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Die OPEC Geiselnahme begann am 21 Dezember 1975 in Wien wahrend einer Ministerkonferenz der Organisation erdolexportierender Lander OPEC Ein sechskopfiges internationales Terrorkommando nahm 62 Geiseln darunter 11 Erdolminister Am nachsten Tag wurden die Minister und 22 der ubrigen Geiseln nach Nordafrika entfuhrt Nie zuvor befanden sich so viele hochrangige Politiker in den Handen von Terroristen 1 Die Geiselnehmer wurden angefuhrt von dem Venezolaner Ilich Ramirez Sanchez genannt Carlos der Schakal Wahrend der Geiselnahme erschossen die Terroristen drei Menschen Bis heute sind nicht alle Hintergrunde der Terroraktion und die genauen Tatablaufe geklart Inhaltsverzeichnis 1 Tater 2 Chronologie 2 1 Vorgeschichte 2 2 Geiselnahme 2 3 Forderungen und Verhandlungen 2 4 Der Abzug der Terroristen 2 5 Der Flug und das Ende der Geiselnahme 3 Juristische Konsequenzen 4 Der Schauplatz 5 Verfilmung Dokumentation 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseTater BearbeitenVerantwortlich fur die Ausfuhrung des Uberfalls auf die OPEC Konferenz war die palastinensische Terrorgruppe PFLP SC unter Fuhrung von Wadi Haddad 1 2 Haddad wollte mit der Aktion mediale Aufmerksamkeit auf die Lage des palastinensischen Volkes lenken und Losegeld fur die Finanzierung der Gruppierung erpressen 3 Als eigentlicher Auftraggeber und Initiator wird der damalige libysche Staatschef Muammar al Gaddafi vermutet 1 3 4 2 Dieser wollte sich angeblich an jenen Staaten innerhalb der OPEC rachen die sich fur eine Stabilisierung oder gar Senkung des Erdolpreises eingesetzt hatten namlich Saudi Arabien und Iran 4 Im Rahmen des Uberfalls sollten angeblich auf seine Weisung hin der iranische Olminister Dschamschid Amusegar und sein saudi arabischer Amtskollege Ahmed Zaki Yamani liquidiert werden 3 5 Vermutlich unterstutzte Libyen die Terroristen mit Geld Waffen und logistischer Hilfe 3 2 Zu dem in Wien von Carlos angefuhrten Terrorkommando gehorten der Libanese Anis Naccache genannt Khaled zwei bis heute namentlich nicht bekannte Palastinenser die der PFLP SC angehorten und die Kampfnamen Jussuf und Joseph fuhrten sowie die beiden deutschen Linksextremisten Hans Joachim Klein und Gabriele Krocher Tiedemann 2 3 Krocher Tiedemann genannt Nada gehorte der Terrorgruppe Bewegung 2 Juni an und war im Zuge der Entfuhrung des CDU Politikers Peter Lorenz aus dem Gefangnis freigepresst worden sie lebte seit Marz 1975 im Nahen Osten im Untergrund 3 Klein genannt Angie war Mitglied der terroristischen Revolutionaren Zellen RZ er war Carlos im Fruhjahr 1975 in London begegnet als Teil eines Kommandos das den Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate Mohammed Mahdi el Tadschir entfuhren wollte 3 der damals als einer der reichsten Menschen der Welt galt 6 Chronologie Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Kommentar Wer wo wann schoss sollte doch mit Quellen versehen sein Carlos hat ja wohl den Auftrag trotz Gelegenheit nicht erfullt Vorgeschichte Bearbeiten Am 6 Oktober 1973 begannen Agypten und Syrien gemeinsam mit einem Uberraschungsangriff den Jom Kippur Krieg gegen Israel Jom Kippur ist der hochste judische Feiertag Die Organisation der Erdol exportierenden Lander OPEC drosselte