www.wikidata.de-de.nina.az
Das Wiener Strassennetz umfasst derzeit Stand 2023 6 947 Strassen mit einer Gesamtlange von 2 798 Kilometern 222 Kilometer davon sind Hauptstrassen die restlichen 2 576 Kilometer und somit der Grossteil der Wiener Strassen sind Gemeindestrassen Die kurzeste Strasse ist die Tethysgasse 11 Meter die langste Strasse die Hohenstrasse 14 8 Kilometer Zu den Strassen kommen noch mehr als 1 700 Brucken die das Wiener Strassennetz um ungefahr 54 Kilometer erganzen Die Wiener Linien betreuen knapp 506 Kilometer Gleisanlagen quer durch die Stadt Zudem gibt es mehr als 1 600 Kilometer an Radwegenetz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Strassennamen 1 1 Strassenbaurechtliche Bezeichnungen 1 2 Anwendung von Verkehrsflachennamen 1 3 Konkrete Namensgebung 1 3 1 Verwendete Namen 1 3 2 Umbenennungen 1 3 3 Neubenennungen 1 3 4 Rechtschreibreformen 1901 und 1996 1 3 5 Strassennamen als politische Erinnerungsorte 2 Beschilderung 2 1 Zusatztafeln 3 Hausnummern 4 Strassenbelag 4 1 Schotter 4 2 Makadam 4 3 Pflasterung 4 4 Asphalt 4 5 Teer 4 6 Neue Entwicklungen 5 Brucken 6 Ampeln 7 Literatur 7 1 Online zugangliche historische Strassenverzeichnisse 7 2 Weitere historische Strassenverzeichnisse 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseStrassennamen Bearbeiten Hauptartikel Liste der Strassennamen von Wien Uberblicksliste fuhrt zu den bezirksweise geordneten Listen Strassenbaurechtliche Bezeichnungen Bearbeiten Von den in bzw von der Stadt Wien vergebenen allgemein zuganglichen Strassennamen sind Bezeichnungen zu unterscheiden mit denen Verkehrswege in strassenbaurechtlichen Gesetzen und Verordnungen des Bundes und des Landes Wien belegt wurden So sind z B mehr als 20 Wiener Verkehrsflachen Teil der Wiener Strasse der Wien mit Salzburg verbindenden ehemaligen Bundesstrasse 1 Klosterneuburger Strasse als Strasse im 20 Bezirk gelaufig ist gleichzeitig Bezeichnung der Landesstrasse B 14 quer durch Wien Die Wiener Gurtel Strasse so die der Rechtschreibung nicht gemasse offizielle Schreibung umfasst als B 221 nicht nur den Gurtel mit seinen diversen Namen sondern auch einen Teil der Landstrasser Hauptstrasse und die Schlachthausgasse im 3 Bezirk Strassenbaurechtliche Bezeichnungen in Stadtplane aufzunehmen ist allerdings nutzlos da die Bezeichnungen nur in Vorschriften und Akten nicht aber im Stadtbild ersichtlich sind Anwendung von Verkehrsflachennamen Bearbeiten Die altesten nachweisbaren Bezeichnungen von Strassen Gassen und Platzen in Wien sind Hoher Markt erstmals erwahnt 1233 und Neuer Markt 1234 Die meisten dieser alten Namen beziehen sich auf Markte Zur Orientierung dienten auch Hauszeichen und die Namen von Haus bzw Grundbesitzern Abgesehen von Heiligen sind die altesten nach einer Person benannten Verkehrsflachen der 1780 nach dem Kaiser benannte Josefsplatz im heutigen 1 Bezirk und die seit 1796 bekannte Neumanngasse in der damaligen Vorstadt Wieden seit 1850 4 Bezirk benannt nach dem Grundbesitzer und Fuhrwerksunternehmer Josef Neumann Verwendet wurden die langste Zeit wie in der Kartografie die unter den Bewohnern gelaufigen oder vom Grundherrn festgelegten Namen amtliche Festlegungen dazu gab es damals nicht Mit dem provisorischen Gemeindegesetz vom 6 Marz 1850 2 wurden die Vorstadte innerhalb des Linienwalls eingemeindet die Flache der Stadt vervielfachte sich Von 1861 an damals wurde der heutige 5 vom 4 Bezirk abgetrennt und die geltende Einteilung der Bezirke 1 9 seit 1874 1 10 geschaffen inzwischen waren seit 1858 auch die Stadtmauern um die Altstadt geschleift worden wurde versucht im Stadtgebiet vorkommende Mehrfachbelegung von Strassennamen zu beseitigen Viele Strassen und Gassen in den ehemaligen Vorstadten mussten umbenannt werden Beispiele Bis dahin gab es eine Hauptstrasse im 3 im 4 und 5 sowie im 9 Bezirk eine Piaristengasse im 4 und eine im 8 Bezirk Dazu wurden die Verkehrsflachennamen aus den Vorstadten von der Wiener Stadtverwaltung erstmals zentral erfasst Bei dieser Gelegenheit wurden auch Namen transferiert Beispiel Die alte Burggasse im 8 Bezirk wurde 1862 zur Josefstadter Strasse der Name ging im gleichen Jahr auf die heutige Burggasse im 7 Bezirk uber 1874 wurde der Vorgang Mehrfachbelegungen zu beseitigen fur den neuen 10 Bezirk Favoriten wiederholt 1892 fur die damals eingemeindeten Vororte nunmehr die Bezirke 11 19 hier gab es nach Czeike weitere 24 Hauptstrassen Bei den Eingemeindungen 1905 21 Bezirk Floridsdorf und 1938 Gross Wien Bezirke 22 26 davon seit 1954 nur mehr 22 und 23 wurde zumeist ahnlich vorgegangen Die Verkehrsflachennamen werden seit langem von der Kulturabteilung im Magistrat der Stadt Wien vorgeschlagen und vom Gemeinderatsausschuss fur Kultur beschlossen Konkrete Namensgebung Bearbeiten Verwendete Namen Bearbeiten Die Namen der Wiener Strassen Gasse und Platze sind meist historischen Ursprungs sie erinnern etwa an Monarchen an alte Gebaude Ortskerne Flur und Gewassernamen Speziell seit der Errichtung der Wiener Ringstrasse ab 1858 als in den Neubaugebieten um den Ring viele neue Strassennamen benotigt wurden und seit der 1862 begonnenen Beseitigung von Mehrfachbenennungen siehe oben wurden Benennungen nach Personlichkeiten aus den Bereichen Musik Malerei Literatur und Schauspiel ublich Bis um 2000 waren Benennungen nach Frauen stark unterreprasentiert heute wird der Geschlechtergerechtigkeit mehr Aufmerksamkeit gewidmet Einer Ende 2015 prasentierten Erhebung fur einen Genderatlas zufolge waren 2015 nur 356 von 4 269 nach Personen benannten Wiener Verkehrsflachen nach Frauen benannt Dies entspricht 5 2 aller Strassen in Wien gemessen an der Lange sind es lediglich 3 bzw 