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Der Vertrag von Vietmannsdorf auch Wittmannsdorfer Vertrag 1 genannt wurde zwischen dem Mecklenburger Fursten Heinrich II und den askanischen Markgrafen von Brandenburg am 15 Januar 1304 im heutigen Vietmannsdorf geschlossen Der Vertrag sicherte Heinrich II das Land Stargard als Lehen und dem Land selbst zehn Jahre lang den Frieden Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Vertragsinhalt 3 Fortgang 4 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Karte von Mecklenburg um 13001292 heiratete Heinrich II auch der Lowe genannt Beatrix von Brandenburg Die Tochter des Brandenburger Markgrafen Albrecht III brachte das Land Stargard als Wittum mit in die Ehe Nach dem Tod seiner Sohne Otto und Johann 1298 oder 1299 verkaufte Albrecht III seinem Schwiegersohn das Land als Lehen Dieser blieb jedoch den Kaufpreis schuldig Als Albrecht III 1300 starb erbte dessen Neffe Hermann aus der ottonischen Linie der askanischen Markgrafen von Brandenburg das Land Stargard Heinrich II wurde von ihm jedoch zunachst nicht als Lehnsmann akzeptiert Da er aber den kriegserfahrenen Mecklenburger als Mitstreiter fur ein Bundnis mit dem bohmischen Konig Wenzel II zur Durchsetzung gemeinsamer Interessen gegen den romisch deutschen Konig Albrecht I gewinnen wollte lenkte er ein und schloss mit Heinrich II den Wittmannsdorfer Vertrag 2 1 3 Vertragsinhalt BearbeitenIm Vertrag wurde erstmals beurkundet und verburgt dass Heinrich II den Kaufpreis fur das Land Stargard in Hohe von 3 000 Mark Silber schuldig geblieben war Nun uberliess ihm Hermann das Land fur 5000 Mark brandenburgischen Silbers und brandenburgischen Gewichts 4 als Lehensgut und seiner Gattin Beatrix als Leibgedinge Sollten den Ehegatten Erben geboren werden wurde das Land Stargard als erbliches Lehen weiter an diese vergeben werden anderenfalls an den Markgrafen und dessen Kinder zuruckfallen Aus dem Vertrag waren ausgenommen die Munzei und das Eisen zu Lychen das sollen wir behalten und unsere Erben auch das dort brandenburgische Pfennige gehen und unsere Munzmeister das Wechselrecht in dem Lande zu Stargard haben daran soll der von Mecklenburg uns nicht dran hindern oder jemand von seinetwegen 4 Die Lychener Munze blieb also in Besitz der Brandenburger Markgrafen der Brandenburgische Pfennig als Wahrung in Umlauf und der Geldwechsel das Vorrecht der markischen Munzmeister 5 Es wurde festgelegt dass der Kaufpreis fur das Lehen in Teilen zu jeweils 1 000 Mark in Templin an den Feiertagen Martini 11 November und Walpurgis 1 Mai auszuzahlen war Fur die Zahlung burgten ausser Heinrich II noch Nikolaus von Werle der Furst Wizlaw III von Rugen die Grafen Nikolaus I und Gunzelin V von Schwerin der Graf von Gutzkow 43 Ritter und 7 Knappen sowie der Rat der Stadte Neubrandenburg Friedland Stargard Lychen und Woldegk Ausserdem wurde im Vertrag bestimmt dass Heinrich II seinen Mannen im Lande Stargard zu Lehen geben kann was er will 1 Die Vertragsurkunde wurde von Hermann und auch von den Markgrafen der johanneischen Linie gesiegelt 4 1 2 Fortgang BearbeitenNoch im selben Jahr brachen Heinrich II und die Brandenburger Markgrafen mit 400 Gefolgsleuten nach Bohmen auf um im Sold Konig Wenzel II gegen den romisch deutschen Konig Albrecht I zu Felde zu ziehen Grundlage war ein gleichzeitig mit dem Wittmannsdorfer Vertrag geschlossenes Bundnis Der Bohmische Feldzug verlief ohne grossere Kampfe und wurde schliesslich abgebrochen Heinrich II verdankte dieser bohmischen Reise 6 seinen Beinamen der Lowe weil er das Feld recht als eyn Lewe 6 vor Albrecht I nicht raumen wollte Fur die Teilnahme am Feldzug erhielt Heinrich vom bohmischen Konig einen Sold von 1000 Schock Prager Groschen Diesen verwendete er um sein Lehen voll abzubezahlen und sich damit das Land Stargard endgultig zu sichern 2 6 Markgraf Hermann starb am 1 Februar 1308 Er hinterliess seinen sechsjahrigen Sohn Johann V fur den als Vormund nun Markgraf Waldemar die Mark Brandenburg regierte Als Beatrix von Brandenburg am 22 September 1314 starb wurde auch das Land Stargard wieder Kriegsschauplatz Die Brandenburger erkannten Heinrich II als Lehnsmann nicht mehr an und beanspruchten das Land fur sich 1315 fiel dann Waldemar im Norddeutschen Markgrafenkrieg 1308 1317 in das Land Stargard ein Heinrich II konnte Waldemar schliesslich in der Schlacht bei Gransee im August 1316 endgultig besiegen und bekam mit dem Templiner Frieden 25 November 1317 die Herrschaft Stargard dauerhaft als brandenburgisches Lehen zugesprochen 7 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Franz Christian Boll Heinrich von Mecklenburg in Besitz des Landes Stargard mit Lychen und Wesenberg Der Vertrag von Wittmannsdorf In Geschichte des Landes Stargard bis zum Jahre 1471 Band 1 Neustrelitz 1846 S 123 129 Digitalisat a b c d Hermann Krabbo Der Ubergang des Landes Stargard von Brandenburg auf Mecklenburg In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 91 1927 S 7 8 Digitalisat Sophia Caroline Kosel Geschichtstrachtiges Treffen an der Landesgrenze Im uckermarkischen Vietmannsdorf versohnen sich Mecklenburger mit ihren brandenburgischen Nachbarn In Nordkurier 9 Juli 2004 a b c Zum Vertrag von 1304 Website Vietmannsdorf Michael Kunzel Zur Geschichte der Munzpragung im Land Stargard bis zum Ende des Furstentums Mecklenburg Strelitz 1918 So schole wi Brandenborghessche Penninghe davore nehmen In Mecklenburg Strelitz Beitrage zur Geschichte einer Region Band 2 Friedland Meckl 2002 ISBN 3 9807532 7 1 S 253 f a b c Franz Christian Boll Bohmischer Feldzug 1304 Heinrich der Lowe Das Landchen Arnsberg In Geschichte des Landes Stargard bis zum Jahre 1471 Band 1 Neustrelitz 1846 S 130 131 Digitalisat EB Gerlinde Kienitz Stargard kam als Lehen zu Mecklenburg In Nordkurier In der Geschichte des Strelitzer Landes geblattert 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertrag von Vietmannsdorf amp oldid 230890499