bewusst die Fordermengen um etwa funf Prozent um die westlichen Lander bezuglich ihrer Unterstutzung Israels unter Druck zu setzen Am 17 Oktober 1973 stieg der Olpreis von rund drei US Dollar pro Barrel 159 Liter auf uber funf Dollar also um etwa 70 Prozent Im Verlauf des Jahres 1974 stieg der Olpreis auf uber zwolf US Dollar Am Olembargo nahmen Iran Algerien Irak Katar Kuwait Libyen Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate teil Geiselnahme Bearbeiten Das OPEC Generalsekretariat hatte zum damaligen Zeitpunkt seinen Sitz in den ersten beiden Stockwerken eines Hochhauses am Dr Karl Lueger Ring 10 heute Universitatsring in der ersten Etage befanden sich der Empfangsbereich der OPEC der Konferenzraum die Telefonzentrale und einige Buros 1 Am spaten Sonntagvormittag des 21 Dezember 1975 fuhr das Terrorkommando mit der Strassenbahn bis zur Haltestelle Schottentor wenige Meter von der OPEC Zentrale entfernt 4 Unter ihren Jacken und in Sporttaschen versteckten sie Waffen Handgranaten und Sprengstoff 4 Da vor dem Gebaude der OPEC nur ein Polizeibeamter stationiert war der nicht den Auftrag hatte Einlasskontrollen durchzufuhren konnten die Terroristen ungehindert gegen 11 45 Uhr eintreten und zu den Raumlichkeiten der OPEC im ersten Stockwerk gelangen 1 7 8 Entsprechend einem zwischen der osterreichischen Regierung und der OPEC verabredeten Sicherheitskonzept hielten sich dort nur zwei Kriminalbeamte der Staatspolizei auf 1 Anton Tichler der kurz vor seiner Pensionierung stand und Josef Janda hatten die Anweisung im Gefahrenfall moglichst nicht von der Schusswaffe Gebrauch zu machen sondern Meldung zu erstatten mit Funkgeraten waren sie allerdings nicht ausgestattet worden 1 Tichler wurde von einem Terroristen durch einen aus drei Metern abgegebenen Schuss in den Nacken getotet 4 9 Er war um Verstarkung zu holen zu den Aufzugen gegangen und hatte auf die in Englisch gestellte Frage ob er Polizist sei ohne sich umzudrehen genickt 1 Der Leibwachter des irakischen Erdolministers Ala Saces al Khafazi wurde durch einen aus nachster Nahe abgegebenen Schuss der Gesicht und Hals zerfetzte von einem der Terroristen im Empfangsbereich der OPEC getotet 1 9 Krocher Tiedemann soll sowohl Tichler als auch al Khafazi erschossen haben sie wurde allerdings in einem strafgerichtlichen Verfahren trotz erheblichen Tatverdachts von dem Vorwurf des zweifachen Mordes freigesprochen 5 10 Carlos totete das libysche Delegationsmitglied Jussuf Izmirli mit Schussen in den Kopf und in den Rucken 1 Die beiden waren zufallig aufeinander getroffen als Carlos die Buroraume in der ersten Etage kontrollierte 1 Als der Libyer nach dem uber Carlos Schulter hangenden Maschinengewehr griff feuerte Carlos mit einer Pistole auf Izmirli 3 Die Leiche des Libyers wurde erst nach dem Abzug der Terroristen am 22 Dezember 1975 bei der Tatortbegehung entdeckt 1 11 Gegen 11 50 Uhr traf ein siebenkopfiges Einsatzkommando der Polizei vor der OPEC Zentrale ein drei Beamte versuchten zunachst sich einen Uberblick uber die Lage in dem Gebaude zu verschaffen 3 5 Als der Polizist Kurt Leopolder uber die Treppe in den ersten Stock gelangte kam es zu einem kurzen Feuergefecht durch Querschlager wurden der Terrorist Klein im Bauchraum und Leopolder am Gesass