www.wikidata.de-de.nina.az
Civaux ist eine franzosische Gemeinde mit 1208 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Sudosten des Departements Vienne in der Region Nouvelle Aquitaine etwa 30 Kilometer sudostlich von Poitiers und 15 Kilometer sudlich von Chauvigny unmittelbar am Ufer der Vienne Bekannt ist Civaux besonders fur seine ehemals ausgedehnte merowingische Nekropole seine fruhromanische Pfarrkirche mit ihrem Vorganger einem gallo romischen Sanktuarium und das in den 1990er Jahren errichtete Kernkraftwerk Civaux CivauxCivaux Frankreich Staat FrankreichRegion Nouvelle AquitaineDepartement Nr Vienne 86 Arrondissement MontmorillonKanton Lussac les ChateauxGemeindeverband Vienne et GartempeKoordinaten 46 27 N 0 40 O 46 444444444444 0 66611111111111 Koordinaten 46 27 N 0 40 OHohe 67 149 mFlache 26 39 km Einwohner 1 208 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 46 Einw km Postleitzahl 86320INSEE Code 86077Lageplan 2012 Civaux Pfarrkirche St Gervais und St Protais mit merowingischem ChorCivaux war langfristig ein kulturelles und religioses gallo romisches Zentrum und bestand aus der Villa de la Croche einer landwirtschaftlichen Domane einer grossen aristokratischen Residenz einem antiken Theater fur etwa 3000 Zuschauer einem gallo romischen vermutlich doppelten Sanktuarium fanum einem weiteren kleineren fanum und zwei Grabfeldern erganzt durch Einrichtungen des Handwerks und der Landwirtschaft Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Prahistorie 1 1 1 Fruhe Ursprunge 1 1 2 Neolithikum und Kupferzeit 1 1 3 Arthenacien 1 1 4 Bronzezeit 1 1 5 Eisenzeit 1 2 Antike 1 2 1 Gallo romisches Lager Cornoin 1 2 2 Galloromische Bestattungen 1 3 Civaux ein gallo romisches Zentrum 1 3 1 Kommunikationswege 1 3 2 Villa de la Croche 1 3 3 Antikes Theater 1 3 4 Gallo romische Sanktuarien 1 3 5 Gallo romische Friedhofe Bestattungsriten 1 4 Spatantike Volkerwanderungszeit 1 4 1 Erste christlich merowingische Kirche 1 4 2 Christlich merowingische Nekropole 1 4 3 Andere Bestattungsorte in der Umgebung Civaux im Fruhmittelalter 1 5 Mittelalter 1 5 1 Fruhmittelalter 1 5 1 1 Fruhe Kirchengemeinde und ein Priorat 1 5 1 2 Saint Gervais und Saint Protais 1 5 1 3 Intensive Nutzung der Nekropole 1 5 1 4 Mittelalterlicher Friedhof in Nahe der Kirche 1 5 2 Hoch und Spatmittelalter 1 5 2 1 Ehemaliges Priorat von Civaux 1 5 2 2 Chapelle Sainte Catherine 1 5 2 3 Entwicklung des Dorfes 1 5 2 4 Nahere Umgebung 1 6 Bevolkerungsentwicklung 2 Bauwerke 2 1 Romanische Pfarrkirche Saint Gervais und Saint Protais 2 1 1 Abmessungen circa 2 1 2 Aussere Erscheinung 2 1 2 1 Langhaus 2 1 2 2 Chor und Glockenturm 2 1 3 Inneres 2 1 3 1 Langhaus 2 1 3 2 Chor 2 2 Vor und fruhchristliche Heiligtumer 2 2 1 Abmessungen circa 2 2 2 Galloromisches Sanktuarium 2 2 3 Merowingisches Baptisterium und Friedhof im gallo romischen fanum 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie historische Landschaft genannt Val de Civaux erstreckt sich zu beiden Seiten der Vienne auf einem Streifen Land von etwa einem Dutzend Kilometern zwischen den Orten Salles en Toulon im Norden und Lussac les Chateaux im Suden Civaux ist das Zentrum dessen Geschichte aber auch die angrenzenden Gemeinden von Lussac und Mazerolles im Suden und Valdivienne im Norden tangiert 1 Prahistorie Bearbeiten Fruhe Ursprunge Bearbeiten Reichliche Funde bearbeiteter Steine und Knochen datierend aus dem Acheuleen zwischen 500 000 und 300 000 Jahre v Chr dem Mousterien zwischen 300 000 und 30 000 Jahre v Chr und dem Magdalenien 20 000 bis 10 000 Jahre v Chr in den Sandgruben von Civaux und den umliegenden Gemeinden aber auch in Hohlen und unter Abris Felsuberhangen deuten auf eine sehr fruhe menschliche Besiedelung der Gegend nbsp Steppenwisent aus Elfenbein zehn Zentimeter Fundort La Madeleine nbsp Pfeilspitzen und MesserUm 15 000 v Chr im Magdalenien wohnten beidseitig der Vienne Menschen mit einer kunstlerisch aussergewohnlichen Produktion von Artefakten In der Hohle von La Marche bei Lussac wurden mehr als 500 Gravuren auf beweglichen Medien gefunden Es handelt sich um grosse Scheiben Plaketten oder einfache Rollen auf denen sich realistische Darstellungen von Baren Steppenbisons Bison priscus Hirschen Katzen Mammuts Pferden Rentieren und Steinbocken finden In der Hohle von Fadets 800 m von der vorherigen wurden etwa 170 gebrannte Platten gefunden darunter eine mit der Darstellung eines Menschen von grosser Prazision Weitere Fundstatten aus dieser Zeit waren die Grotte von Marche Darstellungen eines Mammut eines Pferdes und sexuelle Motive die Hohle von Loubressac stilisierter Bison die Hohle von Bois Ragot bei Gouex reichliche Funde wie eine Harpune aus Rentiergeweih Gravuren auf einem Rippenfragment zwei Kopfe von Rindern und eine kleine Katze Neolithikum und Kupferzeit Bearbeiten In Westeuropa begann das Neolithikum Jungsteinzeit gegen 6000 v Chr und ab 5000 v Chr hatte sich die Landwirtschaft im Tal der Vienne weit entwickelt Dafur konnte ein hohes Bevolkerungswachstum verantwortlich gewesen sein Die Menschen lebten in Dorfern mit Hausern aus Holz und Lehm deren archaologische Spuren allerdings sehr gering sind Neben der Viehhaltung von Schafen und Rindern war der Anbau von Weizen und Gerste erfolgreich Tonwaren dienten zur Vorratshaltung und zum Garen von Lebensmitteln Durch die Bearbeitung von Stein insbesondere das Schleifen der Oberflachen konnte die Qualitat von Werkzeugen verbessert werden nbsp Dolmen von LoubressacIn den Grabern von Goumoisiere in Saint Martin la Riviere sind kurzlich die ersten Spuren der lokalen Jungsteinzeit aufgetaucht Von circa 4500 v Chr stammten ratselhafte Ofen aus beheizten Steinen die in Claireaux nordlich von Civaux entdeckt worden sind Sechs grosse langliche Eintiefungen 8 m lang und 1 m breit und etwa drei weitere mehr oder weniger ovale enthielten ein Sediment von Kohle und grosse Mengen von Kieselsteinen die im Feuer explodiert waren Ihre Bedeutung ist ungeklart nbsp trepanierter Schadel aus der JungsteinzeitZwischen 4500 und 2500 v Chr wurden uberwiegend an oder in Nahe der Atlantikkusten Europas monumentale Bauwerke der Megalithkultur errichtet Davon zeugen vor allem die Dolmen steinerne Kammern die unter sogenannten Tumuli Grabhugel die uber Korridore von aussen erreichbar waren Der Dolmen von Loubressac sudlich von Civaux prasentiert heute sieben Saulen aus Kalkstein und Granit und eine Kammer von 4 0 mal 2 5 m Grosse In ihm wurden Erwachsene und Kinder begraben denen Keramik Vasen und Werkzeuge aus Feuerstein beigegeben waren Er wurde bei der Sanierung des Strassenrandes ein wenig beschadigt 2 Arthenacien Bearbeiten Zu Beginn des 3 Jahrtausends v Chr nahm eine neue Kulturgruppe das Artenacien Artenac Name einer Fundstatte in der Charente spates Chalkolithikum um 2400 v Chr ein weites Gebiet im mittleren Westen und Sudwesten von Frankreich ein In dieser Zeit verwendete man noch Dolmen um Tote zu bestatten aber man errichtete auch Denkmaler aus Trockenmauerwerk Mehrere Nekropolen aus dieser Zeit sind im Departement Vienne bekannt darunter auch die von Maupas bei Valdivienne 31 Graber wurden im Jahr 1883 ausgegraben ein Grabhugel mass 30 mal 10 m und 2 m in der Hohe Es wurden Skelette von mehreren Dutzend Menschen gefunden Bei funf der Toten konnte eine Trepanation Schadeloffnung nachgewiesen werden In diesen Grabern wurden den Toten Gegenstande des Alltags und Opfergaben mitgegeben um im Jenseits zurechtzukommen Es gibt Vasen aus Keramik die vermutlich Lebensmittel Tierknochen Gerate aus Silex Waffen Pfeile Messer und Schmuck aus Stein und Knochen enthielten 3 Parallel zur Jungsteinzeit verlief die westeuropaische Kupferzeit auch Kupfersteinzeit genannt beginnend mit etwa 3000 und endend um 2200 v Chr nbsp Goldblechkegel von AvantonBronzezeit Bearbeiten Gegen Ende des 3 Jahrtausends begann in Europa die Bronzezeit mit der Entdeckung der Legierung Bronze aus Kupfer und Zinn in Vorstufen auch Arsen Antimon und Blei Bronzen Die Wirtschaft beruhte nach wie vor auf den Aktivitaten einer Agrar und Weidewirtschaft Die Keramik Produktion war im Aufschwung begriffen Die Verwendung des neuen und wesentlich harteren Metalls der Bronze wuchs erheblich an und dauerte etwa bis Anfang des 1 Jahrtausends v Chr Die Suche nach Rohstoffen fur die Herstellung von Bronze fuhrte zu einem Handel im grossen Massstab teilweise uber grosse Strecken Kupfer kam aus den Alpen von der Iberischen Halbinsel oder aus dem Sudwesten Deutschlands Zinn von den Britischen Inseln wie auch aus der Bretagne Bronze wurde zur Herstellung von Waffen und Werkzeuge Messer Schwert und Axt Speerspitzen sowie Schmuck und anderen Gegenstanden verwendet Die Lagerstatten an der Oberflache oder in Flussen wie im Limousin wurden abgebaut zur Herstellung von Schmuck und Objekten fur Kultzwecke wie auch zu aussergewohnlichen Kegeln wie der von Avanton Vienne Aus der Bronzezeit wurden im Val de Civaux zahlreiche Zeugnisse von Begrabnissen und anderen Kulthandlungen entdeckt vor allem mit Hilfe des zunehmenden Einsatzes der Luftbildarchaologie Die Luftaufnahmen zeigen eine sehr hohe Dichte von solchen Kultstatten auf der mittleren Terrasse der Vienne nordlich von Civaux bei Cubord Sie bestanden meist aus mit Wehrmauern Holzzaunen oder Wallen eingefassten Einfriedungen die haufig von Graben umgeben und fur Bestattungsriten oder kulturelle Veranstaltungen vorgesehen waren Sie waren zunachst kreisrund und spater quadratisch in unterschiedlichen Abmessungen zwischen 6 50 und 15 00 m Durchmesser oder Seitenlange nbsp Stein u EisengerateEine Bergungsgrabung wurde uber ein Grundstucksband mit 2500 m Lange und in einer Breite von 20 bis 100 m durchgefuhrt Unter den dreissig kreisrunden Einfriedungen waren acht durch die Arbeiten des Kernkraftwerks bedroht und wurden deshalb zuerst durchsucht Mit einem Durchmesser von 12 bis 15 m waren die meisten mit einem Zaun aus Holz umgeben In einigen Fallen traf man auf Scheiterhaufen mit den Uberresten der Verstorbenen in Gruben in anderen enthielten die Graber Einfriedungen mit 15 m Durchmesser eine Fullung mit kleinen Kalksteinplatten und neben der Grube war eine umgedrehte Stele vergraben Innerhalb der Einfassungsmauer stiess man auf elf Pfostenlocher Einige der Einfriedungen schienen im Zusammenhang mit der Bestattung Verstorbener andere mit deren Einascherung zu stehen Das Dekor einer Platte erlaubte die Datierung in die Bronzezeit Gegen Ende der Periode wiesen einige Einfriedungen offenbar nicht mehr eine kulturelle Funktion auf Dies galt zum Beispiel fur eine kreisformige Struktur von 6 50 m Durchmesser die von einem Grabenumgeben war auf dessen Grund Feuerstein Splitter und Fragmente von zwei absichtlich zerbrochenen Behaltern gefunden wurden 4 nbsp EisengerateEisenzeit Bearbeiten Die Eisenzeit begann etwa um 800 v Chr und endete im 6 Jahrhundert n Chr ein Zeitraum der etwa mit der Antike ubereinstimmt Sie schliesst die Hallstattzeit die Latenezeit und die Zeit der Volkerwanderung ein Die Demokratisierung der Eisenindustrie und Metallurgie revolutionierte den Handel Eisenerz und Holz fur die Verarbeitung waren in den Regionen der Vienne reichlich vorhanden nbsp EisenwaffenDas neue Metall diente wegen seiner besonderen Harte zunehmend zur Herstellung der meisten Werkzeuge und Waffen wie etwa die Entdeckung eines Schwerts im Tumulus de Bataillerie ein Messer in der Einfriedung des Tombe au Cornemuseux Dazu gehorten insbesondere auch Wagenrader etwa wie das im Grab von Seneret in der Gemeinde Quincay Die Arbeit der Bronzeschmiede wird weitergefuhrt aber diese spezialisieren sich mit Schmuck Armbander Halsketten Ringe Haken kleines Werkzeuge oder Gefasse Kessel Die Siedlungsstatten blieben in dieser Epoche haufig auf den