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Die Geschichte Kirgisistans umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Kirgisischen Republik von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Die turksprachigen Kirgisen wanderten vom 8 Jahrhundert an in das Gebiet des heutigen Kirgisistans ein In den Wirren der Mongolen und Dschungarenzeit 13 18 Jahrhundert verstarkte sich die Wanderungsbewegung an den Tianshan und mit dem Ende des russischen Kolonialzeitalters und der Sowjetzeit entstand im 20 Jahrhundert schrittweise der heutige Staat Inhaltsverzeichnis 1 Ur und Fruhgeschichte 1 1 Urgeschichte 1 2 Fruhgeschichte 2 Antike 3 Zeit zwischen den Kok Turk und dem Mongolenreich 4 Mongolenherrschaft 5 Bundnis mit dem Khan der Grossen Horde und Dschungarenreich 6 Zeit der Zugehorigkeit zu China und zum Khanat Kokand 7 Geschichte unter der Zarenzeit bis zur Sowjetrevolution 8 Geschichte innerhalb der UdSSR 8 1 Grundung und erste Jahre 8 2 Stalinismus und Zweiter Weltkrieg 8 3 Letzte Jahre und Auflosung 9 Geschichte seit der staatlichen Unabhangigkeit 9 1 Staatliche Unabhangigkeit 1991 und die Ara Akajew 1991 2005 9 2 Die Jahre seit der Tulpenrevolution 2005 9 3 Regierungswechsel 2010 9 4 Nach der Wahl 2017 9 5 Politische Krise 2020 9 6 Entwicklungen seit 2020 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseUr und Fruhgeschichte BearbeitenUrgeschichte Bearbeiten Die altesten menschlichen Hinterlassenschaften deuten darauf hin das das Gebiet des heutigen Kirgisistans bereits vor 200 000 bis 300 000 besiedelt wurde 1 Am Issyk Kul See und im Tschui Tal wurden Faustkeile aus der Altsteinzeit gefunden Aus der Mittelsteinzeit wurden Bogen und dazugehorige Pfeile gefunden Im Neolithikum wurde der Tien Schan bereits mehr besiedelt Im zentralen Tien Schan und im Fergana und Talas Tal wurden Felszeichnungen gefunden die die Jagd und die Viehzucht darstellen 2 Fruhgeschichte Bearbeiten Die ersten schriftliche Zeugnisse der Kirgisen sind in chinesischen Chroniken um das Jahr 2 000 v Chr zu finden Zu dieser Zeit begann auch in Kirgisistan die Bronzezeit Um 1800 v Chr besiedelte die Andronowo Kultur die Ebenen Sibiriens und Zentralasiens und brachte damit die Sesshaftigkeit und Viehzucht in die Region Im Tien Schan waren sie jedoch gezwungen im Winter ins Tal zu gehen und den Sommer auf der Hochweide zu verbringen Nachdem Zentralasien sich um 1000 v Chr bald klimatisch veranderte war die Andronowo Kultur erneut gezwungen sich anzupassen und endgultig zu nomadisieren Parallel zur Andronowo Kultur kam damals im Ferghanatal auch die Tschust Kultur auf Antike BearbeitenDie Region wurde lange von iranischsprachigen Kulturen dominiert Im 1 Jahrhundert vor Christus drangen die Hunnen aus Nordosten nach Westen vor Sie vertrieben die Yue Tschi auch Tocharer die beim Yssykkol auf die Saken ein iranisches Volk stiessen und diese nach Suden vertrieben Diese gingen ins Ferghanatal und beendeten dort die griechische Herrschaft Die Hunnen selbst sind vermutlich nicht tief in das Gebiet Kirgisistans vorgedrungen Im 3 Jahrhundert nach Christus zogen sie wieder weiter nach Westen Die Kuschan ein Stamm der Yue Tschi herrschten danach uber das Gebiet Nach der Ankunft der Sassaniden wurden Statthalter ernannt die auch als Kuschano Sassaniden bezeichnet werden Im 6 Jahrhundert kamen erneut nomadische Stamme aus Nordosten nach Kirgisistan Sie grundeten die beiden Reiche der Kok Turk Das westliche Kok Turk Reich wurde von der Tang Dynastie erobert und war fortan nur noch ein Vasallenstaat Auch andere Teile der Region wurden von ihnen erobert Das ostliche Kaganat fiel an die Karluken Zeit zwischen den Kok Turk und dem Mongolenreich Bearbeiten nbsp Burana Turm 12 km sudwestlich der kirgisischen Stadt Tokmok etwa 11 Jahrhundert Im Jahr 751 trafen chinesische und arabische Truppen aufeinander insgesamt etwa 100 000 Mann Die Chinesen waren Jahrzehnte zuvor durch den Einfall der tibetischen Monarchie in Ostturkestan dauerhaft geschwacht worden und so gewannen die Araber die Schlacht und erlangten Kontrolle uber Zentralasien Unter der Herrschaft der arabischen Abbasiden begann die Islamisierung auch in Zentralasien Kirgisische Volksstamme siedelten ursprunglich am oberen Jenissej Als sogenannte Jenissej Kirgisen traten sie im 5 und 6 Jahrhundert als Vasallen der Kok Turk auf Ab dem 8 9 Jahrhundert wanderten Gruppen von ihnen in das Gebiet des heutigen Kirgisistan ein was anhand von einigen wenigen Hinweisen in Gestalt von Clan Namen Runeninschriften und