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Das Mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat war ein Wirtschaftskartell mit Sitz in Leipzig Als Vereinigung von Unternehmen der Montanindustrie im mitteldeutschen Braunkohlerevier sollte es die Forderung den Eigenverbrauch und den Absatz seiner Mitglieder fur Rohkohle Briketts Nasspresssteine und Koks regeln Das Syndikat bestand von 1909 bis 1913 in Rechtsform einer Gesellschaft mit beschrankter Haftung und von 1919 bis 1942 zusatzlich als Korperschaft des offentlichen Rechts Ehemaliger Kartellsitz des Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikats am Nordplatz 11 in LeipzigObwohl das Syndikat ab 1919 ein staatliches Zwangskartell war wies es zeit seines Bestehens von allen deutschen Kohlesyndikaten die geringste Geschlossenheit und geringste innere Stabilitat auf Zu den bedeutendsten Mitgliedern zahlten die bohmischen Kohlemagnaten Ignaz und Julius Petschek die das Syndikat anfangs bekampften spater als Wettbewerbsinstrument fur sich nutzten Die Machtubernahme durch die Nationalsozialisten anderte grundsatzlich nichts an dem bestehenden Kartellsystem Jedoch fuhrte ab 1939 die Mobilisierung und Umstellung der deutschen Volkswirtschaft auf totale Kriegsproduktion zu einer Reorganisation des Wirtschaftslenkungsapparats weshalb im Jahr 1942 die Liquidation des Syndikats eingeleitet wurde Die endgultige Auflosung erfolgte auf Befehl der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland am 20 Mai 1946 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Vereinigungsbestreben 3 Syndikat von 1909 4 Kriegswirtschaft 1914 1918 5 Staatliches Zwangssyndikat 6 Syndikatsvertrage 7 Marktakteure 8 Entwicklung ab 1933 9 Auflosung 10 Verwaltungsgebaude 11 Weblinks 12 Literatur 13 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenWirtschaftskartelle darunter Kohlensyndikate waren in Deutschland bis 1945 legal und genossen Rechtsschutz Sie entwickelten sich seit dem spaten 19 Jahrhundert in nahezu allen Branchen und vielen Landern zu einer regularen Form der firmenubergreifenden Kooperation Vor allem Unternehmen der Grundstoffindustrie schlossen sich nach den Erfahrungen der sogenannten Grunderkrise sowie der darauf folgenden Phasen wirtschaftlicher Instabilitat zu diversen Kartellen zusammen Diese Entwicklung wurde von der Reichsregierung durch eine kartellfreundliche Rechtsprechung sowie von den Banken stark unterstutzt welche die Bildung von Kartellen einer sonst falligen Marktbereinigung durch Firmenzusammenbruche favorisierten Breite Gesellschaftskreise waren von der positiven Wirkung von Kartellen uberzeugt Dazu zahlten auch Arbeitnehmer und Gewerkschaften die geregelte Markte und Produktion dem ungehemmten Wettbewerb vorzogen da damit mehr Arbeitsplatzsicherheit und regelmassige Einkunfte verbunden waren Die anschwellende Konzentrationsbewegung im mitteldeutschen Braunkohlengebiet mit ihren zunehmenden Aufschlussen neuer und immer grosserer Kohlenfelder hatte eine Produktionssteigerung zur Folge mit der die Nachfrage nicht mehr Schritt halten konnte Das Missverhaltnis zwischen Angebot und Nachfrage fuhrte zu Preisunterbietungen durch welche Unternehmer gezwungen waren mittels weiterer Erhohung der Produktion einen Ausgleich fur die infolge der fallenden Preise entgangenen Gewinne zu schaffen Dazu erhielt die mitteldeutsche Braunkohle Konkurrenz britischer Steinkohle vor allem aber bohmischer Braunkohle Um in den deutschen Markt zu dringen verkauften die auslandischen Handler ihre Kohle zu Dumpingpreisen 1 Der vernichtende Wettbewerb druckte den Preis unter die Rohstoffgewinnungskosten fugte zahlreichen Unternehmen schwere Verluste zu und fuhrte zur Einschrankung oder volligen Stilllegung von Betrieben Bergwerke die auf schwacher finanzieller Grundlage und unter Inanspruchnahme hoher Kredite entstanden waren brachen vollig zusammen Ein Beispiel hierfur ist die Grube Elise II im Geiseltal deren Aufschluss im Jahr 1902 und Stilllegung zwolf Monate spater erfolgte Mit den hohen Kapitalverlusten und Schwankungen ging ein Abgleiten der Lohne ein extremes Hire and Fire und eine wachsende Arbeitslosigkeit einher Zur Sicherung des Kapitalrisikos strebte daher eine steigende Zahl mitteldeutscher Bergwerksunternehmer Zusammenschlusse und gemeinsame Vereinbarungen fur eine gleichmassige Preis und Absatzgestaltung an 2 Wahrend bis zum Jahr 1919 fur Montanunternehmen die Kartellbildung freiwillig erfolgte trat nach Grundung der Weimarer Republik das Kohlenwirtschaftsgesetz in Kraft welches die deutsche Kohlenwirtschaft unter die Oberaufsicht des Staates stellte und die Bildung von Zwangssyndikaten vorschrieb Unternehmenskartelle galten nicht als schadlich sondern wurden von vielen Zeitgenossen als modernes und positives Wirtschaftsinstrument angesehen Anders als heute ging die Lehrmeinung davon aus dass mit Kartellbildungen die Entstehung von Monopolen verhindert werden konne Speziell fur den mitteldeutschen Braunkohlenbergbau hielten Wirtschaftswissenschaftler Ende der 1920er Jahre fest dass ohne das Syndikat ein ruinoser Preiskampf entstehe bei dem nicht nur die wenigen noch vorhandenen kleinen Unternehmen untergehen wurden sondern auch viele grossere Aktiengesellschaften Fuhrende Volkswirte waren davon uberzeugt dass ein ruinoser Wettbewerb zu schweren gesamtwirtschaftlichen Schaden fuhrt Die Erfahrungen hatten gezeigt dass selbst grosse Unternehmen unter Verwendung aller verfugbaren finanziellen Ressourcen die Preise weit unter Selbstkosten herabsetzten um bei Absatzkampfen mithalten zu konnen Deshalb sollten durch die Bildung von Kartellen eine Stabilitat der Preise und die Existenzsicherung einer Vielzahl kleiner und grosser Marktteilnehmer erreicht werden Daruber hinaus sollte die Zwangskartellierung wahrend der Weimarer Zeit eine Zunahme der nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland bestehenden Kapitalarmut sowie einen Ausverkauf deutscher Unternehmen und den Abfluss von Gewinnen ins Ausland verhindern 3 4 Vereinigungsbestreben BearbeitenDie ersten Braunkohlenverbande in Mitteldeutschland erstreckten sich ausschliesslich auf bestimmte Teilgebiete Im Norden des Gebiets entstanden 1892 die