bekannten Hohenlagen Neben ihrer Funktion als Wohnsiedlung bewahrten sie die Spuren des Wirtschaftslebens Handwerks und Handels sowie der Religionsgemeinschaften nbsp Gallo romische Keramikgefasse metallische GlasurDie Topferei entwickelte sich im Haut Poitou bis ins 5 Jahrhundert n Chr Eine schone Keramik mit metallischer Glasur entstand meist auf der Grundlage von Graphit und wurde in der Nahe von Civaux gefunden im Lager Cornoin oder im Tumulus de la Bataillerie Valdivienne Im Tal der Vienne mit dem grossen kulturellen Ensemble von Grabbeigaben aus der Bronzezeit wurden sie immer verwendet Nordlich von Civaux wurde mit Hilfe der Luftbildarchaologie eine Reihe von Gruben und neun runden und quadratischen Einfriedungen entdeckt die als der sudlichste Teil aller Grabkammern von Cubord im Tombe au Cornemuseux gelten Bei diesen Ausgrabungen konnten Funde von Keramik und eines Messers aus Eisen auf das Ende der ersten jungeren Eisenzeit um 450 v Chr datiert werden Der zweite Abschnitt der Eisenzeit 450 bis 50 v Chr war gepragt von wichtigen Veranderungen ohne Zweifel entstanden aus der Zunahme der Kontakte und des kulturellen Austauschs mit anderen Volkern Man bezeichnet sie als Zivilisation von La Tene nach dem Namen der Fundstelle in der Schweiz Die historischen und archaologischen Kenntnisse uber diese Epoche sind sehr luckenhaft Zum Zeitpunkt der Eroberung ganz Galliens 58 50 v Chr gehorte es fast zu einem einheitlichen kulturellen und wirtschaftlichen System Erst Julius Casar hielt danach die Organisation Galliens in seinem Artikel De bello Gallico schriftlich fest 5 nbsp Museum gallo romische Keramikkopfe nbsp Bibracte Porte du Rebout Wiederherstellung eines Murus GallicusAntike Bearbeiten nbsp Civaux Vienne Gue de la bicheGallo romisches Lager Cornoin Bearbeiten Sudlich von Civaux in Hohe der Furt von La Biche Reh beherrschte das gallo romische Lager von Cornoin das Tal das sich etwa dreissig Meter neben dem rechten Ufer der Vienne ausbreitete Die Wehrsiedlung nahm eine Flache von etwa zehn Hektar ein Im Norden wurde ihr naturlicher Schutz vom Steilhang eines trockenen Tals gewahrt von der Schlucht von Perrofin Sie war eingefasst von einem von den Galliern entwickelten Festungswall aus trocken versetzten Steinen mit quer verlegten Holzstammen verzahnt mit Eisennageln von 30 bis 40 cm Lange Casar nannte ihn Murus Gallicus Gallische Mauer Die ehemalige Wehrmauer ist heute noch auf 140 m erkennbar aber von ihrer ursprungliche Hohe von vier bis funf Metern wird heute kaum noch zwei bis drei Meter erreicht Die Konstruktion war allerdings nicht unbegrenzt haltbar da das verwendete Holz im Laufe der Jahre verrottete Diese derart befestigten Siedlungen hatten nicht nur eine starke Verteidigungskraft sondern wiesen ganz besonders hohes Prestige auf Das Lager besass zur Zeit der romischen Eroberung seine ganze Aktivitat und wurde bis in das 5 Jahrhundert n Chr benutzt 6 Eine ahnliche Umwallung findet man um das Lager Bibracte auf dem Mont Beuvrais in Burgund Die Lage des ehemaligen gallo romischen Lagers wird heute durch eine kleine Siedlung mit dem Namen Cornoin markiert nbsp Museum gallo romisches Balsamierungsflakon aus GlasGalloromische Bestattungen Bearbeiten Am Croix de Laps fand man drei runde Einfriedungen die durch Graben eingefasst waren mit Durchmessern von jeweils 11 15 und 17 Metern die Grabstatten aus dem spaten 5 Jahrhundert entsprachen Anthracologische Studien und Analysen wurden durchgefuhrt von denen in einer wieder eine rituelle Zeremonien nachgewiesen werden konnten Die Anthracologie ist die Untersuchung von Holzkohle die nach der Verbrennung von Holz entsteht Mit ihr kann man Alter und Holzart nachweisen Im Sudosten der 2 50 m breiten Grube waren die Reste des verbrannten Verstorbenen deponiert wie auch die Reste des Scheiterhaufens aus dem Holz von Eichen und Schwarzdorn Man hat auch wieder Metallteile der Kleidung gefunden wie dekorierte Gurtelschnallen und Fibeln Weiter in der Grube wurden Blumen und Pflanzen mit Riechstoffen platziert Absichtlich zerbrochene Keramik wurden wahrend der Zeremonie auf dem Gelande verstreut Weitere Fundstatten mit ahnlichen Relikten aus dieser Zeit waren La Papiotiere im Betrieb einer Kiesgrube aus der mittleren La Tene Zeit Ganne Mazerolles vom Ende der alten bis Anfang der mittleren La Tene Zeit Tombe au Cornemuseux teilweise aus gallischer Zeit Cubord vom Beginn des 1 Jahrhunderts v Chr nbsp Museum gallo romischer GlaskrugCivaux ein gallo romisches Zentrum Bearbeiten Auf dem Gebiet der heutigen Region Poitou Charentes siedelten schon seit fruhgeschichtlicher Zeit der gallische Stamm der Piktonen mit der Hauptstadt Lemonum dem spateren Poitiers Auch nach der Eroberung Galliens durch die Romer von 58 bis 50 v Chr dominierten sie diese Gegend Der Stamm der Pictones findet sich noch heute im Namen des Hauptortes Poitiers und der Landschaft Poitou wieder Wahrend der gallo romischen Epoche wurde das Gebiet in die romische Provinz Gallia Aquitania integriert deren Hauptstadt Lemonum wurde Ein neuer Urbanismus setzte sich in den grossen Stadten durch bis hin in die Ballungsraume lat vici und in die landlichen Zentren und Residenzen der Landbewohner lat villae Auf dem Gelande der heutigen Ortschaft Civaux entwickelte sich ein kulturelles und religioses gallo romisches Zentrum im Wesentlichen aus der Villa de la Croche nordostlich des heutigen Kirchplatzes einem antiken Theater einem gallo romischen vermutlich doppelten Sanktuarium fanum neben und unter der heutigen Kirche einem weiteren kleineren fanum und zwei Friedhofen erganzt durch Einrichtungen des Handwerks und der Landwirtschaft Voraussetzung fur diese Entwicklung und deren laufenden Betrieb erforderten ein dichtes Netz von Kommunikationswegen und dessen Erhaltung Kommunikationswege Bearbeiten Mehrere Strassen versorgten damals Civaux Bereits vor der Romerzeit durchquerten sie die Ortschaft von Norden nach Suden Ein Teilstuck der Departementstrasse 114 die am Dolmen von Loubressac weiter nach Tours vorbeifuhrt entspricht heute spurbar diesem alten Weg der im Norden nach Caesarodunum Tours fuhrte und im Suden nach Augustoritum Limoges in beiden Richtungen dem Tal der Vienne folgend In Ostwest Richtung uberquerte in Hohe von Civaux eine Romerstrasse die Vienne mit einer Furt der Weg wird heute Argneaux genannt Der ehemals orthogonale mit rechten Winkeln oder senkrechten Linien konstruierte Verlauf der romischen Strassen innerhalb der ehemaligen Siedlung stimmt mit den heutigen Dorfstrassen nicht mehr uberein findet sich allerdings stuckweise bei Ausgrabungen wieder wie zum Beispiel am Nordostrand der Bebauung Im 19 Jahrhundert fand man einen romischen Meilenstein einen Miliarium der die Entfernung zwischen dem Ort wo er stand und der Hauptstadt oder den Grenzen angab Dieser war Kaiser Alexander Severus 222 235 gewidmet Der ursprungliche Fundort kann heute nicht mehr angegeben werden Er wird im Museum von Poitiers ausgestellt Ausserdem gab es alte Wege auf der anderen Seite der Vienne und sei es nur zur befestigten Siedlung Cornoin der heutige Weg von Perrofin erlaubte moglicherweise bereits einen Zugang zur fruheren gallischen Zeit Diese alte Bezeichnung setzt sich zusammen aus Perro von Pierre Stein und fin von fines fein und geht wohl zuruck auf die ehemalige gallo romische Befestigung oder die steilen Klippen Civaux lag im Mittelalter an der nordlichen Grenze des Bezirks Basse Marche es ist aber durchaus moglich dass das gallo romische Lager schon in vorromischer Zeit eine deutliche Grenzmarkierung war Die Vienne ist ohne Zweifel schon in der Romerzeit ein Kommunikationsweg von besonderer Bedeutung die Archive zeigen dass sie es bis zum 17 Jahrhundert war Schon die gallischen Pictonen benutzten grosse freilich plump gebauten Schiffe mit flachen Boden die nicht mit Rudern bewegt wurden sondern mit Ledersegeln und mit eisernen Ankerketten versehen waren Die grosse Anzahl der Ortschaften Hafen oder Furten bestatigen die Rolle des Flusses bereits in der vormittelalterlichen Wirtschaft 7 Villa de la Croche Bearbeiten Die gallo romische Villa war eine landwirtschaftliche Domane frz Domaine Seigneurie ein herrschaftliches Landgut und bestand aus einer Reihe von Gebauden zum reprasentierenden Wohnen zum Wohnen der Bediensteten fur den Betrieb der Landwirtschaft wie aus einem handwerklichen Bereich Die Villa de la Croche ist eine grosse aristokratische Residenz erbaut im romischen Kaiserreich 20 360 n Chr auf einer Flache von rund 7500 m Sie umfasste neben dem Haupt Wohnsitz die Hofe und die Garten der Dependancen in der Umgebung Diese Villa wurde noch in der Mitte des 4 Jahrhunderts bewohnt davon zeugt das reichlich gefundene Mobiliar nbsp Museum grosse KeramikvaseDas Anwesen wurde im Nordosten des Kirchplatzes ausserhalb des heutigen Dorfs ausgegraben und liegt heute inmitten von bestellten Feldern Man legte die Grundmauern der weitlaufigen Wohngebaude frei darunter zwei Keller die in Lagerraume umgewandelt worden waren beherbergten reichlich Einrichtungsgegenstande In andern Kellern gleicher Struktur stiess man auf Ansammlungen von Keramiken in grossen Mengen Terra sigillata a l eponge mit dem Schwamm Munzen Gewichte der Weber Figuren und Schmuck Luftaufnahmen des Grabungsbefundes zeigen deutlich dass die Gebaudegruppe der Villa von einem vielfach so grossen rechteckigen Gelande umschlossen war welches mit einer Mauer abgegrenzt gewesen ist wahrscheinlich ein grosser Garten Darin gab es noch Abgrenzungen von Teilflachen oder Gebauden Obwohl die Funde durch das Beackern uber Jahrhunderte stark beschadigt waren haben die Erkundungen eine dichte Besiedlung dieses Bereiches nachgewiesen Innerhalb der Villa de la Croche wurde im Nordwesten ein Brennofen fur Keramik gefunden der gut einen Meter in das Bodenniveau eingelassen war Vor der eigentlichen Brennkammer befand sich ein ebenso tiefer Bedienungsbereich von dessen Grund der Ofen mit Brennmaterial beschickt wurde Im Ofen selbst befand sich knapp daruber eine durchlocherte Plattform auf dem die aus Ton geformten Rohlinge aufgestapelt worden sind Die Oberseite des Ofens war mit einer Kuppel abgedeckt in der eine Abzugsoffnung fur die erforderliche Beluftung sorgte Diese wurde aufgebrochen wenn der Brand abgeschlossen war Von oben entnahm man die fertigen Keramiken 8 Das Grabungsfeld der villa ist heute fast vollstandig von der Natur uberwuchert und kaum noch als solches zu erkennen nbsp Civaux Antikes Theater Rekonstruktion aus dem MuseumAntikes Theater Bearbeiten Nicht weit von der Villa stand das antike Theater von dem aber noch nichts ausgegraben werden konnte Auf Grund von Sondierungen kennt man aber seine ungefahre Lage und schatzt seinen Durchmesser auf etwa 50 Meter Die Cavea der Zuschauerraum des Theaters aus steinernen aufsteigenden Sitzreihen war zum Teil in den Hang eingegraben und offnete sich nach Nordosten zum Fluss Vienne Es ist nicht belegt woher die Zuschauer die das Theater fullen sollten gekommen sind Das Ensemble von Civaux aus Theater Sanktuarien Villa und Friedhofen wird verglichen mit den Ruinen von Sanxay einer gallo romischen Kur und Kultstatte etwa 35 km sudwestlich von Poitieres aus Tempelbezirk Thermen einem Theater mit zugehorigen Wohn und Hotelgebauden fur ihr Personal und ihre Gaste in einer Grossenordnung die einer Grossstadt reichen wurde Das Theater weist einen ausseren Durchmesser von 90 Metern auf und fasste etwa 6500 Zuschauer Die Anlagen waren weithin bekannt und man pilgerte dorthin aus grossen Entfernungen um sich fur Korper und Geist einige Tage Wellnes angedeihen zu lassen Das war in Civaux sicher nicht so vorgesehen Das Theater fasste mit 50 Metern Durchmesser geschatzt kaum mehr als 3000 Zuschauer und