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Das Palais des Beaux Arts de Lille Palast der Schonen Kunste von Lille auch Musee des Beaux Arts de Lille ist ein Kunstmuseum in der nordfranzosischen Stadt Lille Das 1809 eroffnete Museum beherbergt Sammlungen zur Fruhgeschichte Antike und zur bildenden Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart Es zeigt Werke der Malerei und Bildhauerei Zeichnungen Fotografien Kunstgewerbe Munzen und Stadtmodelle Das Palais des Beaux Arts befindet sich seit 1892 am Place de la Republique in einem eigenen Museumsgebaude das seither mehrfach erneuert und erweitert wurde Das Gebaude ist seit 1975 denkmalgeschutzt und als Monument historique gelistet Hauptfassade des Palais des Beaux Arts de Lille Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sammlungen 2 1 Fruhgeschichte und Antike 2 2 Europaische Malerei 2 2 1 Malerei des 14 bis 16 Jahrhundert 2 2 2 Malerei des 17 Jahrhunderts 2 2 3 Malerei des 18 Jahrhunderts 2 2 4 Malerei des 19 Jahrhunderts 2 3 Malerei des 20 und 21 Jahrhundert 2 4 Grafische Sammlung 2 5 Sammlung europaischer Skulpturen 2 6 Keramiken und weiteres Kunstgewerbe 2 7 Stadtmodelle 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Modell des Palais des Beaux Arts nbsp Prasident Jacques Chirac bei der Wiedereroffnung des Museums 1997Als 1775 in Lille eine Academie des Arts eroffnet wurde kam zugleich die Idee auf ein Kunstmuseum zu begrunden Die Eroffnung eines Museums erfolgte jedoch erst mehrere Jahrzehnte spater im Zusammenhang mit der Franzosischen Revolution Nach der Beschlagnahmung von Kunstwerken bei Adeligen und aus kirchlichem Besitz wurde fur den Raum Lille ein zentrales Lager im ehemaligen Klostergebaude des Couvent des Recollets eingerichtet 1792 schlug der ortliche Maler Louis Joseph Watteau vor diesen Bestand der Offentlichkeit als Museum zur Verfugung zu stellen 1793 wurden 20 Gemalde aus dem Lager des Couvent des Recollets aus weiteren Klostern Adelspalasten und funf Bilder aus der Kirche Sainte Marie Madeleine im grossen Saal der Academie des arts ausgestellt Diese Ausstellung war jedoch nicht fur die Offentlichkeit zuganglich sondern nur fur den Unterricht der Akademiestudenten vorgesehen Unter der Regierung von Napoleon Bonaparte erfolgte 1801 mit dem Chaptal Erlass der Beschluss zu Grundung von 15 Museen in der Provinz Zu den hierbei genannten Stadten gehorte auch Lille Diese Museen erhielten in der Folge Kunstwerke aus verstaatlichtem Besitz zugewiesen Das Museum in Lille wurde 1803 von der Stadt begrundet eroffnete allerdings erst 1809 fur die Offentlichkeit in der Kapelle des Couvent des Recollets 1850 zog das Museum in das nach Planen von Charles Benvignat erbaute neue Rathaus der Stadt um Hier stand dem Museum die komplette zweite Etage zur Verfugung Unter der Leitung des Kurators Edouard Reynart wuchs der Bestand des Museums von 188 Werken im Jahr 1841 auf 715 Arbeiten im Jahr 1875 Der Bestand stieg nicht nur quantitativ an Reynart gelang es beispielsweise 1873 mit dem Ankauf von zwei Gemalden von Francisco de Goya zwei Spitzenstucke fur die Sammlung zu sichern Da der Platz fur die stetig anwachsende Kollektion im Rathaus bald nicht mehr ausreichte beschloss die Stadt einen Museumsneubau als Palais des Beaux Art Palast der Schonen Kunste zu errichten Zur Finanzierung wurde 1882 eine stadtische Lotterie veranstaltet die 2 8 Millionen Franc einbrachte Aus einem Wettbewerb gingen schliesslich die Pariser Architekten Edouard Berard und Fernand Delmas mit ihrem Entwurf als Sieger hervor Der 1885 begonnene Bau im dekorativen Beaux Arts Stil wurde jedoch wegen unzureichender finanzieller Mittel nicht vollstandig fertiggestellt sodass bei der Eroffnung 1892 ein geplanter Gebaudeflugel fehlte Wegen Baumangel kam es bereits 1895 zur kompletten Schliessung des Hauses das erst 1898 mit erneuerter Heizungs und Luftungsanlage wiedereroffnet wurde Wahrend des Ersten Weltkrieges kam es 1914 zu erheblichen Beschadigungen des Museums durch Granatbeschusse Nach der Einnahme von Lille durch deutsche Truppen wurden einzelne Kunstwerke gestohlen 1917 und 1918 kam es zum Abtransport von Teilen der Sammlung nach Brussel Das Museum konnte erst 1924 nach umfangreichen Instandsetzungsarbeiten unter der Leitung von Emile Theodore wieder fur die Offentlichkeit offnen Ab 1932 begannen Arbeiten zur Uberdachung des Innenhofes des Museums um weitere Ausstellungsflachen zu gewinnen Das von Louis Mollet entworfene Atrium konnte 1935 eroffnet werden Im Zweiten Weltkrieg blieb das Museum unbeschadigt 1949 schenkte Maurice Masson seine bedeutende Kunstsammlung mit Werken der Impressionismus dem Museum Seine Tochter Denise Masson erganzte 1974 diese Stiftung um weitere bedeutende Werke 1991 wurde das Museum wegen dringendem Renovierungsbedarf geschlossen