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Das Oppidum Milseburg ist eine stadtahnliche Siedlungsanlage Oppidum aus der Eisenzeit auf dem Berg Milseburg auf der Gemarkung westlich des Ortsteiles Danzwiesen der Gemeinde Hofbieber in Richtung des benachbarten Ortsteiles Kleinsassen im Landkreis Fulda in der Rhon Reste des eisenzeitlichen Ringwalls um die MilseburgRekonstruktion des eisenzeitlichen Ringwalls am Fusse der MilseburgReste der eisenzeitlichen Siedlung an der MilseburgDas vermutliche Torhaus an der MilseburgDigitales Reliefbild des Gelandes um die Milseburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Anlage des Oppidums Milseburg 2 Reste und Grabungsgeschichte des Oppidums 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Anlage des Oppidums Milseburg BearbeitenDie Ringwallanlage auf der Milseburg war in der Eisenzeit besiedelt Sie entstand wohl gegen Ende der Hallstattzeit und war bis zur spaten Latenezeit also bis ins 1 Jahrhundert v Chr bewohnt 1 Die Anlage umschliesst eine Flache von uber 35 ha Sie war mit einer an der Nord Ost und Sudseite errichteten ca 1300 m langen und bis zu 12 m breiten Mauer einer Art Holzkastenkonstruktion befestigt Die nordostlichen Abschnitte des Walls wurden beim Bau der Rhonbahn in den Jahren 1886 1889 weitgehend zerstort weil sie als Steinbruch dienten Die Westseite blieb zum Teil unbefestigt da die zum Biebertal abfallenden Steilwande hier eine naturliche Befestigung darstellen Des Weiteren existieren zwei Annexwalle von ca 65 bzw 85 m Lange die eine Quelle schutzen Das Oppidum war durch drei Tore zuganglich von denen nur eines auch fur Fuhrwerke geeignet war da die anderen einen zu steil angelegten Zugang darstellen Die Milseburg liegt im Randbereich der keltischen Welt Reste und Grabungsgeschichte des Oppidums BearbeitenEnde des 19 Jahrhunderts wurden erste Reste des eisenzeitlichen Oppidums entdeckt Der Heimatforscher Joseph Vonderau 1863 1951 der Kasseler Museumsdirektor Johannes Boehlau und sein Assistent der Bibliothekar W Lange haben zwischen 1899 und 1906 zahlreiche Siedlungsspuren ausgegraben Sie entdeckten neben Werkzeugen und wenigen Waffen aus Eisen grosse Mengen von Keramik Die Funde seiner Ausgrabungen befinden sich heute im Vonderau Museum in Fulda und vor allem im Hessischen Landesmuseum in Kassel Heute ist von der einst bedeutenden Siedlung ausser dem verfallenen keltischen Ringwall an der Ost und Sudost Seite des Bergfusses der Milseburg und zahlreichen Terrassierungen ehemalige Wohnpodien fur den Laien wenig erkennbar 2003 und 2004 fanden nach knapp 100 Jahren wieder Ausgrabungen auf der Milseburg statt Leiter der archaologischen Arbeitsgruppe war bis zu seinem Tod zu Beginn des Jahres 2004 der Fuldaer Kreis und Stadtarchaologe Matthias Muller Jungste Grabungen unter Fuldas Stadt und Kreisarchaologen Frank Verse und Grabungsleiterin Ulrike Soder vom vorgeschichtlichen Seminar der Philipps Universitat Marburg forderten unter anderem Schmuck und eine Tonscherbe mit Granitbeschichtung zu Tage Vergleichbare Keramiken sind aus Suddeutschland und Bohmen bekannt Die Funde sind als Importgut infolge von weitreichenden Austauschbeziehungen zu sehen 2 3 Siehe auch BearbeitenListe vor und fruhgeschichtlicher Wallanlagen in HessenLiteratur BearbeitenFritz Rudolf Herrmann Matthias Muller Die Milseburg in der Rhon Fuhrungsblatt zu dem keltischen Oppidum bei Hofbieber Danzwiesen Kreis Fulda Archaologische Denkmaler in Hessen Heft 50 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Wiesbaden 1985 Nachdruck 1994 ISBN 3 89822 050 8 von Werner Die Milseburg Ein keltisches Oppidum in der Rhon In Steinkreis Band 41 ZDB ID 3096235 3 S 48 70 dersteinkreis de PDF 4 6 MB Ulrike Soder Manuel Zeiler Oppida Celtica I Die Milseburg Vorgeschichtliches Seminar der Philipps Universitat Marburg Marburg 2012 ISBN 978 3 8185 0503 5 Ulrike Soder Frank Verse Die Milseburg Neues von einer alten Bekannten In Fuldaer Geschichtsblatter 2015 2016 S 7 19 geschichtsverein fulda de PDF 2 1 MB korrigierte Fassung Andreas Thiedmann Ulrike Soder Die Milseburg bei Hofbieber Danzwiesen Neue Forschungen zur vorgeschichtlichen Hohensiedlung in der Rhon Landkreis Fulda Archaologische Denkmaler in Hessen Band 168 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Abt Archaologie und Palaontologie und Archaologische Gesellschaft in Hessen Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 89822 168 9 19 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oppidum Milseburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Oppidum Milseburg Memento vom 6 September 2019 im Internet Archive In keltenwelt rhoen de Milseburg In kelten info bank de mit Pressespiegel 2003 Einzelnachweise Bearbeiten Norman Zellmer Neue Puzzleteile der Geschichte Tag der offenen Grabung an der Milseburg Nicht mehr online verfugbar In Fuldaer Zeitung 16 August 2014 archiviert vom Original am 11 Februar 2017 abgerufen am 9 Februar 2017 Ausgrabungen auf der Milseburg bringen Relikte aus der Zeit der Kelten ans Licht In Fuldaer Zeitung 21 April 2020 abgerufen am 18 August 2023 Norman Zellmer Milseburg Siedlung ist alter als bisher angenommen In Fuldaer Zeitung 28 August 2014 abgerufen am 9 Februar 2017 50 546694444444 9 8963055555556 Koordinaten 50 32 48 1 N 9 53 46 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oppidum Milseburg amp oldid 236526856