die Thermen fehlten ganz oder sind noch nicht entdeckt worden Das Theater war vermutlich ein Prestigeobjekt der in der nahen Villa residierenden Herrschaften die sicher in ihrem Wohnhaus auch eigene Thermen benutzen konnten nbsp Gallo romisches Sanktuarium und romanische Kirche GrundrissGallo romische Sanktuarien Bearbeiten Von dem gallo romischen Sanktuarium lat fanum Heiligtum aus dem 1 und 2 Jahrhundert n Chr geben vor allen die nordlich der Kirche der Offentlichkeit prasentierten Grabungsbefunde anschauliche Auskunft uber dessen ursprungliches Aussehen Ein fanum der im landlichen Raum beliebte Umgangstempel besass in der Regel einen quadratischen Umriss und bestand ublicherweise aus einem quadratischen kleinen Raum der cella in der die Skulptur einer Gottheit zur Schau gestellt wurde Die cella wurden allseitig von einer umseitig oder teilseitig offenen Galerie umgeben deren Seitenlange fast dreimal so gross war wie die der cella Die cella war von einem flach geneigten Satteldach oder einem Pyramidendach uberdeckt hingegen die allseitige Galerie von einem umlaufenden Pultdach welches etwas tiefer an die Cella anschloss und aussenseitig von Saulen getragen wurde die vielleicht auf Brustungswanden standen nbsp Rekonstruktion eines fanums hier ohne MauernDie Ausgrabungen von 1960 legten auf der Nordseite der Kirche die Grundmauern von drei Einfassungen eines solchen fanums zu Tage seine vierte vermutete man zunachst unter der Nordwand der Kirche Gleichzeitig legte man die Grundmauern der Cella frei 1988 entdeckte man auf der Sudseite der Kirche die Fortsetzung der ostlichen Einfassung des fanums der Nordseite die dann ausserhalb des angebauten alten Pfarrhauses nach Westen abknickt und dort etwa so lang ist wie die Breite der nordliche Einfassung Mit dieser Entdeckung kommt man zur Annahme dass die Einfassungen des fanums auf der Nordseite der Kirche vor deren Erbauung mit denen der Sudseite zusammen hingen und ein lang gestrecktes Rechteck umschlossen Gleichermassen wird vermutet dass sich sudlich der Mitte des langen Rechtecks unter den Gebauden der Kirche und des Pfarrhauses vielleicht auch noch eine zweite cella befand die zusammen mit der ersten ein doppeltes fanum in einer gemeinsamen Einfassung gebildet hat Denkbar waren auch zwei getrennte quadratische Heiligtumer mit geringem Abstand untereinander Im Departement Vienne kennt man ein Sanktuarium von Masamas in Saint Leomer welches ebenso zwei cellae in derselben rechteckigen Einfassung aufweist was die Vermutung fur Civaux bestatigt In unmittelbarer Nahe des Heiligtums bzw der Heiligtumer erstreckte sich ein grossraumiger Platz auf dem sich die Glaubigen die den bzw die Tempel aufsuchten versammeln konnten und zu ihrem Zugang fuhrte Er war wahrscheinlich von privaten Hausern Laden und Geschaften umgeben Im Osten des Heiligtums noch innerhalb der vorgenannte Bebauung wurde 1990 ein weiteres aber deutlich kleineres fanum entdeckt sowie einen Friedhof der dieses Ensemble erganzte Seine quadratische Einfassung mit 8 60 m Seitenlange enthielt eine cella von 1 70 m inneren Seitenlange die von einer grossen Galerie mit zwei Meter Breite umschlossen war Die Wande bestanden aus Kalkbruchsteinen und die Dacher waren mit Ziegeln eingedeckt Gallo romische Friedhofe Bestattungsriten Bearbeiten Der Friedhof der gallo romischen Siedlung lag ausserhalb der geschlossenen Bebauung in etwa auf dem nordostlich angrenzenden Gelande der sehr viel spateren merowingischen Nekropole kaum 200 Meter von den Sanktuarien und etwas naher zum Theater und zur Villa de la Croche Er wurde offenbar vom Beginn des 1 Jahrhunderts bis zur zweiten Halfte des 2 Jahrhunderts benutzt Der Friedhof ist bekannt durch Zeichnungen des Schauspielers und Zeichners Beaumesnil aus der Mitte des 18 Jahrhunderts wenn auch nicht besonders zuverlassige und von Siauve wie auch durch Beschreibungen von Maximin Deloche zu Beginn des 20 Jahrhunderts sowie von Stelen die in der Nahe gefunden worden sind Deloche beschrieb gemauerte Gruben die verbrannte Knochen und Grabbeigaben enthielten gefunden von H Duguet Er berucksichtigte die romischen Stelen Fullungen von Sarkophagen die Asche der Verstorbenen enthielten Eine weitere Information bestatigte die Existenz des gallo romischen Friedhofs an diesem Ort In mindestens zwei Fallen in den Jahren 1737 und 1860 erstatteten die Pfarrer von Civaux in Poitiers Bericht dass romische Munzen die in den Grabern deponiert waren auf den Feldern von Bauern zwischen dem merowingischen Friedhof und der Vienne gefunden wurden was der oben beschriebenen Lage entspricht nbsp Civaux Museum Stele vom gallo romischen Friedhof 3 4 Jahrhundert nbsp Civaux Museum Stele vom gallo romischen Friedhof 3 4 JahrhundertEs ist schwierig die Bedeutung dieses Friedhofs zu bestimmen Dort wurden immerhin drei Stelen aus dem 3 bis 4 Jahrhundert gefunden Sie sind einheimische Schopfungen und weisen einen popularen Stil auf Die erste ist 1 40 m hoch prasentiert einen Mann im Kleid der Gallier der in der Hand einen Hammer oder ein Ruder tragt und die Hand eines Kindes gegen eine Art Borse oder ein Spielzeug druckt Auf der zweiten befindet sich eine Figur die mit einem kurzen Cape bekleidet ist und an der Brust einen Hammer oder eine Axt halt Die dritte Stele zeigt eine Arkade die von einem dreieckigen Giebel uberdeckt ist In diesem steht eine bartige Person in knielangem Gewand die sich mit der Linken auf einen Gehstock stutzt Mit der Rechten halt sie ein halb so grosses Kind an der Hand in ebenfalls knielangem Kleid das einen Gegenstand in der Rechten halt der einem Hammer gleicht Die Lage des romischen Friedhof an dieser Stelle deutet darauf hin dass der Siedlungsraum sich nicht jenseits dieser Grenzen ausgedehnt hat Eine kleine tief gegrundete Mauer verlief quer durch einen Teil des merowingischen Friedhofs von Osten nach Westen Es konnte sich dabei um eine Wand zum Abschluss des gallo romischen Friedhofs gehandelt haben Auf dem Friedhof von Piece des Genets am Rande der Strasse von Civaux nach Toulon etwa 700 m nordlich des Dorfes wurde in den 1960er Jahren ein rechteckiger gallo romischer Sarkophag gefunden Er besass keinen Deckel war mit Erde gefullt und enthielt eine Sichel eine Axt eine bauchige Vase frz balustre und ein Keramikfragment vom Typ a l eporge mit dem Schwamm Die Ausgrabungen auf diesem Friedhof begannen mit einer Einfriedung von 250 m die von einer trockenen Steinmauer umgeben war Darin befanden sich 30 bis 40 Brandgraber erganzt von vier weiteren ausserhalb der Mauer Eine ustrina eine Art Krematorium in Form einer einfachen Grube zur Einascherung der Verstorbenen ersetzte hier den Scheiterhaufen Nach der Einascherung wurden die Asche und die Reste der Gebeine in die Bestattungsurne aus Keramik oder Glas gefullt die dann in den Boden vergraben wurde Ihnen wurden manchmal Keramiken Munzen und Gegenstanden beigegeben nbsp Civaux Museum Kalksteinbehalter fur Glasurne unten Os resectum nbsp Civaux Museum GlasurneEinascherungen und Korperbestattungen existierten stets gleichzeitig nebeneinander Vom 4 Jahrhundert v Chr bis zum 1 Jahrhundert n Chr war die Einascherung die Norm spater wurde dann die Korperbestattung zur Regel Im Nordwesten Civaux fand man ein isoliert gelegenes Grab mit seltenem Inhalt Eine Glasurne war in einem Kasten aus Kalkstein untergebracht dessen Deckel auf einer Seite mit einer ascia Axt oder Herminette Hacke mit Querschneide verziert war ein Symbol der Unverletzlichkeit der Grabstatte Vor diesem Kasten war eine Einrichtung platziert auf dem das etruskisch romische Ritual Os resectum vor der Feuerbestattung stattfand 9 Es wurde dem Toten ein Teil des Korpers abgetrennt bei den Romern normalerweise ein Finger und dann separat bestattet oder auch in die Urne mit der Asche des Verstorbenen gegeben bevor sie begraben wurde Dieser in Rom bekannte aber selten in Gallien belegte Kult zeugt vom sozialen Status oder dem romischen Ursprung des Verstorbenen 10 Die Siedlung Civaux kann in der gallo romischen Epoche keineswegs als vicus Siedlung im Sekundarbereich eingestuft werden Vielmehr stand diese soziale Organisation mit wirtschaftlicher und religioser Vielfalt unmittelbar mit dem Leben der Adelsfamilie in der Villa de la Croche in Zusammenhang die sich an der Realisierung der offentlichen Bauten Monumenten und deren Betrieb finanziell beteiligten Spatantike Volkerwanderungszeit Bearbeiten nbsp Die Taufe ChlodwigsDagobert Ier chassant le cerf Vie de saint Denis um 1250 Bibliotheque nationale de France nbsp Merowingische ScheibenfibelnDie Spatantike oder Volkerwanderung mit ihren grossen Veranderungen in Europa etwa vom 4 Jahrhundert bis ins 6 Jahrhundert zog vor allem den Untergang des westromischen Reiches nach sich und im Westen die Begrundung des merowingischen und christlichen Frankenreiches Die Christianisierung begann wahrscheinlich am Ende des 3 Jahrhunderts allen voran im Tal der Vienne Im 4 Jahrhundert entstanden die ersten lokalen Kirchen In Civaux zeugen Denkmaler und Funde von aussergewohnlichen und fruhen religiosen Aktivitaten Eine der Hauptpersonen der geschichtlichen Entwicklungen im Westen des heutigen Europas auch fur das Tal von Civaux war Chlodwig I frz Clovis frankischer Konig aus der Dynastie der Merowinger Er unterwarf 507 die Westgoten unter Alarich in der Schlacht von Vouille wahrscheinlicher aber bei Voulon etwa 30 km Luftlinie westlich von Civaux Er wird als Grunder des Frankenreichs angesehen das bis ins 9 Jahrhundert bestehen sollte Sein Ubertritt zum Katholizismus gegen Ende des 5 Jahrhunderts statt wie bei den Germanen bis dahin ublich zur arianischen Form des Christentums war eine wichtige Weichenstellung fur den weiteren Verlauf der mittelalterlichen Geschichte Fur die Geschichte Civaux von besonderer Bedeutung sind die Uberreste der ehemaligen christlich merowingischen Nekropole die sudwestlich an den alteren gallo romischen Ortsfriedhof anschlossen die jedoch heute stark verandert sind Dazu haben sich im Tal von Civaux zwei Legenden uberliefert Nach der ersten habe Chlodwig mit seinem merowingischen Heer nach einer langen Reise versucht in Hohe von Civaux einen Ubergang durch das Hochwasser der Vienne zu finden Auf wundersame Weise zeigte ein Reh frz la Biche ihm die Stelle einer Furt Seine Armee konnte dann den Fluss uberqueren und die Schlacht vermutlich im Jahr 507 von Vouille Voulon siegreich beenden Unter den Hufen des koniglichen Pferdes entsprang eine Quelle man konnte die Soldaten versorgen und die Pferde tranken Die Uberlebenden wurden in Civaux getauft Eine grosse Anzahl vorhandener Sarkophage bot die Gelegenheit die in der Schlacht Gefallenen zu begraben Drei Flurnamen erinnern heute noch an diese Ereignisse Le gue de la biche Die Furt des Rehs La Font Chretien Die Quelle der Christen und La Chaise du Roi Der Stuhl des Konigs Die Gue de la biche wird in Nahe der Ortschaft Loubressac am linken Flussufer durch die kleine romanische Kapelle Saint Silvain mit Wohngebauden markiert die Reste des ehemaligen Priorates Loubressac Nach einer zweiten Erzahlung lieferte im 12 Jahrhundert der Autor des Lieds de geste von den Taten des Girart de Roussillon dass ein Kampf gegen Konig Karl dem Kahlen im 9 Jahrhundert gefuhrt wurde der in Sivax mit einem Hafen an der Vienne stattfand und sieben tausend Tote kostete Diese hatten rechtzeitig ein letztes Asyl bekommen durch eine grosse Menge frz Pluie Flut von schonen und weissen Sarkophagen In beiden Legenden findet man durchaus Ahnlichkeiten vor allem viele Sarkophage die nur durch eine grosse Schlacht erforderlich werden und die nur der Himmel zur Verfugung stellen kann nbsp Merowingische FibelErste christlich merowingische Kirche Bearbeiten Die Merowinger bewahrten