Unter der Leitung der Architekten Jean Marc Ibos und Myrto Vitart erfolgte ein sechsjahriger Umbau der 220 Millionen Franc kostete 1997 eroffnete das Museum in Gegenwart des Staatsprasidenten Jacques Chirac wieder fur die Offentlichkeit Das Museum verfugt nunmehr uber 22 000 m Flache wovon 12 000 m fur Ausstellungszwecke zur Verfugung stehen 2004 als Lille eine der beiden Kulturhauptstadte Europas war zeigte das Palais des Beaux Arts eine umfangreiche Ausstellung mit Werken des flamischen Malers Peter Paul Rubens Mit 301 287 Besuchern 1 war dies die bisher erfolgreichste Schau des Museums Weitere bedeutende Ausstellungen widmeten sich 2004 der Malerin Berthe Morisot 2007 dem Maler Philippe de Champaigne 2011 dem Maler Louis Leopold Boilly 2014 dem agyptischen Pharao Sesostris III Sammlungen BearbeitenFruhgeschichte und Antike Bearbeiten Bereits 1824 wurde in Lille ein Musee d Archeologie et de Numismatique Museum fur Archaologie und Numismatik gegrundet Dessen Bestande gelangten 1892 in das Palais des Beaux Arts Heute zeigt die Museumsabteilung fur Fruhgeschichte und Antike Objekte von der Steinzeit bis zur galloromischen Kultur Zu den altesten Objekten gehoren Fundstucke wie ein bei Quievy entdeckter Feuerstein aus dem Altpalaolithikum oder ein Klingenkern aus der Jungsteinzeit der in Le Grand Pressigny geborgen wurde Ebenfalls in der Jungsteinzeit entstanden ist eine Axt aus Hirschgeweih die im Stadtgebiet von Lille ausgegraben wurde Aus der Bronzezeit besitzt das Museum eine verzierte Sichel die nahe der belgischen Grenze in Wattignies gefunden wurde Da dieses Objekt stilistisch mit ahnlichen Stucken aus England vergleichbar ist zeugt es moglicherweise von einem fruhen kulturellen Austausch auf beiden Seiten des Armelkanals Umfangreich ist die Sammlung altagyptischer Objekte im Palais des Beaux Arts Diese stammen zumeist aus Ubertragungen von staatlichen Sammlungen Hierzu gehoren Objekte aus Ausgrabungen vom Anfang des 20 Jahrhunderts die Albert Gayet in Antinoupolis durchgefuhrt hat und Fundstucke aus Nubien die von einem Team der Universitat Lille III im Zusammenhang mit dem Bau des Assuan Staudamms gerettet wurden und danach als Geschenk Agyptens an Frankreich fielen Unter den Exponaten befindet sich unter anderem eine Totenmaske aus dem Faijum der obere Teil einer Uschebti einer Frau aus Amarna ein Sarkophag und eine goldene Halskette aus Mirgissa im heutigen Sudan ein Sandsteinrelief mit Ibiskopfen aus der Regierungszeit des Pharaos Ramses II ein Kindersarkophag aus der 18 Dynastie und ein Mumienportrat eines romischen Soldaten Bei den Objekten in der Sammlung aus dem antiken Griechenland handelt es sich vor allem um verschiedene Keramiken Dazu gehort eine Lekythos Parfumvase mit einer Hermesdarstellung oder eine schwarzfigurige Vase mit Augenverzierung und moglicherweise einer Darstellung des Dionysos Eine weitere schwarzfigurige Keramik ist ein auf drei Fussen ruhendes Exaleiptron mit einer reichen Figurendarstellung des Trojanischen Krieges Beispielhaft fur die etruskischer Kunst im Palais des Beaux Arts ist eine aus dem Louvre uberwiesene schwarze Amphore aus dem 7 Jahrhundert v Chr Durch zahlreiche Funde in Nordfrankreich ist die Galloromische Kultur im Museum reprasentiert So wurde 1858 bei Bauarbeiten an der Kirche von Estaires ein langlicher Stein mit lateinischen Inschriften entdeckt der als Miliarium eine Distanzsaule an einer romischen Strasse identifiziert wurde Weiterhin findet sich in der Sammlung beispielsweise eine Bronzebuste des romischen Sonnengotts Sol Invictus aus Bavay und drei Bronzestatuetten aus Thiennes die die Gottheiten Mars Mercurius und vermutlich Jupiter darstellen nbsp Totenmaske aus dem Faijum nbsp Kindersarkophag aus der 18 Dynastie nbsp Sarkophag aus Mirgissa nbsp Mumienportrat eines romischen Soldaten nbsp Dreifussige Exaleiptron mit Darstellung des Trojanischen KriegesEuropaische Malerei Bearbeiten Die Abteilung fur europaische Malerei im Palais des Beaux Arts de Lille umfasst den Zeitraum von der Gotik bis zur Gegenwart Malerei des 14 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten Zu den fruhesten Beispielen europaischer Malerei im Museum gehoren die in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts entstandene Apostelbildnisse Paulus Matthaus Judas Thaddaus des Katalanen Ramon Destorrents Weiterhin gibt es einen kleinen Flugelaltar aus dem Umkreis des lombardischen Malers Cristoforo Moretti mit der Darstellung des gekreuzigten Jesus der Maria mit dem Kind und mit mehreren Heiligen und eine Anfang des 15 Jahrhunderts gemalte Dreifaltigkeit des Spaniers Jacomart Zu den fruhen Hohepunkten der Sammlung des Palais des Beaux Arts zahlen vor allem die Gemalde Der Weg ins Paradies und Hollensturz der Verdammten des Niederlanders Dirk Bouts Unter den Werken