Magdeburger Generalkonvention und die Helmstedt Oscherslebener Konvention Vier Jahre spater wurde der Rohkohleabsatz im Helmstedt Magdeburger Revier einer gemeinsamen Verkaufsstelle vereinigter Braunkohlenwerke in Magdeburg ubertragen die aufgrund ihres losen Aufbaus nur von kurzer Dauer war Im Jahr 1900 erfolgte die Grundung des Braunkohlensyndikats zu Helmstedt und im Jahr 1902 die Grundung des Magdeburger Braunkohlensyndikats Im Suden des mitteldeutschen Gebietes in dem zahlreiche Gruben dicht beieinander lagen und die dem Wettbewerb der bohmischen Handler am meisten ausgesetzt waren Versorgungskampf um die Industriebetriebe und Privathaushalte der Stadte Leipzig und Dresden erfolgte im Jahr 1890 von 21 Bergwerksunternehmen die Grundung des Vereins Sachsisch Thuringischer Braunkohlenwerke Die Vereinigung verlegte im Sommer 1904 ihren Sitz nach Halle bei gleichzeitiger Umbenennung in Preisvereinigung mitteldeutscher Braunkohlenwerke Die Gruben im Bornaer Revier und Meuselwitz Altenburger Revier schlossen sich ebenfalls im Jahr 1904 zu einem Kartell dem Verkaufsverein der sachsischen Braunkohlenwerke mit Sitz in Leipzig zusammen und traten noch im selben Jahr als eine in sich geschlossene Gruppe der Preisvereinigung mitteldeutscher Braunkohlenwerke in Halle bei Dieser Preisvereinigung schloss sich schliesslich noch der im Jahr 1907 im Zeitz Weissenfelser Revier mit Sitz in Halle entstandene Verkaufsverein Thuringischer Braunkohlenwerke an der seine Ursprunge in dem 1884 gegrundeten Weissenfels Zeitzer Bergwerksverein hatte Im Westen Mitteldeutschlands war im Jahr 1905 der Zusammenschluss von sieben Bergwerken zum Verkaufsverein der hessischen Braunkohlenwerke mit Sitz in Kassel erfolgt das in loser Verbindung zum Rheinisch Westfalischen Kohlen Syndikat stand Im Osten des Gebiets dem Bitterfelder Revier bestand seit 1909 ein eigenes Kartell mit dem Namen Verkaufsverein Bitterfelder Braunkohlenwerke Diese Vereinigung erwies sich bis zum Jahr 1919 als ausserst stabil und erfolgreich weil ausnahmslos alle Bergwerksunternehmen im Raum Bitterfeld dem Kartell beitraten die eine massvolle Preispolitik verfolgten 5 Wahrend der Depression der Jahre 1906 und 1908 wurde mehrmals versucht die unterschiedlichen Kartelle im mitteldeutschen Braunkohlerevier zu einem stabilen Syndikat zusammenzufassen Als Vorbild diente das Rheinisch Westfalische Kohlen Syndikat welches als ein Muster der Organisationkunst und uber Jahrzehnte hinweg aufgrund der ausgewogenen Machtbalance zwischen Anteilseignern Management Arbeitnehmern Gewerkschaften und Arbeitgebern weltweit als ein Idealkartell galt 6 Als ungunstige Faktoren fur die Bildung eines gemeinsamen Kartells in Mitteldeutschland erwiesen sich die Ausdehnung des Gebiets und die regionale Aufsplitterung des Bergbaus Das mitteldeutsche Braunkohlerevier war kein engbegrenztes wie das rheinische oder ostelbische Braunkohlerevier sondern verfiel in zahlreiche teilweise weit voneinander entfernte Einzelreviere Die nordlichsten Gruben lagen in der Umgebung von Helmstedt Sie gehorten dem Helmstedt Magdeburger Revier an das sich bis zum Nordrand des Harzes erstreckte Ostlich bildete die Elbe von Magdeburg beginnend bis nach Dresden die Grenze und sudlich gehorte ganz Ostthuringen zum mitteldeutschen Revier Dazu kamen die rund 300 Kilometer von den Kernrevieren entfernten Bergwerke in der Umgebung von Kassel 7 Erschwerend fur die Kartellbildung im mitteldeutschen Bergbau wirkte zudem ein unterschiedliches Bergrecht da das Gebiet in mehreren Gliedstaaten lag Dazu zahlten das Konigreich Sachsen die preussischen Provinzen Sachsen und Hessen Nassau sowie die Herzogtumer Anhalt Braunschweig und Sachsen Altenburg Beispielsweise galt in den Revieren Meuselwitz Altenburg und Zeitz Weissenfels bis zum Jahr 1918 noch die kursachsische Bergordnung wonach der Eigentumer eines Flurstuckes automatisch die Nutzungsrechte fur die darunter liegenden Bodenschatze besass Im restlichen Preussen waren die Bodenschatze Eigentum des Staates 8 In den Gebieten der kursachsischen Bergordnung entstand eine sehr grosse Anzahl einzelner Bergwerke Faktisch besass hier jeder Bauer oder Handwerker mit Landbesitz Schurffreiheit wodurch sich viele dem aufstrebenden Braunkohle Industriezweig zuwandten Auch zahlreiche Unternehmer von Zuckerfabriken oder Ziegeleien erwarben in diesen Regionen Land und eroffneten eigene Gruben Hierin liegt die Ursache der starken Konkurrenz in den mitteldeutschen Revieren sowie die Ursache der fehlenden finanzstarken Montanunternehmen Erst nach 1910 erfolgten Konsolidationen bei denen wenige kapitalkraftige Gesellschaften ubrig blieben 9 Syndikat von 1909 BearbeitenAm 23 Dezember 1909 erfolgte die Grundung des Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikats als GmbH mit Sitz in Leipzig Der Zusammenschluss war massgeblich auf die Initiative und Geschlossenheit der Bergwerksunternehmen aus den Revieren Zeitz Weissenfels Meuselwitz Altenburg und Borna zuruckzufuhren In den Vorstand wurden gewahlt Bergrat Otto Fabian Vorsitzender in seiner damaligen Funktion als Generaldirektor der Zeitzer Paraffin und Solarolfabrik AG Kommerzienrat Otto Solf Besitzer der Bruderzeche Solf AG in Kriebitzsch Johannes August Max Hans Ziervogel Generaldirektor der Bleichert schen Kohlenwerke AG in Neukirchen Wyhra Bergmeister Ludwig Hoffmann Generaldirektor der A Riebeck sche Montanwerke AG 10 Das Syndikat kartellierte fur seine Mitglieder die Absatzgebiete die Forderung Quoten die Preise und den Verkauf von Rohkohle Briketts Nasspresssteinen und Koks 11 Im Rahmen ihrer Mitgliedschaft konnten die beteiligten Unternehmen einzelne Elemente ausschliessen beispielsweise den Vertrieb ihrer eigenen Produkte Von wenigen Ausnahmen abgesehen schlossen sich der Vereinigung nach dem 1 April 1910 alle mitteldeutschen Bergwerke in Sachsen der preussischen Provinz Sachsen und des Herzogtums Sachsen Altenburg an 12 Die Gruben aus dem Revier Kassel traten dem Kartell aufgrund der Entfernung nicht bei die der Reviere Bitterfeld und Helmstedt Magdeburg ab 1911 nur dem Verkauf 13 Trotz des erheblichen Machtzuwachses war auch der erste gemeinsame Zusammenschluss mitteldeutscher Braunkohleunternehmer nur von