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Die Mitteldeutsche Stahlwerke AG 1926 bis 1945 auch als Mittelstahl bekannt in Riesa spater in Berlin waren ein Stahlhutten Konglomerat welches zur uberwiegenden Zeit im Besitz von Friedrich Flick war Aktie uber 100 RM der Mitteldeutschen Stahlwerke AG vom Januar 1927Fabriksschild Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung von mitteldeutschen Stahlwerken im 20 Jahrhundert 1 2 Vereinigte Stahlwerke 1 3 Maxhutte 1 4 Nationalsozialismus 1 5 Nachkriegszeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung von mitteldeutschen Stahlwerken im 20 Jahrhundert Bearbeiten Nachdem sich Friedrich Flick im Siegerland rund um die Charlottenhutte ein Stahlimperium zusammengekauft hatte griff er im Jahre 1918 die Ruhr Stahlbarone August Thyssen und Peter Klockner frontal an indem er Aktien der Ruhrzeche Konigsborn sowie Aktien der Eisenwerke in Geisweid aufkaufte Die beiden Ruhr Stahlbarone August Thyssen und Peter Klockner sowie kurz darauf auch Otto Wolff wehrten sich allerdings erfolgreich und zwangen Friedrich Flick zur Abgabe dieser Aktien Nach dieser Niederlage entschloss sich Friedrich Flick zum Kauf von Stahlfirmen und Hutten im damaligen Mitteldeutschland sowie in Oberschlesien So kaufte er Anfang der 20er Jahre grosse Anteile der Bismarckhutte im Sommer 1920 der Kattowitzer AG fur Bergbau und Eisenhuttenbetrieb Ende 1921 sowie der Oberschlesischen Eisenindustrie AG auf Bereits am 13 Juni 1922 beschloss die Generalversammlung der AG Lauchhammer die Zusammenlegung der Gesellschaft mit den Linke Hofmann Werken in Breslau zur Linke Hofmann Lauchhammer AG mit der Zentrale in Breslau 1926 erwarb die Aktiengesellschaft fur Huttenindustrie in Berlin die sich im Besitz von Friedrich Flick befand mehrere Werke der Linke Hofmann Lauchhammer AG Diese Ubernahmen erfolgten mit geheimer Unterstutzung des kaufmannischen Direktors Moller der Linke Hofmann Lauchhammer Werke in Sachsen Vereinigte Stahlwerke Bearbeiten Im Jahre 1926 gab es in der deutschen Stahlindustrie eine Absatzkrise Infolgedessen legten die grossten Stahlbosse ihre Unternehmen zusammen und grundeten die Vereinigte Stahlwerke AG kurz Stahlverein Diese neue grosse Aktiengesellschaft verfugte uber 50 Prozent der Stahl und 20 Prozent der Kohle Kapazitaten in gesamt Deutschland Auch Flick brachte einen Teil seiner Betriebsanlagen ein lediglich die Charlottenhutte blieb in seinem Privatbesitz Im November 1926 wurde der Konzern rund um die Linke Hofmann Lauchhammer Werke sowie die Aktiengesellschaft fur Huttenindustrie in Mitteldeutsche Stahlwerke AG kurz Mittelstahl mit Sitz in Riesa umbenannt Am 13 Marz 1931 wurde der Sitz der Gesellschaft von Riesa nach Berlin verlegt da sich dort die Borse sowie die wesentlichen Banken Politiker und Parteien befanden Mit Hilfe der Danat Bank erwirbt Flick bzw seine Holdinggesellschaft Charlottenhutte dann die Mehrheit der Aktien der Gelsenkirchener Bergwerksgesellschaft und der Phoenix AG beides Grunderkonzerne des Stahlvereins und Flick bringt damit den Stahlverein selbst das wichtigste europaische Montanunternehmen unter seine Kontrolle Maxhutte Bearbeiten Am 29 September 1929 ubernahm die Charlottenhutte die Mehrheit an der Maxhutte und sicherte sich damit strategisch wichtige Erzvorkommen 1930 wiederum trennte Flick die Aktienmehrheit der Mitteldeutschen Stahlwerke von den Vereinigten Stahlwerken ab Die Mitteldeutschen Stahlwerke kurz Mittelstahl wurden von der Maxhutte im bayerischen Rosenberg mit ihrem Thuringer Zweigwerk Unterwellenborn erworben und dann an die Charlottenhutte weitergereicht Zudem erwarb Flick die Mehrheit der Bautzener Waggon und Maschinenfabrik Nationalsozialismus Bearbeiten Nach langen Verhandlungen uber mehrere Jahre hinweg kauften die Mitteldeutschen Stahlwerke am 20 Mai 1933 uber die Beteiligung Maximilianshutte die Allgemeine Transportanlagen Gesellschaft ATG die nach dem Ersten Weltkrieg aus den Deutschen Flugzeug Werken hervorgegangen war Im Marz 1933 wurde den Nationalsozialisten und ihren Verbundeten durch das Ermachtigungsgesetz die Macht ubertragen Kabinett Hitler bestehend aus NSDAP DNVP und Stahlhelm Aufgrund dessen sandte Flick im April 1933 den damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden der Mitteldeutschen Stahlwerke Heinrich Koppenberg in das Reichsluftfahrtministerium Dort wurden ihm grossere Auftrage in Aussicht gestellt Im November 1933 warb die Mittelstahl Gruppe in einer zwanzigseitigen Denkschrift