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Dieser Artikel behandelt die Geschichte der Stadt Eckernforde von der Urgeschichte bis in die Gegenwart Erster bekannter Stadtplan Eckernfordes von Braun Hogenberg spatestens 1618 veroffentlicht Inhaltsverzeichnis 1 Fruhgeschichte 2 Entstehung der Stadt Eckernforde und der Siedlung Borby 3 15 Jahrhundert 4 16 Jahrhundert 5 17 Jahrhundert 6 18 Jahrhundert 7 19 Jahrhundert 8 20 Jahrhundert 9 Staatliche Zugehorigkeit 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 Einzelnachweise und AnmerkungenFruhgeschichte Bearbeiten nbsp Moorleiche von Windeby I im Schleswig Holsteinischen Landesmuseum Schloss GottorfArchaologische Funde im heutigen Eckernforder Stadtgebiet belegen eine Besiedelung in zwei Epochen in der Jungsteinzeit etwa 5000 2000 v Chr und in der Eisenzeit ab etwa 500 v Chr Wahrend der Ausschachtungsarbeiten fur das Gelande der Torpedoversuchsanstalt TVA Nord Louisenberg wurden 1936 37 Reste einer jungsteinzeitlichen Siedlung gefunden darunter diverse Werkzeuge jener Tage darunter eine verzierte Rosenaxt und ein menschlicher Oberschenkelknochen Wichtigstes Zeugnis einer Besiedlung im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung ist der Fund der beiden Moorleichen von Windeby im Domslandmoor Eine der beiden Leichen wurde lange Zeit als Madchen angesehen ist tatsachlich jedoch mannlichen Geschlechts Die Untersuchung des dort entnommenen Torfprofils 1958 ergab unter anderem dass an dieser Stelle seit der Eisenzeit Torf gestochen wurde Daneben wurden rund um das Windebyer Noor weitere archaologische Funde gemacht die auf Ansiedlungen in der Eisenzeit rund um den See schliessen lassen So wurden beispielsweise 1951 beim Bau der Eckernforder Umgehungsstrasse an gleich mehreren Stellen auf Muschelschalenhaufen und Kuchenabfalle gefunden die mittels der Pollenanalyse der Eisenzeit zugerechnet werden konnten Aus der Zeit um Christi Geburt stammen Reste eines Eisenverhuttungsplatzes Vermutet werden weitere Fundstellen jener zwei Epochen in der Ostsee und im Windebyer Noor da der Wasserstand in diesen Zeiten um einige Meter unter dem heutigen lag Diese Annahme wurde 1995 durch die Ortung zweier fossiler Inseln im Windebyer Noor mittels eines Sedimentenecholots siehe Echolot Abschnitt Echolote fur die Forschung verstarkt Fur eine Besiedlung wahrend der Volkerwanderungszeit 5 6 Jahrhundert n Chr sprechen gefundene Urnenscherben Der Osterwall auch Ostwall des Danewerks fuhrte bis an das Windebyer Noor heran Entstehung der Stadt Eckernforde und der Siedlung Borby BearbeitenDie Herkunft des Stadtnamens Eckernforde ist nicht genau belegt und streitig Der erste Namensteil Eckern weist moglicherweise auf Bucheckern hin da Rotbuchen im heutigen Stadtgebiet fruher ein geschlossenes Waldgebiet bildeten Daher wohl das Eichhornchen danisch egern altdanisch ikorni im Wappen nach anderer Namensdeutung ist es das Eichhornchen selbst das zum ersten Namensteil gefuhrt hat Der zweite Namensteil forde bezeichnet eine schmale Meeresbucht dieser Namensbestandteil kann etymologisch als Furt gedeutet werden ursprunglicher zweiter Namensteil war vorde vgl Voerde und Bremervorde niederlandisch Voorde Eine Furt existierte zwischen der Ostsee und dem noch mit ihr verbundenen Windebyer Noor Der Eckernforder Historiker Jann Markus Witt nennt zwei Moglichkeiten der Namensdeutung entweder Forde bei der Eckernburg oder Eichhornchenfurt Zeitweise wurde der zweite Namensbestandteil durch burg ersetzt wie beispielsweise Ykaelaenborg oder Ykernaeburgh etwa Eichhornchenburg Hans Nicolai Andreas Jensen wies 1841 darauf hin dass die Stadt nach ihrem ersten Siegel noch keinen bestimmten Namen trug sondern die Einwohner nur als Burger vor der Eckern Burg Si Sivi vor de ekerne borgh 1 bezeichnet wurden woraus sich dann der spatere Name zuerst 1288 uber Eckerneuorde entwickelte 2 Demnach hatte bei Hinweglassung des Bestandteiles Burg eine Wortumkehrung stattgefunden bei der forde aus vor de r entstand Die Ortsbezeichnungen Eckernfordes begannen in der Vergangenheit uberwiegend mit dem Anfangsbuchstaben E ausserdem auch mit den Anfangsbuchstaben AE 3 H 4 N 5 und Y s o Das genaue Grundungsdatum der Siedlung Eckernforde ist unbekannt als der Danenkonig Erich v Pommern angeblich die Stadt 1416 im Krieg gegen die Grafen von Holstein niederbrannte gingen angeblich alle Urkunden verloren Ob dieser Stadtbrand jedoch uberhaupt stattgefunden hat ist strittig dieses Ereignis sei so beispielsweise Eckernforder Historiker Henning Unverhau einzig der Phantasie eines tendenziosen Geschichtsschreibers entsprungen Zu den vielen fachlichen Streitpunkten uber die Anfange der Stadt Eckernforde gehort die Frage ob Eckernforde direkt als Stadt gegrundet wurde so Horst Slevogt oder ob vor der Stadtgrundung bereits eine Siedlung ein Fischerdorf an gleicher Stelle oder ein nordlicher gelegenes Bauerndorf so vermutet Unverhau zum Beispiel bestand Der Name Ekerenvorde wurde zuerst im Jahr 1197 im Zusammenhang mit den beiden Eckernforder Rittern Godescalcus de Ekerenvorde und Nikolaus de Ekerenvorde erwahnt Zu diesem Zeitpunkt stand bereits die Borbyer Kirche auf der gegenuberliegenden Seite in Borby wohl spatestens ab 1190 6 Ende des 12 Jahrhunderts errichteten die Danen am Ende der Eckernforder Bucht eine Burg die 1231 im Erdbuch von Konig Waldemar II als Ykernaeburgh Eichhornchenburg erwahnt wurde Hierauf weist noch der Stadtteil Borby