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Die Olympischen Winterspiele 1976 auch XII Olympische Winterspiele genannt wurden vom 4 bis 15 Februar 1976 in Innsbruck Osterreich ausgetragen Die Spiele waren zunachst an Denver vergeben worden das sich gegen Sion Tampere Vancouver und Granada durchgesetzt hatte Die Bevolkerung des US Bundesstaates Colorado sprach sich aber gegen die Verwendung von Steuergeldern fur die Winterspiele in Denver aus Nach einem Referendum am 7 November 1972 wurden die Spiele an das IOC zuruckgegeben Bei der zweiten Entscheidung setzte sich Innsbruck gegen Lake Placid Chamonix und Tampere durch XII Olympische Winterspiele Austragungsort Innsbruck Osterreich Stadion Bergisel SkisprungstadionEroffnungsfeier 4 Februar 1976Schlussfeier 15 Februar 1976Eroffnet durch Rudolf Kirchschlager Bundesprasident Olympischer Eid Werner Delle Karth Sportler Willi Kostinger Kampfrichter Disziplinen 10 6 Sportarten Wettkampfe 37Lander 37Athleten 1261 davon 248 Frauen Sapporo 1972Lake Placid 1980 MedaillenspiegelPlatz Land G S B Ges 1 Sowjetunion 1955 Sowjetunion 13 6 8 272 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 7 5 7 193 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 3 3 4 104 Norwegen Norwegen 3 3 1 75 Deutschland BR BR Deutschland 2 5 3 106 Finnland Finnland 2 4 1 77 Osterreich Osterreich 2 2 2 68 Schweiz Schweiz 1 3 1 59 Niederlande Niederlande 1 2 3 610 Italien Italien 1 2 1 4 14 Liechtenstein 1937 Liechtenstein 2 2Vollstandiger Medaillenspiegel Inhaltsverzeichnis 1 Erwahnenswertes 2 Wahl des Austragungsortes 3 Organisation 3 1 Organisationskomitee 3 2 Baumassnahmen 3 2 1 Eintrittspreise 3 3 Probleme 4 Fackellauf 5 Logo Maskottchen Medaillen Olympiafilme 6 Olympische Orte 6 1 Wettkampfstatten 6 2 Olympisches Dorf 6 3 Pressezentrum 7 Teilnehmer 8 Wettkampfprogramm 8 1 Olympische Sportarten Disziplinen 8 2 Zeitplan 9 Zeremonien 9 1 Eroffnungsfeier 9 2 Schlussfeier 10 Wettbewerbe 10 1 Bob 10 2 Biathlon 10 3 Eishockey 10 4 Eiskunstlauf 10 5 Nordische Kombination 10 6 Skilanglauf 10 7 Skispringen 10 8 Rennrodeln 11 Herausragende Sportler 12 Olympiamuseum 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseErwahnenswertes BearbeitenInnsbruck wurde zum zweiten Mal nach 1964 Austragungsort fur Olympische Winterspiele nachdem Denver die Spiele zuruckgegeben hatte Rudolf Nemetschke war damals osterreichisches Mitglied des IOC er setzte sich im IOC vehement fur die Vergabe der Spiele an Innsbruck ein Der osterreichische Staat gab Silbermunzen im Wert von 100 Schilling heraus die Erstausgabe erfolgte am 23 Dezember 1974 1 Bei der Eroffnungsfeier wurden zwei olympische Feuer entzundet Das erste fur 1964 von Christl Haas das zweite fur 1976 von Josef Feistmantl Zum ersten Mal war Eistanz eine olympische Disziplin Fur die Wiener Schuler auch jene in Mittelschulen wurde fur den 5 Februar dem Tag der Abfahrt der Herren ab 11 Uhr freigegeben Auch in anderen Bundeslandern gab es ahnliche Losungen um den Schulern zu ermoglichen das Rennen im Fernsehen mitzuerleben 2 Im Vorfeld der Olympischen Winterspiele erfuhr Innsbruck abseits des Sportstattenbaus zahlreiche stadtebauliche Veranderungen Dem damaligen Zeitgeist entsprechend folgten viele der Massnahmen dem Ideal der autogerechten Stadt Unter anderem wurde die Strassenbahnlinie 4 nach Hall in Tirol eingestellt und durch Busse ersetzt Die westdeutsche Eishockeynationalmannschaft belegte einen sensationellen dritten Platz vor den punktgleichen Finnen und gewann die Bronzemedaille Im Divisionsverfahren lagen die Deutschen mit 41 Tausendstel vor Finnland Torverhaltnis 7 6 zu 9 8 Im direkten Vergleich hatte Finnland das Spiel gegen Deutschland mit 5 3 gewonnen Die Mannschaft erfuhr erst in der Kabine von ihrem Erfolg Dies war die beste Platzierung einer deutschen Eishockeymannschaft bei einem olympischen Turnier bis 2018 Wahl des Austragungsortes BearbeitenKandidatenstadt 1 Wahlgang 2 Wahlgang 3 WahlgangVereinigte Staaten nbsp Denver 29 29 39Schweiz nbsp Sion 18 31 30Finnland nbsp Tampere 12 8 Kanada nbsp Vancouver 9 Spanien 1945 nbsp Granada 0 Auf der 69 IOC Session in Amsterdam am 12 Mai 1970 wurde uber die Vergabe der Olympischen Winterspiele 1976 abgestimmt Dabei stellten sich funf Kandidaten zur Wahl als Favoriten galten Denver und Sion Im ersten Wahlgang schieden Vancouver und Granada aus im zweiten Wahlgang Tampere Im dritten Wahlgang setzte sich schliesslich Denver mit 39 zu 30 Stimmen gegen Sion durch Initiator und grosster Fursprecher von Winterspielen in Denver war Gouverneur John Arthur Love Die Spiele sollten der Hohepunkt der Feierlichkeiten zum 100 jahrigen Bestehen des Bundesstaates Colorado im Jahr 1976 sein Aber schon im Herbst 1971 kam es zu ersten Kontroversen Das Organisationskomitee wollte aus Kostengrunden die nordischen Disziplinen nach Steamboat Springs und die alpinen Disziplinen nach Vail verlegen Ausserdem wollte man nur noch eine kleinere und kombinierte Bob und Rodelbahn bauen auf der dann aber keine Viererbob Rennen hatten stattfinden konnen Das IOC jedoch bestand auf dem Konzept der Bewerbungsunterlagen das eine Austragung aller Disziplinen in Denver oder in unmittelbarer Nahe vorsah und drohte mit dem Entzug der Spiele Nachdem bekannt wurde dass die Kosten fur die Ausrichtung um mindestens 300 steigen werden und ausserdem fur den Bau der Wettkampfstatten umfangreiche Eingriffe in die Landschaft um Denver erforderlich werden kam es Ende 1971 auch zu