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Das Nationale Olympische Komitee fur Deutschland NOK war von 1949 bis 2006 die Dachorganisation olympischer Sportarten in der Bundesrepublik Deutschland Von 1979 bis 1990 galt die offizielle Bezeichnung Nationales Olympisches Komitee der Bundesrepublik Deutschland Es vertrat als NOK bis zu seiner Auflosung die deutschen Interessen im Internationalen Olympischen Komitee Geschichte Bearbeiten nbsp Historische Entwicklung deutscher Sportdachverbande und Nationaler Olympischer KomiteesNachdem der vor dem Zweiten Weltkrieg bestehende Deutsche Olympische Ausschuss 1946 aufgelost worden war grundete sich im Juni 1947 unter der Fuhrung Adolf Friedrichs zu Mecklenburg wieder ein provisorischer Deutscher Olympischer Ausschuss Da er noch keinen anerkannten Staat vertrat die Bundesrepublik war noch nicht gegrundet blieb diesem jedoch die internationale Anerkennung versagt Nachdem im Mai 1949 die Konstituierung der Bundesrepublik vollzogen wurde waren die Voraussetzungen fur die Grundung eines Nationalen Olympischen Komitees NOK gegeben Am 24 September 1949 erfolgte in Bonn die Grundung des Nationalen Olympischen Komitees fur Deutschland das vom IOC als Alleinvertreter von ganz Deutschland anerkannt wurde d h fur das Gebiet der damaligen Bundesrepublik sowie der Sowjetischen Besatzungszone aber nicht des franzosisch besetzten Saarlandes fur das das eigenstandige Nationale Olympische Komitee des Saarlands vom IOC anerkannt wurde Nachdem das Saarland 1952 als eigene Mannschaft in Helsinki teilnahm konnten die Saarlander ab 1955 in mehreren Schritten der Bundesrepublik beitreten Die Sportler nahmen schon 1956 an der gesamtdeutschen Mannschaft teil Das bis dato eigenstandige NOK des Saarlands loste sich im Februar 1957 auf bzw ging im deutschen NOK auf Der westdeutsche Alleinvertretungsanspruch bzw auftrag wurde von den Behorden der am 7 Oktober 1949 gegrundeten DDR nicht anerkannt wo 1951 unter der Fuhrung von Kurt Edel ein Nationales Olympisches Komitee fur Ostdeutschland gebildet wurde Diesem blieb die Anerkennung durch das IOC jedoch versagt da es keine zwei NOK pro Land geben kann Alle deutschen Sportler sollten in einer gemeinsamen deutschen Mannschaft unter Fuhrung des westdeutschen NOKs teilnehmen was jedoch von den DDR Funktionaren abgelehnt wurde Somit nahmen 1952 keine Sportler aus dem Osten teil erst 1956 lenkte die DDR ein und entsandte Athleten in die gesamtdeutsche Mannschaft Fur die Aufstellung der gesamtdeutschen Mannschaft fur die Olympischen Spiele 1956 erhielten das westdeutsche NOK fur Deutschland und das ostdeutsche NOK im Jahr 1958 gemeinsam die vom IOC verliehene Alberto Bonacossa Trophae Die deutsche Teilung wurde durch den Bau der Berliner Mauer 1960 verscharft Nach den Olympischen Spielen 1964 war die Bildung einer gemeinsamen Mannschaft nicht mehr im Sinne des westdeutschen NOKs fur Deutschland praktikabel zumal absehbar war dass sich in den Ausscheidungskampfen vor der Olympiade in der Mehrzahl DDR Athleten qualifizieren wurden Erst ab 1965 wurde das NOK fur Ostdeutschland als NOK der DDR vom IOC anerkannt 1968 trat man zwar schon mit getrennten Teams aber noch mit gleicher Olympiaflagge und Beethoven Hymne an Erst 1972 waren beide Mannschaften auch symbolisch getrennt In Ubereinstimmung mit der IOC Regel 24e wurde 1979 das Nationale Olympische Komitee fur Deutschland in Nationales Olympisches Komitee der Bundesrepublik Deutschland offiziell umbenannt Das IOC bestatigte hierbei auch die Zugehorigkeit von West Berlin zum NOK der BRD Am 15 Mai 1980 beschloss das NOK der BRD aufgrund der sowjetischen Intervention in Afghanistan die Olympischen Spiele 1980 in Moskau zu boykottieren Im Gegenzug beschloss das NOK der DDR den Boykott der Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles Angesichts der sich abzeichnenden deutschen Wiedervereinigung wurde ein Lenkungsausschuss gebildet welcher am 9 Juli 1990 erstmals in Berlin tagte Im dortigen Schoneberger Rathaus beschloss die Mitgliederversammlung des NOK der BRD am 17 November die vom Lenkungsausschuss vorgeschlagene Satzungsanderung zur Vereinigung beider Deutscher NOKs Zeitgleich beschloss die Mitgliederversammlung des NOK der DDR im Roten Rathaus in Berlin dass sein Statut zum 31 Dezember 1990 seine Gultigkeit verlieren und keine Rechtsnachfolge stattfinden sollte Es folgte eine gemeinsame Sitzung beider deutscher NOKs im Reichstag zu Berlin und die Vereinigung der Organisationen im NOK fur Deutschland welches zunachst bis Ende 1993 ein Buro in Berlin Wannsee unterhielt Am 20 Mai 2006 fusionierte das Nationale Olympische Komitee fur Deutschland mit dem Deutschen Sportbund zum Deutschen Olympischen Sportbund DOSB Am 10 Dezember 2005 beschloss das deutsche NOK hierzu seine Selbstauflosung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nationales Olympisches Komitee fur Deutschland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Nationalen Olympischen Komitees fur Deutschland Memento vom 24 April 2006 im Internet Archive Nationales Olympisches Komitee fur Deutschland In Olympia Lexikon dePrasidenten des NOK fur Deutschland 1949 1951 Adolf Friedrich zu Mecklenburg 1951 1961 Karl Ritter von Halt 1961 1992 Willi Daume 1992 2002 Walther Troger 2002 2006 Klaus Steinbach Normdaten Korperschaft GND 2020062 6 lobid OGND AKS VIAF 127036007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nationales Olympisches Komitee fur Deutschland amp oldid 228008825