kurzer Dauer Zwar gelang es den Anteil der bohmischen Kohle von 25 48 1890 auf 7 42 1913 zu verringern jedoch ergriffen die bohmischen Handler Gegenmassnahmen Der auslandischen Konkurrenz drohte durch das Syndikat nicht nur der Ausfall eines grossen Teils ihrer Verkaufsertrage sondern der Verlust des gesamten deutschen Absatzmarktes Um das zu verhindern erwarben die bohmischen Kohlenhandler eigene Bergwerke im mitteldeutschen Revier Als Erster sicherte sich der Duxer Kohleverein Ende 1909 Braunkohlefelder im Bornaer Revier Diesem folgte der Aussiger Industrielle Jacob Weinmann der die Beunaer Kohlenwerke bei Merseburg die Witznitzer Kohlenwerke bei Borna sowie mehrere Kohlenfelder im Halleschen Revier bei Lochau kaufte Diese Unternehmer lehnten eine Teilnahme an dem gebildeten Kartell ab und vertrieben ab Dezember 1909 je nach Bedarf deutsche oder bohmische Kohle zwischen 20 und 25 billiger als die im Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikat verbundenen Unternehmen 14 Anders gingen Ignaz Petschek Aussig und Julius Petschek Prag vor Sie sprengten das Kartell von innen heraus indem sie selbst keine Kohlewerke kauften oder bauten sondern Aktienmehrheiten oder qualifizierte Minderheiten von deutschen Braunkohlengesellschaften erwarben Damit wurden sie stimmberechtigte Syndikatsmitglieder und beanspruchten fur die Gesellschaften an denen sie beteiligt waren hohere Forderquoten sowie eine Herabsetzung der Preise Schon im Jahr 1912 brachten die stark zerstrittenen Bruder auf diesem Wege 27 8 der deutschen Braunkohlenindustrie unter ihre Kontrolle In der Folge begann ein Preiskampf der viele Bergwerksunternehmen in den Ruin trieb Selbst grosse Aktiengesellschaften wie die Zeitzer Paraffin und Solarolfabrik AG die Naumburger Braunkohlen AG die Waldauer Braunkohlen Industrie AG oder die Sachsisch Thuringische AG gerieten durch Dumpingpreise in finanzielle Schieflage und mussten innerhalb kurzer Zeit mit anderen Unternehmen fusionieren Diese bis dahin beispiellose Konzentrationsbewegung in der mitteldeutschen Braunkohlenindustrie fuhrte ab Mitte 1912 zum Zerfall des Kartells Die offizielle Auflosung erfolgte am 31 Marz 1913 In der Folgezeit bildeten sich wieder mehrere kleine Kartelle die allerdings unverandert in starker Konkurrenz zu Aussenseitern aber auch untereinander standen 15 16 17 Kriegswirtschaft 1914 1918 BearbeitenBei Ausbruch des Ersten Weltkriegs bestanden in Mitteldeutschland mehrere Kartelle von rein lokaler Bedeutung Zu nennen sind unter anderem die Meuselwitzer Brikettverkaufsgesellschaft mbH mit Sitz in Leipzig die Bitterfelder Verkaufsvereinigung zu Bitterfeld oder die Helmstedter Braunkohlenbrikett GmbH die sich im Jahr 1918 mit dem Magdeburger Braunkohlen Syndikat zum Magdeburger Braunkohlen Brikett Syndikat vereinte Mehrere Versuche wie im Rheinland ein fur alle Unternehmer umfassendes Gesamtsyndikat in Mitteldeutschland zu schaffen blieben erfolglos Sie scheiterten einerseits an den der Verschiedenheit der Lagerstatten und der gegensatzlichen Abbauverhaltnisse anderseits an der Tatsache dass infolge der wachsenden Kohlenknappheit die Unternehmen wahrend des Krieges jeder Absatzsorgen enthoben waren 18 Der Wegfall der englischen Steinkohleimporte nach Kriegsausbruch sowie der durch Einberufungen zunehmende Mangel an Bergarbeitern fuhrten bei steigender Nachfrage zu einem sinkenden Kohleangebot und schnellen Preissteigerungen Vor dem Hintergrund wachsender Proteste der Bevolkerung erliess der damalige Bundesrat am 12 Juli 1915 eine Verordnung die eine staatliche Rohstoffverwaltung sowie die Moglichkeit einer einheitlichen Preisbestimmung fur Stein und Braunkohle vorsah Um dies zu verhindern schloss sich die Mehrzahl der mitteldeutschen Braunkohleunternehmen sofort nach Verabschiedung des Gesetzes zu einem Kartell unter dem Namen Preisverband Mitteldeutscher Braunkohlenwerke zusammen Faktisch bestand dieses Syndikat jedoch nur auf dem Papier da sich allen voran die grossen Braunkohlegesellschaften der Preisbindung widersetzten 19 Die ungeregelten und standig sich erhohenden Kohlepreise fuhrten wahrend des Ersten Weltkriegs zu einer Versorgungskrise verbunden mit Unruhen und Forderungen breiter Bevolkerungsschichten nach einer Verstaatlichung der Kohleindustrie Neben privaten Haushalten litten Handwerker und Handler besonders unter der Kohlennot da Kleinbetriebe meist als nicht kriegswichtig eingestuft waren und kaum Rohstoffe erhielten In der Presse gerieten wegen Preiserhohungen besonders die Gebruder Petschek in Kritik Durch feindliche Ubernahmen war es ihnen innerhalb kurzer Zeit gelungen in einzelnen Revieren eine Monopolstellung zu erlangen Selbst die wirtschaftsliberale Frankfurter Zeitung mahnte die Petscheks dass der Mensch nicht nur mit hoheren Zwecken wachst vielmehr wachse der Mensch auch mit hoheren Pflichten Nachweislich erhohten verschiedene auslandische Unternehmer die Preise fur Kohle und Briketts da sie als Auslander die Vorgaben der Kriegsrohstoffabteilung unterlaufen konnten 20 21 Bis zum Jahr 1915 brachten Ignaz und Julius Petschek im mitteldeutschen Revier 37 77 und im ostelbischen Revier 43 49 der Briketterzeugung unter ihre Kontrolle Damit bestand real die Gefahr einer Monopolisierung In Sachsen trug das Vorgehen der Petscheks wesentlich zum Erlass des sogenannten Sperrgesetzes vom 21 Oktober 1916 bei Darin wurde zunachst befristet der Verkauf von Bergwerken sowie die Erschliessung neuer und Erweiterung bestehender Kohlenfelder untersagt Am 14 Juni 1918 fuhrte Sachsen das Bergregal ein womit alle Kohlefelder die sich noch nicht im Privatbesitz befanden Landeseigentum wurden In der Folge verkauften die Gebruder Petschek grosse Teile ihrer Beteiligungen an Bergwerken in Sachsen und verlegten ihren Schwerpunkt im mitteldeutschen Revier in die preussischen Provinzen und nach Ostthuringen 22 23 24 Einen Schritt weiter ging die Regierung von Anhalt mit dem am 4 April 1917 in Kraft getretenen Anhaltischen Berggesetz Dieser Erlass raumte dem Land Anhalt das alleinige Recht zur Aufsuchung und Gewinnung von Braunkohle ungeachtet bereits erworbener Berechtigungen nebst einem Vorkaufsrecht an Kohlenwerken sowie die Enteignung im Fall spekulativer