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Das Kloster Himmelpfort lateinisch coeli porta war ein Kloster fur Monche des Zisterzienserordens in der Uckermark Die Konventsgebaude befanden sich in Himmelpfort heute ein Ortsteil der Stadt Furstenberg Havel zwischen Stolpsee und Haussee Die Klosterkirche ein Brauhaus genanntes Wirtschaftsgebaude und die Klostermauer sind als Ruinen teilweise erhalten und als Baudenkmale geschutzt Zisterzienserkloster HimmelpfortRuine des Mittelschiffs der KlosterkircheLage Deutschland BrandenburgLiegt im Bistum ehemaliges Bistum BrandenburgKoordinaten 53 10 41 N 13 13 47 2 O 53 178044 13 229789 Koordinaten 53 10 41 N 13 13 47 2 OOrdnungsnummernach Janauschek 694Patrozinium Hl MariaGrundungsjahr 1299Jahr der Auflosung Aufhebung 1541Mutterkloster Kloster LehninPrimarabtei Kloster MorimondDas Kloster wurde 1299 durch Markgraf Albrecht III von Brandenburg gestiftet und durch das Kloster Lehnin als Tochterkloster aufgebaut Die Etablierung des Konvents erfolgte nicht vor 1308 Das Kloster Himmelpfort lag in einer wenig ertragreichen Heidelandschaft im Grenzgebiet zwischen der Mark Brandenburg und Mecklenburg Diese Ausgangslage sowie Kriege Raububerfalle und wechselnde Landeszugehorigkeiten fuhrten dazu dass das Kloster trotz seiner umfangreichen Erstausstattung nie die Bedeutung der Kloster Lehnin oder Zinna erlangte 1541 wurde das Kloster sakularisiert und der Klosterbesitz zuerst verpfandet spater als Teil der Herrschaft Badingen und Himmelpfort als Erblehen vergeben 1721 fiel die Herrschaft als erledigtes Lehen an den Kurfursten von Brandenburg zuruck und wurde fortan als landesherrliches Amt Badingen verwaltet 1821 wurde das Amt Badingen mit dem landesherrlichen Amt Zehdenick vereinigt und 1872 im Zuge der neuen preussischen Kreisordnung aufgelost Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Erstausstattung 1 3 Erste Schenkungen vor dem Bau des Klosters 1 4 Schenkungen nach der Etablierung des Konvents 1 5 Der Besitz in Krumbeck 1 6 Die Stadt Furstenberg und das Kloster Himmelpfort 1 7 Die Stadt Lychen und das Kloster Himmelpfort 1 8 Weitere Streitigkeiten 1 9 Altarstiftung des Mecklenburger Herzogs Johann in der Klosterkirche und der Besitz in Podewall 1 10 Besitzungen in Mecklenburg Warbende Flatow und Cammin 1 11 Kloster Himmelpfort kommt wieder zu Brandenburg 1 12 Letzte Erwerbungen und Niedergang 1 13 Sakularisation des Klosters und Adelsherrschaft 1 14 Im Besitz des Konigs von Preussen 2 Klosterdorfer 3 Baugeschichte 3 1 Klosterkirche 3 2 Brauhaus 3 3 Klostermauer 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Das Kloster wurde vom askanischen Markgrafen Albrecht III 4 Dezember 1300 einem Urenkel von Albrecht dem Baren dem Grunder der Mark Brandenburg im Jahr 1299 gestiftet 1 Coeli porta die Pforte des Himmels war das letzte Kloster das von den Askaniern ins Leben gerufen wurde und das dritte Tochterkloster Filiation des Klosters Lehnin Albrecht III war zunachst Mitregent seines Cousins Otto IV ab 1284 verliess er die gemeinsame Regierung und zog sich in seinen Teil der Mark Brandenburg zuruck das Land Stargard und das Land Lychen Die ursprungliche Intention Albrechts III war sicher die Errichtung eines Hausklosters als Grablege fur seine Familie in seinem Landesteil Nach dem Tod seiner beiden Sohne war diese Grundlage zwar hinfallig geworden jedoch verfolgte er dieses Ziel weiter auch unter dem Eindruck des Todes seines Bruders im Jahr 1298 In der Literatur wird diese Klostergrundung haufig als eine Art Grenzsicherung oder Grenzschutz gegenuber Mecklenburg dargestellt Bezogen auf seinen Herrschaftsbereich lagen Ort und Gebiet des neuen Klosters jedoch am sudlichen Rand seines Herrschaftsgebietes Ein weiterer Grund fur die Ortswahl des neuen Klosters mag sicher der fast schon legendare kolonisatorische Ruf der Zisterzienser gewesen sein Das Land Lychen war zum grossen Teil dicht bewaldet die Heide nordlich Lychen und dunn besiedelt Albrecht III mag sich durch die Ansiedlung eines Zisterzienserklosters eine bessere Erschliessung des Landes Lychen erhofft haben Das Land Stargard hatte mit dem schon vor 1283 gegrundeten Kloster Wanzka schon quasi sein eigenes Hauskloster Erstausstattung Bearbeiten Die Erstausstattung des Klosters Himmelpfort durch den Markgrafen Albrecht III war z B im Vergleich zur Erstausstattung des Klosters Lehnin mit sechs Dorfern 100 weiteren Hufen Landes zehn Muhlen mehreren Jahreshebungen und der erheblichen Zahl von 39 namentlich genannten Seen sowie grossen Wald und Heidegebieten sehr grosszugig Noch vor dem Bau der nicht vor 1308 begonnen worden sein kann kamen weitere Kaufe hinzu die die materielle und wirtschaftliche Basis des zu errichtenden Klosters weiter verbesserten Vermutlich war ursprunglich eine andere Lokalitat als Standort fur das Kloster vorgesehen denn das Dorf Stolp in dessen Nahe oder auf dessen Gemarkung das Kloster Himmelpfort tatsachlich errichtet wurde wurde vom Kloster Lehnin als Mutterkloster fur das Kloster