf infame Weise zwei judische Sprinter aus der 4 mal 100 Meter Staffel entfernen weil sie im Falle eines Sieges Hitler noch mehr blossgestellt hatten 148 Brundages Vermachtnis ist zwiespaltig Zur Frage des Amateurismus wies Maraniss darauf hin dass Brundage in einem Schraubstock gefangen gewesen sei zwischen kommunistischen und kapitalistischen Staaten die unterschiedliche Ziele verfolgten Staaten beider Systeme seien nicht bereit gewesen seine Vision des reinen Amateurismus zu akzeptieren und hatten die Regeln beide auf ihre eigene Weise gebrochen 149 Laut Guttmann sei Brundage in den 1960er Jahren als Kunstsammler womoglich bekannter gewesen als fur seine Sportaktivitaten und es gibt jene die behaupten dass er nicht wegen seiner Karriere im Sport in Erinnerung bleiben wird sondern wegen seiner Jade und Bronzefiguren 137 Richard Pound glaubt Brundage sei einer der bedeutenden IOC Prasidenten gewesen neben Coubertin und Samaranch Er raumt ein dass Brundage gegen Ende seiner Amtszeit den Bezug zur Sportwelt verloren habe halt ihm jedoch zugute dass er die olympische Bewegung zusammengehalten habe als sie von vielen Herausforderungen bedrangt war Gleichzeitig gibt er zu bedenken dass Brundage womoglich nicht die volle Anerkennung jener erhalten habe die sich vor allem an seine letzten Amtsjahre und die Ereignisse in Munchen erinnern 150 Schliesslich meint Senn Brundage sei zu lange IOC Prasident geblieben Nach Munchen verliess Brundage die Spiele die uber sein Begriffsvermogen und seine Anpassungsfahigkeit hinausgewachsen waren Die NOKs und die internationalen Sportverbande lehnten sich gegen sein eigenmachtiges Handeln auf Gewalt war in seinen heiligen Berg eingedrungen und machte alle Anstalten wiederzukehren trotz all seiner Bemuhungen mit Sport der Welt die Hand auszustrecken beschuldigte man ihn der Bigotterie sowie der Rassen und Klassenvorurteile nicht zu vergessen die Anprangerung politisch naiv zu sein Wenige betrauerten seinen Abgang von der olympischen Szene und das Internationale Olympische Komitee wandte sich seinem Nachfolger zu der so hofften seine Mitglieder besser geeignet sei die neuen Punkte auf der Tagesordnung zu handhaben 151 Ehrungen BearbeitenBrundage erhielt Ehrungen verschiedener Lander nachfolgend die wichtigsten 152 153 Ritter der Ehrenlegion Frankreich Olympia Ehrenzeichen Deutsches Reich Orden des Heiligen Schatzes 1 Klasse Japan Orden vom Aztekischen Adler Mexiko Sankt Olav Orden Komtur mit Stern Norwegen Grosses Verdienstkreuz mit Stern Bundesrepublik Deutschland Verdienstorden der Italienischen Republik Grosskreuz Italien Wasaorden 1 Klasse Schweden Ehrenburger von Seoul Tokio und San Francisco Nach ihm ist der Brundageplatz im Munchner Olympiapark benannt Literatur BearbeitenBucherRichard Espy The Politics of the Olympic Games University of California Press Berkeley 1981 ISBN 0 520 04395 2 books google ch Allen Guttmann The Games Must Go On Avery Brundage and the Olympic Movement Columbia University Press New York 1984 ISBN 0 231 05444 0 books google com Christopher Hilton Hitler s Olympics The 1936 Berlin Olympic Games Sutton Publishing Stroud 2008 ISBN 978 0 7509 4293 5 David Clay Large Nazi Games The Olympics of 1936 W W Norton amp 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says Brundage In The Stars and Stripes 7 September 1972 abgerufen am 7 Juli 2012 englisch Senn Power Politics and the Olympic Games S 152 153 Senn Power Politics and the Olympic Games S 153 154 Senn Power Politics and the Olympic Games S 152 Guttmann The Games Must Go On S 256 Guttmann The Games Must Go On S 257 Guttmann The Games Must Go On S 259 261 Guttmann The Games Must Go On S 44 Brichford Avery Brundage Money and Olympic Ideology S 65 Guttmann The Games Must Go On S 45 46 Guttmann The Games Must Go On S 257 259 Brichford Avery Brundage Chicago Businessman S 220 Brichford Avery Brundage Chicago Businessman S 220 221 a b c Brichford Avery Brundage Money and Olympic Ideology S 62 Brichford Avery Brundage Chicago Businessman S 222 223 a b Brichford Avery Brundage Chicago Businessman S 226 227 nytimes com Guttmann The Games Must Go On S 201 202 Guttmann The Games Must Go On S 202 203 a b c Guttmann The Games Must Go On S 203 Busch Avery Brundage Olympian of Asian Art S 5 Guttmann The Games Must Go On S 203 205 Shaplen Amateur S 31 Busch Avery Brundage Olympian of Asian Art S 5 6 History Nicht mehr online verfugbar Asian Art Museum archiviert vom Original am 13 Mai 2012 abgerufen am 9 Juli 2012 englisch Guttmann The Games Must Go On S 210 211 William B Breuer Deceptions of World War II Wiley New York 2001 ISBN 0 471 09590 7 S 60 Arnd Kruger The notions of peace of selected leaders of the Olympic movement and their realization in the Olympic Games In M Ilmarinen Hrsg Sport and International Understanding Springer Berlin 1984 S 116 120 Zitiert in Christoph Becker Verstecke dich nicht Vor 50 Jahre nach dem Attentat von Munchen ist der Kampf gegen Antisemitismus im Sport aktueller denn je In Frankfurter Allgemeine Zeitung 5 September 2022 S 27 Scott M Reid Once again IOC fails to exhibit courage In The Orange County Register 18 Mai 2012 abgerufen am 9 Juli 2012 englisch David Hinckley Jesse Owens on PBS eyes racism s high hurdles In Daily News 1 Mai 2012 abgerufen am 9 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Blonay komm Pierre de Coubertin Henri de Baillet Latour Sigfrid Edstrom Avery Brundage Lord Killanin Juan Antonio Samaranch Jacques Rogge Thomas Bach nbsp Dieser Artikel wurde am 12 August 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118516078 lobid OGND AKS LCCN n50039756 NDL 00434634 VIAF 64798668 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brundage AveryKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Sportfunktionar Unternehmer Kunstmazen und LeichtathletGEBURTSDATUM 28 September 1887GEBURTSORT Detroit MichiganSTERBEDATUM 8 Mai 1975STERBEORT Garmisch Partenkirchen Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Avery Brundage amp oldid 232276436