verletzt 3 Leopolder blieb im weiteren Verlauf teilweise gelahmt und verstarb 1984 an den Spatfolgen der Verletzung 1 Nach diesem Schusswechsel unterblieben weitere Vorstosse der Polizei sie beschrankte sich darauf die Strasse vor dem Gebaude hermetisch abzuriegeln 1 8 Die Terroristen schossen aus den strassenseitigen Fenstern 8 Die Terroristen liessen eine OPEC Mitarbeiterin eine Nachricht uberbringen sie boten eine Feuerpause an um die beiden Schwerverletzten den Polizeibeamten Leopolder sowie den Terroristen Klein medizinisch versorgen zu lassen 8 Klein wurde gegen 13 25 Uhr ins Wiener Allgemeine Krankenhaus AKH transportiert 3 8 Dort wurde festgestellt dass die Kugel oberhalb des Bauchnabels eingedrungen war und den Darm und die Bauchspeicheldruse verletzt hatte das Projektil steckte in der Wirbelsaule 3 5 Die Terroristen konnten 62 Personen in ihre Gewalt bringen elf Minister der OPEC Staaten sowie weitere Delegationsmitglieder und OPEC Mitarbeiter 1 Die Terroristen versammelten die Geiseln im Konferenzraum und teilten sie in vier Gruppen die an den verschiedenen Seiten des Raumes platziert wurden 3 Die Delegierten aus Saudi Arabien Iran den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar mussten sich als Gruppe der feindlichen Staaten zusammenfinden 3 5 Der OPEC Anschlag war der erste dieser Art in Osterreich zudem kam er vollig uberraschend denn eine Attacke auf ein Ziel mit arabischem Hintergrund hatte niemand erwartet Es gab keine Einsatz oder Krisenplane und nur wenige schusssichere Westen Man improvisierte Wahrend der TV Ubertragung einer Sportveranstaltung im osterreichischen Fernsehen wurde ein Insert eingeblendet wonach sich in der Freizeit befindliche Polizisten bei der Bundespolizeidirektion Wien melden sollten Forderungen und Verhandlungen Bearbeiten Zunachst verlangten die Terroristen als Vermittler fur die Verhandlungen mit der osterreichischen Regierung den libyschen Botschafter Al Ghadamsi der sich aber zu dieser Zeit in Prag aufhielt 3 Der irakische Geschaftstrager der irakischen Botschaft Riyadh al Azzawi bot sich daraufhin selbst den Sicherheitsbehorden als Vermittler an 3 5 Eine Forderung der Terroristen bestand darin dass ein in franzosischer Sprache abgefasstes Kommunique im Zweistundentakt im Rundfunk verlesen werden musse sie drohten bei Nichtbefolgung damit jede Viertelstunde eine Geisel zu erschiessen 3 Die Terroristen verlangten daruber hinaus dass am Folgetag um 7 00 Uhr ein Omnibus mit verhangenen Fenstern bereitstehen musse um sie und die Geiseln zum Flughafen Wien Schwechat zu bringen Dort musse ein aufgetanktes Flugzeug der Typs DC 9 mit Besatzung zum Ausfliegen an ein Ziel ihrer Wahl warten Der schwerverletzte Klein musse zusammen mit den anderen ausgeflogen werden 4 Im Bundeskanzleramt versammelten sich am spaten Nachmittag die Regierungsmitglieder zu einem ausserordentlichen Ministerrat 1 5 Bundeskanzler Bruno Kreisky traf dort erst gegen 18 Uhr ein da er erst von seinem Urlaubsort Lech am Arlberg zuruckreisen musste 1 5 Kreisky erklarte sich mit der Verlesung des Kommuniques im Radio einverstanden 1 Um 18 22 Uhr wurden die laufenden Sendungen in den osterreichischen Radiosendern O1 und O3 unterbrochen und Friedrich Gehart damals Legationsrat im Bundeskanzleramt