Preistreiberei ein Die Gesetzesvorlage hielt dazu unter anderem fest Bohmische Grosskohlenhandler versuchen in planmassigem Vorgehen einen massgebenden Einfluss auf die mitteldeutsche Braunkohlenindustrie zu gewinnen mit dem Ziel die ihr unliebsame Konkurrenz zu beherrschen Damit droht auf diese Weise die rechtlich bestehende Bergbaufreiheit durch ein Privatmonopol zu beseitigen 25 Preussen und die Reichsregierung hielten sich mit Sanktionen aufgrund bestehender deutscher Investitionen in Bohmen zuruck Da sich jedoch mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Bedeutung von Braunkohle fur die mitteldeutsche Rustungsindustrie enorm erhoht hatte beteiligte sich das Deutsche Reich fortan selbst an mehreren Bergbaugesellschaften Dazu zahlte die EWAG die seit 1915 im Auftrag des Reichsregierung das Grosskraftwerk Zschornewitz betrieb um die Reichsstickstoffwerke Piesteritz und andere Industriebetriebe mit Strom zu versorgen Die reichseigene EWAG wuchs in der Folgezeit zu einem der bedeutendsten Energieversorger Deutschlands und erwarb zahlreiche Gruben vor allem im mitteldeutschen Braunkohlerevier 26 Um allgemein die Versorgung zu verbessern wurde im Februar 1917 ein Reichskohlenkommissariat gegrundet wodurch sich jedoch das burokratische Chaos noch verschlimmerte Der Schleichhandel nahm gewaltige Ausmasse an und hebelte die staatlichen Kontrollen aus Letztlich fuhrten die Versorgungsengpasse noch wahrend des Kriegs zu konkreten Planen einer volligen Neuorganisation der Energiewirtschaft 27 28 Staatliches Zwangssyndikat BearbeitenNach der Novemberrevolution versuchten die sozialistischen Parteien einen ihrer wichtigsten Programmpunkte zu verwirklichen die Verstaatlichung der Produktionsmittel An erster Stelle stand die Enteignung von Energieunternehmen und deren Uberfuhrung in Gemeineigentum Obwohl diese Forderungen im Artikel 156 der Weimarer Verfassung und im Sozialisierungsgesetz vom 23 Marz 1919 gesetzlich verankert wurden konnte sich die Nationalversammlung uber die praktische Durchfuhrung nicht einigen Speziell fur die Kohlewirtschaft trat lediglich am 21 August 1919 das zeitgleich mit dem Sozialisierungsgesetz verabschiedete Kohlenwirtschaftsgesetz in Kraft 29 30 Dieses Gesetz stellte zwar die deutsche Kohlenwirtschaft unter die Oberaufsicht des Staates jedoch blieben die Unternehmen im Privatbesitz Anstelle einer Verstaatlichung erfolgte eine Zwangssyndizierung Die Kohlenerzeuger wirtschaftlich zusammengehorender Gebiete wurden verpflichtet sich in Syndikaten zu vereinen Zum 1 Oktober 1919 entstanden hierfur drei halbstaatliche Korperschaften des offentlichen Rechts das Mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat mit Sitz in Leipzig das Rheinische Braunkohlen Syndikat mit Sitz in Koln und das Ostelbische Braunkohlen Syndikat mit Sitz in Berlin Die Kartelle waren dem Reichskohlenrat unterstellt der die Preise Preisnachlasse Lieferbedingungen die regionale Aufteilung der Absatzmarkte Lohne und sonstige Arbeitsbedingungen zentral vorgab Zu den Aufgaben der Syndikate zahlten die Uberwachung der Durchfuhrung der Richtlinien Anordnungen und Entscheidungen des Reichskohlenrats und Reichskohlenverbandes Regulierung der Fordermengen der Mitgliedsunternehmen des Selbstverbrauchs und des Absatzes der Brennstoffe im Rahmen der gegebenen Vorschriften Grundung von zentralen Verkaufsstellen denen die gesamten Erzeugnisse der Mitgliedsunternehmen zum zentralen Vertrieb zur Verfugung gestellt werden sollten 31 Im Ergebnis der staatlichen Eingriffe erhielt die Organisation des Braunkohlenbergbaus im gesamten Reich eine neue Struktur Anstelle der Gliedstaaten des Deutschen Kaiserreiches traten nach Grundung der Weimarer Republik die amtlich so bezeichneten Freistaaten Das mitteldeutsche Braunkohlenrevier umfasste alle westlich der Elbe gelegenen Bergbaugebiete im Freistaat Sachsen Land Thuringen Freistaat Anhalt einschliesslich Landkreis Zerbst Freistaat Braunschweig sowie im Freistaat Preussen die Provinz Sachsen Provinz Hannover und den Regierungsbezirk Kassel Aus Haftungsgrunden hatte die Grundung des Kartells in Form einer Doppelgesellschaft zu erfolgen So waren die Bergwerksbesitzer einerseits in der Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikat GmbH zusammengeschlossen und bildeten anderseits mit dieser GmbH eine Korperschaft des offentlichen Rechts 32 Im mitteldeutschen Braunkohlengebiet erfolgte die Bildung von neun Syndikatsrevieren Magdeburg Helmstedt mit dem Helmstedter Braunkohlerevier Bergamt Braunschweig Halle Saale mit dem Halleschen Revier Bergamt Halle Saale Bitterfeld Dessau mit dem Bitterfelder Revier Bergamt Halle Saale Oberroblingen mit dem Oberroblinger Braunkohlenrevier Bergamt Eisleben Merseburg mit dem Grubengebiet Geiseltal Bergamt Naumburg Saale Borna mit dem Nordwestsachsischen Revier Bergamt Leipzig Meuselwitz Rositz mit dem Meuselwitz Altenburger Braunkohlerevier Bergamt Altenburg Luckenau mit dem Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier Bergamt Zeitz Kassel mit dem Kasseler Braunkohlerevier Bergamt Kassel 33 34 35 Die Kontrolle und die Verwaltung der einzelnen geographisch fest bestimmten Bergreviere erfolgte durch die Bergamter Diese bestanden in Mitteldeutschland teilweise bereits seit dem 16 Jahrhundert Strukturell blieben die Bergamter und deren Reviere bis zum Jahr 1946 im Wesentlichen unverandert wobei im Jahr 1930 an die Stelle des Nordwestsachsischen Reviers das Bornaer Revier Bergamt Borna in Borna trat weil nur noch in dieser Region im Nordwesten von Sachsen Braunkohle abgebaut wurde 36 Zu den grossten Montanunternehmen im mitteldeutschen Braunkohlerevier zahlten unter anderem die A Riebeck schen Montanwerke AG die nach der Ubernahme vieler grosser Montanunternehmen in den Teilrevieren Zeitz Weissenfels Bitterfeld Halle Roblingen und im Geiseltal erhebliche Forderkapazitaten fur die Briketterzeugung Verstromung sowie fur die chemische Veredelung besass Werschen Weissenfelser Braunkohlen AG die vor allem in den Teilrevieren Zeitz Weissenfels Geiseltal Halle Roblingen produzierte und deren Aktienmehrheit sich ab 1916 im Besitz von Julius Petschek befand Anhaltische Kohlenwerke AG AKW mit Produktionsanlagen in