Protesten von Seiten der Bevolkerung Es grundete sich eine Burgerinitiative For the future of Colorado Bereits Ende Juli 1972 gab es in einer Unterschriftenaktion 77 392 Gegenstimmen wovon mehr als 20 000 aus Denver selbst kamen 3 Der spatere Gouverneur Richard Lamm setzte sich mit dem Slogan Keine Spiele fur Denver an die Spitze der Protestbewegung Am 9 November 1972 kam es zu einem Referendum in dem sich 57 der Bevolkerung gegen die Ausrichtung der Spiele aussprachen Denver gab daraufhin den Auftrag die Winterspiele 1976 in Denver auszurichten an das IOC zuruck Das IOC bot die Spiele zunachst dem unterlegenen Sion an das allerdings aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit und wegen unklarer Finanzierung ablehnen musste Das IOC vergab die Spiele daraufhin neu Am 16 November 1972 kam vom Osterreichischen Olympischen Comite die Erklarung Innsbrucks Bewerbung grundsatzlich zu unterstutzen 4 Am 4 Februar 1973 erfolgte in Lausanne die Neuvergabe Bewerber waren neben Innsbruck welches seine Anwartschaft schon Ende Juni 1972 bekundet hatte 5 auch Lake Placid Tampere und Chamonix Die offiziellen Wahlergebnisse wurden nicht veroffentlicht jedoch wurde Innsbruck nach Verlauten mit nur einer Gegenstimme ausgewahlt Rudolf Nemetschke osterreichisches IOC Mitglied warb zuvor nochmal ausdrucklich fur Innsbruck Pluspunkte fur Innsbruck waren die in guter Erinnerung gebliebenen Olympischen Winterspiele 1964 Die meisten Wettkampfstatten liessen sich erneut nutzen Ausserdem konnte von den Bewerbern nur Innsbruck die Austragung aller Disziplinen garantieren Alois Lugger Burgermeister und Bewerbungschef von Innsbruck versprach die Ruckkehr zu einfachen Spielen Organisation BearbeitenOrganisationskomitee Bearbeiten Gleich nach Vergabe der Spiele an Innsbruck im Februar 1973 grundete sich das Organisationskomitee Die Spitze des Komitees bildeten der Vorsitzende Fred Sinowatz der stellvertretende Vorsitzende Alois Lugger und Generalsekretar Karl Heinz Klee Das vorherige Versprechen von einfachen Spielen beherrschte von Anfang an die Planung der Spiele Im Mittelpunkt stand dabei das Ziel die Kosten so gering wie moglich zu halten und nicht den Gigantismus vorheriger Spiele fortzufuhren Auch deswegen wurde das Komitee weitgehend aus den Mitarbeitern gebildet die bereits an den Spielen 1964 mitgearbeitet hatten so dass der Mitarbeiterstab zwar klein aber dafur erfahren war Ebenfalls wurden die Wettbewerbe moglichst an den Wettkampfstatten durchgefuhrt die bereits 1964 genutzt wurden nur zwingend erforderliche Neubauten wurden realisiert Alle Baumassnahmen sollten langfristigen Nutzen bringen und keinesfalls nur einem einmaligen Gebrauch wahrend der Spiele dienen Das Komitee setzte sich zu Beginn der Arbeit ein praliminiertes Minus von 60 Millionen Schilling das nicht uberschritten werden durfte Ausgaben von 334 Millionen Schilling fur die Ausstattung der Wettkampfstatten Zeitnahme und Anzeigetafeln Personal und Materialkosten samtliche Baumassnahmen fur Presse und Fernsehen und die Gestaltung der Zeremonien standen 274 Millionen an Einnahmen fur Fernsehrechte 141 Millionen Verkauf von Eintrittskarten 81 Millionen eine 1974 eingefuhrte Bausteinaktion 22 Millionen Verkauf von Sonderbriefmarken 15 Millionen und dem Anteil der teilnehmenden Mannschaften 15 Millionen gegenuber Das Organisationskomitee wurde im Fruhjahr 1977 aufgelost Baumassnahmen Bearbeiten nbsp Eine der grosseren Baumassnahmen war die Errichtung der Olympiabahn genannten Standseilbahn vom Ort Axamer Lizum bis zum hochsten Punkt des dortigen Skigebiets Dort fand ein grosser Teil der damaligen Alpinski Wettbewerbe statt Die Bahn ist heute noch in Betrieb Die Wettkampfstatten mussten aufgrund von neuen Anforderungen teilweise um und ausgebaut werden neu wurden aber nur zwei gebaut Die Kosten fur den Um und Neubau der direkten Wettkampfstatten betrugen 210 Millionen Schilling Als Pressezentrum diente der Neubau der Padagogischen Akademie der dafur zeitlich vorgezogen wurde als Fernsehzentrum wurde die IVB Halle gebaut spater gehorte die Halle zum neuen Zentralbahnhof Die Mehrkosten fur Presse und Fernsehzentrum betrugen 164 Millionen Naheres zu den Baumassnahmen an Wettkampfstatten sowie am Presse und Fernsehzentrum findet sich im Abschnitt Olympische Orte Einen Hauptteil der Massnahmen ubernahm auch um Kosten zu sparen das Bundesheer Trassierung und Praparierung der Loipen und alpinen Hange Verlegung von Kabeln Bau von Fernseh und Presseeinrichtungen an den Wettkampfstatten all das wurde von insgesamt 2700 Soldaten geleistet die nach Schatzungen bis zu 650 000 Arbeitsstunden leisteten Umfangreicher waren die stadtebaulichen Massnahmen die Bund Land und Stadt nach Vergabe zeitlich vorzogen und umsetzten Die Stadt Innsbruck errichtete ein neues Wohngebiet als sozialer Wohnungsbau mit Freizeitzentrum Hauptschule und Hallenbad das wahrend der Spiele als olympisches Dorf fungierte Neu entstand auch die Reichenauer Brucke uber den Inn die oben genannte IVB Halle und zahlreiche Strassenbauvorhaben Der Bund war verantwortlich fur den Neubau der Padagogischen Akademie der wahrend der Spiele als Pressezentrum genutzt wurde Das Land Tirol baute ein Landessportheim und setzte ebenfalls zahlreiche Strassenbauvorhaben um Insgesamt investierte die Stadt im Vorfeld der Spiele 865 Millionen Schilling der Bund 160 Millionen und das Land 190 Millionen Da alle Bauvorhaben aber bereits in den Haushalten geplant wegen der Spiele