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Dieser Artikel behandelt die Asyldebatte Mitte der 1980er bis Anfang 1992 1993 Fur die Situation ab 2015 siehe Fluchtlingskrise in Europa ab 2015 Die Asyldebatte war eine politische Auseinandersetzung um eine Anderung des Grundrechts auf politisches Asyl in der Bundesrepublik Deutschland Sie entwickelte sich aus einer zunachst vorwiegend auf die sogenannten Gastarbeiter bezogenen Ende der 1970er einsetzenden Debatte um die deutsche Auslanderpolitik Aufgrund der steigenden Asylbewerberzahlen und der verstarkten Zuwanderung aus wirtschaftlichen Grunden verselbstandigte sich die Asyldebatte ab Mitte der 1980er Jahre 1986 starteten die Unionsparteien CDU und CSU eine Kampagne gegen einen Missbrauch des Asylrechts die massgeblich von der Bild Zeitung und der Welt am Sonntag mitgetragen und spater als eine der scharfsten polemischsten und folgenreichsten Auseinandersetzungen der deutschen Nachkriegsgeschichte bewertet wurde 1 Politikern und Medien wird vorgeworfen durch die zum Teil populistische Asyldebatte die Stimmung gegen Auslander angeheizt zu haben Nach der Wiedervereinigung wurde die Asyldebatte von einer Welle rassistisch motivierter vornehmlich gegen Asylbewerber gerichteter Gewalttaten wie den Ausschreitungen in Rostock Lichtenhagen begleitet Dass der Hohepunkt der Asylbewerberzahlen mit der beispiellosen sozialen und wirtschaftlichen Umbruchsituation in Ostdeutschland sowie mit einer massenhaften Zuwanderung von Aussiedlern zusammenfiel verlieh der Entwicklung eine besondere Brisanz Die Debatte fuhrte 1992 93 zum Asylkompromiss zwischen den Regierungsparteien CDU CSU und FDP sowie der SPD Opposition Mit der Grundgesetzanderung wurde das individuelle Recht auf Asyl stark eingeschrankt Danach sank die Zahl der Asylbewerber erheblich so dass die Asyldebatte schlagartig an Bedeutung verlor Inhaltsverzeichnis 1 Rahmenbedingungen 1 1 Das Asylrecht in der Bundesrepublik bis 1992 1 2 Die Entwicklung der Migration nach Deutschland von der Mitte der 1970er Jahre bis 1992 1 3 Soziookonomische Entwicklungen 2 Vorgeschichte Auseinandersetzungen um die Auslander und Asylpolitik in den spaten 1970er und den fruhen 1980er Jahren 2 1 Debatten um die Auslanderpolitik bis 1982 2 2 Auslander und asylpolitische Kontroversen 1982 bis 1986 3 Die Asyldebatte 3 1 Die Asylkampagnen der Unionsparteien ab 1986 3 2 Gegner einer Grundgesetzanderung 3 3 Einzelne ethnische Gruppen in der Asyldebatte 3 3 1 Nebendiskussion um die Aussiedler 3 3 2 Roma in der Asyldebatte 3 4 Die Form der Debatte 3 4 1 Die Rolle der Medien in der Asyldebatte 3 4 2 Die Sprache der Asyldebatte 3 5 Rechtsradikalismus und Rassismus im Kontext der Asyldebatte 3 5 1 Erfolge rechtsradikaler Parteien ab 1986 3 5 2 Welle rassistischer Gewalt 3 5 3 Reaktionen auf die rassistische Gewalt 4 Der Asylkompromiss 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseRahmenbedingungen BearbeitenDas Asylrecht in der Bundesrepublik bis 1992 Bearbeiten Hauptartikel Asylrecht Deutschland Bis zum 30 Juni 1993 garantierte Art 16 des Grundgesetzes als absolutes und subjektiv offentliches Recht politisch Verfolgten in der Bundesrepublik ein uneingeschranktes individuell einklagbares Grundrecht auf Asyl Fluchtlinge durften an der Grenze nicht zuruckgewiesen werden 2 Der Parlamentarische Rat raumte 1948 49 das Recht auf Asyl bewusst jedem politisch Verfolgten ohne Ansehen der Person der Herkunft oder der politischen Uberzeugung ein 3 Das Grundgesetz ging damit weit uber das humanitare Volkerrecht hinaus das nicht dem Fremden einen Rechtsanspruch sondern den souveranen Staaten das Recht jedoch nicht die Pflicht einraumt Asyl zu gewahren 4 Dieses liberale Asylrecht war eine unmittelbare Folge der Erfahrungen politischer Fluchtlinge aus Deutschland wahrend der Zeit des Nationalsozialismus 5 Seit den spaten 1970er Jahren bestand ein Problem der deutschen Asylpolitik darin dass die meisten Antragsteller keine klassischen politischen Fluchtlinge mehr waren sondern Fluchtlinge aus Burgerkriegslandern die somit nicht unter das Asylrecht fielen das sich auf individuelle politische Verfolgung im engsten Sinne bezog 6 Auch wenn ihr Asylantrag abgelehnt wurde konnte die Bundesrepublik solche Fluchtlinge denen in ihrer Heimat Gefahr fur Leib und Leben drohte aufgrund der Genfer Fluchtlingskonvention nicht zuruckschicken und musste ihren Aufenthalt als Konventionsfluchtlinge De facto Fluchtlinge dulden 6 Nicht zu den Fluchtlingen wurden die vor allem polnischen sowjetischen und rumanischen Aussiedler gezahlt die vielfach ebenso wenig Deutsch sprachen wie die Asylbewerber aber unmittelbar als deutsche Staatsangehorige anerkannt wurden 7 Durch die Ungleichbehandlung der Aussiedler mit den Asylbewerbern aus den gleichen Landern wurde das auf deutscher Abstammung beruhende Ius sanguinis zunehmend zu einem Problem der Migrationspolitik 7 Die Asylbewerberzahlen zu senken war seit den fruhen 1980er Jahren ein Hauptanliegen der deutschen Politik Da das Recht auf Asyl im Grundgesetz verankert war bedurften Anderungen aber einer qualifizierten Zweidrittelmehrheit Entsprechend blieb das Grundrecht selbst lange unangetastet wahrend es seit den 1970er Jahren zahlreiche Anderungen am Asylverfahren gab Die Anderungen zielten vor allem darauf ab das Asylverfahren zu beschleunigen die Kriterien fur das Recht auf Asyl zu verscharfen den Zugang zur Bundesrepublik zu erschweren abgelehnte Asylbewerber schneller abzuschieben und durch eine Verschlechterung der Lebensumstande von Asylsuchenden eine abschreckende Wirkung zu entfalten 6 Der Weg die Asylverfahren durch Aufstockungen der personell unterbesetzten Auslanderbehorden und Verwaltungsgerichte zu beschleunigen wurde nicht beschritten 8 Mit dem Beschleunigungsgesetz von 1980 wurde die Rechtswegegarantie abgeschafft und die Entscheidung uber den Asylantrag einem Einzelbeamten des Bundesamtes ubertragen die Widerspruchsmoglichkeit wurde beseitigt 9 Das Asylverfahrensgesetz von 1982 beschleunigte die Gerichtsverfahren verfugte die Regelunterbringung in Gemeinschaftsunterkunften und schrankte die Bewegungsfreiheit durch die Residenzpflicht ein 9 Zudem konnte aus dem Grundrecht auf korperliche Unversehrtheit nun nicht mehr ein Rechtsanspruch auf arztliche Behandlung vor allem nicht mehr auf teure Operationen abgeleitet werden 9 Ab 1986 galt fur Asylbewerber ein funfjahriges Arbeitsverbot zudem wurden die Regelungen fur die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkunften verscharft und die Anerkennung von Asylantragen die sich auf Notsituationen oder kriegerische Auseinandersetzungen beriefen ausdrucklich ausgeschlossen 8 Eine Begrenzungsstrategie bestand darin Visasperren zu erlassen die potentielle Fluchtlinge daran hinderten Deutschland mit dem Flugzeug zu erreichen 10 Solche Sperren wurden 1976 fur Palastinenser aus Jordanien und 1980 fur Fluchtlinge aus Afghanistan Athiopien Sri Lanka Iran Turkei Bangladesch und Indien errichtet 10 Fluggesellschaften wurden mit der Androhung von Bussgeld und einer Rucktransportpflicht verpflichtet keine Passagiere ohne gultiges Visum zu transportieren Die deutschen Botschaften wurden angewiesen die Visaerteilung streng zu handhaben und ein Visum gerade dann zu verweigern wenn die Annahme begrundet erscheine dass das Touristenvisum dazu benutzt werden solle einen Asylantrag in der Bundesrepublik zu stellen 11 Ein Schlupfloch blieb allerdings mit dem Flughafen Berlin Schonefeld in der DDR Da die Bundesrepublik die Berliner Mauer nicht als Grenze anerkannte gab es auf West Berliner Seite prinzipiell keine Kontrollen 12 1985 gelang es der Bundesregierung aber die DDR dazu zu bringen den Transitverkehr uber Ost Berlin zu unterbinden 12 1987 wurde das Asylverfahrensgesetz vollig neu gefasst und ging nun bis an die Grenzen dessen was ohne Anderung des Grundgesetzes moglich schien 12 Die Anerkennungsquote sank daraufhin auf deutlich unter zehn Prozent 1 Gesetzgebung und