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Das Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier ist ein Bestandteil der mitteldeutschen Montanregion Es liegt zwischen Zeitz und Weissenfels im Sudosten von Sachsen Anhalt Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung 2 Geschichte 2 1 19 Jahrhundert 2 2 20 Jahrhundert 3 Gegenwart 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAbgrenzung Bearbeiten nbsp Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier Sachsen Anhalt nbsp Zeitz Weissenfelser BraunkohlerevierLage in Sachsen Anhalt Das Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier wird reliefiert durch die Flussauen der Saale und Weissen Elster Es ist uberwiegend bereits dem Losshugelland mit Hangneigung sowie starker eingetieften Flusstalern zuzuordnen 1 Das Revier bildet den Sudwestrand des Weisselsterbeckens und wird begrenzt im Osten von der Weissen Elster Suden von einer Linie Zeitz Kretzschau Trebnitz Teuchern Westen der Linie Teuchern Nessa Granschutz Norden von den Orten Taucha Muschwitz Werben 2 Bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts zahlten der etwas grossere nordliche Teil des Reviers zum Landkreis Weissenfels und der sudliche zum Landkreis Zeitz Beide Landkreise gehorten zur preussischen Provinz Sachsen und ab 1947 zum neu gegrundeten Land Sachsen Anhalt Ab 1950 erfolgten mehrere Kreisreformen in der DDR Das Revier lag nun im Bezirk Halle grosstenteils im neu gegrundeten Kreis Hohenmolsen sowie im Kreis Zeitz und peripher im Kreis Weissenfels Bis zum Jahr 1946 war fur das Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier das Bergamt Zeitz zustandig das danach die Behordenbezeichnung Technische Bergbauinspektion Zeitz erhielt Im Jahr 1960 erfolgte die Umbenennung in Bergbehorde Zeitz die der neu gebildeten Obersten Bergbehorde der DDR in Leipzig unterstand Der Sitz der Bergbehorde Zeitz wurde 1961 nach Borna verlegt und existierte bis 1990 3 Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung sowie der Wiederherstellung des Landes Sachsen Anhalt und nach mehreren Kreisgebietsreformen liegt das Revier heute vollstandig im Burgenlandkreis Ostlich grenzt es unmittelbar an das Meuselwitz Altenburger Braunkohlerevier und nordostlich direkt an das Bornaer Revier Im Norden schliesst sich das Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier dem Halleschen Revier und dem Geiseltal an 4 5 Die Betriebsaufsicht uber den Braunkohlen Gewinnungs Bergbau sowie den Braunkohlen Sanierungsbergbau obliegt heute ohne Zwischeninstanz dem Landesamt fur Geologie und Bergwesen mit Sitz in Halle Saale Geschichte BearbeitenDie bitumenreiche Braunkohle im Raum Zeitz Weissenfels entstand im Eozan vor etwa 40 bis 56 Millionen Jahren Sie wird gedeutet als Randfazies eines Braunkohlemoores mit primar harzreicher Flora oder als Relikt eines Trockenwaldes mit einer stark zersetzten Pflanzensubstanz oder als nachtragliche Anreicherung der Bitumina durch spatere Zersetzung der Humusstoffe in der Kohle unter dem geringmachtigen Deckgebirge Die Lagerstatte war von einem zwolf bis 20 Meter machtigen und relativ gleichmassigen Hauptfloz gepragt Die Abraumdecke betrug oft nur wenige Meter Gestort durch eiszeitliche Einwirkungen traten an einigen Stellen die Braunkohlevorkommen fast zu Tage Deshalb begann der oberflachliche Braunkohleabbau wahrscheinlich schon sehr lange vor dem Jahr 1000 6 7 Erste dokumentierte Hinweise uber den Abbau und die Nutzung von Braunkohle im Raum Zeitz Weissenfels reichen zuruck bis ins 15 Jahrhundert Im Jahr 1485 verlieh das Bistum Merseburg das