die gallo romische Kultur bedienten sich der Kenntnisse der alten gallo romischen Aristokratie und lehnten sich an die spatromische Verwaltungspraxis an Bereits Ende des 4 Jahrhunderts errichteten die Merowinger in Civaux eine erste christliche Kirche von der die Mauern des Chorapsis Zeugnis geben Im Boden der Apsis fanden sich die Reste eines weiteren Baptisteriums eine wiederholte Bestatigung der Bedeutung von Civaux als religioses Zentrum Das Mauerwerk aus flachen Steinen und der rosafarbene Mortel der auf die Beimischung von Ziegelmehl hindeutet weisen auf romische Traditionen hin An die Apsis schloss wahrscheinlich ein Kirchenschiff an uber dessen Umfang und Aussehen es keine Zeugnisse gibt das aber in der Einfassung des vermutlich doppelten fanums gestanden hat und darin uber den Grundmauern der zweiten cella Vielleicht war das Schiff nur so breit wie die Apsis Die Platzierung der Kirche mitten in das ehemalige gallo romische Sanktuarium sollte vermutlich den Sieg des fruhen Christentums uber das vergangene Heidentum der Romer symbolisieren Bei vielen nachromischen Bauwerken kirchlicher offentlicher oder privater Art wie auch bei Bestattungen wurden vor allem die reichlich vorhandenen Steinmaterialien der gallo romischen Bauten und Sarkophage wiederverwendet was zur Attraktivitat des Standorts beitrug Christlich merowingische Nekropole Bearbeiten nbsp Museum Kindersarkophag nbsp Museum Sarkophag aus rom Saule nbsp Museum rom Skulptur als Sargdeckel wiederverwendet nbsp Steinsarge in Reihe nbsp Sarkophage nbsp Zaun aus Sarkophag deckeln im 18 Jh errichtet nbsp Sarkophage nbsp Sarkophage nahe der Kapelle nbsp Sarkophage nahe der Kapelle nbsp Sarkophagdeckel am Zaun nbsp Sarkophagdeckel mit merowingischem DekorDie Begrabnisstatte der merowingischen Nekropole blieb uber lange Zeit die bedeutendste und wohl auch wirtschaftlichste Einrichtung der Ortschaft Sie liegt an der Ostseite der vom Kirchplatz abzweigenden nordwarts nach Salles en Toulon fuhrenden Strasse ausserhalb der geschlossenen Bebauung siehe Lageplan am Artikelanfang Das heutige Grundstuck mit seinem kompakten polygonalen Umriss besitzt eine Ausdehnung von im Mittel 60 mal 70 Metern was gut 4000 Quadratmetern entspricht Die heutige Ausdehnung weist der Friedhof seit dem 18 Jahrhundert auf Die externe Randlage hat uber die Jahrhunderte haufig Plunderungen der Graber und der Steinmaterialien erleichtert So waren zum Beispiel die Sarkophage in der Landwirtschaft als Futtertroge oder Behalter fur Saatgut beliebt Pater Routh Verfasser eines Berichts von 1737 uber die ersten Ausgrabungen in der Nekropole schreibt dass der Friedhof damals mehr als zwei Hektar 20 000 m umfasste was mindestens der funffachen Grosse des heutigen entspricht Darin sind aber sicher die nordlichen und ostlichen Grundstucke mit eingeschlossen Er erlauterte weiter Sarkophage befanden sich auch sparlich in den benachbarten Flachen Nach seinen Beschreibungen gab es damals ein Chaos geoffnete Sarkophage Deckel Saulen oder galloromische Steinplatten lagen vermischt Die Zahl der angehauften Sarkophage im fruhen Mittelalter wird nach den Quellen auf 7000 bis 16 000 Stuck geschatzt nbsp Gravur Fisch oben nbsp merowingische Nekropole Grafik um 1747 nbsp merowing Nekropole Ansicht von SO Grafik 18 Jahrhundert nbsp Sarkophage nbsp Sarkophage teils gerundetIn einer Grafik von Beaumesnil um 1747 von der im Museum von Civaux eine Replik ausgestellt ist wird die Lage der Nekropole seltsamerweise nordwestlich und naher der Kirche dargestellt und um mehr als 45 Grad verdreht Sie stimmt keineswegs mit der tatsachlichen Lage uberein siehe Lageplan des heutigen Ortes weist aber ahnliche Proportionen und Gliederungen auf und die Kapelle des 15 Jahrhunderts ist in der Einfassung etwa richtig platziert und war damals schon eine Ruine Die Sarkophage sind in luckenlosen Reihungen dargestellt und erstrecken sich auch uber die angrenzenden Grundstucke etwa auch das des gallo romischen Friedhofs oder die Erweiterung des heutigen Ortsfriedhofs Von dem oben beschriebenen Chaos ist nichts zu erkennen Der Zeichner konnte vielleicht eine Rekonstruktion der grossten Ausdehnung der gesamten Nekropole dargestellt haben In einer zweiten Grafik aus dem 18 Jahrhundert in perspektivischer Darstellung hat man das damalige Chaos der ubrig gebliebenen Sarkophage annahernd realistisch dargestellt Auf ihr ist auch der altere Zugang auf den Friedhof in der sudwestlichen abgeschragten Ecke angeordnet Die Kapellenruine gleicht etwa der heutigen Im Zusammenhang mit den ersten Ausgrabungen im 18 Jahrhundert hat man die weitgehend noch intakten Sarkophage auf die heutige Flache zusammengetragen teilweise in Reihen neu geordnet mit passenden Deckeln versehen und mit einer markanten Einfriedung aus den vielen uberzahligen Sarkophagdeckeln die man aufrecht in den Boden einliess umgeben Der Zaun aus senkrechten Steinplatten erinnert an die Steinsetzungen der Menhire der Megalithkulturen Die anfanglich in der Sudwestecke angeordnete Zugangstur wurde spater in die Mitte der Westwand verlegt Die Sarkophage weisen einheitliche Produktionsmerkmale auf Die meisten der Behalter haben trapezformige Umrisse Die oft planen Deckel bestehen sehr selten aus drei Teilen und weisen in der Regel keinen Dekor auf Die Langen sind unterschiedlich der Grosse der Bestatteten angepasst es gibt sogar kleine Sarkophage fur Kinder Die Dicke der Wandungen betragt 8 bis 10 cm Diese Behalter sind mit Werkzeug behauen Kissen und Aussparungen fur den Kopf sind manchmal in den Stein des Sargs geformt Manche Behalter sind tief ausgehohlt wie Architekturelemente von Baudenkmalern aus romischer Zeit Auf einigen Exemplaren sind am Kopfende der Sarkophage lateinische oder griechische Kreuze erhalten Fruhe Autoren haben das Vorhandensein von Sarkophagen fur zwei oder drei Personen bestatigt wie man sie im Baptisterium Saint Jean de Poitiers sehen kann wie auch in Saint Pierre les Eglises in der Nahe von Chauvigny Einige Gruppen oder Reihen von Behaltern konnen dort besichtigt werden Doch man kann wegen ihrer zahlreichen Veranderungen nicht behaupten dass sie alle Originale sind Wie die Behalter sind auch die Deckel trapezformig Sie sind eben haufig aber auch geschmuckt mit einem Band in ganzer Langenausdehnung das von drei breiten Bandern in Querrichtung gekreuzt wird Es gibt viele offene Fragen zur Bedeutung dieses Dekors Es scheint dass es sich um eine etwas vereinfachte Nachahmung von Schmuckmotiven romischer Sarkophage handelt da die Steinmetze in unmittelbarer Nahe der gallo romischen Nekropole arbeiteten Dieses Dekor war in der Region sehr verbreitet und zeichnet die Sarkophage des sogenannten Typ Poitou aus Zeichnungen von Beaumesnil Dom Cabrol Siauve und Pater de La Croix stellen verschiedene Formen dar die diese Hypothese bestatigen und eine chronologische Entwicklung zeigen Einige sind teilweise rund oder abgerundet Es gibt auch zahlreiche wiederverwendete Steine aus romischen Saulen Stucke von Friesen oder Stelen die auf den Ruckseiten angebracht sind Auf diesen Deckeln befinden sich manchmal in Kopfhohe eingravierte Zeichen Griechische oder lateinische Kreuze Dreizack Anker Fische das Alpha und das Omega haufig auch einfache Namen wie Maria Ulfino Pientia Amada Sancta Inschriften sind selten Im Museum von Civaux findet man sogar eine kopflose romische Skulptur die man als Sarkophagdeckel verwendet hat Die sicher noch lange andauernde Existenz der oberirdischen Ruinen des Theaters der Villa und der Heiligtumer in nachromischer Zeit versorgte auch die Begrabnisstatten mit Steinmaterial das in unmittelbarer Nahe wahrscheinlich preiswert zum Abbruch zur Verfugung stand Der erhebliche Aufwand das Material aus den Steinbruchen zu losen und zu formen reduzierte sich damit wesentlich Die grossen Blocke der Sitzstufen des Theaters eigneten sich moglicherweise sogar zur Herstellung von Sarkophagen Die altesten Sarkophage stammen vom Ende der romischen Zeit und vom Beginn des Fruhmittelalters Sie sind rechteckig ausgesprochen massiv und werden von dachformigen Deckeln aus vier Teilen abgedeckt die teilweise mit Verzierungen geschmuckt sind Darauf folgten die trapezformigen Sarkophage mit unterschiedlichen Deckeln wie in Dachform gerundet oder eben aber oft dekoriert mit Streifen in der Langsachse und in mehreren Querachsen Im Hochmittelalter wurden nicht nur trapezformige oder rechteckige Sarkophage verwendet sondern auch Gehause aus Trockenmauerwerk Truhen aus Holz oder wieder Graber ohne Behaltnisse unmittelbar im Erdreich mit Grabsteinen oder Stelen um die Position des Grabes zu kennzeichnen Zu allen Zeiten konnten die Verstorbenen in Mausoleen kleine Bestattungsgebaude beigesetzt werden In Civaux wurden keine reich dekorierten Sarkophage gefunden ohne Zweifel haben es Plunderer geschafft die schonsten Exemplare zu entfernen Die meisten Grabstatten zeichnen sich durch grosse Schlichtheit aus Fur die Produktion von Sarkophagen ist die Organisation der Herstellung als auch der Vermarktung gleich wichtig Werkstatten gab es in den Steinbruchen wie die von La Tour aux Cognos Font Chretien Guillotiere und von Vallee aux Tombes Die Vermarktung erfolgte vor Ort einige Sarkophage wurden uber die Wasserwege zu anderen benachbarten Gemeinden exportiert in das Zentrum und vor allem an die Loire nbsp Nekropole Sarkophage nahe der KapelleDie Steinmetze waren Kunsthandwerker oder auch einfache Arbeiter Es scheint dass diese Art von Tatigkeit mit einer sozialen Organisation verbunden war in der Religion und aristokratische Macht sehr nahe beieinander sind Es gibt Anzeichen dass ein grosser Friedhof nur dann wirtschaftlich gehalten werden konnte wenn er mit Besitz und mit der Bildung von Gewinn verbunden war Es ist sicher kein Zufall wenn das Lied De geste de Girart de Roussillon an die Lage von Civaux erinnert und von einem feudalen Abt spricht der die Herstellung und Vermarktung von Sarkophagen kontrolliert Seit dem 5 bis zum 7 und 8 Jahrhundert entwickelte sich die Nekropole im Boden neben dem gallo romischen Bestattungsfeld und vielleicht auch schrittweise auf seine Kosten nbsp Museum Keramiken Fruhmittelalter nbsp Civaux Museum Kupfer und Silbermunzen nbsp Civaux Museum Goldmunzen nbsp Sarkophage in Trapezform nbsp Sarkophage in Reihe am Zaun nbsp Sarkophage nbsp Sarkophagdeckel mit GravurenAndere Bestattungsorte in der Umgebung Civaux im Fruhmittelalter Bearbeiten In 5 km nordlich von Civaux erstreckte sich der Friedhof von Claireaux in der Nahe der Dive auf einer Flache von 600 m er enthielt 172 Reihengraber Er ist nachgewiesen fur das 5 oder 6 und fur das 8 Jahrhundert Mehrere Gruppen von Grabstatten deren Struktur Ausrichtung und Datierung differiert so gibt es Kalksteinbehalter nebeneinander rechteckige Kasten aus Holz die in grosse Gruben eingebracht waren dann die gleiche Art von Grabstatten aber trapezformig schliesslich auch trapezformige Sarkophage Die Wiederverwendung von Sarkophagen wie auch von Grabern wurden nachgewiesen Eins der Graber enthielt eine simultane Beisetzung eines Mannes neben einer Frau In sechs Grabern fanden sich Schmuckobjekte datiert auf das 6 und 7 Jahrhundert wie Fibeln Ringe und Gurtelschnallen Es ist wahrscheinlich dass dieser in der Nahe einer Ortschaft lag Nicht weit von hier in Cubord de Maison Neuve wurden zwei Sarkophage gefunden die Reste von sieben Personen bargen Einer der Deckel ist reich dekoriert Nur 700 m vom Dorf Civaux auf dem Weg nach Loubressac in der Ebene von Monas hat E M Siauve im 19 Jahrhundert einige Sarkophage entdeckt zwei davon sind mit einem lateinischen Kreuz dekoriert Bei einer Grabung stiess man auf einige Abmauerungen so wie auch auf andere Graber in denen jeweils bis zu drei Personen