Ortsnamen sichtbar ist Bereits im 7 Jahrhundert kam im Norden der Buddhismus auf Als die tibetische Monarchie im 8 Jahrhundert in Ostturkestan eindrang kam der fruhe Buddhismus auch nach Ostkirgisistan Die Buddhisten hinterliessen Inschriften auf Findlingen bei Tamga Tasch Orte wie Ak Beschim oder Novopokrovskoe 2 belegen auch das Eindringen der Sogden Im 9 und 10 Jahrhundert formierten die Jenissej Kirgisen ein Grossreich von dessen Bedeutung archaologische Zeugnisse Berg und Ackerbau Orchon Runenschrift Strassenbau Bewasserungsanlagen und kleinere Stadte zeugen Nach 940 formierte sich das Reich der Karachaniden Sie beherrschten das gesamte Territorium des heutigen Kirgisistans Ihre Hauptstadt Balasugun lag im Tschuital Im Jahr 1041 wurde das Reich in ein West und ein Ostreich geteilt Kirgisistan gehorte fortan zum Ostreich Um 1140 fiel es an die Kara Kitai Um das Jahr 1210 besiegte der Schah Muhammad II die Kara Kitai und gliederte das Gebiet in sein Reich ein doch dieses Reich fiel allerdings nur nach wenigen Jahren den Mongolen zum Opfer Mongolenherrschaft BearbeitenIn den Jahren 1207 und 1208 unterstellten sich die Khane der Jenissej Kirgisen freiwillig Dschingis Khans altestem Sohn Dschotschi An den mongolischen Feldzugen nahmen auch Kirgisen teil So nahmen diese an der Eroberung des heutigen Kirgisistans um 1219 teil und liessen sich dort nieder Ein kleiner Teil von ihnen nomadisierte in den benachbarten Steppengebieten des Flachlandes Anfanglich gehorten die Jenissej Kirgisen zur Orda Horde Doch im spaten 15 Jahrhundert war ihr Gebiet vom stammverwandten Tschagatai Khanat erobert und die Orda Horde aufgelost worden Das Gebiet der einstigen Orda Horde wurde zwischen der Weissen Horde und dem Tschagatai Khanat aufgeteilt der Norden des Gebietes stand unter dem Einfluss des Khanat Sibir Doch wurden die Kirgisen immer wieder von Uberfallen der westmongolischen Oiraten heimgesucht Bundnis mit dem Khan der Grossen Horde und Dschungarenreich Bearbeiten nbsp Das kasachische Khanat mit dem Gebietder Kleinen Horde der Mittleren Horde der Grossen HordeAls die Dschungaren von der westlichen Mongolei aus begannen ihr nomadisch gepragtes Steppenreich zu errichten wanderten aufgrund dessen immer mehr Kirgisen aus dem Jenissejgebiet ins sudlichere Tianshangebirge ab wo sie sich mit der autochthonen Bevolkerung vermischten und ab dem 16 Jahrhundert in der Region zu einem Machtfaktor wurden Die ca 40 kirgisischen Stamme mit ihren Clans agierten in ihren neuen Siedlungsgebieten ausserst autonom Zwischen dem 17 und 18 Jahrhundert standen die Kirgisen auch in einem lockeren Bundnis mit den benachbarten Kasak Kirgisen die die weiten Steppengebiete Zentralasiens durchzogen Diese hatten im 15 Jahrhundert das Kasachen Khanat begrundet Nun war dieses in drei teilweise konkurrierende Horden zerfallen Wahrend die Kleine und Mittlere Horde weiterhin die Steppengebiete zwischen dem Balchaschsee und dem Kaspischen Meer beherrschten gehorten sowohl die sudlichen Steppengebiete mit den Stadten als auch die Khanate Chiwa und Buchara zum Einflussgebiet der Grossen Horde Vor allem mit dem Khan der Grossen Horde standen die Kirgisen in engem Kontakt und gehorten ebenfalls grosstenteils zu dessen Einflussbereich Zeit der Zugehorigkeit zu China und zum Khanat Kokand BearbeitenAufgrund der standigen Uberfalle zogen die ubrigen Kirgisen bis auf geringe Reste vom Jenissej an den Tianshan wahrend sich die Kasak Kirgisen nach und nach der russischen Krone unterstellten Im 18 Jahrhundert wurde das Dschungarenreich zerschlagen und das heutige Kirgisistan gehorte zum Kaiserreich China In diesem Jahrhundert wurde das Gebiet endgultig islamisiert 1762 eroberte das Kokander Khanat Osch Zwischen 1820 und 1870 drang das Kokander Khanat schrittweise weiter nach Osten vor Dabei umging es zunachst das Gebirge im Norden und baute Festungen wie die Festung Pischpek In den 1830er Jahren wurde auch das Gebiet des Yssykkols erobert danach wurde auch langsam das Gebirge eingenommen Geschichte unter der Zarenzeit bis zur Sowjetrevolution Bearbeiten nbsp Historische Karte vor 1893 ZentralasiensUm 1855 begann die russische Expansion die sich das Siedlungsgebiet der Kirgisen schrittweise einverleibte Der Nordteil des Landes wurde bis 1863 von den Truppen Michail Tschernjajews erobert 1876 ubernahm das Russische Reich mit der Besetzung des Alai Tales die vollstandige Herrschaft im Land Gegen Ende des 19 Jahrhunderts kamen immer mehr Russen und Ukrainer ins Land Vor allem im Norden