Rechtsprechung sahen jetzt selbst die Bedrohung mit Folter in der Heimat nicht mehr als beweiskraftigen Grund fur die Gewahrung von Asyl an 1 Fluchtlingen aus dem Ostblock wurde dagegen die Regelvermutung der politischen Verfolgung zuerkannt 13 Dies fuhrte dazu dass das Bundesverwaltungsgericht einerseits Strafverfolgung eines kommunistischen Regimes als politisches Mittel der Herrschaftssicherung andererseits aber Folter in dem NATO Mitglied Turkei als ubliches Mittel zur Einhaltung der staatlichen Ordnung und als nicht asylrelevant bewertete 13 In einer Entscheidung vom 22 Februar 1990 erzwang das Bundesverfassungsgericht einen erneuten Kurswechsel der Rechtsprechung indem es Folter als Asylgrund wieder anerkannte 14 Die Versuche das Asylverfahren zu beschleunigen hatten wenig Erfolg 15 Erhebliche Folgen hatte dagegen die Strategie den steigenden Asylbewerberzahlen durch eine abschreckende Verschlechterung der Lebensbedingungen zu begegnen Wegen der Verweigerung einer Arbeitserlaubnis musste der Staat durchweg die Sozialleistungen ubernehmen aufgrund des Verbots privat zu wohnen musste er fur Sammellager sorgen 7 Besonders stark betroffen von der Zuwanderung waren deshalb die Kommunen denn sie hatten diese Aufgaben zu finanzieren und zu organisieren 16 Die Wartezeit fur die Erteilung einer Arbeitserlaubnis betrug ab 1980 ein Jahr und wurde 1981 auf zwei Jahre 1987 auf funf Jahre ausgeweitet 17 Osteuropaer waren bei der Bewilligung privilegiert und mussten nicht oder nur ein Jahr warten 17 Das erzwungene Nichtstun forderte in der deutschen Bevolkerung die Wahrnehmung dass Asylbewerber nur soziale Wohltaten des deutschen Staates in Anspruch nehmen wollten 7 Die Wartezeit auf eine Arbeitserlaubnis fur Asylbewerber wurde 1990 91 wieder abgeschafft da sie sich nicht bewahrt habe 17 Die Entwicklung der Migration nach Deutschland von der Mitte der 1970er Jahre bis 1992 Bearbeiten Jahr Asylantrage 18 Neu ankommendeAussiedler 19 1975 9 627 19 6571976 11 123 44 4021977 16 410 54 2511978 33 136 58 1231979 51 493 54 8871980 107 818 52 0711981 49 391 69 4551982 37 423 48 1701983 19 737 37 9251984 35 278 36 4591985 73 832 38 9681986 99 650 42 7881987 57 379 78 5231988 103 076 202 6731989 121 418 377 0551990 193 063 397 0731991 256 112 221 5651992 438 191 230 565Bis Mitte der 1980er Jahre bestimmten die Gastarbeiter die Auslanderpolitik der Bundesregierung und die offentliche Debatte 1973 kam es zu einem Anwerbestopp Als im selben Jahr neben Osteuropaern erstmals Palastinenser einen grosseren Anteil der Asylbewerber stellten tauchte zum ersten Mal der Begriff Asylmissbrauch auf 10 Wahrend die Zahl der Auslander die insgesamt in Deutschland lebten Mitte der 1980er Jahre deutlich sank stieg zeitgleich die der Asylsuchenden stark an 18 Dementsprechend verlagerte sich das Interesse der politischen Debatte zunehmend von den Turken in Deutschland hin zu den Fluchtlingen 18 In der zweiten Halfte der 1980er Jahre kamen aufgrund der beginnenden Offnung des Eisernen Vorhangs zunehmend osteuropaische Fluchtlinge in die Bundesrepublik so dass sich die ethnische Zusammensetzung der Asylbewerber erneut wandelte Bis Mitte der 1980er Jahre hatten vor allem Menschen aus den Krisengebieten Afrikas Asiens und aus der Turkei um Asyl nachgesucht 7 1988 machten die Osteuropaer aber schon mehr als die Halfte der Asylbewerber aus 20 Ab 1991 kamen viele Fluchtlinge aus den Jugoslawienkriegen hinzu so dass die Zuwanderung uber das Asylverfahren 1992 mit rund 440 000 einen historischen Hohepunkt erreichte und Osteuropaer nun fast zwei Drittel der Asylbewerber stellten 20 Gleichzeitig betrug die Anerkennungsquote nur noch 4 3 Prozent 21 Auch die jugoslawischen De facto Fluchtlinge zahlten zu den abgelehnten Asylbewerbern deren Aufenthalt in der Bundesrepublik aber aufgrund der Genfer Fluchtlingskonvention geduldet wurde Die Gruppe der De facto Fluchtlinge ubertraf 1992 mit 640 000 die der Asylbewerber 610 000 und der Asylberechtigten mit ihren Familien 230 000 22 Seit den spaten 1980er Jahren konzentrierte sich die offentliche Debatte so sehr auf die Asylbewerber dass deren Anteil an den Zuzugen von Auslandern nach Deutschland stark uberschatzt wurde 23 Schon die der Diskussion zugrunde liegenden Zahlen waren problematisch Es wurde in der amtlichen Statistik nicht erfasst dass sich etwa ein Drittel der gestellten Asylantrage durch Weiter oder Ruckwanderungen vor Abschluss des Verfahrens erledigten 24 Auch gelangte nicht ins allgemeine Bewusstsein dass Asylbewerber selbst 1992 im Jahr mit den meisten Asylantragen nur ein Drittel der Zuzuge von Auslandern ausmachten wahrend die meisten als Familiennachzugler oder als EG Auslander mit erweitertem Zuzugs und Aufenthaltsrecht nach Deutschland kamen 23 Fur die angemessene Bewertung der Asyldebatte muss auch die grosse Zahl der Aussiedler berucksichtigt werden die sich haufig wenig von den Asylbewerbern aus denselben Landern unterschieden rechtlich aber als Deutsche behandelt und von der Politik privilegiert wurden Ihre Zahl lag seit 1988 bei jeweils 200 000 bis 400 000 pro Jahr In Westdeutschland kam daruber hinaus die Zuwanderung von Ubersiedlern aus der DDR bzw ab 1990 die Zuzuge aus den Neuen Bundeslandern hinzu 1989 343 854 1990 bis Juni 238 384 25 In absoluten Zahlen nahm unter den westeuropaischen Landern Deutschland die meisten Fluchtlinge auf wahrend bezogen auf die Bevolkerungszahl die Schweiz und Schweden vor Deutschland den hochsten Zugang an Asylbewerbern hatten 22 In Frankreich und Grossbritannien wurden relativ wenig Asylbewerber aufgenommen hier dominierte die Zuwanderung aus den Landern der ehemaligen Kolonien 22 Die sudeuropaischen Lander wiederum waren von besonders hohen Zahlen illegaler Einwanderer betroffen 22 Soziookonomische Entwicklungen Bearbeiten Die erste Rezession in der Bundesrepublik infolge der ersten Olkrise hatte 1973 einen Anwerbestopp zur Folge Die Arbeitslosenquote die 1980 noch 3 8 Prozent betragen hatte stieg bis 1983 auf 9 1 Prozent an und stagnierte in den folgenden Jahren auf diesem Niveau 26 Mit der deutschen Wiedervereinigung und der Offnung der osteuropaischen Grenzen anderten sich auch die Rahmenbedingungen der deutschen Auslander und Asylpolitik dramatisch Die Erfahrungen mit Auslandern waren in der west und der ostdeutschen Gesellschaft denkbar unterschiedlich In der DDR lebte erst seit den 1970er Jahren eine nennenswerte Zahl von Auslandern deren Anteil 1989 aber noch nicht einmal ein Prozent der erwerbsfahigen Bevolkerung ausmachte 27 Die meisten von ihnen waren Vertragsarbeiter aus Vietnam und Mosambik die unter scharfer Kontrolle und schwierigen Bedingungen in der DDR lebten 27 Da sie streng von der DDR Bevolkerung separiert wurden entwickelte sich kein offentlicher Austausch und fremdenfeindliche Stimmungen waren auch in Ostdeutschland verbreitet 28 1990 91 wurden in Ostdeutschland die wirtschaftlichen und sozialen Probleme der Vereinigung sichtbar und riefen erste Frustrationen hervor Bis 1992 verloren uber 14 Prozent der ostdeutschen Bevolkerung ihren Arbeitsplatz 26 In dieser Situation wurden ab Dezember 1990 Asylbewerber auf die Stadte und Kreise der neuen Bundeslander verteilt die darauf weder organisatorisch noch politisch vorbereitet waren 29 Dass die Kumulation der Asylbewerber und Aussiedlerzahlen mit dem beispiellosen sozialen und wirtschaftlichen Umbruch in Ostdeutschland zusammentraf verlieh der Entwicklung eine besondere Brisanz 30 Vorgeschichte Auseinandersetzungen um die Auslander und Asylpolitik in den spaten 1970er und den fruhen 1980er Jahren BearbeitenDebatten um die Auslanderpolitik bis 1982 Bearbeiten Bei der Bundestagswahl 1980 war die Auslanderpolitik erstmals ein wichtiges Thema im Wahlkampf 31 Das Meinungsforschungsinstitut Infas stellte einen tiefgreifenden Meinungswandel in der westdeutschen Bevolkerung in Bezug auf die Auslanderpolitik fest 31 Beobachter schlossen aus der Untersuchung dass mit diesem Thema Wahlen zu gewinnen oder zu