den Revieren Halle Roblingen Borna Zeitz Weissenfels Meuselwitz Altenburg deren Aktienmehrheit ab dem Jahr 1918 ebenfalls Julius Petschek erwarb Deutsche Erdol AG DEA die uber erhebliche Forderkapazitaten in den Teilrevieren Geiseltal Meuselwitz Altenburg Halle Roblingen und Borna verfugte und sich stark im Bereich der chemischen Braunkohlenveredelung engagierte Niederlausitzer Kohlenwerke AG deren Aktienmehrheit sich im Besitz von Ignaz Petschek befand und die uberwiegend im ostelbischen Braunkohlerevier aber auch in den mitteldeutschen Teilrevieren Meuselwitz Altenburg sowie Borna uber grosse Produktionskapazitaten verfugte Elektrowerke AG EWAG die als reichseigenes Unternehmen ab dem Jahr 1915 Grosskraftwerke mit eigenen Tagebauen vor allem im Bitterfelder Revier betrieb Braunschweigische Kohlen Bergwerke AG BKW die sich nach vielfaltigen Fusions und Ubernahmeprozessen im Helmstedter Revier sowie im Raum Oschersleben Egeln Nachterstedt konzentrierte Weitere nicht unbedeutende Unternehmen die Anteile oder eigene Bergwerke im mitteldeutschen Braunkohlerevier besassen waren die Michelwerke Allgemeine Elektrizitatsgesellschaft AEG Mansfeld AG Braunkohlen und Brikett Industrie AG Bubiag Solvay AG Didier Werke AG und Salzdetfurth AG 37 38 Syndikatsvertrage BearbeitenAuch nach der Zwangssyndizierung entwickelte sich die Kohlenwirtschaft im mitteldeutschen Raum nicht einheitlich und blieb in ihrer Bedeutung hinter der rheinischen zuruck Die Syndikatsvertrage der mitteldeutschen Braunkohleunternehmen hielten oft nur zwei Jahre Neuverhandlungen uber Quoten zogen sich nicht selten uber Wochen hin Einigung wurde meist erst durch Eingriffe des Reichswirtschaftsministeriums erzielt Vor diesem Hintergrund entstanden formal funf Zwangsgesellschaften die vertragsrechtlich zu unterscheiden sind Mitteldeutsches Braunkohlen Syndikat 1919 GmbH zu Leipzig Mitteldeutsches Braunkohlen Syndikat 1925 GmbH zu Leipzig Mitteldeutsches Braunkohlen Syndikat 1927 GmbH zu Leipzig Mitteldeutsches Braunkohlen Syndikat 1932 GmbH zu Leipzig Mitteldeutsches Braunkohlen Syndikat 1937 GmbH zu LeipzigDas jeweils vorhergehende Syndikat bestand uber teilweise sehr lange Zeitraume als GmbH in Liquidation weiter Daraus ergab sich beispielsweise dass im Jahr 1945 das Mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat 1932 in Liquidation sowie das Mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat 1937 GmbH noch existierte Dabei blieben die Mitglieder des Syndikats bis auf wenige Ausnahmen immer die gleichen Zu den Organen der GmbH zahlten ein Geschaftsfuhrer Direktor ein 33 Mitglieder umfassender Aufsichtsrat sowie die Gesellschafterversammlung Diese setzten sich aus dem Geschaftsfuhrer der GmbH dem Aufsichtsrat der GmbH der Versammlung der Werksbesitzer und den Ausschussen zusammen Die Versammlung der Werksbesitzer war das bedeutendste Organ denn sie konnte standige und nichtstandige Ausschusse mit besonderen Rechten berufen 39 Direktor des Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikats war von 1920 bis 1928 Hermann Garbe Schon der erste Syndikatsvertrag kam in Mitteldeutschland nicht wie vom Gesetzgeber vorgegeben zum 1 Oktober 1919 sondern aufgrund eines Quotenstreits erst zum 1 April 1920 zustande 40 Der Vertrag endete am 31 Marz 1925 Da die Mitglieder sich nicht uber die Fortsetzung einigen konnten drohte das Reichswirtschaftsministerium im Verordnungswege die Syndikatsbildung zu erzwingen Erst am 5 Mai 1925 kam ein Neuvertrag zustande der jedoch bereits nach zwei Jahren scheiterte Dem folgte das Mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat von 1927 das ebenfalls zwei Jahre spater vor seiner Auflosung stand jedoch mittels staatlicher Eingriffe im Jahr 1929 auf funf Jahre zwangsverlangert wurde 41 Allerdings hielt auch dieser Syndikatsvertrag nur zwei Jahre Aufgrund von Preis und Lohnunterbietungen loste das Reichswirtschaftsministerium am 31 Dezember 1931 das Kartell mit Wirkung zum 20 Januar 1932 auf Ein neuer Vertrag kam erst Ende Februar 1932 zustande der bis Februar 1937 hielt Obwohl der dann zum 31 Marz 1937 neu geschaffene Vertrag den mitteldeutschen Braunkohleunternehmen per Zwangsverordnung eine straffere Kartellierung vorschrieb wies das Mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat im Vergleich zu dem ostelbischen vor allem aber rheinischen Syndikat zeit seines Bestehens die geringste Geschlossenheit und Schlagkraft sowie die geringste innere Stabilitat auf 42 Marktakteure BearbeitenDas mitteldeutsche Revier lieferte vor dem Zweiten Weltkrieg ungefahr zwei Funftel das ostelbische und das rheinische je etwa ein Viertel aller deutschen Braunkohlen 43 Der grosste Verbraucher der mitteldeutschen Braunkohle war die chemische Industrie gefolgt von Elektrizitatswerken Kaliwerken und Zuckerfabriken Vor dem Krieg lag der Absatz der geforderten Rohkohle fur die Industrie bei 61 und fur Hausbrand bei 39 44 Dem ersten Syndikatsvertrag in Mitteldeutschland von 1919 1920 gehorten 94 Gesellschaften an 45 Die Mitglieder besassen unterschiedliche Stimmrechte das sich nach ihren Beteiligungen an der GmbH richtete Die Beteiligungen entsprachen der fur den Verkauf festgelegten Menge an Produkten Rohkohle Briketts Koks etc Folglich besassen die Bergwerksunternehmer mit der grossten Fordermenge ein hoheres Stimmrecht womit ein permanenter Quotenstreit uber Forder und Verkaufsmengen verbunden war 46 Die zehn grossten Unternehmen in den mitteldeutschen Syndikatsrevieren wahrend der Weimarer Zeit waren 47 Gesellschafter Rohkohle TonnenVerkaufsbeteiligung Rohkohle TonnenEigenverbrauch z B fur eigene Kraftwerke Briketts TonnenVerkaufsbeteiligung Briketts TonnenEigenverbrauchDeutsche Erdol AG DEA 827 000 201 000 2 145 000 3000A Riebeck sche Montanwerke AG ab 1925 Tochterunternehmen der IG Farben 2 739 000 6 266 000 2 202 000 48 000Allgemeine Elektricitats Gesellschaft AEG 730 000 501 000 818 000 8000Michelwerke 312 000 529 000 1 452 000 5000Julius Petschek 1 406 000 290 000 2 133 000 6000Ignaz Petschek 961 000 145 000 2 842 000 10 000AG Sachsische Werke ASW 244 000 181 000 15 000 0Staatlicher Grubenbesitz 2 009 000 3 015 000 1 005 000 15000Salzdetfurth AG 672 000 455 000 0 0Wintershall 543 000 