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Ferdinand Obenfeldner 19 Janner 1917 in Lienz 22 Dezember 2009 in Innsbruck 1 war ein osterreichischer Politiker der SPO Er amtierte von 1962 bis 1985 als Vizeburgermeister von Innsbruck und leitete 39 Jahre lang die Tiroler Gebietskrankenkasse Zur Zeit des Nationalsozialismus war er unter anderem Gestapo Beamter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenObenfeldner wuchs als Sohn eines Arbeiters bei den Osterreichischen Bundesbahnen in einem Umfeld der Arbeiterbewegung auf und war gelernter Kaufmann Im April 1934 trat er nach den Februaraufstanden den Revolutionaren Sozialisten bei 1935 wurde er aufgrund fehlender Arbeit Berufssoldat im osterreichischen Bundesheer Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 wurde er als Unteroffizier in die Wehrmacht ubernommen und trat im Juni 1938 in die Gestapo uber fur die er als Beamter in der Personalabteilung tatig war Auch wenn Obenfeldner selbst nach Bekanntwerden seiner Gestapo Anstellung vor allem die administrativen Seiten seiner Anstellung hervorhob 2 war er etwa wahrend des Novemberpogroms 1938 an der Verhaftung des in der Pogromnacht schwer verletzten judischen Kaufhausinhabers Richard Schwarz beteiligt 3 Am 1 Juli 1938 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP wurde am 1 November 1939 aufgenommen Mitgliedsnummer 7 254 459 4 3 und suchte um Aufnahme in die SS an 1940 meldete er sich freiwillig zum Heer und war wahrend der gesamten Kriegsjahre in der 5 Gebirgsdivision der Wehrmacht Mit dieser war er in Griechenland Italien und Russland stationiert und gelangte 1945 in der Nahe von Turin in amerikanische Kriegsgefangenschaft Im August 1945 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft nach Tirol zuruck und wurde am 13 August 1947 eigenen Angaben zufolge die heute widerlegt sind 3 als minderbelastet begnadigt Bereits unmittelbar nach seiner Ruckkehr im September 1945 fand Obenfeldner eine Anstellung im Sekretariat der SPO Tirol und war 1946 Landesvorsitzender der Sozialistischen Jugend 1946 fand er nach einer Falschangabe uber seine NSDAP Mitgliedschaft eine Anstellung bei der Tiroler Gebietskrankenkasse deren Direktor er zwischen 1951 und 1980 war 1950 zog er erstmals fur die SPO in den Innsbrucker Gemeinderat ein im November 1956 wurde er Stadtrat und ab November 1962 Vizeburgermeister Dieses Amt sollte er bis Marz 1985 innehaben 5 und war in dieser Funktion etwa Bau und Verkehrsreferent der Stadt Von 1968 bis 1975 war er zudem Abgeordneter im Tiroler Landtag 1955 und 1957 gab es vor dem Landesgericht zwei Strafverfahren gegen Oberfeldner Ihm wurde vorgeworfen im September 1940 in seiner Tatigkeit als Gestapo Personalreferent an der verfahrenslosen Hinrichtung zweier polnischer Zwangsarbeiter im Zwangsarbeiterlager Kirchbichl beteiligt gewesen zu sein Beide Verfahren wurden 1958 eingestellt Obwohl seine NS Verstrickungen bereits in den 1950er Jahren bekannt waren wurden diese erst 2007 breiter in den Medien diskutiert als der Vorsitzende des Simon Wiesenthal Centers Efraim Zuroff Herwig van Staa und Hilde Zach wegen ihrer Teilnahme an den Feiern zu Obenfeldners 90 Geburtstag zum Rucktritt aufforderte Auszeichnungen BearbeitenViktor Adler Plakette Ehrenzeichen des Landes Tirol Grosses Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich Ehrenburgerschaft der Stadt Innsbruck 1986 5 Literatur BearbeitenChristian Mathies Immer auf der Seite der Demokratie Uberlegungen zur Kontroverse um die NS Vergangenheit Ferdinand Obenfeldners In Gaismair Jahrbuch 2008 Auf der Spur Studienverlag 2008 S 42 50 gaismair gesellschaft at PDF abgerufen am 14 Dezember 2015 Wolfgang Neugebauer Peter Schwarz Der Wille zum aufrechten Gang Offenlegung der Rolle des BSA bei der gesellschaftlichen Reintegration ehemaliger Nationalsozialisten Czernin Verlag 2004 ISBN 978 3 7076 0196 1 S 151 160 Einzelnachweise Bearbeiten Ferdinand Obenfeldner gestorben In ORF Tirol 22 Dezember 2009 abgerufen am 14 Dezember 2015 Obenfeldner wehrt sich In ORF Tirol 19 Marz 2007 abgerufen am 14 Dezember 2015 a b c Taterkreis In Orte des Novemberpogroms 1938 in Innsbruck Archiviert vom Original am 11 Dezember 2011 abgerufen am 14 Dezember 2015 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 30950709 a b 1 Geschaftssitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Innsbruck am 21 Janner 2010 Abgerufen am 15 Dezember 2015 Normdaten Person GND 140191844 lobid OGND AKS LCCN n94044666 VIAF 67146480 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Obenfeldner FerdinandKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Politiker Vizeburgermeister von InnsbruckGEBURTSDATUM 19 Januar 1917GEBURTSORT LienzSTERBEDATUM 22 Dezember 2009STERBEORT Innsbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Obenfeldner amp oldid 239467680