Himmelpfort erst 1307 erworben Erst danach kann auch der Bau des Klosters erfolgt sein Ausserdem fungieren 1308 beim Kauf der vier Dorfer Bredereiche Rudow Stolp und Tangersdorf noch der Abt und Konvent von Lehnin im Namen des zu errichtenden Kloster Himmelpfort als Kaufer Erst 1309 werden erstmals Abt und Konvent von Himmelpfort genannt das heisst zu dieser Zeit war bereits ein Teil der Monche von Lehnin nach Himmelpfort ubergesiedelt Dem Kloster Himmelpfort gelangen im weiteren Verlauf der Geschichte nicht die grosse Zahl an Erwerbungen wie dies Kloster Lehnin in seiner etwas uber 350 jahrigen Geschichte erreichte Auch fielen eine ganze Reihe von Klosterdorfern in der Mitte des 14 Jahrhunderts wust und dem Kloster gelang es meist nicht sie wieder zu besiedeln So bewaldete sich ein grosser Teil des Klosterlandes wieder unter anderem in der Himmelpforter Heide und die neu entstandenen Heiden und Walder warfen sicher nicht mehr die Ertrage ab wie dies die Dorfer vor der Wustung taten Nach der Stiftungsurkunde 1 gehorten zur Erstausstattung im Land Lychen in terra nostra Lychen sechs Dorfer das Dorf Kastaven mit samtlicher Zugehorde Carstauel cum suis pertinentiis das Dorf Altthymen Magnam Thymen das Dorf Neuthymen Paruam Thymen oder ein wust gefallenes Dorf nordostlich Altthymen ein Wald namens Stolpenbruck siluam que Stolpenbruk dicitur vermutlich das Gebiet zwischen Stolpsee Sidowsee und Haussee westlich der Woblitz eine Heide und ein Wald die sich vom Kastavensee bis zur Stadt Furstenberg Havel erstreckten mericam et siluam que protenditur a metis campi Carstauel usque Furstenbergk vermutlich das Gebiet das sich nordlich der Havel und ostlich der Stadt Furstenberg bis etwa Sidowsee und Kastavensee im Norden bis zur Feldmark Neuthymen und im Westen bis zur Feldmark des Dorfes Garlin erstreckte das Dorf Garlin uillam Garlin cum merica et distinctionibus suis im 14 Jahrhundert wust gefallen heute Forst Sprenkelheide der Stadt Furstenberg Havel das Dorf Linow uillam Lyniczere cum suis pertinentiis im 14 Jahrhundert wust gefallen am Linowsee das Dorf Brusenwalde uillam Brusenwalde cum suis pertinentiis im 14 Jahrhundert wust gefallen spater wieder besiedelt 100 Hufen in den Dorfern Neddemin Warbende und Flatow im Lande Stargard centum mansos in terra nostra Stargardensi quos filio nostro charissimo domino Henrico Magnopolensi in uillis uidelicet Nedemin Werben Wlotouu commisimus demonstrandos Weiter verzeichnet die Stiftungsurkunde insgesamt 39 namentlich genannte Seen in und auf denen das Kloster die ausschliesslichen Nutzungsrechte hatte mit nur wenigen Ausnahmen Sie konnen nicht mehr alle identifiziert werden oder die Zuordnung der Nennungen zu heutigen Seen ist umstritten Weiter gehorten zur Stiftung auch alle nicht namentlich genannten Gewasser im Land Lychen Platkowsee stagnum Platekouu Zenssee stagnum Santis Oberpfuhl stagnum Vlake Zuzen Stadtsee stagnum Tiepe Zuzen Lehstsee stagnum Lest Wurllsee stagnum Tiepe Worll Nesselpfuhl stagnum Vlake Worll Grosser Lychensee stagnum Grote Lychen Kleiner Lychensee stagnum Lutke Lychen Mellensee stagnum Grote Melne Kleiner Mellensee stagnum Lutke Melne verlandet in sudlicher Fortsetzung des Grossen Mellensees befindet sich noch ein Tumpel Woblitz stagnum Wublitz entweder ist hier die Bezeichnung stagnum falsch und ist die Woblitz Fluss von Lychen in die Havel gemeint oder nach anderen Autoren der Haussee Piansee stagnum Pyan Haussee stagnum Blokenthien nach Brandenburgischem Klosterbuch Moderfitzsee stagnum Westwitz Sidowsee stagnum Sidouu Stolpsee stagnum Stolp stagnum Morseken Moorseechen Moddersee oder verlandet stagnum Sicheluuist verlandet oder trockengelegt zwischen Furstenberg Havel und Stolpsee vgl den dortigen Siggelwiesenbach der Abschnitt der Havel zwischen Schwedtsee und Stolpsee heisst auch Siggelhavel 2 Schwettsee stagnum Zwett Baalensee stagnum Balam Roblinsee stagnum Robelin Thymensee stagnum Thymen apud uillam Garlin stagnum Klysteuuitz unbekannt vielleicht Paulsee oder Mowensee nordlich Furstenberg Havel Grosser Schwaberowsee stagnum Grote Zwagerou Schulzensee stagnum inter Thymen et Zwagerow Dabelowsee stagnum Dobelouu Bruckenthiensee stagnum Brenghentin Grosser Kollnsee stagnum Grote Kelle Kleiner Kollnsee stagnum Lutke Kelle Grosser Kastavensee stagnum Grote Karstauell Kleiner Kastavensee stagnum Lutke Karstauel Krummensee stagnum Crummese Linowsee stagnum Lynyczere Grosser Kronsee stagnum Grote Crun Kleiner Kronsee stagnum Lutke Crun Stiepensee stagnum Stipense Rednitzsee stagnum Rekenitz stagnum situatum in campo Lybbewe unbekannt eventuell Schulzensee nordlich von Lychen Insgesamt werden in der Stiftungsurkunde neun oder zehn oder mehr Muhlen genannt die dem Kloster geschenkt worden oder von denen das neue Kloster Abgaben bekam die Muhle bei Neubrandenburg mit vier Radern die Muhle bei Nedemin die Muhle n bei Brusenwalde item molendina apud uilla Brusenuualde molendina im Plural daher sehr wahrscheinlich zwei oder mehr Muhlen die Muhle bei Parva