109 km 3 Insgesamt erinnern z B uber 300 Wiener Strassen an Musiker Des Weiteren finden sich die Namen von Wissenschaftlern sowie von Politikern von Franklin D Roosevelt und Per Albin Hansson bis zu Ignaz Seipel Karl Renner und Julius Raab oft auch von Wiener Burgermeistern z B Kajetan Felder Karl Lueger Jakob Reumann Karl Seitz Franz Jonas Bruno Marek Stadtraten und Gemeinderaten Auch die Benennung der Gassen mancher Gebiete nach einem bestimmten Thema hat sich etabliert Beispiel die Stadtrandsiedlung zwischen Hirschstetten und Stadlau im 22 Bezirk in der zahlreiche Gassen vom Mohnblumenweg bis zur Magnoliengasse nach Blumen benannt sind Die Nummerierung von Strassen nach amerikanischem Vorbild wie sie 1884 vor der Eingemeindung Simmerings in der Simmeringer Haide eingefuhrt wurde konnte sich nicht durchsetzen Von den bis zu elf Haidequerstrassen schienen 2016 nur mehr 1 7 8 9 und 11 auf dem Stadtplan auf Bemerkenswert ist dass Benennungen nach Gebauden sich gelegentlich auf langst nicht mehr bestehende Bauwerke beziehen Das Schottentor Name eines Platzes und einer Strassenbahnendstation an der Ringstrasse und seit 1980 auch Name einer U Bahn Station besteht seit den 1860er Jahren nicht mehr da die Stadtmauern von 1858 an demoliert wurden der Begriff wurde seither aber weiter verwendet Auch der Name der 1991 eroffneten U Bahn Station Stubentor bezieht sich nicht auf ein bestehendes Stadttor Hier wurde die Bezeichnung allerdings aus der Stadtgeschichte entnommen sie war zuvor nicht mehr in Gebrauch Die Rotundenbrucke uber den Donaukanal ist nach einem 1937 abgebrannten Ausstellungsbauwerk im Prater benannt War fruher meist die Kombination aus Familienname und strasse gasse etc ublich z B Stadiongasse Schubertring Reumannplatz Billrothstrasse so werden neue Strassen heute haufig mit ausgeschriebenen Vor und Familiennamen benannt Dies wurde fruher nur in einzelnen Fallen wie etwa bei Teilen der Wiener Ringstrasse Dr Karl Lueger Ring Dr Karl Renner Ring angewandt Auf die Verwendung von etwaigen akademischen Graden als Teil des Strassennamens wird heute gewohnlich verzichtet Seit den fruhen 1990er Jahren gibt es im zustandigen Gemeinderatsunterausschuss fur Verkehrsflachenbenennungen einhelliges Einvernehmen und ist geubte Praxis keine Verkehrsflachen nach Firmen allenfalls nach Firmengrundern zu benennen Umbenennungen Bearbeiten Umbenennungen fanden historisch gesehen im Lauf der Jahrhunderte immer wieder statt Die Namen der Strassen Gassen und Platze im heutigen Stadtgebiet wurden lange Zeit nicht offiziell beschlossen sondern sie haben sich aus lokalen Usancen entwickelt siehe oben Bei der Vergrosserung Wiens von 1850 bis 1938 mussten um Orientierungssicherheit zu bieten immer wieder Doppel oder Mehrfachbenennungen behoben werden Nach 1918 benannte das Rote Wien einige nach Habsburgern benannte Verkehrsflachen um So wurde z B im 9 Bezirk aus der Elisabethpromenade die Rossauer Lande der Maximilianplatz wurde zum Freiheitsplatz heute Rooseveltplatz In der Zeit der Diktatur 1934 1938 wurden nach linken Personen und Institutionen benannte Verkehrsflachen umbenannt Im 2 Bezirk wurde aus der Lassallestrasse vorubergehend die Reichsbruckenstrasse aus dem Volkswehrplatz der Erzherzog Karl Platz heute Mexikoplatz In der Zeit des Nationalsozialismus von 1938 bis 1945 wurden zahlreiche Strassen in Wien umbenannt 4 insbesondere solche die nach judischen austrofaschistischen und sozialdemokratischen Personlichkeiten benannt waren Ein Beispiel dafur ist die Arnsteingasse die nach dem angesehenen judischen Bankier Nathan Adam von Arnstein benannt war und heute wieder ist jedoch 1938 zu Ehren des preussischen Generalfeldmarschalls Blucher umbenannt wurde Die meisten Umbenennungen zwischen 1934 und 1945 wurden nach Ende des Zweiten Weltkriegs wieder ruckgangig gemacht Umbenennungen sind bei Anrainern unbeliebt und werden daher heute nur in seltenen Fallen durchgefuhrt wenn sich die namensgebende Person beispielsweise nachtraglich als historisch besonders belastet erweist siehe untenstehenden Abschnitt Strassennamen als politische Erinnerungsorte Ein prominentes Beispiel hierfur war die Umbenennung des Dr Karl Lueger Rings in Universitatsring im Jahr 2012 Neubenennungen Bearbeiten Wiener Strassen durfen nach den vom Gemeinderat festgelegten Regeln heute nur Namen von Personlichkeiten tragen deren Tod mindestens ein Jahr zuruckliegt Interkalarfrist Vorschlage fur die Benennung von neuen Strassen konnen von jedermann bei der betreffenden Bezirksvorstehung eingereicht werden Die Entscheidung uber neue Verkehrsflachenbenennungen erfolgt im Gemeinderatsausschuss fur Kultur und Wissenschaft In den letzten Jahren ist die Tendenz erkennbar dass von der Stadt Wien bis dato unbenannte Verkehrsflachen meist kleine Platze im Zuge von benannten Verkehrsflachen zu Ehren bekannter Personlichkeiten benannt werden Die konkreten Adressen anrainender Gebaude sind regelmassig auf die zuvor schon bestanden habenden Strassennamen abgestellt Die Bruno Kreisky Gasse neben dem Bundeskanzleramt weist beispielsweise weder zum Bundeskanzleramt noch zum auf der anderen Gassenseite anrainenden Innenministerium einen Eingang auf so dass keine Postadresse anfiel Weitere Beispiele sind der Leopold Gratz Platz hinter dem Parlament und die in Mariahilf liegenden Verkehrsflachen Kurt Pint Platz Oskar Werner Platz und Bundeslanderplatz sowie der Anna Strauss Platz in Hietzing Das zustandige Kulturressort der Stadt Wien begrundet diese Praxis damit man wolle Anrainern Adressanderungen ersparen Gangige heute jedoch seltener gebrauchte Alternativen waren etwa Denkmaler Gedenktafeln oder die Benennung von