verlieren seien eine Einsicht die fortan zu einem Axiom der Auslanderpolitik werden sollte 31 Noch bezog sich die Debatte vornehmlich auf die sogenannten Gastarbeiter speziell auf die Turken in Deutschland und richtete sich auf eine Abwehr weiterer Zuzuge sowie gegen die Integration der bereits in Deutschland lebenden Auslander 31 Unter der Bezeichnung Burgerinitiative Auslanderstopp BIA wurden ab 1980 in mehreren deutschen Landern rechtsextreme Gruppierungen aus dem Umfeld der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands NPD tatig Eine Kieler Liste fur Auslanderbegrenzung erhielt bei der Kommunalwahl am 7 Marz 1982 3 8 Prozent der Stimmen Bei der Burgerschaftswahl in Hamburg im Juni 1982 kandidierte mit der Hamburger Liste fur Auslanderstopp erstmals eine Partei bei einer Landtagswahl die auslanderfeindliche Ressentiments zu ihrem Programm gemacht hatte 32 Sie erreichte zwar nur 0 7 Prozent der Stimmen brachte aber das Auslanderproblem noch starker auf die politische Tagesordnung Die NPD machte den Slogan Auslanderstopp Deutschland den Deutschen zu ihrem Wahlkampfthema 33 Die Unionsparteien CDU und CSU griffen die auslanderkritische Haltung in der Bevolkerung 31 auf und versuchten das Thema zu besetzen aber auch die SPD sah sich zunehmend unter Druck zu reagieren 31 Auslander und asylpolitische Kontroversen 1982 bis 1986 Bearbeiten In seiner ersten Regierungserklarung am 13 Oktober 1982 benannte der neugewahlte Bundeskanzler Helmut Kohl in einem Dringlichkeitsprogramm die Auslanderpolitik als drittes von vier Schwerpunktthemen 34 Vor allem gelte es eine unbegrenzte und unkontrollierte Einwanderung zu verhindern Die neue schwarz gelbe Koalition werde zudem alles tun um einen Missbrauch des Asylrechts zu verhindern Der neue Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann CSU erklarte im Dezember 1982 viele Wirtschaftsfluchtlinge sahen im deutschen Asylrecht ein Sesam offne Dich in das wirkliche oder manchmal auch nur vermeintliche Sozialparadies Bundesrepublik Deutschland 35 Im September 1983 erregte der Fall Kemal Altun die Offentlichkeit Der Asylantrag des 23 jahrigen Turken Altun wurde abgelehnt obwohl er in der Turkei wegen eines politischen Delikts mit der Todesstrafe bedroht war Nach 13 monatiger Abschiebehaft sturzte er sich aus dem sechsten Stock des Verwaltungsgerichts in Berlin Zur gleichen Zeit prangerte ein Bericht des Hohen Fluchtlingskommissars der UN die Behandlung von Asylbewerbern in Deutschland an 36 Die deutsche Asylpolitik und Abschiebepraxis gelangte so erstmals in das Bewusstsein einer kritischen Offentlichkeit 36 Im Februar 1985 forderten die unionsgefuhrten Bundeslander Bayern Baden Wurttemberg und Berlin eine grossere Zahl von Asylantragen als bisher von vornherein als unbeachtlich abzulehnen und gewahrtes Asyl nach jeweils zwei Jahren neu zu prufen 37 Eine Anderung des Art 16 befurworteten bald auch Rechtswissenschaftler wie der Prasident des Bundesverfassungsgerichts Wolfgang Zeidler oder die Professoren Werner Kanein Kay Hailbronner und Helmut Quaritsch 38 Der bayerische Ministerprasident Franz Josef Strauss bezog sich auf ein verbreitetes Schimpfwort als er 1985 behauptete Es stromen die Tamilen zu Tausenden herein und wenn sich die Situation in Neukaledonien zuspitzt dann werden wir bald die Kanaken im Land haben 35 Der Berliner Innensenator Heinrich Lummer CDU warnte es sei dringend geboten Deutschland vor einer Uberflutung zu schutzen denn Wir haben ein Asylrecht da kann die ganze Rote Armee kommen und der KGB dazu Wenn die an unserer Grenze nur das Wortchen Asyl sagen konnen wir sie nicht zuruckschicken 39 Die Asyldebatte BearbeitenDie Asylkampagnen der Unionsparteien ab 1986 Bearbeiten Ab 1986 fuhrten die beiden Unionsparteien CDU und CSU dauerhaft eine konsequente Asylkampagne Einerseits war das hochemotionale Thema geeignet Wahlen zu gewinnen andererseits sollte Druck auf die SPD ausgeubt werden da ohne die Sozialdemokraten die fur eine Grundgesetzanderung notige Zweidrittelmehrheit nicht erreicht werden konnte 40 Der bayerische Innenminister Edmund Stoiber CSU drohte wiederum das Ende der Einheit der Union fur den Fall an dass die CDU in der Asylrechtsfrage auf den Kurs der FDP und der SPD einschwenke und auf eine Grundgesetzanderung verzichte 41 Erstmals wurde das Thema Asyl vor der Landtagswahl in Bayern 1986 in den Mittelpunkt eines Wahlkampfs geruckt 40 Die Strategie das Asylthema auch zu einem zentralen Wahlkampfthema fur die Bundestagswahl 1987 zu machen war innerparteilich nicht unumstritten So warnte der CDU Generalsekretar Heiner Geissler vor der Bundestagsfraktion von CDU und CSU Wenn jemand den Ratschlag gibt dieses Thema zum Wahlkampfthema zu machen bis zum 25 Januar dann muss er sich daruber im klaren sein dass es in der innenpolitischen Auseinandersetzung zu einer Eskalation der Emotionen und der Gefuhle kommen muss Und dies kann die Christlich Demokratische Union Deutschlands nach meiner festen Uberzeugung nicht durchhalten ohne sich zu verandern weil wir die Geister die da gerufen werden nicht mehr los werden Und ich warne davor ein Problem so hochzuziehen dass Erwartungen geweckt werden die wir in den nachsten funf Monaten nicht werden erfullen konnen Dann wird das Problem sich namlich gegen uns wenden 42 Eine Gruppe von CDU Bundestagsabgeordneten ubte mit erst nach der Bundestagswahl veroffentlichten Christlich Sozialen Positionen fur eine rationale und ethisch verantwortbare Asylpolitik Kritik an der eigenen Partei und Bundesregierung Politiker und Medien mussen zu einer nuchternen und angemessenen Sprache zuruckfinden Ubertreibungen sowie Panik und Angste auslosende Begriffe wie Flut Strom Uberschwemmung usw erschweren rationale Losungen Bei der Verwendung von Zahlen mussen die tatsachlich bescheidenen Grossenordnungen sichtbar werden Bisher werden beim Vergleich mit Fluchtlingszahlen in anderen europaischen Landern die deutschen Anteile durch Verwendung unterschiedlicher Kriterien realitatswidrig aufgebauscht Wer durch unsaubere oder einseitige Zahlenprasentation oder ubertriebene und emotionalisierende Sprache Fremdenangst und Aggression schurt der zerstort die vorhandene Aufnahmebereitschaft in der Bevolkerung und tragt zur Aushohlung des Grundrechts auf politisches Asyl bei 43 Bundeskanzler Kohl lehnte die Forderung auf eine Anderung des Art 16 noch im September 1986 ab und verwies dabei im Kabinett auf das Beispiel der Karmeliterin Edith Stein die in Auschwitz ermordet worden war weil sie aus burokratischen Grunden nicht rechtzeitig in die Schweiz emigrieren konnte 38 Auch das von Norbert Blum CDU gefuhrte Bundesarbeitsministerium wehrte sich gegen eine deutliche Verscharfung der deutschen Auslanderpolitik und die traditionell der Union nahestehenden Arbeitgeberverbande forderten vor allem eine Verrechtlichung und Verstetigung der im Lande befindlichen Auslander 44 Vor der Bundestagswahl 1990 erneuerten die Unionsparteien diesmal noch scharfer die Kampagne fur eine Veranderung des Grundrechts auf Asyl 1 Szenarien wurden entworfen dass Asylberechtigte Afrikaner und Asiaten in der Grossenordnung von 50 Mio auf Deutschland zukommen konnten 40 Die Debatte wurde massgeblich von der Bild Zeitung und der Welt am Sonntag mitgetragen und entwickelte sich nach Ansicht des Historikers Ulrich Herbert rasch zu einer der scharfsten polemischsten und folgenreichsten Auseinandersetzungen der deutschen Nachkriegsgeschichte 1 nbsp Plakat der CDU zur Burgerschaftswahl in Bremen 1991Die Scharfe der Asyldebatte liess auch nach der Bundestagswahl 1990 nicht nach CDU Generalsekretar Volker Ruhe forcierte die Kampagne im September 1991 indem er in einem Rundschreiben an alle Kommunalpolitiker seiner Partei am 12 September dazu aufforderte die Asylpolitik zum Thema zu machen und dazu standardisierte Argumentationsleitfaden Parlamentsantrage Musteranfragen und Presseerklarungen verschickte Unter anderem sollten Falle herausgestellt werden in denen Asylbewerber