dann aber lediglich zeitlich vorgezogen wurden wurden die Kosten nicht als Olympiakosten gerechnet Eintrittspreise Bearbeiten Diese betrugen fur Stehplatze 50 bis 200 Schilling fur Sitzplatze 100 bis 900 Schilling Es gab Dauerkarten fur die Alpinbewerbe um 650 Schilling und fur Langlauf Biathlon und Skispringen um 600 Schilling Eisschnelllauf um 550 Schilling Bob und Rodeln um 250 Schilling wobei diese Karten ubertragbar waren Die Eishockeykarten konnten in der Gruppe A nur im Block mit 15 Spielen erworben werden auch hier war eine Ubertragbarkeit moglich Stehplatze kosteten 1300 Schilling Sitzplatze gab es in den Preislagen 2000 3000 und 5000 Schilling 6 Probleme Bearbeiten Problematisch war die Wetterlage vor Beginn der Spiele Ein uberdurchschnittlich warmer und schneearmer Winter sorgte fur zahlreiche Bedenken Ab Anfang Januar wurde daher Schnee aus dem Wipptal nach Innsbruck transportiert um die Durchfuhrung aller alpinen und nordischen Wettbewerbe auch bei ausbleibendem Schnee sicherzustellen Transport und Verteilung des Schnees wurden vom Bundesheer organisiert Gut eine Woche vor Beginn der Spiele setzte dann doch kraftiger Schneefall in Innsbruck und Umgebung ein so dass alle Sorgen uber Schneemangel hinfallig wurden Fackellauf Bearbeiten nbsp Fackel der SpieleInnsbruck 1976Am 30 Januar 1976 wurde die olympische Fackel im antiken Olympia in Griechenland im Hain von Altis entzundet Eine Innsbrucker Abordnung bestehend aus Stadtrat Theodor Seykora Vizeburgermeister Ferdinand Obenfeldner und Gemeinderat Dir Alois Prazeller sowie Zeremonienmeister Alfred Nagl und Regierungsrat Anton Weghofer begleiteten das Feuer fortan von Griechenland nach Innsbruck Von Olympia wurde die Flamme in einer Lauferstafette nach Athen gebracht und dann in einer Grubenlampe nach Wien geflogen 7 Dort wurde das Feuer in eine Erinnerungsflamme fur die Olympischen Winterspiele 1964 und eine Flamme fur 1976 zweigeteilt Die beiden Flammen wurden uber zwei etwa 800 km lange Autorouten eine uber Graz und Klagenfurt die andere uber Linz und Salzburg nach Innsbruck gebracht Zwei osterreichische Olympiasiegerinnen Olga Pall Grenoble 1968 und Beatrix Schuba Sapporo 1972 trugen die zwei Flammen an jubelnden Zuschauern vorbei bis zum Goldenen Dachl wo sie Vizeburgermeister Obenfeldner an Burgermeister Lugger ubergab Bis zur Eroffnungsfeier wurden die Feuer im Festsaal des Goldenen Dachl aufbewahrt Am 4 Februar wurden die beiden Flammen feierlich zur Eroffnungsfeier ins Stadion getragen Christl Haas entzundete in der alten Pylone die Erinnerungsflamme an die Spiele 1964 Josef Feistmantl entzundete in einer neuen Pylone das olympische Feuer von 1976 Logo Maskottchen Medaillen Olympiafilme BearbeitenLogo und offizielles Poster der Spiele wurden von Arthur Zelger entworfen Das Logo entspricht einer leicht modifizierten Version des Innsbrucker Stadtwappens Es zeigt die Innbrucke die der Stadt auch ihren Namen gab Oberhalb der Brucke sind die olympischen Ringe abgebildet unterhalb der Schriftzug Innsbruck 1976 Die Brucke soll die Verbundenheit der einzelnen Volker symbolisieren Das Logo wurde in ahnlicher Gestalt bereits fur die Spiele 1964 verwendet Das offizielle Poster wurde so entworfen dass es moglichst alle Wintersportarten anspricht und Platz fur Interpretationen lasst Das weisse nach rechts unten gebogene Feld kann als Skispitze gesehen werden als Bob oder Rodelkufe als Schlittschuhkufe als Skisprungschanze oder einfach als grosses I fur Innsbruck Die farbigen Spitzen im unteren Teil symbolisieren die Berge Tirols nbsp Das Maskottchen der Olympischen Winterspiele 1976Das Maskottchen der Spiele hiess Schneemann Es handelte sich um einen Schneemann mit rotem Hut und einer Karotte als Nase Das einfach gehaltene Maskottchen sollte zum Versprechen Ruckkehr zu einfachen Spielen passen Es wurde vor allem als Sticker und Aufnaher vermarktet hoher Beliebtheit erfreute sich die Pluschversion Die Medaillenvergabe fand immer in der Olympiahalle statt Erstmals wurden bei den Ehrungen mit einem Grossbildprojektor die wichtigsten Szenen des jeweiligen Wettbewerbs eingespielt Musik und Hymnen wurden von der Musikkapelle des Militarkommandos Tirol gespielt Die Medaillen zeigten auf der Vorderseite das Logo der Spiele sowie den Schriftzug XII Olympische Winterspiele die Ruckseite wurde individuell gepragt Im Vorfeld der Spiele entstanden zunachst drei Olympiakurzfilme Sie zeigten die Vorbereitungsmassnahmen die Entwicklung der Sportstatten und Impressionen aus der Region Die Filme wurden auf Pressekonferenzen des Organisationskomitees vorgestellt und spater auch als Werbung fur den Fremdenverkehr genutzt Die Kosten der Filme ubernahm der Coca Cola Konzern Nach den Spielen entstanden zwei Olympiafilme White Rock und Olympische Symphonie produziert von Samuelson Film White Rock zeigt vor allem Eindrucke von Trainings und Wettkampfleistungen aller Sportarten in Olympische Symphonie hingegen werden Vorbereitungen und Parallelen der Winterspiele in Innsbruck und Olympischen Sommerspiele in Montreal thematisiert Fur den erstgenannten Film wurden zum ersten Mal auf der Welt den beiden osterreichischen Skispringern Edi Federer und Alfred Pungg zwei kleine Kameras auf den Skiern montiert mit denen sie am 15 Februar um 12 30 Uhr eine halbe Stunde vor dem Wettkampf auf der Grossen Schanze zu Tale schwebten 8 Olympische Orte BearbeitenWettkampfstatten Bearbeiten nbsp Hausberg Patscherkofel nbsp Skigebiet Axamer Lizum 