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KlassenzeichenBootsmasseLange uA 4 50 mBreite uA 1 51 mTiefgang max 0 85 mMasthohe 7 1 mGewicht segelfertig 140 kgSegelflacheSegelflache am Wind 10 m Grosssegel 10 m SonstigesTakelungsart CatYardstickzahl je nach Ausf 110 112 oder 114Klasse olympisch seit 1952Das Finn auch zur naheren Erlauterung Finn Dinghy oder Finn Dingi ist ein olympisches Ein Mann Segelboot Es wurde 1949 von dem schwedischen Bootskonstrukteur Rickard Sarby entworfen Von den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki bis zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wurde das Finn als Einmannjolle bei den olympischen Segelwettbewerben eingesetzt 1 Riss Finn Dinghy Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bootsbauer 2 Rumpf 3 Regatta und Wettfahrten 3 1 Olympische Spiele 3 2 Ranglisten Regatten 4 Classic Finns 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Januar 1949 organisierte die Finnische Yacht Vereinigung Finnish Yachting Association FYA einen Konstruktionswettbewerb fur eine neue olympische Einmann Jolle fur die bevorstehenden Olympischen Sommerspiele 1952 in Helsinki Finnland Die Firefly Jolle der Olympischen Spiele von 1948 und die O Jolle der Olympischen Spiele von 1936 gefiel den skandinavischen Seglern nicht so gut In dem Austragungsland Finnland der Olympischen Spiele waren die Snipe Jollen sehr verbreitet in Danemark gab es eine grosse Flotte von Pirat Jollen Norwegen hatte Snipe Jollen und viele Oslojollen In Schweden gab es im Suden durch die Nahe zu Danemark viele Pirat Jollen und im Osten einige Snipe Jollen Zahlenmassig am bedeutendsten waren aber ca 500 Segelkanus die kein anderes skandinavisches Land hatte Der Konstruktionswettbewerb der FYA fur eine neue olympische Jolle orientierte sich daher in erster Linie an der Idee eine neue innerskandinavische Jolle zu finden als eine brauchbare Jolle fur die Olympischen Segelwettbewerbe zu kreieren Die Finnen uberliessen uneigennutzig alle technischen Details den Schweden da sie der Meinung waren diese hatten die grosseren Kompetenzen auf dem Gebiet der Konstruktion kleinerer Boote 2 Rickard Sarby gewann den Wettbewerb nach einer Reihe von Testwettfahrten mit einem Entwurf Fint das sich als die schnellste Jolle herausgestellt hatte In der Rumpfform erinnerte die Jolle stark an ein Kanu und war betont einfach gehalten Am 15 Mai 1950 entschied die Finnish Yachting Association das Fint als eine olympische Einmann Jolle zu ubernehmen Der Name wurde in Finn Flosse geandert und als Segelzeichen wurden zwei blaue Wellen verwendet Spater erwarb die FYA die uneingeschrankten Rechte das Finn zu bauen 2 Rickard Sarby lieferte neben den 1 1 Entwurfen auch den ersten Prototyp In der Finn Klasse wird seit 1952 ohne Unterbrechung um olympische Medaillen gekampft Alle namhaften Segler der Welt haben in ihrer Seglerkarriere mal in der Bootsklasse Finn um vordere Platzierungen gekampft Die erste Goldmedaille und zwei weitere in Folge in dieser Bootsklasse gewann der Dane Paul Elvstrom der die Entwicklung des Finn uber viele Jahre durch eigene Innovationen wesentlich dominierte 3 Von 1949 bis 1960 wurden die Rumpfe aus Holz gefertigt ab 1961 waren Kunststoffrumpfe von der internationalen Klassenorganisation offiziell zugelassen worden Trotzdem gewann 1964 der Osterreicher Hubert Raudaschl den Gold Cup mit einem selbstgebauten Holzrumpf Die Masten wurden weiterhin aus Holz gefertigt Der fuhrende Designer war Jorg Bruder 4 aus Brasilien der spater auch Aluminium Masten herstellte Zu den Olympischen Spielen im Jahr 1972 vor Kiel wurden dann fur alle Segler identische Aluminium Masten der Firma Needlespar eingefuhrt 3 Bootsbauer Bearbeiten