Wohnhausanlagen In letzter Zeit wurden auch viele kleinere Parks die bisher noch keinen Namen trugen nach bekannten Personlichkeiten benannt Rechtschreibreformen 1901 und 1996 Bearbeiten Die allgemeine deutsche Rechtschreibreform 1901 wirkte sich bei Wiener Strassennamen teilweise erst nach Jahren aus Aus Joseph wurde Josef aus Carl Karl aus Rudolph Rudolf Aus dem Franz Josephs Quai wurde der Franz Josefs Kai lang nur vor Kai mit Bindestrich geschrieben aus der Grune Thorgasse im 9 Bezirk die Grunentorgasse Der Wiener Gemeinderat hat am 17 Dezember 1999 beschlossen 5 die Rechtschreibreform von 1996 fur Strassennamen zu ubernehmen PrZ 299 M07 P 49 In Abanderung des GRB vom 30 Janner 1981 werden fur die Schreibung von Verkehrsflachenbezeichnungen und geografischen Namen die Grundsatze der Wiener Nomenklaturkommission dahingehend erganzt dass grundsatzlich die Neue Rechtschreibung Anwendung findet Auf Strassentafeln Orientierungsnummerntafeln und dergleichen sowie in Personaldokumenten ist die geanderte Schreibweise nur bei Neuanbringung bzw Neuausstellung zu berucksichtigen Da die neue Schreibung nur in neu auszustellenden Dokumenten neu zu schreibenden Texten bzw bei neu anzubringenden Schildern anzuwenden ist bisherige Strassentafeln nicht auszutauschen waren und der Beschluss nicht aktiv kommuniziert wurde sind die neuen amtlichen Schreibungen zehn Jahre spater vielfach noch ungewohnt Esslinger Hauptstrasse Hardegggasse die neue Schreibung wurde bei der 2010 eroffneten U Bahn Station Hardeggasse mit Absicht jedoch ohne zureichenden Grund nicht angewandt Schillloch Nussdorfer Strasse Rossauer Lande Schonbrunner Schlossstrasse usw usf Insbesondere haben die Wiener Linien und der Verleger eines Wiener Buchplanes Freytag amp Berndt die zahlreiche topografische Namen kommunizieren bis 2016 in ihren Medien und an ihren Fahrzeugen noch nicht auf die neue Rechtschreibung umgestellt Die Strassenverzeichnisse aller Bezirke berucksichtigen die neue Rechtschreibung Es blieb bis dato offen ob die Rechtschreibreform zum Anlass zu nehmen ware ss Schreibungen in Namen die der Originalschreibweise nicht entsprechen auf die originale ss Schreibung zuruckzufuhren Beispielsweise wurde 2006 nach der Mutter des Walzerkonigs der Anna Strauss Platz in Hietzing benannt Initiativen nun auch die Johann Strauss Gasse auf die originale Schreibung des Familiennamens umzustellen sind nicht bekannt Auch bei der Rienosslgasse im 4 Bezirk nach Franz Rienossl benannt steht die Anderung aus Strassennamen als politische Erinnerungsorte Bearbeiten Der im Auftrag des Kulturressorts der Wiener Stadtverwaltung erstellte und im Juli 2013 publizierte Bericht Strassennamen Wiens seit 1860 als politische Erinnerungsorte betrifft 159 Strassennamen von denen nach Empfehlung der wissenschaftlichen Autoren 28 intensiv zu diskutieren waren Der Bericht ist mit vier elektronischen Konvoluten von Beilagen uber die Website der Wiener Stadtverwaltung zuganglich 6 Er wurde 2014 in Buchform herausgebracht 7 Es gibt Einzelfalle wie die Arnezhoferstrasse im 2 Bezirk wo der Bericht bisherigen Annahmen widerspricht Arnezhofer war der erste Pfarrer der Leopoldstadter Kirche es wurde eine aktive Rolle in der Vertreibung der Wiener Juden 1670 angenommen 2008 gab es sogar eine Burgerinitiative die auf dieser Grundlage die Umbenennung nach einer im KZ umgekommenen Wienerin forderte diese Anschuldigung hat sich jedoch nicht bestatigen lassen In anderen Fallen wie z B der Maria Jacobi Gasse erwarten die Berichtsautoren weitere Klarungen Maria Jacobi war als Wohlfahrtsstadtratin die politisch Zustandige fur die Vorgange im Kinderheim von Schloss Wilhelminenberg das Ausmass ihrer Informiertheit war zum Zeitpunkt des Berichts nicht klar Beschilderung Bearbeiten nbsp Nachgebildetes historisches Strassenschild nbsp Strassenschild aus der klassischen Benennungsara Damals wurden zur Ehrung der fast ausschliesslich mannlichen Namensgeber ausgenommen bei Angehorigen des Hauses Habsburg nur die Familiennamen verwendet nbsp Strassenbenennungstafeln mit abgerundeten Ecken wie sie auf Gebauden in quer zu Radialstrassen verlaufenden Strassen bis 1944 angebracht wurden Vereinzelt sind solche Tafeln bis heute zu finden1782 wurde von der Regierung erstmals verordnet in Wien die Strassennamen auf die Hauser zu schreiben siehe Abschnitt Hausnummern Da die Farbe der Beschriftung immer wieder verblasste war diese Regel fur die Orientierung in der modernen Grossstadt ungeeignet Michael Winkler von dem der in Wien realisierte Vorschlag fur das System der Hausnummern stammt stellte von 1862 an als Schilderfabrikant im Auftrag des Magistrats die entsprechenden Schilder her Die einzelnen Strassen wurden soweit noch keine Namen bestanden neu benannt Parallel zum Ring somit im Kreissegment um das Stadtzentrum verlaufende Strassen und Gassen erhielten ovale Strassenschilder Radial also senkrecht zum Ring stadtauswarts fuhrende Verkehrsflachen wurden mit rechteckigen Strassentafeln versehen Ausserdem bekamen die Strassenschilder der einzelnen damals neun Bezirke verschiedene Randfarben 1 Bezirk rot 2 Bezirk violett 3 Bezirk grun 4 Bezirk rosa 5 Bezirk schwarz 6 Bezirk gelb 7 Bezirk blau 8 Bezirk grau 9 Bezirk braunSpater eingemeindete Bezirke erhielten eine rote Umrandung Diese Regelung war bis 1920 gultig Sie wurde durch eine neue einheitliche Regelung abgelost Die Rahmen der traditionellen Strassenschilder aller Bezirke wurden nun einheitlich rot bemalt die Beschriftung damals noch in Frakturschrift wurde fur Platze rot gestaltet fur Strassen und Gassen schwarz Im Jahre 1923 erschien dem Roten Wien die Fraktur nicht mehr zeitgemass Nun wurde nicht