hin danisch Borreby von borg Burg dessen Grundung heute mit um 1150 datiert wird Uber den genauen Standort der Burg unterhalb Borbyer Kirche versus Burgwall Gasstrasse setzen wieder die unterschiedlichen Meinungen historischer Betrachtung ein der Historiker Jann Markus Witt enthalt sich einer abschliessenden Festlegung ob die Burg uberhaupt auf einem dieser beiden Platze stand wahrscheinlich auf dem nordlichen Fordeufer wahrend der ebenfalls aus Eckernforde stammende Historiker Henning Unverhau ganz auf die Burgwall Variante setzt Bereits im Stadteansichtsbuch von Georg Braun und Frans Hogenberg 7 Ende des 16 Anfang des 17 Jahrhunderts wurde von zwei nicht mehr existierenden Schlossern berichtet die Bezeichnungen Schloss und Burg wurden seinerzeit synonym verwendet von der der Borbyer Kirche nahe gelegen Ekernborch welchs obs wol in den Danischen kriegen zerschleifft und von einem zweiten Nicht weit von dieser Brucken gemeint die Lange Brucke uber den Hafen wirdt gegen westen gesehen ein hoher Berg mit einem Graben vnd Wall dar auff vor zeiten ein Schloss gestanden Von diesem sei nit so viel als von dem vorigen vorhanden 8 Uberliefert ist ein Henneke Molteke als Befehlshaber der Burg im Jahre 1349 9 Um 1210 wurde mit dem Bau der zunachst einschiffigen nach dem Heiligen Nicolaus benannten Kaufmannskirche begonnen der Baukorper dieses ersten Kirchenbaus besteht teilweise noch als integrierter Teil der heutigen Sankt Nicolai Kirche 1302 wurde Eckernforde erstmals zweifelsfrei als Stadt erwahnt In jenem Jahr kam es zu einer Korrespondenz zwischen Lubeck und Eckernforde uber ein aufgefundenes Schiff im mit Eckernforder Stadtsiegel versehenen Schreiben vom 6 Mai 1302 bestatigte der Burgermeister und die Gemeinde der Stadt Eckernforde consules et universitas civitatis Ekorenforde ihrem Burger Eskil Lille auf Deutsch Eskil der Kleine das Eigentum an diesem Schiff Der Zusammenhang macht deutlich dass 1302 Eckernforde als Stadt schon bestand und nicht erst 1302 die Stadtrechte bekam Diverse Eintragungen und Formulierungen in Urkunden seit 1197 beispielsweise die explizite zusatzliche Nennung von Ykaernaeburgh im Gebiet Fraezlaet im Steuerbuch von 1231 wurden und werden teilweise als Beleg dafur gewertet dass Eckernforde als Stadt schon zu diesen Zeitpunkten bestand Karl Friedrich Schinkel sieht Anlass die Verleihung der Stadtprivilegien auf das Jahr 1215 zu datieren Vor allem wird eine Mitteilung der danischen Konigswitwe Mechthild von Holstein an die Eckernforder Stadtbevolkerung oppidani aus dem Jahre 1288 uber Eigentumsanderungen im Raum zwischen Eider und Schlei von mehreren Historikern dahingehend interpretiert dass Eckernforde als Stadt schon 1288 bestand obwohl das Wort cives gegenuber oppidani eindeutiger ware Das Stadtrecht wurde 1543 erneut schriftlich fixiert und war an das der machtigen Nachbarstadt Schleswig angelehnt Eckernforde war die sudostlichste Stadt im Herzogtum Schleswig das seit 1231 unter eigenen Herzogen aus einer Nebenlinie des danischen Konigshauses stand Nachfahren von Herzog bzw Konig Abel Rein rechtlich besass nach dem Jutischen Recht danisch Jyske Lov Eckernforde eine Sonderstellung deswegen weil es direkt auf dem Kustenstreifen entstanden war Es gehorte direkt zum Privatbesitz des danischen Konigs und nicht zum danischen Staat ein Sachverhalt der sich erst 1721 direkt auf Eckernforde auswirken sollte Im Gegensatz zu den anderen schleswigschen Fordestadten kam das Umland im Spatmittelalter fast vollstandig in die Hande adeliger Grossgrundbesitzer Die Hafenstadt war vor allem als Umschlagplatz fur landwirtschaftliche Erzeugnisse wichtig 15 Jahrhundert BearbeitenEnde des 14 Jahrhunderts und Anfang des 15 Jahrhunderts war Eckernforde ein gefurchtetes Piratennest Aus den damaligen Auseinandersetzungen um den Einfluss auf den Landesteil Schleswig zwischen der danischen Herrscherin Margarethe I und ihren Nachfolgern auf der einen Seite und den holsteinischen Herzogen auf der anderen Seite profitierten die Piraten und wurden dabei auch direkt von den holsteinischen Herzogen unterstutzt Uberliefert sind vor allem Ereignisse aus den Jahren 1386 1409 1416 und 1421 Seerauber unter den Eckernforder Einwohnern waren im Jahre 1421 Peter Gold Klaus Schutte und Klaus Mertens 10 Am 10 Oktober 1481 erhielten die Rendsburger durch Dorothea von Brandenburg durch Heirat mit dem danischen Konig Christian I Danemark Norwegen und Schweden als Konigin von Danemark betitelt kurz nach dem Tode ihres Gatten das Privileg verliehen in Eckernforde und Kiel kaufen zu durfen 11 16 Jahrhundert BearbeitenBei der grossen Landesteilung 1544 kam Eckernforde an Adolf I den Herzog von Schleswig Holstein Gottorf und lag damit sehr isoliert Die adeligen Distrikte verblieben unter der gemeinsamen Regentschaft der drei ab 1581 zwei Landesherren Kurz vor dem Durchbruch der Reformation stiftete der letzte katholische Bischof von Schleswig Gottschalk von Ahlefeldt ein Hospital in Eckernforde in das jedoch keine Stadtarmen sondern Bedurftige von den umliegenden Adelsgutern aufgenommen werden sollten Dieser Goschenhof stand nicht unter der Aufsicht des Magistrats Ein Teil der Stiftungseinnahmen kam von den Untergehorigen der ebenfalls von einem Ahlefeldt gestifteten und 1541 mit dem Goschenhof vereinigten Marianerkapelle in Hadersleben Patron war der jeweilige Gutsherr auf Gelting Im Zuge der Reformation wurde Eckernforde im 16 Jahrhundert wie auch das