Die Rumpfe wurden von folgenden Bootsbauern hergestellt 3 Fairey Marine Grossbritannien 1955 1964 baute mehr als 100 Rumpfe die besonders haltbar waren sodass viele heute noch existieren viele Rumpfe wurden zum individuellen Endausbau an die Segler geliefert Votterl Starnberger See Das Segelmagazin Yacht berichtete 1980 dass einige Segler des SC Worthsee mit finanzieller Unterstutzung des DSV bei Votterl die ersten deutschen Finns in Auftrag gegeben hatten Der Komplett Preis habe 1 600 DM betragen 400 DM habe der Zuschuss des DSV betragen VEB Yachtwerft Berlin baute ab 1956 bis 1990 hunderte DDR Finns in Serie ca 100 Stuck pro Jahr ursprunglich in Holzbauweise spater ab ca 1970 aus GFK Zahlreiche Boote gingen in den Export in RGW Lander insbesondere in die UdSSR Bootswerft H Schreiber Berlin Kopenick baute ab den 1970er Jahren ca 10 Stuck pro Jahr Finn Eigenkonstruktionen bis Ende der 1980er Jahre im Auftrag des DDR Leistungssports FES fur DDR Club Segler Jochen Schumann gewann auf Schreiber Finn Olympia Gold 1976 zahlreiche Schreiber Finns sind noch heute in nationaler Klasse auf deutschen Revieren Elvstrom Finns Danemark bis Mitte der 1970er Jahre einer der ersten Kunststoffrumpfe die sehr erfolgreich waren Pearsson Grossbritannien 1962 1973 bauten die Brot und Butter Finns und konnten niemals wettbewerbsfahige Olympia Boote platzieren Die Firma Dunhill nutzte eine Flotte dieser Finns fur Finn Finder Nachwuchs Sichtungsregatten Tiptree Marine Essex Grossbritannien 1967 1969 die Rumpfe waren nicht so gut wie die von Pearson und zu schwer fur den Spitzensport wurden aber fur Club Flotten genutzt Butler Grossbritannien 1967 1968 es wurden wenige Rumpfe gebaut ahnlich in der Qualitat der Pearson Boote aber erfolgreicher Sie wurden uberwiegend fur Club Regatten genutzt Newport USA Newport Finns die fur ihre Schnelligkeit bekannt waren wurden nur bis ca 1968 gebaut Teel USA Teel Finns die als Nachfolger der Newport Finns galten waren ebenfalls sehr schnell und qualitativ hochwertig Besonders bekannt war das Teel Finn G1 des Hamburgers Thomas Jungblut der mit dem Boot bei hochrangigen Regatten sehr gute Resultate erzielte Lanaverre Frankreich Lanaverre Finns wurden von 1961 bis Anfang der 1980er Jahre hergestellt Mit einem funf Jahre alten Lanaverre Finn G 1573 wurde Wolfgang Gerz 1980 Deutscher Meister Die Lanaverre Rumpfe bestanden aus GFK in Sandwichbauweise Das Deck bestand aus Bootsbausperrholz Roga Spanien Barcelona Roga Finns zahlten in den 1970er Jahren zu den schnellsten Booten und wurden insbesondere durch die grossen Erfolge von Luis Doreste Blanco bekannt Ende der 1970er Jahre als die Vanguard Finns dominierend wurden konnten die Roga Finns immer noch mithalten Roga baut keine Finns mehr sondern 420 er Europe Vaurien Estel und Optimist Raudaschl Finn Osterreich Hubert Raudaschl der zehnmal an Olympischen Spielen teilnahm und ausser zwei Silbermedaillen unter anderem funf Europameister und zwei Weltmeistertitel holte baute nach eigener Aussage von 1965 bis 1972 ca 770 Finns in Holzleistenbauweise die in den 1960er Jahren sehr erfolgreich waren und auf allen funf Kontinenten gesegelt wurden Das bekannteste Raudaschl Finn ist Willi Kuhweides Darling mit dem er 1966 und 1967 Weltmeister wurde Darling ist im Schiffahrtsmuseum Bremerhaven ausgestellt 5 Peter Taylor Grossbritannien produzierte sehr gute Holzrumpfe Er baute als erster einen Finn mit Doppelboden Die Rumpfe waren sehr erfolgreich und dominierten 1976 den Gold Cup und die Weltmeisterschaften Er baute fast alle in Grossbritannien registrierten Finns von 1979 bis 1993 Bootswerft Hein Elmshorn Gustaf Hein baute zunachst geplankte Finns und baute auch formverleimte Rumpfe aus