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Das Palais Rihour an der Place Rihour in Lille im Departement Nord in der franzosischen Region Hauts de France wurde im 15 Jahrhundert als Residenz der burgundischen Herzoge errichtet Von der Mitte des 17 Jahrhunderts bis ins fruhe 20 Jahrhundert diente das Gebaude als Rathaus Durch mehrere Brande wurden grosse Teile des Palastes zerstort Heute sind noch die Salle des Gardes die Kapelle und die Ehrentreppe erhalten In der Sakristei die wie die Kapelle trotz der Brande erhalten geblieben ist befinden sich Bleiglasfenster mit Fragmenten aus dem 15 und 16 Jahrhundert Bereits im Jahr 1875 wurde das Palais Rihour als Monument historique in die Liste der Baudenkmaler in Frankreich aufgenommen Palais RihourBleiglasfenster in der Sakristei Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Salle des Gardes 2 2 Ehrentreppe 2 3 Kapelle 3 Bleiglasfenster 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenNachdem im Jahr 1451 das Palais de la Salle der alte Palast der Grafen von Flandern zum grossen Teil durch einen Brand zerstort worden war erwarb der burgundische Herzog Philipp der Gute 1453 ein inmitten der Arme der Deule gelegenes Grundstuck in der Nahe der heutigen Grand Place in Lille um dort seine neue Residenz zu errichten Im Jahr 1664 wurde das Gebaude verkauft und das Rathaus in den einstigen Herzogspalast verlegt in dessen Nordflugel die Ratsherren tagten Als dieser im Jahr 1700 durch einen Brand zerstort wurde baute man die Kapelle zum Sitzungssaal um 1756 richtete ein weiterer Brand grossen Schaden vor allem am Westflugel an 1847 wurde der Architekt Charles Cesar Benvignat mit dem Neubau des Rathauses beauftragt Er liess mit Ausnahme der Kapelle des Treppenturms und der Ehrentreppe samtliche alten Bauten abreissen Ein Brand im Jahr 1916 zerstorte auch diesen Rathausneubau Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das heutige Rathaus an der Place Roger Salengro neu errichtet Im Erdgeschoss des Palais Rihour ist heute die Touristeninformation Office de Tourisme untergebracht Architektur BearbeitenSalle des Gardes Bearbeiten nbsp Gotische TurumrahmungDer Raum wird durch drei achteckige Pfeiler aus Granit unterteilt und von einem Kreuzrippengewolbe gedeckt Ehrentreppe Bearbeiten Die bald nach 1453 errichtete Ehrentreppe erstreckt sich auf rechteckigem Grundriss mit geradlinigen Stufenfluchten und Podesten uber funf Etagen Jede Etage wird durch grosse Fenster beleuchtet Diese sind in Nischen eingeschnitten in denen sich gegenuberliegende steinerne Sitzbanke angebracht sind Das Kreuzrippengewolbe des Treppenhauses wird von skulptierten Konsolen aufgefangen Kapelle Bearbeiten nbsp KapelleDie Kapelle liegt uber der Salle des Gardes Sie hat eine Lange von 18 Metern und eine Breite von zehn Metern Das einschiffige Langhaus ist in zwei Joche unterteilt und mundet in einen funfseitig geschlossenen Chor In die Wand sind 14 von Korbbogen uberspannte Nischen eingeschnitten Die Bogenzwickel sind mit den Emblemen der Herzoge von Burgund verziert Kronen ineinanderverschlungene I fur Isabel von Portugal die dritte Gemahlin Philipps des Guten und Spruchbander Bleiglasfenster Bearbeiten nbsp Wurzel Jesse FensterDas Wurzel Jesse Fenster stammt aus der Kirche Saint Pierre in La Couture im Departement Pas de Calais Es wurde aus Bruchstucken des 15 und 16 Jahrhunderts zusammengesetzt und im 19 und 20 Jahrhundert erganzt Durch die Attribute und Inschriften sind die meisten der Konige eindeutig zu erkennen z B Konig David Konig Ozias Konig Josaphat Konig Salomon Die Anordnung der Konige wurde bei den Restaurierungen verandert Auf einem Fenster sind die Heiligen Margareta von Antiochia Katharina von Alexandrien Cacilia von Rom und auf zwei Scheiben die hl Barbara von Nikomedien mit ihren Attributen dargestellt Das Fenster stammt ebenfalls aus der Kirche Saint Pierre in La Couture 1862 wurden die Scheiben von der Glasmalerei Charles Leveque in Beauvais restauriert Die Arbeiten wurden von Charles Gaudelet fortgefuhrt Im Schwert der hl Katharina findet sich die Signatur Ch Gaudelet und die Jahreszahl 1868 Auf einem weiteren Fenster sind ein Monch und ein Bischof dargestellt der sein abgeschlagenes Haupt in Handen halt nbsp Monch nbsp Bischof nbsp Cacilia von Rom nbsp Margareta von AntiochiaLiteratur BearbeitenOdile Canneva Tetu Caroline Denis Michel Herold Le Palais Rihour et ses vitraux Itineraires du Patrimoine Lille 1999 ISBN 2 84393 018 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palais Rihour Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Palais Rihour in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch 50 635472 3 062061 Koordinaten 50 38 7 7 N 3 3 43 4 O Normdaten Geografikum GND 4607994 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palais Rihour amp oldid 238707610