mehr nur die Farbelung der Schilder verandert Es wurden vollig neue Schilder angebracht Es handelte sich um blaue Emailschilder mit weissen arabischen Bezirkszahlen z B 13 und lateinischen Buchstaben wie sie im Wesentlichen bis heute bestehen Die Schreibung der Strassennamen wurde an die damalige Rechtschreibung angepasst Beispiel 3 Ungargasse statt III Landstrasse Ungar Gasse Von 1926 bis 1944 wurden im 2 bis 21 Bezirk die Strassenschilder der quer zu den Radialstrassen gelegenen Verkehrsflachen an den Ecken abgerundet vereinzelt sind solche Tafeln bis heute an Gebauden vorzufinden Damit sollte die Orientierung erleichtert werden in den Aussenbezirken deren Strassenverlauf oft keinen Bezug zum Stadtzentrum erkennen lasst war dies schwierig umzusetzen Seit 1944 sind alle Strassenschilder in Wien gleich ausgenommen Ensembles historischer Architektur in denen seit den 1980er Jahren Kopien der Strassenschilder nach den Regeln von 1862 weisse Tafeln schwarze Frakturschrift angebracht wurden Derzeit sind in Wien uber 100 000 Verkehrsflachennamenstafeln angebracht Da sie zu Zeiten unterschiedlicher Schreibregeln angebracht wurden und der Austausch aus Sparsamkeit nicht stattfindet sieht man zahlreiche Tafeln die den aktuellen Schreibregeln nicht entsprechen Beispiele 22 Erzherzog Karl Strasse richtig 22 Erzherzog Karl Strasse Wien hat nach Jahrzehnten einer Sonderregelung 1981 die deutsche Regel der kompletten Durchkopplung ubernommen 2 Strasse des Ersten Mai richtig 2 Strasse des Ersten Mai Durchkopplung irrtumlich angewandt 9 Nussdorfer Strasse richtig 9 Nussdorfer Strasse 1999 wurde die Anwendung der Rechtschreibreform auf Wiener Strassennamen beschlossen Die Beschriftung der Strassenbenennungstafeln erfolgt nach den Grundsatzen der Wiener Nomenklaturkommission Die Emailletafeln werden von der Ybbsitzer Firma Riess hergestellt Fehlende Strassenbenennungstafeln konnen von jedermann via Online Formular der Stadt Wien auf deren Webseite bekanntgegeben werden worauf hin die Anbringung in der Regel veranlasst wird 8 Zusatztafeln Bearbeiten nbsp Die Strassentafel der Langenfeldgasse in Wien mit Zusatztafel zur ErklarungSchon vor dem Ersten Weltkrieg wollte man die interessierte Bevolkerung daruber informieren nach wem diese Strasse oder jener Platz benannt ist und so wurde im Gemeinderat der Beschluss gefasst daruber mittels Zusatztafeln zu informieren Allerdings fehlte das Geld ebenso im Jahr 1926 Als 1956 ein Teil der Ringstrasse nach Karl Renner benannt wurde brachte man einen Prototyp solcher Zusatztafeln an Erst 1993 wurde diese Idee auf breiterer Basis in die Realitat umgesetzt Burgermeister Helmut Zilk enthullte am 16 September unter den Klangen der Gardemusik im zweiten Bezirk die ersten drei Zusatztafeln Kafka Mach und Engerthstrasse Heute erklaren bereits mehr als 400 Tafeln die Herkunft der jeweiligen Strassennamen Hausnummern Bearbeiten nbsp Haus Ungargasse 27 im heutigen 3 Bezirk Conscriptions Nr 1674 fruher 375LandstrasseDie erste Durchnummerierung der Hauser erfolgte 1566 als Folge der so genannten Hofquartierspflicht die unter Ferdinand I eingefuhrt wurde Mit dem Patent vom 10 Marz 1770 erfolgte in Wien erstmals die Nummerierung der Hauser durch Konskriptionsnummern Diese sollten die Briefzustellung und die Rekrutierung durch das Militar erleichtern Die Nummern wurden fortlaufend fur die ganze Stadt nicht nach Strassen geordnet auf die Hausfassaden aufgemalt und verblassten daher bald Am 4 Februar 1782 wurde auch die Anbringung des Strassennamens angeordnet der mit schwarzer Farbe aufgebracht wurde Das System der Konskriptionsnummern wurde insbesondere durch Neubauten schnell unubersichtlich es gab daher 1795 und 1821 in der Stadt eine Umnummerierung Zusatzlich gab es noch Anderungen in einzelnen Vorstadten in Gumpendorf funfmal Seit 1842 wurde zusatzlich zum Strassennamen auch der Name der Vorstadt angebracht Die 1850 erfolgte Eingemeindung der Vorstadte hatte nach den damals geltenden Regeln die durchgehende Neunummerierung mit Nummern bis uber 10 000 erfordert Die Kaiserliche Verordnung mit der Vorschrift fur die Vornahme der Volkszahlungen vom 23 Marz 1857 9 legte deshalb in 11 fest Fur ausgedehnte Stadte kann auch eine gassenweise Nummerierung stattfinden Allerdings war laut Vorschrift innerhalb einer Gasse die fortlaufende Nummerierung nicht nach der Lage eines Wohnhauses oder eines fur ein Haus freigehaltenen Grundstucks sondern nach dem Zeitpunkt der Vergabe der Hausnummer vorgesehen eine zur Orientierung unbrauchbare Regel Die Wiener Stadtverwaltung wahlte 1862 wohl mit Zustimmung der Regierung eine orientierungsfreundlichere Nummerierungsmethode So wurde mit Beschluss des Gemeinderates vom 2 Mai 1862 das vom Unternehmer Michael Winkler 17 Juli 1822 in Mistek 20 April 1898 in Wien 10 mitentwickelte System einer gassenweisen wechselseitigen Hausnummerierung eingefuhrt bei der die Radialstrassen von der Stadtmitte weg und die Querstrassen im Uhrzeigersinn aufsteigend nummeriert werden wobei die ungeraden Hausnummern der linken Strassenseite zugewiesen werden Es wird daher auch teilweise als Winklersches System der Hausnummern bezeichnet Am 24 Oktober 1958 beschloss der Gemeinderat die aktuelle einheitliche Hausnummerierung im Stil der Strassenbeschriftung blaue Tafeln weisse Schrift Die Vorschrift trat am 1 Janner 1959 in Kraft 11 Die hochste verwendete Hausnummer findet sich im 23 Bezirk an der Breitenfurter Strasse 603 nicht allzu weit weg besteht an der anderen Strassenseite Nr 558 12 Auf dem Stadtplan ist an dieser Strassenseite noch ein Objekt direkt an der Stadtgrenze mit der Nummer 564 angefuhrt Sehr hohe Nummern wurden auch