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Die Kirgisische Ubergangsregierung unter Rosa Otunbajewa trat ihr Amt im April 2010 nach der Absetzung des Prasidenten Kurmanbek Bakijew mit dem erklarten Ziel an Kirgisien in eine parlamentarische Republik umzuwandeln Diese Umwandlung war mit dem positiven Ergebnis des Verfassungsreferendums im Juni erfolgreich Nach diesem kam es zur Durchfuhrung der Parlamentswahl im Oktober und schliesslich zur Machtubergabe an die in der Folge gebildete neue Regierung unter Almasbek Atambajew im Dezember Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangssituation 2 Mitglieder 3 Tatigkeiten 3 1 Machtubernahme 3 2 Die Unruhen in Sudkirgisistan 3 3 Verfassungsreferendum 3 4 Parlamentswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAusgangssituation Bearbeiten Hauptartikel Die Jahre seit der Tulpenrevolution 2005 im Artikel Geschichte Kirgisistans Die Krise wurde durch Unzufriedenheit wegen Korruption steigender Preise und fehlender Strategien der Regierung mit den Folgen der Wirtschaftskrise umzugehen ausgelost Ein Drittel der 5 3 Millionen Einwohner Kirgisistan lebt unter der Armutsgrenze Durch die Wirtschaftskrise verscharften sich die Probleme durch die verminderten Uberweisungen kirgisischer Arbeiter aus Russland die im Jahr 2008 rund 22 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmachten und im darauffolgenden Jahr um 21 Prozent zuruckgingen 1 2 Auch fuhren Schmugglerrouten fur den lukrativen Handel mit afghanischem Rauschgift durch die Region 3 Sowohl die USA als auch Russland unterhalten jeweils eine Militarbasis in Kirgisistan Beide liegen im Norden in der Nahe der Hauptstadt Bischkek Mitglieder Bearbeiten nbsp Rosa OtunbajewaUbergangsprasidentin Rosa Otunbajewa Vizeprasident und Wirtschaftsminister Almasbek Atambajew Finanzminister Temir Sarijew 4 Beauftragter fur Verfassungsreformen Omurbek Tekebajew 5 Oberster Staatsanwalt Azimbek Beknazarow 6 Innenminister Bolot Schernijasow 7 Gesundheitsminister Damira Nijasaljewa 8 Sicherheits bzw Geheimdienstchef Kengeschbek Duischobajew 9 Arbeitsministerin Aigul Riskulowa 10 Tatigkeiten BearbeitenMachtubernahme Bearbeiten nbsp Kurmanbek BakijewBei Demonstrationen gegen die Regierung wurden im April Dutzende Menschen getotet 11 Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Kirgisistans Almasbek Atambajew und weitere Oppositionelle wurden festgenommen Gleichzeitig verhangte der damalige Prasident Bakijew in Bischkek sowie im Norden des Landes den Ausnahmezustand und eine nachtliche Ausgangssperre 12 13 Die Opposition verkundete am 7 April den Sturz der Regierung und die Einrichtung einer Ubergangsregierung unter der Ex Aussenministerin Rosa Otunbajewa Prasident Bakijew weigerte sich zunachst zuruckzutreten und fluchtete in die Stadt Dschalalabat seine Heimatstadt im Suden des Landes 14 Eine Woche nach dem Aufstand in Kirgisistan erklarte Bakijew jedoch seinen Rucktritt und setzte sich ins benachbarte Kasachstan und schliesslich nach Belarus ab Er selbst und Mitglieder seiner Familie werden wegen Mordes an 87 Demonstranten mit internationalem Haftbefehl gesucht 15 16 17 Schon am 20 April starben in dem Ort Majewka im Norden der Hauptstadt Bischkek bei Auseinandersetzungen mit Jugendlichen die Grund und Boden unter ihre Kontrolle bringen wollten mindestens funf Menschen und 30 weitere wurden verletzt 18 Im Mai kampften in Dschalalabat Bakijew Anhanger mit ansassigen Usbeken 19 Die Unruhen in Sudkirgisistan Bearbeiten Hauptartikel Unruhen in Sudkirgisistan 2010 In der Nacht zum 11 Juni eskalierte die Situation im Suden