staatliche Leistungen unberechtigterweise mehrfach in Anspruch genommen haben 45 Die Suddeutsche Zeitung kommentierte wer dies gelesen habe wisse endgultig wie man generalstabsmassig Neid und Wut produziert Und wenn dann bei einer Horde Wirrkopfen die sich nach solchen Debattenbeitragen in bester Gesellschaft wahnen aus Neid Hass wird stehen die Generalstabler betroffen da und wundern sich uber die plotzlich ausgebrochene Gewalt 46 Bei der Bremer Burgerschaftswahl am 13 September 1991 erhielten rechtsradikale Parteien 7 7 Prozent der Stimmen vom 17 bis 23 September fanden in Hoyerswerda schwere Ausschreitungen gegen Auslander statt siehe den Abschnitt Welle rassistischer Gewalt In der Suddeutschen Zeitung sagte Ruhe wenige Tage spater wenn sich die SPD bei einem fur den 27 September angesetzten Gesprach einer Anderung des Asylrechts entgegenstelle sei jeder Asylant nach diesem Tag ein SPD Asylant 47 Bundeskanzler Helmut Kohl warnte im Oktober 1992 vor einem Staatsnotstand 48 Gegner einer Grundgesetzanderung Bearbeiten Eine grosse Koalition von den beiden Oppositionsparteien SPD und Grune uber die Kirchen Menschenrechtsgruppen die Sozialverbande und die Gewerkschaften bis zu grossen Teilen des Koalitionspartners FDP setzte sich aus humanitaren und historischen Grunden fur eine Beibehaltung des liberalen Grundrechts auf Asyl ein 37 Besonders nach der Wiedervereinigung schwenkten jedoch sowohl in der FDP als auch in der SPD viele auf den Kurs einer Grundgesetzanderung ein Vor allem die Grunen gingen dagegen noch uber die Forderung nach einer kompromisslosen Beibehaltung des Asylrechts die sie als Nagelprobe fur die demokratischen und menschenrechtlichen Zustande in der Bundesrepublik betrachteten hinaus 49 Sie forderten ein allgemeines Bleiberecht fur alle Einwanderer und argumentierten dabei dass die Wirtschaftspolitik der entwickelten Lander vom Kolonialismus bis in die Gegenwart fur die wirtschaftliche Misere in den Entwicklungslandern verantwortlich sei 49 Daraus leite sich eine Verantwortung fur Wirtschaftsfluchtlinge aus diesen Landern ab Der bayerische Ministerprasident Max Streibl CSU bezeichnete die Grunen als die wahren Hetzer in der Asyldebatte und sprach in Anspielung auf das Konzept der multikulturellen Gesellschaft von einer multikriminellen Gesellschaft 50 Heinrich Albertz SPD Mitglied des Parlamentarischen Rates bei der Beratung des Grundgesetzes und zu dieser Zeit niedersachsischer Minister fur Fluchtlingsangelegenheiten urteilte Mitte der 1980er Jahre Vor 40 Jahren haben wir Millionen Fluchtlinge in Westdeutschland aufnehmen mussen und konnen in einer Zeit in der wir nicht eines der reichsten Lander der Welt waren Wer sich dies klarmacht und dann hort mit welcher Frechheit auch offizielle Stellen den Fremdenhass schuren und Asylsuchende schlimmer als das Vieh behandeln dem steigt die Schamrote ins Gesicht 51 Die Industrie und Unternehmerverbande das Handwerk sowie ein Grossteil der Wirtschaftspresse vertraten die These dass Deutschland aus okonomischen und demografischen Grunden eine kontinuierliche Einwanderung brauche um seinen Lebensstandard halten zu konnen 52 Allerdings bevorzugten sie eine gesteuerte Einwanderung statt der ungeregelten Zuwanderung von Aussiedlern und Asylbewerbern 53 Diese Argumentation machten sich auch CDU Politiker wie Heiner Geissler und Arbeitsminister Norbert Blum zu eigen 53 Einzelne ethnische Gruppen in der Asyldebatte Bearbeiten Nebendiskussion um die Aussiedler Bearbeiten nbsp Aussiedler im Grenzdurchgangslager Friedland Juni 1988 Die SPD versuchte die Debatte auf die Aussiedler deren Zahl die der Asylbewerber phasenweise deutlich uberstieg auszuweiten Die Bestrebungen das Grundrecht auf Asyl aufzuweichen konterte sie mit der Forderung den in ihren Augen antiquierten Artikel 116 GG zu streichen Der SPD Kanzlerkandidat Oskar Lafontaine loste eine hitzige Kontroverse aus als er einen Vorrang der Humanitat vor der Nationalitat forderte und davor warnte Deutschstammige in der vierten oder funften Generation etwa gegenuber personlich bedrohten Afrikanern zu bevorzugen 54 Einen verfassungsrechtlich begrundeten Aufnahmeanspruch der Aussiedler stellten auch Verfassungsjuristen wie der ehemalige Prasident des Bundesverfassungsgerichts Ernst Benda in Frage 55 Herrschte 1989 90 eine allgemeine Euphorie gegenuber den Fluchtlingen aus Osteuropa so schlug die Stimmung im Laufe des Jahres 1990 um 56 Umfragen zeigten dass zunachst vor allem die Aussiedler aus dem Osten die die Asylbewerber zahlenmassig ubertrafen als Belastung empfunden wurden 56 Die Bundesregierung hielt zwar am Grundsatz Aussiedler seien Deutsche fest gleichwohl versuchte sie mit dem Aussiedleraufnahmegesetz von 1990 die Einwanderung abzubremsen Das Kriegsfolgenbereinigungsgesetz das am 1 Januar 1993 in Kraft trat beschrankte den Zuzug auf 225 000 Aussiedler im Jahr gleichzeitig wurde jetzt der Nachweis ausreichender Deutschkenntnisse fur die Anerkennung der deutschen Volkszugehorigkeit notig 54 Roma in der Asyldebatte Bearbeiten Wahrend die Medienberichterstattung von den Jugoslawienkriegen eine breite Akzeptanz fur die Fluchtlinge aus diesen Kriegsgebieten schuf schlugen den Roma ausgepragte antiziganistische Ressentiments entgegen 16 Diese bildeten die grosste Gruppe unter den Asylbewerbern aus Rumanien und Bulgarien 57 Die Zigeuner stiessen in ganz Europa auf mehr Ablehnung als irgendeine andere Bevolkerungsgruppe 57 Die Anerkennungsquote fur Asylsuchende aus Rumanien und Bulgarien lag nur bei 0 2 bzw 0 1 Prozent obwohl die Roma dort nachweislich massive Diskriminierungen erlitten 57 Wahrend die dortigen Regierungen Druck auf die Roma ausubten Asyl in Deutschland zu beantragen versuchte die Bundesregierung wiederum sie durch Rucknahmevertrage und finanzielle Hilfe wieder loszuwerden 57 Die Form der Debatte Bearbeiten Die Rolle der Medien in der Asyldebatte Bearbeiten Die Medien vor allem die Springer Zeitungen Bild und Welt am Sonntag unterstutzten die Kampagne der Union 58 Sie verbreiteten eine panikartige Stimmung und trugen massgeblich zu der Scharfe und der Polemik der Asyldebatte bei 1 Beide Zeitungen gingen grundsatzlich von der These aus dass es sich bei den Asylbewerbern uberwiegend um Schwindler und Betruger handelte die in der Bundesrepublik vor allem in den Genuss von Sozialleistungen kommen wollten 1 So schrieb Ulrich Reitz in der Welt von mehr als 90 Prozent Schwindlern 59 Die Bild Zeitung berichtete in reisserischen Serien uber Falle von Asylbetrug 45 Als es zu ersten Uberfallen auf Asylbewerber in Ostdeutschland kam und Betroffene zuruck nach Westdeutschland fluchteten war dies fur die Bild Zeitung der Beweis dass es sich um Wirtschaftsfluchtlinge handelte die es sich bequem machen wollten 60 Fur wie dumm halt man die Deutschen eigentlich fragte Bild 60 Immer wieder hervorgehoben wurde dass die als Asylbewerber verkleideten Wirtschaftsfluchtlinge den Steuerzahler jedes Jahr weit uber drei Milliarden Mark kosten wurden 61 Zwischen Juni 1991 und Juli 1993 wurde das Thema Asyl Auslander weit vor der deutschen Vereinigung und der Arbeitslosigkeit in Umfragen als das dringendste Problem angegeben 62 Die Bild Zeitung veranstaltete im September 1991 eine Umfrage unter ihren Lesern und titelte Sensationelle Umfrage Asyl Grundgesetz andern 98 dafur 63 Reprasentative Umfragen ergaben dass 55 Prozent der Deutschen das Asylrecht einschranken wollten 41 Prozent jedoch nicht 63 In der Welt und der Welt am Sonntag kamen haufiger Intellektuelle zu Wort die die verbreitete Stimmung zugunsten einer Grundrechtsanderung legitimierten So sagte der Historiker Golo Mann in einem Interview mit der Welt im Oktober 1991 also bereits nach den ersten eruptiven Gewaltausbruchen wie denen von Hoyerswerda Bei weitem das beste ware es die Grenzen derart zu schutzen dass sie gar nicht erst kommen konnen Die Grenzen dichtmachen das ware die beste Losung Man sollte den Abgewiesenen ein Paket fur den Ruckweg mitgeben So wurden