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Serge Poliakoff russisch Serzh Polyako v 27 Dezember 1899jul 8 Januar 1900greg in Moskau 12 Oktober 1969 in Paris war ein russischer Maler Er gilt als wichtiger Vertreter der Nouvelle Ecole de Paris Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Malerei 3 Rezeption 4 Offentliche Sammlungen 5 Ausstellungen Auswahl 6 Werke 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDie Geschichte Serge Poliakoffs beginnt in Kirgisien im Hinterland Russlands nahe der chinesischen Grenze Dort besass sein Vater Georg Poliakoff grosse Pferdezuchten Dieses naturverbundene Leben mit den Pferden scheint Georg Poliakoff so sehr gepragt zu haben dass er spater als er sich in Moskau niederliess in diesem Bereich Arbeit fand Er wurde Mitglied der kaiserlichen Pferdezucht und mit der Rekrutierung von Pferden fur die kaiserliche Armee beauftragt So war es fast unvermeidlich dass er seine Leidenschaft an seinen Sohn Serge weitergab Nach dem heutigen Kenntnisstand scheint Georg Poliakoff nicht in Kirgisien gelebt zu haben sondern in der Stadt Tula nahe Moskau wo er auch seiner spateren Ehefrau Agrippina Stroukoff begegnete Als dreizehntes Kind kam Serge Poliakoff am 8 Januar in Moskau zur Welt Seine Familie die in Moskau ein angenehmes Leben in Wohlstand fuhrte schien von starkem Zusammenhalt gepragt zu sein Somit unterlag seine Ausbildung die Serge von seinen Eltern erhielt auch den verschiedenen Einflussen seiner Geschwister Die Kinder und Jugendjahre des zukunftigen Malers waren deswegen sehr anregend und lehrreich und forderten die Ausbildung der verschiedenen Facetten seiner Personlichkeit Da seine Mutter sehr musikalisch war wurden die entsprechenden Talente Serge Poliakoffs durch eine ansprechende Musikausbildung gefordert Mit zwolf Jahren spielte der junge Serge bereits perfekt Gitarre Die Liebe zur Malerei oder zumindest das Bedurfnis sich plastisch auszudrucken zeigte sich relativ fruh Mit etwa zwolf Jahren verzierte Serge ein grosser Bewunderer Napoleons sein Zimmer mit Wandmalereien von den grossen Taten seines Helden So besuchte er auch ab 1914 Malkurse in Moskau Jedoch sollte die Revolution im Jahre 1917 dieses erfullte Leben voller Privilegien zutiefst erschuttern und die Studien sowie diesen ersten Lebensabschnitt Serge Poliakoffs beenden 1920 wurde die Lage in Moskau sehr kritisch Georg Poliakoff beschloss seine beiden jungsten Kinder Serge und seine Schwester Sophie mit ihrer Mutter aufs Land zu schicken wo sie bei einer ehemaligen Dienerin untergebracht werden sollten Doch er hatte nicht mit den Planen seines Sohnes gerechnet Dieser hatte insgeheim beschlossen Russland zu verlassen und seine Flucht sorgfaltig geplant Er nutzte das Umsteigen auf einem Bahnhof und unterrichtete seine Schwester von seinen Absichten er bat sie seiner Mutter die er nie wiedersehen sollte nichts zu sagen um nicht an seinem Vorhaben gehindert zu werden und verschwand Er versuchte in der Nacht die Weisse Armee zu erreichen und kam schliesslich nach einer dramatischen Zugfahrt auf der er sich unter einem Kohlenwagen versteckte in Kiew an Es folgten weitere gunstige Wendungen durch die er sich bis zu seinem Onkel Dimitri durchschlagen konnte Zusammen uberquerten sie den Kaukasus wohnten einige Zeit in Tiflis und konnten sich mit ihren musikalischen Talenten den Lebensunterhalt verdienen In Georgien wo seine Tante Nastia eine Sangerin zu ihnen stiess gelang es ihnen schliesslich sich nach Konstantinopel einzuschiffen Uber Sofia Belgrad Wien und Berlin gelangte Poliakoff schliesslich 1923 