beim Reichswehrministerium um Rustungsauftrage Am 5 Dezember 1933 empfing Flick den Reichswehrminister Werner von Blomberg und weitere Herren vom Reichswehrministerium in Lauchhammer und pries in einer Rede seine Mitteldeutschen Stahlwerke als besonderes geeignet fur die Rustungsproduktion da sie im A Fall militarisch nicht gefahrdet und unabhangig in ihrer Rohstoffversorgung seien Des Weiteren dankte er den Generalen fur das Vertrauen und versicherte ihnen alles zu tun die gestellten Aufgaben nach besten Kraften zu erfullen Damit war nach Einschatzung von Gunter Ogger unmissverstandlich klar wie Flick den politischen Kurs der Nazis einschatzte A Fall bedeutete nichts anderes als Krieg 1 Im Marz 1934 erfolgten Auftrage fur die Herstellung von Bomben Granaten und Munition Schatzungsweise 80 000 bis 100 000 Zwangsarbeiter sind im Laufe des Krieges im Flick Konzern beschaftigt 1934 wurden die Mitteldeutsche Stahlwerke AG Mitglied in der Pflichtgemeinschaft in der Braunkohlenwirtschaft und damit Grundungsunternehmen der BRABAG Im selben Jahr wurde wiederum die Siegener Eisenindustrie AG inklusive der ehemaligen Charlottenhutte in die Firmen Mittelstahl Maxhutte und Harpener Bergbau AG uberfuhrt Im Dezember 1937 wurde der Aufbau der Luftwaffe beschlossen und die zu Mittelstahl gehorende ATG erhielt die ersten Auftrage fur den Bau von Flugzeugen Am 10 Juli 1937 wurde die Zentrale des Konzerns in die Personalgesellschaft Mitteldeutsche Stahl und Walzwerke Friedrich Flick Kommanditgesellschaft kurz Friedrich Flick KG uberfuhrt und dabei die Mitteldeutsche Stahlwerke AG in eine GmbH umgewandelt Zu dieser Zeit waren 85 000 Menschen im Konzern tatig Die Gruppe Mittelstahl Maxhutte war Mitte der 30er Jahre nach dem Stahlverein und Krupp der drittgrosste Rohstahlproduzent im nationalsozialistischen Deutschen Reich Neben den ostdeutschen Werken in Brandenburg Havel Groditz Hennigsdorf bei Berlin Lauchhammer Riesa und Freital zahlten auch die oberschlesischen Beteiligungen zum Konzern der Mitteldeutschen Stahlwerke Im Zusammenhang mit der Grundung der Reichswerke Hermann Goring 1937 musste Flick unter anderem einige Erzgruben der Maxhutte sowie der Harpener Bergbau AG abgeben Im Gegenzug konnte Flick durch zwei Kaufgeschafte in Anhalt und in der Niederlausitz die Braunkohlengruben aus dem Besitz der Prager Familie Petschek erwerben Da es sich um Juden handelte erfolgten diese Verkaufe der Familie Petschek nicht freiwillig Wie alle grossen Stahlunternehmen wurden auch die Mitteldeutschen Stahlwerke vom Deutschen Reich unter den Nationalsozialisten NSDAP in die Produktion und Aufrustung stark integriert Der Besitzer Friedrich Flick forderte dieses zudem aktiv mit Bereits 1934 trat Flick dem Freundeskreis Reichsfuhrer SS von Heinrich Himmler bei Dessen Mitglieder unterstutzten Himmler an der Schnittstelle zwischen Privatwirtschaft und Staat Friedrich Flick spendete jahrlich rund 100 000 Mark an diese Vereinigung und trat 1937 trat der NSDAP bei Nachkriegszeit Bearbeiten Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges wurden zahlreiche Stahl und Walzwerke der Mitteldeutsche Stahlwerke gemass dem Potsdamer Abkommen zu grossen Teilen demontiert Im Laufe der folgenden Jahre ab 1947 konnten einige dieser Stahl und Walzwerke als volkseigene Betriebe VEB in der DDR wieder aufgebaut werden Zu DDR Zeiten war allein das Stahlwerk Riesa mit 13 000 Beschaftigten das grosste metallurgische Kombinat dieser Republik Nach der Wiedervereinigung am 3 Oktober 1990 wurden Teile der ehemaligen Mitteldeutschen Stahlwerke wie die Brandenburger Elektrostahlwerke GmbH B E S sowie die Hennigsdorfer Elektrostahlwerke GmbH H E S im Mai 1992 durch die Treuhandanstalt in Berlin nach einem offentlichen Bieterverfahren an den italienischen Riva Konzern verkauft Literatur BearbeitenJohannes Bahr Der Flick Konzern im Dritten Reich Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58683 1Weblinks BearbeitenMitteldeutsche Stahlwerke AG Riesa Werk Lauchhammer abgerufen am 10 August 2016 Mitteldeutsche Stahlwerke abgerufen am 10 August 2016 Zeitstrahl Beruflicher Aufstieg Friedrich Flick abgerufen am 10 August 2016 Industrie Flick Der Eisenmann abgerufen am 10 August 2016 Dokumente und Zeitungsartikel zur Mitteldeutsche Stahlwerke in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Gunter Ogger Friedrich Flick der Grosse Bern und Munchen 1971 S 146 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mitteldeutsche Stahlwerke amp oldid 235462914