Kurt Hein baute ab 1971 GfK Finns mit Sperrholzdeck und Plichtboden teils in GfK oder Sperrholz Hein Finns gelten als qualitativ besonders hochwertig Das letzte Hein Finn wurde 1985 hergestellt Bootswerft Mader Deutschland baute sehr gute Holzrumpfe und wurde durch die Kunststoff Rumpfe fur die Olympischen Spiele 1972 weltweit bekannt Vanguard Finns USA Ab 1975 von den Brudern Peter und Olaf Harken Harken Inc produziert Vanguard stellte auch die Finns fur die Olympiade in Los Angeles 1984 und Barcelona 1992 her Die Rumpfe wurden erst mit Holzboden und spater mit Doppelboden gefertigt Es wurden diverse sehr erfolgreiche Designs produziert Die Firma stellte uber viele Jahre die erfolgreichsten Finns weltweit Devoti Finns nach 1993 beendeten Tim Tavinor England der die Boote baute und Luca Devoti Silbermedaillengewinner 2000 der fur den Vertrieb zustandig war die Dominanz der Vanguard Finns aus den USA Heute wird der Rumpf des Finn von der Bootswerft Mader Deutschland Devoti Sailing Tschechien Pata Ungarn Ch Wilke Schweiz und JIbetech USA hergestellt wo auch das Lemieux Finn produziert wird Auch in Brasilien werden Finn Dinghys hergestellt Stand 2009 Eine neue Zeit fur das Finn Dinghy begann 1993 mit der Einfuhrung des Carbon Mastes der Reduzierung des Mastgewichtes von 10 5 auf 8 kg 1994 und den Segeln aus dem Material Mylar im Jahr 1998 Die Segelnummern werden bei dieser Bootsklasse seit 1993 nicht mehr in der Reihenfolge der Herstellung des Bootes sondern personlich vergeben Rumpf BearbeitenDie im September 1950 erstmals in schwedischer Sprache erlassenen Klassenregeln Class Rules enthielten ausschliesslich Bestimmungen uber die Holzbauweise mit Karweelbeplankung die aufgrund gleichmassiger Plankenstarken zu einer konstanten Dicke der Beplankung fuhrte Dies gilt wohl auch fur die spater aus formverleimtem Sperrholz hergestellten Boote 1961 Mit der Zulassung glasfaserverstarkten Kunststoffes GFK als Rumpfmaterial liessen sich aufgrund unterschiedlicher Laminatstarken Finnrumpfe herstellen die im Bug und Heckbereich sehr leicht waren Der vertikale Schwerpunkt wurde durch Materialkonzentration im Unterwasserschiffsbereich nach unten verlagert Diese Boote erwiesen sich als schneller da der hydrodynamische Widerstand in der Welle aufgrund schwacherer Stampf oder Nickbewegungen geringer war Die Wirksamkeit des Riggs wurde gesteigert da Mast und Segel ruhiger im Wind standen Um Chancengleichheit herzustellen und im Interesse langlebiger Finnrumpfe war die Finnklasse gezwungen neue Vermessungsbestimmungen einzufuhren Die Regelanderungen Rule Changes von 1962 1964 sollten das Finn wieder so nahe wie moglich an das Karweel beplankte Boot angleichen indem das Buggewicht vorgeschrieben und ermittelt wurde Ein bei Spant 3 unterstutztes Boot musste ein Buggewicht von mind 21 kg aufweisen Die vertikale Gewichtsverteilung wurde ebenfalls vorgeschrieben und bei der Vermessung uberpruft Auf die Scheuerleiste Schandeck gestellt durfte das Boot mit allen Ausgleichsgewichten max 50 cm von der vertikalen Flache balancieren 1973 wurde vom Chairman Technical Committee Gilbert Lamboley der Pendeltest zur Bestimmung der Massenverteilung eingefuhrt und zwar angeblich um Doppelbodenboote sowie die Sandwichbauweise zu ermoglichen und um die Vermessung einfacher und schneller zu gestalten 1996 1997 Das Rumpfgewicht samt Schwert wurde um 5 kg auf 120 kg gesenkt Die Kielbander bis auf das Vordere entfallen Ein 8 mm starkes Schwert wird vorgeschrieben 2008 Das Rumpfgewicht samt Schwert wird von 119 auf 116 kg gesenkt und elektronische Kompasse werden zugelassen Regatta und Wettfahrten BearbeitenOlympische Spiele Bearbeiten 1964 konnte Willi Kuhweide fur die Bundesrepublik