der italienischen Renaissance finden sich eine Grablegung Christi von Girolamo Marchesi und eine Thronende Jungfrau mit Kind von Ambrogio di Baldese Eine Jungfrau mit Kind gibt es in der Sammlung auch von den florentiner Kunstlern Bartolomeo di Giovanni und Bastiano Mainardi Die venezianische Malerei des 16 Jahrhunderts ist vertreten durch ein Bildnis eines venezianischen Senators von Jacopo Tintoretto Die Jungfrau und zwei Engel betrauern Christus Das Martyrium des Heiiligen Georg und eine Paradies Studie von Paolo Veronese Von dem in Spanien tatigen Maler El Greco besitzt das Museum die Werke Jesus im Olivenhain und Heiliger Franziskus Ein Beispiel deutscher Malerei des 16 Jahrhunderts ist das Vanitasmotiv Schadel und Beinknochen in einer Nische von Bartholomaus Bruyn dem Alteren nbsp Ramon Destorrents Paulus Matthaus Judas Thaddaus nbsp Umkreis des Cristoforo Moretti Gekreuzigter Jesus Maria mit dem Kind und mehrere Heilige nbsp Dirk Bouts Hollensturz der Verdammten nbsp Girolamo Marchesi Grablegung Christi nbsp Jacopo Tintoretto Bildnis eines venezianischen Senators nbsp Paolo Veronese Die Jungfrau und zwei Engel betrauern Christus nbsp El Greco Jesus im Olivenhain nbsp Bartholomaus Bruyn der Altere Schadel und Beinknochen in einer NischeMalerei des 17 Jahrhunderts Bearbeiten Besonders umfangreich ist die Sammlung mit Werken des Barock darunter vor allem niederlandische und flamische Gemalde So gibt es Personendarstellungen wie das Portrat einer Dame und das Portrat eines Herren von Jan Anthoniszoon van Ravesteyn eine Sitzende Frau von Frans Hals und der Kopf eines alten Mannes von Jan Lievens Von Lievens besitzt das Museum daruber hinaus eine Darstellung des Hl Franziskus Weitere religiose Motive finden sich etwa bei dem Utrechter Caravaggisten Hendrick ter Brugghen von dem es im Museum eine Verspottung Christi gibt oder bei David Teniers dem Jungeren dessen Ankunft eines reichen Mannes in der Holle zum Bestand der Sammlung gehort Hinzu kommen ein Kircheninneres in Delft mit dem Grab von Wilhelm dem Schweiger von Emanuel de Witte und das antike Motiv Der Triumph des Silenos von Gerrit van Honthorst Weiterhin finden sich in der Sammlung Genrebilder wie Student an seinem Schreibtisch Melancholie von Pieter Codde und Eine Frau und ein Dienstmadchen von Pieter de Hooch Hinzu kommt das geschaftige Treiben der Schlittschuhlaufer von Jan van Goyen Die niederlandische Landschaftsmalerei ist vertreten durch das Motiv Hugel mit Weizenfeld von Jacob van Ruisdael fur die Stilllebenmalerei steht exemplarisch das Bild Nach der Jagd von Jan Baptist Weenix nbsp Frans Hals Sitzende Frau nbsp Hendrick ter Brugghen Verspottung Christi nbsp Emanuel de Witte Kircheninneres in Delft mit dem Grab von Wilhelm dem Schweiger nbsp Pieter Codde Student an seinem Schreibtisch Melancholie nbsp Jacob Jordaens Portrat eines Mannes nbsp Anthonis van Dyck Maria von Medici im Exil nbsp Peter Paul Rubens Prometheus in Ketten nbsp Pieter Brueghel der Jungere Volkszahlung zu Bethlehem Bekehrung des PaulusZum reichen Bestand flamischer Malerei gehort eine Werkgruppe von Jacob Jordaens mit Bildern wie Portrat eines Mannes Christus und die Pharisaer Jager inmitten einer Meute von Jagdhunden Ruckkehr des verlorenen Sohnes Raub der Europa Studie mit funf Kuhen Der verlorene Sohn in der Not und Versuchung Magdalenas Auch Peter Paul Rubens ist in der Sammlung mit mehreren Werken vertreten Dazu gehoren die Gemalde Prometheus in Ketten Kreuzabnahme Martyrium der heiligen Katharina Der heilige Franziskus erhalt das Christuskind von Maria Maria Magdalena in Ekstase Heiliger Bonaventura und Heiliger Franziskus in Ekstase Von Anthonis van Dyck besitzt das Museum die Werke Maria von Medici im Exil Kreuzigung und Das Eselswunder Hinzu kommen von Joos de Momper eine Alpenlandschaft von Pieter Brueghel dem Jungeren gibt es eine Volkszahlung zu Bethlehem und die Bekehrung des Paulus Ebenfalls aus dem 17 Jahrhundert stammen ein Heiliger Hieronimus des Spaniers Jusepe de Ribera und eine Verspottung Christi von Lucas Cranach dem Alteren Fur die franzosische Malerei dieser Zeit stehen das Portrait de Jean Baptist Forest von Nicolas de Largilliere und eine Landschaft von Philippe de Champaigne Malerei des 18 Jahrhunderts Bearbeiten Aus dem 18 Jahrhundert besitzt das Museum vor allem Werke franzosischer Kunstler Hierzu gehoren Bilder wie Atalide und Roxane und Psyche von der Liebe verlassen des Hofmalers Charles Antoine Coypel und das typische Rokoko Motiv Scene galante und das Doppelportrat Die Herzogin von Lambesc und ihr Vater der Graf von Brionne von Jean Marc Nattier Weiterhin gibt es Stillleben wie Der silberne Kelch von Jean Simeon Chardin und Stillleben von Fruchten und Trauben in einer Landschaft von Francois Desportes Von Desportes besitzt das Museum zudem