an der Simmeringer Hauptstrasse im 11 Bezirk notig 501 bzw 336 983 und 992 sind ein Glashaus und ein Wald abseits der Strasse ebenso an der Linzer Strasse im 14 Bezirk mit den Nummern 508 bzw 487 Fehlende Hausnummerntafeln konnen von jedermann via Online Formular der Stadt Wien auf deren Webseite bekanntgegeben werden worauf hin die Anbringung in der Regel veranlasst wird 13 Anderungen der Konskriptionsnummer 1771 1862 in den Hauserverzeichnissen ab 1773 Bezirkheute ehem Ort Gemeinde Jahre1 Innere Stadt 1773 1795 18212 Leopoldstadt 1773 1795 18212 Jagerzeile 1773 1795 1821 18273 Landstrasse 1773 1795 1821 18303 Erdberg 1773 1795 18213 Weissgerber 1773 1795 18214 Wieden 1773 1795 1821 18304 Schaumburgergrund 18164 Hungelbrunn 17735 Laurenzergrund 1804 1799 5 Matzleinsdorf 1773 17955 Nikolsdorf 1773 17955 Margareten 1773 1795 18215 Reinprechtsdorf 1773 17955 Hundsturm 1773 1795 1816 1812 13 1829 1822 23 6 Laimgrube 1773 1795 18216 Windmuhle 1773 1795 18216 Mariahilf 1773 1795 18306 Magdalenengrund 1773 17956 Gumpendorf 1773 1795 1808 1807 1821 18307 Spittelberg 17737 St Ulrich untern Guts 1773 1795 18217 St Ulrich obern Guts 17737 Neubau Neustift 1789 1786 1795 1808 1807 18217 Ober Neustift Neu Schottenfeld 1789 1786 1808 18288 Josefstadt 1773 1795 1821 18278 7 Altlerchenfeld 1773 17958 Strozzigrund 1773 17958 9 Alservorstadt 1773 1795 18218 Breitenfeld 1812 1802 18219 Michelbeur Grund 1795 96 1773 18219 Rossau 1773 17959 Thury 1773 17959 Himmelpfortgrund 1773 17959 Liechtental 1773 17959 Althann 1773Erste Nummerierungen fanden ab 1771 statt Hauserverzeichnisse erschienen aber erst ab 1773 Quellen 1 Rudolf Geyer Handbuch der Wiener Matriken Ein Hilfswerk fur Matriken Fuhrer und Familienforscher 1929 2 abweichende Zahlen in Klammer Felix Czeike Historisches Lexikon Wien 1992 2004Strassenbelag Bearbeiten nbsp Mittelalterliche Pflastersteine 1 Freyung nbsp Unbefestigte Strasse die Gleiszone der Dampftramway Gesellschaft vormals Krauss amp Comp ist gepflastert 13 Hietzinger Hauptstrasse in Ober St Veit vor 1908 nbsp Abnutzung von Pflastersteinen durch Pferdefuhrwerke 1 Freyung nbsp Geritzte Steine 13 Ober St Veit Wolfrathplatz Bis ins Mittelalter waren unbefestigte Strassen die Norm die fruheren romischen Militarstrassen waren verfallen Vollig unbefestigte Strassen sind jedoch in Stadten nicht zweckmassig nicht zuletzt weil sie sie bei Trockenheit staubig und bei starkem Regen schlammig sind Schotter Bearbeiten Eine sehr einfache Form der Strassenbefestigung bestand darin sie mit Schotter zu belegen Ein grosser Nachteil war dabei dass bei Trockenheit viel Staub aufgewirbelt wurde der die Gesundheit der Burger beeintrachtigte Als Abhilfe wurden in Wien wichtige Strassen mit Wasser bespruht So wurden beispielsweise in Ober St Veit im 13 Bezirk 1915 die Strassen zweimal taglich mittels Spritzwagen oder Schlauchkarren befeuchtet die Hauptstrassen sogar dreimal Makadam Bearbeiten Eine Verbesserung der Schotterstrasse war die Makadam Strasse Bei dieser Bauweise bildeten drei Schichten mit jeweils unterschiedlich grossen gebrochenen und gut verdichteten Gesteinskornungen den Strassenoberbau Der Aufbau bestand aus drei Lagen Schotter von unterschiedlicher Kornung die auf einer gewolbten Grundflache aufgebracht wurden mit seitlichen Graben zur Entwasserung Die unteren beiden Lagen bestanden aus Schotter mit einer Korngrosse bis zu 8 cm in einer Gesamtdicke von 20 cm darauf wurde dann eine Lage Splitt 2 5 cm Korngrosse in einer Dicke von 5 cm aufgebracht Die Lagen wurden jeweils einzeln mit einer schweren Walze und unter Zugabe von Wasser verdichtet Diese Methode war zwar sehr arbeitsintensiv erzielte aber einen festen und selbstentwassernden Strassenbelag Entwickelt wurde diese Bauweise zu Beginn des 19 Jahrhunderts von dem schottischen Erfinder John Loudon McAdam die Verballhornung seines Familiennamens fuhrte zur Bezeichnung Makadam Mit dem Aufkommen der Automobile verschwanden Makadam Strassen allmahlich Der Unterdruck unter schnellfahrenden Fahrzeugen saugte den Staub und feine Sandpartikel aus der Oberflache was dazu fuhrte dass auch die groberen Partikel ihre Verbindung verloren Ausserdem entstanden unangenehme Staubwolken Pflasterung Bearbeiten Das Belegen einer Strasse mit Steinen fuhrt zu einer stabilen und staubfreien Oberflache Als erste europaische Stadt erhielt Paris 1185 Strassenpflaster im 13 Jahrhundert folgten die grossen italienischen Stadte Die erste Strassenpflasterung im deutschsprachigen Raum wurde im fruhen 15 Jahrhundert in Nurnberg angelegt gefolgt von Regensburg und Augsburg In Wien wurden auf der Freyung beim Bau einer Tiefgarage einige mittelalterliche Pflastersteine ausgegraben die Steine wurden nach der Auffindung vor dem Palais Harrach an der Oberflache verlegt Durchgangige Pflasterung der Stadt bestand aber damals noch nicht Erste regelmassige Strassenpflasterungen in Wien werden fur das 17 Jahrhundert vermutet Belege fur befestigte Platze gibt es ab 1725 und fur befestigte Strassen ab 1765 1778 wurde in der heutigen Inneren Stadt mit systematischer Pflasterung begonnen in den spateren Vorstadten in den 1820er Jahren Nicht selten wurden nur die Gehsteige gepflastert wahrend die Fahrbahnen unbefestigt blieben 1900 war noch rund die Halfte der Strassen im Stadtgebiet unbefestigt 1938 waren es immer noch 40 Die ersten Pflasterstrassen in Wien wurden entweder mit Schieferplatten oder mit Flyschsandstein angelegt dann ab etwa 1900 mit Steinen aus Mauthausner Granit einem mittelkornigen Gestein mit uberwiegend blaugrauer Farbe Der bald einsetzende enorme Bedarf an Pflastersteinen trug zu einer Blute der Mauthausner Steinindustrie bei die