Thymen die halbe Muhle bei Stolp die Muhle in Lychen und die Muhle vor der Stadt Lychen die Muhle bei Kustrin heute Kustriner Muhle westlich von Kustrinchen am Kustriner Bach von der Muhle in Furstenberg Zins uber 30 Schilling Neubrandenburgische PfennigAusserdem sollten samtliche Muhlen die in Zukunft an einem der vergabten Gewasser errichtet werden dem Kloster Himmelpfort gehoren Weitere Abgaben die an das Kloster Himmelpfort jahrlich entrichtet werden mussten waren 20 Schilling von der Stadt Lychen die der Advokat Henricus Crouvel einzuziehen hatte 3 Schilling Zins fur eine Tongrube am Tiefen Wurll Wurlsee 2 Schilling fur eine Insel oder Werder beim Lehstsee 15 Schilling Zins von funf Hufen in LychenNoch im Dezember 1299 genehmigte Bischof Volrad von Brandenburg die Schenkung 3 denn das neue Kloster lag in seinem Bistum und benotigte seine Zustimmung 1300 bestatigte Albrecht III die Stiftung in verkurzter Form in einer weiteren Urkunde ausgestellt in Soldin und befreite das Kloster von allen weltlichen Lasten 4 Mit Markgraf Hermann gab noch im selben Jahr seine Zustimmung zur Stiftung 4 Kurz darauf verstarb Albrecht III Ende November Anfang Dezember 1300 Erbe der Gebiete in der Mark Brandenburg war sein Neffe Hermann aus der ottonischen Linie der Askanier Die beiden Sohne des Albrecht waren bereits vor der Klosterstiftung verstorben Die Tochter Beatrix war seit 1292 mit dem mecklenburgischen Fursten Heinrich II genannt der Lowe nicht zu verwechseln mit dem sachsischen Herrscher Heinrich dem Lowen verheiratet Sie hatte das Land Stargard wahrscheinlich als Wittum erhalten Vermutlich existierte auch noch ein Kaufvertrag zwischen Albrecht und Heinrich uber das Land Stargard und auch das Land Lychen denn beide Gebiete sind spater lehnsweise in seinem Besitz In einer spateren Urkunde wurde festgestellt dass Heinrich II den Kaufpreis von 3000 Mark Silber noch nicht bezahlt hatte Hermann wollte diesen Kauf und die erneute Belehnung des Heinrich zunachst nicht akzeptieren lenkte jedoch 1304 mit dem Vertrag von Vietmannsdorf auch Wittmannsdorfer Vertrag genannt ein und belehnte Heinrich erneut mit dem Land Stargard Nach dem Inhalt dieses Vertrages war mit dem Land Stargard auch das Land Lychen und damit auch das Gebiet des zukunftigen Klosters Himmelpfort mit inbegriffen Der deutsche Konig Albrecht I bestatigte 1301 die Schenkungen des brandenburgischen Markgrafen 5 Die Bestatigung des Klosters durch den Papst liess dagegen lange auf sich warten Erst Papst Benedikt XII bestatigte die Stiftung 1336 6 Erste Schenkungen vor dem Bau des Klosters Bearbeiten Heinrich II 1304 schenkte dem Kloster den Hof zu Thymen mit allen Rechten und Zubehor Er befreite den neuen Besitz des Klosters von allen landesherrlichen Belastungen 7 1305 bestatigte Heinrich II die Schenkung und die Stiftung Albrechts und vereignete dem Kloster Himmelpfort die bereits von Albrecht dem III zugesagten 100 Hufen Landes im Lande Stargard Darunter ist das Dorf Neddemin mit Zubehor und der Muhle am Fluss Tollense aquam Tholosa sowie die Fischereirechte in der Tollense bis zur Stadt Altentreptow Trebethouue Weiter schenkte er dem Kloster das Dorf Warbende Werben mit allem Zubehor und die Abgaben von einem Hof mit 10 Hufen im Dorf Flatow den Wilhelm Soneken der Altere Ritter vom Schenkenden zu Lehen hatte 8 Redekin von Redern verkaufte 1307 die Dorfer Bredereiche Rudow Regow Stolp und Tangersdorf fur 900 Mark Silber nongentis marcis argenti Brandenburgensis und verkauften die Markgrafen Waldemar und Otto IV der mit dem Pfeil ihre Rechte als Lehnsherrn des v Redern in den genannten Dorfern fur 300 Mark Silber trecentis marcis argenti Brandenburgensis an Abt und Konvent des Klosters Lehnin zum Bau des Klosters Himmelpfort Ausserdem verkauften sie noch Rechte auf 5 Wispel Roggen aus der Muhle zwischen Bredereiche und Redelendorph Regelsdorf heute der westlich der Havel gelegene Teil der Gemarkung Bredereiche sowie die Halfte der Muhle zu Stolp und einen halben Wispel Roggen aus der Muhle zu Scherpingsdorp eingegangene Muhle wahrscheinlich am Fliess zwischen Grossem Baberowsee und Kustrinsee gelegen Die Scherpingsmuhle war ausserdem Zollstation das heisst war die Sudgrenze des Landes Lychen Weiter verkauften sie dem Kloster den stagnum Crampiz wahrscheinlich Grosser Kramssee und sechs kleinere Seen ohne Namen in der Umgebung des Grossen Kramssee 9 1337 inkorporierte der Brandenburger Bischof Ludwig die Pfarrei Bredereiche in das Kloster Himmelpfort 10 Schenkungen nach der Etablierung des Konvents Bearbeiten Im Jahre 1309 verkaufte Markgraf Waldemar auch als Vormund von Johann V die Muhle zwischen Bredereiche und Regelsdorf an der das Kloster bereits einen Zins besass mit allen Rechten um 30 Mark Silber Brandenburgischen Gewichts an das Kloster Himmelpfort und befreite sie von allen herrschaftlichen Belastungen Fur die Bauern von Zootzen Regelsdorf Qualzow und Blumenow bestand Mahlzwang in dieser Muhle 11 Im selben Jahr verkaufte Heinrich II dem Kloster das