bestattet waren Zu Beginn des 20 Jahrhunderts unternahm Henri Duguet Untersuchungen an der gleichen Stelle Er entdeckte die Reste eines kleinen quadratischen Gebaudes dessen Boden aus Feuerstein bestand der von Beton ubergossen war Man fand auf der Turschwelle im Norden eine sogenannte Crapaudine Krote durchbohrte Stein oder Metallplatte in der sich eine Turangel dreht und am Boden ruhte der Tursturz Rund herum befanden sich Graber Einige Deckel sind dekoriert mit Bandern in Langs und Querrichtung oder verschiedenen Motiven wie Dreizack Stern Rad und dem griechischen Buchstaben rho Eines war besonders dekoriert drei griechische Kreuze uberragten zwei Spiralen und durchdrangen sich gegenseitig Die Datierung des Gebaudes ist strittig und reicht von der gallo romische Zeit bis ins Fruhmittelalter wie auch seine Bedeutung etwa ein kleiner Tempel eine private Grabkapelle oder wahrscheinlicher ein Oratorium fur den Totenkult Mittelalter Bearbeiten nbsp Ausgrabungen fruhchristliches Tauchbecken mit drei grossen Stufen von N nbsp Ausgrabungen fruhchristliches Tauchbecken von ODas Mittelalter nimmt einen Zeitraum von etwa 500 600 bis 1500 n Chr ein und gliedert sich in drei Abschnitte und zwar in das Fruhmittelalter 6 Jahrhundert bis Anfang 10 Jahrhundert Hochmittelalter Anfang 10 Jahrhundert bis circa 1250 Spatmittelalter circa 1250 bis circa 1500 Fruhmittelalter Bearbeiten Das Fruhmittelalter war diese lange Zeit von der Antike gallo romische Zeit bis zur Romanik die sich auf die sogenannte merowingische und karolingische Zeit erstreckte vom Ende des 5 Jahrhunderts bis zum Anfang des 10 Jahrhunderts Fruhe Kirchengemeinde und ein Priorat Bearbeiten Gegen Ende des romischen Imperiums verschwand die Ortschaft nicht wie andere romische oder gallo romische Siedlungen Die Aufrechterhaltung des Wohlstands verdankt Civaux der fruhen Verbreitung des Christentums Die Tradition des gallo romischen Sanktuariums wurde von den fruhen merowingischen Christen ubernommen und mit einem eigenen Heiligtum fortgefuhrt In der nordlichen Galerie des antiken Sanktuariums wurden im Jahr 1961 ein steinernes Taufbecken aus dem 3 Jahrhundert ausgegraben Daruber entstand im 4 Jahrhundert unter Verwendung der teilweise erhaltenen Mauern des ehemaligen nordlichen fanums und Wiederaufbau von Wanden auf den noch erhaltenen Grundmauern ein Baptisterium das einzige zu dieser Zeit in den landlichen Gebieten des Poitou bekannte Es diente der damals ublichen Erwachsenentaufe auch Glaubigentaufe genannt in einem von der Kirche unabhangigen Gebaude oder Raum Der Taufling stieg dazu uber eine Treppe in ein in den Boden eingelassenes Becken das etwa knietief mit Wasser gefullt war und wurde vom Taufer mit diesem Wasser ubergossen Eine christliche Gemeinde bestand hier seit dem Ende des 4 oder Anfang des 5 Jahrhunderts Der Wohlstand und die Bekanntheit von Civaux vom 4 bis in das 10 Jahrhundert waren bemerkenswert Die Grunde die zur Anlage der grossen merowingischen Nekropole gefuhrt haben sind noch wenig bekannt Jedenfalls zahlte sie schon bei ihrer Entstehung zu den grossten der weiteren Region Ihre Grundung und ihr Bestand war allerdings nur unter Aufsicht und Abhangigkeit eines Bischofs erlaubt Die fruhe Existenz einer christlichen Gemeinschaft in Civaux kann teilweise durch den Zustrom von Pilgern erklart werden die durch die Prasenz von Reliquien wie die von Saint Gervais und Saint Protais angezogen wurden oder auch durch den Einfluss bestimmter aristokratischer Personen die zum Christentum konvertiert waren vielleicht auch wegen der Nahe des Bischofssitzes von Poitiers Die lange kulturelle Tradition vor allem der Bestattungsriten in diesem Teil des Tales spielten dabei ohne Zweifel eine wesentliche Rolle Die Bestandteile dieses Zentrums religiosen Lebens wie die Kirche und ihre Reliquien das Priorat das Baptisterium die Nekropole waren nicht ohne Wirkung auf die lokale Wirtschaft Neben der Herstellung und Vermarktung von Sarkophagen gab es eine Reihe von kirchlichen Regelungen die finanzielle Vorteile schufen zugunsten bestimmter Institutionen oder Personen Im Fruhmittelalter konnte der Bischof das Recht zu predigen gewahren wie auch das Recht zur Bestattung sogar zu taufen Ab Ende des 6 Jahrhunderts mussten die Glaubigen einen Zehnt in Geld fur die verschiedenen Dienste entrichten Einige Beispiele beweisen dass man einen Ort erhalten konnte in dem man das Monopol zu taufen und zu bestatten fur eine grosse Zahl von Pfarrgemeinden in der Umgebung erteilte Saint Gervais und Saint Protais Bearbeiten Im Chor der Kirche von Civaux finden sich Darstellungen der Instrumente ihrer Martyrerschaft der Heiligen Gervasius und Protasius das Schwert mit Scheide und eine Geissel mit Blei beschwert sowie Palmwedel als Symbole ihres Martyriums 386 entdeckte der heilige Ambrosius 339 in Trier 397 in Mailand damals Bischof von Mailand die Reliquien der beiden Es ereigneten sich einige Wunder und der Kult verbreitete sich schnell war aber nur von kurzer Dauer Entlang der Vienne gibt es neun Kirchen die den Heiligen gewidmet sind Wegen der grossen Bedeutung des Standorts Civaux im Mittelalter denken Historiker dass zumindest Teile von den Reliquien der beiden in der Kirche aufbewahrt worden sind Intensive Nutzung der Nekropole Bearbeiten Aktuellere Ausgrabungen der Jahre 1962 bis 1967 auf dem grossen merowingischen Friedhof haben gezeigt dass wahrend des Mittelalters an bestimmten Stellen in der Tiefe viele Tote bestattet worden sind Man fand sehr intensive Nutzungen der Grabstatten vor und stellte verschiedene Arten der Bestattung fest wie etwa Graber im Erdboden Graber in gezimmerten Kasten aus Holz oder manchmal nur Hohlraume aus Steinen und Behalter aus Trockenmauerwerk Manchmal schienen nur wenige Steine die Grabstelle begrenzt zu haben etwa um das Skelett oder einfach nur um den Schadel herum Das Grab eines Kindes bestand aus zwei romischen Dachziegelplatten aus gebranntem Lehm welche ebenfalls aus Erde waren Die Graber waren in der Regel ausgerichtet aufgereiht was bedeutet dass die Kennzeichnungen an der Oberflache manchmal den Bestand darunter spiegelten Andere Gruppen von Grabstatten vom gleichen Typ wurden wieder aktualisiert wie funf Kisten aus Trockenmauerwerk datiert durch eine Glasflasche auf die Zeit des Hochmittelalters eine von ihnen enthielt die Uberreste von drei Personen Diese Arten der Graber hatten Bestand im Laufe langer Zeitabschnitte Man fand auch in oder bei den Grabstatten aufschlussreiches Mobiliar In einem Grab befand sich neben dem Schadel eine Flasche aus Glas und Keramik die Zeugnis fur das 12 bis 14 Jahrhundert ablegten Einige Munzen und Scherben aus Keramik aus romischer Zeit befanden sich in den Aufschuttungen insbesondere in der Nahe der antiken Mauer Zahlreiche Wiederverwendungen der Sarkophage wurden nachgewiesen Mittelalterlicher Friedhof in Nahe der Kirche Bearbeiten nbsp Ausgrabungen fanum von Sudwest nbsp Sarkophage am ChorAb Mitte des Fruhmittelalters etwa im 8 Jahrhundert suchten die christlichen Glaubigen in zunehmendem Masse fur ihre Bestattungen Ruhestatten ad sanctos das heisst bei den Heiligen in den Kultstatten mit Reliquien von Heiligen die hier ohne Zweifel die Martyrer Gervais und Protais waren Die Verwirklichung von Bestattungen so nahe der Kirche waren Wunsch der fruhen Christen In der Karolingerzeit im 8 Jahrhundert ging die Erwachsenentaufe zu Gunsten der Kindertaufe zuruck Damit wurde auch die Verwendung des Baptisteriums mit seinem grossen Taufbecken zunehmend uberflussig Fruhmittelalterliche Sarkophage fanden sich besonders zahlreich auf dem heutigen Kirchplatz vor allem in den Einfassungen des nordlichen fanums aber auch auf der Sudseite der Kirche und an ihrer Chorapsis Es waren deutlich mehr als heute zu sehen sind Sie wurden nach der Grabung zu grossen Teilen wieder abgedeckt Dom Mazet studierte gegen Ende des 18 Jahrhunderts die Bestattungen auf dem Platz nordlich der Kirche und beobachtete haufige Uberlagerungen von Grabern die oft mehrere Skelette enthielten Er hatte bis zu sieben Niveaus der Sarkophage nordlich der Kirche festgestellt Im Garten des alten Pfarrhauses im Suden der Kirche fand man bei Grabungen in den Jahren 1987 bis 1988 Sarkophage und Graber aus dem 5 bis 8 Jahrhundert mit ebensolchen Anordnungen Die ebenfalls im 20 Jahrhundert auf dem Kirchplatz durchgefuhrten Ausgrabungen haben gezeigt dass die meisten Sarkophage wiederverwendet worden sind Daher ist die Datierung ihrer Aufstellung und Benutzung nicht eindeutig festzustellen Bei anderen vergleichbaren Funden im Departement Vienne wurden Stapelungen von Sarkophagen um Kultgebaude in mindestens zwei oder drei Ebenen nachgewiesen so etwa in Champagne Saint Hilaire Ussodun Poitou und Savigne Diese Graber waren entweder Wiederverwendungen oder Anderungen des angrenzenden Friedhofs Es war aber noch beliebter sich in der Kirche bestatten zu lassen Dies wurde im Mittelalter ein vererbbares Privileg fur einige adelige Familien wie die Herrschaften von Genouille Ausgrabungen haben ergeben dass im Norden und im Suden des christlichen Heiligtums mittelalterliche Graber gefunden wurden datiert durch Vasen oder verschiedene Objekte Parallel setzte man die Beerdigungen in der Nekropole fort Beigaben waren wieder Vasen Flaschen aus Glas und Munzen uber eine langere Zeitspanne vom Fruhmittelalter bis in das 18 Jahrhundert Fortschreitend hielten sich die Bestattungen auf dem Pfarrfriedhof um die Kirche herum bis zum 18 Jahrhundert Um 1715 verbot der Bischof von Poitiers die Bestattung an diesem Ort Die Bestattungen fanden danach wieder und ausschliesslich in der Nekropole statt Diese Praxis dauerte bis vor einigen Jahren und hatte zur Folge dass kostbare alte Graber zerstort wurden da die Sarkophage beim Ausheben von Gruben beschadigt wurden und haufig in viele Stucke zerbrochen sind Die Gemeinde hat vor etwa 20 Jahren einen neuen Friedhof nordlich der alten Einfriedungen angelegt bei einer vorherigen systematischen archaologischen Erforschung fand man dort keine Grabstatten Hoch und Spatmittelalter Bearbeiten Im Hoch und Spatmittelalter schien die Rolle der Herrschaften abgelaufen zu sein wie etwa die der Herren von Genouille In einer Abhandlung von 1439 heisst es sie hatten genau in der Kirche von Civaux ihre Graber zu berucksichtigen vor dem Altar des hl Bloys heiliger Blasius oder der Herrschaften von la Tour aux Cognos Die Kirche von Civaux wurde in einer Charta dispositive Urkunde der Abtei von Saint Cyprien in Poitiers aus den Jahren 1097 bis 1100 ecclesia de Sitvals Civaux aufgefuhrt Das Gebaude wurde verandert und in zahlreichen Fortsetzungen restauriert Im 10 und 11 Jahrhundert errichtete man unter Beibehaltung der merowingischen Apsis des Fruhmittelalters ein einziges nicht uberwolbtes Schiff in Ausdehnung des heutigen Langhauses belichtet durch je vier kleine schlanke rundbogige Fenster auf beiden Langsseiten wie man sie immer noch auf der Nordwand sieht Man errichtete in der Chorapsis vier kraftige Saulen um darauf den Kirchturm zu errichten ohne das heutige obere Geschoss Der Turmhelm und das Satteldach des Schiffs besassen vermutlich geringer geneigte Dachflachen Die Lange des Schiffs stimmt exakt mit der Breite der Einfassungen der gallo romischen Heiligtumer uberein Seine Ost und Westwand stehen auf den Fundamenten dieser Einfassungswande Die Nordwand des Schiffs steht auf dem Fundament der sudlichen Einfassung des nordlichen fanums Im 12 Jahrhundert wurde der Turm um ein Geschoss erhoht und bekam einen steileren Helm wahrend das Kirchenschiff von zwei Reihen runder Saulen geteilt und von drei Tonnengewolben uberdeckt wurde und ein steileres Dach erhielt alles so wie man es heute noch bewundern kann Die Kapitelle sind