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Wjatscheslaw Nikolajewitsch Iwanow russisch Vyacheslav Nikolaevich Ivanov 30 Juli 1938 1 in Moskau ist ein ehemaliger Ruderer aus der Sowjetunion Er gewann als erster Ruderer drei olympische Goldmedaillen im Einer und zahlt zu den erfolgreichsten Ruderern uberhaupt Wjatscheslaw Iwanow 1964 Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 2 Wurdigung 2 1 Taktik 2 2 Historische Einordnung 3 Erfolge 3 1 Olympische Spiele 3 2 Weltmeisterschaften 3 3 Henley Royal Regatta 3 4 Europameisterschaften 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksKarriere BearbeitenIwanow begann 1952 mit dem Rudersport 1955 wurde er 17 jahrig Dritter der russischen Meisterschaft hinter Juri Tjukalow und Alexander Berkutow 1956 gewann er seinen ersten sowjetischen Meistertitel im Einer bis 1966 sollten zehn weitere folgen Auch bei den Europameisterschaften 1956 gewann Iwanow und wurde fur die Olympischen Spiele in Melbourne im Einer nominiert Tjukalow und Berkutow wichen gemeinsam in den Doppelzweier aus und wurden in Melbourne in dieser Bootsklasse Olympiasieger In Melbourne gewann Iwanow seinen Vorlauf und auch sein Halbfinale Das andere Halbfinale gewann der US Amerikaner John B Kelly jr der Sohn des Olympiasiegers von 1920 John Kelly sr und Bruder der Schauspielerin Grace Kelly Im Finale ging der Australier Stuart MacKenzie in Fuhrung nach 1500 Metern fuhrte er vor Kelly dem Polen Teodor Kocerka und Iwanow Auf dem letzten halben Kilometer spurtete Iwanow wahrend die anderen ihr Tempo hielten Bis zur Ziellinie hatte Iwanow seine drei Gegner uberholt und gewann mit funf Sekunden Vorsprung vor Mackenzie und Kelly Mackenzie erwies sich in den nachsten Jahren als starkster Gegner von Iwanow Iwanow startete zweimal bei der renommierten Henley Royal Regatta und wurde jeweils zweiter hinter Mackenzie Da es im Rudern bis 1962 keine Weltmeisterschaften gab durfte der Australier Mackenzie auch bei Europameisterschaften rudern 1957 und 1958 gewann er jeweils vor dem Westdeutschen Klaus von Fersen und Iwanow 1959 wurde Iwanow dann zum zweiten Mal Europameister als er Klaus von Fersen rechtzeitig vor der Ziellinie uberspurten konnte In diesem Rennen blieb Iwanow als erster Einer Ruderer der Geschichte mit 6 58 8 Minuten unter der Sieben Minuten Grenze Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom waren Mackenzie und von Fersen nicht am Start Mackenzie hatte zwar in Henley gewonnen trat aber wegen einer Erkrankung nicht in Rom an Klaus von Fersen unterlag bei der Gesamtdeutschen Olympiaqualifikation dem Ostberliner Achim Hill Iwanow gewann seinen Vorlauf wahrend sich Hill uber den Hoffnungslauf fur das Finale qualifizierte Im Gegensatz zu Melbourne konnten in Rom sechs Ruderer im Finale antreten so dass es keine Halbfinallaufe gab Im Finale fuhrte lange Zeit Achim Hill wurde aber von Iwanow gegen Ende des Rennens uberspurtet Iwanow gewann letztlich mit sechs Sekunden Vorsprung vor Achim Hill und dem Polen Teodor Kocerka 1962 wurden auf dem Rotsee bei Luzern die ersten Ruder Weltmeisterschaften ausgetragen Iwanow konnte im Schlussspurt den fuhrenden Stuart Mackenzie abfangen und wurde erster Einer Weltmeister im Rudersport In Tokio bei den Olympischen Spielen 1964 war Mackenzie nicht am Start Die Vorlaufe gewannen Achim Hill der US Amerikaner Donald Spero und der Schweizer Gottfried Kottmann wahrend Iwanow nach seiner Niederlage gegen Spero in den Hoffnungslauf musste Iwanow siegte in seinem Hoffnungslauf Das Finale fand bei recht widrigen Windbedingungen statt Nach 1500 Metern fuhrte Achim Hill und Iwanow begann seine gewohnte Aufholjagd Das unruhige Wasser kostete ihn allerdings mehr Kraft als gewohnt und kurz vor dem Ziel lag Iwanow zwar in Fuhrung konnte sein eigenes Tempo allerdings nicht mehr halten Nach 8 22 51 Minuten rettete sich Iwanow mit dreieinhalb Sekunden Vorsprung auf Hill ins Ziel der Schweizer wurde Dritter vor dem jungen Argentinier Alberto Demiddi In den Jahren 1966 und 1967 trat Iwanow zwar noch bei internationalen Meisterschaften an gewann aber keine Medaillen mehr Nachdem er die Olympischen Spiele 1968 wegen Verletzung verpasst hatte beendete er 1969 seine Karriere Neben seinen Erfolgen im Rudern war Iwanow auch in anderen Sportarten aktiv Im Nordischen Skilauf erfullte er die Anforderungen fur den Titel Meister des Sports er spielte Fussball und Volleyball bei ZSKA Moskau und