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Die Innbrucke auch Alte Innbrucke genannt ist eine Strassenbrucke uber den Inn in Innsbruck die die Altstadt am rechten mit Mariahilf St Nikolaus am linken Ufer verbindet Die erste Brucke an dieser Stelle wurde im 12 Jahrhundert errichtet sie hat der Stadt Innsbruck ihren Namen gegeben und findet sich auch im Stadtwappen wieder Bis zum Bau der Muhlauer Brucke 1581 war sie die einzige Innbrucke im Raum Innsbruck 1 InnbruckeInnbrucke Die Innbrucke von SudwestenNutzung StrasseQuerung von InnOrt InnsbruckKonstruktion Balkenbrucke aus SpannbetonGesamtlange 81 mAnzahl der Offnungen 3Langste Stutzweite 23 33 23 mBaukosten 21 Millionen SchillingBaubeginn 1981Fertigstellung 1982Eroffnung 9 Mai 1983Planer Willibald Zemler Georg LippertLageKoordinaten 47 16 7 N 11 23 27 O 47 268611111111 11 390833333333 574 Koordinaten 47 16 7 N 11 23 27 OInnbrucke Innsbruck Tirol Hohe uber dem Meeresspiegel 574 m u A Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Brucke 2 1 Sanierung 2021 2022 3 Kruzifix 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Innbrucke mit Inntor Ausschnitt aus der Topographia Provinciarum Austriacarum von Matthaus Merian 1649 nbsp Bogentragwerksbrucke um 1840 nbsp Die 1871 errichtete Eisenfachwerkbrucke nbsp Die Eisenfachwerkbrucke Anfang des 20 Jahrhunderts Blick Richtung NordenIn der Romerzeit und im Fruhmittelalter wurde der Inn auf dem Weg vom Brenner zum Seefelder Sattel beim Martinsbuhel bei Zirl uberquert Vermutlich um 1165 1170 liess Berchtold V III von Andechs eine Brucke uber den Inn bauen an einer Stelle an der sich vorher eine Furt oder eine Fahre befunden hatte Zugleich grundete er eine Marktsiedlung am linken Innufer Ynbruggen genannt den heutigen Stadtteil Mariahilf St Nikolaus 1180 erwarben er und sein Sohn Berthold IV vom Stift Wilten Grund am rechten Innufer trans pontem also jenseits der bereits bestehenden Inn Brucke 2 hier entstand die heutige Altstadt als befestigter Bruckenkopf Die erste Brucke war vermutlich eine einfache Holzbalkenbrucke Die Pfeiler waren massive Kasten aus Baumstammen die mit Steinen gefullt waren Der Abstand zwischen den Pfeilern wurde durch die Lange der tragenden Langsbalken vorgegeben und betrug wohl weniger als 10 m Im Schwazer Bergbuch von 1556 ist die Brucke als Holzbalkenbrucke auf sieben Jochen abgebildet Durch die zahlreichen massiven Pfeiler stellte die Brucke ein Hindernis bei Hochwasser dar und wurde regelmassig zerstort und instand gesetzt oder neu gebaut In einer Ansicht von 1577 ist die Anzahl auf funf Steinkastenjoche reduziert die Spannweite damit grosser 1649 zeigt sich eine Holzbalkenbrucke auf funf schmaleren Holzjochen die Steinkasten hatten vermutlich den Durchfluss zu stark behindert Seit 1267 ist die namensgebende Brucke als Siegelbild nachweisbar in den altesten erhaltenen Stadtsiegeln von 1267 und 1282 ist sie senkrecht verlaufend mit drei Pfeilern seit 1325 waagrecht verlaufend mit zwei Pfeilern dargestellt so auch seither im Stadtwappen 3 Die Brucke fuhrte am rechten Ufer zum 1790 abgebrochenen Inntor durch das die Stadt betreten wurde Auf der Brucke musste Zoll an Hall und Innsbruck bezahlt werden Kaiser Maximilian I liess in der Mitte der Brucke ein Sommerhausl errichten