2018 Ubersicht uber die Wettkampfstatten Axamer Lizum Ski Alpin Patscherkofel Ski Alpin Abfahrt Manner Bergiselschanze Skispringen Grossschanze Olympia Eisstadion Eisschnelllaufen Kunsteisbahn Igls Bob und Rodelwettbewerbe Olympiahalle Eishockey A Gruppe Eiskunstlaufen Messehalle Eishockey B Gruppe Toni Seelos Olympiaschanze in Seefeld Skispringen Normalschanze Olympiaregion Seefeld Skilanglauf Nordische Kombination BiathlonWeitestgehend wurden alle Wettbewerbe dort ausgetragen an denen sie bereits bei den Spielen 1964 stattfanden Einzige Neubauten waren die Kunsteisbahn in Igls und eine Traglufthalle fur Eiskunstlauftraining auf dem Tivoli Gelande Alle anderen Sportstatten wurden so umgebaut und modernisiert dass sie den neuen Anforderungen genugten Die Kosten fur den Um und Neubau der Sportstatten beliefen sich auf insgesamt 210 Millionen Schilling und lagen damit deutlich unter den Kosten vorheriger Spiele Der Grossteil der Wettbewerbe fand in Innsbruck und den direkt angrenzenden Skigebieten statt nur die nordischen Wettbewerbe und Biathlon wurden im etwa 20 km entfernten Seefeld ausgetragen Im Skigebiet Axamer Lizum fanden die alpinen Wettbewerbe der Frauen und Slalom und Riesenslalom der Manner statt Die Pisten wurden neu trassiert so dass sie schneller und selektiver wurden Die aufwendigsten Massnahmen waren neue Lawinenschutzbauten sowie der Bau einer neuen Standseilbahn Der Abfahrtslauf der Manner fand auf dem Patscherkofel statt der auch als Hausberg Innsbrucks gilt Seit den Spielen 1964 hatte sich die Geschwindigkeit bei Abfahrten derart erhoht dass die Strecke durch Verbreiterung und Schaffung von Sturzraumen sicherer gemacht werden musste nbsp Bergiselschanze heuteDie Bergiselschanze war nicht nur Austragungsort des Skispringens von der Grossschanze im dazugehorigen Bergiselstadion fand auch die Eroffnungsfeier statt Da die Schanze noch auf einer Holzkonstruktion stand und modernen Anforderungen kaum noch genugte wurde die Anlage umfangreich umgebaut Die Holzkonstruktion wurde ersetzt und der Schanzentisch neu gestaltet der Juryturm wurde neu gebaut Das Stadion wurde vergrossert und neue Anzeigetafeln eingebaut Die Kosten des Umbaus beliefen sich auf etwa 20 Millionen Schilling Auf dem Tivoli Gelande fanden die Eislaufwettbewerbe statt Eiskunstlaufen und Eishockey A Gruppe in der Olympiahalle Eishockey B Gruppe in der Messehalle und Eisschnelllaufen im Olympia Eisstadion Fur das Eiskunstlauftraining gab es zudem eine neu errichtete Traglufthalle In der Messehalle musste eine neue Eisflache angelegt werden in den anderen Stadien die Kaltetechnik runderneuert werden Ausserdem wurden die Zuschauerkapazitaten erweitert neue Anzeigetafeln eingebaut und das gesamte Tivoli Gelande neu gestaltet Die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 69 Millionen Schilling nbsp Sprungschanzen in SeefeldDie kombinierte Bob und Rodelkunsteisbahn im Stadtteil Igls wurde zwischen Marz 1974 und Januar 1975 erbaut Die Anlage konnte somit bereits im vorolympischen Winter bei Wettkampfen getestet werden Die Baukosten beliefen sich auf 110 Millionen Schilling damit war die Kunsteisbahn die kostspieligste Sportstatte der Spiele Erstmals trugen Bobfahrer und Rodler ihre olympischen Wettbewerbe auf derselben Bahn aus was bis dahin fur viele Athleten undenkbar gewesen ware Kritik an der Bahn kam von den Bobfahrern die Strecke war aus ihrer Sicht zu einfach und damit zu wenig selektiv In Seefeld fanden die nordischen Wettbewerbe statt Man nutzte die Loipen die bereits fur die Spiele 1964 errichtet wurden Allerdings verkurzte man die einzelnen Streckenschleifen so dass die Laufer ofter durch das Langlaufstadion kamen Auf der Toni Seelos Olympiaschanze fanden ausserdem das Skispringen von der Normalschanze und das Kombinationsspringen statt Dafur wurde ein neuer Juryturm gebaut und neue Anzeigetafeln angebracht Olympisches Dorf Bearbeiten nbsp Olympisches DorfDas olympische Dorf entstand sudlich des alten Dorfes von 1964 Zum Dorf gehorten 35 Wohnhauser eine Schule mit Turnhalle ein Hallenbad eine Mehrzweckhalle und ein Freizeitzentrum Der Bau von Schule Hallenbad und Freizeitzentrum war bereits vor Vergabe der Spiele geplant wurde nach der erfolgreichen Vergabe dann lediglich vorgezogen Die Kosten fur den Bau des Dorfes betrugen etwa 700 Millionen Schilling sie wurden jedoch nicht zu den Kosten der Olympischen Spiele gerechnet da diese Kosten auch ohne die Spiele entstanden waren Im Erdgeschoss des Schulgebaudes waren die Kantine ein provisorischer Geschaftsbereich und das Dopinglabor untergebracht Im Obergeschoss wurden die verschiedenen medizinischen Abteilungen eingerichtet Erstmals gab es bei Olympischen Spielen auch eine seelsorgerische Betreuung der Athleten Die Turnhalle diente als Speisesaal fur die Offiziellen Zu Spitzenzeiten wohnten 1900 Athleten und 3500 Offizielle im Dorf Neu fur ein olympisches Dorf waren die extremen Sicherheitsvorkehrungen Das gesamte Dorf war eingezaunt alarmgesichert und bewacht Man durfte das Gelande nur durch einen Durchgang betreten dort fanden Pass und Sicherheitskontrollen statt Grund dafur war die damalige Terrorismusgefahr insbesondere die OPEC Geiselnahme im Dezember 1975 in Wien war in Osterreich noch in schlimmer Erinnerung Nach den Spielen wurde das Dorf zu sozialem Wohnraum Alle Wohnhauser waren innerhalb kurzester Zeit bezogen Pressezentrum Bearbeiten Als Pressezentrum diente das neu errichtete Gebaude der Padagogischen