entstanden russisch gepragte Kolonialstadte wie Pischpek oder Tokmak Ausserdem siedelten Russlanddeutsche ein Ihre Nachkommen leben bis heute als Kirgisistandeutsche in kleinen Dorfern wie Rot Front In den russischen Kolonialstadten wurden erstmals im grossen Massstab Schulen Strassen und Wohngebaude errichtet Im Jahr 1911 wurde das erste Buch in kirgisischer Sprache gedruckt Dennoch verblieb die landliche Bevolkerung arm und ohne Zugang zu Schulbildung weshalb die Unzufriedenheit mit der Politik des russischen Reichs wuchs 1905 nahmen kirgisische Intellektuelle sowohl an einem Kongress der turkestanischen Muslime in Taschkent als auch an zwei Veranstaltungen in Orenburg und Warny teil Veranstalter waren der Dumaabgeordnete Alichan Bokeichan der Sprachwissenschaftler Achmet Baitursynuly und der Schriftsteller Mirschaqyp Dulatuly Aufgrund dieser letzteren Kongresse schlossen sich erstmals kasachische und kirgisische Intellektuelle zu einer konstitutionell demokratisch sowie landsmannschaftlich betont national orientierten Nationalbewegung zusammen die den Namen Alasch erhielt Politisch blieb diese Alasch Bewegung allerdings bedeutungslos Als 1916 der mittelasiatische Aufstand der vor allem von den Basmatschi getragen wurde nahmen auch zahlreiche Kirgisen teil Im Fruhjahr 1917 wurde offiziell in Bischkek durch Mustafa Tschokajew eine Sektion der Alasch Partei gegrundet und im November des gleichen Jahres wurde von diesem in Kokand die sogenannte Kokander Autonomie ausgerufen Diese umfasste auch das heutige Kirgisien und war de facto eine territoriale Einheit des im Dezember 1917 ausgerufenen Alasch Orda Staates Das Khanat wurde im Februar 1918 durch die Rote Armee blutig beseitigt und im April 1918 faktisch in die neu gegrundete Turkestanische ASSR eingegliedert Aktives und passives Frauenwahlrecht wurden im Juni 1918 eingefuhrt 3 1919 ging der Alasch Orda Staat durch eine Niederlage gegen die Rote Armee unter und wurde im August 1920 aufgelost Infolgedessen wurde dann das heutige Kirgisistan auch rechtlich in die Turkestanische ASSR aufgenommen Innerhalb der Turkestanischen ASSR bildete das heutige Kirgisistan den Karakirgisischen Autonomen Oblast und die ASSR dabei um Gebiete der fruheren Regionen oblast Semirechenskaja Syrdarinskaja Ferganskaja und Samarkandskaja erganzt 4 Geschichte innerhalb der UdSSR Bearbeiten nbsp Administrative Gliederung Turkestans um 1900Grundung und erste Jahre Bearbeiten Vor der Grundung der UdSSR gab es keine kirgisische Nation im heutigen Sinne sie wurde erst wahrend ihr kunstlich erzeugt 5 Im Oktober 1924 wurde die Turkestanische ASSR aufgelost Am 25 Mai 1925 wurde das bisherige Karakirgisische Gebiet in Kirgisische Autonome Oblast umbenannt Am 1 Februar 1926 wurde dem Kirgisischen Autonomen Oblast mit der Grundung der Kirgisischen ASSR im Rahmen der RSFSR der Status einer autonomen Republik zugestanden Mit der Verfassung von 1936 erfolgte am 5 Dezember 1936 die Ernennung zur Unionsrepublik der Kirgisischen Sozialistischen Sowjetrepublik als Teil der Sowjetunion 4 Diesen Status behielt Kirgisistan fortan bis zur Erlangung der Unabhangigkeit im Jahr 1991 Anders als beispielsweise im kolonialen Afrika bemuhten sich die Sowjets die Grenzen auf ethnischen Grundlagen zu ziehen 5 Dennoch ist die Grenzziehung Ausloser fur ethnisch motivierte Spannungen Stalinismus und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Intellektuelle politisch Aktive und gebildete Kirgistaner wurden lebten meistens im Tschuital Diese elitare Schicht bestand fast ausschliesslich aus Russen Ukrainern Tschechen Juden und anderen europaischem Volkern ethnische Kirgisen waren in diesen Kreisen selten Die landliche Bevolkerung war dagegen noch kaum alphabetisiert und hatte keinen Zugang zu Bildung Wahrend der Stalinschen Sauberungen wurden die Intellektuellen stark dezimiert Am 5 November 1938 fand sudlich vom heutigen Bischkek eine Massenerschiessung im Rahmen des Grossen Terrors statt bei der 137 fuhrende Kopfe der Kirgisischen SSR ohne Gerichtsurteil getotet wurden Heute erinnert die Gedenkstatte Ata Bejit an die Opfer 6 Auch der Vater des bekanntesten kirgisischen Autors Tschingis Aitmatow wurde hier erschossen Josef Stalin vollzog wahrend seiner Herrschaft eine Zwangsindustrialisierung und sowjetisierung Fur die Industrialisierung wurde die Interhelpo gegrundet Die nomadische Lebensweise der Kirgisen passte nicht in dieses Konzept und so wurden viele zur Sesshaftigkeit gezwungen Die Religionen in Kirgisistan wurden unterdruckt