Deutschland den Olympiasieg erringen 1976 war Jochen Schumann deutscher Olympiasieger fur die DDR 1972 Walter Mai mit einem Hein Finn Platz 12 1984 Wolfgang Gerz Platz 5 2000 sowie 2004 Michael Fellmann nbsp Olympiasieger mit dem Finn Dinghy 1952 Danemark nbsp Paul Elvstrom 1956 Danemark nbsp Paul Elvstrom 1960 Danemark nbsp Paul Elvstrom 1964 Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch nbsp Willi Kuhweide 1968 Sowjetunion 1955 nbsp Walentin Mankin 1972 Frankreich nbsp Serge Maury 1976 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Jochen Schumann 1980 Finnland nbsp Esko Rechardt 1984 Neuseeland nbsp Russell Coutts 1988 Spanien nbsp Jose Luis Doreste 1992 Spanien nbsp Jose van der Ploeg 1996 Polen nbsp Mateusz Kusznierewicz 2000 Vereinigtes Konigreich nbsp Iain Percy 2004 Vereinigtes Konigreich nbsp Ben Ainslie 2008 Vereinigtes Konigreich nbsp Ben Ainslie 2012 Vereinigtes Konigreich nbsp Ben Ainslie 2016 Vereinigtes Konigreich nbsp Giles Scott 2020 Vereinigtes Konigreich nbsp Giles ScottListe der Olympiasieger im Segeln Ranglisten Regatten Bearbeiten Ausser den Ranglistenregatten 6 und den nationalen Meisterschaften werden jahrlich der Goldcup Weltmeisterschaft sowie die Masters Weltmeisterschaft der uber 39 jahrigen Finnsegler und die Europameisterschaften ausgetragen Die deutsche Rangliste 7 fur die ca 65 Ranglistenregatten gewertet werden umfasste 2010 ca 160 Segler die an 9 oder mehr Wettfahrten teilgenommen hatten Classic Finns BearbeitenFur altere Finn Dinghys die bei aktuellen Ranglistenregatten nicht mehr konkurrenzfahig sind bietet sich im Freizeitbereich die Teilnahme an Yardstickregatten an Aufgrund unterschiedlicher Yardstickzahlen besteht fur Finn Oldies mit Holz oder Aluminiummast annahernde Chancengleichheit Seit 2007 gelten die folgenden Yardstickzahlen Finn mit Carbonmast und beliebigem Segel 110 Finn mit Aluminiummast mit beliebigem Segel 112 Finn mit Holzrigg mit Dacronsegel 114 nbsp Modernes Finn Dinghy nbsp Lemieux Finn mit Carbon Wing Mast und Foliensegel nbsp Hein Finn Bj 1980 mit GFK Rumpf Holzdeck Dacronsegel nbsp Raudaschl Finn Bj 1972 in Holzleistenbauweise mit FoliensegelSiehe auch BearbeitenListe der Bootsklassen Liste der olympischen Medaillengewinner im FinnLiteratur BearbeitenFinn Fibel Curd Ochwadt Klasing Co 1967 FINNLOG 1 Edited by Peter MOHILLA 1986 FINNatics The History and Techniques of Finn Sailing Edited by Robert Deaves First Edition 1999Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Finn dinghy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien International Finn Association englisch Deutsche Finnsegler Vereinigung Osterreichische Finnvereinigung Schweizer Finnsegler Vereinigung Klassenbestimmungen bei World Sailing englisch Foto Paul Elvstrom im Surf im Finn Dinghy D6 Interview mit Ben Ainslie inklusive Foto im FinnEinzelnachweise Bearbeiten Hungarian Finn Class Association History of the International Finn Association 1950 58 Memento vom 8 April 2009 im Internet Archive engl Abgerufen am 8 Marz 2009 a b Die Geschichte des Finn Dinghy von Rickard Sarby abgerufen am 8 Marz 2009 Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 30 August 2007 abgerufen am 1 Juni 2015 a b c British Finn Association Classic Finns engl Abgerufen am 8 Marz 2009 Geschichte der Finnklasse http www finnclass org the finn history of the finn http www finn dinghy de finns Darling index htm Regattaseriendaten 2009 Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 16 Juni 2009 abgerufen am 1 Juni 2015 Rangliste Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 21 Juni 2012 abgerufen am 1 Juni 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Finn Bootsklasse amp oldid 237205990