verlas die Erklarung der Terroristen dies dauerte fast 20 Minuten 1 Von 20 Uhr bis 4 Uhr am nachsten Tag wurden alle zwei Stunden Wiederholungen gesendet 1 Die vom Arm der arabischen Revolution so die Selbstbezeichnung des Terrorkommandos in dem Kommunique genannten Forderungen waren Israel durfe von keinem muslimischen Staat anerkannt werden die Erdolquellen im arabischen Raum sollten verstaatlicht werden und die Olstaaten sollten den palastinensischen Widerstand finanzieren 8 Ferner hiess es in der Erklarung der Terroristen das arabische Volk sei von einem gewaltigen Komplott bedroht an dem der amerikanische Imperialismus zionistische Aggressoren sowie kapitulationsbereite arabische Regierungen beteiligt seien 8 Am Ende des Kommuniques gab es eine Entschuldigung der Terroristen fur die Schwierigkeiten die unsere Aktion dem friedliebenden osterreichischen Volk gebracht hat 8 Der von Kreisky geleitete Krisenstab stellte Bedingungen fur den freien Abzug der Terroristen Alle Geiseln mussten sich damit einverstanden erklaren ausgeflogen zu werden und alle Osterreicher sowie die in Osterreich lebenden OPEC Mitarbeiter mussten vor dem Abflug freigelassen werden 1 Die Terroristen nahmen die Bedingungen an 1 Im Zuge der Verhandlungen teilte die osterreichische Regierung den Terroristen mit dass sich Algerien bereit erklart habe die Terroristen aufzunehmen 1 In einer Presseerklarung liess Bundeskanzler Kreisky verlautbaren Das oberste Gebot ist Menschenleben zu retten Es ist schon genug Ungluck geschehen und da wir wissen dass die Drohungen sehr sehr ernst zu nehmen sind bestimmt das nicht zuletzt unser Handeln 5 Der Abzug der Terroristen Bearbeiten Wie vereinbart stand am Morgen des 22 Dezember 1975 ein Post Autobus die Zielangabe uber der Windschutzscheibe meldete Sonderfahrt am Hintereingang des OPEC Gebaudes 3 Die OPEC Angestellten wurden von den Terroristen freigelassen die kurz vor acht Uhr den Bus mit den 33 verbliebenen Geiseln die elf Minister sowie 22 Delegierte betraten Dann fuhr der Bus in Begleitung von Streifenwagen zum 16 km entfernten Flughafen Wien Schwechat Der Terrorist Klein wurde mit dem Krankenwagen zum Flughafen gebracht Dabei wurde er vom Wiener Internisten Wiriya Rawenduzy 1929 2011 begleitet Rawenduzy ein irakischer Kurde der Mitte der 1950er Jahre zum Medizinstudium nach Wien gekommen war horte im Radio vom Uberfall und erklarte sich bereit den verletzten Terroristen auf dem Flug zu begleiten und medizinisch zu versorgen 5 Den Terroristen wurde eine DC 9 der Austrian Airlines AUA zur Verfugung gestellt die osterreichischen AUA Piloten Manfred Pollak und Otto Herold hatten sich fur diesen Flug freiwillig gemeldet 5 Nachdem der Bus auf dem Rollfeld angekommen war stieg Carlos aus und begab sich in das Innere des Flugzeugs verliess es jedoch bald wieder Direkt vor dem heckseitigen Treppenaufgang zur Maschine schuttelten der Vermittler Riyadh al Azzawi sowie der dort eingetroffene Innenminister Otto Rosch jeder Geisel die Hand Bevor sich Carlos als Letzter in das Flugzeug begab gab er ebenfalls Rosch die Hand und entbot Grusse an Kreisky der klug gehandelt habe 12 Bilder dieses Handschlags gingen um die Welt in internationalen Medien gab es dafur viel Kritik In der deutschen Tageszeitung Die Welt