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Die Geschichte der Stadt Fulda behandelt ausgehend von der Vorzeit die geschichtliche Entwicklung der Region des mittelalterlichen Klosters und der heutigen Stadt Fulda in Osthessen Die Geschichte des Klosters Fulda wird noch ausfuhrlicher im Artikel Kloster Fulda beschrieben Inhaltsverzeichnis 1 Erdgeschichte 2 Vor und Fruhgeschichte 3 Fruhmittelalter 4 Klostergrundung 5 Aufstrebendes Kloster 6 Hochmittelalter 7 Spatmittelalter 8 Neuzeit 8 1 Bauernkrieg Reformation und Katholische Restauration 8 2 Dreissigjahriger Krieg 8 3 Barock und beginnende Industrialisierung 9 20 Jahrhundert 9 1 1933 1945 9 2 Nach 1945 10 Literatur 11 EinzelnachweiseErdgeschichte Bearbeiten nbsp Geologische Karte Fulda RhonEtwa vor 240 Millionen Jahren wahrend der Buntsandsteinzeit war Osthessen eine von Flussen durchzogene Tiefebene und wurde in der anschliessenden Muschelkalkzeit vom Meer uberflutet Im Tertiar vor 65 Millionen Jahren waren die Rhonvulkane aktiv die die heutigen Basaltfelsen entstehen liessen In subtropischem Klima entstand in den umliegenden Seen und Sumpfen Braunkohle Fossilfunde wiesen Ahnlichkeiten mit denen der Grube Messel bei Darmstadt auf Nashorn und Mastodonreste wurden 1865 beim Bau des Fuldaer Bahnhofs entdeckt Vor und Fruhgeschichte BearbeitenAuf erste Besiedlungen im Raum Fulda am Ende der Steinzeit um ca 5000 v Chr weisen Bandkeramikfunde hin Der Fuldaer Professor Joseph Vonderau 1863 1951 hat mit seinen uber 100 Ausgrabungen den Grundstock fur die Forschungen zur Vor und Fruhgeschichte im Fuldaer Raum gelegt Daher ist das Vonderau Museum zur Stadtgeschichte auch nach ihm benannt Auf dem Schulzenberg bei Fulda in der westlichen Gemarkung Fuldas wurde ein Hockergrab Begrabnisplatz entdeckt der um 2700 2200 v Chr dem Ende der Steinzeit angelegt worden sein mag Aus gefundenen Hugelgrabern die auf 1550 v Chr datiert werden ist ersichtlich dass die Besiedlung wahrend der mittleren Bronzezeit intensiver wurde Ebenfalls zur Bronzezeit zahlen die Urnengraber die am Haimberg gefunden wurden Diese Urnenfelderkultur wird auf 1200 750 v Chr datiert Im September 2006 wurde beim Bau des Westringes eine bronzezeitliche Siedlung zwischen Johannesberg und Sickels gefunden Die Anlage ist einzigartig in Hessen In einer Notgrabung von wenigen Tagen wurden Getreidespeicher Graber und bronzezeitliche Mullgruben vermessen und Funde geborgen Auch aus der Eisenzeit ab 750 v Chr lassen sich zahlreiche Siedlungsaktivitaten nachweisen Bedeutsam sind die Grabungen vom keltischen Oppidum Milseburg etwa 500 100 v Chr die im Fuldaer Vonderau Museum ausgestellt sind Die Milseburg war in der Zeit als die Romer die Kulturen nordlich der Alpen bedrohten mit uber 1000 Einwohnern ein Zentrum keltischer Kultur Die Kelten verwendeten stabile und schwere Pfluge mit Pflugscharen die nicht nur den Boden aufrissen sondern die Scholle wendeten Damit der Plug moglichst wenig gewendet werden musste entstanden Langstreifenfluren Auf dem Gebiet der heutigen Stadt Fulda selbst lasst sich die Besiedlung des Fuldaer Domhugels im ersten Jahrhundert n Chr durch Germanen nachweisen Fruhmittelalter BearbeitenIn der Merowingerzeit soll im Raum Fulda ein frankischer Konigshof gelegen haben der um das Jahr 700 durch einen Einfall der Sachsen zerstort wurde Klostergrundung Bearbeiten nbsp Mittelalterliche Chronik Annales Fuldenses Gesta quorundam francorum regum 715 882 in der Humanistenbibliothek in Schlettstadt Hauptartikel Kloster Fulda Das Frankische Reich entwickelte sich nach dem Zerfall des Romischen Reichs zum Machtzentrum und spater zur Grossmacht in Mitteleuropa Der Frankenkonig Chlodwig I sicherte sich