mit Figuren und fantastischen Tieren und Blumenmotiven in der Tradition des Poitou dekoriert Die inneren Einwolbungen machten die recht wuchtigen Verstarkungen der Fassadenwand mit wuchtigen Strebepfeilern notwendig nbsp Jakobspilger Holzschnitt von 1568Dieser aufwandige Aus und Umbau der romanischen Kirche fiel genau in die Blutezeit der Wallfahrten nach Santiago de Compostela bei der in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts jahrlich Hunderttausende nach Suden zogen Die Nahe von etwa 30 Kilometern zur Via Lemovicensis Ausgangspunkt Vezelay Burgund eine der vier Hauptrouten nach Santiago die sich noch in Frankreich nahe Ostabat im Bearn trafen und die vorhandenen Reliquien machten Civaux zu einem attraktiven Halt auf der muhsamen Strecke An diesen Wegen entstanden oder entwickelten sich Kirchen Kloster Hospize Herbergen und vereinzelt auch Friedhofe fur Pilger die den Strapazen der Reise nicht gewachsen und unterwegs gestorben waren Jedenfalls hatten sowohl die Kirche von Civaux ihr Priorat wie auch ihre Nekropolen an den Spenden der Pilger ihren sicher nicht unerheblichen Anteil Nach der Mitte des 12 Jahrhunderts gingen wegen der Streitigkeiten zwischen Frankreich und England um Aquitanien die Pilgerbewegungen zuruck und versiegten in den Kriegen des 13 und 14 Jahrhunderts ganzlich Vermutlich blieb deshalb die noch angedachte Erweiterung oder Vollendung des romanischen Kirchenbauwerks aus Ehemaliges Priorat von Civaux Bearbeiten Die Reste des ehemaligen Klosters von Civaux genannt la Grande Maison das grosse Haus findet man in der Strasse die nach Norden zur Nekropole fuhrt Dieses Priorat das im 11 Jahrhundert von der Abtei Saint Cyprien de Poitiers abhangig war und ab dem 12 Jahrhundert von der Abtei von Lesterps in der Charente folgte definitiv einer fruheren Grundmauerstruktur des Fruhmittelalters von denen man nicht die Bedeutung kennt vielleicht war es ein kleines Kloster Das Siegel eines Priors aus dem 13 Jahrhundert wurde in einem Grab gefunden Das Priorat diente als Pfarrhaus bis zum Bau des neuen Pfarrhauses im Jahre 1772 an der Sudwand der Kirche nbsp Nekropole Chapelle Ste Catherine 15 JahrhundertChapelle Sainte Catherine Bearbeiten nbsp Nekropole Kapelle Steine des Fundaments der ehem ApsisDie Kapelle Sainte Catherine in der merowingischen Nekropole von Civaux ist schon lange eine Ruine die sich in das melancholisch stimmende Ambiente der Friedhofsatmosphare nahtlos einfugt Ihre Erbauung wird auf das 15 und 16 Jahrhundert datiert Auf ihrem einfachen rechteckigen Grundriss erheben sich die Giebelwande der Ost und Westwand und die Seitenwande in fast noch vollstandiger Hohe auf dem First des Westgiebel eine Glockenwand mit einer rundbogigen Glockenluke In den Wanden sind diverse kleine rundbogige Fensteroffnungen ausgespart Die Kapelle wurde uber den Fundamenten eines Vorgangerbauwerks aus dem 11 und 12 Jahrhundert errichtet Die kurzlich aktualisierten Ausgrabungen fuhrten zur Entdeckung von Uberresten einer halbrunden Apsis der Vorgangerkapelle am Kopfende des Gebaudes allerdings nicht in der aktuellen Kirchenachse sondern etwas nach Suden verschoben Im Inneren der Kapelle fand man wiederverwendete Graber den funktionsfahigen Altar einige Munzen und eine Bulle von Papst Clemens VII 1523 1534 nbsp Bleisiegel einer Bulle Clemens VII Entwicklung des Dorfes Bearbeiten In der Epoche des Hoch und Spatmittelalters blieb der eigentliche Siedlungsraum deutlich uber dem in der romischen Epoche besiedelten Gebiet Die Kirche war stets das Zentrum des Dorfes Spater entwickelte sich die Bebauung entlang der beiden antiken Hauptachsen die allerdings ein wenig ihre orthogonalen Trassen anderten und die Besetzung der Freiraume verschoben Es blieb ausser der Kirche fast nichts von den mittelalterlichen Hausern des Dorfes abgesehen von den Funden die auf ein Priorat hinwiesen Lageplan siehe Bild am Artikelanfang nbsp Chateau La Tour aux CognosNahere Umgebung Bearbeiten In der naheren Umgebung bestanden schon seit der Romerzeit Bauernhofe und verstreute Siedlungen Andere grundeten sich wie der Ortsteil La Tour in der Nahe des Chateaus Von der mittelalterlichen Burg von Genouille waren nur noch Reste erhalten bis zu ihrem Wiederaufbau zu Beginn des 20 Jahrhunderts Das Chateau La Tour aux Cognos prasentiert sich heute mit einem quadratischen Donjon Burgfried mit zehn Meter Seitenlange und zwolf Meter Hohe und ist unterteilt in vier Etagen Diese Festung wurde im 11 oder 12 Jahrhundert errichtet von den Conienses den Herren von Lussac Diese Herrschaft hing von der Lehnsherrschaft der de Calais ab deren Sitz sich in L Isle Jourdain befand La Tour aux Cognos nahm an der Uberwachung des Tals der Vienne teil wie alle Burgen die am Fluss lagen Eine Gruppe von Ruinen blieb seit dem 17 Jahrhundert davon zuruck nbsp Civaux ehem Priorat LoubressacDas Priorat Loubressac existierte mindestens seit der Zeit der Romanik Es besteht dort noch heute in Nanhe der Gue de la biche aus dem Gebaude einer Kapelle die dem heiligen Silvain gewidmet ist mit anschliessenden Wohngebauden Seine Statue aus Holz aus dem 15 Jahrhundert schmuckte den Altar befindet sich derzeit in der Pfarrkirche von Mazerolles Gegen Ende des Spatmittelalters verlor Civaux endgultig seine bedeutungsvolle Position Der Fluss der seit 350 000 Jahren der Ursprung aller menschlichen Aktivitaten im Tal von Civaux war ist fur mehrere Jahrhunderte in Vergessenheit geraten Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2008 2018Einwohner 734 683 650 683 682 851 958 1024Bauwerke BearbeitenSiehe auch Liste der Monuments historiques in Civaux Romanische Pfarrkirche Saint Gervais und Saint Protais Bearbeiten Abmessungen circa Bearbeiten Gesamtlange Langhaus und Chor 26 00 m Langhauslange aussen 18 30 m Langhausbreite aussen 12 30 m Chorbreite aussen 8 50 m Langhauslange innen 16 60 m Langhausbreite innen 10 30 m Mittelschiffbreite 3 20 mAussere Erscheinung Bearbeiten Der Chor der Kirche ist nicht genau nach Osten ausgerichtet sondern um etwa 20 Grad nach Norden geschwenkt Das stammt aber vermutlich von den an diese Stelle vorgefundenen Vorgaben durch die antiken Heiligtumer Die Ost West und Nordwand des Langhauses stehen auf Grundmauern der Vorgangerbauwerke Im Jahr 1772 wurde an die gesamte Sudwand der Kirche ein Pfarrhaus angebaut weiter vorne im Chorbereich eine Sakristei die einiges der ausseren Erscheinung der Kirche verdeckt haben vor allem die Fenster im ersten und zweiten Joch nbsp Kirche NordansichtLanghaus Bearbeiten Das rechteckige Langhaus wird von einem Satteldach mit circa 45 Grad Dachneigung uberdeckt das mit roten Ziegelschindeln gedeckt ist Die Traufen werden von sichtbaren Sparren getragen und kragen geringfugig aus Das ablaufende Regenwasser wird von kupfernen Dachrinnen aufgefangen und uber Regenfallrohre abgeleitet nbsp Civaux Kirche FassadeDie seitlichen Langswande aus dem 10 und 11 Jahrhundert werden von funf gering ausladenden Strebepfeilern in vier Joche unterteilt deren steil geneigten Oberseiten bis in die Hohe der Bogenscheitel der Fenster hinauf reichen Ihre grossformatigen weissen bis hellgrauen Kalk Werksteine weisen die gleichen Schichthohen auf wie die der anschliessenden Werksteine der Wande was darauf hindeutet dass die Pfeilervorlagen zusammen mit den Wanden errichtet worden sind und nicht erst mit der nachtraglichen Einwolbung vorgemauert worden sind Es fallt hier auf dass das erste Joch schmaler ist als die drei ubrigen Die ersten grossformatigen Steine neben den Pfeilern werden allerdings von kleinformatigen unregelmassigen Feldsteinen fortgesetzt Diese Flachen sind in Teilen mit einem beigefarbenen Putz abgezogen worden so dass einzelne Steine oder Steingruppen darin hervortreten Zentral in jedem Joch ist ein kleines rundbogiges Fenster ausgespart worden dessen Leibungskanten mit grossformatigen Werksteinen eingefasst sind Ihre Fensterbankhohe liegt etwa auf zwei Drittel der Wandhohe nbsp Civaux Fassade Blendarkadenfries nbsp Civaux Fassade BlendarkadenfriesDie Fassade besteht aus der unteren rechteckigen ebenen Westwand auf dem das Giebeldreieck aufragt dessen Ortgange von den Ziegelschindeln der Dachflachen abgedeckt werden Das ebene Giebelfeld kragt gut 20 Zentimeter gegenuber der unteren Wand aus Die Auskragung wird getragen von 16 aneinander gereihten Blendarkaden die auf 17 Kragsteinen stehen die letzte Arkade am Sudende ist zerstort Die Kragsteine bestehen jeweils aus einem im Querschnitt L formigen Unterteil deren Innenflachen leicht ausgerundet sind in denen tierische und menschliche vollplastische Kopfe eingefugt sind aber auch ganze Korper Der nachtragliche Einbau der Langhauseinwolbungen im 12 Jahrhundert machten auf der Fassade zusatzliche kraftige und weit ausladende Strebepfeiler in Verlangerung der Scheidewande zwischen den Schiffen erforderlich Sie reichen mit ihren steil abgeschragten Oberseiten bis knapp unter die Kragsteine Eine Verstarkung der bereits vorhandenen Strebepfeiler auf den Langswanden war entbehrlich weil die neuen Schubkrafte seitlich wirkenden Krafte in der Baustatik der Gewolbe und deren Untergurte ersatzweise durch den Einbau von holzernen Zugstangen im Mittelschiff abgefangen wurden Der nachtragliche Anbau des gewaltigen Strebepfeilers auf der Nordwestecke auf Grund der Einwolbungen ist kaum zu erklaren Vermutlich gab es aber an der Gebaudeecke Absenkungen des Baugrundes die man damit unschadlich machen wollte Auf der gegenuber liegenden Ecke wurde jedenfalls auf eine solche zusatzliche Abstutzung verzichtet Das rundbogige zweiflugelige Hauptportal wird von einfachen rechtwinkligen und einfach abgestuften Leibungskanten umgeben Das deutlich kleinere rundbogige Fenster daruber ist ebenso gestuft die Bogen werden aber noch zusatzlich durch einen Rundstab zwei Kehlprofile und einem Kragprofil uberfangen Sein Bogenscheitel reicht fast bis unter die Kragsteine Zwischen dem Portal und dem Fenster und den beiden Strebepfeilern ist ein flach geneigtes Pultdach aus einer einfachen Holzkonstruktion eingeschoben Zwei Kragsteine uber dessen First und zwei unterhalb der Traufe auf den Kopfseiten der Strebepfeiler zeugen davon dass dieses Vordach einmal wesentlich steiler und ausladender war als heute Gut uber der Halfte der Hohe des Giebeldreiecks ist ein kleines rechteckiges Fenster ausgespart Der Giebelfirst wird von einem steinernen lateinischen Kreuz gekront Eine lateinische Inschrift auf dem Strebepfeiler rechts vom Eingang aus dem Anfang des 12 Jahrhunderts lautet in den lesbaren Teilen ubersetzt Hier ist das Haus des Herrn fest errichtet Das Wort ignea feurig auf diesem sehr beschadigten Stein konnte darauf hinweisen dass die dort zitierten Arbeiten infolge eines Brandes notwendig waren Die Ostwand des Langhauses aus dem 10 bis 11 Jahrhundert uberragt seitlich die daran angeschlossene Chorapsis und den daraus aufstrebenden Glockenturm Die beiden Gebaudeecken dieser Wand sind in beiden Richtungen mit den ursprunglichen Strebepfeilern ausgesteift Chor und Glockenturm Bearbeiten siehe Foto eingangs des Artikels Der Chorraum weist einen Umriss auf aus einem rechteckigen Chorjoch an das die Apsis in Form eines halben Zehnecks anschliesst Er besitzt sieben plane Wandabschnitte die von sechs uber die gesamte Hohe senkrecht durchlaufenden Graten getrennt werden Das Mauerwerk besteht aus weissen sauber zugehauenen flachen Kalksteinquadern in regelmassigem Schichtenmauerwerk Es handelt sich um eine umfassende Restaurierung von 1965 die einen ganz fruhen Zustand wiederhergestellt hat Vorher waren die beiden ausseren Fenster zugemauert und das mittlere war knapp einen Meter nach oben verschoben und man hatte es deutlich verlangert Vor dem vermauerten nordlichen Fenster war ein