Privileg zum Abbau im Kohleberg bei Holleben und grenzte darin einzelne Reviere ab Die Existenz des Bergamtes Zeitz ist seit 1743 belegt wobei schriftliche Dokumente uber die Reviergrenzen und Regeln des Braunkohleabbaus im Raum Zeitz Weissenfels bis ins Jahr 1546 zuruckreichen 8 Mitte des 16 Jahrhunderts fasste Georgius Agricola 1494 1555 nach zahlreichen Reisen durch mitteldeutsche und bohmische Bergbaureviere das gesamte mineralogische und geologische Wissen der damaligen Zeit in seinem Hauptwerk De re metallica zusammen Agricola gilt als Begrunder der modernen Geologie und Bergbaukunde Sein Grab befindet sich im Zeitzer Dom Ab dem Jahr 1743 lag das Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier im Gultigkeitsbereich der kursachsischen Bergordnung Zu dieser Zeit waren bereits grosse Teile der Region abgeholzt Um Brennmaterial zum Heizen und zum Kochen zu gewinnen begannen die Bauern der Umgebung mit ersten grosseren Ausgrabungen der braunen Steine Dies geschah zumeist dort wo der Rohstoff dicht unter der Oberflache lag beispielsweise in den Bachtalern der Rippach Nessa oder Grunau Diese kleinen sogenannten Bauerngruben forderten nur wenig Kohle und wurden meist nach kurzer Zeit wieder aufgegeben Erfahrene Bergleute waren rar benutzt wurden einfache technische Hilfsmittel wie Hacke Schaufel und Handhaspel Die gewerbliche Nutzung der Braunkohle begann mit der Verwendung als Brennstoff in Salinen Fur eine gezielte Forderung war allerdings zunachst eine Untersuchung der Lagerstatten und moglicher Methoden zum Abbau der Kohle erforderlich Der sachsische Kurfurst Friedrich August III beauftragte deshalb im Jahr 1791 Abraham Gottlob Werner die Kohlenvorkommen in der Provinz zu suchen zu vermessen und zu kartieren aber auch Eigentumsfragen zu klaren sowie Konzepte fur Abbau und Wasserhaltung zu entwickeln Zur Bestandsaufnahme setzte Werner mehrere Studenten der Bergakademie Freiberg ein unter ihnen Georg Philipp Friedrich von Hardenberg bekannt als Novalis An einigen Orten im Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier wie Granschutz Webau Teuchern Grana und Aue bei Zeitz entdeckten die kurfurstlichen Geologen Pyropissit Vorkommen eine besonders bitumenreiche Kohle mit 30 bis 70 Prozent Teergehalt Der 1811 veroffentlichte Hauptbericht uber die sachsischen Kohlelagerstatten findet noch heute zu Vergleichszwecken Beachtung Das kursachsische Bergrecht galt bis zum Jahr 1918 und besagte dass der Eigentumer eines Flurstuckes automatisch die Nutzungsrechte fur die darunter liegenden Bodenschatze besass Im restlichen Preussen zu dem ab 1815 die Provinz Sachsen gehorte waren die Bodenschatze Eigentum des Staates 9 10 19 Jahrhundert Bearbeiten Das kursachsische Nutzungsrecht kam Unternehmern wie Carl Adolph Riebeck sehr entgegen die fruh den Wert der teerreichen Kohle erkannten und zu Beginn des 19 Jahrhunderts grossflachig Land in der Region erwarben Zunachst erfolgte die Forderung im Tiefbau mittels Stollen die an Talhangen bis ins Floz vorangetrieben wurden wie zum Beispiel bei Runthal Kopsen und Wahlitz Infolge eines Konzentrationsprozesses schlossen sich beginnend ab dem Jahr 1850 viele kleine Bergwerksgruben zu finanzstarken Aktiengesellschaften zusammen Dazu zahlten im Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier massgeblich die A Riebeck sche Montanwerke AG Halle Saale Werschen Weissenfelser Braunkohlen AG Weissenfels ab 1897 Halle Saale Waldauer Braunkohlen Industrie AG Zeitz Sachsisch Thuringische AG Halle Naumburger Braunkohlen AG Naumburg Prehlitzer Braunkohlen AG Meuselwitz Rehmsdorfer