mit seiner Taufe die Unterstutzung Roms fur seine Machtbestrebungen eine breitangelegte Christianisierung setzte ein Das Gebiet auf dem sich die spatere Stadt Fulda entwickelte war vor der Ankunft der christlichen Missionare von germanischen Chatten besiedelt Sie blieben auch nach der Einverleibung in das Frankenreich ihren alten germanischen Gottern treu In der Merowingerzeit soll in Fulda an der Kreuzung der alten Strassen Via Regia Antsanvia und Ortesweg ein frankischer Herrenhof gelegen haben der um das Jahr 700 zerstort wurde Es wurde wichtig diesen strategisch bedeutsamen Ort zu sichern Im Auftrag von Papst Gregor II organisierte der aus dem englischen Crediton stammende Bonifatius die Christianisierung Germaniens Im Zuge seiner Missionsarbeit strukturierte er als Erzbischof die Kirche des damals noch weitgehend heidnischen ostfrankischen Reiches nbsp Ungefahre Lage Buchonias in dem Eiloha lag743 ubergab Karlmann der Bruder des spateren frankischen Konigs Pippin den Herrenhof Eiloha an dem Fluss Fulda mit einem Umland von 4000 Schritt an Bonifatius um dort ein Kloster zu grunden Dieser Vorgang und auch das Gebiet werden Karlmann Schenkung genannt Bonifatius beauftragte den aus Bayern stammenden Monch Sturmius zur Missionierung der Sachsen ein Kloster an einer Furt uber den Fluss Fulda anzulegen das zugleich seine Grablege sein sollte Sturmius kam im Fruhjahr 744 von Hersfeld in das Gebiet Eichloha Er errichtete an der Stelle des heutigen Domes das Grundungskreuz fur das neue Benediktinerkloster im Buchenurwald Buchonia dessen erster Abt er wurde Bonifatius erreichte dass das Kloster mit weiteren reichen Schenkungen Besitzungen und Regalien ausgestattet wurde Von besonderer Wichtigkeit fur das Kloster Fulda wurde dass es als erstes im Reich 751 von Papst Zacharias unmittelbar dem Papst unterstellt wurde kirchenrechtlich eine sogenannte Exemtion Damit war es der Oberherrschaft der Bischofe von Wurzburg beziehungsweise des Erzbischofs von Mainz entzogen Es war damit das erste und fur lange Zeit das einzige direkt dem Papst unterstellte Kloster im Reich 765 erhielt es den Status einer Reichsabtei unter Konigsschutz und 774 die kirchliche Immunitat 804 das Recht der freien Abtswahl Erst um 1700 wurde Fulda Bistum Sturmius dessen Amtszeit als Abt von 747 bis 779 dauerte war engstens verbunden mit den bayerischen Herzogen von Agilolfing Fulda empfing Schenkungen fuhrender altadliger Familien in Sachsen im Elsass und der Konradiner den Vorfahren der spateren salischen Kaiser des Heiligen Romischen Reiches Die Immunitatsprivilegien von Karl dem Grossen 774 und dessen Sohn Ludwig dem Frommen 814 wiesen die Richtung der Entwicklung des Klosters zur Reichsabtei die insbesondere im ottonischen Reichskirchensystem von grosster Bedeutung werden sollte Die Klostergemeinde umfasste bereits 779 beim Tod des ersten Abtes Sturmius etwa 400 Monche 754 kam Bonifatius bei einem Missionszug in Friesland ums Leben kurz bevor er bei Dokkum die Firmung von zum Christentum bekehrten Mannern und Frauen vornehmen wollte wurden er und seine Begleiter von heidnischen Friesen erschlagen siehe Der Tod des Bonifatius Die Gebeine des Bonifatius wurden nach Fulda geholt Die Ubertragung des Leichnams dauerte uber einen Monat bis dieser am 9 Juli in Fulda ankam Das Grab wurde sogleich zum Ziel zahlreicher Wallfahrer Die Schenkungen von Gutern an das Kloster begannen schon zu Bonifatius Lebzeiten und setzten verstarkt ein als der spater so genannte Apostel der Deutschen dort seine Grablege gefunden hatte Die Schenkungen brachten dem Kloster gewaltigen Streubesitz von Norditalien bis nach Friesland vom Elsass bis nach Thuringen Die Hauptmasse