Strebepfeiler nachtraglich angefugt Auf einem alteren Schwarzweissfoto kann man aber die Lage der alten Bogensteine noch erkennen Heute sieht man wieder die ursprunglichen drei rundbogige Fenster in und auf gleicher Hohe aber in unterschiedlicher Breite Das mittlere ist etwas breiter als ihre schlankeren Nachbarn Sie werden von einfachen rechtwinkligen Leibungskanten eingefasst Die Bogen aus breiten Keilsteinen sind aussenseitig von ganz schmalen Ziegelplatten umgeben Die Fensterbanke bestehen aus rechtwinkligen monolithischen Kalksteinen Beidseitig des mittleren Fensters sind etwa in Hohe des Bogenscheitels zwei Schmucksteine fruhen Ursprungs eingelassen Es handelt sich um quadratische Kalksteinplatten mit etwa 25 cm Seitenlange die auf die Spitze gestellt sind und von je zwei eingravierten Linien in vier kleine Quadrate aufgeteilt sind Uber deren Bedeutung ist nichts bekannt nbsp Civaux Chor ehem fenestella Im zentralen Wandabschnitt der Chorapsis gab es ebenfalls seit den Anfangen etwa einen Meter uber dem damaligen Niveau eine kleine runde Offnung eine sogenannte fenestella die heute mit einem Steinblock verschlossen ist aber deren Konturen noch zu erkennen sind Sie hatte damals eine besondere Bedeutung Sie erlaubte den aussenseitig knienden Glaubigen den Kopf oder zumindest die Hande hindurch zu stecken um den Grabern oder Reliquien naher zu kommen die im Chorraum ausgestellt waren Damit konnten die Graber und wertvollen Reliquienschreine vor allzu schadlichem Eifer geschutzt werden und die Glaubigen konnten sich trotz Verschluss des Gebaudes ihnen nahe sein In einer Basilika in Clermont Ferrand soll es unter Bischof St Venerandus solche fenestellas gegeben haben Vergleichbar ist die fenestella mit den Offnungen in Treppenstufen zum Chor oder in Wanden von Chorumgangen zu der mit Reliquien gefullten Krypta oder zu dem dort befindlichen Martyrion verschliessbare Reliquiennische Das Dach des Chors neigt sich von allen Traufen der Wandabschnitte des Chors mit geringem Winkel hinauf zum quadratischen Sockel des Glockenturms der als Bestandteil der Ostwand des Langhauses aufragt und ist mit roten Hohlziegeln romischer Bauart oder Monch Nonnen Dachziegel genannt eingedeckt Die Traufen weisen geringe Uberstande auf und keine Regenrinnen Der allseitig geschlossene Sockel des Glockenturms reicht ein Stuck unter die Firsthohe des Langhausdachs hinauf und weist an den Ecken in ganzer Hohe gering ausladende Strebepfeiler zu jeweils beiden Seiten hin auf Der Sockel wird oberseitig abgeschlossen von einem Kraggesims mit abgeschragter unterer Sichtkante Es folgt das erste Geschoss der Glockenstube Auf allen Seiten sind jeweils zwei schlanke rundbogige Schallluken auch Klangarkaden genannt ausgespart mit einfachen rechtwinkligen Leibungskanten ohne Abstufung die unmittelbar auf dem Kraggesims stehen Die obere Abgrenzung ist deutlich aufwandiger geformt aus einem weit ausladenden im Querschnitt rechteckigen Kraggesims das auf wurfelformigen Kragsteinen ruht Die Wurfel werden von tierischen oder menschlichen Kopfen getragen Dieses uppig skulptierte Gesims schloss zunachst den Turm ab auf dem dann vermutlich ein flach geneigtes Pyramidendach folgte Zusammen mit der im 12 Jahrhundert folgenden Einwolbung des Langhauses wurde dann auch der Glockenturm um ein weiteres etwas niedrigeres Geschoss erhoht In den Seitenwanden sind wieder jeweils zwei rundbogige nicht mehr ganz so schlanke Schallluken ausgespart deren Leibungen einfach rechtwinklig abgestuft sind Die ausseren Bogensteine werden von einem schlichten Kragprofil uberfangen das an der ausseren Bogenansatzen waagerecht abschwenkt und bis zur Turmecke gefuhrt wird Das oberste Geschoss wird wieder mit einem einfachen Kraggesims wie beim Turmsockel abgeschlossen Daruber ragt ein Turmhelm auf mit einem steilen pyramidenformigen glatten Dach aus Kalkstein dessen Grate mit schlichten Profilen abgedeckt sind Er wird mit einem steinernen lateinischen Kreuz bekront das dem Kreuz des Langhausgiebels gleicht Auf den unteren Ecken des Turmhelms kragen kleine Imitationen von Wasserspeiern aus Inneres Bearbeiten nbsp Mittelschiff zum Chor nbsp Mittelschiff zum HauptportalLanghaus Bearbeiten Das ursprunglich ungegliederte und nicht eingewolbte Langhaus ist seit dem 12 Jahrhundert in Langsrichtung in drei Schiffe aufgeteilt von denen das mittlere etwas breiter ist als die Seitenschiffe In Querrichtung wird es in vier Joche unterteilt von denen das erste etwas breiter ist als die ubrigen nbsp sudl Seitenschiff mit gemalter ArkadenoffnungDas deutlich hoher als die Seitenschiffe aufragende Mittelschiff wird von einer halbrunden Tonne mit rechteckigen Gurtbogen uberwolbt die tieferen Seitenschiffe von Kreuzgratgewolben Die dicken Scheidewande zwischen den Schiffen ohne Obergaden werden von je vier leicht angespitzten Scheidbogen auf sechs kraftigen Rundstutzen getragen die von aufwandig gestalteten Kapitellen bekront sind Kraftige profilierte Kampfer ubertragen die Lasten der Gewolbe Gurtbogen der Seitenschiffe und der Scheidbogen in die Stutzen Die wesentlich hoher angeordneten Gurtbogen des Mittelschiffs stehen auf Halbkapitellen die uber halbrunde Dienste ihre Lasten in die Scheidewande und Stutzen eintragen Die Gurtbogen und Kreuzrippen der Seitenschiffe stehen auf den Kapitellen der Rundstutzen nbsp Kapitell ratselhaftes MotivBei der nachtraglichen Einwolbung des Langhauses hatte man wegen der zusatzlich anfallenden Schubkrafte auf die Aussenwande die vorhandenen Strebepfeiler verstarken mussen Ersatzweise entschied man sich aber fur funf holzerne Zuganker die in Hohe der Auflager neben den Gurtbogen eingezogen worden sind und damit die Schubkrafte eliminieren konnten Die Anker wurden noch zusatzlich in Gewolbemitte abgehangt Das Langhaus wurde ursprunglich belichtet durch zwei mal vier schlanke rundbogige Fenster deren Gewande nach innen aufgeweitet sind Durch den spateren Anbau des Pfarrhauses an die Sudwand musste auf die beiden Fenster der ersten Joche verzichtet werden Erganzt wird die Tagesbelichtung durch ein etwas grosseres rundbogiges Fenster in der Westwand das mit den goldenen Strahlen der tief stehenden Abendsonne das Schiff durchflutet nbsp Kapitell Atlanten nbsp Kapitell trinkende Vogel nbsp Kapitell Vogel mit Krummschnabel nbsp Kapitell Lowe mit Fleur de Lys nbsp Kapitell bartiger LoweDie Kapitelle auf den Saulen der Schiffe aus dem 12 Jahrhundert sind dem Stil der Zeit entsprechend uberwiegend figural gestaltet und farbkraftig gefasst bemalt Dabei herrschen neben dem weissen Kalkstein rote und ockerne Farbtone vor Ubliche Motive sind Fabelwesen wie Drachen mit langbartigen Menschenkopfen von denen einer eine menschliche Gestalt die eines Verdammten verspeist Die Enden der Schwanze tragen Schlangen oder Drachenkopfe Uber einem der Drachenkorper ist auf einem Wappenschild eine Fleur de Lys abgebildet Ein anderes zeigt auf den Ecken Vogelportrats mit Krummschnabeln und Menschenkopfe oder Masken auf einem weiteren steht ein langbeiniges Vogelpaar beiderseits eines Kelches und trinkt daraus Dargestellt ist die heilige Eucharistie das Blut Christi das als Wein getrunken wird Die Szene erinnert an das Opfer Christi am Kreuz Zwei Szenen auf einem Kapitell zeigen fur die Skulptur der Romanik und fur diesen Ort aussergewohnliche Themen und zwar das Sakrament der Ehe in Gestalt eines Paares das sich zum Versprechen die Hande reicht und die Versuchung in Gestalt einer Sirene die mit ihrem Charme und ihrer melodiosen Stimme einen Fischer verfuhrt der aber in das Verderben sturzt Diese beiden Szenen scheinen von demselben Steinmetz gestaltet worden zu sein wie das Kapitell der beiden Atlanten am Triumphbogen Es gibt auch einzelne Kapitelle mit rein pflanzlichem oder ornamentalem Dekor nbsp Kapitell VierbeinerAuch bei der Farbgebung der ubrigen Bauglieder findet man uberwiegend dieselben Farbtone Die runden Saulen zeigen den hellen fast weissen Kalkstein der ganz weiss verfugt ist Wande und Gewolbeflachen weisen weisse oder leicht gelbe Untergrunde auf die mit braunen und roten Mauerwerkfugen bemalt sind Die Unter und Innenseiten der Bogen tragen auf weissen Untergrunden verschiedene verschlungene pflanzliche Dekorationen Schmalere Bander so die auf den Gewolbegraten sind mit schlichteren Pflanzendekors geschmuckt Die Kreuzgratgewolbe sind mit verhaltnismassig grossen kreisrunden Schlusssteinimitationen bemalt die verschiedene Ornamente prasentieren Die Kraggesimse der Gewolbeansatze sind mit einem Zackenbandmuster in rot gelb bemalt nbsp Langhaus Empore im 1 JochDie Ausmalung der Konstruktionen und die Fassung der Kapitelle stammen aus dem Jahr 1861 die des Chors aus dem Jahr 1866 Sie sind sicher nicht authentisch sondern ihrer Zeit nachempfunden Der halbrunde Triumphbogen zwischen Mittelschiff und Chor ist nur geringfugig schmaler als die Breite des Mittelschiffs Seine Kampferplatten liegen ein wenig hoher als die Kampfer der Scheidewande In der Wand daruber befindet sich eine rundbogige Nische mittlerer Grosse Die ostlichen Kopfwande der Seitenschiffe sind geschlossen Sie tauschen durch ihre Bemalung und durch eingebaute Kampferecken eine Arkade und einen letzten Gurtbogen vor Knapp unter den Kampfern ist eine Stange gemalt auf der an Ringen ein Faltenvorhang zu hangen scheint Im Hintergrund uber dem Vorhang sieht man wieder einen gemalten Mauerwerksverband Der Kunstler wollte vielleicht damit zeigen wie eine hier denkbare Erweiterung um ein Querhaus aussehen konnte zu der dieser Durchgang fuhren wurde Am westlichen Ende des Langhauses im ersten Joch hat man in ganzer Breite des Langhauses eine holzerne Empore eingezogen die etwas schmaler ist als die Jochbreite Sie ist an den Wanden und zusatzlich auf zwei Balken aufgelagert die im ersten Joch zwischen Westwand und den ersten beiden Saulen gespannt sind nbsp Kapitell Eheschliessung nbsp Kapitell Versuchung Sirene nbsp Kapitell Versuchung Sirene nbsp Kapitell Monster frisst MenschengestaltChor Bearbeiten nbsp Chor nbsp Vierung und ChorDer heutige Chor bietet ein unfertiges Bild und setzt sich aus unterschiedlichen Bauepochen zusammen die nicht zusammenpassen Seine sechsfach im Grundriss abgeknickten Aussenwande gehoren zumindest im unteren Bereich zu den altesten Bauteilen der ersten Kirche die zwischen dem 5 und 7 Jahrhundert errichtet worden ist Zu ihm gehorte ursprunglich ein vollig anderes Langhaus von dem keine Zeugnisse erhalten sind Man vermutet dass sich an diese Chorapsis ein gleich breites Schiff anschloss Seine heutigen drei Fenster sind Rekonstruktionen der ursprunglichen Substanz und erhellen den Chor vor allem in den Morgenstunden Ihre Gewande sind nach innen aufgeweitet Unter dem Fenster der sudostlichen Chorwand ist im Inneren etwa in Augenhohe eine Stele eingemauert die Aeternalis und Servilla gewidmet war Es handelt sich um einen Kalkstein mit einer Hohe von 0 54 m und einer Breite von 0 35 m auf dem das christliche Monogramm eingraviert ist aus einem X und einem Rho die ersten griechischen Buchstaben des Wortes Christos welche von dem ersten und der letzten Buchstaben des griechischen Alphabets dem Alpha und Omega Symbole vom Anfang und Ende flankiert werden Am unteren Rand des Steins liest man AETERNALIS ET SERVILLA VIVATIS IN DEO Aeternalis und Servilla leben in Gott Zu Beginn des Christentums waren solche Namen in Gebrauch die sich auf ihren Glauben oder ihre Eigenschaften bezogen Diese Platte war bis 1862 an der Aussenseite uber dem zentralen Fenster in das Mauerwerk eingelassen Sie datiert nach den meisten Historikern und Inschriften Sachverstandigen auf das Ende des 4 oder den Beginn des 5 Jahrhunderts Seit dem diese Stele wieder innerhalb der Apsis untergebracht ist befindet sie