das Jagdmotiv Hund vor einem Rebhuhn Ein ahnliches Motiv ist der Mops in einer Landschaft von Jean Baptiste Oudry dessen Portrait d un controleur des guerres sich ebenfalls im Museum befindet Von Jean Baptiste Greuze gibt es das mythologische Sujet Psyche kront die Liebe von Jean Francois de Troy das Genrebild Alte Frau die am Kamin isst Hinzu kommen das Seestuck bei ruhigem Wetter und Sonnenuntergang von Claude Joseph Vernet das legendenhafte Motiv Belisar bittet um Almosen von Jacques Louis David und mehrere Bilder des aus Lille stammenden Malers Jean Baptiste Wicar Aus der Zeit nach dem Sturz der Bourbonen Monarchie stammen eine Reihe von Werken von Louis Leopold Boilly Darunter befinden sich ein Portrait presume de Robespierre Le Triomphe de Marat und ein Selbstbildnis Zu den Werken auslandischer Kunstler des 18 Jahrhunderts gehoren eine Schlafende Nymphe von zwei Satyrn betrachtet von Sebastiano Ricci ein Architektonisches Capriccio von Francesco Guardi mehrere Blumenstillleben der niederlandischen Malerin Rachel Ruysch und das Selbstbildnis des Christian Seybold nbsp Jean Simeon Chardin Der silberne Kelch Stillleben nbsp Alexandre Francois Desportes Hund vor einem Rebhuhn nbsp Claude Joseph Vernet Seestuck bei ruhigem Wetter und Sonnenuntergang nbsp Jacques Louis David Belisar bittet um Almosen 1780 nbsp Sebastiano Ricci Schlafende Nymphe von zwei Satyrn betrachtet nbsp Christian Seybold Selbstbildnis deutschMalerei des 19 Jahrhunderts Bearbeiten Die Sammlung mit Kunst des 19 Jahrhunderts wird vor allem durch die Werke franzosischer Kunstler bestimmt Daruber hinaus finden sich in der Sammlung jedoch auch eine Reihe von bedeutenden Werken auslandischer Maler Zu Beginn des 19 Jahrhunderts entstand das Herrscherportrat Napoleon im kaiserlichen Gewand von Jacques Louis David Wenige Jahre spater um 1810 schuf der Spanier Francisco de Goya die Gemalde El Tiempo und Die jungen Frauen Im Museum finden sich zudem Werke englischer Kunstler aus den ersten Jahrzehnten des 19 Jahrhunderts etwa eine Landschaft von John Constable und Der Brand von Konstantinopel von William Turner Im Palais des Beaux Arts gibt es daruber hinaus eine Gruppe von Gemalden des Spatromantikers Eugene Delacroix Hierzu gehoren Medea das Kinderportrat Anne Claire Pierre das biblische Thema Der Engel Gabriel verlasst Tobias die Skizze Susanna und die Alten und ein Blumenstillleben Die Schule von Barbizon ist im Museum vertreten durch Jean Baptiste Camille Corot von dem sich die Werke Engelsburg Versteckspiel und Der Hirte mit den beiden Ziegen in der Sammlung befinden Hinzu kommen als weitere Maler dieser Schule Theodore Rousseau mit der Landschaft Die Seine bei Villeneuve Saint Georges und Charles Francois Daubigny mit dem Motiv Sonnenuntergang am Ufer der Oise Weitere Werke dieser Gruppe sind La Becquee von Jean Francois Millet Der Schlaf von Pierre Puvis de Chavannes und Entwaffnete Liebe von Narcisso Virgilio Diaz de la Pena Von Gustave Courbet gibt es in der Sammlung mehrere Gemalde Neben dem Bildnis des Malerkollegen Portrat des Amand Gautier und der genrehaften Interieurszene L Apres dinee a Ornans besitzt das Museum die Landschaftsbilder Die Maas bei Freyr Meeresansicht und Le jardin de l abbaye de Loos lez Lille Ein Beispiel auslandischer Landschaftsmalerei der Jahrhundertmitte ist das Bild Schlittschuhlaufer des Niederlanders Johan Barthold Jongkind vom Schweizer Albert Anker zeigt das Museum die romantische Szenerie Im Wald Typische Vertreter der Salonmalerei sind Alexandre Cabanel von dem das Museum das Gemalde Nymphe und Satyr zeigt Jules Bastien Lepage dessen Priamos zu Fussen von Achilles zu sehen ist und Jean Jacques Henner dessen Christus im Grab sich in der Sammlung befindet Weiterhin gibt es Genrebilder wie das Bildnis eines Schafers von Rosa Bonheur oder das an altmeisterliche Gemalde erinnernde Selbstbildnis von Augustin Theodule Ribot nbsp Jacques Louis David Napoleon im kaiserlichen Gewand nbsp Francisco de Goya El Tiempo nbsp Jean Baptiste Camille Corot Engelsburg nbsp Charles Francois Daubigny Sonnenuntergang am Ufer der Oise nbsp Pierre Puvis de Chavannes Der Schlaf nbsp Alexandre Cabanel Nymphe und Satyr nbsp Jules Bastien Lepage Priamos zu Fussen von Achilles nbsp Augustin Theodule Ribot SelbstbildnisDer aus Lille stammenden Maler Emile Auguste Carolus Duran ist mit einem grossen Werkblock im Museum prasent darunter eines seiner Hauptwerke die Dame mit Hund Hinzu kommen die Bildnisse Madame Georges Petit G Feydeau Gustave Tempelaere Emile de Girardin Edouard Reynart Madame Seligmann Alphandery das Portrait de femme rousse die Dame en noir ein Enfant chapeau rogue und das Portrat des spanischen Malers Matias Moreno Weiterhin findet sich von Carolus Duran ein Schlafender Mann das Motiv Der Kuss eine mythologische Hebe das