Mineralol und Paraffinfabrik Rehmsdorf Streckauer Braunkohlenwerke Boeters amp Co Weissenfels Mit der Kapitalkraft dieser Gesellschaften wurden der Bau von Schwelereien die maschinelle Nasspresssteinproduktion und die Errichtung von Brikettfabriken moglich In diese Zeit fiel die Inbetriebnahme der ersten industriellen Weiterverarbeitungsanlagen fur Braunkohle wie die Schwelerei Anna Antonie bei Deuben 1857 1931 oder die Berlin Wildschutzer Paraffin und Mineralolfabrik 1857 1884 Aufgrund des hohen Bitumengehalts der aufweisenden Kohle entstanden in der Folgezeit zahlreiche Veredlungsbetriebe zur Gewinnung von Paraffinen Mineralolen Teer und Teerprodukten Damit wurde das Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier zur Wiege der deutschen Carbochemie und zu einem Pyrolysezentrum 11 12 Ihren Anfang nahm die Paraffinerzeugung im Jahr 1854 bei der Sachsisch Thuringischen AG in Gerstewitz Grosse Fabriken zur Umwandlung von Braunkohle in Teer und Paraffin errichteten kurz danach die A Riebeck sche Montanwerke AG in Webau sowie die Werschen Weissenfelser Braunkohlen AG in Kopsen 13 Neben Paraffinkerzen wurde ab 1855 im Raum Zeitz Weissenfels der erste Asphalt aus Braunkohlenteer hergestellt Gleichfalls entfaltete sich die Braunkohle aus dem Zeitz Weissenfelser Revier als Basis fur Schmierole Lampenole Gas oder Grudekoks Deutschlandweit beruhte die Teer und Kerzenproduktion ab 1865 uberwiegend auf Braunkohleparaffin Allein in Webau zogen um diese Zeit bereits 32 Kerzenziehmaschinen monatlich 20 000 Kilogramm Paraffinkerzen 14 Parallel stieg in der Region die Zahl der Zuckerfabriken rasant an wodurch die Provinz Sachsen zur Zuckerprovinz wurde Der enorme Brennstoffbedarf dieser Fabriken aber auch von Ziegeleien Brennereien und anderen Betrieben hatte wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Braunkohlenindustrie Die erste Dampfmaschine installierte im Revier Carl Adolph Riebeck im Jahr 1865 in seiner Grube 397 in Reussen bei Theissen Aufgrund der hohen Nachfrage entstand im Raum Zeitz Weissenfels ein Maschinenbausektor fur Bagger Loren Forderanlagen und Spezialfahrzeuge fur die Montanindustrie Ab den 1870er Jahren entwickelte sich die Zeitzer Eisengiesserei und Maschinenbau AG ZEMAG deutschlandweit zum fuhrenden Lieferanten von Ausrustung fur Brikettfabriken insbesondere von Kohlemuhlen Kohletrocknern und Brikettpressen 15 Im Jahr 1884 erfolgte die Grundung des Weissenfels Zeitzer Bergwerksvereins der die Arbeitgeberinteressen von elf im Revier ansassigen Montangesellschaften mit insgesamt 41 Braunkohlegruben sieben Brikettfabriken 26 Nasspressen 24 Schwelereien sieben Mineralolfabriken vertrat 16 1889 wurde die Brikettfabrik Herrmannschacht gegrundet die bis 1959 arbeitete und heute noch als Industriedenkmal erhalten ist Sie gilt zugleich als die alteste erhaltene Brikettfabrik der Welt 17 20 Jahrhundert Bearbeiten Ab dem Jahr 1900 fuhrten Preisabsprachen und ein ubersteigertes Profitstreben zu einer reichsweiten Versorgungskrise der sogenannten Kohlenot 18 Vor diesem Hintergrund traten die Bergwerksunternehmer aus dem Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier bereits im Jahr 1909 geschlossen dem Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikat bei Das Kartell erwies sich jedoch als instabil so dass es zwischen 1910 und 1913 verstarkt zu Unternehmenskonsolidierungen kam Im Ergebnis waren zu Beginn des Ersten Weltkriegs nur noch zwei Grossunternehmen im Zeitz Weissenfelser Revier tatig die Riebeck schen Montanwerke AG und die Werschen Weissenfelser Braunkohlen AG 19 Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte in allen deutschen Braunkohlegebieten eine gewaltige Steigerung der Forderleistung Deutschland musste nach dem Versailler Vertrag zahlreiche Gebiete abtreten und verlor etwa 40 seiner besten Steinkohlenvorkommen Die belassenen Steinkohlenreviere hatten zudem erhebliche Reparationsleistungen zu erbringen Damit wurde die Braunkohle in allen Industriezweigen zu einem unentbehrlichen Energiefaktor Wahrend vor dem Jahr 1919 der Anteil der Braunkohle an der elektrischen Energieerzeugung aufgrund ihres geringen Heizwertes ihrer schlechten Transportfahigkeit sowie der fehlenden Heiz und Ubertragungstechnik gar keine Rolle gespielt hatte erzwangen die mit den Gebietsabtretungen verbundene Kohlenknappheit und die Autarkiebestrebungen in der Weimarer Republik eine Zunahme auf einen Anteil von fast 60 der Energieerzeugung 20 Vor diesem Hintergrund erfolgte im Jahr 1925 in Groitzschen der Aufschluss des ersten Tagebaus im Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier durch die Werschen Weissenfelser Braunkohlen AG Am 1 Oktober 1930 ging Gaumnitz in den Besitz der Werschen Weissenfelser Braunkohlen AG uber und musste im Jahr 1932 als erster Ort im Zeitz Weissenfelser Revier der Braunkohle weichen Durch die Riebeck schen Montanwerke erfolgte ab 1934 der Aufschluss des Tagebaus Carl Bosch nach 1945 Kamerad genannt bei Gothewitz und ab 1937 der Aufschluss der Grube Otto Scharf nach 1945 Einheit genannt bei Kottichau sowie 1940 der Aufschluss des Tagebaus Pirkau bei Dobris Die im Jahr 1940 mit den Anhaltischen Kohlenwerken verschmolzene Werschen Weissenfelser Braunkohlen AG betrieb noch ab 1938 den Aufschluss des Tagebaus Wahlitz II nordostlich von Wahlitz und ab 1940 den Aufschluss des Tagebaus Profen 21 22 nbsp Tagebau Profen 2006 Infolge der Fusion entfalteten sich die Paraffinwerke in Webau und Kopsen zum grossten Kerzenproduzent in Deutschland 23 Die Grosstagebaue versorgten fortan die werkseigenen Schwelereien und Brikettfabriken mit Rohkohle Fur die damalige Zeit war insbesondere die Grube Otto Scharf der Riebeck schen Montanwerke ein Tagebau der Superlative Unter anderem kam ein Eimerkettenschwenkbagger mit einer Schnitthohe von 55 Metern zum Einsatz 1938 der grosste Bagger der Welt Aus der Grube heraus verlief eine Werksbahn direkt zu den gleichzeitig neu errichteten Weiterverarbeitungsanlagen in Deuben Die speziell fur die Otto Scharf Grube entwickelten Zugmaschinen zahlten fur mehrere Jahre zu den weltweit schwersten und zugkraftigsten Elektrolokomotiven 24 25 26 Parallel begann im Jahr 1937 die Braunkohle Benzin AG BRABAG mit dem Aufbau des Hydrierwerks in Troglitz Die Anlagen gingen im Marz 1939 in Betrieb und produzierten synthetische Kraftstoffe sowie Schmierole aus Braunkohlenteer Die hierfur erforderlichen Millionen Tonnen Braunkohle lieferten massgeblich die A Riebeck sche Montanwerke AG und die Anhaltischen Kohlenwerke die zugleich am Grundungskapital der BRABAG beteiligt waren 27 Der Zweite Weltkrieg verursachte in den Braunkohlenwerken des Zeitz Weissenfelser Reviers nur geringe Schaden Nach dem Krieg wurden die Unternehmen enteignet und in Sowjetische Aktiengesellschaften SAG uberfuhrt Durch Demontagen verloren nicht wenige Gruben und Fabriken bis zu 100 Prozent ihres Maschinenparks In den folgenden Jahren produzierten die Betriebe uberwiegend fur die UdSSR Ab April 1952 gestattete die SMAD der DDR den etappenweisen Ruckkauf von Braunkohlewerken Jedoch wurden erst nach dem Volksaufstand vom 17 Juni 1953 die Reparationsleistungen vollstandig eingestellt 28 29 nbsp Fur den