Akademie Der Bau war bereits vor Vergabe der Spiele beschlossen wurde nach der Vergabe jedoch vorgezogen Es wurden unter anderem provisorische Buros Sendemasten und eine Interviewzone eingerichtet Die Kosten fur den Umbau betrugen etwa vier Millionen Schilling Neu errichtet wurde die IVB Halle Sie diente als Fernsehzentrale und beinhaltete fast die gesamte Fernsehtechnik ausserdem wurden hier auch die Pressemitarbeiter verpflegt Die Baukosten betrugen etwa 160 Millionen Schilling nach den Spielen diente die Halle den Verkehrsbetrieben In Seefeld und im Skigebiet Axamer Lizum wurden zusatzlich kleinere Pressesubzentren eingerichtet Teilnehmer BearbeitenEuropa 864 Athleten aus 26 Nationen Andorra nbsp Andorra 5 Belgien nbsp Belgien 4 Bulgarien 1971 nbsp Bulgarien 29 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR 59 Deutschland BR nbsp BR Deutschland 71 Finnland nbsp Finnland 47 Frankreich nbsp Frankreich 35 Griechenland 1975 nbsp Griechenland 4 Vereinigtes Konigreich nbsp Grossbritannien 42 Island nbsp Island 6 Italien nbsp Italien 58 Jugoslawien nbsp Jugoslawien 28 Liechtenstein 1937 nbsp Liechtenstein 9 Niederlande nbsp Niederlande 7 Norwegen nbsp Norwegen 42 Osterreich nbsp Osterreich 77 Polen 1944 nbsp Polen 56 Rumanien 1965 nbsp Rumanien 32 San Marino nbsp San Marino 2 Schweden nbsp Schweden 39 Schweiz nbsp Schweiz 59 Sowjetunion 1955 nbsp Sowjetunion 79 Spanien 1945 nbsp Spanien 4 Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei 58 Turkei nbsp Turkei 9 Ungarn 1957 nbsp Ungarn 3 Amerika 179 Athleten aus 4 Nationen Argentinien nbsp Argentinien 9 Chile nbsp Chile 5 Kanada nbsp Kanada 59 Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 106 Asien 72 Athleten aus 5 Nationen Republik China Taiwan nbsp China Republik 6 Iran 1964 nbsp Iran 4 Japan 1870 nbsp Japan 58 Korea Sud 1949 nbsp Korea Republik 3 Libanon nbsp Libanon 1 Ozeanien 12 Athleten aus 2 Nationen Australien nbsp Australien 7 Neuseeland nbsp Neuseeland 5 Anzahl der Athleten Erstmalige Teilnahme an WinterspielenInsgesamt nahmen 1261 Athleten 1013 Manner und 248 Frauen aus 37 Landern an den Wettbewerben teil 9 Damit stellte man einen neuen Teilnehmerrekord fur Winterspiele auf Wie auch bereits vier Jahre zuvor nahm erneut kein Athlet aus Afrika teil Erstmals teilgenommen haben San Marino und Andorra letztmals unter eigenem Namen und eigener Flagge teilgenommen hat die Republik China auf Taiwan Sie mussten fortan unter dem Namen Chinesisch Taipeh und unter olympischer Flagge starten Ein Rekord wurde auch bei den Zuschauerzahlen aufgestellt Insgesamt besuchten 732 726 Zuschauer die Wettbewerbe Wettkampfprogramm BearbeitenEs wurden 37 Wettbewerbe 23 fur Manner 12 fur Frauen und 2 Mixed Wettbewerbe in 6 Sportarten 10 Disziplinen ausgetragen Im Vergleich zu den Olympischen Winterspielen 1972 in Sapporo wurden zwei neue Wettbewerbe ins Programm aufgenommen die Anzahl der Sportarten Disziplinen blieb gleich Nachfolgend die Anderungen im Detail Im Eiskunstlauf wurde das Programm um den Eistanz erweitert der 1968 einmal als Demonstrationssportart dabei war Beim Eisschnelllauf wurden die 1000 m der Manner hinzugefugt Im Skilanglauf wurde die 3 5 km Staffel der Frauen durch eine 4 5 km Staffel ersetzt Olympische Sportarten Disziplinen Bearbeiten nbsp Biathlon Gesamt 2 Manner 2 nbsp Bob Gesamt 2 Manner 2 nbsp Eishockey Gesamt 1 Manner 1 Eislauf nbsp Eiskunstlauf Gesamt 4 Manner 1 Frauen 1 Mixed 2 nbsp Eisschnelllauf Gesamt 9 Manner 5 Frauen 4 nbsp Rennrodeln Gesamt 3 Manner 2 Frauen 1 Skisport nbsp Ski Alpin Gesamt 6 Manner 3 Frauen 3 Ski Nordisch nbsp Nordische Kombination Gesamt 1 Manner 1 nbsp Skilanglauf Gesamt 7 Manner 4 Frauen 3 nbsp Skispringen Gesamt 2 Manner 2 Anzahl der Wettkampfe in Klammern Zeitplan Bearbeiten Am 2 und 3 Februar fanden noch vor der offiziellen Eroffnung der Spiele sechs Eishockey Ausscheidungsspiele statt Die Sieger spielten anschliessend in der A Gruppe um die Platze 1 6 die Verlierer in der B Gruppe um die Platze 7 12 ZeitplanDisziplin Mo 2 Di 3 Mi 4 Do 5 Fr 6 Sa 7 So 8 Mo 9 Di 10 Mi 11 Do 12 Fr 13 Sa 14 So 15 Ent schei dungenFebruar nbsp Eroffnungsfeier nbsp Biathlon 1 1 2 nbsp Bob 1 1 2 nbsp Eishockey 1 1Eislauf nbsp Eiskunstlauf 1 1 1 1 4 nbsp Eisschnelllauf 1 1 1 1 1 1 1 1 1 9 nbsp Rennrodeln 2 1 3Ski sport nbsp Ski Alpin 1 1 1 1 1 1 6SkiNordisch nbsp Nordische Kombination 1 1 nbsp Skilanglauf 1 1 1 1 1 1 1 7 nbsp Skispringen 1 1 2 nbsp SchlussfeierEntscheidungen 3 2 7 3 3 3 4 2 4 5 1 37Mo 2 Di 3 Mi 4 Do 5 Fr 6 Sa 7 So 8 Mo 9 Di 10 Mi 11 Do 12 Fr 13 Sa 14 So 15 FebruarFarblegende Eroffnungsfeier Wettkampftag keine Entscheidungen Wettkampftag x Entscheidungen Schaulaufen Eiskunstlauf Gala SchlussfeierZeremonien BearbeitenEroffnungsfeier Bearbeiten Die Eroffnungsfeier fand am 4 Februar im Bergisel Stadion statt Gut 60 000 Zuschauer im Stadion und schatzungsweise 750 Millionen Fernsehzuschauer erlebten die Feier mit Zu Beginn der Feier kreisten drei Hubschrauber des Bundesheeres mit der Olympiaflagge uber dem Stadion Kurz darauf begann der Einzug der 1581 Athleten und Betreuer der musikalisch von der Trachtenkapelle Wilten begleitet wurde Traditionell zog zunachst die griechische Delegation ein gefolgt von insgesamt 36 Staaten in alphabetischer Reihenfolge nach englischer Schreibweise und abgeschlossen durch die Vertreter des Gastgebers Fur Gesprachsstoff teils auch Belustigung sorgte dabei die Mode einzelner Delegationen Die Argentinier waren als Gauchos