der Guter allerdings befand sich im Umkreis von Fulda und wurde von fuldischen Ministerialen neuadligen Ritterfamilien verwaltet was sich sehr bald als grosses Problem erweisen sollte Fulda wuchs und wurde das bedeutendste Kloster nordlich der Alpen Aufstrebendes Kloster Bearbeiten nbsp Blick auf das Kloster in der Mitte ist die Ratgar Basilika zu sehen Ausschnitt aus dem Kupferstich von Matthaus Merian 1655 Zwischen 791 und 819 baute man fur Bonifatius eine Grabeskirche Nach dem Baumeister dem Monch Ratgar der zeitweise auch Abt war wurde sie Ratgar Basilika genannt Sie entstand nach den Bauplanen des Petersdoms in Rom und war die grosste Basilika nordlich der Alpen Der Bau verschlang so grosse Mittel dass Abt Ratgar vom Konvent des Klosters vertrieben wurde Im Verlaufe des Mittelalters zerfiel die Bausubstanz immer mehr so dass der Ratgar Dom 1700 abgerissen und uber der Bonifatiusgruft der heutige barocke Dom errichtet wurde Die benachbarte Michaelskirche stammt aus den Jahren 819 bis 822 Sie war die Kapelle des Monchsfriedhofs Die Krypta ist original erhalten geblieben der Kirchenraum erfuhr mehrere Umbauten Sie ist eine der altesten Kirchen nordlich der Alpen ebenso wie die Grabeskirche der heiligen Lioba im benachbarten Petersberg Die Heilige Lioba galt als Nichte des Bonifatius sie kann aber auch wegen des damals noch nicht praktizierten Zolibats seine Frau gewesen sein was allerdings reine Spekulation ist Moglich wurden diese fur die damalige Zeit gigantischen Bauten durch Einnahmequellen aus dem Zehnten den das Kloster bei den Horigen und Bauern eintrieb Zusatzlich mussten sie Frondienste leisten Die Berechtigung hierzu zog man aus einer Urkunde Karls des Grossen die dem Kloster das Zehntprivileg zubilligte Doch diese Urkunde war eine Falschung 1 die moglicherweise nach dem Tod Karls des Grossen 814 zu Zeiten des Abtes Ratgar hergestellt wurde Ein Nachfolger Karls des Grossen der ostfrankische Konig Ludwig der Deutsche um 806 876 bestatigte die Falschung 875 wohl auch in dem Glauben dass Karl der Grosse das Privileg gegeben habe Damit ist das Fuldaer Zehntprivileg das erste eindeutige dieser Art in Deutschland Ein weiterer beruhmter Abt des Reichsstiftes Fulda war 822 bis 842 Rabanus Maurus Er gilt als einer der bedeutendsten Abte des Fuldaer Klosters das zu dieser Zeit mit uber 600 Monchen auf dem Hohepunkt seines Ansehens stand und mit seiner etwa 2000 Handschriften umfassenden Bibliothek als eine Leuchte abendlandischer Gelehrsamkeit galt Darin wurde er vom damaligen Leiter der Klosterschule Rudolf massgeblich unterstutzt Nach einer von der Schriftstellerin Donna Woolfolk Cross wiederbelebten jedoch durch keinerlei Tatsache gestutzten Legende soll die spatere Papstin Johanna um 830 im Fuldaer Kloster gelebt haben Die Papstin ISBN 3 7466 1400 7 Die Entwicklung der Reichsabtei Fulda war in den darauf folgenden Jahrhunderten durch zwei Entwicklungstendenzen gepragt Zum einen wurde die Abtei und der jeweilige Fuldaer Abt Teil des ottonischen Reichskirchensystems zum anderen begannen Entfremdungen von Lehensgutern die zwar dem Kloster gehorten jedoch an Adlige der Umgebung ausgeliehen waren Exemplarisch ist hier die Familie der Grafen von Ziegenhain heute Schwalmstadt zu nennen die Hochvogte von Fulda waren Sie zogen fur die Abtei den Zehnten ein und zahlten dafur Abgaben an das Kloster besorgten auch den militarischen Schutz Die Abtei und die Siedlung erhielten 1019 durch Heinrich II das Munz Markt und Zollrecht und 1114 wurde Fulda erstmals als Stadt Civitas erwahnt Hochmittelalter BearbeitenDie Entwicklung der Reichsabtei Fulda war in den darauf folgenden Jahrhunderten durch zwei Entwicklungstendenzen