www.wikidata.de-de.nina.az
Reinhold Stecher 22 Dezember 1921 in Innsbruck 1 29 Janner 2013 ebenda war ein osterreichischer Theologe und Bischof der Diozese Innsbruck Reinhold Stecher 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach seiner Matura in Innsbruck und Ableistung des Reichsarbeitsdienstes trat er im Jahr 1939 in das Priesterseminar in St Michael in Matrei am Brenner ein Nach Auflosung des Seminars durch die Gestapo studierte er am Stift St Georgen am Langsee in Karnten weiter Wegen einer verbotenen Wallfahrt nach Maria Waldrast wurde Stecher 1941 zwei Monate lang in einem Gestapo Gefangnis inhaftiert Ursprunglich fur KZ Haft vorgesehen wurde er stattdessen zur Wehrmacht eingezogen Er leistete Fronteinsatze in Karelien Lappland und Norwegen Stecher wurde verwundet und trat nach der Ruckkehr im Spatherbst 1945 in das Priesterseminar Canisianum ein Am 19 Dezember 1947 empfing er in Schwaz 2 die Priesterweihe Es folgten Tatigkeiten als Prafekt Lehrer und Seelsorger 1951 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert Seit 1958 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung AV Raeto Bavaria Innsbruck im OCV welche 1908 von seinem Vater Heinz Stecher gegrundet worden war Er war Mitglied weiterer Innsbrucker Verbindungen In den Jahren 1956 bis 1981 war Stecher Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck und parallel ab 1968 Professor fur Religionspadagogik an der Padagogischen Akademie des Bundes 1965 bis 1970 war er Spiritual im Priesterseminar der Diozesen Innsbruck und Feldkirch Die Bischofsernennung erfolgte im Dezember 1980 durch Papst Johannes Paul II als Nachfolger von Bischof Paulus Rusch Die Bischofsweihe spendete ihm am 25 Januar 1981 Paulus Rusch Mitkonsekratoren waren der Bischof von Bozen Brixen Joseph Gargitter und der Bischof von Feldkirch Bruno Wechner Sein Wahlspruch war Servire et confidere Dienen und Vertrauen In der Osterreichischen Bischofskonferenz war Bischof Stecher viele Jahre zustandiger Referatsbischof fur die Referate Caritas und Frauen Zugleich war Stecher Vertreter der Osterreichischen Bischofskonferenz in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz Als Nachfolger von Bischof Stecher wurde Alois Kothgasser am 10 Oktober 1997 bestellt Als Bischof trat Stecher fur einen integrativen Fuhrungsstil ein Er betonte seine Diozese in einem Geist des Miteinander leiten zu wollen und setzte sich fur eine Mitsprache des Diozesanvolks uber die verschiedenen Gremien ein Stecher setzte 1988 der Legende vom angeblichen judischen Ritualmord am Anderl von Rinn ein Ende indem er den diesbezuglichen Kult verbot Papst Paul VI hatte bereits in den 1960er Jahren die Verehrung des Anderl von Rinn untersagt da es sich bei den Reliquien um eine Falschung handelt In seine Amtszeit fiel weiters der Besuch von Johannes Paul II in Innsbruck und die Seligsprechung der beiden Martyrerpriester Otto Neururer und Jakob Gapp 1993 unterzeichnete er die von SOS Mitmensch initiierte Petition gegen die von der FPO uber ein Volksbegehren angestrebte Verscharfung der Asylgesetzgebung Kurz vor Ende seiner Amtszeit 1997 schrieb Stecher anlasslich eines Dekrets des Vatikans uber Restriktionen in der Mitwirkung von Laien im pastoralen Kirchenalltag in einem ursprunglich nicht zur Veroffentlichung bestimmten Brief Rom habe das Image der Barmherzigkeit verloren und sich das der reprasentativen und harten Herrschaft zugelegt und attestierte der Kirchenleitung ein theologisches und pastorales Defizit Es herrsche die Tendenz so Stecher menschliche Ordnungen und Traditionen hoher zu werten als den gottlichen Auftrag 3 2011 sprach sich Stecher fur die Moglichkeit aus auch Verheiratete zu Priestern zu weihen und bezeichnete den Aufruf zum Ungehorsam der osterreichischen Pfarrer Initiative als breitgestreutes flachendeckendes Anliegen das man nicht einfach ignorieren durfe 4 Stecher galt als begeisterter Bergsteiger 5 Autor und Maler Einige seiner Werke zierten in den vergangenen Jahren die jahrlichen Weihnachtsbriefmarken der Osterreichischen Post 6 7 8 9 10 auch zu Weihnachten 2012 11 Am 29 Janner 2013 verstarb Bischof Stecher in einem Innsbrucker Krankenhaus 12 Er wurde am 2 Februar 2013 in der Krypta des Innsbrucker Domes beigesetzt 13 Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenEhrenzeichen des Landes Tirol 1981 Ring des Landes Tirol hochste Auszeichnung des Landes 1987 Ehrenburger der Stadt