125 000 102 000 0Der staatliche Grubenbesitz gehorte dem Reich Preussen Anhalt Thuringen sowie Sachsen und bildete innerhalb des Syndikats keine Einheit Zu den grossten Staatsbetrieben im mitteldeutschen Revier zahlten die EWAG die Braunschweigischen Kohlen Bergwerke die Harbker Kohlenwerke Harbke die Leipziger Kohlenwerke AG Kulkwitz die Preussische Bergwerks und Hutten AG Preussag Tollwitz und die Vereinigte Industrieunternehmen AG VIAG Golpa Gemessen an der Fordermenge konnten die A Riebeck sche Montanwerke AG und die Gebruder Petschek den grossten Einfluss auf das mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat ausuben Allerdings spielten fur die Riebeck schen Montanwerke deren Produktionsschwerpunkt die Kohleveredlung Carbochemie darstellte die Quoten fur Rohkohle und Eigenbedarf eine grossere Rolle als bei den Petscheks deren Hauptanliegen hohe Quoten fur die Brikettproduktion beziehungsweise Brikettverkaufsbeteiligung waren In diesem Segment erlangten die Petschek ein Produktions und Verkaufsmonopol 48 So bauten die beiden verfeindeten Bruder nach Grundung der Weimarer Republik ihre Vormachtstellung durch den Erwerb weiterer Aktienpakete an Braunkohlenwerken weiter aus und gewannen bis zum Jahr 1932 einen erheblichen Einfluss auf das mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat Bei ihren Ubernahmen profitierten die Petscheks davon dass sie gemass der Washingtoner Erklarung im Jahr 1918 tschechoslowakische Staatsburger geworden waren Diese neu entstandene Republik erreichte in den Anfangsjahren einen Aufschwung der in einem starken Kontrast zur Hyperinflation in Deutschland und in Osterreich stand 49 50 Zu der Inflation kamen die Verstaatlichungsplane der verschiedenen Reichsregierungen weshalb viele Aktionare es vor allem in den Anfangsjahren der Weimarer Republik als Risiko ansahen ihre Bergbauaktien zu behalten und ihre Anteile unter dem Marktwert an die Petscheks verkauften Gegen Ende der 1920er Jahre kontrollierten die Gebruder 50 Prozent der europaischen Kohlenerzeugung und 30 Prozent der deutschen Braunkohlenwerke Ostlich der Elbe schwankte ihr Anteil zwischen 66 und 70 Prozent Als marktbeherrschend galten in Mitteldeutschland die Werschen Weissenfelser Braunkohlen AG und die Anhaltischen Kohlenwerke An beiden Gesellschaften besass Julius Petschek die Aktienmehrheit 51 52 Aufgrund ihrer Monopolstellung gelang es den Petscheks bis in die 1930er Jahre hinein den Vertrieb der Kohle in Mitteldeutschland uber das Syndikat zu verhindern Der Absatz erfolgte uber eigene Verkaufsstellen der beteiligten Unternehmer Damit war das Mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat bis zum Jahr 1937 lediglich ein Preis und Quotenkartell ohne Verkaufsfunktion 53 Im Jahr 1929 hielt eine Studie dazu fest In Mitteldeutschland ist die Zwangssyndizierung der Braunkohle nichts anderes als eine statistische Abteilung und Verwaltungsstelle da die den mitteldeutschen Bergbau beherrschenden Unternehmen zu einer geschlossenen Absatzgestaltung noch nicht gelangen konnten 54 Daran anderte sich bis zum Jahr 1937 nichts Mehrfach verlangten die Petscheks die Forderquoten der von ihnen kontrollierten Brikettwerke zu verdoppeln Zur Durchsetzung fuhrten sie zahlreiche Prozesse gegen das Syndikat teilweise durch mehrere Instanzen und erreichten wiederholt die Liquidation des Kartells 55 Politisch standen die Petschek Bruder der wirtschaftsliberalen Deutschen Demokratischen Partei DDP nahe die bis zum Jahr 1932 als Koalitionspartei in fast allen Reichsregierungen vertreten war Die DDP setzte sich stark fur die Bildung von Kartellen ein lehnte jedoch die staatliche Kontrolle der Kartelle ab Mehrere fuhrende Mitglieder dieser Partei erhielten in Unternehmen bei welchen die Petscheks die Aktienmehrheit besassen hohe Aufsichtsrats oder Direktorenposten Dazu zahlten unter anderem der sachsische Staatsminister Emil Nitzschke die Politiker Heinz Pulvermann und Walter Albert Bauer sowie Eugen Schiffer der erste Reichsfinanzminister der Weimarer Republik 56 57 58 Folglich existierte wahrend der Weimarer Zeit im gesamten mitteldeutschen Braunkohlebergbau kein freier Handel Erst ab November 1931 ging der Gesetzgeber gezielt gegen die Absatz und Handelspolitik der Petscheks vor 59 Das Reichswirtschaftsministerium verfugte am 31 Dezember 1931 die Auflosung des Syndikats und setzte geanderte Quotenregeln sowie verschiedene neue Kontrollinstanzen durch Zwar blieb auch im neuen Syndikatsvertrag von 1932 der Vertrieb den Unternehmen uberlassen jedoch war nach dieser Reorganisation die Marktmacht der Petscheks im mitteldeutschen Braunkohlenrevier gebrochen 60 Vollstandig verloren die Petscheks ihren Einfluss auf das mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat im Zuge des von Juni bis Dezember 1932 andauernden Caro Petschek Prozesses Offengelegt wurden skandalose Geschaftspraktiken wie Unlauterer Wettbewerb Steuerhinterziehung Erpressung Untreue Bespitzelung von Anwalten Bestechung von Reichstagsabgeordneten und Journalisten Infolge der Enthullungen debattierte der Sachsische Landtag tagelang ob das Kohlenwirtschaftsgesetz den Willkurlichkeiten der Petscheks Vorschub leiste und erliess Sanktionen gegen die Gebruder 61 Nach dem Tod von Julius Petschek 1932 verkauften seine Erben mehrere Aktienanteile an Bergwerksunternehmen insbesondere im Meuselwitz Altenburger Braunkohlerevier an die DEA Gleichfalls hatte Ignaz Petschek bereits in den 1920er Jahren komplette Aktienpakete an verschiedenen Braunkohlewerken in Sachsen an die DEA veraussert Damit wurde die Deutsche Erdol AG der grosste Bergwerksbesitzer im sachsischen und thuringischen Forderraum 62 In den anderen Gebieten des mitteldeutschen Braunkohlereviers gewann nach dem Machtverlust der Petscheks neben den Riebeck schen Montanwerken zunehmend Friedrich Flick an Einfluss Er besass seit dem Jahr 1926 die Aktienmehrheit an Mittelstahl Nach dem Erwerb der Anhaltischen Kohlenwerken sowie der Werschen Weissenfelser Braunkohlen AG entfaltete sich die Friedrich Flick KG zu einem Megakonzern der deutschen Braunkohlenindustrie und gewann damit die dominierende Position im mitteldeutschen Braunkohlen Syndikat 63 Entwicklung ab 1933 BearbeitenDie