verkleidet Chilenen tarnten sich als Sommerfrischler Sowjetburger zeigten sich ganz in Pelz und die Osterreicher trugen goldene Plastikanzuge die schnell als Weltraummode bezeichnet wurden Es folgten drei offizielle Reden durch Unterrichtsminister Fred Sinowatz IOC Prasident Lord Killanin und Bundesprasident Rudolf Kirchschlager Bei der Rede von Fred Sinowatz fielen die Lautsprecher aus nach Behebung der Panne fanden seine spontanen Worte Jetzt sind es doch einfache Spiele geworden viel Applaus im Publikum Er begrusste alle Athleten Betreuer und Zuschauer Lord Killanin bedankte sich bei Osterreich fur die Ubernahme der zunachst nach Denver vergebenen Spiele und rief zu fairen Wettkampfen ohne Doping auf Die kurzeste Rede hielt Rudolf Kirchschlager der einzig die Eroffnungsformel Ich erklare die Olympischen Spiele fur eroffnet sprach Anschliessend sprachen Werner Delle Karth als Vertreter der Athleten und Kampfrichter Willi Kostinger den olympischen Eid Die Feier nahm mit den feierlichen Ritualen ihren Lauf Vertreter aus Sapporo dem Gastgeber der vorherigen Olympischen Spiele ubergaben die Olympiafahne die anschliessend zu Fanfarenklangen gehisst wurde Tausend Luftballons und ein Schwarm Friedenstauben stiegen gen Himmel Hohepunkt der Feier war das Eintreffen der olympischen Fackeln und die Entzundung zweier olympischer Feuer Christl Haas entzundete in der alten Pylone die Erinnerungsflamme an die Olympischen Spiele 1964 Josef Feistmantl entzundete in einer neuen Pylone das olympische Feuer von 1976 Schlussfeier Bearbeiten Die Schlussfeier fand am Sonntag 15 Februar in der Olympiahalle statt Dafur wurde die Eisflache mit einem Kunstrasen bedeckt Es zogen 549 Athleten in die Halle ein Zwei Fastnachtgruppen fuhrten Tiroler Brauchtum und 40 Paare des Bundes der Osterreichischen Trachten und Heimatverbande einen Fackeltanz auf Die Musik wurde von der Musikkapelle des Militarkommandos Tirol gespielt Beim Ausmarsch der Athleten wurden ihnen tausend Tulpen zugeworfen Wettbewerbe BearbeitenBob Bearbeiten Bei den beiden Wettbewerben im Zweier und Viererbob uberraschte Meinhard Nehmer aus der DDR Er gewann fur viele Fachleute uberraschend beide Rennen vor den favorisierten Bobs aus der Bundesrepublik und der Schweiz Dies uberraschte vor allem deshalb da er erst zwei Jahre zuvor uberhaupt mit dem Bobsport begonnen hatte und dabei sehr schnell an die Weltspitze fuhr Im Zweierbob ging Nehmer mit Anschieber Bernhard Germeshausen nach dem dritten Lauf in Fuhrung und gewann schliesslich mit 0 57 Sekunden Vorsprung In drei von vier Laufen fuhr er auf Bestzeit Silber gewann Wolfgang Zimmerer mit Anschieber Manfred Schumann Schumann war der erste deutsche Athlet der sowohl bei Sommer als auch bei Winterspielen startete Bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in Munchen trat er als Hurdensprinter in der Leichtathletik an Bronze gewann Erich Scharer mit Anschieber Josef Benz Der nach zwei Laufen noch fuhrende Osterreicher Fritz Sperling leistete sich am zweiten Tag zu viele Fahrfehler und wurde von Scharer um vier Hundertstelsekunden sogar noch vom Bronzerang verdrangt Im Viererbob standen dieselben Piloten erneut auf dem Podium Nur die Reihenfolge war anders Diesmal gewann Nehmer mit den Anschiebern Germeshausen Babok und Lehmann vor Scharer Benz Bachli Marti und Zimmerer Schumann Bittner Utzschneider Scharer sorgte kurz vor dem Start noch fur Aufregung im eigenen Team als er zwei Anschieber austauschte Bachli und Marti sollten zunachst im Bob Schweiz III starten schoben im Training aber besser an und wurden kurzfristig in Scharers Bob versetzt Am zweiten Tag konnte Scharer bei Nebel und Schneetreiben zweimal Bestzeit fahren Er verbesserte sich damit vom dritten auf den zweiten Rang konnte Nehmer der am ersten Tag zweimal Bestzeit fuhr aber nicht mehr gefahrden Pech hatten erneut die Bobs aus Osterreich Walter Delle Karth lag nach dem ersten Lauf auf Platz zwei der Start zum zweiten Lauf aber misslang Anschieber Krenn verletzte sich dabei so dass am Ende nur Platz sechs heraussprang Biathlon Bearbeiten In den Biathlonwettbewerben wurde zum letzten Mal mit Militargewehren geschossen Bei den zukunftigen Wettbewerben ersetzte man sie durch spezielle Kleinkalibergewehre Im 20 km Einzel war Alexander Tichonow aus der Sowjetunion klarer Favorit Er war der laufstarkste Athlet im Feld und fuhrte nach dem dritten Schiessen mit uber einer Minute Vorsprung Beim vierten und letzten Schiessen verfehlte er jedoch alle Scheiben und kassierte dafur funf Strafminuten Am Ende landete er nur auf Platz funf Sieger wurde sein Teamkollege Nikolai Kruglow vor dem Finnen Heikki Ikola und Alexander Jelisarow Die Schiessleistungen im Einzel waren insgesamt schwach Alle Laufer im Feld kassieren mindestens zwei Strafminuten In der Staffel war die Sowjetunion erneut klarer Favorit Mit fast vier Minuten Vorsprung und ohne einen einzigen Schiessfehler gewann deren Team schliesslich deutlich Der Sieg war nur einmal gefahrdet Beim zweiten Laufer Iwan Bjakow brach im Lauf die Skibindung Der franzosische Startlaufer Arpin half ihm aber mit Ersatzskiern aus und Bjakow ubernahm schon bald wieder die Fuhrung Silber ging an die finnische Staffel Spannung bot der deutsch deutsche Kampf um Bronze Der Schlusslaufer der DDR Manfred Geyer holte uber 1 5 Minuten Ruckstand auf den Schlusslaufer Claus Gehrke aus der Bundesrepublik auf und ging am letzten Anstieg vorbei Im Ziel trennten die beiden Staffeln