beiden Seiten Gewalttatigkeiten erspart bleiben Deshalb ware es das Beste diese unglucklichen Leute so bald und so freundlich wie moglich hinauszubefordern dorthin wo sie hergekommen sind 64 Arnulf Baring forderte in der Bild Zeitung die sofortige Abschaffung des Grundrechts auf Asyl da das Grundproblem darin bestehe dass unsere gutmutige Sozialgesetzgebung zum Magneten geworden ist der die Armen des ganzen Erdballs anzieht deshalb durfe selbst die Asylgewahrung nicht das Recht auf eine Sozialhilfe einschliessen wie sie Deutschen zusteht 65 Die Sprache der Asyldebatte Bearbeiten In der Asyldebatte war in den 1980er und fruhen 1990er Jahren ublicherweise von Asylanten die Rede Kritisiert wurde dass bereits dieser Begriff ausgrenze da Substantiven auf ant im Deutschen haufig eine pejorative Bedeutung zukommt 66 Es spricht jedoch einiges dafur dass der Begriff ursprunglich wertfrei benutzt und erst durch die politische Linke als politisches Schlagwort mit auslanderfeindlicher und diskriminierender Konnotation interpretiert wurde 67 Ein fester Bestandteil der Debatte war der Begriff Asylmissbrauch die Antragsteller wurden haufig als Scheinasylanten oder als Asylbetruger bezeichnet Dass die grosse Masse der Asylbewerber einen Missbrauch des Asylrechts begehe wurde stets mit dem Hinweis auf die geringe Anerkennungsquote belegt So sprach der bayerische Innenminister Edmund Stoiber im Oktober 1992 pauschal von einem hunderttausendfachen Asylmissbrauch 68 Die Ablehnung eines Asylantrags wurde mit der Aufdeckung des vorsatzlichen Versuchs gleichgesetzt unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Sozialleistungen zu erschleichen 69 Diese Argumentation vernachlassigte jedoch dass im Asylverfahren nicht untersucht wurde ob der Asylbewerber verfolgt oder an Leib Leben oder Freiheit bedroht wurde sondern ob es eine aus Sicht des Zielstaates politisch motivierte Verfolgung im Herkunftsstaat gab 69 Zudem wurde in der politischen Diskussion fast immer nur mit der Anerkennungsquote des Bundesamtes argumentiert 70 Nicht berucksichtigt wurde dass auf dem Rechtsweg vor den Verwaltungsgerichten eine nicht unerhebliche Anzahl ursprunglich abgelehnter Asylantrage erfolgreich war 70 Auch hatten Asylantrage von Fluchtlingen aus Burgerkriegslandern keine Aussicht auf Erfolg gleichwohl konnte die Bundesrepublik sie aufgrund der Genfer Fluchtlingskonvention nicht abschieben So erhielten 1990 von den abgelehnten Asylbewerbern 32 4 Prozent ein Bleiberecht aus rechtlichen humanitaren oder tatsachlichen Grunden 71 Bei dieser sehr grossen Personengruppe abgelehnter Asylbewerber handelte es sich offensichtlich nicht um Wirtschaftsfluchtlinge Der Prasident des Bundesverwaltungsgerichts Everhardt Franssen warnte im Februar 1992 denn auch bei abgelehnten Asylantragen pauschal von einem Missbrauch des Asylrechts zu sprechen 72 Ein Charakteristikum der Asyldebatte war die regelmassige Verwendung einer Wassermetaphorik die die nach Deutschland kommenden Asylbewerber als bedrohliche kaum aufhaltbare Naturgewalt veranschaulichte 73 Typische Komposita waren Asylantenstrom flut welle oder schwemme Die Rede von der Abschottung Deutschlands und Eindammung der Fluchtlingsstrome einem Dammbruch oder von der Einschleusung illegaler Einwanderer nehmen die Wassermetaphorik ebenso auf wie das Bild vom Fass das uberlaufe Die Parole Das Boot ist voll wurde mehrfach visualisiert zunachst Anfang der 1990er Jahre auf einem Wahlplakat der Republikaner im September 1991 auf der Titelseite des Spiegels 74 Die mit grosser Erregung gefuhrte Debatte bewog die Gesellschaft fur deutsche Sprache 1991 erstmals ein Unwort des Jahres zu kuren Ausgewahlt wurde der unter anderem bei den Ubergriffen auf Asylbewerber und Vertragsarbeiter in Hoyerswerda verwendete Begriff auslanderfrei In der Begrundung hiess es dass die Erinnerung an das Wort judenfrei aus der NS Zeit die ideologische Heimat kennzeichne 1993 wurde der Begriff Uberfremdung mit dem Negativpreis versehen In die engere Wahl zum Unwort des Jahres kamen bis 1993 aus dem Kontext der Asyldebatte auch die von Edmund Stoiber zitierte durchrasste Gesellschaft der von einem Sprecher Helmut Kohls verwendete Begriff Beileidstourismus fur Trauerkundgebungen anlasslich der Morde von Molln und Solingen Kohl lehnte eine Teilnahme ab der Euphemismus aufenthaltsbeendende Massnahmen fur die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber sowie das Auf oder Abklatschen von Auslandern 75 Den politischen Parteien und den Medien wurde vorgeworfen sich nicht entschieden gegen Auslanderfeindlichkeit gestellt zu haben sondern im Gegenteil Ressentiments in diskursfahiges Vokabular ubersetzt zu haben 76 Die Asyldebatte habe uber Jahre das politische Klima unertraglich vergiftet und habe demokratiegefahrdende Ausmasse angenommen 77 Zudem zeigten Umfragen dass das Ansehen der reprasentativen Demokratie und ihrer Institutionen durch die Art der Auseinandersetzung eine schwerwiegende Beschadigung erlitt 78 Die teilweise populistische Kampagne sei massgeblich fur die aufgeheizte Stimmung verantwortlich gewesen und habe pogromartige Ubergriffe gegen Auslander wie die Ausschreitungen von Rostock Lichtenhagen erst moglich gemacht Sie habe in einer dramatischen Umbruchsituation ein klares Feindbild geboten und durch eine sich standig uberbietende Tonlage einen Enthemmungsprozess in Gang gesetzt der dann eine Eigendynamik entwickelt habe 30 Angesichts der suggestiven Bilder und der Bedrohungsszenarien hatten nuchterne Argumentationen nur noch geringe Chancen gehabt gehort zu werden 52 Der Journalist Heribert Prantl stellte die rhetorische Frage ob die politische Agitation die von Fluchtlingen im Katastrophenjargon sprach nicht geeignet sei den offentlichen Frieden zu storen die Menschenwurde anderer dadurch anzugreifen dass er Hass gegen Teile der Bevolkerung aufstachelt oder sie beschimpft oder verleumdet mithin ob nicht durch zahlreiche Ausserungen in der Asyldebatte der Straftatbestand der Volksverhetzung erfullt sei 79 Cornelia Schmalz Jacobsen FDP die Auslanderbeauftragte der Bundesregierung konstatierte im Dezember 1992 Die Art und Weise wie in den letzten Wochen und Monaten uber die Asyl und Auslanderpolitik geredet und gestritten wurde hat das Ihre dazu beigetragen dass Auslanderfeindlichkeit gesellschaftsfahig geworden zu sein scheint 80 Auch der CDU CSU Fraktionsvorsitzende Wolfgang Schauble wollte ruckblickend nicht bestreiten dass es zwischen der Asyldebatte und fremdenfeindlichen Gewalttaten einen mittelbaren Zusammenhang gab 78 Rechtsradikalismus und Rassismus im Kontext der Asyldebatte Bearbeiten Erfolge rechtsradikaler Parteien ab 1986 Bearbeiten Wahlerfolge rechtsradikaler Parteien 1986 1992 nur Ergebnisse ab 3 0 Datum Wahl Partei Prozent12 Okt 1986 Bayern REP 3 0 13 Sep 1987 Bremen DVU 3 4 29 Jan 1989 Berlin REP 7 5 18 Juni 1989 Europawahl REP 7 1 28 Jan 1990 Saarland REP 3 4 14 Okt 1990 Bayern REP 4 9 2 Dez 1990 Berlin REP 3 1 29 Sep 1991 Bremen DVU 6 2 5 Apr 1992 Schleswig Holstein DVU 6 3 5 Apr 1992 Baden Wurttemberg REP 10 9 Von der Diskrepanz eine aggressive Asylkampagne zu fuhren ohne dabei jedoch Entscheidendes zu verandern profitierten ab 1986 die rechtsradikalen Parteien Die Republikaner und DVU 56 Nach einem Achtungserfolg bei der Landtagswahl in Bayern 1986 mit 3 0 Prozent der Stimmen kamen die Republikaner bei den folgenden Wahlen nicht uber 1 2 Prozent hinaus Die DVU kam bei der Burgerschaftswahl in Bremen 1987 auf 3 4 Prozent der Stimmen Da sie in Bremerhaven die Funf Prozent Hurde uberspringen konnte zog sie aufgrund einer Besonderheit im dortigen Wahlrecht mit einem Sitz in die Burgerschaft ein Im Wahlkampf vor der einzigen Landtagswahl des Jahres 1989 der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin polarisierte und polemisierten die Republikaner mit auslanderfeindlichen Fernsehspots 81 Noch wenige Tage vor der Wahl wurden Umfragen veroffentlicht die drei Prozent fur die Republikaner voraussagten 