ubrige Schleswig lutherisch 1574 hatte sich in der Stadt auch eine radikal reformatorische Taufergemeinde gebildet die offentlich gegen den lutherischen Klerus auftrat Die Gemeinde wurde letztlich mit Gewalt aus der Stadt vertrieben und konnte sich spater in Preussen ansiedeln 12 17 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Landesteil Schleswig um 1660 Karte von Johannes MejerEtwa zu Beginn des 17 Jahrhunderts begann die Zeit in der die Eckernforder Bildschnitzerschule Ruhm in Norddeutschland und Skandinavien erlangte Als bedeutendster Vertreter der Eckernforder Schnitzkunst gilt Hans Gudewerdt der Jungere auch Hans Gudewerdt II Er gehort zu den Hauptvertretern des Knorpelstils Daneben waren u a auch Hans Gudewerdt der Altere auch Hans Gudewerdt I Meister mit dem floteblasenden Hasen Hans Gudewerdt der Jungste auch Hans Gudewerdt III Ewerdt Friis Lorentz Jorgensen Ciriacus Dirkes Hans Dreyer Jurgen Koberch und Peter Neelsen bedeutend Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges zog Christian IV im Fruhjahr 1628 in Eckernforde ein Als oberster Feldherr des niedersachsischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reichs deutscher Nation dem er als Herzog von Holstein angehorte versuchte er sich an die Spitze der protestantischen Partei zu stellen 1629 marschierten die Truppen der Katholischen Liga unter Tilly jedoch im Herzogtum Schleswig ein das nicht zum deutschen Staatsverbund gehorte Am 5 April 1647 kam es in Eckernforde zu einem Gemetzel danische Schiffe waren im Hafen erschienen und die in der Stadt befindlichen Kaiserlichen Reiter fluchteten wahrend sich die Fusssoldaten in der Kirche verschanzten Als die Angreifer versuchten die Kirchenturen einzuschlagen wurden viele von ihnen durch ausgestreutes Schiesspulver in die Luft gesprengt Nach erbittertem Kampf siegten schliesslich die Danen und machten die ubriggebliebene kaiserliche Besatzung nieder 1629 brach in Eckernforde die Pest aus und kostete 500 Menschenleben nach Angabe blieben nur 39 Burger nach An die Pest erinnert das 1632 gefertigte so genannte Sundflutbild in der St Nicolai Kirche 13 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Danischsprachiger Stadtplan von C F Woisolofsky aus dem Jahre 1768 nbsp Nicht ganz korrekt zum Konigreich Danemark gehorig dargestellt auf einer franzosischen Karte von vor 1795Nachdem 1708 der Vogelsang von Borby nach Eckernforde umgemeindet war die Verwaltung des Schul und Kirchenwesens erfolgte aber weiter in Borby wurden 1771 Flachen die bis dahin mit der Stadt Eckernforde gemeinsam bewirtschaftet und verwaltet wurden Feldgemeinschaft vermessen und aufgeteilt Borby erhielt 8 5 Hufen Eckernforde deren acht eine halbe Hufe wurde dem Gut Hemmelmark zuerkannt 14 Im 18 Jahrhundert erlebte die Stadt einen ersten wirtschaftlichen Aufschwung als Fischereihafen und Industriestandort zum Beispiel die Eckernforder Fayencemanufaktur Vor allem der Kaufmann und Fabrikant Friedrich Wilhelm Otte war erfolgreich und weithin bekannt In einem Lexikon aus dem Jahre 1747 findet sich uber Eckernforde folgender Eintrag Eckelenfohrde eine stadt in Schlesswig 3 meilen von Gottorp an einem meer busen das Eckelenfohrder Nor oder Wyck genannt an der ost see gelegen und dem Herzoge von Gottorp gehorig Sie hat einen vortrefflichen hafen unterschiedene schone hauser und ein susses bier so den namen cacabelle fuhret dem ihm ein Cardinal auf seiner durchreise wegen der purgierenden krafft gegeben Die einwohner haben im winter von den sogenannten muscheln welche hier gefangen und weit in Teutschland verfuhret werden ihre beste nahrung 15 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Marktplatz Ende 19 Jh nbsp Kriegsveteranen am 60 Jahrestag auf dem Titelblatt der Eckernforder Zeitung vom 25 Marz 1908Am 7 Dezember 1813 schlug Ludwig Graf von Wallmoden Gimborn bei Eckernforde die Danen die damit gemeinsam mit Sachsen als Napoleon Bonapartes letzte Verbundete zu den Verlierern der napoleonischen Kriege zahlten Mit der Grundung des Seebades 1831 im spater eingemeindeten Fischerort Borby beginnt die touristische Tradition Eckernfordes wobei die Fischerei aufgrund des gut gelegenen Hafens noch lange bis ins 20 Jahrhundert ein wichtiger Wirtschaftsfaktor blieb Vor allem Rauchereibetriebe machten die Stadt weithin bekannt obwohl die Sprotten bis heute vor allem mit der sudlichen Nachbarstadt Kiel verbunden werden 1848 brach der Burgerkrieg im Herzogtum Schleswig aus Eckernforde geriet schnell unter die Herrschaft der Schleswig Holsteiner Am 5 April 1849 wurde Eckernforde im Schleswig Holsteinischen Krieg Ziel eines danischen Landungsversuches dem Gefecht bei Eckernforde der zugleich die zweite Phase des drei Jahre wahrenden Krieges einleitete Dabei wurden das danische Linienschiff Christian VIII und die Fregatte Gefion von den deutschen Strandbatterien beschossen wobei ersteres explodierte letztere sich ergeben musste und von den Schleswig Holsteinern ubernommen wurde Der deutschen Offentlichkeit wurden vor allem Ernst II als ranghochster Kommandant Eduard Julius Jungmann und Ludwig Theodor Preusser aufgrund ihrer militarischen Leistungen bekannt Nach der endgultigen Niederlage der schleswig holsteinischen Aufstandischen 1850 wurde der Gesamtstaat unter der danischen Krone wiederhergestellt Mit der Grundung des Lehrerseminars 1858 wurde Eckernforde erstmals Hochschulstandort Mit der Lostrennung von der danischen Monarchie und die