Gleichzeitig bekamen aber viele Kirgisen erstmals Zugang zu Bildung Das ethnisch und sprachlich komplexe Gebiet wurde neu strukturiert Man versuchte jeder Ethnie ihr eigenes Gebiet zuzuteilen So ergab sich allerdings Konfliktpotenzial besonders im usbekisch gepragten Ferghanatal Teile des Gebiets wurden der kirgisischen SSR zugeteilt allerdings lebten dort immer noch Usbeken Die Tadschikisch gepragten Stadte Usbekistans wurden usbekisiert Auch die Sprache wurde vereinheitlicht die stark von Dialekten gepragte Kirgisische Sprache wurde standardisiert Dafur wurde der Dialekt des Nordens gewahlt Stalin verfugte die Schriften aller Volker der Sowjetunion mussten auf Kyrillisch geschrieben werden Bis heute wird kirgisisch auf kyrillisch geschrieben Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche kulturelle Institutionen und sogar ganze Fabriken nach Zentralasien evakuiert Aus Angst sie konnten mit den Japanern sympathisieren liess Stalin Koreaner aus dem fernen Osten nach Zentralasien deportieren Diese koreanische Minderheit Korjo Saram gibt es bis heute Letzte Jahre und Auflosung Bearbeiten 1988 schlossen sich nationalistische Kirgisen mit den benachbarten Kasachen zu einer neuen Alasch Partei zusammen die nun den Namen Alasch Partei der nationalen Unabhangigkeit trug Viele ihrer Mitglieder kamen aus der rechtsnationalen Burgerrechtsbewegung Aschar kirgisisch Acar turkisch Asar deutsch Schlussel deren Hauptforderungen vor allem in der Aussiedlung der nichtturkischen Bevolkerungsminderheiten aus dem Land und der Ubergabe ihrer Hauser an Kirgisen bestanden Diese ethnisch kirgisisch gepragte Bewegung hatte unter anderem das Ziel den Wohnungsbau in Frunse zu beschleunigen Kirgisen wurden bei der Wohnungsauswahl von Russen und Usbeken benachteiligt Die Stimmung heizte sich zunehmend auf Kirgisen sahen immer mehr ihre angebliche Benachteiligung Zwar hatten auch Russen und Usbeken woanders diese Probleme dies ging jedoch in der nationalistischen und anti russischen Stimmung unter 7 In den letzten Jahren der Sowjetunion entstanden vermehrt ethnische Konflikte Ab 1988 kam es im Suden ofter zu Schlagereien und Messerstechereien zwischen Kirgisen und Usbeken 1989 kam es zu Krawallen zwischen Mescheten und Usbeken Diese angespannte Lage war hauptsachlich ethnisch begrundet Religion hat hier wohl eine untergeordnete Rolle gespielt Sie mundete schliesslich in die Unruhen in Osch 1990 Innerhalb der Sowjetunion gab es de jure keine offizielle Landessprache auch wenn es de facto die Russische Sprache war Bolschewiken sahen keinen Grund dazu in entlegenen Regionen die Russische Sprache mit allen Mitteln als einzige Sprache durchzusetzen Im Gegenteil furchtete man damit unnotige Spannungen zu erzeugen So wurde an den Schulen der Kirgisischen Sozialistischen Sowjetrepublik zwar Russisch als Pflichtgegenstand unterrichtet und samtliche offiziellen amtlichen Anliegen mussten in Russisch vorgebracht werden jedoch war Kirgisisch weiterhin Umgangssprache 8 Erst im Jahr 1990 wurde mit dem Gesetz der Sprachen Russisch als offizielle Landessprache in der Sowjetunion eingefuhrt allerdings stand es den sowjetischen Teilrepubliken zu neben Russisch noch andere offizielle Landessprachen im Rahmen ihrer Rechtsprechung zu ernennen 9 Am 15 Dezember 1990 erklarte Kirgisistan seine Souveranitat innerhalb der UdSSR Nach Erlangung der Unabhangigkeit Kirgisistans wurde das gesamte offentliche Wesen in Kirgisischer Sprache abgewickelt und es wurde damit begonnen die Schreibweise wichtiger geographischer Bezeichnungen und Personennamen der Kirgisischen Aussprache anzupassen 4 Es gab nach der Unabhangigkeit lange Zeit Bemuhungen eine Latinisierung der Schrift vorzunehmen Jedoch sind Kirgisistan gemeinsam mit Kasachstan bis dato die einzigen beiden verbleibenden Turkstaaten mit kyrillischem Alphabet Geschichte seit der staatlichen Unabhangigkeit Bearbeiten nbsp Der erste Staatsprasident Askar Akajew Am 31 August 1991 erklarte das Parlament die Republik fur unabhangig Staatliche Unabhangigkeit 1991 und die Ara Akajew 1991 2005 Bearbeiten Am 31 August 1991 erklarte Kirgisistan seine Unabhangigkeit Erster Prasident wurde Askar Akajew der seit 1990 Staatsprasident der Kirgisischen SSR war und bei der Prasidentschaftswahl in Kirgisistan 1991 zum Prasidenten des unabhangigen Kirgisistans gewahlt wurde Sharipa Sadybakasova wurde 1995 als erste Frau nach der Unabhangigkeit ins Unterhaus des nationalen Parlament gewahlt im selben Jahr vier Frauen ins Oberhaus 10 In den