gepragt zum einen wurde die Abtei und der jeweilige Fuldaer Abt Teil des ottonischen Reichskirchensystems zum anderen begannen Entfremdungen von Lehensgutern die zwar dem Kloster gehorten jedoch an Adlige der Umgebung ausgeliehen waren Exemplarisch ist hier die Familie der Grafen von Ziegenhain heute Schwalmstadt zu nennen die Hochvogte von Fulda waren Die Abtei und die Siedlung erhielt 1019 durch Heinrich II das Munz Markt und Zollrecht und 1114 wurde Fulda das erste Mal als Stadt Civitas erwahnt Die Entfremdungen der Klosterguter fuhrten im 12 Jahrhundert zum wirtschaftlichen Niedergang des Klosters Erst unter Abt Markward I 1150 1165 wurden viele dieser Guter restituiert Dabei half dem Abt einer der bekanntesten Urkundenfalscher des Mittelalters der Fuldaer Monch Eberhard der die Besitzstande der Abtei im sogenannten Codex Eberhardi zusammenfasste und dabei stark zu Gunsten des Klosters verfalschte Abt Markward vertrieb Raubritter legte Burgen zum Schutz des Klostergebietes an und befestigte die Stadt 1162 mit einer Stadtmauer 1208 wurde Fulda zur Stadt erhoben und wachte seitdem eifersuchtig uber seine Rechte gegen die Anmassungen der Abte Spatmittelalter Bearbeiten1236 kam es nach einem Pogrom an den Fuldaer Juden zu einem Prozess vor dem Hofgericht Kaiser Friedrichs II Nach dem Tod von funf christlichen Kindern durch einen Muhlenbrand wurden die Fuldaer Juden des Mordes und der Brandstiftung bezichtigt 30 von ihnen wurden daraufhin erschlagen Die Kinderleichen wurden in die Pfalz Hagenau vor den Kaiser gebracht um die Juden im Reich bestrafen zu lassen Friedrich war von der Unschuld der Juden uberzeugt und liess Experten befragen Im Juli 1236 sprach er die Juden von allen Anschuldigungen frei und stellte sie im Augsburger Judenprivileg als Kammerknechte unter seinen Schutz Durch Kaiser Friedrich II wurden die Abte des Klosters in den Reichsfurstenstand erhoben Furstabt Heinrich V von Diez Weilnau 1288 1313 liess zwischen 1294 und 1312 eine Abtsburg bauen in der er ausserhalb des Klosters residierte Diese Burg wurde im 17 Jahrhundert durch Furstabt Johann Friedrich von Schwalbach in ein Renaissanceschloss umgebaut Als Abt Heinrich vor 1320 jedoch noch eine zweite innerhalb der Stadt errichtete ersturmten die Burger mit Hilfe des Hochvogtes Graf Johann von Ziegenhain beide Burgen des Abtes und zerstorten die neue Burg samt Turm und Ringmauern Auf Klage des gefluchteten Abtes beim Kaiser wurden uber die Stadt und den Grafen von Kaiser Ludwig IV die Reichsacht verhangt Spater 1331 vermittelte der Trierer Erzbischof Balduin eine Suhne infolge derer die Burger den Turm und die Ringmauern der neuen Burg wiederherzustellen hatten und bedeutende Entschadigungen zahlen mussten Die Anfuhrer des Aufstandes wurden hingerichtet 1350 suchte der schwarze Tod die Pest Fulda heim Schon im Marz 1349 kam es jedoch in Fulda zum ersten Pestpogrom in Hessen dem die weitaus uberwiegende Mehrheit der judischen Bevolkerung zum Opfer fiel 1356 verlieh Kaiser Karl IV dem Furstabt den Ehrentitel Erzkanzler der Kaiserin Das Fuldaer Land mit Kloster und Stadt stand jetzt im Kraftespannungsfeld der beiden benachbarten Territorien dem Erzbistum Mainz und der Landgrafschaft Hessen Unter Abt Reinhard von Weilnau 1449 1476 erreichte die Entwicklung des Reichsstiftes in ein Territorialfurstentum einen Abschluss Neuzeit BearbeitenBauernkrieg Reformation und Katholische Restauration Bearbeiten nbsp Papstliches Seminar Fulda 1584 durch Papst Gregor XIII gegrundet Im Stift Fulda breiteten sich ab 1517 reformatorische Lehren aus die Abte sowie ein Grossteil von Klerus und Bevolkerung hielten aber am alten Glauben fest 2 Der mitteldeutsche