Eingliederung in Preussen 1867 busste Eckernforde den grossten Teil seines Handels ein Immer starker geriet es in den Schatten des sich rasant entwickelnden Marinestandorts Kiel Bei dem grossen Sturmhochwasser vom 13 November 1872 trug Eckernforde von allen Kustenorten der Ostsee aufgrund seiner Lage an der weit nach Nordosten geoffneten Bucht die schwersten Schaden davon Das gesamte Stadtgebiet war tagelang meterhoch uberflutet 78 Hauser zerstort 138 Hauser beschadigt und 112 Familien obdachlos geworden Borby entwickelte sich seit 1831 zu einem Badeort und durfte seit 1833 offiziell die Bezeichnung Seebad fuhren 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Einwohnerentwicklung von Eckernforde 1769 bis 2017 Die Spitze Mitte 1945 ergibt sich aus einem hohen Fluchtlingsaufkommen Fur Zahlen des Ortsteils Borby siehe Artikel BorbyJahr Einwohner Eckernfordes1769 2 091 16 1803 2 921 17 1826 3 4921835 3 9081840 4 0581855 3 9311860 4 3251871 4 6291880 5 321 18 1885 5 604 19 1890 5 896 20 1895 6 378 21 1900 6 719 22 1905 23 7 1151910 6 797 24 1919 6 6801925 7 322 25 1933 7 7611934 31 Marz 7 9161934 1 April 26 10 150 Eingemeindung Borby1935 10 4241939 12 478 nach anderen Quellen 27 13 580Anfang 1945 16 200Mai 1945 bis zu 60 000 28 Ende 1945 26 1871946 29 Oktober 29 23 9771950 13 September 23 3561955 20 2051956 20 0271960 20 3681961 19 540 30 1962 20 9001970 21 2991975 22 9381976 22 9691980 23 0811990 22 4262000 23 3042003 23 3842004 23 2492005 23 1442008 31 Dezember 22 7932010 31 Dezember 22 6142012 31 Dezember 21 7912016 31 Dezember 21 9422017 31 Dezember 21 9792018 31 Dezember 21 902 nbsp Siegel der Stadt Eckernforde nbsp Eckernforde Panorama um 1915Die Kriegsbegeisterung bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war in Eckernforde nicht sonderlich gross Nur insgesamt 72 Manner meldeten sich als Kriegsfreiwillige allesamt im Alter zwischen 17 und 22 Jahren darunter 55 Schuler des Koniglichen Schullehrerseminars und ein Schuler der Bauschule Eckernforde Von den ubrigen Personen waren zehn der Mittel und sechs der Unterschicht zuzurechnen 31 Seit 1912 ist Eckernforde Garnisonsstadt und Marinestutzpunkt sowie Sitz einer Torpedoversuchsanstalt TVA Eckernforde mit zeitweise zwei Arealen in Eckernforde TVA Nord und TVA Sud und mehreren Aussenstellen ausserhalb von Eckernforde Bei Ende des Zweiten Weltkrieges hatte die TVA Eckernforde mehrere Tausend Beschaftigte nach Einzelangaben bis zu 10 000 nach Angaben des Arbeitsamtes etwa 7300 und im Bereich der TVA Nord uber 1200 Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen diese Anzahl allein schon im Lager Louisenberg Zusammen mit den Aussenstellen der TVA Eckernforde waren es nach Angaben uber 24 000 Beschaftigte Unter anderem wurden hier die Kleinst U Boot Typen Neger und Marder gebaut Nach zwei Namensanderungen 1974 Erprobungsstelle 71 und 1987 befindet sich heute auf dem Gelande der ehemaligen TVA Sud der Sitz der Wehrtechnischen Dienststelle WTD 71 mit mehreren Aussenstellen Der Kapp Putsch im Marz 1920 fuhrte in Eckernforde zu blutigen Strassenschlachten zwischen den einmarschierten Putschisten und einer aus rund 1 600 Eckernfordern und Borbyern zusammengestellten Arbeiterwehr Erst durch auf die Menschenmenge abgefeuerte Schusse auf der Flucht der Putschisten unter ihnen der damalige Eckernforder Burgermeister und der damalige Landrat waren zwei Todesopfer zu beklagen In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der spatere Ministerprasident von Schleswig Holstein Helmut Lemke als NSDAP Mitglied Burgermeister von Eckernforde Klaus Staeck Plakat dazu In dieser Funktion sagte er Anfang Februar 1933 in SA Uniform Wir alle jeder an seiner Statt sind dazu aufgerufen die Hammerschlage des Dritten Reiches auszufuhren Den Worten sollten bald Taten folgen auf seine Anordnung hin wurden am 5 April 1933 zahlreiche Sozialdemokraten Kommunisten und aktive freie TVA Gewerkschafter in Eckernforde verhaftet und in mehrmonatige Schutzhaft genommen Bei einer zweiten Verhaftungswelle 1936 wurden Widerstandler aus dem Raum Kiel Rendsburg und vor allem Eckernforde in Zuchthauser oder Konzentrationslager verbracht Zwei unter ihnen Hermann Ivers KPD Ortsvorsitzender und Kopf einer aktiven Widerstandsgruppe die Hunderten von Verfolgten aus dem ganzen Reich die Flucht mit Fischkuttern nach Skandinavien ermoglichte und Heinrich Otto wurden dort spater von den Nationalsozialisten umgebracht Der braune Terror begann schon vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten als am 10 Juli 1932 bei einem SA und SS Uberfall auf das Gewerkschaftshaus in Borby zwei Gewerkschafter ermordet wurden Eine dritte Verhaftungswelle nach dem 20 Juli 1944 fuhrte zum tragischen Tod des noch im Marz 1933 wiedergewahlten Borbyer SPD Burgermeisters und Gewerkschaftssekretars Richard Vosgerau ins KZ Neuengamme verschleppt und von den Nazis vor den anruckenden alliierten Truppen auf die in der Neustadter Bucht liegenden Schiffe Cap Arcona und Thielbek verbracht wurde Vosgerau zusammen mit etwa 7 000 Haftlingen am 3 Mai 1945 Opfer irrtumlicher Angriffe durch die Briten Uber das Schicksal der nur sehr wenigen in Eckernforde lebenden Juden ist definitiv nur bekannt dass mit Emmy Massmann eine Judin die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen Belsen uberlebt hat und dass Klara Gotting geb Kaufmann die von 1929 bis 1937 in Eckernforde wohnte zusammen mit ihrem Ehemann Arthur zu ihrer