nur drei Sekunden Eishockey Bearbeiten Das olympische Eishockeyturnier fand in der Olympiahalle auf dem Tivoli Gelande statt Es begann bereits zwei Tage vor der offiziellen Eroffnung der Spiele Zunachst spielten die zwolf Mannschaften sechs Entscheidungsspiele die Sieger spielten in der A Gruppe um die Platze 1 6 die Verlierer in der B Gruppe um die Platze 7 12 In der A Gruppe spielten die Sowjetunion die Tschechoslowakei Finnland Bundesrepublik Deutschland Polen und die USA Das Team der Sowjetunion gewann uberlegen mit funf Siegen aus funf Spielen Gold es war der vierte Olympiasieg in Folge Silber ging an die Tschechoslowakei obwohl es nach dem Spiel gegen Polen zu einem Skandal kam Dem Spieler Frantisek Pospisil wurde nach dem Spiel die Einnahme des auf der Dopingliste stehenden Mittels Codein nachgewiesen Der Spieler begrundete das mit dem Einsatz eines Nasensprays Das Spiel das die Tschechoslowakei 7 1 gewonnen hatte wurde daraufhin mit 0 2 Punkten und 0 1 Toren gewertet Sensationell Bronze gewann die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland die sich nur aufgrund des besseren Torquotienten im direkten Vergleich mit den Teams aus Finnland und den USA durchsetzte Die bundesdeutschen Spieler erfuhren erst in der Kabine vom Gewinn der Medaille Zunachst glaubten viele dass das direkte Duell zwischen Finnland und Deutschland das Finnland gewonnen hatte den Ausschlag geben wurde Dies war bis 2018 die beste Platzierung einer deutschen Eishockeymannschaft bei einem olympischen Turnier Aussichtsreiche Mannschaften aus Schweden und Kanada sowie die Mannschaft aus der DDR verzichteten auf die Teilnahme Der Turniermodus stiess auf heftige Kritik Ausscheidungsspiele ohne jegliche Spannung und eine sportlich unbedeutende B Gruppe mit schlechter Zuschauerresonanz sorgten dafur dass dieser Modus fur die Spiele 1980 abgeschafft wurde Eiskunstlauf Bearbeiten Im Einzel der Herren zeigte Terry Kubicka zum ersten Mal einen Ruckwartssalto wahrend eines Wettbewerbs Diesen Salto stand er beidbeinig anders als bei anderen Eiskunstlaufsprungen Der Weltverband ISU sorgte daraufhin jedoch noch im selben Jahr fur eine Regelanderung die es verbietet beim Eiskunstlauf Salti zu zeigen Der spatere Olympiasieger John Curry bot eine uberragende Kur Bronzegewinner Toller Cranston patzte bereits im Pflichtprogramm Jedoch reichte es trotzdem Jan Hoffmann aus der DDR hinter sich zu halten da dieser ebenfalls Fehler machte Aus Westdeutschland und der Schweiz waren keine Laufer am Start und auch der Lokalmatador Roland Koppelent aus Osterreich musste zuruckziehen Bei den Damen zeigte die Olympiasiegerin Dorothy Hamill keinen Dreifachsprung in der Kur und ist damit auch die letzte Eiskunstlauferin der ein Triumph ohne einen solchen Sprung gelang Ihre beiden Verfolgerinnen Dianne de Leeuw und Christine Errath machten Fehler insbesondere bei den geplanten Dreifachsprungen Das Pflichtprogramm gewann Isabel de Navarre aus Deutschland Bei den Paaren dominierten die Paare aus der Sowjetunion und aus der DDR Zwar gewann Irina Rodnina und Alexander Saizew deutlich jedoch gehorten Romy Kermer und Rolf Osterreich zu den wenigen ernsthaften Konkurrenten um den Olympiasieg Bronze holten sich Manuela Gross und Uwe Kagelmann die damit zum zweiten Mal nach 1972 diesen Platz erreichten Beim erstmals ausgetragenen Wettbewerb im Eistanz gewannen Ljudmilla Pachomowa und Alexander Gorschkow aus der Sowjetunion unangefochten Es waren keine deutschen osterreichischen oder Schweizer Paare am Start Nordische Kombination Bearbeiten In der Nordischen Kombination galt der Goldmedaillengewinner von 1972 Ulrich Wehling aus der DDR als erneuter Favorit nachdem er 1974 auch den Weltmeistertitel und 1975 am Holmenkollen gewann Bereits beim Skispringen zeigte er seine Starke und landete in allen drei Sprungen die Bestweite Auch beim 15 km Langlauf am Folgetag konnte ihn keiner mehr einholen so dass er am Ende ungefahrdet Gold gewann vor dem Bundesdeutschen Urban Hettich und seinem Landsmann Konrad Winkler Skilanglauf Bearbeiten Bei den nordischen Disziplinen war der Skilanglauf erneut im Fokus Bei den Herren uberraschte im Einzel der US Amerikaner Bill Koch die Fachleute Zuvor vollig unbekannt gewann er im Einzelrennen uber 30 km hinter Sergei Saweljew die Silbermedaille Auch uber 50 km fuhrte er lange Zeit bevor er schliesslich nach halber Distanz noch zuruckfiel und schliesslich 13 wurde Koch war bis 2006 der einzige US amerikanischer Skilanglaufer und der einzige Nordamerikaner uberhaupt der eine olympische Medaille gewann Bei den Damen gewann Galina Kulakowa nach ihren drei Goldmedaillen 1972 im Einzel uber 5 km die Bronzemedaille Nachdem bei ihr jedoch Spuren von Ephedrin nachgewiesen wurde deren Ursache ein Nasenspray gewesen ist folgte ihre Disqualifikation Es war der erste nachgewiesene Dopingfall im Skilanglauf bei Olympischen Spielen Skispringen Bearbeiten Im Skispringen erfolgte wie bereits 1964 die Austragung in Innsbruck und Seefeld In beiden Einzelspringen zeigte sich ein deutlicher Kampf zwischen den Mannschaften aus Osterreich und aus der DDR Auf der Toni Seelos Olympiaschanze in Seefeld gelang dem spateren Sieger Hans Georg Aschenbach aus der DDR bereits im ersten Sprung mit 84 5 Metern der weiteste Sprung des Wettbewerbs Silber gewann sein Landsmann Jochen Danneberg vor dem Lokalmatador Karl Schnabl der schliesslich als bester Osterreicher Bronze holte In der Wertung fanden sich unter den