Steine konnten zudem bequem per Schiff nach Wien geliefert werden Es wurden oft Grosszillen verwendet die bis zu 200 Tonnen Stein transportieren konnten Der bedeutendste Produzent waren die Anton Poschacher Granitwerke mit zeitweise 2 000 Beschaftigten das grosste granitproduzierende Unternehmen der osterreichisch ungarischen Monarchie Man betrieb zeitweise bis zu 20 Steinbruche im unteren Muhlviertel gleichzeitig heute sind es noch acht Spater wurden auch Steine aus der Bohmischen Masse verwendet 1872 entstand in der Wiener Actiengesellschaft fur Strassen und Bruckenbauten ein Mitbewerber Die Firma geriet aber durch den Borsenkrach von 1873 in Schwierigkeiten und wurde 1876 von Anton Poschacher ubernommen Ein weiterer Konkurrent waren in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts die Wiener Stadtischen Granitwerke im Eigentum der Stadt Wien die einen Steinbruch in Mauthausen besassen Ursprunglich hatten die Wiener Pflastersteine unterschiedliche Grossen 1826 wurde der Wiener Wurfel eingefuhrt dessen Kantenlange mit 18 5 cm genormt wurde und sich bis in die heutige Zeit erhalten hat Die Steine liegen in einem Bett aus Sand Die Stadtpflasterung war auch eine wichtige Voraussetzung fur die Verbesserung der Strassenreinigung weil die Strassen mit Wasser besprengt und daher grundlich gesaubert werden konnten In Wien gab es auch eine Sonderform des Pflasters Auf steilen Strassen wurden quaderformige Steine die eine Ritzung in der Mitte hatten quer zur Fahrtrichtung verlegt um den Pferden besseren Halt zu geben Dieses Wiener Pferdepflaster wurde volkstumlich Geritzte genannt Am Wolfrathplatz in Hietzing und im Auwinkel in der Inneren Stadt findet sich noch ein originaler Belag mit Geritzten der in Hietzing steht auch unter Denkmalschutz Als weitere moderne Sonderform werden gelegentlich auch Pflastersteine aus Beton verlegt Gepflasterte Strassen hatten etliche Nachteile Das Befahren mit Fuhrwerken war holprig und produzierte erheblichen Larm daher wurde nicht selten vor Spitalern Adelspalasten oder Amtsgebauden Stroh aufgeschuttet um den Larm zu dampfen Die Stahlreifen der Fuhrwerke und der Hufschlag der Pferde nutzten den Belag rasch ab Die Abnutzung konnte aber rasch und billig behoben werden Da die Pflastersteine Wurfel mit sechs Flachen sind kann man abgenutzte Steine herausziehen drehen und dann wieder einsetzen Auf diese Art kann jeder Pflasterstein sechsmal verwendet werden was auch heute noch so gehandhabt wird 14 15 16 Pflasterstrasse wurden und werden von Pflasterern errichtet und instand gehalten Dies ist ein Lehrberuf dessen Ausbildungszeit drei Jahre betragt In Wien besteht eine Schule fur Pflasterer in der Berufsschule fur das Baugewerbe BS Bau 22 Wagramer Strasse 65 Asphalt Bearbeiten nbsp Verwahrloster Strassenbelag mit Asphalt Granitsteinen Betonsteinen und Schienen 10 Favoriten Antonsplatz Es wurden immer wieder Alternativen zum Granitstein erprobt etwa Pflaster aus Zement Kautschuk oder Holz dies bewahrte sich jedoch nicht Erst in den 1830er Jahren wurden in Lyon und Paris Strassen mit Asphalt befestigt was zu befriedigenden Ergebnissen fuhrte Asphalt ist eine Mischung aus Sand und Splitt verbunden mit dem Bindemittel Bitumen In Wien wurde ab 1872 mit Asphalt experimentiert ab 1894 wurden Asphaltbelage fur einige Gehsteige verwendet Ab 1922 wurden auch Strassen asphaltiert allerdings hatten 1938 erst 3 2 der Wiener Strassen diesen Belag Asphaltstrassen waren zwar leicht herzustellen wurden aber zunachst fur nachteilig befunden da sie vor allem bei Nasse fur beschlagene Pferde rutschig waren Das anderte sich nach der starkeren Verbreitung des Automobils Nun war die glatte Oberflache ein Vorteil und in den folgenden Jahrzehnten wurden die meisten Wiener Strassen asphaltiert An vielen Stellen wurde der hochwertige Pflasterbelag gar nicht entfernt sondern einfach eine Asphaltschicht darubergelegt Teer Bearbeiten Teer ist ein zahflussiges Gemisch aus organischen Verbindungen das durch thermische Behandlung organischer Naturstoffe gewonnen wird Pyrolyse Der Schweizer Arzt Ernest Guglielminetti arbeitete um 1900 in Monaco und befand dort dass die staubigen Strassen eine Gesundheitsgefahr darstellten Als Folge entwickelte er eine Methode Teer als Strassenbelag zu verwenden Mit Unterstutzung des Fursten von Monaco Albert I wurden ab 1902 zahlreiche Strassen im Furstentum geteert Bereits im folgenden Jahr erfuhr der Bauunternehmer Hans Felsinger von dieser Bauweise und im August 1903 wurde die erste Strasse in Wien geteert 17 In den folgenden Jahrzehnten wurde Teer gelegentlich verwendet konnte sich aber gegen den robusteren Asphalt nicht flachendeckend durchsetzen In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wurde erkannt dass Teer gesundheitsschadlich ist Seine Verwendung im Strassenbau wurde 1984 in Westdeutschland verboten 1990 in der DDR 1991 in der Schweiz und etwa um diese Zeit auch in Osterreich Neue Entwicklungen Bearbeiten nbsp Gestalteter Pflasterbelag in einem Fussgangerbereich 11 Simmeringer Hauptstrasse In den letzten Jahren kommt es vereinzelt zum Ruckbau von Asphaltstrassen und zur Renaissance von Steinbelagen vor allem in Fussgangerzonen und Begegnungszonen Der auto und fahrradgerechte 18 Asphaltbelag wird in diesen Zonen vermehrt als unschon empfunden wahrend attraktiv gestaltete Pflasterung die Aufenthaltsqualitat erhohen kann So bekam beispielsweise die Karntner Strasse bei der Restaurierung ihrer Fussgangerzone 2008 2009 einen Belag aus Waldviertler Granit in verschiedenen Grautonen ebenso 2014 die Mariahilfer Strasse Wahrend Aspaltbelage den Boden versiegeln sind Pflasterstrassen wasser und luftdurchlassig