Mutter nach Gottingen zuruckzog und dort einer Deportation in ein KZ aufgrund ihres arischen Ehegatten entging dieser war in Eckernforde Gymnasiallehrer an der Jungmannschule entwarf den Gefion Brunnen und den Einband des Goldenen Buches der Stadt Eckernforde und hatte sich geweigert sich von seiner judischen Gattin zu trennen 32 Das Seebad Borby wurde am 1 April 1934 auf Betreiben Lemkes hin in die Stadt Eckernforde eingemeindet Mit der Eingemeindung stieg die Einwohnerzahl der Stadt von knapp 8000 auf uber 10 000 Die genaue Anzahl der in Eckernforde beschaftigten Zwangsarbeiter ist nicht ermittelbar vor allem nicht fur die Zeit des Kriegsendes Fur den ehemaligen Kreis Eckernforde meldete die Kreisverwaltung im Jahre 1944 mal 4 800 verschleppte Personen gemeint Zwangsarbeiter mal 6 000 auslandische Arbeitskrafte davon 4 000 aus dem Osten wobei unklar bleibt in welchem Umfang mit dieser Formulierung Zwangsarbeiter gemeint sein konnten 33 Man weiss jedoch dass im Lager in Louisenberg 1 200 Zwangsarbeiter untergebracht waren daruber hinaus es weitere Unterkunfte gab dass in der TVA Eckernforde moglicherweise mehrere Tausend Zwangsarbeiter eingestellt waren und es solche zumindest auch im damaligen Kreiskrankenhaus und bei den Eckernforder Kreisbahnen lt Angabe Dez 1943 279 gab 34 Eckernforde obwohl Garnisons und Rustungsindustriestandort blieb im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Bomben verschont zwei Bomben fielen auf das Haus Norderstrasse 46 1 Mai 1941 3 Tote eine auf das Haus Norderstrasse 42 ebenfalls 1 Mai 1941 2 Tote eine auf den Petersberg ohne Datumsangabe Blindganger traf die Siegfried Werft keine Toten eine auf das Haus Feldweg 15 30 Juni 1941 keine Toten In derselben Nacht trafen mehrere Brandbomben das Haus Ottestrasse 7 und Blindganger die Gebaude Feldweg 5 und Langebruckstrasse 8 keine Toten 35 Andere auf Eckernforde abgeworfene Bomben fielen sprichwortlich auf umgebende Koppeln oder wortwortlich Windebyer Noor und Ostsee ins Wasser Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 gehorte Eckernforde zur Britischen Besatzungszone nach dem Morgenthau Plan ware der Landesteil Schleswig bis etwa zur Linie Husum Eckernforde einschliesslich dieser Stadte wieder Danemark eingegliedert worden und Eckernforde damit Grenzstadt zur Internationalen Zone Kaiser Wilhelm Kanal die den grossten Teil des ubrigen Schleswig Holsteins umfassen sollte geworden Die britische Militarverwaltung richtete ein DP Lager ein zur Unterbringung so genannter Displaced Persons DP Das Lager mit der Verwaltungsnummer 1206 bestand aus Teillagern und wurde von einem Team der UNRRA betreut 1947 lebten uber 2500 DPs im Lager Eckernforde Die Lager wurden im Dezember 1949 aufgelost Die Teillager hiessen innerhalb Eckernfordes Craigie Estonia Louisenberg Noor und Rendsburger Strasse Damals noch ausserhalb Eckernfordes Stadtgrenzen in Windeby lag das Camp Windeby als Teil des Windebyer Lagers heute im Eckernforder Gebiet Broosbyer Koppel Ein Teil Camp des Eckernforder DP Lagers 1206 bestand in Klein Wittensee Angaben zufolge existierten zuletzt nur noch drei der Teil Camps 36 37 nbsp Fluchtlingslager in EckernfordeDer Zustrom von uber 10 000 Fluchtlingen aus den damaligen Ostgebieten Deutschlands in den Monaten vor und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bescherte der von Bomben nahezu verschonten Stadt eine grosse Wohnungsnot die sich bis in die 1970er Jahre auswirkte Die zu Kriegszeiten 1943 38 fur 6000 Platze ausgelegten Barackenlager der TVA wurden fur die Fluchtlinge genutzt 39 teilweise erweitert und weitere Lager angelegt Etwa das erst 1969 aufgeloste Rendsburger Lager das Sandkruglager das Domstaglager die alle drei schon vor 1945 als Wohnlager fur TVA Beschaftigte bestanden Zumindest das Rendsburger Lager und das Noorlager wurden zu Fluchtlings und DP Lagern gleichermassen Das ebenfalls bereits bestehende Louisenberger Lager erfuhr genauso eine Umwandlung vom Zwangsarbeiterlager zum Fluchtlings und DP Lager das Ykernburg Lager eine Umwandlung der Brackengebaude der I Marine Flak Brigade Untergruppenkommando 211 Eckernforde zum Fluchtlingslager Eine Sonderstellung nahm das ab 1946 im Bereich des Rosseer Weges im Stadtteil Carlshohe errichtete Lager Klein Moskau ein die schon rein optisch von anderen Lagerbaracken abweichenden Gebaude waren kleine Eigenheime von 30 m Wohnflache auf Pachtgrundstucken der Stadt Eckernforde mit zeitlicher Begrenzung die ersten 20 dieser Heime konnten fur 1000 RM erworben werden der Pachtzins betrug 5 Rpf m 40 Insgesamt gab es in Eckernforde nach dem Krieg rund 70 Barackenlager Fluchtlings und oder DP Lager mit recht abweichender Kapazitat 41 dazu Einzelwohnbaracken 42 Insgesamt verdreifachte sich die Bevolkerungszahl zwischen 1935 und 1947 durch den Zuzug von TVA Beschaftigen Fluchtlingen Displaced People Zwangsarbeitern Ausgebombten usf fast von knapp uber 10 000 auf unter 28 000 allein innerhalb des Kalenderjahres 1945 als bereits Fluchtlinge angekommen waren wuchs die Einwohnerzahl von uber 16 000 auf uber 26 000 Diese Zahl verharmlost eher den Fluchtlingsstrom der sich uber Eckernforde ergoss und schliesst diejenigen Fluchtlinge nicht ein die sich nur kurzzeitig angemeldet oder unangemeldet in Eckernforde aufhielten allein 212 der rund 1000 Fluchtlingsschiffe aus Ostpreussen steuerten Eckernforde an woraus angenommen wird dass schon dadurch mehreren 100 000 Fluchtlingen uber