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Der Osterwall danisch Ostervold ist ein denkmalgeschutztes Teilstuck des Danewerks zwischen dem Windebyer Noor bei Eckernforde und dem Unterlauf der zur Schlei entwassernden Osterbek Der Osterwall wurde zwischen 700 und 737 zum Schutz der Halbinsel Schwansen an der ostlichen schleswigschen Landenge aufgeschuttet Mit der Errichtung des Osterwalls wurde eine Umgehung der Hauptwalle des Danewerks zwischen Haithabu und Hollingstedt verhindert Verlauf des Osterwalls westlich von EckernfordeReste des Osterwalls in der Ortschaft Kochendorf Im Vordergrund eine Infotafel Der Osterwall westlich von Kochendorf ostlich des Walls vom Betrachter links fallt die Landschaft zur Osterbek hin leicht ab und bot entsprechend gute UbersichtErdaufschuttung an einer Durchgangsstelle im Osterwall ca ein Kilometer ostlich von Kochendorf Durch die Durchgangsstelle fuhrte ein Heerweg Sie wurde vermutlich durch ein Zangentor gesichert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Neuere Forschung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Osterwall erstreckte sich ost westlich uber eine Lange von 3 5 km hatte eine Breite von etwa 7 5 m eine Hohe von bis zu 3 5 m und schutzte die Halbinsel Schwansen wo mehrere wikingerzeitliche Siedlungen bestanden Unmittelbar westlich und ostlich des Osterwalls boten die Schlei und die Eckernforder Bucht 1 weiteren Schutz Zwischen 1972 und 1981 fanden am Wall erste archaologische Ausgrabungen statt 2 Diese ergaben dass der Wall vermutlich in zwei Bauphasen aufgeschuttet wurde und aus zwei Abschnitten besteht Der ostliche Abschnitt zum Windebyer Noor war mit Grassoden bedeckt und besass noch einen vorliegenden Graben Dieser Abschnitt ist vermutlich bereits um 700 entstanden und muss als das primare Teilstuck des Osterwalls angesehen werden Eventuell stand der Osterwall hier auch in Verbindung mit Nebenwallen in Schnaap und Christianshoh und einem moglichen wikingerzeitlichen Hafen am Windebyer Noor das damals noch nicht von der Eckernforder Bucht abgeschnitten war 3 4 Der westliche Abschnitt des Osterwalls zur Osterbek war mit einer holzernen Palisade gesichert und kann auf das Jahr 737 datiert werden Nahe dem Bach kreuzt der Wall einen regionalen Heerweg was ein Zangentor vermuten lasst 5 Von Durwade Dyrvad bis zur Schlei bot das Tal der Osterbek einen ausreichenden Schutz vor angreifenden Heeren 6 Der Osterwall war als Teilstuck des Danewerks Bestandteil mehrerer Verteidigungsanlagen an der jutlandischen Landenge Isthmus Heute ist der Wall an vielen Stellen nur noch schwer im Gelande auszumachen Sichtbar sind insbesondere noch die Abschnitte zwischen Kochendorf und Mohlhorst und Durwade wo noch Hohen von bis zu drei Metern erhalten geblieben sind 7 und Reste in einem Waldstuck in Durwade Der Wall verlauft heute auf dem Gelande der Gemeinden Windeby und Fleckeby In der spater am Wall errichteten Ortschaft Kochendorf ist der Wall teilweise uberbaut Zusammen mit den ubrigen Abschnitten des Danewerks dem Wikingerort Haithabu und weiteren wikingerzeitlichen Statten in Nordeuropa war der Osterwall im Rahmen des transnationalen Projektes Wikingerzeitliche Statten in Nordeuropa fur das Weltkulturerbe der UNESCO nominiert 8 Nachdem dieser Antrag gescheitert war wurden am 30 Juni 2018 einem neuen abgeanderten Antrag folgend von der UNESCO das Danewerk sowie Haithabu gemeinschaftlich als Archaologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk zum UNESCO Welterbe erklart Neuere Forschung BearbeitenHistorische Karten wie von Geerz 1850 und Dreyer 1860 zeigen noch den damaligen Wallverlauf Der so dokumentierte Verlauf des Walles konnte in den Jahren 2014 2015 auf der Grundlage einer von Olaf Soth entwickelten geomatischen Methode mit Feststellung erdmagnetischer Anomalien in Verbindung mittels GPS eingemessener Positionierungen im Jahre 2014 15 bestatigt werden 9 Es bestatigte sich die These dass dort wo der Heerweg den Wall kreuzte ein Tor gewesen war Die Wallenden laufen nicht direkt aufeinander zu sondern laufen ein Stuck nebeneinanderher so dass ein Versatz entsteht Diese Verlappung bewirkte eine Verengung der Passage die ein besonderes Tor erforderte ein sogenanntes Zangentor Zugleich konnte durch die archao geomatische Methode bestatigt dass die Kartographen Geerz und Dreyer mit dem bisher in der Fachwelt strittigen Verlauf auf der Hohenlinie zum Windebyer Noor hin recht hatten Im damaligen Wegeschnittpunkt Schnaaper Weg und Wiesenredder muss es aber noch ein Tor gegeben haben Verlief doch hier ein uralter Konigsweg von der Eider kommend uber Missunde und Wellspang bis ins nordliche Danemark 10 Literatur BearbeitenNorbert Biermann Neues vom Osterwall In Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernforde Band 74 2016 S 167 174 Matthias Maluck Der Osterwall Der ostlichste Teil des Danewerks In Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernforde Band 69 2011 S 105 Olaf Soth Osterwall und alte Hauptwege in Kochendorf eine Archao Radiasthesie Untersuchung In Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernforde Band 73 2015 S 201 214Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Osterwall Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das ostliche Danewerk Projektburo Welterbe Haithabu und Danewerk Osterwall Wikinger in DanemarkEinzelnachweise Bearbeiten Das Windebyer Noor war damals noch nicht zugelandet Danewerk Auf den Spuren der Wikinger in Danemark abgerufen am 3 Januar 2015 Prospektion im Windebyer Noor Arbeitsgruppe fur maritime und lmnische Archaologie der CAU Kiel abgerufen am 3 Januar 2015 Freie Sicht auf den Osterwall In Eckernforder Zeitung Abgerufen am 3 Januar 2015 Auf den Spuren der Wikinger In Eckernforder Zeitung Abgerufen am 3 Januar 2015 Claus von Carnap Bornheim Martin Segschneider Hrsg Die Schleiregion Land Wasser Geschichte Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 49 Theiss 2012 ISBN 978 3 8062 2702 4 S 218 Freie Sicht auf den Osterwall Eckernforder Zeitung abgerufen am 3 Januar 2015 UNESCO Weltkulturerbe Projektburo Welterbe Haithabu und Danewerk abgerufen am 3 Januar 2015 N Biermann Neues vom Osterwall Hrsg Heimatgemeinschaft Eckernforde 2016 74 Jahrgang S 173 Gottfried Schafer Die Untersuchung eines Langbettes in der Gemarkung Kochendorf 1972 73 In Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernforde 1973 31 Jahrgang S 135 139 54 478443 9 757998 Koordinaten 54 28 42 4 N 9 45 28 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterwall amp oldid 237805672