ersten Jahren seiner Prasidentschaft vollzog Akajew einen radikalen Schritt von der Plan zur Marktwirtschaft Er leitete eine Demokratisierung der politischen Strukturen ein eine neue Verfassung wurde durch das Parlament im Mai 1993 verabschiedet Nach seiner Wiederwahl bei der Prasidentschaftswahl in Kirgisistan 1995 und der Parlamentswahl in Kirgisistan 1995 begann Prasident Akajew seine Machtposition zu starken Durch eine 1996 per Referendum gebilligte Verfassungsanderung erhielt er weit gehende Kompetenzen in der Innen und der Aussenpolitik Im Referendum von 1998 wurde die Macht des Parlaments beschrankt Ab Ende der 1990er Jahre besonders nach dem Batken Konflikt im Sudwesten des Landes in den Jahren 1999 und 2000 und infolge der Ereignisse vom 11 September 2001 zeichnete sich ein zunehmend autoritarer Regierungsstil Akajews ab Sowohl die Parlamentswahl in Kirgisistan 2000 wie auch die Prasidentschaftswahl am 29 Oktober 2000 wurden von der OSZE die Beobachtermissionen entsandt hatte als nicht den Kriterien der OSZE entsprechend kritisiert Weitere Proteste im In und Ausland losten im Marz 2001 die Verurteilung des ehemaligen Ministers und Bischkeker Burgermeisters Felix Kulow zu sieben Jahren Gefangnis wegen Amts und Machtmissbrauchs im Januar 2002 die Verhaftung des Parlamentariers Asimbek Beknasarow ebenfalls wegen Machtmissbrauchs und im Marz 2002 der Tod von funf Demonstranten durch Polizeischusse in der Stadt Aksy aus Zwar herrschte insgesamt noch immer ein im Vergleich zu anderen zentralasiatischen Staaten eher liberales Klima mit einer aktiven und starken Zivilgesellschaft aber positive Reformschritte wie Ansatze zu Reformen im Justizwesen und der Gefangnisverwaltung Einfuhrung von Wahlen auf Ebene der Lokaladministration u a waren begleitet von anhaltenden Einschuchterungsversuchen gegenuber unabhangigen Stimmen aus Presse und Opposition In der Folge kam es haufiger zu Unruhen in denen sich der armere Suden gegen den reicheren Norden erhob In Kirgisistan sprechen vorsichtige Schatzungen von einem Anstieg der Armut nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 auf uber 75 im Jahr 1993 bei einem Ruckgang des BIP von 21 Auch 1997 lebten noch 50 der kirgisischen Bevolkerung in Armut 11 nbsp Staatsprasident Kurmanbek Bakijew 2009 Nach den Parlamentswahlen am 27 Februar 2005 die nach Angaben von OSZE Beobachtern nicht demokratischen Standards entsprachen kam es zu Unruhen die zur so genannten Tulpenrevolution fuhrten Prasident Akajew und seine Regierung traten unter dem Druck der Demonstrationen am 24 Marz 2005 zuruck Akajew floh nach Russland wo ihm Asyl gewahrt wurde Oppositionsfuhrer Kurmanbek Bakijew wurde zum Ubergangsprasidenten bestimmt und bei den Prasidentschaftswahlen am 10 Juli im Amt bestatigt Sein Partner Felix Kulow wurde Regierungschef Die Jahre seit der Tulpenrevolution 2005 Bearbeiten Nach einem Zerwurfnis der beiden ging Kulow in die Opposition Bakijew initiierte ein Verfassungsreferendum das die Position des Staatsprasidenten starken sollte sowie eine Wahlrechtsanderung beinhaltete die u a kleine Parteien benachteiligt Die Anderungsvorschlage des Prasidenten wurden in der Abstimmung am 21 Oktober 2007 mit grosser Mehrheit angenommen Bakijew loste daraufhin das Parlament auf und setzte Neuwahlen an Bei den Wahlen am 16 Dezember 2007 siegte seine Partei Ak Dschol mit knapp 50 der Stimmen Beobachter beurteilten Referendum und Parlamentswahl als nicht fair 12 Auch die Prasidentschaftswahlen am 23 Juli 2009 bei denen Bakijew mit 76 1 der Stimmen im Amt bestatigt wurde wurden von der Opposition und internationalen Beobachtern als unfair bezeichnet 13 Regierungswechsel 2010 Bearbeiten Hauptartikel Regierungswechsel in Kirgisistan 2010 Bei Demonstrationen gegen die Regierung wurden im April 2010 Dutzende Menschen getotet darunter soll auch der Innenminister Moldomussa Kongantijew gewesen sein was spater jedoch dementiert wurde 14 Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Kirgisistans Almasbek Atambajew und weitere Oppositionelle wurden festgenommen Gleichzeitig verhangte Prasident Bakijew in Bischkek sowie im Norden des Landes den Ausnahmezustand und eine nachtliche Ausgangssperre 15 16 Die Opposition verkundete am 7 April 2010 den Sturz der Regierung und die Einrichtung einer Ubergangsregierung unter der Ex Aussenministerin Rosa Otunbajewa Prasident Bakijew weigerte sich zunachst zuruckzutreten und fluchtete in die Stadt Dschalalabat im Suden des Landes 17 Eine Woche nach dem Aufstand in Kirgisistan