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vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenPanorama Klosterhugel mit Gutspachterhaus und Nebengebauden Das Kloster Broda war ein Chorherrenstift des Pramonstratenserordens in der Ortslage des fruheren Dorfes Broda am nordwestlichen Ende des Tollensesees Inhaltsverzeichnis 1 Ort 2 Geschichte 3 Zustand heute 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseOrt BearbeitenDie Wurzeln des Dorfes Broda liegen mindestens in der Zeit der slawischen Besiedlung sein Name Broda oder Brot leitet sich aus der Altpolabischen Sprache ab und bedeutet Fahre oder Furt Heute ist Broda ein Ortsteil von Neubrandenburg Stadtgebiet West Geschichte BearbeitenDas Kloster wurde am 18 August 1170 bei der Wiederherstellung des Havelberger Domstifts von Herzog Kasimir von Pommern gestiftet aus Dank fur die Reichtumer und Ehren mit denen die Gnade Gottes ihn vor vielen andern Sterblichen uberhauft habe unter Beistimmung seines Bruders Bugeslav Kasimir stattete das Kloster mit 33 Dorfern aus welche auch Gebiete umfassten auf denen heute die Stadte Neustrelitz Burg Stargard Neubrandenburg und Penzlin liegen Der politisch okonomische Einflussbereich des Klosters umfasste ein beachtliches Gebiet und reichte vom sudostlichen Grenzbereich zwischen Mecklenburg und der Kurmark bis zur Muritz Die Bedingungen fur eine Klostergrundung waren hier auch deshalb gunstig weil eine grosse Handelsstrasse von Hamburg uber Ratzeburg Schwerin Broda Pasewalk nach Stettin fuhrte 1 Hauptaufgabe des Klosters Broda war die Christianisierung der unterworfenen Redarier und gleichzeitig die Grenzsicherung zum benachbarten Mecklenburg Nach neuesten Erkenntnissen geht man jedoch davon aus dass der tatsachliche Baubeginn des Klosters Broda kaum vor 1240 erfolgt sein kann Kasimir der in den Jahren 1178 1180 auf Geheiss von Heinrich dem Lowen Kriegszuge in die Lausitz und das Land Juterbog unternommen hatte fiel im Kampf gegen Otto I von Brandenburg und hinterliess keine Erben Fast das gesamte Gebiet des Klosters kam unter brandenburgische Herrschaft und die Gegend von Penzlin fiel an die Herrschaft Werle 1293 wurde das Kloster dem Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg unterstellt Mitte des 13 Jahrhunderts besass das Kloster nur noch einen Bruchteil seiner einstigen Flache Nur eine Stiftung der Fursten von Werle rettete das Kloster vor volliger Bedeutungslosigkeit nachdem die Besitzungen durch Kriegseinwirkungen lange Zeit wust gelegen hatten So erhielt das Kloster 1271 als Ausgleich fur die 1248 auf dem Grund und Boden des Stiftes gegrundete Stadt Neubrandenburg mehrere Gerechtigkeiten wie das Patronatsrecht uber die stadtische Pfarrkirche 2 und zwei Bachmuhlen deren Namen aber nicht uberliefert sind Viele der fruhen Brodaer Klosterurkunden hielten jedoch kritischen Analysen nicht stand und erwiesen sind als Falschungen bzw Modifikationen aus spaterer Zeit Ein Interessenkonflikt bestand mit Neubrandenburg wegen der Fischerei auf dem Tollensesee Die Streitigkeiten endeten erst 1498 als See und Fischereirecht endgultig in stadtisches Eigentum ubergingen 3 Gleichwohl lieferte die Grenze zwischen der Brodaer Feldmark und der Stadt Neubrandenburg weiterhin vielfachen Anlass fur Streitigkeiten nbsp Erhaltenes mittelalterliches Kellergewolbe des ehemaligen KlostertraktesIm Zuge der Reformation wurde das Kloster 1551 sakularisiert der umfangreiche Grundbesitz ging ins Eigentum der mecklenburgischen Herzoge uber Broda selbst wurde in ein herzogliches Verwaltungsamt umgewandelt das bis an die Schwelle des 19 Jahrhunderts bestand und als Gebietskorperschaft erst durch die Verwaltungsreformen des Herzogs Karl II aufgelost wurde Die Landereien wurden in der Folgezeit als domaniales Pachtgut bewirtschaftet Zustand heute BearbeitenLetzte mittelalterliche Baureste des Klosters wurden im 18 Jahrhundert beseitigt als man im zentralen Bereich des ehemaligen Klostergelandes in Fachwerkbauweise ein neues Amtshaus errichtete das spater zum Gutspachterhaus 4 umgenutzt wurde Erst in den 1970er Jahren wurde das sudwestliche Grabensystems zugeschuttet und planiert Seither gibt es keine oberirdisch sichtbaren Spuren der alten Brodaer Klosteranlage mehr Unter dem inzwischen sanierten Pachterhaus haben sich jedoch mittelalterliche Gewolbekeller des Klosters erhalten die nach Voranmeldung besichtigt werden konnen Grundrissplane oder bildliche Darstellungen des Klosters Broda sind nicht bekannt Dimensionen der Anlage archaologisch bisher kaum erforscht Uberliefert sind jedoch etliche Brodaer Klosterurkunden die heute im Landeshauptarchiv Schwerin verwahrt werden 5 Franz Boll hat davon im 19 Jahrhundert umfangreiche Abschriften angefertigt heute im Regionalmuseum Neubrandenburg Die Brodaer Archivalien zahlen zu den altesten und historisch wertvollsten Dokumenten aus dem sudostlichen Mecklenburg Literatur BearbeitenGeorg Christian Friedrich Lisch Die Stiftung des Klosters Broda und das Land der Rhedarier In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 3 1838 S 1 33 Digitalisat Volltext Georg Christian Friedrich Lisch Das Dom Collegiat Stift zu Broda In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 8 1843 S 223 224 Digitalisat Volltext Harry Schulz Das Pramonstratenserkloster Broda In ders Die geistlichen Stiftungen des Landes Stargard Schriftenreihe des Regionalmuseums Neubrandenburg Heft 24 Neubrandenburg 1993 S 40 62 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Broda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Kloster Broda in der Landesbibliographie MVLiteratur uber Stift Broda im OPAC der Regesta ImperiiEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Wiesener Die Geschichte der christlichen Kirche in Pommern zur Wendenzeit Wiegandt amp Grieben Berlin 1889 S 230 231 Vgl Georg Christian Friedrich Lisch Die St Marien Kirche zu Neu Brandenburg In ders Meklenburg in Bildern 4 Bande Schwerin 1842 1845 Volltext 1 2 Vorlage Toter Link www lexicus de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche 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