Dorf Rutenberg und ein Talent aus der Himmelreichsmuhle Lage nicht bekannt um 100 Mark Silber Brandenburgischen Gewichts 12 1317 schenkte der brandenburgische Markgraf Waldemar dem Kloster die Dorfer Regelsdorf und Zootzen den Kalkofen sowie 4 Hufen Land im Dorf Storkow heute ein Ortsteil der Stadt Templin 13 Ausserdem befreite er das Kloster von den Zollen auf Salz und Muhlsteinen 14 1318 uberschrieb Markgraf Waldemar dem Kloster das Dorf Sommerfeld als Ausgleich fur die im letzten Krieg gegen Heinrich II in den Klosterdorfern erlittenen Schaden 15 1335 verkaufte der brandenburgische Markgraf Ludwig dem Kloster Himmelpfort fur 110 Mark Brandenburgisches Silber das Dorf Storkow mit der Bede die Wiesen im Sumpf graminibus in palude genannt die Lowenbrucke Louuenbruck und den Krempsee stagnum Krempi zwischen Storkow und Bassdorf 16 1330 verkaufte Dietrich von Kerkow dem Kloster den Platkowsee fur 17 Pfund Brandenburgische Pfennig und 22 Mark Brandenburgischen Silbers 17 Sein Lehnsherr Markgraf Ludwig gab seine Zustimmung dazu 18 Otto und Henning Kratz und Otto von Ellingen bezeugten 1336 dass Mathilde die Schwester ihrer Mutter und Witwe des Ritters Ludolf von Nauen und ihre beiden Sohne Ludolf und Niklas dem Kloster Himmelpfort das Obergericht des Dorfes Storkow und die Halfte des dortigen Fliess um 17 Mark Silbers verkauft haben 19 1342 ubertrug Ludwig Schenk von Neindorf Bischof von Brandenburg die Erhebung des Bischofszehnten in den Dorfern Storkow Rudow Tangersdorf Regelsdorf Zootzen Sommerfeld Brusenwalde Rutenberg Linow Karstaven Kleinthymen und Garlin an das Kloster Stolp und Alt Thymen waren zu Klosterhofen umgewandelt worden 20 1381 war die Halfte des Ortes Regelsdorf vermutlich wiederkaufsweise an Ulrich von Dewitz und Henning Nienkerken verkauft worden 21 Der Besitz in Krumbeck Bearbeiten Anno 1313 schenkte Albert von Heidebracke seinen Hof mit 17 Hufen im Dorf Krumbeck heute ein Ortsteil der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft und einer Halfte des Dorfes Krumbeck dem Kloster Himmelpfort 1319 ubertrug Albert auch die andere Halfte des Dorfes Krumbeck mit dem Ober und Untergericht mit dem Patronat dem Schulzengericht den Diensten von funf Hufen sowie einen kleinen See in der Nahe und zwei Inseln Als Lehnsherr des Albert erteilte Heinrich II dazu seine Zustimmung 22 23 1317 bestatigte der brandenburgische Markgraf Waldemar diese Schenkung Dabei ist zu berucksichtigen dass er zu diesem Zeitpunkt praktisch schon keinen Zugriff mehr auf die Lander Stargard und Lychen mehr hatte Vermutlich wollten die Monche von Himmelpfort einfach auf Nummer sicher gehen und auch fur den Fall eines erneuten Besitzwechsels urkundlich abgesichert zu sein Er ubertrug die Dorfer Krumbeck und Rutenberg an das Kloster Ausserdem bestatigte er den Besitz der Gensemuhle nach dem Besitzer Conradi cum Auca genannt sowie die Abgabe von 6 Wispel Getreide aus der Muhle in Furstenberg Havel 24 Heinrich der Bischof von Havelberg bestatigte 1319 die Ubertragung des Patronats der Kirche in Krumbeck an das Kloster 25 1352 verkaufte Arnold Vizten dem Kloster 35 Schilling Zins aus dem Dorf Krumbeck 26 1403 belehnte das Kloster Himmelpfort den Wedigo Platen mit vier wusten Hufen und vier Tagdiensten im Dorf Krumbeck 27 1456 verkaufte Busso von Dornen dem Kloster das Obergericht im Dorf Krumbeck 28 Die Stadt Furstenberg und das Kloster Himmelpfort Bearbeiten Rat und Burgerschaft der Stadt Furstenberg Havel schlossen 1318 einen Vertrag mit dem Kloster dass sie die dem Kloster gehorige Heide zwischen der Feldmark Garlin und der Havel urbar machen durften Das Kloster erhielt dafur 30 Schilling Brandenburgische Pfennig jahrlichen Zins ausserdem zu Weihnachten ein Talent und zur Fastenzeit 10 Schilling Das Kloster behielt sich aber die Lehenshoheit und das Obergericht vor 29 Im Jahr 1358 verkaufte das Kloster die Feldmark Garlin an den Grafen Otto von Furstenberg jedoch nur lehensweise Von einem Dorf ist nicht mehr die Rede das heisst Garlin war bereits einige Zeit vor 1358 mit grosser Wahrscheinlichkeit wust gefallen 30 Dem Kloster war es anscheinend nicht gelungen das Dorf wieder zu besiedeln Die Stadt Lychen und das Kloster Himmelpfort Bearbeiten Die Schenkung der Muhlen vor und in der Stadt Lychen sowie der Fischerei in den Seen um die Stadt Lychen an das Kloster gab Anlass zu viel Streit zwischen der Stadt Lychen und dem Kloster Himmelpfort den Heinrich II 1315 vergleichen musste 31 1331 schlossen die Stadt Lychen und das Kloster Himmelpfort einen Vertrag uber die Einzelheiten zu den Fischereigerechtigkeiten und den Zinsen der Schreibermuhle und der Kustrinchener Muhle 32 1414 musste Herzog Johann von Mecklenburg wiederum zwischen Stadt Lychen und dem Kloster Himmelpfort vermitteln 33 Das Kloster Himmelpfort verglich sich 1320 wegen verschiedener Streitpunkte mit der Stadt Lychen das Kloster uberliess der Stadt drei Seen Stadtsee Lehstsee und Kleiner Kronsee zu Lehen gegen 1 Pfund Wachs cere 34 1394 wurde das Kloster von Templiner