Braunkohleabbau devastiertes Dorf Deumen 1998 In der Folgezeit erreichte der Braunkohlenabbau eine vollkommen neue Dimension Zur Energieerzeugung setzte die DDR nahezu ausschliesslich heimische Braunkohle ein Die Maximierung der Fordermengen fuhrte zur Inanspruchnahme riesiger Flachen Orte die in den Kohlefeldern lagen wurden konsequent abgebaggert Jahrhunderte alte Gutshofe Kirchen und Kulturdenkmale wurden zerstort Friedhofe entweiht ganze Walder gerodet Flusse und Bache verlegt kanalisiert oder eingedeicht Der Abbau der Braunkohle erfolgte in der DDR praktisch ohne Rucksicht auf Menschen oder Umweltbelange 30 31 Die Autarkiebestrebungen in der DDR veranderten das Landschaftsbild im Raum Zeitz Weissenfels nachhaltig Ab dem Jahr 1947 erfolgte in der Region die Devastierung von uber 20 Orten und Ortsteilen wofur mehr als 6000 Menschen ihre Heimat verlassen mussten Mit Ausnahme von Profen waren die Tagebaue schon alle Anfang der 1970er Jahre ausgekohlt In den folgenden Jahrzehnten glichen die hinterlassenen Flachen einer riesigen Mondlandschaft 32 Gegenwart BearbeitenNach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 waren die meisten Veredlungsanlagen im Zeitz Weissenfelser Revier wirtschaftlich nicht mehr konkurrenzfahig Die Mehrzahl der industriellen Anlagen wurde stillgelegt und abgerissen Der intensiv betriebene Bergbau hinterliess zahlreiche Altlasten offene Tagebaurestlocher mit Grundwasser gefullt und mit oft instabilen Boschungen aufgelassene Industrieanlagen mit zum Teil stark kontaminiertem Boden und Grundwasser Im Ubergang zum 21 Jahrhundert begann teilweise die Sanierung und Rekultivierung der Bergbaufolgelandschaften 33 Seit 2007 besteht im Rahmen des EU Forderprogramms LEADER eine Gemeinschaftsinitiative mit dem Namen Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier die sich im Jahr 2014 territorial erweiterte und in Montanregion Sachsen Anhalt Sud umbenannte 34 Unter anderem verlauft auf einer Gesamtlange von 19 Kilometern ein Kohleradweg durch das Revier Er beginnt in Zeitz bei der Brikettfabrik Herrmannschacht fuhrt vorbei an dem Gelande der ehemaligen Schwelerei Groitzschen bei Kretzschau sowie den Ruinen der Schachtanlage Paul II hinter Theissen biegt ab zum Bergbaumuseum Deuben und endet am Mondsee einem rekultivierten Tagebausee sudlich von Hohenmolsen Des Weiteren befindet sich ein grosser Abschnitt der Mitteldeutschen Strasse der Braunkohle im Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier 35 Unverandert ist der Tagebau Profen in Betrieb der laut dem von der Landesregierung Sachsen Anhalt genehmigten Rahmenbetriebsplan mit seinen Abbaufeldern Schwerzau und Domsen noch bis zum Jahr 2035 laufen soll Die Kohle dient heute uberwiegend der Verstromung Im Dezember 2021 erfolgte die Stilllegung des uber 85 Jahre lang betriebenen Industriekraftwerks Deuben Als letztes Braunkohlekraftwerk im Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier ist noch das Industriekraftwerk Wahlitz in Betrieb dessen Abschaltung im Jahr 2038 erfolgen soll Siehe auch BearbeitenListe abgebaggerter OrtschaftenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Braunkohlebergbau in Sachsen Anhalt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wandlungen und Perspektiven Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier Dokumentation der LMBVEinzelnachweise Bearbeiten Wolfram Pflug Braunkohlentagebau und Rekultivierung Springer Verlag 2013 S 772 Lage Zeitz Weissenfelser Braunkohlerevier Bergbau Museum Deuben abgerufen am 8 September 2019 Bergbehorde Zeitz Landesarchiv Sachsen Anhalt abgerufen am 8 