nach Paris wo er bis auf wenige Jahre sein Leben verbringen sollte In Paris begann er mit einem intensiven Studium der Malerei Seinen Lebensunterhalt verdiente er 1923 1951 als Musiker u a als Gitarrist in russischen Kabaretts Von 1929 an war er an der Pariser Academie Frochot und der Academie de la Grande Chaumiere eingeschrieben 1935 ging er fur zwei Jahre nach London und besuchte erst die Chelsea School of Art danach die Slade School of Art Am 12 Oktober 1969 starb Serge Poliakoff in Paris Malerei BearbeitenZunachst variierte Poliakoff die akademischen Traditionen und bevorzugte gegenstandliche Motive wie Akte Hauser Baume und Ahnliches Nach 1935 fand er sukzessive zur Abstraktion und nutzte Farbe als Farbe ohne gegenstandliche Bezuge Entscheidend beeinflusst wurde er in dieser Richtung von Kandinsky den er bei seiner Ruckkehr nach Paris kennenlernte Durch Sonia und Robert Delaunay lernte er die emotive Qualitat der Farbe schatzen das Interesse fur Simultankontraste wurde geweckt Auch der Bildhauer Otto Freundlich ubte mit seinen gebogenen Farbform Kompositionen massgeblichen Einfluss auf Poliakoffs Bildsprache aus Poliakoff entwickelte eine sehr individuelle Form abstrakter Malerei die bunte Farbflachen nebeneinander stellt In den vierziger Jahren blieb er im graubraunen Farbbereich spater ab 1950 erweiterte er seine Skala um leuchtende gegeneinander abgesetzte Tone In seinem Spatwerk reduzierte er die kraftige Polychromie auf erdfarbene Nuancen und zeigte eine Neigung zur monochromen Gestaltung Rezeption BearbeitenPoliakoffs Werk wurde in den 1950er und 1960er Jahren in den bedeutendsten europaischen und amerikanischen Museen gezeigt Serge Poliakoff war Teilnehmer der documenta II 1959 und der documenta III im Jahr 1964 in Kassel Nach der Einburgerung in Frankreich 1962 erhielt der Kunstler einen eigenen Saal auf der Biennale in Venedig Als exponierter Vertreter der Ecole de Paris wurde Poliakoff besonders in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit geschatzt Die grossen offentlichen Sammlungen Berlin Frankfurt am Main Hamburg Koln Saarbrucken Wuppertal erwarben seine Werke Mit Otto Stangl dem Leiter der Modernen Galerie in Munchen fand er einen Galeristen der mehrere Ausstellungen fur ihn ausrichtete und seine Werke an private Sammler verkaufte 1 Seit den 1970er Jahren trat die amerikanische Kunst in den Vordergrund Poliakoffs Bilder verschwanden in den Magazinen 2 Offentliche Sammlungen BearbeitenPinakothek der Moderne Munchen Sammlung Stoffel Ausstellungen Auswahl Bearbeiten2013 2014 Serge Polikoff Le reve des formes Musee d art moderne de la Ville de Paris Paris 3 2021 Serge Poliakoff Vollendete Peinture Museum Gunzenhauser Chemnitz 4 Werke Bearbeiten1953 Composition en bleu Ol auf Leinwand 116 89 cm Galerie Salis amp Vertes Zurich Salzburg 1956 Composition abstraite Ol auf Holz 116 89 cm Galerie Salis amp Vertes Zurich Salzburg 1957 Composition Ol auf Leinwand 121 85 cm Pinacoteca di Brera Mailand 5 1964 Composition grise et rouge Ol auf Leinwand 160 130 cmLiteratur BearbeitenPoliakoff Katalog zur Ausstellung vom 12 Juni bis 24 Juli 1963 Kestner Gesellschaft Hannover 1963 Serge Poliakoff Retrospektive Hirmer Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 7774 3505 3 Alexis Poliakoff Gerard Schneider Serge Poliakoff Werkverzeichnis der Graphik Editions Galerie Francaise Munchen 1998 ISBN 978 3 00 002049 0 deutsch franzosisch englisch Alexis Poliakoff Gerard Durozoi Serge Poliakoff Monographie Monograph Catalogue Raisonne Acatos 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