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Die Ungargasse ist eine Strasse im 3 Wiener Gemeindebezirk Landstrasse die sich auf einer Lange von rund 1 150 Meter von der zum Wiener Stadtpark fuhrenden Grossen Ungarbrucke bis zum Rennweg erstreckt Sie ist auch Namensgeberin des gleichnamigen zehn Zahlsprengel umfassenden Landstrasser Zahlbezirks Durch Ingeborg Bachmann gelangte die Gasse in die belletristische Literatur siehe Kulturelle Rezeption UngargasseWappenStrasse in WienUngargasseDie Ungargasse auf Hohe des SunnhofesBasisdatenOrt WienOrtsteil LandstrasseHist Namen Hungargasse 1444 Anschluss strassen Grosse Ungarbrucke nordwestlich Fasangasse sudlich Querstrassen Linke Bahngasse Invalidenstrasse Munzgasse Beatrixgasse Sechskrugelgasse Rochusgasse Posthorngasse Neulinggasse Strohgasse Dapontegasse Streichergasse Barichgasse Juchgasse Schutzengasse RennwegBauwerke Krankenhaus St Elisabeth Sunnhof Haus Portois amp Fix Ehem Militar Reitlehrer Institut Schulzentrum UngargasseNutzungNutzergruppen Autoverkehr Radverkehr Fussganger Strassenbahnlinie O Autobuslinien 4A und 77ATechnische DatenStrassenlange ca 1150 m Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verkehr 3 Bauwerke 3 1 Nr 2 Zur Goldenen Spinne 3 2 Nr 5 Beethoven 3 3 Nr 7 3 4 Nr 8 Eichendorff 3 5 Nr 9 3 6 Nr 13 Sunnhof 3 7 Nr 14 Universitat fur Musik und darstellende Kunst 3 8 Nr 25 Ehem Polizeibezirksdirektion 3 9 Nr 27 Neuer Streicherhof 3 10 Nr 39 3 11 Nr 43 Palais Sternberg 3 12 Nr 46 Ehem Alter Streicherhof 3 13 Nr 51 59 Ehem Fuhrwesenkaserne 3 14 Nr 53 3 15 Nr 58 3 16 Nr 59 61 Portois amp Fix 3 17 Nr 60 62 Ehem Reitschule und Stallungen 3 18 Nr 63 67 Ehem Palais Althan 3 19 Nr 67a 69 Ehem Palais Harrach 4 Kulturelle Rezeption 5 Galerie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie heutige Ungargasse verband in der Romerzeit das Militarlager Vindobona mit der Zivilstadt deren Hauptachse nach Czeike etwa am heutigen Rennweg anzunehmen ist Bereits im Jahre 1444 wurde sie unter ihrem damaligen Namen Hungargasse erwahnt Die Schreibung Hungarn fur Ungarn war bis ins 19 Jh in Gebrauch Namensgebend war der Umstand dass sich entlang der Strasse Gaststatten und Herbergen befanden die vor allem von aus Ungarn anreisenden Kaufleuten und Viehhandlern die Wien uber Simmering und den Rennweg erreichten und in die Ungargasse einbogen frequentiert wurden nbsp Das nicht mehr bestehende Palais Althan in den 1730er Jahren Nr 63 67 nbsp Das nicht mehr bestehende Palais Harrach um 1750 Nr 67a 69 Verkehr BearbeitenDie Ungargasse ist eine relativ schmale Verkehrsader in der neben beidseitig geparkten Fahrzeugen nur eine Fahrspur pro Fahrtrichtung zur Verfugung steht diese wird von der Strassenbahn mitbenutzt Rund zehn Seitengassen munden in die Ungargasse oder kreuzen sie die wichtigste ist die Neulinggasse Bus 4A nbsp Strassenbahnen der Linie O in der Ungargasse 2015Durch die Ungargasse verkehrte von der Invalidenstrasse kommend seit Ende 1890 eine Pferdetramway deren Strecke 1891 durch die sudwarts anschliessende Fasangasse zum Sudbahnhof verlangert wurde Ende 1899 wurde die Strecke auf elektrischen Betrieb umgestellt und