82 So war es fur alle Beobachter vollkommen uberraschend dass die Partei auf Anhieb 7 5 Prozent der Stimmen erzielte und in das Abgeordnetenhaus einzog Bei der zweiten in Deutschland stattfindenden Wahl des Jahres der Europawahl erhielt die Partei bundesweit uber zwei Millionen Stimmen dies entsprach einem Stimmenanteil von 7 1 Prozent 1990 fanden insgesamt zehn Landtagswahlen statt Bei den konstituierenden Landtagen in den funf Neuen Bundeslandern spielten die Themen der rechtsradikalen Parteien aufgrund der Wiedervereinigung keine Rolle so dass die Parteien der extremen Rechten dort unbedeutend blieben Dagegen scheiterten die Republikaner im Oktober 1990 in Bayern mit 4 9 Prozent nur denkbar knapp an der Funf Prozent Hurde Die DVU zog im September 1991 mit 6 2 Prozent gestarkt in die Burgerschaft von Bremen ein Im Bremer Wahlkampf hatte der SPD Burgermeister Klaus Wedemeier einen scharfen Kurs gegen das Asylrecht eingeschlagen und verwehrte sogar Fluchtlingen den Aufenthalt in der Stadt 83 Dass die SPD 11 7 Prozentpunkte verlor die DVU aber in die Burgerschaft einzog zeigte den Volksparteien deutlich dass eine Instrumentalisierung der Asylfrage nicht nur fremdenfeindliche Ubergriffe begunstigte sondern bei Wahlen letztlich nur die rechtsextremen Parteien starkte 83 Im Jahr 1992 gab es in Deutschland nur zwei Landtagswahlen und beide waren fur die rechten Parteien uberaus erfolgreich Im April zog die DVU mit 6 3 Prozent in den Landtag von Schleswig Holstein ein zudem erhielten die Republikaner 1 2 Prozent der Stimmen Im April 1992 steigerten die Republikaner ihr Landtagswahlergebnis in Baden Wurttemberg auf 10 9 Prozent Fur die Unionsparteien vor allem fur die CSU waren die Republikaner eine Herausforderung auf die sie reagieren mussten Die meisten Grundungsmitglieder der Republikaner waren ehemalige Parteimitglieder der CDU und CSU Einige sahen in der neuen Partei die Verwirklichung der in den 1970er Jahren diskutierten vierten Partei die bundesweit eine rechtskonservative Wahlerschaft binden sollte Auch die Wahler der Republikaner waren uberwiegend von der Union abgewandert Vor diesem Hintergrund forderte der bayerische Ministerprasident Franz Josef Strauss es durfe rechts von der CSU keine demokratisch legitimierte Partei geben 84 Welle rassistischer Gewalt Bearbeiten Hauptartikel Rechtsextreme Gewalt in Deutschland und Todesopfer rechtsextremer Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland 1986 87 wurden erstmals Asylbewerberunterkunfte angegriffen So wurde ein Brandanschlag auf Notzelte in West Berlin verubt ein anderes in Hessen wurde uberflutet ein geplantes Asylbewerberheim ebenfalls in Brand gesteckt 49 Unubersehbar entwickelte sich eine rechtsradikale Szene als Nebenprodukt der scharfen Debatte 49 Seit dem Sommer 1991 erreichte mit der an Heftigkeit zunehmenden Asyldebatte auch die fremdenfeindlich motivierte Gewalt eine neue Dimension Eine Schlusselstellung kommt dabei den Ausschreitungen im sachsischen Hoyerswerda zwischen dem 17 und 23 September 1991 zu Mehrere Tage lang griffen bis zu 500 Menschen ein Wohnheim fur Vertragsarbeiter sowie ein Fluchtlingswohnheim mit Brandflaschen Eisenkugeln und anderen Gegenstanden an 85 Anwohner beteiligten sich an den Ubergriffen gewalttatige Parolen grolende Neonazi Skinheads ernteten Beifall von vielen Umstehenden 85 Die Polizei war uberfordert und kapitulierte vor den Gewalttatern indem sie die knapp 300 Vertragsarbeiter abtransportierte 85 Der uberwiegende Teil wurde direkt abgeschoben Hoyerswerda markierte den Auftakt zu einer Serie von Nachahmungstaten Uberwiegend in Ostdeutschland uberfielen in der Folge Skinheads und rechtsgerichtete Jugendliche vor allem Asylbewerberheime und benutzten bei den teilweise mehrtagigen Auseinandersetzungen auch Schusswaffen und Brandsatze 86 So griffen in Greifswald mehr als 200 Hooligans nach einem Fussballspiel ein Asylbewerberheim an dabei wurden 35 Menschen zum Teil schwer verletzt 87 Bei einem Uberfall von 25 Rechtsextremisten in Saal Vorpommern im Marz 1992 wurde der rumanische Asylbewerber Dragomir Christinel zu Tode geprugelt 88 In Westdeutschland kam es ebenfalls zu zahlreichen Uberfallen die dort allerdings meist von kleinen Tatergruppen und ohne Zuschauer verubt wurden wie ein Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Saarlouis im September 1991 bei dem der ghanaische Asylbewerber Samuel Kofi Yeboah verbrannte oder ein Brandanschlag im niederrheinischen Hunxe im Oktober 1991 bei dem vier libanesische Fluchtlingskinder schwere Verbrennungen erlitten Eine Ausnahme bildeten die tagelangen Ubergriffe von einigen hundert Anwohnern in Mannheim Schonau im Mai 1992 auf ein Fluchtlingsheim 89 Bis zu 78 Ubergriffe auf Auslander wurden an einem einzigen Tag gezahlt 87 Eine weitere Eskalationsstufe wurde mit den Ausschreitungen von Rostock Lichtenhagen erreicht Funf Tage lang attackierten im August 1992 mehrere hundert teilweise rechtsextreme Randalierer die Zentrale Aufnahmestelle fur Asylbewerber und ein Wohnheim fur ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter im sogenannten Sonnenblumenhaus in Rostock Lichtenhagen Nachdem die Aufnahmestelle evakuiert worden war wurde das angrenzende Wohnheim in dem sich noch uber 100 Vietnamesen und ein Fernsehteam des ZDF aufhielten mit Molotowcocktails in Brand gesteckt Auf dem Hohepunkt der Auseinandersetzungen zog sich die Polizei zeitweise vollig zuruck und die im brennenden Haus Eingeschlossenen waren schutzlos sich selbst uberlassen Als Zasur in der deutschen Nachkriegsgeschichte wurden die von zahlreichen Fernsehstationen live ubertragenen pogromartigen 90 Ausschreitungen vor allem deshalb wahrgenommen weil bis zu 3000 applaudierende Zuschauer die Angreifer teilweise schutzten und den Einsatz von Polizei und Feuerwehr behinderten Rostock Lichtenhagen fand zahlreiche Nachahmungstaten Allein in der Woche nach den Ausschreitungen bedrohten neonazistische Gewalttater 40 Wohnheime mit Brandsatzen und Steinen und lieferten sich Strassenschlachten mit der Polizei 91 Die Diskussion uber die Ursachen wurde noch wahrend der Ausschreitungen von Lichtenhagen mit der Asylrechtsdebatte verknupft 91 Bundesinnenminister Rudolf Seiters CDU forderte auf einer Pressekonferenz in Rostock am 24 August 1992 Wir mussen handeln gegen den Missbrauch des Asylrechts der dazu gefuhrt hat dass wir einen unkontrollierten Zustrom in unser Land bekommen haben ich hoffe dass die letzten Beschlusse der SPD sich an einer Grundgesetzanderung zu beteiligen endlich den Weg frei machen 92 Eine von Ministerprasident Berndt Seite CDU wenige Tage spater verlesene Stellungnahme glich den Aussagen des Bundesinnenministers vom 24 August Die Vorfalle der vergangenen Tage machen deutlich dass eine Erganzung des Asylrechts dringend erforderlich ist weil die Bevolkerung durch den ungebremsten Zustrom von Asylanten uberfordert wird 93 Zwei Wochen nach den Ausschreitungen erklarte Justizminister Herbert Helmrich CDU Wir brauchen eine neue Mauer denn was uns uberschwemmen wird geht bis in die Turkei 94 Kontrovers diskutiert aber weit verbreitet ist deshalb die These dass die Ausschreitungen von Rostock Lichtenhagen fur die Debatte uber eine Anderung des Asylrechts politisch instrumentalisiert wurden Der Vorwurf lautete auf verbale Brandstiftung 95 Reaktionen auf die rassistische Gewalt Bearbeiten Die Offentlichkeit reagierte zunachst mit Fassungs und Ratlosigkeit auf die Welle fremdenfeindlicher Gewalt des Jahres 1992 Intellektuelle Kunstler und Politiker veroffentlichten am 25 September 1992 in der Frankfurter Rundschau den Frankfurter Aufruf der den Untertitel Deutschland driftet nach rechts trug 96 In der ganzseitigen Anzeige forderten die etwa 250 Erstunterzeichner dazu auf nicht zu schweigen der Auslanderfeindlichkeit und dem Rechtsextremismus entgegenzutreten und die Verfassung nicht auszuhohlen Erst nach den Mordanschlagen von Molln und Solingen auf Turken im November 1992 beziehungsweise