Burgern beraubt Herzog Johann von Mecklenburg Stargard schenkte 1416 dem Kloster Himmelpfort die Walkmuhle auf dem Stadtgraben zu Lychen bei dem Furstenbergischen Tor die bereits sein Vater hatte erbauen lassen Dafur sollte das Kloster das Gedachtnis seiner Vorfahren feiern 35 Weitere Streitigkeiten Bearbeiten Die Mahlendorfer Bauern zerstorten 1330 die dem Kloster gehorige Scherpingsmuhle Der Ortsherr von Mahlendorf Tydeke von Kerkow verpflichtete die Bauern auf ewig den Scherpingsdamm bis zum Scherpingswerder und zur Brusenwalder Muhle zu unterhalten sowie den Brusenwalder Damm bis die Scherpingsmuhle wieder aufgebaut war 36 Ebenfalls im Jahr 1337 verglichen sich der Johanniter Komtur Hermann von Wartberg zu Nemerow und der Johanniter Komtur Heinrich von Wesenberg zu Gardow mit dem Kloster Himmelpfort uber mehrere Seen Grosser Kollnsee Kleiner Kollnsee Kleiner Kastavensee und dem Krummensee und traten sie dem Kloster ab 37 Altarstiftung des Mecklenburger Herzogs Johann in der Klosterkirche und der Besitz in Podewall Bearbeiten Herzog Johann von Mecklenburg Stargard stiftete 1358 einen Altar in der Kirche des Klosters Himmelpfort zum Seelenheil seiner verstorbenen Gemahlin Rixe und seiner Erben Er gab dazu 12 Hufen im Dorf Podewall Pudwall mit allen Abgaben und Rechten 38 1380 verkaufte der Konvent des Klosters Broda an das Kloster Himmelpfort sieben Hufen einen Hof eine Windmuhle und eine Wassermuhle im Dorf Podewall in dem das Kloster schon einigen Besitz hatte um 150 Mark Vinkenauge 39 Besitzungen in Mecklenburg Warbende Flatow und Cammin Bearbeiten Engelke Warburg Ritter und sein Bruder Albrecht Knecht mussten 1370 im Dorf Flatow 2 Hufen Land dem Kloster Himmelpfort verkaufen 40 Herzog Johann von Mecklenburg als Lehensherr der beiden Bruder Warburg gab zu diesen Verkauf seine Zustimmung 40 Die Warburg liehen sich auch mehrmals Geld vom Kloster 41 42 43 44 1419 erfolgte durch Hasso Warburg der Verkauf von 6 Schilling Pacht auf einem Hof in Warbende an das Kloster 45 1424 verkauften Engelke und Albrecht Warburg Vater und Sohn dem Kloster 1 Hufe Land in Warbende um 60 Mark Vinkenauge 46 1430 musste auch Lippolt von Beeren wohnhaft in Roddelin einen Hof mit 2 Hufen und mehrere Pachte im Dorf Warbende an das Kloster verkaufen 47 Nur ein Jahr spater verkauften die Gebruder Lippolt Klaus und Bertram von Beeren 11 Mark und 5 Schilling jahrliche Hebung in Warbende 48 Und im selben Jahr erwarb das Kloster von den Brudern Engelke Hans und Ekkart Warburg alle deren Gerechtigkeiten Pachte Renten und Dienste in den Dorfern Warbende und Flatow 49 1436 verkaufte schliesslich noch Klaus von Beeren wohnhaft in Muhlenbeck mit Consens seiner Bruder an das Kloster zwei Hofe und einen Kossatenhof in Warbende 50 1438 ubereignete Herzog Johann von Mecklenburg als Lehensherr der Warburg das Dorf Flatow an das Kloster 51 Die letzten Rechte und Hofe im Dorf Flatow erwarb das Kloster 1438 von Henning Warburg fur 200 Mark Vinkenauge 52 Heinrich Warburg der Sohn des Achim Warburg verkaufte dem Kloster 1408 einen Hof genannt Meyerkreuet und einen halben See beim Dorf Cammin um 400 Mark Vinkenauge 53 Dazu gaben die Herzoge Johann und Ulrich von Mecklenburg als Lehenherrn des Warborg ihre Zustimmung 54 Kloster Himmelpfort kommt wieder zu Brandenburg Bearbeiten Nachdem Friedrich I brandenburgischer Markgraf geworden war bestatigte er 1421 dem Kloster Himmelpfort alle seine Rechte Dabei gehorte es zu diesem Zeitpunkt noch zu Mecklenburg Dies konnte Ausdruck dafur gewesen sein dass er die verlorenen Lander Stargard und Lychen noch nicht aufgegeben hatte Anlass fur seinen Sohn Friedrich II den Krieg mit Mecklenburg zu beginnen war ein Streit um das Erbe der Herrschaft Werle deren letzter Herrscher Wilhelm 1436 ohne mannlichen Nachkommen gestorben war Zwar konnte Friedrich II letztendlich das Land Stargard nicht zuruckgewinnen aber immerhin behauptete er im Frieden zu Wittstock 1442 die Stadt Lychen und das Gebiet des Klosters Himmelpfort Die Integritat des Landes Lychen war damit dahin denn grossere Teile der nordliche Teil die Lychener Heide des Landes Lychen verblieben ebenfalls bei Mecklenburg Letzte Erwerbungen und Niedergang Bearbeiten Hans Holzendorf verkaufte 1409 dem Kloster eine Pacht von 45 Groschen und 1 Pfennig 8 Pfennig auf 1 Groschen gerechnet von 71 2 Hufen von acht Hofen im Dorf Storkow fur 40 Rheinische Gulden 55 1430 verkaufte Henning Falkenberg dem Kloster 10 Hufen in Brusenwalde fur 80 Mark Vinkenauge 56 1486 verausserte Wedige von Holzdorf dem Kloster eine Pacht von 45 Groschen 1 Pfennig und 71 2 Huhnern von 71 2 Hufen von acht Hofen im Dorf Storkow fur 33 Rheinische Gulden 57 1492 verkaufte Hans Holzendorf dem Kloster eine Pacht von 24 Groschen von einer Beuthenheide fur 10 Rheinische Gulden 58 Und auch Wedige v Holzendorf verkaufte 1493 eine Pacht von 36 Groschen aus zwei Beuthenheiden um 15 Rheinische Gulden 59 Anno 1441 gelang dem Kloster noch die Erwerbung von zwei Drittel der Feldmark des wust gefallenen Dorfes