Innsbruck 1993 Grosses Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern fur Verdienste um die Republik Osterreich 1993 Ehrendoktorwurde der Philosophischen Fakultat der Universitat Innsbruck fur seine Verdienste um die Schaffung eines Klimas der Toleranz und des Dialogs 1994 Ehrenburger der Gemeinde Velipoja in Albanien fur seine Verdienste um die Dorfentwicklung insbesondere Kirchenbau und Wasserversorgung 2003 Predigtpreis des Verlags fur die Deutsche Wirtschaft 2010 Grossoffizier des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem Ehrenmitglied der Freunde der Theologischen Kurse 14 Benennung des Bischof Reinhold Stecher Platzes in Innsbruck 2013 15 Literatur BearbeitenMartin Kolozs Die Bischofe von Innsbruck Paulus Rusch Reinhold Stecher Alois Kothgasser Manfred Scheuer Hermann Glettler Verlag der Wagner schen Universitatsbuchhandlung Innsbruck 2018 Martin Kolozs Tiroler Volksbischof Schriftsteller und Maler Bischof Dr Reinhold Stecher 1921 2013 Biographie des Monats im Rahmen des Projekts Osterreichisches Biographisches Lexikon Janner 2018 Andreas R Batlogg Klaus Egger Hg Dank an Reinhold Stecher Perspektiven eines Lebens Tyrolia Verlag Innsbruck 2002 ISBN 3 7022 2413 0 Manfred Scheuer Brunnenbauer und Wanderprediger Zum 90 Geburtstag von Reinhold Stecher in Reinhold Stecher Der Gletscherhahnenfuss Hoffnung und Ermutigung durch eine kleine Blume Tyrolia Verlag Innsbruck 2013 S 111 117 Martin Kolozs Bischof Reinhold Stecher Leben und Werk Styria Verlag Wien 2015 ISBN 978 3 222 13490 6 Martin Kolozs Zur hoheren Ehre Die Tiroler Priesterdichter Reimmichl Bruder Willram Josef Weingartner und Reinhold Stecher Biographien Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2017 Josef Gelmi Leben und Wirken von Bischof Reinhold Stecher im kirchenpolitischen Kontext In Der Schlern Jg 92 2022 Heft 3 S 39 52 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Reinhold Stecher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Reinhold Stecher auf catholic hierarchy org abgerufen am 30 Januar 2013 Viele Wege fuhren zu Gott Einer uber die Berge Zum 5 Todestag von Bischof Reinhold Stecher von Martin Kolozs in Gedanken fur den Tag auf Radio O1 29 Januar bis 3 Februar 2018 Radio Vatikan Menschen in der Zeit Reinhold Stecher Menschen in der Zeit Reinhold Stecher Interview mit Martin Kolozs vom 19 Dezember 2016 Reinhold Stecher im Zeitzeugen Geprach 30 November 2013 Teil I mit Elmar Oberhauser tirolertageszeitung Einzelnachweise Bearbeiten Dr Reinhold Stecher Webprasenz von predigtpreis de archiviert vom Original am 21 Februar 2014 abgerufen am 2 Juli 2010 Biographie von Bonifaz Madersbacher Webprasenz von ordenonline de abgerufen am 3 Mai 2012 Bernhard Potter Bischof attackiert Rom taz de 15 Dezember 1997 Alt Bischof fur Verheiratete als Priester auf ORF Tirol vom 1 Dezember 2011 abgerufen am 22 Juni 2012 Festrede zum 150 Jahr Jubilaum des Osterreichischen Alpenvereins gehalten am 20 Oktober 2012 im Wiener Rathaus Abgerufen am 5 Dezember 2012 Eintrag zu Weihnachtsmarke 2005 im Austria Forum als Briefmarkendarstellung Eintrag zu Weihnachtsmarke 2006 im Austria Forum als Briefmarkendarstellung Eintrag zu Weihnachtsmarke 2009 im Austria Forum als Briefmarkendarstellung Eintrag zu Weihnachtsmarke 2010 im Austria Forum als Briefmarkendarstellung Eintrag zu Weihnachtsmarke 2011 im Austria Forum als Briefmarkendarstellung Eintrag zu Weihnachtsmarke 2012 im Austria Forum als Briefmarkendarstellung In memoriam Alt Bischof Reinhold Stecher Diozese Innsbruck 29 Janner 2013 Letztes Geleit fur Alt Bischof Reinhold Stecher in der Tiroler Tageszeitung vom 2 Februar 2013 abgerufen am 18 Marz 2020 THEOLOGISCHE KURSE Verstorbene Ehrenmitglieder Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 26 Juni 2019 abgerufen am 27 Marz 2018 Bischof Reinhold Stecher Platz eingeweiht iPoint Archiv der Universitat Innsbruck 25 Oktober 2013VorgangerAmtNachfolgerPaulus RuschBischof von Innsbruck 1980 1997Alois Kothgasser SDBNormdaten Person GND 120136422 lobid OGND AKS LCCN n86864105 VIAF 59223941 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stecher ReinholdKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Geistlicher romisch katholischer Theologe Bischof von InnsbruckGEBURTSDATUM 22 Dezember 1921GEBURTSORT InnsbruckSTERBEDATUM 29 Januar 2013STERBEORT Innsbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhold Stecher amp oldid 232424061