Bei Regenfallen ist die Abflussgeschwindigkeit des Oberflachenwassers geringer Daruber hinaus ist die Anfertigung von Pflastersteinen okologisch gunstiger als die Herstellung von Bitumen aus Erdol Gepflasterte Strassen sind in der Herstellung teurer als Asphalt uber die Lebenszeit der Strasse gerechnet jedoch nicht Pflastersteine aus Granit sind fast unzerstorbar wahrend Asphaltstrassen immer wieder repariert werden mussen Entgegen dem Trend liegt die Hohenstrasse mit 14 8 Kilometer die langste Strasse Wiens Sie wurde 1934 1938 zwecks Arbeitsbeschaffung mit Millionen kleiner Pflastersteine errichtet Nach 80 Jahren ist nun die Sanierung erforderlich Das Drehen der Steine ware noch funfmal moglich sodass die Strasse eine theoretische Lebensdauer von rund 400 Jahren hatte Allerdings mochte die Stadtverwaltung den Grossteil der Hohenstrasse asphaltieren der diesbezugliche Diskurs ist derzeit 2016 noch im Gange Brucken BearbeitenSiehe dazu Wiener Donaubrucken Liste der Donaukanalbrucken und Wiener Wienflussbrucken Brucken waren in Wien wie die Strassen lang vor allem nach topografischen Begriffen benannt z B Augartenbrucke uber den Donaukanal Schonbrunner Brucke uber den Wienfluss Dazu kamen Namen von Monarchen und aus dem Adel z B Kronprinz Rudolf Brucke uber die Donau Ferdinandsbrucke und Franzensbrucke uber den Donaukanal Lobkowitzbrucke Rudolfsbrucke Leopoldsbrucke Elisabethbrucke und Radetzkybrucke uber den Wienfluss Nach dem Ende der Monarchie 1918 wurden viele aristokratische Namen ersetzt Um 1900 begannen am Wienfluss auch Bruckenbenennungen nach verdienstvollen Personlichkeiten Ampeln BearbeitenIm Jahr 1926 wurde die erste Ampel in Wien an der Opernkreuzung im 1 Bezirk installiert und 1951 die erste Ampel fur Fussganger am Stock im Eisen Platz im 1 Bezirk 1956 wurde die Kreuzung Argentinierstrasse und Gusshausstrasse neue Schreibung Gusshausstrasse im 4 Bezirk mit der ersten automatischen Ampelanlage Wiens ausgestattet Im Jahr 1959 erfolgte die Einfuhrung des Grunblinkens am Ende der Grunphase der allgemeinen Verkehrslichter erst Jahre spater auch bei Signalen fur Fussganger oder Radfahrer 1962 wurden zehn Ampeln im Bereich Schottentor mit der Wiener Verkehrsleitzentrale zusammengeschlossen 19 und im Mai 2007 wurde im 9 Wiener Gemeindebezirk Alsergrund an der Kreuzung Wahringer Gurtel Nussdorfer Strasse 20 die erste digitale Rotlicht Uberwachungsanlage Wiens in regularen Betrieb genommen 21 Die Streuscheiben waren anfangs aus Glas die Gehause aus Metall beide sind langst aus Kunststoff die Blendenkappen sind heute nur in einen Schlitz eingesteckt Es ist anzunehmen dass die seit um 2015 laufende Umstellung von je einer Gluhbirne E27 Gewinde 80 Watt mit Reflektor als Leuchtmittel auf Platinen mit einem Raster aus Leuchtdioden mit Stand 2020 bereits vollstandig durchgefuhrt wurde Literatur BearbeitenFranz Pascher Hrsg Amtliches Wiener Strassenverzeichnis Pichler Verlag 19 aktualisierte Auflage Wien Graz Klagenfurt 2007 ISBN 978 3 85431 437 0 22 23 Peter Autengruber Lexikon der Wiener Strassennamen Pichler Verlag 6 Auflage 2007 ISBN 978 3 85431 439 4 Peter Autengruber Strassennamen in Wien unter besonderer Berucksichtigung von Namen mit geographischem Bezug Mitteilungen der Osterr Geogr Gesellsch 155 Wien 2013 S 263 290 Peter Simbrunner Wien Strassennamen von A Z 1988 ISBN 3 8000 3300 3 Peter Csendes Wolfgang Mayer Die Wiener Strassennamen 1987 Anton Behsel Verzeichniss aller in der kaiserl konigl Haupt und Residenzstadt Wien mit ihren Vorstadten befindlichen Hauser mit genauer Angabe der alteren mittleren und neuesten Nummerirungen der dermahligen Eigenthumer und Schilder der Strassen und Platze der GrundObrigkeiten dann der Polizey und Pfarr Bezirke Carl Gerold Wien 1829 Birgit Nemec Strassenumbenennungen in Wien als Medien von Vergangenheitspolitik Diplomarbeit Universitat Wien Wien 2008 Online Version Friedrich Umlauft Namenbuch der Stadt Wien A Hartleben Wien Pest Leipzig 1895 Online in der Google Buchsuche USA Friedrich Umlauft Namenbuch der Strassen und Platze von Wien A Hartleben Wien Leipzig 1905 archive org oder Online in der Google Buchsuche USA Online zugangliche historische Strassenverzeichnisse Bearbeiten Die PDF Dateien von Google Books sind nur online durchsuchbar 1563 1587 Verein fur Geschichte der Stadt Wien Berichte und Mittheilungen des Alterthums Vereines zu Wien Band 10 Prandel und Meyer Wien 1866S 97 Ernst Brik Materialien zur Topographie der Stadt Wien Verzeichnis aller Hauser der inneren Stadt Wien und ihrer Besitzer in den Jahren 1563 bis 1587 Online Version 1566 1822 Albert Camesina Ritter v San Vittore Autor Karl Weiss Bearbeiter Gemeinderat der kais kon Reichshaupt und Residenzstadt Wien Hrsg Urkundliche Beitrage zur Geschichte Wiens im XVI Jahrhundert von Albert Camesina Ritter v San Vittore Alfred Holder Wien 1881S 1 Hauser Strassen und Platze der inneren Stadt im Jahre 1566 Nach dem Hofquartierbuch n21 Internet Archive oder Online in der Google Buchsuche USA 1794 Gegenwartiger Zustand der k k Residenzstadt Wien Johann Georg Edlen von Mossle Wien 1794 Online Version Mehr als ein Strassenverzeichnis enthalt aber viele Informationen dazu nur Innere Stadt 1809 Johann Pezzl Beschreibung und Grundriss der Haupt und Residenzstadt Wien Sammt ihrer kurzen Geschichte Degenschen Wien 1809 S 487 Register der Platze Strassen und Gassen in der Stadt in den Vorstadten mit Anzahl der Hauser Online Version 1816 Johann Pezzl Beschreibung der Haupt und Residenz Stadt Wien 4 Auflage C Kaulfuss und C Armbruster Wien 1816 S 402 Register der Platze Strassen und Gassen in der Stadt in den Vorstadten mit Anzahl der Hauser Online Version 1825 