Krams und zwei Dritteln der halben Havel die die Bruder Heinrich Curdt und Vicke die Paschedag fur 120 Mark Berlinische Pfennig verkauften 60 1443 konnte das Kloster auch das restliche Drittel von Krams und der halben Havel von Otto Barsdorf fur 63 Mark Berlinische Pfennig erwerben 61 Markgraf Friedrich II gab als Lehensherr der Paschdag und Barsdorf seine Zustimmung zum Verkauf 62 Im Jahr 1466 kaufte das Kloster von Hans von Dorn wohnhaft in Krumbeck fur 100 Mark oder 25 Rheinische Gulden den vierten Teil des Dorfes Canzow Stadt Woldegk Mecklenburg Vorpommern allerdings auf Wiederkauf In der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts hatte das Kloster und die Klosterdorfer unter schweren Plunderungen zu leiden zunachst noch unter mecklenburgischer Oberhoheit durch markische Ritter und ihre Gefolgsleute Spater unter brandenburgischer Oberhoheit kamen die Plunderer aus Mecklenburg Sakularisation des Klosters und Adelsherrschaft Bearbeiten Das Kloster wurde in zwei Etappen aufgelost Zuerst liess Kurfurst Joachim II von Brandenburg genannt Hector 1536 die Wertgegenstande des Klosters durch Hans von Arnim Boitzenburg Landvogt der Uckermark inventarisieren und sich teilweise ausliefern 1541 wurde das Kloster schliesslich als eines der ersten in der Mark Brandenburg sakularisiert Der Klosterbesitz wurde daraufhin durch den Kurfursten an Hans von Arnim verpfandet und 1549 50 wieder eingelost Jakob Baumann war bis 1549 Monch und Pfortner des Klosters Himmelpfort und wurde anschliessend Abt des Klosters Dargun Ab 1551 verwaltete der Hofmarschall Adam von Trott zunachst als Amtmann die Klosterlandereien Er besass seit 1537 die kleine Herrschaft Badingen 1557 erhielt er die Besitzungen des ehemaligen Klosters als erbliches Lehen Sein Besitz um Badingen und Himmelpfort wurde nun auch Herrschaft Badingen und Himmelpfort genannt 1598 wurde das Bistum Brandenburg sakularisiert und die Herrschaft Badingen wurde auch formal ein landesherrliches Lehen Im Besitz des Konigs von Preussen Bearbeiten Am 4 August 1727 starb Friedrich Wedige von Trott Dadurch erlosch die brandenburgische mannliche Linie derer von Trott zu Solz Konig Friedrich Wilhelm I von Preussen genannt der Soldatenkonig zog daraufhin die Herrschaft Badingen und Himmelpfort als erledigtes Lehen ein und bildete aus ihr das konigliche Amt Badingen In der Folgezeit wurden im Amtsgebiet wust gefallene Dorfer neu besiedelt zum Beispiel Densow Retzow Tangersdorf und Zootzen Vorwerke angelegt zum Beispiel Krams und Kastaven und Kolonien gegrundet zum Beispiel Annenwalde 1815 wurde das Amt Badingen aufgelost und seine Rechte und Pflichten dem Amt Zehdenick ubertragen Letzteres wurde 1872 aufgelost die Amtsaufgaben wurden von den Kreisen ubernommen Klosterdorfer BearbeitenDie folgende Tabelle enthalt jene Dorfer die sich zwischen der Stiftung des Klosters Himmelpfort 1299 und seiner Sakularisation 1541 zeitweise oder durchgehend in dessen Besitz befanden 63 64 Soweit nicht anders angegeben handelt es sich um Vollbesitz Andere Besitzungen des Klosters wie Gewasser einzelne Muhlen oder besondere Rechte sind nicht Teil der Tabelle Name des Dorfes Besitz seit Bemerkungen Heutige GemeindeAltthymen 1299 Furstenberg HavelBredereiche 1307 Furstenberg HavelBrusenwalde 1299 Boitzenburger LandCanzow 1476 vorubergehender Teilbesitz als Pfand WoldegkFlatow 1305 1299 ohne Ortsbestimmung Teilbesitz ab 1438 Vollbesitz Mollenbeck bei Neustrelitz Garlin 1299 Wustung vor 1358 Furstenberg HavelHimmelpfort 1299 nach 1299 als Ort der Konventsgebaude angelegt Furstenberg HavelHof Meygreven 1408 Mollenbeck bei Neustrelitz Kastaven 1299 spater Wustung Furstenberg HavelKrams 1441 Teilbesitz ab 1443 Vollbesitz spater Wustung Templin vermutlich Krumbeck 1313 Teilbesitz ab 1317 Vollbesitz Feldberger SeenlandschaftLinow 1299 Wustung nach 1342 LychenNeddemin 1305 1299 ohne Ortsbestimmung NeddeminNeuthymen 1299 Furstenberg HavelPodewall 1358 Teilbesitz TrollenhagenRegelsdorf 1317 Vollbesitz ab 1381 Teilbesitz Furstenberg HavelRudow 1307 Wustung nach 1342 Lychen Furstenberg HavelRutenberg 1309 Teilbesitz ab 1317 Vollbesitz LychenSommerfeld 1317 Urkundenabschrift nennt falschlicherweise 1318 KremmenStolp 1307 Wustung vor 1342 Furstenberg HavelStorkow 1335 TemplinTangersdorf 1307 Wustung nach 1342 LychenWarbende 1305 1299 ohne Ortsbestimmung Teilbesitz spater vermutlich Vollbesitz Mollenbeck bei Neustrelitz Zootzen 1317 Furstenberg HavelBaugeschichte BearbeitenKlosterkirche Bearbeiten nbsp Die Ruine der Klosterkirche von Nordosten mit der Pfarrkirche im Ostteil 1858 nbsp Die Ruine der Klosterkirche von Sudwesten mit der Pfarrkirche im Ostteil 2007 Die Klosterkirche Himmelpfort war die letzte Basilika die in der Mark Brandenburg errichtet wurde Plangrundlage war die Backsteingotik des Mutterklosters Lehnin die mit Einschrankungen ubernommen wurde Die Himmelpforter Klosterkirche ist im Vergleich zu Paradies und Chorin den alteren Tochterklostern Lehnins ein altertumelnder karger und teilweise