erklarte Bakijew jedoch seinen Rucktritt und setzte sich ins benachbarte Kasachstan ab 18 Am 27 Juni 2010 stimmte die Bevolkerung Kirgisistans einer umfassenden Verfassungsanderung zu die die Einrichtung einer parlamentarischen Republik vorsieht 19 Uberschattet wurde das Referendum im Vorfeld durch schwere Ausschreitungen im Suden des Landes Bei Auseinandersetzungen zwischen Kirgisen und Angehorigen der usbekischen Minderheit kamen in den Stadten Osch und Dschalalabat bis zu 2000 Menschen ums Leben 20 Am 10 Oktober 2010 fand die erste Parlamentswahl nach der Annahme der neuen Verfassung statt 21 Die Parteien Ata Schurt die Sozialdemokratische Partei Kirgisistans SDPK Ar Namys Respublika und Ata Meken gelangten ins Parlament Obwohl die Partei Ata Schurt die vor allem von Anhangern des gesturzten Prasidenten Bakijew unterstutzt wurde die grosste Fraktion im kirgisischen Parlament bildete erteilte Ubergangsprasidentin Otunbajewa der SDPK den Auftrag zur Regierungsbildung Am 29 November 2010 unterzeichneten die Sozialdemokraten mit den Parteien Ata Meken und Respublika einen Koalitionsvertrag der die Bildung einer mitte links Regierung in Kirgisistan bedeutete 22 Bei der folgenden Prasidentschaftswahl in Kirgisistan 2011 und der Parlamentswahl in Kirgisistan 2015 konnte die SDPK weitere Wahlsiegen einfahren Neuer Prasident wurde der Sozialdemokrat Almasbek Atambajew der die Prasidentschaftswahl 2011 mit uber 63 der abgegebenen Stimmen deutlich fur sich entscheiden konnte 23 In der Legislaturperiode nach der Parlamentswahl 2015 fuhrte die SDPK die Regierungskoalition als starkste Fraktion im Parlament an regierte allerdings mit wechselnden Koalitionspartnern 24 Nach der Wahl 2017 Bearbeiten nbsp Sooronbai Dscheenbekow 2018 Bei der Prasidentschaftswahl in Kirgisistan 2017 wurde Sooronbai Dscheenbekow fruherer Premierminister und Wunschkandidat des scheidenden Atambajews mit 54 2 Prozent Stimmen zum neuen Staatsoberhaupt Kirgisistans gewahlt Das Wahlergebnis wurde jedoch laut unabhangigen Forschungsinstitutionen wie Pragma oder kirgisischen Menschenrechtlern von Unregelmassigkeiten uberschattet Das Nachrichtenportal Fergana berichtete sogar uber Mafiakontakte der Atambajew Administration die Sooronbai Dscheenbekow zum Sieg verhalfen Der Hauptkontrahent des gewahlten Prasidenten Omurbek Babanow sprach seinerseits von massiven Betrugspraktiken der Staatsmacht 25 Zwischen dem Prasidenten Dscheenbekow und seinem Vorganger Atambajew entwickelte sich nach der Prasidentschaftswahl ein Machtkampf der ein massgebliches Thema der kirgisischen Innenpolitik darstellte Im Marz 2018 wurde Atambajew zum Vorsitzenden der regierenden Sozialdemokratischen Partei gewahlt der auch Dscheenbekow angehort Atambajew nutzte seine neue politische Funktion immer wieder fur Kritik am Prasidenten und seiner Regierungsarbeit Dieser reagierte mit der Verhaftung zahlreicher Vertrauter Atambajews auf Grund von Korruptionsvorwurfen 26 Am 27 Juni 2019 hob das Parlament die Immunitat Atambajews auf Begrundet wurde dieser Schritt mit einem Fall aus dem Jahr 2015 als wahrend Atambajews Amtszeit ein bekannter Krimineller unter ungeklarten Umstanden freigelassen wurde Am 7 August 2019 kam es zu einem Einsatz von Spezialkraften die den ehemaligen Prasidenten in seinem Wohnhaus in Koi Tasch verhaften sollten Die Operation wurde aber von Unterstutzern Atambajews verhindert ein Mann wurde bei den Ausschreitungen getotet 80 Personen wurden verletzt Am 8 August 2019 wurde Atambajew schliesslich doch verhaftet Prasident Dscheenbekow warf seinem Vorganger die Verletzung der Verfassung und den bewaffneten Widerstand gegen Ermittlungsarbeiten vor 27 28 Die Ereignisse schurten in Kirgisistan Angste vor wachsender politischer Instabilitat Nach dem friedlichen Regierungswechsel von Atambajew zu Dscheenbekow gab es vermehrt Hoffnungen auf eine dauerhafte Stabilisierung des Landes Die rivalisierenden Lager Dscheenbekows und Atambajews sowie die immer noch bestehenden Clan Strukturen in der Politik bergen aber die Gefahr neuerlicher gewaltsamer Auseinandersetzungen 29 Neben diesen innenpolitischen Konflikten stellte die Verscharfung des kirgisisch tadschikischen Grenzkonflikts ab dem Jahr 2018 mit zahlreichen Toten und Verletzten eine aussenpolitische Herausforderung fur Kirgisistan dar Die Haufung gewaltsamer Zusammenstosse im Grenzgebiet war auf Streitigkeiten um Wasser und Land sowie auf umstrittene Infrastrukturprojekte in der Region zuruckzufuhren Gesprache zwischen beiden Staaten