Mai 1993 organisierte sich breiter Protest unter anderem mit Lichterketten als einer neuen Demonstrationsform an denen sich Hunderttausende beteiligten So sollen im Dezember 1992 allein in Munchen und Hamburg 800 000 Menschen demonstriert haben 97 In Koln versammelten sich am 9 November 1992 100 000 Menschen zu einem Konzert gegen Rassismus und Neonazis unter dem Motto Arsch huh Zang ussenander um die weitverbreitete Sprachlosigkeit zu der Entwicklung in unserem Land zu beenden 98 Etwa zeitgleich zwischen Oktober 1992 und Januar 1993 halbierte sich der Anteil derer die in Umfragen Verstandnis fur gewalttatige Ausschreitungen gegen Asylbewerber ausserten von siebzehn auf acht Prozent in Ostdeutschland und von zwolf auf funf Prozent in Westdeutschland 97 In der internationalen Presse wurden die Gewalttaten mit der Zeit des Nationalsozialismus in Verbindung gebracht So schrieb die norwegische Zeitung Dagbladet anlasslich der Ausschreitungen von Rostock Lichtenhagen von der deutschen Kristallnacht 1992 das Svenska Dagbladet fuhlte sich an die erschreckenden Bilder aus dunkler Geschichte erinnert und die italienische La Repubblica sah in Deutschland das Land des rassischen Terrors 99 Der britische Independent on Sunday urteilte Die Nazi Gangs in Deutschland sind das Produkt einer rassistisch gepragten Krise nicht die Ursache Sie sind das Ergebnis einer systematischen Kampagne der Regierung die Auslander als Problemgruppe darstellt 100 Die israelische Tageszeitung Haaretz kommentierte die Welle der Gewalt im November 1992 Es wird der deutschen Regierung und Helmut Kohl schwerfallen sich von dem Verdacht reinzuwaschen dass sie die Gewaltwelle gegen Auslander aus einem ganz bestimmten Grund nicht stoppten In der Hoffnung die sich straubende sozialdemokratische Opposition im Bundestag fur die Abschaffung des Artikels 16 zu mobilisieren 100 In der Bild Zeitung hiess es dazu Das Ausland prugelt wieder auf die Deutschen ein 83 Heribert Prantl beklagte kaum jemand habe die Gewaltexzesse zum Anlass genommen sich zuruckzuhalten und das sensible Asylthema behutsamer zu behandeln 79 Stattdessen habe sich jeder nur in seiner bisherigen Meinung bestatigt gefuhlt 79 So forderte der bayerische Innenminister Edmund Stoiber im Oktober 1992 endlich den massenhaften Zustrom unberechtigter Asylbewerber zu stoppen wenn man nicht extremistischen Demagogen den Boden fur die bose Saat des Fremdenhasses bereiten wolle 68 Die Justiz reagierte mild auf die Vorgange Von 257 eingeleiteten Strafverfahren wurden die meisten wieder eingestellt Nur drei Tater wurden zu Haftstrafen von hochstens drei Jahren verurteilt 101 Der Asylkompromiss Bearbeiten Hauptartikel Asylkompromiss nbsp Plakat der CDU zur Asyldebatte November 1992 Asylbewerberzahlennach 1992 102 Jahr Anzahl1992 438 1911996 98 6442000 71 1242004 35 6042008 22 0852011 53 3472013 109 5802014 173 072Noch wahrend der Ausschreitungen von Rostock Lichtenhagen positionierte sich die SPD in der Frage einer Asylrechtsanderung mit der Petersberger Wende im August 1992 neu Ausschreitungen wie die in Rostock kunftig vermeiden zu wollen diente als wichtiges Argument fur eine Grundgesetzanderung Vor dem SPD Sonderparteitag im Mitte November initiierte CDU Generalsekretar Peter Hintze mit einem am 5 November veroffentlichten Brief und mit entsprechenden Plakaten die Aktion Liebe SPD Mitglieder einem Aufruf an die Mitglieder der SPD der Verfassungsanderung zuzustimmen 103 Viele Sozialdemokraten so Der Spiegel deuteten die Plakataktion als einen infamen Versuch den Streit ums Lieblingsthema Asyl zwischen den beiden grossen Parteien zu erhalten 104 Am 6 Dezember 1992 beschloss der Deutsche Bundestag mit den Stimmen von CDU CSU FDP und SPD den Asylkompromiss die Gesetzesanderung wurde mit 521 gegen 132 Stimmen verabschiedet 105 Am 1 Juli 1993 trat sie in Kraft Durch die Anderung des Grundgesetzes jetzt Art 16a GG und des Asylverfahrensgesetzes wurde das individuelle Grundrecht auf Asyl stark eingeschrankt Seitdem konnen Asylsuchende ohne Anhorung zuruckgewiesen werden wenn sie aus einem sicheren Drittstaat oder einem sicheren Herkunftsstaat einreisen Da alle Nachbarlander Deutschlands als sichere Drittstaaten gelten war es fur Asylsuchende praktisch nicht mehr zielfuhrend auf dem Landweg einzureisen Flankiert wurde die Grundgesetzanderung durch das Asylbewerberleistungsgesetz Dieses verschlechterte die materiellen Bedingungen fur Asylbewerber deutlich Es vollzog die Trennung der Fursorgepflicht fur Asylbewerber von den Rechtsanspruchen auf Sozialhilfe 106 Sachleistungen ersetzten nun Bargeldleistungen Gesundheitsleistungen wurden auf Notwendiges reduziert 106 Die Asylrechtsreform trat im Juni 1993 in Kraft Gemessen an der Verringerung der Fluchtlingszahlen war der Asylkompromiss ein grosser Erfolg Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland sank kontinuierlich bis auf 19 164 im Jahr 2007 102 Die Anerkennungsquote sank bis auf 0 8 Prozent im Jahr 2006 bewilligt wurden nur noch 251 Asylantrage 107 Der Asylkompromiss entscharfte die aufgeregte Asyldebatte schnell und nachhaltig Von Kritikern wird der Asylkompromiss dagegen in Hinblick auf Humanitat und internationale Solidaritat als Bankrotterklarung der Politik kritisiert 108 Heribert Prantl urteilte 1993 das Grundrecht bleibe nur noch als Attrappe stehen letztlich bedeute die Grundgesetzanderung Politisch Verfolgte geniessen Asylrecht aber nicht in Deutschland 109 Er kritisierte ferner dass der Asylkompromiss durch seine Drittstaatenregelung die Probleme auf die Nachbarlander abwalze 105 Prantl hatte es ehrlicher gefunden das Grundrecht auf Asyl vollig abzuschaffen 109 Der UNHCR und Nichtregierungsorganisationen wie Pro Asyl beklagten die Abschottung der Festung Europa 16 Mit der Verengung der legalen Zugangswege nach Deutschland nahm die illegale Zuwanderung zu 110 Literatur BearbeitenKlaus J Bade Auslander und Asylpolitik in der Bundesrepublik Deutschland Grundprobleme und Entwicklungslinien In Einwanderungsland Deutschland Tagung der Friedrich Ebert Stiftung am 14 und 15 Mai 1992 in Potsdam Forschungsinstitut der Friedrich Ebert Stiftung Abt Arbeits und Sozialforschung Bonn 1992 ISBN 3 86077 128 0 S 51 67 Klaus J Bade Auslander Aussiedler Asyl Eine Bestandsaufnahme C H Beck Munchen 1994 ISBN 3 406 37462 X Hans Bernd Brosius Frank Esser Eskalation durch Berichterstattung Massenmedien und fremdenfeindliche Gewalt VS Verlag fur Sozialwissenschaften Opladen 1995 ISBN 3 531 12685 7 Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 47477 2 Matthias Jung Thomas Niehr Karin Boke Auslander und Migranten im Spiegel der Presse Ein diskurshistorisches Worterbuch zur Einwanderung seit 1945 Westdeutscher Verlag Wiesbaden 2000 ISBN 3 531 13278 4 Matthias Jung Martin Wengeler Karin Boke Hrsg Die Sprache des Migrationsdiskurses Das Reden uber Auslander in Medien Politik und Alltag Westdeutscher Verlag Opladen 1997 ISBN 3 531 12924 4 Thomas Niehr Die Asyldebatte im Deutschen Bundestag Eine Sternstunde des Parlaments Untersuchungen zur Debattenkultur im Deutschen Bundestag In Armin Burkhardt Kornelia Pape Hrsg Die Sprache des deutschen Parlamentarismus Studien zu 150 Jahren parlamentarischer Kommunikation Westdeutscher Verlag Wiesbaden 2000 ISBN 3 531 13364 0 S 241 260 Franz Nuscheler Internationale Migration Flucht und Asyl VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2004 Grundwissen Politik 14 ISBN 3 8100 3757 5 Cord Pagenstecher Das Boot ist voll Schreckensvision des vereinten Deutschland PDF 655 kB In Gerhard Paul Hrsg Das Jahrhundert der Bilder Band II 1949 bis heute Gottingen 2008 Schriftenreihe der Bundeszentrale fur politische Bildung Band 734 S 606 613 Heribert Prantl Hysterie und Hilflosigkeit Chronik der Asyldebatte seit der deutschen Einheit In Bernhard Blanke Hrsg Zuwanderung und Asyl in der Konkurrenzgesellschaft Leske Budrich Opladen 1993 ISBN 3 8100 1120 7 Hans Jurgen Weiss Gewalt von Rechts k ein Fernsehthema Zur Fernsehberichterstattung