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Coubertin ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Coubertin Begriffsklarung aufgefuhrt Pierre de Fredy Baron de Coubertin 1 Januar 1863 in Paris 2 September 1937 in Genf war ein franzosischer Padagoge Historiker und Sportfunktionar Coubertin trat massgeblich fur eine Wiederbelebung der Olympischen Spiele ein und grundete 1894 das Internationale Olympische Komitee dessen zweiter Prasident er von 1896 bis 1925 war Pierre de Coubertin um 1894 Die Olympischen Ringe entwarf de Coubertin 1913Buste Pierre de Coubertins in Baden Baden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCoubertin wurde als viertes Kind von Charles Louis de Fredy und Agathe Gabrielle de Mirville nahe Versailles geboren Er entstammte einer alteingesessenen Adelsfamilie die ihre Wurzeln auf die romischen de Fredis und damit auf den Entdecker der Laokoon Gruppe Felice de Fredis zuruckfuhrt Er studierte an der Sorbonne Kunst Philologie und Rechtswissenschaften Die fur ihn vorgesehene Offizierskarriere trat er nicht an widmete sich stattdessen der Padagogik Studienreisen fuhrten ihn nach Kanada in die USA und nach England Dort kam er mit den Ideen von Thomas Arnold in Beruhrung Er kam schliesslich zu der Uberzeugung dass in der Erziehung neue Wege unerlasslich seien und wollte durch die sportliche Ausbildung den ganzen Menschen in der Einheit von Korper Geist und Seele erfassen und formen Ab 1880 trat er beeinflusst durch die archaologischen Ausgrabungen im griechischen Olympia fur eine Wiederbelebung der Olympischen Spiele ein mit welchen er nationale Egoismen uberwinden und zum Frieden und zur internationalen Verstandigung beitragen wollte Der Grenzen uberwindende Fortschritt im gesellschaftlichen Bereich sollte durch ein sportliches Rekordstreben nach dem Motto Citius altius fortius lateinisch zu deutsch Schneller Hoher Starker symbolisiert werden Nach Coubertins olympischem Idealbild sollten nur erwachsene mannliche Einzelkampfer teilnehmen ahnlich dem antiken Vorbild Frauen von der Teilnahme an den Spielen auszuschliessen konnte er auf Dauer nicht durchsetzen Der Olympische Kongress von 1914 in Paris beschloss gegen den erklarten Willen Coubertins dass die Olympiamedaillen von Frauen denselben Wert in der damals noch offiziellen Nationenwertung haben sollten wie die von Mannern 1 Coubertin war Generalsekretar des franzosischen Sportverbandes Union des societes francaises de sports athletiques Er hatte in dieser Eigenschaft regelmassig Probleme mit Starts seiner Athleten in England aufgrund der unterschiedlichen Amateurbestimmungen Als 1891 John Astley Cooper Pan Britannische Olympische Spiele initiierte Astley Cooper Komitees schon im ganzen Empire entstanden kam Coubertin ihm mit internationalen Olympischen Spielen zuvor 2 1894 grundete Coubertin das Internationale Olympische Komitee IOK und wurde selbst Generalsekretar Vor 60 000 Zuschauern wurden schliesslich am 6 April 1896 in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit eroffnet an denen 295 mannliche Sportler ausschliesslich Amateure aus 13 Nationen teilnahmen 1912 wurde Coubertin unter dem Pseudonym Georges Hohrod und Martin Eschbach der erste Olympiasieger in der Disziplin Literatur mit dem Werk Ode an den Sport 3 1913 entwarf er die olympischen Ringe die ab 1920 Symbol der Olympischen Spiele wurden Von 1896 bis 1925 war Coubertin Prasident des IOC dessen Sitz und Archiv er 1915 nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges nach Lausanne in die Schweiz verlegte und damit in ein neutrales Land das seinen pazifistischen Idealen entsprach 4 Nach seinem Eintritt in die franzosische Armee wahrend des Krieges ubernahm von 1916 bis 1919 Godefroy de Blonay ein enger Vertrauter Coubertins kommissarisch dessen Amt Spater wurde Coubertin auf Lebenszeit zum Ehrenprasidenten aller Olympischen Spiele ernannt Im Mai 1936 liess Adolf Hitler dem in finanzielle Not geratenen Coubertin eine Ehrengabe von 10 000 RM zukommen Von einem franzosischen Journalisten gefragt warum er die Nazi Spiele unterstutze antwortete er das Wichtigste sei dass sie grandios gefeiert wurden dabei sei es egal ob man sie als Tourismuswerbung fur Sudkalifornien wie 1932 oder als Werbung fur ein politisches System wie 1936 verwende 5 1937 wurde er Ehrenburger von Lausanne Coubertins Herz wurde nach seinem Tod in einer fur ihn in Olympia erbauten Gedenksaule beigesetzt Ehrungen BearbeitenNach Pierre de Coubertin wurde die Pierre de Coubertin Medaille benannt welche Sportler fur besonders faires Verhalten auszeichnet 1971 wurde der Coubertinplatz im Munchner Olympiapark genau wie bereits im Jahre 1936 der