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Dieser Artikel befasst sich mit dem Abt von Fulda Markward I Zu dem Abt von Fulda Markward II und zu weiteren Personen mit dem Namen Markward siehe Markward Name Markward I 23 Juli 1168 in Bischofsheim auch Marquard und Marcuard war 1150 bis 1165 Abt des Reichsklosters Fulda Er gilt als ein bedeutender Abt der verloren gegangene Besitztitel seines Klosters restituierte die Bausubstanz ausbaute sowie das Land des Klosters mit festen Burgen absicherte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarkward ist unbekannter Herkunft Von Jugend an wurde er im Kloster St Michael auf dem Berge im damals reichspolitisch sehr bedeutenden Bamberg aufgezogen und erhielt in diesem noch heute existierenden Kloster auch seine geistliche und philosophische Ausbildung Vor seiner Berufung durch Konig Konrad III war Markward seit etwa 1142 Abt in der 959 gegrundeten dem Stift Bamberg unterstellten Benediktinerabtei Deggingen heute Monchsdeggingen bei Nordlingen Ries Er hinterliess eine Autobiografie mit der Beschreibung seiner Taten als Abt von Fulda die Gesta domni Marcuardi abbatis 1 In diesem Rechenschaftsbericht legte er seine Verdienste um die Reformierung und den Wiederaufbau der bei seinem Amtsantritt wirtschaftlich darniederliegenden Reichsabtei dar Die Bestatigung Marquards als Fuldaer Abt erfolgte durch Papst Eugen III Ende 1150 Anfang 1151 im mittelitalienischen Ferrentino 2 Sofort nach seiner Weihe in Rom restituierte Markward zahlreiche entfremdete Klosterguter die in die Hande benachbarter einheimischer Adelsfamilien gelangt waren er stellte die Rechte des Klosters vielerorts wieder her bekampfte auch militarisch das um sich greifende Raubrittertum zerstorte Burgen auf denen sich Diebe und Rauber eingenistet hatten und umgab die Stadt Fulda mit sehr starken Mauern Wallen Damme und Toren Auch die desolate Bausubstanz des Klosters selbst stellte er wieder her So wiedererrichtete er den bereits 1120 eingesturzten Sudturm der 791 819 errichteten Ratgarbasilika und sorgte fur eine funktionierende Wasserversorgung innerhalb des Monasteriums Unter seinem Abbatiat wurde durch den ansonsten unbekannten Eberhard vielleicht einem Fuldaer Monch oder Konversen in einer der grossten bekannt gewordenen Falschungsaktionen des Mittelalters das Fuldaer Urkundenregister zu Gunsten des Klosters redigiert und in einem so genannten Cartular zusammengefasst der sog Codex Eberhardi viele Originalurkunden anschliessend vernichtet 1157 erlebt Abt Markward den Hohepunkt seines Abbatiats Am 22 Marz findet in Fulda ein grosser Reichstag Kaiser Friedrichs I Barbarossa statt In Gegenwart des Kaisers wird am Palmsonntag der wiederhergestellte Teil der Basilika neu geweiht 1158 grundet Markward das neue Hospital St Vitus Im gleichen Jahr begleitet Markward den Kaiser auf seinem Heerzug nach Italien Als Markward im Jahr 1165 der kaiserlichen papstfeindlichen Politik nicht mehr folgen wollte aus diesem Grund nahm er wohl nicht am Reichstag in Wurzburg teil wurde er von Friedrich I seines Amtes enthoben und auf die Propstei St Andreas auf dem Fuldaer Neuenberg abgeschoben Markward starb am 23 Juli 1168 in Bischofsheim bei Hanau und wurde in der Stiftskirche zu Fulda beerdigt Die Stadt Fulda ehrt den grossen Reformer durch eine nach ihm benannte Strasse und eine gleichnamige Grundschule Literatur BearbeitenGeorg Misch Geschichte der Autobiographie Bd III 2 1 Frankfurt am Main 1959 S 291 295 Die Gesta Marcuardi eingeleitet und ubersetzt von Theodor Niederquell in Fuldaer Geschichtsblatter 38 1962 S 176 191 Eckhard Freise Markward In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 223 f Digitalisat Bruno W Hauptli Markward In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 27 Bautz Nordhausen 2007 ISBN 978 3 88309 393 2 Sp 911 915 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Franz J Worstbrock in Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon Bd 6 2 Aufl Berlin New York 1987 S 79 81 ISBN 3 11 010754 6 Josef Leinweber Die Fuldaer Abte und Bischofe Knecht Frankfurt Main 1989 S 56 59 ISBN 3 7820 0585 6 Berthold Jager Hrsg Fulda im Alten Reich Veroffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins 59 Parzeller Fulda 1996 ISBN 3 7900 0275 5 Winfried H Witzel Die fuldischen Ministerialen des 12 und 13 Jahrhunderts Parzeller Fulda 1998 ISBN 3 7900 0295 X Heinrich Meyer zu Ermgassen Hg De gestis domni Marcuardi abbatis in Ders Der Codex Eberhardi des Klosters Fulda Bd 2 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 58 Elwert Marburg 1996 S 354 360 ISBN 3 7708 1059 7 Bruno W Hauptli in Biographisch bibliographisches Kirchenlexikon Bd 27 Nordhausen 2007 S 911 915 ISBN 3 88309 393 9 Gereon Becht Jordens Wolfgang Haubrichs Fulda in Mertin Schubert Hg Schreiborte des Mittelalters Skriptorien Werke Mazene De Gruyter Berlin Boston 2013 S 175 215 hier S 188f Weblinks BearbeitenMarcuardus abbas Fuldensis im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Meyer zu Ermgassen in ders Der Codex Eberhardi siehe unten Literatur Bd 2 S 354 360 deutsche Ubersetzung von Theodor Niederquell in Fuldaer Geschichtsblatter 38 1962 S 176 191 Michael Mott Abt Marquard und sein Aufenthalt in Italien Papst Eugen III bestatigte Marquards Wahl zum Fuldaer Abt in Buchenblatter Fuldaer Zeitung 80 Jahrg Nr 3 8 Februar 2007 S 9 10 Nr 4 19 Februar 2007 S 15 VorgangerAmtNachfolgerHeinrich II von BingartenAbt von Fulda 1150 1165GernotNormdaten Person GND 102512558 lobid OGND AKS VIAF 49616300 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME MarkwardALTERNATIVNAMEN Marquard MarcuardKURZBESCHREIBUNG Abt von Kloster FuldaGEBURTSDATUM 11 Jahrhundert oder 12 JahrhundertSTERBEDATUM 23 Juli 1168STERBEORT Bischofsheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markward amp oldid 235693504