kurz darauf kommunalisiert Seit 1907 das heutige Linienschema eingefuhrt wurde fahren hier Garnituren der Linie O heutige Strecke Praterstern Raxstrasse Neilreichgasse 1907 1941 fuhren ausserdem Zuge der Linie 4 Sudbahnhof Hauptallee durch den sudlichen Teil der Ungargasse sie bogen ostwarts in die Rochusgasse ab bzw kam von Osten aus der Sechskrugelgasse In der Ungargasse befinden sich drei Haltestellen bei der Sechskrugelgasse bei der Neulinggasse und unmittelbar vor dem Ende der Ungargasse an der Kreuzung mit dem Rennweg An Schnellverkehrsmittel ist die Ungargasse an beiden Enden angebunden Unweit des nordlichen Gassenendes befindet sich der Bahnhof Wien Mitte Landstrasse U3 U4 S Bahn beim sudlichen Gassenende die Station Wien Rennweg der S Bahn Wien Bauwerke Bearbeiten nbsp Nr 5 links Beatrixgasse 8 rechts erbaut 1801 nbsp Nr 13 Sunnhof ein Durchhaus zur Landstrasser Hauptstrasse nbsp Nr 27 nbsp Nr 43 Palais Sternberg Italienisches Kulturinstitut nbsp Relief am Haus Nr 53 nbsp Haus Portois amp Fix auf Nr 59 61 nbsp Nr 60 62 Erhaltener Trakt des ehem Militar Reitlehrer Instituts Teil eines Hotels nbsp Nr 69 Das Schulzentrum Ungargasse anstelle des Palais Harrach 2014 Die ungeraden Hausnummern befinden sich an der ostlichen vom Stadtzentrum ausgehend linken Strassenseite die geraden an der westlichen rechten Strassenseite Zum Theater das sich an der Ungargasse befunden hat liegen keine genauen Orts und Zeitangaben vor Die Mehrzahl der Gebaude ist Teil der von der Stadt Wien definierten baulichen Schutzzone Landstrasse 1 Nr 2 Zur Goldenen Spinne Bearbeiten Das reprasentative Eckhaus zur Linken Bahngasse stammt aus dem Jahr 1909 von Hans Dworak und Michael Kuhmayer Der Name stammt von einem alteren Gasthaus das eigentlich Zur Goldspinnerin hiess Nr 5 Beethoven Bearbeiten In dem 1801 errichteten Haus vollendete Ludwig van Beethoven 1824 seine 9 Symphonie Der slowakische Dichter Jan Kollar wohnte hier von 1849 bis zu seinem Tod 1852 Nr 7 Bearbeiten Das Gebaude von Hermann Stiegholzer stammt aus dem Jahr 1935 Ein markanter Punkt sind die beiden Atelierfenster im obersten Geschoss Nr 8 Eichendorff Bearbeiten Der Schriftsteller Joseph von Eichendorff wohnte hier Nr 9 Bearbeiten Hier wohnten einst die Architekten Carl Wilhelm von Doderer und Camillo Sitte sowie die Schauspieler Hermann Thimig Hans Thimig und Vilma Degischer Nr 13 Sunnhof Bearbeiten Der Sunnhof ist ein Biedermeier Durchhaus das die Ungargasse mit Landstrasser Hauptstrasse 28 verbindet Aus einem aus dem 18 Jahrhundert stammenden Baukern entstand 1837 im Auftrag von Rudolf Magistratsbediensteter 1854 und Joseph Carl Sunn Rechtsanwalt 1864 diese Passage die Architekten waren Joseph Dallberg der Jungere 1799 1876 und Peter Gerl 1795 1884 1845 wurde das Durchhaus ausgebaut Seit der Restaurierung des Gebaudeensembles 1983 2 befindet sich hier unter anderem ein Hotel Nr 14 Universitat fur Musik und darstellende Kunst Bearbeiten Das Gebaude gehort zur Universitat fur Musik und darstellende Kunst Wien Uber das Haus ist auch der Hauptcampus am Anton von Webern Platz der sich hinter dem Gebaude erstreckt erreichbar Nr 25 Ehem