skizzenhafte Henri Ragnault mort sur le champ de bataille und die Kustenansicht Ebbe bei Audresselles Weitere Werke aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts sind das Frauenbildnis La Meditation von Jean Beraud die Darstellung der befreundeten Malerin im Bildnis Berthe Morisot von Edouard Manet und das Portrat der Ehefrau Madame Carriere von Eugene Carriere Die impressionistische Landschaftsmalerei wird im Museum reprasentiert durch die Bilder Morgen in Vetheuil Eisgang bei Vetheuil Blick auf Lavacourt und Houses of Parliament sturmisches Wetter von Claude Monet die Gemalde Port Marly Apres la debacle la Seine au pont de Suresnes und Hiver effet de neige La Route de l Abreuvoir von Alfred Sisley und durch das Motiv Strasse von Versailles nach Louveciennes von Pierre Auguste Renoir Von Renoir gibt es zudem das Bildnis Jeune femme au chapeau noir Von Spatimpressionisten Henri de Toulouse Lautrec besitzt das Museum die Szenerie Im Atelier von Vincent van Gogh das Bild Kuhe das nach dem ebenfalls im Museum befindlichen motivgleichen Bild von Jordaens entstand Zudem ist im Museum als Dauerleihgabe aus dem Pariser Musee d Orsay die pointillistische Landschaft bei Grandcamp von Georges Seurat ausgestellt Daruber hinaus gibt es vom symbolistischen Maler Odilon Redon die Werke Die Stille Der Blick und ein Selbstbildnis nbsp Dame mit Hund nbsp Edouard Manet Bildnis Berthe Morisot nbsp Eugene Carriere Madame Carriere nbsp Claude Monet Houses of Parliament sturmisches Wetter nbsp Alfred Sisley Port Marly nbsp Pierre Auguste Renoir Strasse von Versailles nach Louveciennes nbsp Vincent van Gogh Kuhe nbsp Odilon Redon Die StilleMalerei des 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten In der Sammlung finden sich eine Reihe von Bildern die Anfang des 20 Jahrhunderts geschaffen wurden So gibt es von Emile Bernard die Werke Nach dem Bad der Nymphen Selbstbildnis Frauen am Nilufer und Birnenpfluckerin von Henri Le Sidaner das spatimpressionistische Landschaftsbild Pfarrhaus und Kirche von Gerberoy und von Emile Claus ein Motiv Obstgarten Die Kunstlergruppe der Nabis ist vertreten durch die Gemalde Sitzende Frau von Felix Vallotton Interieur mit Blumen von Edouard Vuillard und Le Cannet von Pierre Bonnard Von Pablo Picasso besitzt das Museum das 1923 entstandene Gemalde Olga au col de fourrure das seine ersten Ehefrau Olga zeigt Das kubistische Bild Femmes au vase bleu schuf Fernand Leger 1935 Etwa zur gleichen Zeit entstanden die stilistisch vollig verschiedenen Werke Die Familie des Kunstlers von Marc Chagall in Anlehnung an den Expressionismus und die abstrakte Komposition Rythme couleur 1076 von Sonia Delaunay Typische Beispiele der franzosischen Nachkriegskunst sind die strichhafte Aktdarstellung Des nus debout von Bernard Buffet und das abstrakte Bild Composition von Serge Poliakoff Aus der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts stammt die im abstrakten Expressionismus ausgefuhrte Darstellung La creation les filles de Leucippe Schopfung die Tochter des Leukippos von Eugene Leroy Zu den jungsten Werken im Museum gehort die 2011 2013 geschaffene Arbeit Une baie pour les yeux de la foi von Jan Fabre Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein Werk der malerei sondern um ein grossformatiges Mosaik aus Ruckenplatten von Kafern mit denen der Kunstler in Form einer uberdimensionalen Briefmarke von Belgisch Kongo auf die koloniale Vergangenheit seiner Heimat hinweist nbsp Emile Bernard Nach dem Bad der Nymphen nbsp Emile Claus Obstgarten nbsp Felix Vallotton Sitzende Frau nbsp Edouard Vuillard Interieur mit Blumen nbsp Pierre Bonnard Le CannetGrafische Sammlung Bearbeiten Das Palais des Beaux Arts verfugt uber einen umfangreichen Bestand an grafischen Arbeiten wie Zeichnungen Pastellbilder Aquarelle Radierungen Drucke und Fotografien Der Bestand ist aus konservatorischen Grunden nicht Teil der Dauerausstellung sondern wird in thematisch wechselnden Prasentationen gezeigt Zu den Hohepunkten gehoren italienische Zeichnungen aus der Renaissance und des Barock Darunter befinden sich mehrere Zeichnungen von Raffael etwa eine Christusstudie eine Studie zur Alba Madonna und eine Federzeichnung Der sitzende Apollo spielt die Leier Von Giorgio Vasari gibt es die Zeichnung Das Martyrium des Heiligen Sigismund die er 1524 als vorbereitende Studie fur ein Altarbild in der Basilica di San Lorenzo in Florenz schuf Hinzu kommt von Michelangelo ein Blatt mit der Zeichnung einer Nische und einer Christusdarstellung sowie eine Studie zur Kuppel des Petersdomes Weiterhin besitzt das Museum von Jacopo da Pontormo eine Kreidezeichnung mit einer Sitzenden Frau und einer Vorhangstudie und eine Rotelzeichnung Mannliche Aktstudien Von Giovanni Francesco Barbieri gibt es die Rotelzeichnung Der tote Christus