wurde das Bild mit den Worten kommentiert Danke verbindlichst fur die reibungslose Abfertigung Carlos hatte ihm die Hand entgegengestreckt welche dieser im Reflex wie Rosch sich rechtfertigte ergriffen habe Roschs Handschlag mit Carlos wurde in den osterreichischen Medien noch uber Jahre hinweg immer wieder diskutiert insbesondere 1985 in der Affaire Frischenschlager Handschlag mit dem Kriegsverbrecher Walter Reder 1915 1991 Der Flug und das Ende der Geiselnahme Bearbeiten Das Flugzeug hob um 9 16 Uhr zunachst mit unbekanntem Kurs ab 1 5 Erst in der Luft erfuhren die Piloten vom Zielort Algier der um 13 30 Uhr Ortszeit erreicht wurde 3 Dort konnte der angeschossene schwer verletzte Klein in ein Krankenhaus eingeliefert werden 5 Die Olminister aus Venezuela Nicaragua und Indonesien sowie zehn Delegationsmitglieder wurden freigelassen 3 Carlos verliess unbewaffnet das Flugzeug und wurde von dem algerischen Ministerprasidenten Houari Boumedienne in der Lounge des Flughafens empfangen 3 Nach seiner Ruckkehr befahl Carlos den Piloten nach Tripolis zu fliegen 3 Dort erhielt die Maschine erst nach der Einschaltung des an Bord befindlichen libyschen Olministers eine Landeerlaubnis 3 Dieser wurde neben vier weiteren Geiseln in Tripolis freigelassen 1 Die Terroristen forderten von den Libyern die Bereitstellung eines Flugzeugs mit grosserer Reichweite sie planten weiter nach Bagdad und Aden zu fliegen 3 2 Nachdem die Terroristen uber Stunden hingehalten worden waren entschlossen sie sich zuruck nach Algier zu fliegen 3 In den fruhen Morgenstunden des 23 Dezember 1975 landeten sie erneut in Algier 1 Dort liessen die Terroristen nach Verhandlungen mit algerischen Unterhandlern die restlichen Geiseln darunter den saudischen und iranischen Olminister frei 3 Es ist nicht geklart ob bzw in welcher Hohe ein Losegeld an die Terroristen gezahlt worden ist 2 4 Angeblich sollen der Schah von Persien und der Konig von Saudi Arabien Geld fur die Freilassung der Geiseln gezahlt haben 3 4 Die Terroristen wurden in einer Villa in Algier untergebracht 2 Am 28 Dezember 1975 besuchten die anderen Kommandomitglieder Klein im Krankenhaus Mustapha Pacha 3 2 Ende Dezember 1975 verliessen Krocher Tiedemann Naccache und die zwei palastinensischen Terroristen Algerien am 1 Januar 1976 reisten Carlos und Klein ab 3 Die osterreichischen Strafverfolgungsbehorden die bereits am 23 Dezember 1975 Algerien um die vorlaufige Festnahme der Geiselnehmer ersucht hatten erhielten am 9 Januar 1976 die Mitteilung das Terrorkommando halte sich nicht mehr in Algerien auf 1 Juristische Konsequenzen BearbeitenEin wesentliches Problem fur die juristische Aufarbeitung des Falls ergab sich aus der mangelnden Spurensicherung am Wiener Tatort Der osterreichischen Polizei wurde von der OPEC lediglich ein Zeitraum von einer Stunde eingeraumt um die Raumlichkeiten zu untersuchen 1 Allerdings sicherte die Polizei auch in dem Autobus mit dem die Terroristen und deren Geiseln zum Flughafen gebracht wurden keine Fingerabdruckspuren obwohl die Tater keine Handschuhe trugen 7 9 Im August 1994 wurde Carlos im Sudan verhaftet und nach Frankreich ausgeliefert 5 Dort wurde er wegen in Frankreich verubter terroristischer Verbrechen 1997 und 2013 jeweils zu lebenslanger Haft verurteilt