Polizeibezirksdirektion Bearbeiten Bis 1884 war hier die k k Polizey Bezirks Direktion Schreibung um 1830 zu finden Nr 27 Neuer Streicherhof Bearbeiten Johann Baptist Streicher dem 1833 als Erbe der Alte Streicherhof Ungargasse 46 zugefallen war liess 1837 anstelle des Hauses Zum goldenen Karpfen den grosszugig konzipierten Neuen Streicherhof mit einem Konzertsaal im 1 Stock des rechten Hoftrakts errichten Von 1900 an spielte der Saal im Konzertleben allerdings keine Rolle mehr Seit 1935 ist er Kirchenlokal der Neuapostolischen Kirche 3 Eine Gedenktafel erinnert an den Erfinder und Flugpionier Jakob Degen der hier wohnte und starb Seit der um 2010 erfolgten Anlage des Friedrich Gulda Parks und der ungefahr gleichzeitig fertiggestellten Bebauung an seiner Sudwestseite gibt es eine Passage durch den Hof dieses Hauses zum Park was es zum Durchhaus macht Nr 39 Bearbeiten Das Haus wurde 1914 von Alexander Neumann erbaut Emilie Floge wohnte hier Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges verbrannte hier nicht nur ihre Trachtensammlung sondern auch Wertvolles aus dem Nachlass Gustav Klimts Weiters erinnert eine Gedenktafel an Petar Preradovic Im Innenhof befindet sich ein denkmalgeschutzter Pavillon mit Mansarddach aus der Zeit um 1800 der von der Passage des Nebenhauses Nr 37 zur Charasgasse teilweise gesehen werden kann Nr 43 Palais Sternberg Bearbeiten Das 1821 erbaute Palais Sternberg von der Strasse etwas zuruckgesetzt ist das einzige in der Ungargasse noch erhaltene Palais es beherbergt heute das Italienische Kulturinstitut Nr 46 Ehem Alter Streicherhof Bearbeiten Die Klavierfabrikanten Andreas Streicher 1761 1833 und Nannette Streicher 1769 1833 erwarben vor 1802 das 1788 von Paul Piker erbaute Gebaude als Betriebsstatte und erweiterten es bis 1812 um eine Werkstatt und einen Konzertsaal fur Kammermusik der sich uber Jahrzehnte grosser Beliebtheit erfreute Er verlor an Bedeutung als auch im 1837 errichteten Neuen Streicherhof Ungargasse 27 ein Konzertsaal eingerichtet worden war Der im Zweiten Weltkrieg beschadigte Alte Streicherhof wurde 1959 abgerissen und durch ein modernes Burohaus ersetzt Nr 51 59 Ehem Fuhrwesenkaserne Bearbeiten Bis etwa 1900 stand hier die Fuhrwesenkaserne Nr 53 Bearbeiten Das Haus wurde 1906 von Rudolf Kmunke erbaut Es hat eine barockisierend secessionistische Fassade die mit Frauenmasken akzentuiert ist In der Mitte des ersten Obergeschosses befindet sich ein Stuckrelief einer Frauenbuste mit Mohnkapseln So wie die Nachbarhauser Nr 51 Neulinggasse 15 Kmunke 1905 und Nr 55 Dapontegasse 12 Kmunke 1906 und auch das Haus Nr 57 Dapontegasse 13 Anton Hein 1906 gehort das Haus zum Ensemble des Dannebergplatz Viertels 4 Nr 58 Bearbeiten Das opulente neobarocke Gebaude von Ferdinand Seif aus dem Jahr 1893 hat ein prunkvolles Entree allerdings wie Achleitner gegenuberstellt einen ganz normalen Zinshausgrundriss 5 Nr 59 61 Portois amp Fix Bearbeiten Das in Architekturfuhrern erwahnte Haus Portois amp Fix wurde 1899 1901 nach Entwurfen von Max Fabiani als Wohn und Geschaftshaus errichtet und diente ursprunglich dem Unternehmen Portois amp Fix als Sitz Prominenter Bewohner