Bauernaufstand 1525 fasste zuerst im Gebiet der Reichsabtei Fulda Fuss Die Bauern und die Burger der Stadt verbundeten sich Ostern 1525 das Reichsstift wurde mitsamt seinen Nebenklostern geplundert Der hessische Landgraf Philipp von Hessen ruckte am 3 Mai 1525 mit einem starken Heer an worauf hin sich die Bauern nach kurzem Widerstand ergaben Die Stadt wurde gebrandschatzt und musste die Kriegskosten tragen In der Folge stieg die Bedeutung der Landstande des Stifts Fulda deutlich 1570 wurde Balthasar von Dernbach Furstabt von Fulda Er wollte das Hochstift von innen heraus erneuern und berief 1571 die Jesuiten nach Fulda Ein Gymnasium 1572 und ein papstliches Kolleg 1584 wurden eingerichtet nbsp Kupferstich von Fulda von Matthaus Merian 1655 Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten Der Dreissigjahrige Krieg 1618 1648 verwustete weite Teile Deutschlands Auch Fulda blieb nicht verschont 1622 plunderten und brandschatzten Truppen des Herzogs Christian von Braunschweig Wolfenbuttel das Hochstift Vom November 1631 bis zum Oktober 1633 war die Stadt von Hessen Kassel besetzt 3 Am 20 Juni 1640 brachen 300 herumstreifende schwedische Reiter ein Stadttor auf und plunderten am folgenden Tag 4 Unter Furstabt Joachim von Gravenegg 1644 1671 wurden die meisten Kriegsschaden behoben Barock und beginnende Industrialisierung Bearbeiten nbsp Adolphs Universitat Fulda 1840 nbsp Dom St Salvator zu Fulda nbsp Panorama Fuldas Radierung ca 1830Furstabt Adalbert von Schleifras ernannte 1700 Johann Dientzenhofer zum Stiftsbaumeister in Fulda und beauftragte ihn an der Stelle der Ratgar Basilika einen neuen Dom und ein Stadtschloss im barocken Stil zu errichten 1752 wurden die Furstabte in den Stand von Furstbischofen erhoben Von 1734 bis 1805 existierte die Universitat Fulda Die von Furstabt Adolph von Dalberg auf der Grundlage des papstlichen Kollegs gegrundete Einrichtung besass vier Fakultaten Theologie Philosophie Medizin und Jura Das barocke Gebaude von 1731 1734 wurde von Andreas Gallasini entworfen und beherbergt heute die Adolf von Dalberg Grundschule Die Sakularisation 1802 entmachtete die Furstabte Die fuldischen Besitzungen gingen als Teil des neu gebildeten Furstentums Nassau Oranien Fulda an Friedrich Wilhelm von Oranien Nassau bis 1806 Napoleon die Provinz Fulda annektierte 1810 wurde sie Teil des Grossherzogtums Frankfurt Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde die Provinz aufgelost und nach einer einjahrigen preussischen Verwaltung an Kurhessen abgegeben Durch den Deutsch Osterreichischen Krieg wurden Fulda und Kurhessen 1866 Teil des Konigreichs Preussen 20 Jahrhundert BearbeitenIn der Weimarer Republik wurde Fulda 1927 kreisfreie Stadt 1933 1945 Bearbeiten In der Reichspogromnacht am 9 November 1938 wurde die Synagoge in der ehemaligen Judengasse zerstort Am 9 November wurde der Brand der Synagoge vorbereitet nachdem das Mobiliar bereits zertrummert worden war Gegen 2 Uhr 4 Uhr und 6 Uhr wurde Feuer gelegt die 80 Jahre alte Synagoge brannte nieder Am Folgetag wurden judische Geschafte und Wohnungen zerstort Der Historiker Walter Muhlhausen sagte Die Initiative zu der Gewalt in Hessen ging in der uberwiegenden Mehrzahl von den ortlichen NS Organisationen aus doch die Bevolkerung gleich ob sie das braune Parteibuch besass oder nicht machte in der Reichskristallnacht mit 1940 wurde der judische Friedhof zerstort die Grabsteine entfernt und an anderen Gebauden verbaut Ab 1941 folgte die Deportation von insgesamt 243 Fuldaer Juden 5 Im Zweiten Weltkrieg wurde Fulda bei mehreren Luftangriffen zu einem Drittel zerstort Die Stadt war jedoch nie Primarziel der Alliierten Amerikanische Verbande