Joseph von Hormayr Wien seine Geschicke und Denkwurdigkeiten 2 Jahrgang 3 Band bzw 2 Jahrgang 4 Band 1 Heft Harter Wien 1825 S 112 Uberblick der Strassen Gassen und Platze Wiens sowohl der inneren Stadt als der Vorstadte mit Anzahl der Hausern und Hausnummern Online Version 1840 Joseph Salomon Hrsg Austria Osterreichischer Universal Kalender 1841 Ignaz Klang Wien 1840 S 45 Namensverzeichnis der Strassen Gassen und Platze der Stadt Wien und ihrer Vorstadte S 48 Hauser u Strassen Schema der Residenzstadt Wien amp Vorstadte Online Version 1851 A Adolf Schmidl Eine Woche in Wien Zuverlassiger und zeitsparender Fuhrer durch die Kaiserstadt u ihre nachsten Umgebungen 3 Auflage C Gerold Wien 1850 1851 S 91 Verzeichnis der Hausnummern in der Stadt und den Vorstadten nach den Strassen Online Version 1852 Neuester vollstandiger und zeitsparender Fremdenfuhrer in Wien und seinen Umgebungen Alb A Wenedikt Wien 1852 S 86 Verzeichnis der Hausnummern in der Stadt und den Vorstadten nach den Gassen Online Version 1891 The newest plan and guide of Vienna and environs Lechner Wien 1891 S 85 Index oft the Streets Roads and Squares of Vienna with denotation of the District and their Situation amp Vororte der Plan ist fast unbrauchbar andeutungsweise ist der Linienwall durch die Bezirksgrenzen zu erkennen 85 Internet Archive 1900 The newest plan and guide of Vienna and environs Lechner Wien 1900 S 139 List of Streets mit Bezirk der Plan ist fast unbrauchbar 139 Internet Archive 1859 1942 Die Wienbibliothek im Rathaus stellt unter dem Namen Lehmann Online alle Ausgaben von Lehmann s Allgemeinem Wiener Wohnungs Anzeiger elektronisch zur Verfugung Die Ausgaben enthalten jeweils ein komplettes Strassenverzeichnis des gesamten Stadtgebiets div Hauserschematismen und Strassenverzeichnisse im Online Archiv der Wien BibliothekWeitere historische Strassenverzeichnisse Bearbeiten Friedrich Umlauft Namenbuch der Stadt Wien Wien 1895 Halbamtliches und zugleich erstes Strassenverzeichnis von Wien 23 Friedrich Umlauft Namenbuch der Strassen und Platze in Wien Wien 1905 Neuauflage von 1895 mit verbessertem Titel 23 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Strassen in Wien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Strassen Wien auf wien at Offentliche Sicherheit In Erinnerung an PDF 315 kB sagen at Die Geschichte der Hausnummern in Wien Galerie der Hausnummern Spezial Abfrage ausfuhren Strassennamen im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten ktv adittrich Zahlen und Fakten zum Wiener Strassennetz Abgerufen am 3 April 2023 Das provisorische Gemeindegesetz vom 6 Marz 1850 mit dessen Nachtragsbestimmungen bis 6 November 1866 In Bericht der vom Wiener Gemeinderathe eingesetzten Commission zur Revision des Gemeinde Statutes Erster Band Vorlagen zur Revision der provisorischen Wiener Gemeinde Ordnung vom 6 Marz 1850 Selbstverlag Gemeinderat Wien Wien 1868 S 141 173 174 Online Version bei Google Books Genderatlas Wenige Strassen mit Frauennamen Meldung vom 8 Dezember 2015 auf der Website des ORF Wiener Adressbuch Lehmanns Wohnungsanzeiger 1 Band August Scherl Nachfolger Wien 1939 Strassen Umbenennungen S 1508 digital wienbibliothek at abgerufen am 25 Januar 2016 Wiener Adressbuch Lehmanns Wohnungsanzeiger 2 Band August Scherl Nachfolger Wien 1940 Strassen Umbenennungen S XVI digital wienbibliothek at abgerufen am 25 Januar 2016 kein Zuwachs Gemeinderat 44 Sitzung vom 17 Dezember 1999 Sitzungsbericht S 5 auf www wien at HistorikerInnen Bericht uber Wiens Strassennamen auf der Website der Wiener Stadtverwaltung Meldung vom 24 September 2014 auf der Website des ORF Wien wien gv at Meldemoglichkeit fehlender Strassenbenennungstafeln Kaiserliche Verordnung vom 23 Marz 1857 wirksam fur alle Kronlander mit Ausnahme der Militargranze mit der Vorschrift fur die Vornahme der Volkszahlungen RGBl Nr 67 1857 S 167 Anton Tantner Geburts und Sterbedaten von Michael Winkler zu korrigieren 28 Juni 2006 Beschluss des Wiener Gemeinderates vom 14 Oktober 1958 uber die einheitliche Nummerierung der Gebaude M D 4409 58 PDF 53 kB Amtsblatt der Stadt Wien Nr 100 13 Dezember 1958 S 11Rechtsvorschrift B 20 080 PDF 36 kB Version 18 Marz 2008 Anton Tantner Breitenfurter Strasse 603 hochste Hausnummer Wiens In Adresscomptoir 25 Juli 2012 abgerufen am 23 Februar 2015 wien gv at Meldemoglichkeit fehlender Orientierungsnummerntafeln Strassenpflasterung im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Andea Hauer Schwere Steine Die unbeachtete Kunst der Strassenpflasterei Radio OE1 ausgestrahlt am 19 Mai 2016 Die Geschichte der Strassenpflasterung auf www 1133 at abgerufen am 2 Juni 2016 Teerbelag auf www felsinger at abgerufen am 13 Juni 2016 Asphalt im Radwegebau S 3 https www asphalt de fileadmin user upload downloads dav asphalt im radwegebau februar 2015 pdf abgerufen am 3 Mai 2019 Wien gv at Geschichte der Ampeln in Wien abgerufen am 28 Janner 2017 ORF Online Erste digitale Ampeluberwachung in Betrieb abgerufen am 28 Janner 2017 ORF Online 1 900 Anzeigen bei Ampelradar abgerufen am 28 Janner 2017 Amtliches Wiener Strassenverzeichnis 1 Auflage Wien 1950 a b c Fundstelle Vorwort Amtliches Wiener Strassenverzeichnis Pichler Verlag 15 aktualisierte Auflage Wien 1997 ISBN 3 85058 143 8 Strassen in Wien 1 Innere Stadt 2 Leopoldstadt 3 Landstrasse 4 Wieden 5 Margareten 6 Mariahilf 7 Neubau 8 Josefstadt 9 Alsergrund 10 Favoriten 11 Simmering 12 Meidling 13 Hietzing 14 Penzing 15 Rudolfsheim Funfhaus 16 Ottakring 17 Hernals 18 Wahring 19 Dobling 20 Brigittenau 21 Floridsdorf 22 Donaustadt 23 Liesing Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strassen in Wien amp oldid 236944072