besten acht insgesamt vier Osterreicher Da aus der DDR Mannschaft die beiden Springer Bernd Eckstein und Henry Glass im zweiten Durchgang sturzten nachdem sie zuvor auf Platz sechs und sieben standen war fur das Team ein besseres Ergebnis nicht mehr moglich Von der Grossschanze am Bergisel in Innsbruck zeigte die Osterreichische Mannschaft ihre Starke Im ersten Durchgang uberraschte der erst 17 jahrige Nachwuchsspringer Toni Innauer mit einem Sprung auf 102 Meter vor Danneberg und Innauers Landsmann Schnabl Im zweiten Durchgang konnte Schnabl noch an Innauer vorbeiziehen und gewann Gold Danneberg musste sich schliesslich noch Glass geschlagen geben und verpasste seine zweite Medaille nur um 0 1 Punkte Rennrodeln Bearbeiten Im Rennrodeln zeigte sich erneut die Dominanz der Teams aus beiden deutschen Staaten Beim Einzel der Herren waren die Top vier komplett in deutscher Hand Dabei gelang es nur Josef Fendt mit dem zweiten Platz das ostdeutsche Trio um den Sieger Dettlef Gunther zu sprengen Auch im Doppel der Herren gewann ein Team aus Deutschland Bernd Hahn und sein Bruder Ulrich Hahn aus der DDR gewannen vor dem westdeutschen Doppel bestehend aus Hans Brandner und Balthasar Schwarm Bronze gewann uberraschend Team Osterreich I mit Rudolf Schmid und Franz Schachner Bei den Frauen gingen wieder alle Medaillen an deutsche Pilotinnen Die beiden ostdeutschen Starterinnen Margit Schumann und Ute Ruhrold gewannen vor Elisabeth Demleitner Herausragende Sportler BearbeitenRosi Mittermaier gewann zwei der drei alpinen Skiwettbewerbe Das Eishockeyteam der UdSSR gewann zum vierten Mal in Folge die Goldmedaille Der Osterreichische Spitzensportler Franz Klammer gewann gegen den Titelverteidiger Bernhard Russi aus der Schweiz den alpinen Abfahrtslauf Olympiamuseum BearbeitenNach den Olympischen Spielen entstand im Schloss Weiherburg ein Olympiamuseum welches Exponate der zwei Innsbrucker Spiele sowie der osterreichischen Olympiageschichte zeigte Das Museum zog spater um und befand sich bis 1996 10 im Gebaude des Goldenen Dachls Literatur BearbeitenEndbericht zu den Spielen herausgegeben vom Organisationskomitee der XII Olympischen Winterspiele Innsbruck 1976 Redaktion Bertl Neumann 1976 Hanns Joachim Friedrichs Olympische Winterspiele Innsbruck 76 Verlag Fritz Molden Wien ISBN 3 217 00619 4 Rupert Kaiser Olympia Almanach Winterspiele Agon Sportverlag Kassel 2002 ISBN 3 89784 196 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Olympische Winterspiele 1976 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite des IOC zu den Winterspielen von 1976 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Sturm auf Supermarkte und Olympiahunderter In Arbeiter Zeitung Wien 24 Dezember 1974 S 1 POS Spalte 5 Schulschluss vor Olympia Abfahrt In Arbeiter Zeitung Wien 27 Janner 1976 S 10 77 392 sind gegen die Spiele In Arbeiter Zeitung Wien 29 Juli 1972 S 13 links unten OOC fur Innsbrucks Kandidatur In Arbeiter Zeitung Wien 17 November 1972 S 15 Glosse Aufs Korn genommen In Arbeiter Zeitung Wien 29 Juni 1972 S 15 Spalten 4 unten Olympische Preise fur Innsbruck In Arbeiter Zeitung Wien 4 Oktober 1974 S 15 Wien Heute kommt das Olympiafeuer In Arbeiter Zeitung Wien 30 Janner 1976 S 10 Skispringern wird Filmkamera auf den Fuss geschnallt In Arbeiter Zeitung Wien 10 Februar 1976 S 16 Endbericht herausgegeben vom Organisationskomitee der XII Olympischen Winterspiele Innsbruck 1976 Redaktion Bertl Neumann 1976 S 163 Museum Goldenes Dachl in modernem Gewand Innsbruck informiert 12 Februar 2019 abgerufen am 19 Dezember 2022 Olympische Sommerspiele Athen 1896 Paris 1900 St Louis 1904 Athen 1906 inoffiziell London 1908 Stockholm 1912 Berlin 1916 Antwerpen 1920 Paris 1924 Amsterdam 1928 Los Angeles 1932 Berlin 1936 Tokio Helsinki 1940 London 1944 London 1948 Helsinki 1952 Melbourne 1956 Rom 1960 Tokio 1964 Mexiko Stadt 1968 Munchen 1972 Montreal 1976 Moskau 1980 Los Angeles 1984 Seoul 1988 Barcelona 1992 Atlanta 1996 Sydney 2000 Athen 2004 Peking 2008 London 2012 Rio de Janeiro 2016 Tokio 2020 Paris 2024 Los Angeles 2028 Brisbane 2032 2036Olympische Winterspiele Chamonix 1924 St Moritz 1928 Lake Placid 1932 Garmisch Partenkirchen 1936 Sapporo St Moritz Garmisch Partenkirchen 1940 Cortina d Ampezzo 1944 St Moritz 1948 Oslo 1952 Cortina d Ampezzo 1956 Squaw Valley 1960 Innsbruck 1964 Grenoble 1968 Sapporo 1972 Innsbruck 1976 Lake Placid 1980 Sarajevo 1984 Calgary 1988 Albertville 1992 Lillehammer 1994 Nagano 1998 Salt Lake City 2002 Turin 2006 Vancouver 2010 Sotschi 2014 Pyeongchang 2018 Peking 2022 Mailand Cortina d Ampezzo 2026 2030 2034Sommer Paralympics Rom 1960 Tokio 1964 Tel Aviv 1968 Heidelberg 1972 Toronto 1976 Arnhem 1980 Stoke Mandeville New York 1984 Seoul 1988 Barcelona 1992 Atlanta 1996 Sydney 2000 Athen 2004 Peking 2008 London 2012 Rio de Janeiro 2016 Tokio 2020 Paris 2024 Los Angeles 2028 Brisbane 2032Winter Paralympics Ornskoldsvik 1976 Geilo 1980 Innsbruck 1984 Innsbruck 1988 Albertville 1992 Lillehammer 1994 Nagano 1998 Salt Lake City 2002 Turin 2006 Vancouver 2010 Sotschi 2014 Pyeongchang 2018 Peking 2022 Mailand Cortina d Ampezzo 2026Olympische Jugendspiele Sommer Singapur 2010 Nanjing 2014 Buenos Aires 2018 Dakar 2022 Dakar 2026Winter Innsbruck 2012 Lillehammer 2016 Lausanne 2020 Gangwon 2024 Normdaten Veranstaltung GND 2041397 X lobid OGND AKS LCCN n96107206 VIAF 129664199 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olympische Winterspiele 1976 amp oldid 237379805