sich wieder etwa dort wo sie zum Zeitpunkt der Errichtung der ersten Kirche platziert war Die rote Tunche die immer noch in den Gravuren des Steins zu erkennen ist kann nicht verleugnen dass sie in der Nahe der Verwendung von rot gefarbtem Mortel fur die Mauerwerksfugen der Apsis eingebaut war nbsp Stele Ende 4 oder Anfang 5 JahrhundertOffensichtlich gibt es keine Hinweise auf die Existenz einer Krypta Hingegen wird angenommen dass der Chorraum zumindest in den Anfangen die Funktion als Mausoleum oder Ausstellungsort von Reliquien besass Dazu veranlasst vor allem die Platzierung der fenestella in der Chorachse etwa einen Meter uber dem merowingischen Bodenniveau Das heute etwas seltsam anmutende bauliche Gebilde innerhalb des Chors das im 10 und 11 Jahrhundert zusammen mit dem Langhaus errichtet worden ist erinnert an eine Vierung der noch die Anbauten von Querhausarmen und einer Chorapsis fehlen Es besteht unten aus vier im Quadrat aufgestellten im Grundriss kreuzformigen Pfeilern die exakt in Verlangerung des Mittelschiffs errichtet sind und fast die gleichen Grundrissdimension aufweist wie das vierte Joch des Mittelschiffs Unmittelbar an sein westliches Pfeilerpaar schliessen axial die Seitenteile der ostlichen Langhauswand an Genau wie es bei einer Vierung ublich ist wird weiter oben das Quadrat von massiven Wanden in Dicke der Pfeilerkerne eingeschlossen Die Westwand ist gleichzeitig die Ostwand des Mittelschiffs mit ihrem Triumphbogen dessen Hohenlage der Kampfer und Bogenansatze mit denen der Scheidewande des Langhauses ubereinstimmen In Hohenlage dieser Kampfer verlauft beidseitig der Vierung je ein schlichtes Kraggesims auf dem in Langsrichtung der Kirche ein halbrundes Tonnengewolbe aufsteht Es liegt kaum hoher als der Bogen des vorgenannten Triumphbogens Die Scheitel der drei weiteren Bogen der Vierung liegen etwas tiefer als der Bogenansatz des Gewolbes Alle Bogen stehen an ihren Ansatzen auf schlicht profilierten Kampfern Dieses Gebilde tragt den oben aus den Dachflachen herausragenden Glockenturm der wohl einmal als Vierungsturm geplant war Uber dem zentralen Triumphbogen zur Chorapsis hin findet sich noch eine hohere Wandflache die eine Putzmalerei tragt Auf einem roten Hintergrund der mit Tatzenkreuzen verziert ist stehen sich zwei Personen gegenuber in weissen fusslangen Gewandern deren Kopfe von Nimben hinterlegt sind Es sollen die beiden Heiligen Gervais und Protais sein Sie tragen auf ihren Aussenseiten in der Hand je einen Palmenwedel der nach oben gegen die Schulter gelehnt ist Die linke Person weist mit der Linken nach unten und halt wohl eine Geissel die rechte Person halt zwei weitere langliche Gegenstande ein Schwert und eine Scheide Die Nimben deuten auf ihre Heiligkeit hin Der ungleichmassige Zwischenraum zwischen den Choraussenwanden und den Wanden der Vierung wird von halben Tonnengewolben uberdeckt die aussenseitig rundum auf einem schlichten Kraggesims aufstehen und sich innen gegen die Wande der Vierung lehnen Das Gesims befindet sich etwas uber den Bogenscheiteln der Vierungsarkaden Die Gewolbe sind mit gleichmassig verteilten Pflanzenornamenten ahnlich einer Fleur de Lys dekoriert Aus den vorgefundenen Gegebenheiten kann nicht ausgeschlossen werden dass die Planer der romanischen Kirche an eine spatere Entfernung des alten Chors gedacht haben um dann den Turmunterbau um zwei Querhausarme und eine neue Chorapsis zu erweitern Dazu ist es aber nicht mehr gekommen vielleicht auch unterstutzt durch den Ruckgang und das spatere Versiegen der Jakobs Pilgerstrome nach der Mitte des 12 Jahrhunderts Vor und fruhchristliche Heiligtumer Bearbeiten Abmessungen circa Bearbeiten fanum nordlich der Kirche Lange parallel zur Kirche aussen 18 30 m Breite aussen 18 10 m Cella aussen 7 20 m 7 20 m Cella innen 5 50 m 5 50 m Galeriebreiten innen im Norden und Osten 4 00 m im Westen 5 30 m im Suden 5 80 mfanum sudlich der Kirche Breite aussen 12 45 m Lange nicht feststellbar vermutlich wie nordlicher TeilGesamtes Sanktuarium Breite aussen uber die Kirche hinweg 43 00 m nbsp Civaux Grundmauern des ehemaligen fanums von OstenGalloromisches Sanktuarium Bearbeiten nbsp Rekonstruierter gallo romischer Umgangstempel auf dem Martberg EifelAuf der Nordseite der romanischen Kirche liegen die Grundmauern eines kleinen gallo romischen Umgangstempels fanum circa 30 bis 60 Zentimeter hoch zu Tage das zwischen dem 1 und 2 Jahrhundert erbaut worden ist Sie wurden 1960 archaologisch ausgegraben Das antike fanum besass den klassischen Grundriss aus einer kleinen quadratischen cella die von einem hier unterschiedlich breiten Galerie umschlossen ist Nicht bekannt ist ob dieser Umgang von offenen Saulenreihen in ganzer Hohe Saulen auf Brustungsmauern oder von teilweise oder ganz geschlossenen Wanden umgeben waren Die sichtbaren Grundmauern der cella und die der Umfassungen des fanums sind antike Substanz die die aufgehenden antiken Wande und oder Pfeilerreihen getragen haben Auf der Westwand der cella und der westlichen Galerie lagen etwa mittig die Eingangsportale von denen jeweils zwei monolithische Steinblocke im Fundamentbereich erhalten sind die vermutlich besondere Portaleinfassungen getragen haben 28 Jahre spater stellte man fest dass sich die Einfassung des antiken fanums auf der Nordseite sich jenseits der Kirche noch weiter erstrecken so dass sie insgesamt in Nord Sud Richtung um etwa 43 Meter ausdehnt Auffallend ist das die Ost und Westwand des Langhauses der Kirche exakt in Verlangerung der ostlichen und westlichen Umfassung des fanums stehen Das aber gibt Anlass zur Vermutung dass hochstwahrscheinlich die Fundamente des ehemaligen fanums zur Grundung des Langhauses der Kirche wiederverwendet wurden Leider gibt es uber die archaologischen Verhaltnisse unter der Kirche und dem angebauten Pfarrhaus keine Informationen So gibt es verschiedene Moglichkeiten zur Spekulation Zunachst konnte man annehmen dass sich an das einzige fanum nach Suden ein nicht uberdachter und mit Mauern umschlossener Hof anschloss auf dem sich die Glaubigen versammeln konnten Eine zweite Variante ware die eines zweiten fanums in der gemeinsamen Umfassung Eine dritte ware ein zweites nahezu spiegelgleiches fanum in einer eigenen vollig getrennten Umfassung In beiden letzten Fallen befanden sich die Uberreste eines zweiten fanums unter der Kirche und dem Pfarrhaus nbsp Baptisterium Taufbecken im ehem fanum von N nbsp Eingangstreppe zum Baptisterium im ehem fanum NW Ecke nbsp Baptisterium NW Ecke des ehem fanums nbsp Civaux Sarkophage im ehem fanumMerowingisches Baptisterium und Friedhof im gallo romischen fanum Bearbeiten Das Niveau des romischen Betonfussbodens des fanums lag knapp unter dem heutigen Boden der Kirche Wahrend der merowingischen Epoche waren die Fussboden des antiken fanums weitgehend noch intakt wie auch grosse Teile der aufgehenden Bauteile Die heute im Bereich des ehemaligen fanums befindlichen Sarkophage gab es damals noch nicht Die Aussenwande der westlichen Galerie sind im Grundriss als in der merowingischen Epoche wieder hergerichtet gekennzeichnet Zu den fruhesten Bauten der Merowinger zahlt das im 3 Jahrhundert in den Boden der nordlichen Galerie eingelassene Taufbecken knapp neben der Wand der cella Das Becken ist sechseckig 1 75 Meter lang und 1 05 Meter breit und etwa 50 cm tief An seinem West und Ostende befanden sich zwei Treppen aus je drei monolithischen Stufen uber die die Person die das Taufsakrament erhalten sollte ein und aussteigen konnte Die westliche Treppe ist ganzlich erhalten Ihre oberste Stufe markiert die Oberkante des antiken Fussbodens des fanums Der Beckenboden war aus wasserdichtem Beton die Wande aus kleinformatigen langlichen Blocken die mit wasserdichtem Mortel nach romischer Art gemauert und mit ebensolchen Putz abgedichtet waren Es gibt keinerlei Erkenntnisse daruber wie das Becken mit Wasser gefullt und von ihm geleert wurde Die obersten Stufen liegen auf der Hohe des antiken Fussbodens Dem Bau des Beckens folgten einige Anderungen des Grundrisses des fanums So wurden die vorgefundenen Raumlichkeiten in mehrere Raume aufgeteilt In beidseitiger Verlangerung der westlichen Wand der cella wurden Querwande eingezogen deren Grundmauern noch sichtbar sind siehe Grundriss Die auf der Nordseite des fanums vorgelagerten Blocksteine mit L formigen Endstucken konnten Spuren einer breiten Treppe sein die auf das Niveau des Fussbodens des merowingischen Baptisteriums hinauf fuhrte Vom antiken Fussboden aus Beton sind keine sichtbaren Reste ubrig geblieben Er wurde im Fruhmittelalter mit dem beginnenden Interesse an Bestattungen in Nahe der Kirche Zug um Zug entfernt Parallel dazu ging auch die Funktion des Baptisteriums im ehemaligen fanum zu Ende die aufgehenden Bauteile wurden abgebrochen und sind wahrscheinlich wiederverwendet worden Literatur BearbeitenThorsten Droste Poitou Westfrankreich zwischen Poitiers und Angouleme die Atlantikkuste von der Loire bis zur Gironde DuMont 1999 ISBN 3 7701 4456 2 Kunst Reisefuhrer Gilles Beaume Romischer Totenkult Veranstaltung Kulte und Heiligtumer in Pompeji Freiburg 18 Juli 2008 Dozenten Dirk Schnurbusch Alexander Heinemann PDF 40 KB Jean Claude Papinot u a Le val de Civaux des origines a la fin du Moyen Age Vienne Geste ed Paris 2005 ISBN 2 84561 197 8 Jean Claude Papinot CIVAUX Vienne France In Richard Stillwell u a Hrsg The Princeton Encyclopedia of Classical Sites Princeton University Press Princeton NJ 1976 ISBN 0 691 03542 3 englisch perseus tufts edu Hinweisschilder mit Grundriss bei den Ausgrabungen Hinweisschild mit deutschem Text am Eingang des FriedhofsWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Civaux Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Le val de Civaux des origines a la fin du Moyen Age Vienne S 1 64 Le val de Civaux des origines a la fin du Moyen Age Vienne S 9 10 Le val de Civaux des origines a la fin du Moyen Age Vienne S 11 Le val de Civaux des origines a la fin du Moyen Age Vienne S 12 14 Le val de Civaux des origines a la fin du Moyen Age Vienne S 14 19 Le val de Civaux des origines a la fin du Moyen Age Vienne S 16 17 Le val de Civaux des origines a la fin du Moyen Age Vienne S 20 22 Le val de Civaux des origines a la fin du Moyen Age Vienne S 24 29 Romisch etruskischer Totenkult 1 2 Vorlage Toter Link www archaeologie uni freiburg de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 40 KB Le val de Civaux des origines a la fin du Moyen Age Vienne S 29 33 Gemeinden im Arrondissement Montmorillon Adriers Anche Antigny Asnieres sur Blour Asnois Availles Limouzine Bethines Blanzay Bouresse Bourg Archambault Brigueil le Chantre Brion Brux Champagne le Sec Champagne Saint Hilaire Champniers Chapelle Viviers Charroux Chatain Chateau Garnier Chaunay Civaux Civray Coulonges Fleix Gencay Genouille Gouex Haims Jouhet Journet Jousse La Bussiere La Chapelle Baton La Ferriere Airoux Lathus Saint Remy La Trimouille Lauthiers Leignes sur Fontaine Le Vigeant Lhommaize Liglet Linazay L Isle Jourdain Lizant Luchapt Lussac les Chateaux Magne Mauprevoir Mazerolles Millac Montmorillon Moulismes Moussac Mouterre sur Blourde Nalliers Nerignac Paizay le Sec Payroux Persac Pindray Plaisance Pressac Queaux Romagne Saint Gaudent Saint Germain Saint Laurent de Jourdes Saint Leomer Saint Macoux Saint Martin l Ars Saint Maurice la Clouere Saint Pierre d Exideuil Saint Pierre de Maille Saint Romain Saint Savin Saint Saviol Saint Secondin Saulge Savigne Sillars Sommieres du Clain Surin Thollet Usson du Poitou Valdivienne Valence en Poitou Verrieres Villemort Vouleme Voulon Normdaten Geografikum GND 4325060 9 lobid OGND AKS VIAF 143514719 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Civaux amp oldid 237626843