uber Rechtsextremismus Auslander und Asyl in Deutschland Leske Budrich Opladen 1995 ISBN 3 8100 1175 4Weblinks BearbeitenAuslander und Asyl Memento vom 9 Dezember 2014 im Internet Archive In Uwe Andersen Wichard Woyke Hrsg Handworterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland 5 aktualisierte Auflage Leske Budrich Opladen 2003 online als Lizenzausgabe auf der Website der Bundeszentrale fur politische Bildung zeit de Lichterketten und SPD Asylanten In Die Zeit 29 November 2012 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 299 Ursula Munch Asylpolitik in der Bundesrepublik Deutschland 2 aktualisierte Auflage Opladen 1993 S 22 Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 140 Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 139 Ursula Munch Asylpolitik in der Bundesrepublik Deutschland 2 aktualisierte Auflage Opladen 1993 S 17 ff a b c Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 264 a b c d e Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 265 a b Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 145 a b c Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 144 a b c Heribert Prantl Hysterie und Hilflosigkeit Chronik der Asyldebatte seit der deutschen Einheit In Bernhard Blanke Hrsg Zuwanderung und Asyl in der Konkurrenzgesellschaft Opladen 1993 S 301 Klaus J Bade Auslander Aussiedler Asyl Munchen 1994 S 106 a b c Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 270 a b Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 142 Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 143 Ursula Munch Asylpolitik in der Bundesrepublik Deutschland 2 aktualisierte Auflage Opladen 1993 S 72 ff a b c Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 133 a b c Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 269 a b c Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 263 Angaben fur 1986 1992 nach Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 276 Angaben fur 1975 1985 nach Projekt Soziookonomische Berichterstattung soeb de Berichterstattung zur soziookonomischen Entwicklung in Deutschland Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www soeb de PDF 167 kB S 2 a b Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 274 Hans Bernd Brosius Frank Esser Eskalation durch Berichterstattung Massenmedien und fremdenfeindliche Gewalt Opladen 1995 S 15 a b c d Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 289 a b Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 288 Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 132 Klaus J Bade Fremde Deutsche Republikfluchtige Ubersiedler Aussiedler In Klaus J Bade Hrsg Deutsche im Ausland Fremde in Deutschland 3 Auflage Munchen 1993 S 403 a b Arbeitsmarkt Statistisches Bundesamt a b 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Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 272 Zitiert nach Klaus J Bade Auslander Aussiedler Asyl Munchen 1994 S 116 Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 141 a b Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 309 a b Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 313 a b Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 131 Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 130 a b c bpb de Auslander und Asyl abgerufen am 7 Mai 2012 Auszug aus Uwe Andersen Woyke Wichard Hrsg Handworterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland 5 Auflage Opladen 2003 a b c d Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 134 Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 299 303 Die Welt 26 Juli 1990 zitiert nach Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 299 a b Bild Hamburg 30 Januar 1991 zitiert nach Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 302 Bild am Sonntag 21 Oktober 1990 zitiert nach Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 299 Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 303 a b Bild 21 September 1991 zitiert nach Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 303 und Anmerkung 199 S 394 Bild Hamburg 30 Januar 1991 zitiert nach Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 305 Bild 13 Oktober 1990 zitiert nach Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 299 f Evelyn Meyer Sprachgebrauch in der Asyldebatte In Matthias Jung Martin Wengeler Karin Boke Hrsg Die Sprache des Migrationsdiskurses Opladen 1997 S 152 Evelyn Meyer Sprachgebrauch in der Asyldebatte In Matthias Jung Martin Wengeler Karin Boke Hrsg Die Sprache des Migrationsdiskurses Opladen 1997 S 153 a b Zitiert nach Klaus J Bade Auslander Aussiedler Asyl Munchen 1994 S 109 a b Klaus J Bade Auslander Aussiedler Asyl Munchen 1994 S 110 a b Ursula Munch Asylpolitik in der Bundesrepublik Deutschland 2 aktualisierte Auflage Opladen 1993 S 179 Ursula Munch Asylpolitik in der Bundesrepublik Deutschland 2 aktualisierte Auflage Opladen 1993 S 185 Anm 116 Klaus J Bade Auslander Aussiedler Asyl Munchen 1994 S 112 Evelyn Meyer Sprachgebrauch in der Asyldebatte In Matthias Jung Martin Wengeler Karin Boke Hrsg Die Sprache des Migrationsdiskurses Opladen 1997 S 158 ff Cord Pagenstecher Das Boot ist voll Schreckensvision des vereinten Deutschland In Gerhard Paul Hrsg Das Jahrhundert der Bilder Band II Gottingen 2008 S 123 Die Unworter von 1991 bis 1999 Nicht mehr online verfugbar In unwortdesjahres net Technische Universitat Darmstadt archiviert vom Original am 25 Marz 2016 abgerufen am 23 Marz 2016 Heribert Prantl Hysterie und Hilflosigkeit Chronik der Asyldebatte seit der deutschen Einheit In Bernhard Blanke 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2007 S 98 a b c Hans Bernd Brosius Frank Esser Eskalation durch Berichterstattung Massenmedien und fremdenfeindliche Gewalt Opladen 1995 S 19 f Hermann Langer Flachenbrand von rechts Rostock 1993 S 59 74 listet auf 25 Seiten eine Auswahl von Uberfallen allein in Mecklenburg Vorpommern bis Ende 1992 auf a b Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 304 Ulrich Herbert Geschichte der Auslanderpolitik in Deutschland Munchen 2001 S 314 Richard Rohrmoser Die rassistischen Ausschreitungen in Schonau im Jahr 1992 In Philipp Gassert Ulrich Niess Hanspeter Rings Richard Rohrmoser Hrsg Jugendprotest und Jugendkultur im 20 Jahrhundert Uber 100 Jahre bewegte Jugend in Mannheim Freunde des Stadtarchivs Mannheim Mannheim 2017 ISBN 978 3 9817924 2 3 S 144 156 Problematisiert und gerechtfertigt wird der Pogrombegriff in Bezug auf Rostock Lichtenhagen bei Thomas Prenzel Rostock Lichtenhagen im Kontext der Debatte um die Einschrankung des Grundrechts auf Asyl In Thomas Prenzel Hrsg 20 Jahre Rostock Lichtenhagen Rostock 2012 S 10 Anm 2 a b Michael Lausberg Die extreme Rechte in Ostdeutschland 1990 1998 Marburg 2012 S 64 Der Sundenfall dradio de 24 August 2007 Fernsehaufnahme auf youtube Jochen Schmidt Politische Brandstiftung Berlin 2002 S 157 Jochen Schmidt Politische Brandstiftung Berlin 2002 S 182 Jochen Schmidt Politische Brandstiftung Berlin 2002 S 191 Abgedruckt in SchlagZeilen Rostock Rassismus in den Medien 2 Auflage Redaktion Siegfried Jager Helmut Kellershohn Joachim Pfennig Duisburg 1992 S 18 a b Erleuchtung fur die Politik In Die Zeit Nr 5 1993 Vorwort aus Kolner gegen Rassismus und Neonazis Memento des Originals vom 23 September 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www arschhuh de arschhuh de zitiert aus Arsch huh Zang ussenander Kolner gegen Rassismus und 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Wiesbaden 2004 S 147 Asylsuchende und Asylberechtigte bpb de 14 Juni 2008 Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 135 a b Heribert Prantl Hysterie und Hilflosigkeit Chronik der Asyldebatte seit der deutschen Einheit In Bernhard Blanke Hrsg Zuwanderung und Asyl in der Konkurrenzgesellschaft Opladen 1993 S 336 f Franz Nuscheler Internationale Migration Wiesbaden 2004 S 136 nbsp Dieser Artikel wurde am 25 November 2012 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Asyldebatte amp oldid 236336592