die OPEC Geiselnahme spielte in diesen Verfahren aber keine Rolle 1 Auf osterreichischer Seite wurde zunachst uberlegt eine Auslieferung Carlos zu beantragen nach der Verurteilung wurde darauf aber verzichtet Carlos verbusst seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefangnis bei Paris Erstmals vor Gericht verhandelt wurde die OPEC Geiselnahme erst 1989 90 Gabriele Krocher Tiedemann musste sich vor dem Landgericht Koln wegen des Vorwurfs des zweifachen Mordes verantworten 13 Sie wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen 11 Die Richter sahen zwar einen erheblichen Tatverdacht gegeben doch dieser hatte sich nicht zu der fur eine Verurteilung notwendigen Gewissheit verdichtet 10 Krocher Tiedemann starb 1995 mit 44 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung 10 Hans Joachim Klein lebte uber zwei Jahrzehnte unter falschem Namen in einem franzosischen Dorf 1998 wurde Klein von der franzosischen Polizei in Zusammenarbeit mit dem BKA verhaftet und 2000 in Deutschland vor Gericht gestellt Wegen des OPEC Uberfalls wurde er zu neun Jahren Haft verurteilt 14 Die restliche Freiheitsstrafe Kleins wurde Ende 2003 zunachst zur Bewahrung ausgesetzt und dann 2009 durch einen Straferlass im Gnadenwege des Landes Hessen erlassen 14 Klein lebte danach wieder in Frankreich wo er im November 2022 verstarb 2 Der Libanese Anis Naccache 1951 2021 genannt Khaled wurde wegen der Beteiligung an der OPEC Geiselnahme nie strafrechtlich verfolgt 2 Er war beteiligt an dem 1980 in Paris verubten versuchten Mord an Schapur Bachtiar dem letzten Ministerprasidenten des iranischen Schahs 15 16 Er wurde wegen dieser Tat in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilt und 1990 von dem damaligen franzosischen Prasidenten Francois Mitterrand begnadigt 15 16 Naccache lebte spater als Geschaftsmann in Beirut und bekannte sich in einem TV Interview zu seiner Beteiligung an dem OPEC Anschlag Naccache verstarb im Februar 2021 in Damaskus an den Folgen einer Covid 19 Infektion 4 15 Die Identitat der zwei anderen Terroristen konnte nicht zweifelsfrei geklart werden Der Schauplatz BearbeitenDie Geiselnahme fand in den damaligen Buroraumen der OPEC am ehemaligen Dr Karl Lueger Ring heute Universitatsring gegenuber dem Hauptgebaude der Universitat Wien statt nicht wie oft falschlich berichtet wird im erst 1977 bezogenen OPEC Gebaude am Wiener Donaukanal 17 Zwar existiert das Burogebaude in dem 1975 die OPEC Konferenz stattfand in seinen Grundzugen noch immer nach einer Asbest Entsorgung hat sich jedoch das Aussehen sowohl aussen wie innen komplett verandert Nichts erinnert mehr an die Zeit der Geiselnahme Im Marz 1977 bezog die OPEC schliesslich ein neu errichtetes Gebaude am Donaukanal das fur Jahrzehnte der Standort der Organisation bleiben sollte und von den Wienern auch als OPEC Gebaude bezeichnet wurde 2009 ubersiedelte die OPEC abermals diesmal in einen Neubau neben der Wiener Borse Das alte Gebaude am Donaukanal wurde von der Raiffeisen Holding Niederosterreich Wien erworben und 2010 abgerissen Im Jahr 2013 eroffnete der Bankenkonzern an diesem Standort ein neues Hochhaus 18 Verfilmung Dokumentation BearbeitenDie 2010 veroffentlichte deutsch franzosische Koproduktion Carlos Der Schakal von Olivier