trat im Ringen und Boxen im Halbschwergewicht an Wurdigung BearbeitenTaktik Bearbeiten Bis Wjatscheslaw Iwanow die Taktik im Rudersport veranderte ruderten alle Weltklasseruderer nach dem gleichen taktischen System Nach der Beschleunigungsphase nach dem Start erreichte man den gleichmassigen Streckenschlag den man bis ins Ziel durchhielt oder es zumindest versuchte Anderungen der Reihenfolge ergaben sich meist nur dann wenn gegen Ende des Rennens bei dem einen oder anderen Ruderer die Krafte nachliessen Iwanow fuhr zwar nach dem Start ebenfalls im Streckenschlag er war aber der erste Ruderer der nach 1500 Metern grundsatzlich die Schlagfrequenz erhohte und seine Gegner auf den letzten 500 Metern zu uberholen versuchte was ihm sehr haufig auch gelang Diese Renntaktik wurde in der Folge von vielen Ruderern ubernommen was das Training vollig veranderte denn zum reinen Ausdauertraining kam jetzt das Training der Temposteigerung und der Spitzengeschwindigkeit hinzu Historische Einordnung Bearbeiten Schon vor Iwanow war es drei Ruderern gelungen drei olympische Goldmedaillen zu gewinnen Die US Amerikaner John B Kelly sr und Paul Costello hatten dies in den 1920er Jahren geschafft der Brite Jack Beresford hatte von 1920 bis 1936 bei funf Olympischen Spielen in vier Bootsklassen drei Goldmedaillen und zwei Silbermedaillen gewonnen Wjatscheslaw Iwanow aber war der erste Ruderer der dreimal im Einer gewinnen konnte Dies gelang nach ihm nur noch dem Finnen Pertti Karppinen Und erst 1996 gelang es dem Briten Steven Redgrave eine vierte Goldmedaille im Rudern zu gewinnen 2000 gewann er dann sogar zum funften Mal Gold Erfolge BearbeitenOlympische Spiele Bearbeiten 1956 Gold im Einer 1960 Gold im Einer 1964 Gold im EinerWeltmeisterschaften Bearbeiten 1962 Gold im Einer 1966 Platz 6 im EinerHenley Royal Regatta Bearbeiten 1957 Diamond Sculls Platz 2 im Einer hinter Stuart Mackenzie 1958 Diamond Sculls Platz 2 im Einer hinter Stuart MackenzieEuropameisterschaften Bearbeiten 1956 Gold im Einer 1957 Bronze im Einer 1958 Bronze im Einer 1959 Gold im Einer 1961 Gold im Einer 1963 Platz 4 im Einer 1964 Gold im EinerLiteratur BearbeitenVolker Kluge Olympische Sommerspiele Die Chronik II London 1948 Tokio 1964 Sportverlag Berlin Berlin 1998 ISBN 3 328 00740 7 Einzelnachweise Bearbeiten Das grosse Olympia Lexikon Sport Bild vom 19 Juni 1996 S 41 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wjatscheslaw Nikolajewitsch Iwanow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wjatscheslaw Nikolajewitsch Iwanow in der Datenbank von Olympedia org englisch Olympiasieger im Einer 1900 Hermann Barrelet FRA 1904 Frank Greer USA Zwischenspiele 1906 Gaston Delaplane FRA 1908 Harry Blackstaffe GBR 1912 William Kinnear GBR 1920 John B Kelly senior USA 1924 Jack Beresford GBR 1928 1932 Henry Pearce AUS 1936 Gustav Schafer GER 1948 Mervyn Wood AUS 1952 Juri Tjukalow URS 1956 1960 1964 Wjatscheslaw Iwanow URS 1968 Jan Wienese NED 1972 Juri Malyschew URS 1976 1980 1984 Pertti Karppinen FIN 1988 1992 Thomas Lange DDR 1996 Xeno Muller SUI 2000 Rob Waddell NZL 2004 2008 Olaf Tufte NOR 2012 2016 Mahe Drysdale NZL 2020 Stefanos Ntouskos GRE Weltmeister im Einer 1962 Wjatscheslaw Iwanow URS 1966 Donald Spero USA 1970 Alberto Demiddi ARG 1974 Wolfgang Honig DDR 1975 Peter Michael Kolbe GER 1977 Joachim Dreifke DDR 1978 Peter Michael Kolbe GER 1979 Pertti Karppinen FIN 1981 Peter Michael Kolbe GER 1982 Rudiger Reiche DDR 1983 Peter Michael Kolbe GER 1985 Pertti Karppinen FIN 1986 Peter Michael Kolbe GER 1987 Thomas Lange DDR 1989 Thomas Lange DDR 1990 Juri Jaanson EST 1991 Thomas Lange GER 1993 Derek Porter CAN 1994 Andre Willms GER 1995 Iztok Cop SLO 1997 James Koven USA 1998 Rob Waddell NZL 1999 Rob Waddell NZL 2001 Olaf Tufte NOR 2002 Marcel Hacker GER 2003 Olaf Tufte NOR 2005 Mahe Drysdale NZL 2006 Mahe Drysdale NZL 2007 Mahe Drysdale NZL 2009 Mahe Drysdale NZL 2010 Ondrej Synek CZE 2011 Mahe Drysdale NZL 2013 Ondrej Synek CZE 2014 Ondrej Synek CZE 2015 Ondrej Synek CZE 2017 Ondrej Synek CZE 2018 Kjetil Borch NOR 2019 Oliver Zeidler GER 2022 Oliver Zeidler GER PersonendatenNAME Iwanow Wjatscheslaw NikolajewitschALTERNATIVNAMEN Ivanov Vyacheslav Nikolaevich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Olympiasieger im RudernGEBURTSDATUM 30 Juli 1938GEBURTSORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wjatscheslaw Nikolajewitsch Iwanow amp oldid 237459085