an denen auch Prasidenten Dscheenbekow und Premierminister Muchammedkaly Abylgasijew teilnahmen brachten trotz beidseitiger Hoffnungen auf eine Losung der umstrittenen Grenzfragen keinen Durchbruch 30 Politische Krise 2020 Bearbeiten Das Jahr 2020 war in Kirgisistan von grosser politischer Unsicherheit gepragt Am 18 Marz 2020 wurde der erste bestatigte Fall von COVID 19 in Kirgisistan gemeldet Die Fallzahlen stiegen in den folgenden Wochen langsam an und erreichten im Juli mit uber 1 500 Neuinfektionen pro Tag ihren vorlaufigen Hohepunkt Eine zweite Welle im Herbst brachte erneut steigende Infektionszahlen mit sich die Hochststande aus dem Sommer wurden jedoch nicht erreicht Auch in Kirgisistan ging die Pandemie mit sozialen und wirtschaftlichen Problemen einher die die politische Stabilitat im Land gefahrdeten 31 Im Juni 2020 wurde das Land zudem von einer Regierungskrise erfasst nachdem Premierminister Muchammedkaly Abylgasijew infolge eines Skandals um die staatliche Vergabe von Funkfrequenzen zurucktreten musste Daraufhin bildete sich eine Ubergangsregierung unter der Fuhrung von Kubatbek Boronow die bis zur Abhaltung der Parlamentswahl in Kirgisistan 2020 im Amt blieb 32 Die Parlamentswahl 2020 war von besonderer Bedeutung fur Kirgisistan da infolge der Spaltung der Regierungspartei SDPK mit veranderten politischen Machtverhaltnissen gerechnet wurde Als Favoriten fur den Wahlsieg galten im Vorfeld der Wahl die Parteien Birimdik und Mekenim Kirgisistan Wahrend Birimdik insbesondere von Anhangern des damaligen Prasidenten Dscheenbekow unterstutzt wurde war die Partei Mekenim Kirgisistan eng mit Raimbek Matraimow einem ehemaligen Zollbeamten der inzwischen im Zentrum eines der grossten Korruptions und Geldwascheskandale der kirgisischen Geschichte steht verbunden Der Wahlkampf war gepragt von gegenseitigen Beschuldigungen der Wahlmanipulation des Stimmenkaufs und des Missbrauchs staatlicher Ressourcen wobei insbesondere die von Matraimow finanziell unterstutzte Partei Mekenim Kirgisistan im Zentrum dieser Vorwurfe stand Insgesamt bildete sich eine weitverbreitete Skepsis hinsichtlich des geregelten Ablaufs der Parlamentswahl am 4 Oktober 2020 33 nbsp Protestanten sturmen das Weisse Haus in BischkekDiese Skepsis wurde durch zahlreiche Berichte uber Unregelmassigkeiten am Wahltag erhartet Am Abend des 4 Oktober gab die Zentrale Wahlkommission ein vorlaufiges Wahlergebnis bekannt demzufolge Birimdik die Wahl mit 24 52 der abgegebenen Stimmen knapp vor Mekenim Kirgisistan gewonnen hatte In der Nacht des Wahltags begannen die Proteste in der Hauptstadt Bischkek die sich gegen die Manipulation der Parlamentswahl richteten Am 5 Oktober weiteten sich die Proteste aus und es kam vermehrt zu gewaltsamen Zusammenstossen zwischen den Sicherheitskraften und Protestanten sowie zwischen verschiedenen politischen Gruppen In der Nacht vom 5 auf den 6 Oktober kulminierten die Proteste in der Ersturmung des Weissen Hauses dem Amtssitz des Prasidenten in Bischkek Daruber hinaus wurden zahlreiche prominente Politiker aus der Haft befreit darunter Ex Prasident Atambajew und Sadyr Dschaparow Letzterer schwang sich nach der Annullierung des Wahlergebnisses und dem Rucktritt der Ubergangsregierung unter Boronow am 9 Oktober zum politischen Anfuhrer der Proteste auf die sich inzwischen primar gegen Prasident Dscheenbekow richteten Am 10 Oktober wurde Dschaparow von den Abgeordneten des kirgisischen Parlaments zum neuen Premierminister gewahlt und ubte daraufhin verstarkt Druck auf Prasident Dscheenbekow aus der infolgedessen am 15 Oktober seinen Rucktritt erklarte Dschaparow wurde daraufhin kommissarischer Prasident und vereinte damit die beiden wichtigsten Staatsamter in Kirgisistan auf sich 34 nbsp Sadyr Dschaparow 2021In den folgenden Monaten konsolidierte Dschaparow seine politische Macht Er besetzte zahlreiche Amter mit seinen Vertrauten und kundigte weitreichende politische Reformen an die insbesondere die Rolle des Prasidenten starken sollen und die Entwicklung von einem Prasidialsystem hin zu einem parlamentarischen Regierungssystem die Kirgisistan in den 2010er Jahren vollzogen hatte umkehren wurden Am 14 November trat Dschaparow von seinen Amtern als kommissarischer Prasident und Premierminister zuruck um seine Kandidatur bei der Prasidentschaftswahl in Kirgisistan 2021 vorbereiten zu konnen Seine kommissarischen Nachfolger wurden Talant Mamytow im Amt des Prasidenten und Artjom Nowikow im Amt des Premierministers 35 Die Prasidentschaftswahl