Eckernforde die Flucht gelang Viele der Schiffe kamen schon in den Wintermonaten 1943 44 Die grosseren Schiffe brachten mehrere Hundert Fluchtlinge nach Eckernforde 1500 beispielsweise die Deutschland am 22 Mai 1945 43 Andere kamen unter anderem zu Fuss mit Pferdefuhrwerken oder mit Transporteisenbahnzugen die am Bahnhof von bereitgestellten Bussen erwartet wurden 44 45 An einem der Maitage 1945 wird die Anzahl der in Eckernforde befindlichen Fluchtlinge auf 45 000 und Eckernfordes Einwohnerzahl auf 58 000 geschatzt Etwa 2500 bis 3000 der Fluchtlinge schliefen auf Feldbetten oder auf Stroh in den Schulen der Stadt Dennoch avancierte die Stadt in den ersten Nachkriegsjahren auf manchen Gebieten zu einem Kriegsgewinner zu nennen sind beispielsweise Um und Ansiedelungen von Gewerbebetrieben darunter die Waffenfabrik J P Sauer amp Sohn die Grundung eines ersten Sinfonieorchesters fur Schleswig Holstein nach dem Zweiten Weltkrieg mit Sitz in Eckernforde Schleswig Holsteinisches Konzertorchester GmbH die Aufstellung der Bereitschaftspolizei 1951 1956 verlegt nach Eutin die vorubergehende Unterbringung der Landesfeuerwehrschule Schleswig Holstein 1948 1954 die sportlichen Erfolge des Eckernforder SV mit Fussballspielern wie zum Beispiel Kurt Baluses Fritz Langner Kurt Krause und Herbert Panse nbsp Luftbildaufnahme 1965Die Wohnungsnot fuhrte obwohl die Einwohnerzahl inzwischen auf gut 20 000 1960 wieder gesunken war seit Ende der 1950er Jahre zu reger Bautatigkeit es entstanden neue Wohngebiete wie beispielsweise die Broosbyer Koppel und Wilhelmsthal Der Leitgedanke neue Siedlungsgebiete fur unterschiedliche soziale und gesellschaftliche Schichten nebenher zu schaffen verlor sich in den 1970er Jahren Daneben begann in den 1950er Jahren eine infrastrukturelle Bautatigkeit Gudewerdt Schule Neubau der Bauschule und des Kreiskrankenhauses zum Beispiel die in den 1970er Jahren mit dem Bau der Stadthalle des Meerwasserhallenbades und des Schulzentrums Sud und in den 1980er Jahren mit dem Bau eines neuen Rathauses ihre Fortsetzung finden sollte Ein Schwerpunktbereich der Bautatigkeit in den 1970er bis 1980er Jahren war die Sanierung der Altstadt und eines Teilbereiches des Stadtteils Borby die als Modellprojekt mit finanziellen Mitteln des Bundes gefordert wurde insgesamt wurden hierfur 22 5 Millionen DM ausgegeben Dass zur Eckernforder Altstadtsanierung Belange des Denkmalschutzes teilweise aufgegeben werden mussten Gaehtjestrasse und Frau Clara Strasse wurde im Bundesbauministerium bedauert Einer ersten Umgestaltungsmassnahme der Kieler Strasse Haupteinkaufsstrasse fielen in den 1960er Jahren zuvor schon die historische Hauserzeile zwischen Kirchplatz und Kieler Strasse und das zuletzt als Fischladen genutzte Stadtschreiberhauschen im Bereich des fruheren Stadttores vor der so genannten Ritterburg zum Opfer Trotz der enormen Bautatigkeit blieb die Pro Kopf Verschuldung 1980 unter 600 DM in den 1970er und 1980er Jahren unter der aller anderen Mittel und Grossstadte Schleswig Holsteins Grosstes kommunalpolitisches Streitthema zumindest nach dem Zweiten Weltkrieg waren die facettenreichen Auseinandersetzungen von 1980 bis 1982 um ein von der Verwaltung seit 1979 und den Fraktionen von SPD und CDU seit 1980 vorangetriebenes als Sport und Freizeitzentrum Borbyhof geplantes Investitionsvorhaben mit geschatztem Ausbauvolumen von rund 100 Millionen DM 46 Kaufkraftbereinigt waren dies heute rund 120 Millionen Euro Geplant waren nach erstem Planungsstand der Bau einer Eissporthalle mit 2000 Zuschauerplatzen eines 130 Betten Hotels einer Tennishalle einer Sportschule eines Einkaufszentrums und weiteren Einrichtungen Die Planungsakzente wurden in der Folgezeit mehrfach geandert Finanziert werden sollte das Bauvorhaben von der Chase Manhattan Bank Horst Slevogt Professor fur Bankbetriebslehre an der Universitat Kiel Eckernforder SPD Mitglied und zuvor selbst Aufsichtsratschef bei der Chase Manhattan Bank Tochter Familienbank 47 gehorte innerhalb seiner Partei zu den Gegnern des Projektes und legte ihr eigene Gegenberechnungen vor 48 Die Verwirklichung des Projektes scheiterte am wachsenden Widerstand der Bevolkerung 1982 waren nach einer Erhebung der SPD 63 Prozent nach einer Umfrage der Zeitungen Flensborg Avis und Kieler Rundschau 68 Prozent 49 gegen die Realisierung und vor allem daran dass sich die Bedenken der Gegner FDP Grune SSW ein Teil der SPD Burgerinitiative gegen Borbyhof unter anderem an der Seriositat des angeblichen Bauherrn aus Bamberg tatsachlich war er nur Makler und Strohmann fur einen Dusseldorfer Unternehmer und einzelner Betreiberfirmen sowie an der Finanzierung und Rentabilitat des Projektes letztendlich als richtig erwiesen Eine in Worms von derselben Firma die auch die Eissporthalle in Borbyhof betreiben sollte gefuhrte Eissporthalle stand im Juni 1982 vor dem Konkurs eine andere vorgesehene Betreiberfirma besass unter der angegebenen Adresse nicht einmal einen Briefkasten Der Chase Manhattan Bank war bis Juni 1982 dem Zeitpunkt des Scheiterns keine gesamtwirtschaftliche Betrachtung zur Finanzierungsentscheidung vorgelegt worden Staatliche Zugehorigkeit BearbeitenBis 1864 gehorte Eckernforde zum Herzogtum Schleswig Schleswig war noch im Mittelalter Teil des Konigreiches Danemark gewesen Bereits im 12 Jahrhundert kristallisierte sich Schleswig als selbstandiges Jarltum heraus und loste sich endgultig im 14 Jahrhundert vom Konigreich