um Almosen an die Armen zu verteilen Uber die Brucke fuhrte seit 1485 4 die erste Quellwasser Rohrenleitung aus Hotting in die Stadt Im Februar 2016 wurden bei Kanalbauarbeiten Teile des sudlichen Widerlagers der Brucke aus dem Mittelalter freigelegt 5 Nach 1750 wurde ein neuer Bruckentyp verwirklicht Vier Bruckenfelder uberspannten den Inn uber drei verschalten Holzjochen mit Holzbogen Diese Brucke wurde in den Jahren 1762 1772 und 1789 durch Hochwasser zerstort 6 Fur den Neubau von 1790 eine Konstruktion aus drei Pfeilern und Hangewerk wurden die Quader des abgebrochenen Inntors verwendet 7 Die Brucke uberstand zwar die Kampfe im Jahr 1809 ihre Pfeiler sanken jedoch im Lauf der Zeit ein so dass die Brucke nach und nach mit immer mehr Stutzpfeilern versehen werden musste 1850 gab es Plane die baufallige Holzbrucke durch eine Kettenbrucke zu ersetzen Dafur hatten die Ottoburg und ein Teil des alten Regierungsgebaudes abgetragen werden mussen 8 Die Plane wurden nicht verwirklicht die Brucke wurde durch ein Hochwasser im Juni 1871 endgultig zerstort Der Neubau erfolgte als eiserne Fachwerkbrucke Sie war die erste dieser Art in Tirol und wurde am 19 Marz 1873 eroffnet Sie hatte zwei Flusspfeiler stahlerne Gittertrager uber der Fahrbahn und aussen liegende Gehwege Das Stahlfachwerk aus schmiedeeisernen Bestandteilen war mit 50 000 Nieten verbunden Die Brucke hatte eine Lange von 82 74 m eine Gesamtbreite von 12 5 m und kostete 53 917 Gulden Bei einer Untersuchung der Brucke wurden 1977 massive Korrosionsschaden entdeckt Die Brucke wurde daraufhin in Sud Nord Richtung zur Einbahn erklart und die Belastungsgrenze von 12 auf 8 Tonnen herabgesetzt Buslinien wurden umgeleitet Zur Entlastung wurde direkt neben der Innbrucke von Pionieren des Bundesheeres eine Behelfsbrucke errichtet 9 Da die Brucke mit ihrer Fahrbahnbreite von 6 5 m auch nicht mehr den Anforderungen des Verkehrs entsprach wurde ein Neubau geplant Da die neue Brucke nicht nur den Anspruchen des Verkehrs genugen sondern als Nachfolgerin der ersten und namensgebenden Innbrucke auch Symbolcharakter haben sollte wurde 1980 ein osterreichweiter Wettbewerb ausgeschrieben 10 Da keiner der 41 eingereichten Beitrage alle Beurteilungskriterien erfullte wurde kein erster Preis vergeben dafur vier Anerkennungspreise aus denen der Entwurf von Willibald Zemler Planung und Georg Lippert Architektur verwirklicht wurde 11 Die Bauarbeiten begannen im Herbst 1981 am 9 Mai 1983 wurde die neue Brucke fur den Verkehr freigegeben Die Gesamtkosten fur den Bruckenbau und die Uferverbauung betrugen 54 Millionen Schilling die Brucke kostete 21 Millionen Schilling 12 Die Pionierbrucke wurde nach Fertigstellung der neuen Brucke als Verbindung zwischen dem Olympischen Dorf und der Rossau als Vorlauferin der heutigen New Orleans Brucke wieder aufgebaut 13 Heutige Brucke Bearbeiten nbsp Die Innbrucke Richtung Nordwesten vor der Sanierung 2021Die von 1981 bis 1982 errichtete Brucke besteht aus einem 1 m starken Spannbetontragwerk in drei Feldern auf zwei kraftigen Flusspfeilern aus Stahlbeton Die Fundierung erfolgte mit 12 m tiefen Betonbohrpfahlen Die Stutzweiten betragen 23 33 und 23 m Uber den Pfeilern ist die Platte an beiden Seiten dreiecksformig verbreitert und mit einer