primitiver Kirchenbau Die Entwicklung der markischen Baukunst im halben Jahrhundert vor der Errichtung des Klosters Himmelpfort scheint negiert worden zu sein 65 Himmelpfort ist das seltene Beispiel eines vollkommenen Archaismus in der deutschen Architektur im Backsteingebiet durfte es einzigartig sein Himmelpfort ist ein Bau der in einer lebensabgewandten Zeit entstanden zu sein scheint Man glaubt zu spuren welche Vorstellungen seine Erbauer beherrschten Sie mochten allein am Vergangenen Halt gesucht haben Schmoll Kloster Chorin und die Askanische Architektur 1961 S 230 Zur Baugeschichte des Klosters Himmelpfort liegen nur wenige Quellen vor Bei der Stiftung des Klosters 1299 durch Markgraf Albrecht III scheint der genaue Ort fur die Errichtung der Konventsgebaude noch nicht festgestanden zu haben Als Albrecht im Folgejahr starb musste er vorlaufig im Kloster Lehnin beigesetzt werden da Himmelpfort als seine von ihm bestimmte Grablege noch nicht erbaut worden war Um 1307 war der Bau des Klosters wahrscheinlich in der Ausfuhrung Im Jahr 1309 tritt erstmals der Abt von Himmelpfort selbststandig in Urkunden auf Damit scheint die Einrichtung des Klosters abgeschlossen gewesen zu sein Um 1317 gab es vermutlich weitere Bautatigkeiten da dem Kloster ein Kalkofen ubereignet wurde 66 Die kreuzformige Klosterkirche wurde in zwei Phasen errichtet Das Langhaus das Querschiff die Sakristei und zwei mutmassliche Kapellenanbauten gehoren der altesten Bauphase kurz nach 1300 an Vermutlich wurde der so entstandene Bau im Osten durch eine Apsis einen provisorischen Chor oder eine provisorische Kapelle abgeschlossen Mitte des 14 Jahrhunderts wurde dort auf alteren Fundamenten ein funfseitiger Chor errichtet Die Stiftung eines Altars 1358 wahrscheinlich der Hauptaltar der Kirche bildete vermutlich den Abschluss dieser zweiten Bauphase 67 Die Klosterkirche Himmelpfort konnte durch die Bauhutte des Klosters Chorin errichtet worden sein Das Langhaus bestand vermutlich aus einem flach gedeckten Mittelschiff und zwei gewolbten Seitenschiffen An das Querschiff grenzten im Osten zwei mutmassliche Kapellenanbauten nordlich und sudlich des Chores Im Suden schloss das Querschiff mit der Aussenmauer des Seitenschiffs ab Daran folgte wahrscheinlich die Sakristei die Bestandteil des Kirchenbaus war und vermutlich den Ubergang zu den sich sudlich anschliessenden Klausurgebauden bildete Lage und Form der Sakristei sind fur spate markische Zisterzienserbauten wie Himmelpfort untypisch und scheinen eine Ruckbesinnung auf fruhere Bauformen zu sein 68 Von der Klosterkirche erhalten ist im Westteil als Ruine das Mittelschiff aus zwei Langmauern mit je vier rundbogigen Arkaden und der Westwand mit drei schmalen Fenstern ohne die oberen Abschlusse Es zeigt auffallend archaische Formen Der Boden lag Grabungen aus dem Jahr 1938 zufolge ursprunglich fast 1 m tiefer der Bau muss daher bedeutend wuchtiger gewirkt haben Im Ostteil sind in veranderter Form und vom Westteil durch eine Mauer abgetrennt die Vierung und der Chor erhalten in die 1663 69 die evangelische Pfarrkirche eingebaut wurde Auf dem Fundament des sudlichen mutmasslichen Kapellenanbaus war vermutlich im 17 Jahrhundert ein Glockenturm errichtet worden der Anfang des 19 Jahrhunderts einsturzte 70 1858 war die Ruine des Westteils der ehemaligen Klosterkirche noch mit Stroh gedeckt und wurde als Scheune genutzt die Arkaden waren zugemauert oder mit Toren verschlossen 71 Brauhaus Bearbeiten nbsp Das Brauhaus von Norden 1858 nbsp Nordwestgiebel der Ruine des Brauhauses 2012 Das sogenannte Brauhaus Lage 53 177342 13 229108 ist ein Bau des spateren 14 Jahrhunderts mit einem einfachen gut gegliederten Blendengiebel 72 Als Baumaterial wurde wie bei der Klosterkirche roter Backstein verwendet Es ist das einzige zumindest teilweise erhaltene Wirtschaftsgebaude des Klosters Seine genaue ursprungliche Bestimmung ist unbekannt 73 1858 wurde das Gebaude als Kornspeicher genutzt 74 Spater diente es als Wohnhaus 69 1945 sturzte der Giebel auf der Sudostseite ein als in den letzten Kriegstagen die benachbarte Brucke uber den zur Schleuse Himmelpfort fuhrenden Schleusengraben gesprengt wurde 75 2010 wurde das Brauhaus durch einen durch Brandstiftung verursachten Brand bis auf die Umfassungsmauern zerstort 76 Im Jahre 2016 begann die Wiederherstellung des Daches zunachst mit der Sicherung des kunstgeschichtlich bedeutenden Giebels 77 Klostermauer Bearbeiten Ein Restteil der westlichen ehemaligen Umfassungsmauer des Klostergelandes Lage 53 178257 13 227573 ist erhalten In seiner Lange ist dieser Teil mindestens seit dem Anfang des 19 Jahrhunderts unverandert Der uberwiegende Teil der Umfassungsmauer muss daher bereits fruher abgetragen worden sein 78 Die Mauerreste sind aus Granitgestein Zwei Pfeiler aus Backstein begrenzen einen Durchlass 79 Literatur BearbeitenWissenschaftliche Werke Clemens Bergstedt Kirchliche Siedlung der 13 Jahrhunderts im brandenburgisch mecklenburgischen Grenzgebiet Studien zur Geschichte