mit dem es danach nur noch als Lehen in Personalunion verbunden war Bis 1864 war Schleswig somit ein mit dem Konigreich Danemark zwar in Personalunion verbundenes staatsrechtlich jedoch eigenstandiges Gebilde Sekundogenitur Zum danischen Gesamtstaat zahlten damals neben dem Konigreich Danemark die Herzogtumer Schleswig und Holstein welche beide wiederum in herzogliche von Gottorf aus regiert und in konigliche von Kopenhagen aus regiert Anteile aufgeteilt waren Eine kurze Zeit von 1836 bis zum Ende des danischen Gesamtstaates 1864 hatte das Herzogtum Schleswig eine eigene Standeversammlung ebenso wie Holstein Norrejylland und die danischen Inseln Mit der Einfuhrung kam der Konig einer Aufforderung des Deutschen Bundes nach nach dem Erstarken der liberalen Bewegungen nach der Julirevolution fur seine Mitgliedsstaaten in dem Falle Holstein ratgebende Standeversammlungen einzufuhren und eine drohende Trennung in ein danisches Konigreich und deutsche Herzogtumer abzuwenden Die erste schleswigsche Standeversammlung traf sich 1836 50 Bereits im Mittelalter gab es ein schleswigsches bzw sudjutisches Landsting bei Urnehoved Eckernforde selbst wurde 1721 einer schon rund 500 Jahre alten Regelung des Jutischen Rechts dan Jyske Lov niederd Jutsche Low 3 Buch Kapitel 61 2 folgend nach der der Kustenstreifen koniglicher Privatbesitz war Wente alle Vorstrande syn des Koninges durch den Konig unmittelbar in seiner Funktion als Konig Danemarks und nicht in seiner Funktion als Herzog Schleswigs verwaltet Das sudliche Schleswig zwischen Schlei und Eider war bereits im Hochmittelalter eine Zeit lang unabhangig von Danemark und gehorte etwa von 935 bis 1024 zum Herzogtum Sachsen Mark Schleswig und damit seit 962 als Grenzmark dem Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation an Fur einen kurzen Zeitraum wurde Schleswig und damit Eckernforde von 1864 bis 1866 gemeinschaftlich von Preussen und Osterreich verwaltet und wurde 1867 Teil der Provinz Schleswig Holstein Ab 1867 gehorte es somit zum Norddeutschen Bund und ab 1871 zum Deutschen Reich Die Grenze zwischen Danemark und Deutschland liegt seit der Volksabstimmung in Schleswig im Jahr 1920 in circa 45 Kilometer nordlicher Entfernung bei der Stadt Flensburg Von 1945 bis 1949 lag Eckernforde in der britischen Besatzungszone und ist seit 1949 eine Stadt der Bundesrepublik Deutschland Die Grenzregionslage fuhrte unter anderem dazu dass im Jahr 1949 vorubergehend eine Zweigstelle der staatlichen Zollschule Flensburg in Eckernforde Carlshohe bestand Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in EckernfordeLiteratur BearbeitenJann Markus Witt Hrsg und Mitverfasser Eckernforde Geschichte einer Hafen und Marinestadt Convent Verlag GmbH Hamburg 2006 ISBN 3 934613 96 9 Ilse Rathjen Couscherung Eckernforde unter britischer Besatzung Selbstverlag der Heimatgemeinschaft Eckernforde e V 2008 ISBN 978 3 00 025744 5 ISSN 1616 1971 Karl Friedrich Schinkel Eckernforde ein Spaziergang durch die Stadtgeschichte Verleger Rolf Stuhr 42781 Haan 3 Auflage 2009 nur erhaltlich in Eckernforder Buchhandlungen Leseproben Memento vom 6 April 2011 im Internet Archive Arnold Wicke Das Schicksal der Heimatvertriebenen im Kreis Eckernforde Verlag C J Schwensen Hrg Heimatgemeinschaft Eckernforde Eckernforde 1979Weblinks BearbeitenGeschichtliches aus Eckernforde von Stefan Deiters Geschichte zum Anschauen Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 24 September 2002 abgerufen am 21 Oktober 2015 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Abkurzung Si Sivi fur Sigillum civium Siegel der Burger Hans Nicolai Andreas Jensen Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig 3 Lieferung Seite 1206 A S Kastrup Verlag Flensburg 1841 AEckernforde AEckelnforde bei Nicolay Jonge Kongeriget Danmarks chrorografiske Beskrivelse Kopenhagen 1777 S 927 Hekelsuorrde Karte Schleswig Holsteins von Giovannis Francesco Camocio 1588 Nysted im Angeldanisch und Angelner Platt Die Angaben uber den Baubeginn schwanken z B Baubeginn zwischen 1150 und 1180 nach Angabe der Kirchengemeinde Borby online Entstehung der Borbyer Kirche laut Karl Friedrich Schinkel von 1185 bis 1190 in K F Schinkel Eckernforde ein Spaziergang durch die Stadtgeschichte Manfred Goos Horn Bad Meinberg 2002 2 Auflage Seite 154 Georg Braun Frans Hogenberg Civitates Orbis Terrarvm Liber Antwerpen 1572 bis 1618 zitiert nach Stefan Deiters Die Stadt an der Eichhornchenfurt hier Memento des Originals vom 29 Mai 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www deiters com Hans Nicolai Andreas Jensen Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig 3 Lieferung Seite 1217 A S Kastrup Verlag Flensburg 1841 Henning Unverhau Anfang und fruhe Entwicklung der Stadt Eckernforde In Heimatgemeinschaft Eckernforde Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernforde e V 1995 S 151 ff 171 f Friedrich Schroder Rendsburg als Festung Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1939 Seite 21 Peter Friedrich Andersen Die neuesten anabaptistischen Bewegungen in Danemark In Dr Christian Wilhelm Niedner Hrsg Zeitschrift fur historische Theologie T O Weigel Leipzig 1845 S 147 Hans Nicolai Andreas Jensen Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig 3 Lieferung A S Kastrup Verlag Flensburg 1841 Seite 1207 NV Pedia Hafenplan Stadt Eckernforde mit angefugter Geschichte der Stadt Hans Nicolai Andreas Jensen Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig 3 Lieferung Seite 1217 A S Kastrup Verlag Flensburg 1841 Jacob Christof Inselin Neu vermehrtes historisch und geographisches allgemeines Lexicon Band 2 1747 Quelle Hans Nicolai Andreas Jensen Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig 3 Lieferung Seite 1208 A S Kastrup Verlag Flensburg 1841 darunter waren 1450 uber 12 Jahre alte Einwohner Quelle Karl Friedrich Schinkel 2 Auflage Seite 467 Quelle fur 1803 1826 1835 und 1840 ebenfalls Hans Nicolai Andreas Jensen Seite 1208 Quelle fur 1880 1885 1890 1895 Adressbuch und Geschafts Handbuch fur Stadt und Kreis Eckernforde Seite I Verlag von C Heldt s Buchhandlung 1897 nach Heimatgemeinschaft Eckernforde e V und Abteilung fur Regionalgeschichte der Christian Albrechts Universitat Kiel ECKernforde Lexikon Husum Druck und Verlagsgesellschaft mbH amp Co KG Husum 2014 ISBN 978 3 89876 735 4 S 91 waren es 5 631 Angaben fur 1890 1925 1934 und 1939 gemass Michael Rademacher Landkreis Eckernforde Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 6 Juni 2023 fur 1890 auch Adressbuch Eckernforde 1897 s o nach ECKernforde Lexikon 6 409 gemass ECKernforde Lexikon nach 1 6 377 Quelle auch fur 1962 nach ECKernforde Lexikon wie auch alleinige Angaben fur 1919 1933 1957 1975 nach ECKernforde Lexikon 6 802 nach ECKernforde Lexikon 7 361 Nach Eingemeindung Borbys am 1 April 1934 Jahresangabe 1933 ist falsch in Michael Rademacher Landkreis Eckernforde Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 6 Juni 2023 Eintrag 16 Eckernforde Vgl dazu Michael Rademacher Landkreis Eckernforde Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 6 Juni 2023 Eintrag zu Borby abweichende Angabe fur 1939 sowie Angaben fur 1950 auch 1955 und 1961 nach Uwe Bonsen Bevolkerung In Heimatbuch des Kreises Eckernforde Band I Verlag C J Schwensen Eckernforde 1967 Seite 141 fur 1939 so auch im ECKernforde Lexikon Fur einen der Tage liegt eine Schatzung von rund 45 000 Fluchtlingen vor Angaben fur 1946 und 1950 nach Statistisches Landesamt Schleswig Holstein Das Fluchtlingsgeschehen in Schleswig Holstein infolge des 2 Weltkriegs im Spiegel der amtlichen Statistik Kiel 1974 hier online Seite 31 Bei der Angabe fur den 29 Oktober 1946 wurde die ortsansassige Bevolkerung erfasst Displaced Persons deutsche Kriegsgefangene und Dienstgruppenangehorige in Lagern sind in dieser Anzahl nicht inbegriffen siehe Seite 27 am 13 September 1950 wurde die Wohnbevolkerung erfasst nach dem ECKernforde Lexikon betrug 1946 genaues Datum nicht genannt die Einwohnerzahl 24 394 nach ECKernforde Lexikon 19 573 Knud Andresen Gab es 1914 in Eckernforde eine Kriegsbegeisterung hier PDF 1 3 MB Uta Schafer Richter Jorg Klein Die judischen Burger im Kreis Gottingen ein Gedenkbuch Wallstein Verlag Gottingen 1992 Seite 124 Bericht des Kreises Rendsburg Eckernforde Seite 7 Memento des Originals vom 7 Juli 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kreis rendsburg eckernfoerde de Bericht des Kreises Rendsburg Eckernforde Seite 27 Arnold Wicke Seite 7 DP Camps in der Britischen Zone DP Camps in Germany E 1943 hatten unter den im Eigentum des Deutschen Reiches befindlichen von der TVA verwalteten Lagern u a das Rendsburger Lager eine Kapazitat von rund 1 400 Platzen das Domstag Lager von rund 500 das Noorlager und das Wohnlager Nord von je rund 400 Platzen von den im Betriebseigentum der TVA stehenden Lagern hatte das Louisenberger Lager eine Kapazitat von rund 1200 Platzen Oliver Krauss Rustung und Rustungserprobung in der deutschen Marinegeschichte unter besonderer Berucksichtigung der Torpedoversuchsanstalt TVA Dissertation Kiel 2006 Erste in diesen Lagern eingewiesene Fluchtlinge weist Krauss schon fur das Jahr 1943 nach u a 60 Personen in einer Wohnbaracke am Noor Heimatgemeinschaft Eckernforde e V und Abteilung fur Regionalgeschichte der Christian Albrechts Universitat Kiel ECKernforde Lexikon Husum Druck und Verlagsgesellschaft mbH amp Co KG Husum 2014 ISBN 978 3 89876 735 4 Seite 178 f unter Berufung auf Gisela Rath Klein Moskau in Eckernforde Jahrbuch 2007 Seiten 35 ff der Heimatgemeinschaft die Angabe des ECKernforde Lexikons Stichwort Barackenlager von 50 bis 1200 Bewohnern in den einzelnen Lagern durfte noch ubertroffen werden da das Rendsburger Lager fur 1356 Personen ausgelegt und zeitweise sogar uberfullt war zum Beispiel in der Strasse Hoheluft im Anschluss an die sechs Finnenhauser Arnold Wicke Das Schicksal der Heimatvertriebenen im Kreis Eckernforde Heimatgemeinschaft Eckernforde e V Eckernforde 1979 Seite 23 www freepages genealogy Memento vom 1 Oktober 2012 im Internet Archive Wicke Seite 23 die reinen Baukosten exklusiv der Kosten fur die speziellen Betriebseinrichtungen wurden vom damaligen Burgermeister Kurt Schulz mit 35 bis 40 Millionen beziffert Ratssitzung vom 22 Mai 1980 Ref Eckernforder Zeitung vom 24 Mai 1980 und Kieler Nachrichten Regionalausgabe Eckernforder Nachrichten vom 24 Mai 1980 das Gesamtausbauvolumen wurde u a in den Kieler Nachrichten Regionalausgabe Eckernforder Nachrichten vom 31 Dezember 1980 mit 100 Millionen DM angegeben Der Spiegel vom 14 Juli 1975 hier Kieler Rundschau vom 7 Januar 1982 Kieler Rundschau vom 18 Februar 1982 Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte Zeitreise III Etappe der Zeitreise 1800 bis 1917 Der Weg in die Moderne Abgerufen am 21 Oktober 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Stadt Eckernforde amp oldid 235631837