dieses Hauses war der Kabarettist Karl Farkas 6 Nr 60 62 Ehem Reitschule und Stallungen Bearbeiten Hier befanden sich Reitschule und Stallungen des auf Nr 69 bestehenden Militar Reitlehrer Instituts Spater war hier ein Kino untergebracht Ein historischer Eingangstrakt ist erhalten und seit 1990 Teil eines Hotels Nr 63 67 Ehem Palais Althan Bearbeiten Hier befand sich das 1732 erbaute Palais Althan das mit Magistratsgenehmigung von 1840 abgerissen wurde um Platz fur neu zu errichtende Wohnhauser zu schaffen nach dem letzten Eigentumer Michael von Barich ist die hier von der Ungargasse auf ehemaligem Palaisgrund abzweigende Barichgasse benannt Nr 67a 69 Ehem Palais Harrach Bearbeiten nbsp Die Januariuskapelle ehemalige Hauskapelle des Palais HarrachIn dem 1727 1735 errichteten Palais Harrach befand sich von 1850 bis 1918 das Militar Reitlehrer Institut An Stelle dieses 1945 von Bomben zerstorten Bauwerks befindet sich heute das Schulzentrum Ungargasse Vom Palais Harrach ist heute lediglich die Januariuskapelle erhalten Kulturelle Rezeption BearbeitenIngeborg Bachmann wohnte wahrend ihres Wien Aufenthalts von 1946 bis 1953 zwar an der die Ungargasse kreuzenden Beatrixgasse und an der Gottfried Keller Gasse beim Modenapark sie setzte aber der Ungargasse in ihrem 1966 1967 geschriebenen und 1971 veroffentlichten Roman Malina in dem die Hauptfiguren an der Ungargasse wohnen mit der Beschreibung der Strasse und der Gegend die im Buch Ungargassenland genannt wird ein Denkmal 7 Galerie Bearbeiten nbsp Der Beginn der Gasse bei der Invalidenstrasse nbsp Bei der Beatrixgasse Richtung Nordwesten nbsp Bei Nr 22 Richtung Norden nbsp Bei Nr 36 nbsp Bei Nr 48 nbsp Bei Nr 71 rechts die St Januarius Kapelle nbsp Das Ende der Ungargasse beim RennwegLiteratur BearbeitenDehio Wien II bis IX und XX Bezirk Anton Schroll Wien 1993 ISBN 3 7031 0680 8 S 132 134 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ungargasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Ungargasse ihre Bauten und Bewohner auf den Seiten von wien atEinzelnachweise Bearbeiten Karte der Schutzzone ADAC Reisefuhrer Wien Sunnhof 1 2 Vorlage Toter Link www wissen de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Strassenfassade Memento vom 3 Januar 2010 im Internet Archive Kirchenlokal Geza Hajos amp Eckart Vancsa Die Profanbauten des III IV und V Bezirks Osterreichische Kunsttopographie Band XLIV Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1980 S 171 Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur des 20 Jahrhunderts Band III 1 Residenz Verlag Wien und Salzburg 1990 S 131 Vgl Bezirksmuseum Landstrasse Das Portois amp Fix Haus in der Ungargasse dasmuseen net Memento vom 12 Oktober 2013 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Vgl Bezirksmuseum Landstrasse Ingeborg Bachmann im Ungargassenland dasmuseen net Memento vom 5 Dezember 2013 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt 48 199444444444 16 387416666667 Koordinaten 48 11 58 N 16 23 14 7 O Normdaten Geografikum GND 106918831X lobid OGND AKS VIAF 315116806 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ungargasse amp oldid 215778466