Machtubernahme der Nationalsozialisten fuhrte zu erweiterten staatlichen Eingriffsmoglichkeiten anderte aber nichts Grundsatzliches am Kartellsystem Neben der bereits bestehenden Zwangssyndizierung in der Kohleindustrie trat am 15 Juli 1933 das Gesetz uber die Errichtung von Zwangskartellen in Kraft Dieses Gesetz schuf die Moglichkeit nun auch andere Branchen zwangsweise in Kartellen zusammenzuschliessen was in der Realitat jedoch kaum erfolgte Fur das Kartellrecht bedeutsamer war der Erlass des Reichwirtschaftsministers vom 12 November 1936 der eine Reform des betrieblichen Rechnungswesens einleitete und die bereits im Jahr 1920 vom Reichsverband der Deutschen Industrie geschaffene Kartellstelle in die Kartellaufsicht einspannte 64 Die Neuorganisation entsprach der Erkenntnis dass zwischen Kosten Preisen und Markt ein unzertrennlicher Zusammenhang besteht Die Berucksichtigung dieses Zusammenhanges fuhrte in der Wirtschaftspraxis und der staatlichen Aufsicht zu wesentlichen Fortschritten die noch heute von Relevanz sind Praktisch verloren jedoch die Syndikate in Deutschland mit der zunehmenden Aufrustung ab dem Jahr 1936 an Bedeutung Je besser die Auftragslage die Beschaftigung und die Preise wurden umso weniger Interesse fanden die Unternehmer an Kartellvereinbarungen 65 Zudem ubernahm im Zuge des Vierjahresplans ein Reichskommissar fur die Preisbildung die Sicherung volkswirtschaftlich gerechtfertigter Preise in der industriellen Produktion und im Handel der am 26 November 1936 reichsweit einen Preisstopp verfugte Dies bedeutete die Einfuhrung von Festpreisen da mit dem Stopp jede Preisveranderung per Gesetz verboten war 66 Der Preisstopp stiess bei Unternehmern und Wirtschaftsexperten zunachst auf grosse Verstandnislosigkeit erwies sich aber spater betriebswirtschaftlich und volkswirtschaftlich als Erfolg Damit wurden Kartelle obsolet blieben jedoch formell bestehen obwohl ein grosser Teil materiell abgestorben war 67 Vor diesem Hintergrund trat am 28 Januar 1937 im mitteldeutschen Braunkohlenrevier ein neuer Syndikatsvertrag nunmehr in der Form eines reinen Verkaufskartells in Kraft Das heisst das Syndikat legte keinerlei Preise oder Forderquoten mehr fest Der neue Gesellschaftsvertrag fixierte eine Laufzeit bis zum 31 Marz 1945 und schrieb die Vertretung durch zwei Geschaftsfuhrer vor Diese Positionen ubernahmen Georg Wolff und August Zollner 68 Zu der Neubildung veroffentlichte der Volkische Beobachter am 7 Februar 1937 folgendes Entgegen anders lautender Meldungen stellt das Reichswirtschaftsministerium fest dass das Mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat der Weisung des Reichswirtschaftsministers entsprechend in der Form eines reinen Verkaufssyndikats erneuert worden ist Nach dem Vertrage ist das Syndikat berechtigt und verpflichtet die ihm von den Bergwerken zur Verfugung zu stellenden Brennstoffe anzunehmen und im eigenen Namen fur Rechnung der Werksbesitzer zu verkaufen 69 Den Absatz der Produkte zum Verbraucher realisierte das neue Syndikat nun uber eigene Verkaufsstellen denen die gesamte Erzeugung zum selbstandigen Vertrieb zur Verfugung gestellt wurde Die Verkaufsstellen waren an die Preis und Lieferungsbedingungen des Syndikats gebunden die mit dem Reichskommissar fur die Preisbildung abgestimmt werden mussten Insgesamt gab es 16 Verkaufshandelsgesellschaften uber die der Absatz der Produkte lief Fur die Regelung des Absatzes beziehungsweise der entsprechenden Absatzgebiete wurden mit anderen Kohlensyndikaten Grenzabkommen abgeschlossen Das Mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat besass fur den Absatz der Produkte auch Aussengebiete Dazu gehorten die Kusten und auslandische Gebiete sowie genau bezeichnete Regionen die ausserhalb der Linien der Grenzabkommen lagen Fur diese Aussengebiete gab es eine besondere Verkaufsstelle des Syndikats die Brikettverkauf Sonne GmbH 70 Wie uberflussig Absatz und Forderquoten geworden waren verdeutlichte der enorme Anstieg der Abbauproduktion sowie der Aufschluss zahlreich neuer Tagebaue So belief sich die deutsche Braunkohlenforderung im Jahr 1934 auf rund 138 Millionen Tonnen im Jahr 1936 auf 160 Millionen und im Jahr 1938 auf 208 Millionen An der Gesamtforderung war das mitteldeutsche Revier im Jahr 1938 mit etwa 45 das ostelbische mit 25 und das rheinische mit 30 beteiligt 71 72 Zu dieser Produktionssteigerung zwangen die Autarkiebestrebungen der NS Fuhrung bei denen das mitteldeutsche Braunkohlerevier eine wesentliche Rolle spielte Insbesondere der von Beginn weg auf Autarkie ausgerichtete grossbetrieblich strukturierte Industriekomplex im Chemiedreieck Leuna Buna Bitterfeld war auf die Verwendung heimischer Braunkohle aufgebaut Die Zunahme der Braunkohleforderung wurde damaligen Zeitungsmeldungen zufolge hauptsachlich auf die Treibstoffgewinnung zuruckgefuhrt 73 74 Im Wirkungskreis des Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikats befanden sich reichsweit die meisten Treibstoffwerke beispielsweise das Mineralolwerk Lutzkendorf der Wintershall drei Hydrierwerke der BRABAG und allen voran die Leunawerke der IG Farben die ab Mitte der 1930er Jahre Millionen Tonnen von Braunkohle in synthetische Kraftstoffe umwandelten Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Braunkohlenforderung weiter gesteigert und erreichte im Jahr 1943 mit 287 Millionen Tonnen ihren Hohepunkt Trotz der ab Februar 1944 erlangten alliierten Luftuberlegenheit und der damit verbundenen Tag und Nacht Bombenangriffe auf Deutschland sank die Braunkohlenforderung im Jahr 1944 nur um 9 auf 261 Millionen Tonnen 75 Zu diesem Zeitpunkt spielte das Mitteldeutsche Braunkohlen Syndikat allerdings keine Rolle mehr da die im Fruhjahr 1941 gegrundete Reichsvereinigung Kohle unverzuglich die Kontrolle von Distribution und Transport sowie Koordination und Durchfuhrung aller staatlichen Massnahmen in der Montanindustrie vollstandig ubernommen hatte 76 Auflosung BearbeitenAb dem Jahr 1939 fuhrte die Mobilisierung und Umstellung der deutschen Volkswirtschaft auf totale Kriegsproduktion zu einer Reorganisation des Wirtschaftslenkungsapparats Am 15 Dezember 1939 erfolgte die Berufung eines Reichsbeauftragten fur die