mit einem Engel und von Federico Zuccari ein Familienportrat Daruber hinaus verfugt das Museum uber einen bedeutenden Bestand an niederlandischen und flamischen Barockzeichnungen Dazu gehoren Arbeiten wie Christus geht auf den Berg Golgatha von Anthonis van Dyck Zwei Pferde von Pieter van Bloemen ein Selbstportrat von Gerrit van Honthorst und Mann und Kind von Peter Paul Rubens Im Bereich der altdeutschen Zeichnungen befinden sich in der Sammlung bedeutende Blatter wie das Bildnis des Lucas van Leyden von Albrecht Durer die Darstellung Heiliger Johannes in der Wuste von Lucas Cranach dem Alteren und das Motiv Das Madchen und der Tod von Hans Holbein dem Alteren Einen grossen Bestand gibt es weiterhin an franzosischen Zeichnungen Hierunter befinden sich Arbeiten von Hubert Robert wie ein Blatt mit Personendarstellungen aus Neapel und die Federzeichnung Grosse Architekturstudie Weitere Zeichnungen sind vorbereitende Arbeiten zu bekannten Gemalden wie Das Massaker der Unschuldigen von Nicolas Poussin Der Schwur der Horatier von Jacques Louis David und Das Floss der Medusa von Theodore Gericault Beispiele fur andere Materialien sind das Aquarell Apotheose des Homer von Jean Auguste Dominique Ingres die Radierung eines Selbstportrats des Spaniers Francisco de Goya oder die Pastellbilder Badende von Jean Francois Millet und Junge Frau mit schwarzem Hut von Pierre Auguste Renoir Beispiele fur Arbeiten des 20 Jahrhunderts sind die 1920 geschaffene Zeichnung Olga mit dem Blumenkranz von Pablo Picasso und der 1947 aufgelegte Druck Jazz von Henri Matisse nbsp Raffael Christusstudie nbsp Michelangelo Studie zur Kuppel des Petersdomes nbsp Giovanni Francesco Barbieri Der tote Christus mit einem Engel nbsp Gerrit van Honthorst Selbstportrat nbsp Peter Paul Rubens Mann und Kind nbsp Albrecht Durer Bildnis des Lucas van Leyden nbsp Jacques Louis David Der Schwur der Horatier nbsp Jean Francois Millet BadendeSammlung europaischer Skulpturen Bearbeiten Zu den fruhen Beispielen der skulpturalen Kunst im Museum gehoren vor allem religiose Objekte So findet sich in der Sammlung eine byzantinische Elfenbeinschnitzerei vom Ende des 10 oder Anfang des 11 Jahrhunderts Sie zeigt die reliefartige Darstellung des gekreuzigten Christus unter einem Baldachin mit der Jungfrau Maria und dem Apostel Johannes zu seinen Seiten Aus dem 12 Jahrhundert gibt es ein spatromanisches Taufbecken aus der ehemaligen Kirche Notre Dame de Cousolre mit Darstellung eines Lowen und dem heiligen Walbert und der heiligen Bertille Um 1160 1165 entstanden ist ein Weihrauchgefass aus Messing mit einem figurativen Aufsatz der drei junge Hebraer zeigt die sich weigern den Konig Nebukadnezar zu ehren Aus dem zweiten Viertel des 14 Jahrhunderts stammt aus einer Pariser Werkstatt eine teilvergoldete Elfenbeinschnitzerei die als Diptychon die wichtigsten Episoden im Leben Christi und der Jungfrau Maria zeigt Ein Aquamanile aus Bronze in der Form eines Lowen stammt aus Nurnberg und wird auf die Zeit um 1400 datiert Donatello ist der Schopfer des um 1435 in Florenz entstandenen Marmorreliefs mit einer Szene aus dem Leben des Heiligen Johannes des Taufers In der als Herodes Fest betitelten Arbeit ist zu sehen wie Salome fur die Gaste eines Banketts bei Herodes Antipas tanzt In der Folge wird ihre Mutter Herodias den Kopf von Johannes der Taufer als Entlohnung fordern Aus dem Raum Luttich stammt die Marmorskulptur Jungfrau das Jesuskind stillend Sie wird dem Meister der Mosan Madonnen zugeschrieben und auf 1330 1350 datiert Einige Jahrzehnte spater um 1480 1490 ist das Altarbild des heiligen Georg entstanden das aus der Alten Pfarrkirche Hl Georg in Bruneck stammt Die farbig gefasste Arbeit aus Kiefernholz zeigt als zentrale Figur den heiligen Georg mit dem Drachen als Nebenfiguren werden der heilige Andreas und ein namentlich nicht bekannter weiterer Heiliger gezeigt Die im 19 Jahrhundert angefugte Predella stammt aus dem 11 Jahrhundert und zeigt Christus in der Mitte und seitlich die gemalten Portrats von Kaiser Heinrich II und seiner Frau Kunigunde Um 1520 schuf der Meister von Elsloo die Eichenholzfigur Der Henker von Heinsberg Die Figur stammt vermutlich aus der Stiftskirche St Gangolf in Heinsberg und war Teil einer Kreuzigungsgruppe Zwei Steinfiguren aus dem 16 Jahrhundert sind im Museum als Les Belles du Nord Die Schonen des Nordens bekannt und stellen die heilige Agnes und Maria Magdalena dar Die Skulpturen wurden erst 2013 bei Ausgrabungen im 30 Kilometer von Lille entfernten Ort Orchies entdeckt Weiterhin gibt es in der Sammlung die Buste des Antoine Louis Lefebvre de Caumartin von Jean Antoine Houdon die bereits im Stil des Klassizismus gehalten ist nbsp Byzantinisch um 1100 Christus die Jungfrau Maria und der Apostel Johannes unter einem Baldachin nbsp Um 1160 