Kunst und Kultur der Zisterzienser Band 15 Lukas Verlag Berlin 2002 ISBN 3 931836 63 0 zugl Dissertation Humboldt Universitat Berlin 2001 Ernst Daniel Martin Kirchner Das Cisterzienser Monchskloster Himmelpforte In Verein fur die Geschichte der Mark Brandenburg Hrsg Markische Forschungen Band 6 Ernst amp Korn Berlin 1858 S 1 102 Volltext in der Digitalen Bibliothek des Munchener Digitalisierungszentrums Marion Lange Das Zisterzienserkloster Himmelpfort Eine Spatgrundung im Randgebiet der Mark Brandenburg Ausstattung und Wirtschaftsentwicklung In Winfried Schich Hrsg Zisterziensische Klosterwirtschaft zwischen Ostsee und Erzgebirge Studien zur Geschichte Kunst und Kultur der Zisterzienser Band 19 Lukas Verlag Berlin 2004 ISBN 3 936872 08 2 S 179 300 Josef Adolf Schmoll genannt Eisenwerth Das Kloster Chorin und die Askanische Architektur in der Mark Brandenburg 1260 1320 Veroffentlichungen der Berliner Historischen Kommission beim Friedrich Meinecke Institut der Freien Universitat Berlin Band 2 De Gruyter Berlin 1961 DNB 454416296 Teil 3 Kapitel 3 Das Ende der Askanischen Architektur Lehnins letztes Tochterkloster Himmelpfort im Lande Lychen S 216 232 Gedruckte Quellen Adolph Friedrich Johann Riedel Hrsg Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellenschriften fur die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten Des ersten Haupttheiles oder der Urkunden Sammlung fur die Orts und spezielle Landesgeschichte dreizehnter Band Reimer Berlin 1857 Volltext in der Google Buchsuche in diesem Artikel abgekurzt als CDB A XIII mit entsprechender Urkundennummer Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Himmelpfort Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Kloster Himmelpfort im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b CDB A XIII Nr 1 S 10 Reinhard E Fischer Mitautoren Elzbieta Foster Klaus Muller Gerhard Schlimpert Sophie Wauer Cornelia Willich Brandenburgisches Namenbuch Teil 10 Die Gewassernamen Brandenburgs Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1996 ISBN 3 7400 1001 0 S 264 CDB A XIII Nr 2 S 10 11 a b CDB A XIII Nr 3 S 11 12 CDB A XIII Nr 5 S 12 13 CDB A XIII Nr 28 S 29 CDB A XIII Nr 7 S 14 Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Haupttheil 1 Band XIII Berlin 1857 S 14 16 Digitalisat Nr 8 CDB A XIII Nr 9 und 11 S 16 17 CDB A XIII Nr 30 S 30 CDB A XIII Nr 12 S 20 21 CDB A XIII Nr 13 S 20 21 CDB A XIII Nr 10 S 19 20 CDB A XIII Nr 14 S 21 CDB A XIII Nr 15 S 21 22 CDB A XIII Nr 20 S 24 25 CDB A XIII Nr 17 S 22 23 CDB A XIII Nr 18 S 23 24 CDB A XIII Nr 29 S 29 30 CDB A XIII Nr 32 S 31 32 CDB A XIII Nr 37 u 38 S 36 37 CDB A XIII Nr 42 S 40 41 CDB A XIII Nr 44 S 41 CDB A XIII Nr 43 S 41 CDB A XIII Nr 45 S 43 CDB A XIII Nr 48 S 44 45 CDB A XIII Nr 49 S 45 CDB A XIII Nr 50 S 45 46 CDB A XIII Nr 40 S 38 CDB A XIII Nr 34 S 34 CDB A XIII Nr 70 S 63 CDB A XIII Nr 73 S 65 67 CDB A XIII Nr 75 S 68 CDB A XIII Nr 71 S 64 CDB A XIII Nr 76 S 69 CDB A XIII Nr 16 S 22 CDB A XIII Nr 31 S 30 31 CDB A XIII Nr 33 S 32 33 CDB A XIII Nr 36 S 35 36 a b CDB A XIII Nr 35 S 34 35 CDB A XIII Nr 51 S 46 47 CDB A XIII Nr 52 S 47 48 CDB A XIII Nr 55 S 51 CDB A XIII Nr 56 S 51 52 CDB A XIII Nr 60 S 55 CDB A XIII Nr 61 S 55 56 CDB A XIII Nr 62 S 56 57 CDB A XIII Nr 63 S 57 CDB A XIII Nr 64 S 58 CDB A XIII Nr 66 S 59 60 CDB A XIII Nr 67 S 60 61 CDB A XIII Nr 68 S 61 62 CDB A XIII Nr 84 S 76 CDB A XIII Nr 86 S 78 CDB A XIII Nr 85 S 77 CDB A XIII Nr 90 S 80 81 CDB A XIII Nr 102 S 91 92 CDB A XIII Nr 103 S 92 93 CDB A XIII Nr 104 S 93 94 CDB A XIII Nr 92 S 82 83 CDB A XIII Nr 94 S 84 CDB A XIII Nr 93 S 83 Kirchner Cisterzienser Monchskloster Himmelpforte 1858 S 4 28 Lange Zisterzienserkloster Himmelpfort 2004 S 183 219 Schmoll Kloster Chorin und die Askanische Architektur 1961 S 231 232 Schmoll Kloster Chorin und die Askanische Architektur 1961 S 217 218 Schmoll Kloster Chorin und die Askanische Architektur 1961 S 229 230 Schmoll Kloster Chorin und die Askanische Architektur 1961 S 219 228 a b Geographisches Institut der Akademie der Wissenschaften der DDR Hrsg Das Rheinsberg Furstenberger Seengebiet Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Zechlin Rheinsberg Furstenberg und Himmelpfort Werte unserer Heimat Band 25 Akademie Verlag Berlin 1974 DNB 750097159 S 196 197 Schmoll Kloster Chorin und die Askanische Architektur 1961 S 219 228 Kirchner Cisterzienser Monchskloster Himmelpforte 1858 S 99 Schmoll Kloster Chorin und die Askanische Architektur 1961 S 219 Lange Zisterzienserkloster Himmelpfort 2004 S 228 229 Kirchner Cisterzienser Monchskloster Himmelpforte 1858 S 101 Lange Zisterzienserkloster Himmelpfort 2004 S 228 Klostergebaude durch Brand zerstort Ulrich Thiessen Zisterzienserbau in letzter Minute gerettet Markische Oderzeitung 5 Januar 2017 Lange Zisterzienserkloster Himmelpfort 2004 S 229 Kirchner Cisterzienser Monchskloster Himmelpforte 1858 S 101 Normdaten Korperschaft GND 4803832 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Himmelpfort amp oldid 237884735