massiven Betonbrustung versehen im Gegensatz zu den offenen Stahlgelandern im Bereich der Bruckenfelder Sie erinnert damit aus der Vogelperspektive an die mittelalterlichen Vorgangerbauten und die Darstellung im Stadtwappen Die flache Linienfuhrung wahrt den freien Blick auf die Altstadt mit dem Dom auf der einen und die Fassaden von Mariahilf auf der anderen Seite Die Brucke verfugt uber drei Fahrspuren sowie an beiden Seiten uber Gehsteige und Radwege Die Ufermauern und Brustungen wurden mit Hottinger Breccie verkleidet An den Bruckenkopfen wurden ein Zeitungs und Informationsstand Telefonzellen die Innpegelmessstation eine WC Anlage und eine Rad und Fusswegunterfuhrung integriert Sanierung 2021 2022 Bearbeiten Im Laufe der Jahrzehnte entstanden Schaden an den tragenden Teilen und Fahrbahnbelagen die eine Generalsanierung der Brucke notwendig machten 14 So wurde 2021 bis 2022 im Rahmen einer Generalsanierung das Tragwerk neu abgedichtet und der Fahrbahnaufbau sowie die Fahrbahnubergange erneuert Weiters wurden die Anbindungen der Bruckenkopfe an das Verkehrsnetz uberarbeitet um den Blick in die Altstadt und den Waltherpark weiter zu offnen Die Gesamtkosten des Projekts betrugen 2 2 Millionen Euro Die gestalterische Umsetzung wurde an das Architekturburo Rainer Koberl und das Ingenieurburo Wolfgang Philipp ubertragen 15 Das Rudi Wach Kreuz wurde wahrend der Sanierungsarbeiten entfernt und nach Fertigstellung im sudlichen Teil wieder aufgestellt 16 Die mit Hottinger Breccie verkleideten Brustungen wurden entfernt und durch eine Metallgelanderkonstruktionen ersetzt Der Zeitungs und Informationsstand die Telefonzellen sowie die WC Anlage wurden entfernt Kruzifix Bearbeiten nbsp Das Kruzifix von Rudi Wach vor der Sanierung der Brucke 20211515 liess die Kreuzbruderschaft St Jakob ein grosses Holzkreuz auf der Innbrucke errichten das beim Hochwasser 1789 zerstort wurde Auf der neuen Brucke wurde von den Behorden keine Aufstellung mehr bewilligt Im Zuge des Neubaus der Innbrucke in den 1980er Jahren bat die nach wie vor bestehende Kreuzbruderschaft die Stadt wieder ein Kreuz errichten zu durfen Die Kosten wurden zwischen Stadt Land und Bruderschaft geteilt und der in Mailand lebende Tiroler Bildhauer Rudi Wach mit dem Entwurf beauftragt 17 18 Das Kreuz ist in der Form eines Lebensbaumes mit organisch floraler Form des Querbalkens gestaltet Die Fusse des Gekreuzigten ruhen auf der Weltkugel sein Kopf ist von einem Nimbus umgeben Christus ist nicht als Leidender sondern in einem Ubergangszustand als Mensch und Gott zugleich dargestellt nackt und ohne Wundmale 17 19 Die 4 5 m hohe Bronze Skulptur sollte zu Christi Himmelfahrt 1986 aufgestellt werden Die Darstellung Christi ohne Lendenschurz sorgte fur Proteste in der Bevolkerung heftige Diskussionen in den Tageszeitungen und eine Unterschriftensammlung in der sich 20 000 Unterzeichner gegen das Kruzifix aussprachen Unter diesem Druck kundigte Bischof Reinhold Stecher der die Aufstellung ursprunglich befurwortet hatte kurzfristig mit dass er das Kreuz nicht weihen wurde Daraufhin wurde es im Innenhof des Volkskunstmuseums aufgestellt 17 1991 wurde es der Stadt geschenkt Im September 2007 liess Burgermeisterin Hilde Zach das Kreuz uberraschend doch auf der Innbrucke