1165 Aquamanile in Lowenform nbsp Nurnberg um 1400 Wasserspeier aus der Eglise des Cordeliers im Kreuzgang des Museums nbsp Donatello Herodes Fest nbsp Meister der Mosan Madonnen Jungfrau das Jesuskind stillend nbsp Bruneck um 1480 1490 Altarbild des heiligen Georg nbsp Meister von Elsloo Der Henker von Heinsberg nbsp Jean Antoine Houdon Buste des Antoine Louis Lefebvre de CaumartinEbenfalls dem Klassizismus zugerechnet wird die aus dem Revolutionsjahr 1789 stammende Gipsbuste mit dem Portrat von Charles De Wailly von Augustin Pajou Eine Hinwendung zur Antike findet sich bei vielen Bildhauern in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts auch bei der Themenwahl So gibt es in der Sammlung von Denis Foyatier eine Bronzeskulptur des Spartacus und eine Gipsfigur des Politikers Lucius Quinctius Cincinnatus Im Stil daran anknupfend erscheint die 1854 geschaffene Skulptur des Napoleon Bonaparte von Henri Lemaire Seine uberlebensgrosse teilvergoldete Bronze Napoleon I als Beschutzer der Industrie wendet sich jedoch inhaltlich der Gegenwart zu Als Zeugnis einer Kunstlerfreundschaft kann das von Jean Baptiste Carpeaux 1867 als Bronzemedaillon ausgefuhrte Portrat des Malers und Museumskurators Edouard Reynart gelten Von Frederic Auguste Bartholdi gibt es ein 1875 geschaffenes Gipsmodell vom Denkmal des Lowen von Belfort Heroisch erscheint zudem die 1894 als Bronze ausgefuhrte Reiterfigur Der Reisende von Ernest Meissonier Weitere Arbeiten des ausgehenden 19 Jahrhunderts sind eine Kniende Maria Magdalena aus Mahagoni von Georges Lacombe die glasierte Terrakotta Maske Kopf einer lachenden Frau von Antoine Bourdelle und die Kopffiguren Louise de Massary und Gigante von Camille Claudel Von Auguste Rodin besitzt das Museum eine Reihe von Skulpturen darunter Figuren aus der Gruppe der Burger von Calais in Bronze aber auch verschiedene Marmorarbeiten wie etwa Der gefallene Engel Zu den Beispielen der Kunst des 20 Jahrhunderts gehort eine 1909 geschaffene Bronze Penelope von Antoine Bourdelle mit der er eine Figur aus Homers Odyssee portratierte Aus dem Jahr 1948 stammt die kubistische Figurengruppe Menschlicher Wald von Ossip Zadkine nbsp Augustin Pajou Buste des Charles de Wailly nbsp Denis Foyatier Spartacus nbsp Henri Lemaire Napoleon I als Beschutzer der Industrie nbsp Jean Baptiste CarpeauxDer kaiserliche Prinz und sein Hund Nero nbsp Auguste Bartholdi Der Lowe von Belfort nbsp Jean Louis Ernest Meissonier Der Reisende nbsp Camille Claudel Gigante nbsp Auguste Rodin Der gefallene EngelKeramiken und weiteres Kunstgewerbe Bearbeiten Die Keramiksammlung des Palais des Beaux Arts geht auf Jules Houdoy zuruck der bereits 1869 ein erstes Keramikmuseum in Lille begrundet hatte Zusammen mit weiteren Stiftungen umfasst diese Sammlung im Museum heute mehr als 2500 Objekte Zu den Exponaten gehoren beispielsweise ein um 1550 im italienischen Faenza entstandenes Fayence Apothekengefass mit einer Darstellung des Apollon ein ebenfalls im 16 Jahrhundert gefertigter Bartmannskrug aus Frechen und ein in dieser Zeit in Pays d Auge geschaffener Dachaufsatz aus glasierter Keramik mit reichem Dekorationsschmuck in Form einer Blumenvase und eines Vogels Weiterhin gibt es in der Sammlung verschiedene Stucke aus Limoges Email aus dem 16 Jahrhundert So zeigen zwei Teller Szenen mit dem alttestamentarischen Josef eine andere Email Tafel stellt bildnerisch das Urteil des Paris dar Aus dem 17 Jahrhundert befindet sich sowohl Chinesisches Porzellan als auch nach chinesischen Motiven gefertigte Delfter Keramiken in der Sammlung Zu den schmuckreichen Objekten gehort ein um 1660 1670 in Moustiers aus Fayence gefertigter dekorativer Wandbrunnen Aus Rotterdam kommt eine Gruppe von Bildern auf Keramikfliesen die nach Entwurfen von Cornelis Boumeester entstanden Aus der Zeit um 1720 1760 stammen zwei Tulpenvasen aus Delft mit Griffen in Entenform und Verzierungen mit Vogeln und farbigen Bluten Eine im 18 Jahrhundert gefertigte Fayence Zuckerdose aus der Manufaktur in Sinceny ist in Pagodenform gestaltet und zeigt ebenso wie ein aus Lille stammender Uhrenhalter deutlich den anhaltenden Einfluss einer Chinamode in Europa Beispiele fur die spatbarocke Keramik in Frankreich sind ein blumenverzierter Teller aus Strassburg Teller mit Spielkartenmotiven sowie ein helmformiger Krug aus Lille Aus Brussel stammt eine aus glasiertem Steingut geschaffene Buste der Ceres mit einer Krone aus Weizen nbsp Galerie ceramique Ausstellung mit Porzellanen und weiterer Keramik nbsp Keramik Dachaufsatz aus Pays d Auge nbsp Limoges Email Geburtsszene nbsp Kachelbild mit Flusslandschaft nach Cornelis Boumeester nbsp Keramik aus Lille Teller mit Spielkartenmotiven nbsp Keramik aus Brussel Buste der Ceres nbsp Hector Guimard Chalmont Vase nbsp Michail Wrubel Legende von Mikula