Leistungssteigerung im Bergbau ab 1940 Reichbeauftragter fur Kohle genannt dessen Behorde die Ermittlung des Kohlenbedarfs die Uberwachung des Forderplans und die Verteilung der Brennstoffe oblag 77 Im Fruhjahr 1941 wurden dem Reichsbeauftragten samtliche Bergwerke Kohlensyndikate und der Kohlenhandel unterstellt und unter Aufhebung der bisherigen Organisation am 21 April 1941 die Reichsvereinigung Kohle gebildet 78 Dementsprechend erfolgte umgehend der Beschluss zur Abwicklung des Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikats Entsprechend den ublichen Fristen wurden ein Jahr spater am 10 Juli 1942 die Haftung der Geschaftsleitung und die Verbindlichkeiten der GmbH offiziell fur aufgehoben erklart 79 Mit den verbliebenen Geldmitteln des Syndikats erfolgte am gleichen Tag die Grundung der Mitteldeutschen Braunkohle GmbH die als faktische Nachfolgegesellschaft den Vertrieb der Rohkohle und Briketts im mitteldeutschen Revier ubernahm Als Geschaftsfuhrer fungierten Georg Wolff Johannes Wohlfarth und Alfred Thomas 80 Formal fand damit lediglich eine Umwandlung der Rechtsform statt Die seit dem Jahr 1937 nur noch als Absatzorganisation bestehende Interessengemeinschaft verlor den Korperschaftsstatus hatte aber als nunmehr rein privatwirtschaftlich gefuhrte GmbH unverandert die Absatzlogistik der mitteldeutschen Bergwerke nach Vorgaben der Reichsvereinigung Kohle durchzufuhren Vollstandig aufgelost war das Kartell damit aber noch nicht Da sich die mitteldeutschen Braunkohlen Syndikate von 1932 und 1937 in Liquidation befanden erfolgten fur die Geschaftsjahre 1941 42 und 1942 1943 noch bis Ende 1944 Aufsichtsratswahlen sowie Gesellschafter und Werksbesitzer Versammlungen 81 Am 29 Januar 1943 ordnete der Reichswirtschaftsminister die Aufhebung aller Kontingentierungskartelle an Dem folgte am 20 Mai 1943 ein Erlass uber die Kartellbereinigung womit die ohnehin abgestorbenen und in der Bevolkerung unliebsamen Syndikate in gross angelegten Propagandaaktionen offiziell beerdigt wurden 82 Nach dem im Jahr 1936 eingefuhrten Kartellverzeichnis handelte es sich um rund 2500 Kartelle Bis Marz 1944 erfolgte die Auflosung von etwa 90 aller deutschen Kartelle 83 Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht ging die vollige Beseitigung der deutschen Kartelle einher Die Potsdamer Beschlusse bestimmten dass in kurzester Frist die deutsche Wirtschaft zu dezentralisieren sei mit dem Ziel der Vernichtung der bestehenden ubermassigen Konzentration der Wirtschaftskraft dargestellt insbesondere durch Kartelle Syndikate Trusts und andere Monopolvereinigungen 84 Die endgultige Auflosung des Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikats erfolgte mit dem SMAD Befehl Nr 154 vom 20 Mai 1946 Er ordnete die Liquidation aller Kohlensyndikate und die Errichtung von Verkaufskontoren fur feste Brennstoffe an ihrer Stelle an 85 Verwaltungsgebaude Bearbeiten nbsp Ruckseite des 1921 22 im Stil der Neorenaissance errichteten Verwaltungsgebaudes das heute unter Denkmalschutz stehtDas Gebaude am Nordplatz 11 wurde von 1921 bis 1922 durch das Leipziger Architekturburo Handel amp Franke im Stil der Neorenaissance errichtet Die Baufinanzierung und die Unterhaltung des Kartellsitzes erfolgte uber Mitgliedsbeitrage aller beteiligten Gesellschaften des Syndikats Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die sowjetische Kommandantur das Gebaude bis zum Jahr 1993 als Schule und Kaufhaus Wahrend dieser Zeit erfolgten einige Veranderungen am Haus selber und an einzelnen Bauteilen Zum Beispiel funktionierte die Schulleitung den historischen Saal zu einer Sporthalle um Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen stand das Gebaude rund eineinhalb Jahrzehnte leer und war bis in das dritte Obergeschoss stark von Hausschwamm befallen Im Jahr 2007 begann die Sanierung wofur der Freistaat Sachsen rund 7 4 Millionen Euro investierte Wahrend der zweijahrigen Bauzeit wurde besonderer Wert auf eine originalgetreue Restaurierung gelegt Das markante Eckgebaude steht heute einschliesslich der Innenraume unter Denkmalschutz Der Eingangsbereich ist durch einen Portikus aus Rochlitzer Porphyr akzentuiert Aus dem gleichen Material bestehen die Rustika die Fenstergewande und weitere Zierelemente des Gebaudes Der L formige Bau wird uber ein zentrales Foyer im Hochparterre erschlossen in dem sich eine reprasentative Treppe sowie ein Aufzug original noch aus den 1920er Jahren befindet Im zweiten Obergeschoss befindet sich die rekonstruierte grosszugig geschnittene ehemalige Wohnung des Direktors des Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikats und die heute denkmalgeschutzte Moblierung der Bibliothek Ebenso konnten in verschiedenen Raumen die Wandvertafelung und Wandmalerei sowie viele historische Details des grossen Saals im dritten Obergeschoss wieder aufgearbeitet und instand gesetzt werden In der landeseigenen Immobilie befindet sich heute das Finanzamt Leipzig II 86 87 Weblinks BearbeitenSatzung des Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikats vom 3 Marz 1920 mit detaillierter Revierabgrenzung HWWA Auflistung aller Mitglieder des Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikats vom 3 Marz 1920 HWWA Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Mitteldeutsches Braunkohlen Syndikat in den Historischen Pressearchiven der ZBWLiteratur BearbeitenHans Baumann Die Braunkohle Mitteldeutschlands als Energiequelle Mitteldeutsches Braunkohlensyndikat Leipzig 1925 Gottfried Lehmann Das Mitteldeutsche Braunkohlensyndikat in Leipzig Dissertation Universitat Greifswald 1930 Walter Herrmann Das Kapital im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau Dissertation Philosophische Fakultat der Universitat Leipzig 1930 Verlagsdruckerei Georg Weigel 1933 Einzelnachweise Bearbeiten Walter Herrmann Das Kapital im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau Dissertation Philosophische Fakultat der Universitat Leipzig 1930 Verlagsdruckerei Georg Weigel 1933 S 44f Gottfried Lehmann Das Mitteldeutsche Braunkohlensyndikat in Leipzig Universitat Greifswald 1930 S 12f Gottfried Lehmann Das Mitteldeutsche Braunkohlensyndikat 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