am 10 Januar 2021 ergab einen deutlichen Sieg Dschaparows der mehr als 79 der abgegebenen Stimmen erhielt 36 37 Parallel zur Prasidentschaftswahl stimmten die Kirgisen im ersten Wahlgang des Verfassungsreferendums in Kirgisistan 2021 fur die Ruckkehr zu einem prasidentiellen Regierungssystem 38 Im zweiten Wahlgang des Verfassungsreferendums am 11 April 2021 unterstutzte die absolute Mehrheit der Wahler einen von Dschaparow unterstutzen Verfassungsentwurf der daraufhin am 5 Mai 2021 durch die Unterschrift Dschaparows in Kraft trat 39 40 Entwicklungen seit 2020 Bearbeiten Wahrend der Unruhen in Kasachstan 2022 entsandte Kirgisistan im Rahmen einer OVKS Misson Truppen zur Unterstutzung der kasachischen Regierung 41 Die Unterstutzung fur das Brudervolk war breit Kritisiert wurde dass die OVKS bei den Unruhen 1990 bei den Grenzkonflikt mit Tadschikistan und bei dem Batken Konflikt nicht eingegriffen hat 41 Nach dem russischen Uberfall auf die Ukraine 2022 blieb Kirgisistan politisch weitgehend neutral In einem Telefonat mit Wladimir Putin soll Sadyr Dschaparow seine Unterstutzung fur die Invasion ausgesprochen haben 42 Die gesellschaftliche Lage ist weiterhin angespannt Russische Propaganda ist weitverbreitet Kanale wie Rossija 1 oder Perwy Kanal laufen im Fernsehen und werden auch gesehen 43 Das Land ist ein beliebtes Ziel bei Russen die der Rekrutierung entkommen wollen allerdings sind Lander wie Kasachstan und Georgien beliebter 44 Die Polizei soll Druck auf Russen ausuben wenn diese sich kritisch uber den Krieg ausserten 45 Vor dem Krieg arbeiteten viele Kirgisen im Ausland vorwiegend in Russland Einige von ihnen werden rekrutiert es sollen schon mehrere im Krieg gestorben sein Deshalb wurde davor gewarnt nach Russland auszwandern 46 47 2022 kam es erneut zu einer Eskalation des Kirgisisch tadschikischen Grenzkonflikts Literatur BearbeitenM Sapper V Weichsel Huterer Herausgeber Band 656 Machtmosaik Zentralasien Traditionen Restriktionen Aspirationen In Bundeszentrale fur politische Bildung Dagmar Schreiber Stephan Flechtner Kirgistan Zu den Gipfeln von Tien Schan und Pamir 5 Auflage Trescher Verlag Berlin 2017 ISBN 978 3 89794 387 2 Moritz Florin Kirgistan und die sowjetische Moderne Kultur und Sozialgeschichte Osteuropas Band 3 V amp R unipress Gottingen 2015 ISBN 978 3 8471 0313 4 Leseprobe PDF Adeeb Khalid Central Asia A new History from the Imperial Conquests to the Present ISBN 978 0 691 16139 6 englisch Kazakstan Kyrgyzstan Tajikistan Turkmenistan and Uzbekistan country studies englisch loc gov PDF abgerufen am 24 Juni 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte Kirgisistans Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte Kirgisistans in der Encyclopedia BritannicaEinzelnachweise Bearbeiten Kazakstan Kyrgyzstan Tajikistan Turkmenistan and Uzbekistan country studies S 192 englisch loc gov PDF abgerufen am 24 Juni 2023 Thomas Scholl Kirgistan zu den Gipfeln von Tien Schan und Pamir 3 Auflage Trescher Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 89794 139 7 S 62 63 Mart Martin The Almanac of Women and Minorities in World Politics Westview Press Boulder Colorado 2000 S 220 a b c Rafis Abazov Historical Dictionary of Kyrgyzstan Scarecrow Press Forlag Lanham Maryland amp Oxford 2004 ISBN 0 8108 4868 6 a b Florin S 33 Ata Beyit Memorial Complex in Chong Tash In Museum Studies Abroad 2 November 2014 abgerufen am 16 November 2019 amerikanisches Englisch Florin S 236 237 Nuzhen li obyazatelnyj gosudarstvennyj yazyk Lenin In Proletarskaja Prawda Nr 14 32 18 Januar 1914 russisch ZAKON SSSR OT 24 04 1990 O YaZYKAH NARODOV SSSR Memento vom 8 Mai 2016 im Internet Archive Artikel 4 im Gesetz der UdSSR vom 24 April 1990 uber die Sprachen der UdSSR russisch Abgerufen am 11 Februar 2012 Mart Martin The Almanac of Women and Minorities in World Politics Westview Press Boulder Colorado 2000 S 220 221 Sozialpolitik in Entwicklungslandern Markus Porsche Ludwig LIT Verlag Munster 2013 Wahlen in Kirgistan verfehlen OSZE Standards Memento vom 30 November 2011 im Internet Archive Deutsche Welle online 17 Dezember 2007 Neue Zurcher Zeitung OSZE kritisiert Prasidentenwahl in Kirgistan Memento vom 27 Juli 2009 imInternet Archive 24 Juli 2009 Tote bei Protesten gegen Prasident Bakijew Memento vom 11 April 2010 im Internet Archive Viele Tote bei blutigen Unruhen in Kirgistan Welt Online 7 April 2010 Opposition protestiert hartnackig Focus Online 7 April 2010 Bakijew klebt an 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