September 2019 Kurt Pietzsch Die Braunkohlen Deutschlands Gebruder Borntraeger 1925 S 288 Mitteldeutsches Braunkohlenrevier Wandlungen und Perspektiven Heft 18 Zeitz Weissenfels S 13 LMBV abgerufen am 10 September 2019 Otfried Wagenbreth Geschichte der Geologie in Deutschland Springer Verlag 2014 S 209 Richard Hunger Biostratonomie und Palaeobotanik der Blatterkohlenvorkommen des eozanen Humodils des Zeitz Weissenfelser Reviers Dissertation Halle 1939 In Braunkohlenarchiv 51 1939 S 33 69 Bergamt Kamsdorf Landesarchiv Sachsen Anhalt abgerufen am 16 September 2019 Georg Agricola Gesellschaft Hrsg Von Georgius Agricola zum mitteldeutschen Braunkohlenbergbau Aspekte der Montangeschichte Georg Agricola Gesellschaft Zeitz 2006 S 79 Mitteldeutsches Braunkohlenrevier Wandlungen und Perspektiven Heft 18 Zeitz Weissenfels S 13 LMBV abgerufen am 10 September 2019 Dirk Hackenholz Die elektrochemischen Werke in Bitterfeld 1914 1945 Ein Standort der IG Farbenindustrie AG LIT Verlag Munster 2004 S 46 Mitteldeutsches Braunkohlenrevier Wandlungen und Perspektiven Heft 18 Zeitz Weissenfels S 13 LMBV abgerufen am 10 September 2019 Dirk Hackenholz Die elektrochemischen Werke in Bitterfeld 1914 1945 Ein Standort der IG Farbenindustrie AG LIT Verlag Munster 2004 S 46 Klaus Peter Meinicke Klaus Krug Uwe Gert Muller Industrie und Umweltgeschichte der Region Sachsen Anhalt Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 2003 S 23 ff Mitteldeutsches Braunkohlenrevier Wandlungen und Perspektiven Heft 18 Zeitz Weissenfels S 13 LMBV abgerufen am 20 September 2019 DEBRIV Hrsg 50 Jahre Mitteldeutscher Braunkohlen Bergbau Festschrift zum 50jahrigen Bestehen des Deutschen Braunkohlen Industrie Vereins e V Halle Saale 1885 1935 Verlag von Wilhelm Knapp Halle Saale 1935 Die Brikettfabrik Herrmannschacht Verein Mitteldeutscher Umwelt und Technikpark e V abgerufen am 10 September 2012 Holm A Leonhardt Kartelltheorie und Internationale Beziehungen Theoriegeschichtliche Studien Hildesheim 2013 S 96 Mitteldeutsches Braunkohlenrevier Wandlungen und Perspektiven Heft 18 Zeitz Weissenfels S 6 LMBV abgerufen am 25 April 2019 Ursula Bischoff Der Einfluss der bergbaulichen Traditionen und grossindustriellen Entwicklungen auf das soziale Gefuge und die Mobilitat der Braunkohlenarbeiterschaft von Borna Dissertation Humboldt Universitat zu Berlin 2000 S 76 Humboldt Universitat zu Berlin abgerufen am 20 September 2019 Gaumnitz Museum Digital abgerufen am 20 September 2019 Mitteldeutsches 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wirtschaftliche Rahmenbedingungen in der DDR Archiv verschwundener Orte abgerufen am 7 Marz 2019 Rolf Dieter Stoll Christian Niemann Delius Carsten Drebenstedt Klaus Mullensiefen Der Braunkohlentagebau Bedeutung Planung Betrieb Technik Umwelt Springer 2008 S 442 f Mitteldeutsches Braunkohlenrevier Wandlungen und Perspektiven Heft 18 Zeitz Weissenfels LMBV abgerufen am 20 September 2019 Mitteldeutsches Braunkohlenrevier Wandlungen und Perspektiven Heft 18 Zeitz Weissenfels LMBV abgerufen am 20 September 2019 Historie Montanregion Sachsen Anhalt Sud LEADER Lokale Aktionsgruppe Montanregion Sachsen Anhalt Sud abgerufen am 17 September 2019 RECARBO Kohleradweg Saale Unstrut Tourismus e V abgerufen am 8 September 2019 Tagebaue des Mitteldeutschen Braunkohlereviers Bitterfelder Bergbaurevier Bergwitz Breitenfeld Delitzsch Sudwest Goitzsche Golpa Nord Grobern Kockern MuldensteinBornaer Revier Bockwitz Borna Ost Borna West Cospuden Deutzen Espenhain Groitzscher Dreieck Haselbach Peres 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