Platz vor dem Berliner Olympiastadion nach ihm benannt Im osterreichischen Radstadt wurde ein Gymnasium nach ihm benannt Der am 2 April 1976 entdeckte Asteroid 2190 Coubertin wurde nach ihm benannt 6 Coubertin wurde 1936 fur den Friedensnobelpreis nominiert Siehe auch BearbeitenLudwig Guttmann Forderer des Behindertensports und Begrunder der Paralympischen SpieleLiteratur BearbeitenInternational Journal of the History of Sport Volume 23 Issue 3 amp 4 2006 This Great Symbol Pierre de Coubertin and the Origins of the Modern Olympic Games Louis Callebat Pierre de Coubertin Fayard Paris 1988 ISBN 2 213 02149 X Friedrich Hartmannsgruber Akten der Reichskanzlei Band 3 Munchen 2002 Marie Therese Eyquem Pierre de Coubertin ein Leben fur die Jugend der Welt Schropp Dortmund 1972 ISBN 3 920866 00 2 Dies Pierre de Coubertin l epopee olympique Paris Calmann Levy 1968 Arnd Kruger The Origins of Pierre de Coubertin s Religio Athletae in Olympika The International Journal of Olympic Studies 2 1993 91 102 John MacAloon This Great Symbol Pierre de Coubertin and the Origins of the Modern Olympic Games University of Chicago Press 1981 New Edition Routledge 2007 Norbert Muller Bibliographie Pierre de Courbetin CIPC Lausanne 1991 ISBN 3 88500 328 7 Ines Niklaus Die Olympische Idee Pierre de Coubertins als erzieherische Herausforderung fur die weltweite Olympische Bewegung eine historische Aufarbeitung Analyse und Fortschreibung nationaler und internationaler olympischer Erziehungsprogramme fur Schulen Agon Sportverlag Kassel 2013 ISBN 978 3 89784 962 4 Dissertation Uni Mainz 2010 554 Seiten Stephan Wassong Pierre de Coubertins US amerikanische Studien und ihr Einfluss auf die Analyse seiner fruhen Erziehungskampagne Ergon Wurzburg 2002 ISBN 978 3 89913 252 6 Karel Wendl Marco Marcacci Coubertin Pierre de In Historisches Lexikon der Schweiz Kurt Zentner Pierre de Coubertin Ein Beitrag zur Entwicklung des modernen Sports Universitatsverlag von Robert Noske Borna Leipzig 1935 DNB 361350147 Inaugural Dissertation Universitat Leipzig 1935 68 Seiten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pierre de Coubertin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Pierre de Coubertin im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Pierre de Coubertin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Pierre de Coubertin in den Historischen Pressearchiven der ZBW Pierre de Coubertin auf der Website des IOC PDF Datei Bulletin du Comite International Olympique 31 Januar 1952 PDF 367 kB Die Vorfahren Pierre de Coubertins Pierre de Coubertin in der Datenbank von Olympedia org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Arnd Kruger 1997 Forgotton Decisions The IOC on the Eve of World War I Olympika 6 1 85 98 Arnd Kruger 1986 War John Astley Cooper der Erfinder der modernen Olympischen Spiele In Louis Burgener et al Hrsg Sport und Kultur vol 6 Bern Lang S 72 81 Katharine Moore 1989 The warmth of comradeship the first British empire games and imperial solidarity The International Journal of the History of Sport 6 2 242 251 Heute gilt Astley Cooper nur noch als Grunder der Commonwealth Games Text der Ode Memento vom 11 Januar 2012 im Internet Archive Marie Helene Guex Olympische Bewegung In Historisches Lexikon der Schweiz Arnd Kruger 2004 What s the Difference between Propaganda for Tourism and for a Political Regime Was the 1936 Olympics the first Postmodern Spectacle In J BALE amp M KROGH CHRISTENSEN Hrsg Post Olympism Questioning Sport in the Twenty first Century Oxford Berg 2004 33 50 Lutz D Schmadel Dictionary of Minor Planet Names Fifth Revised and Enlarged Edition Hrsg Lutz D Schmadel 5 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2003 ISBN 3 540 29925 4 S 178 doi 10 1007 978 3 540 29925 7 2191 englisch 992 S Originaltitel Dictionary of Minor Planet Names Erstausgabe Springer Verlag Berlin Heidelberg 1992 Named in memory of Pierre de Coubertin 1863 1937 Prasidenten des Internationalen Olympischen Komitees Dimitrios Vikelas Pierre de Coubertin Godefroy de Blonay komm Pierre de Coubertin Henri de Baillet Latour Sigfrid Edstrom Avery Brundage Lord Killanin Juan Antonio Samaranch Jacques Rogge Thomas Bach Normdaten Person GND 118522418 lobid OGND AKS LCCN n80111162 VIAF 49251918 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Coubertin Pierre deALTERNATIVNAMEN Coubertin Pierre de Fredy Baron de vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Padagoge Historiker und SportfunktionarGEBURTSDATUM 1 Januar 1863GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 2 September 1937STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pierre de Coubertin amp oldid 236715879