Assayas widmet sich hauptsachlich der Laufbahn Ilich Ramirez Sanchez gespielt von Edgar Ramirez behandelt jedoch auch die OPEC Geiselnahme von 1975 Die Rollen von Hans Joachim Klein und Gabriele Krocher Tiedemann ubernahmen die deutschen Schauspieler Christoph Bach und Julia Hummer 2005 entstand eine ORF Dokumentation unter dem Titel Tage des Terrors von Christoph Feurstein Dirk Laabs erstellte die Dokumentation Operation OPEC Terroranschlag in Wien die 2007 erstmals auf dem Fernsehsender Arte ausgestrahlt wurde 19 20 Literatur BearbeitenWerner Sabitzer Zwei Tage Angst In Die offentliche Sicherheit Wien 2006 Heft 1 2 PDF 237 kB S 31 35 Ingrid Weiss Der sich dem Terror stellte Vom Wiener OPEC Uberfall zum Terrorismus der Gegenwart Molden Verlag Wien 2004Weblinks BearbeitenDer Uberfall auf die OPEC 1975 apa at Eintrag zu OPEC Geiselnahme im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon mit Link zum Videoalbum Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac Thomas Riegler Die OPEC Geiselnahme in Wien 1975 Eine Analyse 40 Jahre danach In Journal For Intelligence Propaganda And Security Studies JIPSS Vol 10 Nr 1 2016 S 44 68 wordpress com PDF a b c d e f g h i j Dirk Laabs Operation OPEC ARTE Dokumentation 2007 Abgerufen am 7 Juni 2021 deutsch a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac Oliver Schrom Im Schatten des Schakals 1 Auflage Christoph Links Verlag GmbH Berlin 2002 ISBN 978 3 86284 058 8 a b c d e f g h i Marcel Gyr 45 Jahre nach dem Uberfall auf die Opec in Wien sind eine Geisel und ein Geiselnehmer fast zur selben Zeit gestorben In Neue Zurcher Zeitung 1 Marz 2021 abgerufen am 16 Mai 2021 a b c d e f g h i j k l m n Tage des Terrors TV Dokumentation fur den ORF von Christoph Feurstein Osterreich 2005 Die Scheichs zu Hause In Der Spiegel 20 April 1975 abgerufen am 16 Mai 2021 a b Gruss Gott Herr Inspektor In Der Spiegel 3 Dezember 1989 abgerufen am 17 Mai 2021 a b c d e f g h Antonia Kleikamp Terror 1975 So lief die Geiselnahme bei der Opec in Wien ab In DIE WELT 21 Dezember 2020 welt de abgerufen am 17 Mai 2021 a b c Brief mit Finger In Der Spiegel 17 Januar 1988 abgerufen am 17 Mai 2021 a b c Marc Tribelhorn Eine Frau im Kriegszustand In Neue Zurcher Zeitung 27 Dezember 2016 abgerufen am 17 Mai 2021 a b Vor 40 Jahren kam der Terror nach Wien In Kurier 21 Dezember 2015 abgerufen am 18 Mai 2021 Auch Harte brachte nichts Grusse an Kreisky In Arbeiter Zeitung Wien 23 Dezember 1975 S 3 Spalte 1 Mitte Wolfgang Gast Wiener Opec Anschlag vor Kolner Landgericht In Die Tageszeitung taz 15 November 1989 ISSN 0931 9085 S 6 taz de abgerufen am 4 Juni 2021 a b DER SPIEGEL Ex Terrorist Hessen begnadigt Hans Joachim Klein 7 Marz 2009 abgerufen am 9 Juni 2021 a b c Reuters Staff Militant involved in OPEC kidnapping buried in Lebanon In Reuters 24 Februar 2021 reuters com abgerufen am 9 Juni 2021 a b Marlise Simons Special To the New York Times France Releases 5 Terrorists And Sends Them to Teheran In The New York Times 28 Juli 1990 ISSN 0362 4331 nytimes com abgerufen am 9 Juni 2021 Von Genf nach Wien Der Weg der OPEC Zentrale Vienna Online 17 Februar 2010 Passivhochhaus am Donaukanal eroffnet ORF 15 April 2013 Operation Opec Terroranschlag 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