aufstellen 20 Als Begrundung nannte sie den Dank dafur dass Innsbruck beim Hochwasser 2005 weitgehend verschont blieb 19 Zu Ostern 2013 wurde das Kruzifix im Rahmen einer osterreichweiten Fastenaktion verhullt wie es sonst nur bei Kreuzen in Kirchenraumen ublich ist 18 Literatur BearbeitenMartin Aschaber Gunter Guglberger Karl Sporschill Brucken in Tirol Studienverlag Innsbruck Wien Bozen 2010 ISBN 978 3 7065 4957 8 S 12 13 134 135 Walter Frenzel Steinkasten und Schmiedeeisen In Innsbruck Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt Nr 8 1977 S 12 Digitalisat Wilhelm Eppacher Die Innbrucken in Innsbruck 1 Fortsetzung In Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Nr 1 Janner 1954 S 6 7 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Innbrucke Innsbruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alte Innbrucke In Structurae Innbrucke Landeshauptstadt auf tirolensien atEinzelnachweise Bearbeiten Franz Heinz Hye Muhlauer Brucke 1581 1981 In Innsbrucker Stadtnachrichten Nr 7 1981 S 16 Digitalisat Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Bd 2 1140 1200 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2012 ISBN 978 3 7030 0485 8 S 282 ff Nr 758 Franz Heinz Hye Nur Historie ohne Aktualitat In Innsbrucker Stadtnachrichten Nr 6 1980 S 2 5 Digitalisat Innsbruck im Osterreichischen Stadteatlas Mittelalterliche Innbrucke kam bei IKB Bauarbeiten ans Tageslicht Pressemitteilung der Innsbrucker Kommunalbetriebe vom 26 Februar 2016 Land Tirol und Lebensministerium Innsbruck und das Hochwasser PDF 3 7 MB Josefine Justic Das Innbruckentor In Innsbrucker Stadtnachrichten Nr 12 17 Dezember 1981 S 16 Digitalisat Innsbruck vor hundert Jahren In Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck Nr 6 Juni 1950 S 7 Digitalisat Pionierbrucke zur raschen Entlastung In Innsbruck Nr 8 1977 S 1 Digitalisat Wettbewerb fur eine neue Innbrucke In Innsbrucker Stadtnachrichten Nr 7 1980 S 11 Digitalisat Das Ergebnis des Wettbewerbes zum Neubau der Innbrucke In Innsbrucker Stadtnachrichten Nr 3 1981 S 8 9 Digitalisat Neubau der alten Innbrucke ubergeben In Innsbrucker Stadtnachrichten Nr 5 18 Mai 1983 S 1 Digitalisat Im Mai uber Pionierbrucke zum Baggersee In Innsbrucker Stadtnachrichten Nr 3 16 Marz 1983 S 1 Digitalisat Start der Generalsanierung Innbrucke Abgerufen am 21 August 2023 Start der Generalsanierung Innbrucke Abgerufen am 21 August 2023 Monatelange Sanierung der Innbrucke In tirol ORF at red 8 Juli 2021 abgerufen am 21 August 2023 a b c Irmgard Plattner Kultur und Kulturpolitik In Michael Gehler Hrsg Tirol Land im Gebirge Zwischen Tradition und Moderne Geschichte der osterreichischen Bundeslander seit 1945 Band 6 3 Bohlau Verlag Wien 1999 ISBN 978 3 205 98789 5 S 294 298 a b Gunter Bakay Rudi Wach s Innbruckenkreuz Zur Geschichte einer verblassten Erregung In Tiroler und Sudtiroler Kulturabteilungen Hrsg Kunst im offentlichen Raum Kulturberichte 2013 2014 aus Tirol und Sudtirol Bozen Innsbruck 2014 S 111 115 PDF 9 MB a b Jesus ganz nackt Umstrittenes Kruzifix in Innsbruck religion orf at vom 25 September 2007 Umstrittenes Kreuz auf Innbrucke aufgestellt tirol orf at vom 22 September 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Innbrucke Innsbruck amp oldid 238957967