und WolgaNeueren Datums sind einige Objekte aus der Zeit des Fin de Siecle Hierzu gehort unter anderen eine um 1900 geschaffene Jugendstil Vase von Hector Guimard Der vor allem als Bildhauer bekannte Kunstler Auguste Rodin schuf den Entwurf fur eine Vase der Porzellan Manufaktur in Sevres Diese so genannte Saigon Vase aus den 1890er Jahren zeigt als Schmuckelement eine Kentauren Darstellung Zu den herausragenden Exponaten gehort eine Kamineinfassung aus glasierte Keramik nach dem Entwurf des Kunstlers Michail Wrubel Er schuf das aus 155 Einzelteilen bestehende Werk im russischen Jugendstil zur Weltausstellung 1900 in Paris wo es mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde Dargestellt ist die bekannte russische Legende von Mikula und Wolga Im Museum gibt es daruber hinaus eine Reihe von weiteren Objekten des Kunsthandwerks Hierzu gehort eine Brusseler Tapisserie aus dem ersten Viertel des 16 Jahrhunderts mit der Darstellung von Ester vor Ahasveros Der Wandteppich gehorte zur ehemaligen Ausstattung des Palais Rihour und ist eines der wenigen Stucke der Inneneinrichtung aus der Zeit vor dem Brand des Gebaudes 1916 Stadtmodelle Bearbeiten nbsp Stadtmodell von OudenardeDas Palais des Beaux Arts de Lille zeigt seit 1997 in einem 700 m grossen Saal unter dem Atrium eine Sammlung von historischen Stadtmodellen im Massstab 1 600 die in der Zeit zwischen dem Ende des 17 Jahrhunderts und dem 19 Jahrhundert entstanden sind Dargestellt sind Stadte und ihre Befestigungsanlagen die teilweise aus der Zeit des Festungsbaumeisters Sebastien Le Prestre de Vauban stammen Die Modelle gehoren zur Sammlung des heutigen Musee des Plans reliefs im Pariser Hotel des Invalides und waren dort uberwiegend seit 1777 eingelagert 1983 regte der aus Nordfrankreich stammende Premierminister Pierre Mauroy an das Stadtmodell von Lille vor Ort auszustellen Kulturminister Jack Lang griff die Idee auf und verband sie mit seiner Strategie der Dezentralisierung der staatlichen Museumsbestande Er schlug vor von den uber 100 in Paris vorhandenen Modellen 40 Ansichten von Stadten aus Nordfrankreich dem heutigen Belgien und den Niederlanden dauerhaft in Lille zu zeigen Die ersten Modelle trafen 1985 1986 im Hospice general de Lille ein Fur die dauerhafte Ausstellung im Palais des Beaux Arts de Lille einigte sich das Museum mit den Pariser Verantwortlichen auf die Prasentation von 15 Modellen Dargestellt sind im Palais des Beaux Arts seither Modelle der franzosischen Stadte Calais Bergues Bouchain Lille Aire sur la Lys Gravelines Avesnes sur Helpe der belgischen Stadte Charleroi Ath Ypern Tournai Menen Oudenaarde Namur und vom niederlandischen Maastricht Von diesen Stadtansichten ist die 1691 geschaffene Darstellung von Calais das alteste und die 1824 1826 erbaute Variante von Avesnes sur Helpe das jungste Modell Eine Besonderheit ist das Stadtmodell von Lille da es im Zusammenhang mit den Befreiungskriegen 1815 zusammen mit anderen Modellen als Beute nach Berlin verbracht wurde Es konnte erst 1948 schwerbeschadigt als einziges der aus Frankreich stammenden Modelle im Berliner Zeughaus geborgen werden Anschliessend gelangte es zuruck nach Paris und wurde danach restauriert Literatur BearbeitenArnauld Brejon de Lavergnee Lille chefs d oeuvre d un grand musee europeen Reunion des Musees Nationaux Paris 1995 ISBN 2 7118 3274 0 Barbara Brejon de Lavergnee Michele Moyne Catalogue des dessins francais du XIXe siecle collection du Palais des Beaux Arts de Lille Reunion des Musees Nationaux Paris 2004 ISBN 2 7118 4735 7 Annie Castier Catalogue des ceramiques du Palais des Beaux Arts de Lille Palais des Beaux Arts de Lille Lille 2008 ISBN 978 2 916373 08 9 Amandine Jeanson Palais des Beaux Arts de Lille Nouvelles editions Scala Paris 2014 ISBN 978 2 35988 116 5 Pierre Maurois Musee de Lille guide de la section des objets d art Editions des Musees Nationaux Paris 1957 Alain Tapie The Palais des beaux arts Lille Fondation BNP Paribas und Reunion des Musees Nationaux Lille 2006 ISBN 2 7118 5223 7 Isabelle Warmoes Les plans en relief des places fortes du Nord dans les collections du Palais des Beaux Arts de Lille Somogy Edition d Art Paris 2006 ISBN 978 2 85056 838 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paintings in the Palais des Beaux Arts de Lille Album mit Bildern Videos und Audiodateien Internetsite des Palais des Beaux Arts de LilleEinzelnachweise Bearbeiten Besucherzahl angegeben in Lille L expo Sesostris III a recu 105 600 visiteurs aux Beaux Arts en trois mois Artikel in der Rubrik Lille Actu auf Actu frNormdaten Korperschaft GND 108328665X lobid OGND AKS LCCN n50051171 VIAF 147296872 50 630555555556 3 0625 Koordinaten 50 37 50 N 3 3 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palais des Beaux Arts de Lille amp oldid 238664922