bombardierten auf dem Ruckflug meist die Gegend um den Verschiebebahnhof mit den benachbarten Gummiwerken Aber Fehlabwurfe trafen beispielsweise auch die Innenstadt um den damaligen Adolf Hitler Platz Platz vor der Stadtpfarrkirche heute wieder Unterm Heilig Kreuz Nach 1945 Bearbeiten Die kreisfreie Stadt seit 1927 entwickelte sich nach 1945 zu einem modernen Industriestandort 1972 erfolgt die Eingemeindung von 24 Stadtumlandgemeinden 1974 verliert die Stadt die Kreisfreiheit bis sie 1980 einen Funktionalen Sonderstatus erhalt und damit verschiedene Aufgaben der Kreisstufe erwirbt Vom 31 August bis zum 5 September 1954 fand in Fulda der 76 Deutscher Katholikentag statt Er stand unter dem Leitwort Ihr sollt mir Zeugen sein 6 Ein weiterer Hohepunkt in der Stadtgeschichte war der Besuch von Papst Johannes Paul II der am 17 und 18 November 1980 von mehr als 100 000 Glaubigen begeistert auf dem Domplatz empfangen wurde 7 In der Zeit des Kalten Krieges hatte Fulda eine besondere strategische Bedeutung die im Begriff Fulda Gap verdeutlicht wird Der Begriff ruhrte von der Vorstellung dass im Falle eines Angriffs des Warschauer Pakts dieser versuchen wurde durch das Tal der Fulda nach Sudwestdeutschland einzudringen Es gab eine grosse US Garnison mit dem 11th Armored Cavalry Regiment 1994 feierte die Stadt ihr 1250 jahriges Bestehen und wurde Veranstaltungsort der 1 Hessischen Landesgartenschau Literatur BearbeitenIrina Gorner Bestattungssitten der Hugelgraberbronzezeit in Nord und Osthessen Marburger Studien zur Vor und Fruhgeschichte ISSN 0724 4304 Dieter Griesbach Maisant Manfred Reith Werner Kirchhoff Kulturdenkmaler in Hessen Stadt Fulda hrsg vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen in der Reihe Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Braunschweig Wiesbaden 1992 ISBN 3 528 06244 4 Walter Heinemeyer Berthold Jager Hrsg Fulda in seiner Geschichte Landschaft Reichsabtei Stadt Veroffentlichung der Historischen Kommission fur Hessen 57 Fulda 1995 ISBN 3 7900 0252 6 Fuldaer Geschichtsverein Hrsg Geschichte der Stadt Fulda Band II Von der furstlichen Residenz zum hessischen Sonderstatus Fulda 2008 ISBN 978 3 7900 0398 7 Fuldaer Geschichtsverein Hrsg Geschichte der Stadt Fulda Band I Von den Anfangen bis zum Endes des Alten Reiches Fulda 2009 ISBN 978 3 7900 0397 0 Norbert Rucker Ist die Stadt Fulda 1250 Jahre alt in Buchenblatter Beilage der Fuldaer Zeitung fur Heimatfreunde Nummer 21 vom 19 Oktober 2011 S 82 Einzelnachweise Bearbeiten Hessen im Mittelalter Quellentexte Karl der Grosse verleiht dem Kloster Fulda Zehntrechte von dessen Villen und den darauf sitzenden Horigen und Bauern Falschung Memento des Originals vom 10 Juni 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot online media uni marburg de Jesuiten in Fulda Hilfstruppe und Protagonisten im Kampf um die katholische Reform Forderer der Kirchenmusik In bistum fulda de Bistum Fulda abgerufen am 17 Juni 2016 Ullrich Christoph Hanke Fulda in Hessens Hand Die Besetzung des Stifts Fulda durch Hessen Kassel 1631 32 1634 Parzeller Fulda 2007 ISBN 978 3 7900 0395 6 S 132 142 Georg Landau Beschreibung des Kurfurstenthums Hessen Theodor Fischer Kassel 1842 S 475 Vortrag Morgens um sechs brannte die Synagoge Memento vom 19 Juli 2011 im Webarchiv archive today In Fuldaer Zeitung 10 November 2010 76 Deutscher Katholikentag in Fulda 31 August 5 September 1954 Zeitgeschichte in Hessen Stand 29 Mai 2012 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Besuch Papst Johannes Pauls II in Fulda 17 18 November 1980 Zeitgeschichte in Hessen Stand 7 November 2012 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Stadt Fulda amp oldid 238822218