Kirgisistans Die Stadt Osch wurde zum Schauplatz von gewalttatigen Ausschreitungen zwischen Kirgisen und der usbekischen Minderheit bei denen mehrere hundert Menschen den Tod fanden und tausende Menschen verletzt wurden Brandstifter steckten zahlreiche von Usbeken bewohnte Gebaude in Brand und es kam zu Plunderungen Die UNO Menschenrechtskommissarin Navi Pillay berichtete dass die ersten Angriffe abgestimmt gezielt und gut geplant stattfanden 20 Angehorige der usbekischen Minderheit verschanzten sich in ihren Wohnvierteln oder fluchteten nach Usbekistan Die Regierung bat Russland um militarische Hilfe Russland lehnte dies mit dem Argument ab es handle sich um eine interne Angelegenheit Uber das Wochenende weiteten sich die Kampfe auf Dschalalabat aus Das usbekische Katastrophenministerium sprach von 75 000 Grenzubertritten von Erwachsenen in der Region Andijon und schloss in weiterer Folge die Grenzen In Kirgisistan selbst waren 400 000 Menschen auf der Flucht 21 22 Am Sonntag den 13 Juni erklarte die Regierung dass sie die Situation nicht mehr unter Kontrolle habe 19 Sie verdachtigt den Ex Prasidenten Bakijew und dessen Familie die am 27 Juni geplante Volksabstimmung uber eine neue Verfassung verhindern zu wollen 23 Dieser wies die Vorwurfe kategorisch von sich 24 In der Nacht auf den 15 Juni beruhigte sich die Situation weitgehend Laut der kirgisischen Regierung konnten Hilfsguter verteilt werden Am 20 August griffen aufgebrachte Demonstranten in Osch Arbeitsministerin Aigul Riskulowa an Ausloser waren Geruchte uber einen erzwungenen Rucktritt des ortlichen Burgermeisters Melis Mirsachmatow Die Ministerin konnte mit ihrem Auto entkommen 10 Verfassungsreferendum Bearbeiten Hauptartikel Verfassungsreferendum in Kirgisistan 2010 Am 27 Juni 2010 fand ein Verfassungsreferendum statt Die Kirgisen stimmten mit einer Mehrheit von uber 90 Prozent zugunsten einer Verfassungsanderung ab in der das bisherige prasidiale System in eine parlamentarische Republik umgewandelt werden sollte Ausserdem wurden die Ubergangsregierung in ihrem Amt bestatigt und Parlamentswahlen fur Oktober 2010 festgesetzt 25 Parlamentswahl Bearbeiten Hauptartikel Parlamentswahl in Kirgisistan 2010 Am 10 Oktober 2010 fand die Parlamentswahl statt die durch das Verfassungsreferendum im Juni notig wurde Im Ergebnis kam es zu einer Koalitionsregierung unter Almasbek Atambajew die die Ubergangsregierung abloste Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 2010 Kyrgyzstani revolution Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien ORF Autonomer Staat seit Zerfall der UdSSREinzelnachweise Bearbeiten FAZ Das arme Bergland ORF Autonomer Staat seit Zerfall der UdSSRZehntausende Fluchtlinge FAZ Fruchtbarer Boden fur Tod und Gewalt RIA Novosti Im Spiegel der Presse Who s Who In Kyrgyz Politics Memento vom 23 Dezember 2010 im Internet Archive 1 Mai 2010 CRI Online Zahl der Toten steigt im kirgisischen Unruhegebiet Der Standard Machtverhaltnisse unklar EUZine Kommissarin Kristalina Georgieva trifft kirgisische Behorden und Empfanger der humanitaren Hilfe der EU Tagensanzeiger Kirgisien kommt nicht zur Ruhe a b ORF Erneut Proteste von Regierungsgegnern Tote bei Protesten gegen Prasident Bakijew Memento vom 11 April 2010 im Internet Archive Viele Tote bei blutigen Unruhen in Kirgistan Welt Online 7 April 2010 Opposition protestiert hartnackig Focus Online 7 April 2010 Bakijew klebt an der Macht Focus Online 9 April 2010 ORF Medwedew uberlegt Truppenentsendung Memento vom 8 Dezember 2012 im Webarchiv archive 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