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Mit dem Namen Jestadter Weinberg Werraaltarm und aue bei Albungen hat das Land Hessen Ende der 1990er Jahre der EU Kommission zwei bereits ausgewiesene Naturschutzgebiete fur das europaweite System besonderer Schutzgebiete Natura 2000 vorgeschlagen Mit Bekanntgabe der Fauna Flora Habitat Richtlinie waren alle Mitgliedstaaten der Europaischen Union zur Mitwirkung bei der Erstellung eines landerubergreifenden okologischen Netzes verpflichtet das die Erhaltung der biologischen Vielfalt zum Ziel hat Begrundet wurde die Schutzwurdigkeit neben anderen mit den im Gebiet vorkommenden orchideenreichen Halbtrockenrasen auf Kalk den naturnahen Stillgewassern den Kalkfelsen mit ihrem Pflanzenwuchs sowie dem Talhang am rechten Werraufer der ein nahezu vollstandiges Profil der Zechsteinformationen bietet Neben der vegetationskundlichen und geologischen Bedeutung hat der Bereich als Brut Rast und Nahrungsgebiet fur Vogel eine wichtige Funktion Die erste Wiederansiedlung des Uhus im Werra Meissner Kreis erfolgte im Jahr 1983 am Jestadter Weinberg 1 2 Jestadter Weinberg Werraaltarm u aue bei Albungen IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaBlick auf die Werraaue mit dem Kiessee dem Westhang des Furstensteins und dem Jestadter Weinberg von links Blick auf die Werraaue mit dem Kiessee dem Westhang des Furstensteins und dem Jestadter Weinberg von links Lage Hessen DeutschlandWDPA ID 555520065Natura 2000 ID DE4725302FFH Gebiet 86 14 HektarGeographische Lage 51 13 N 10 0 O 51 222199 9 997661 Koordinaten 51 13 20 N 9 59 52 OJestadter Weinberg Werraaltarm und aue bei Albungen Hessen Meereshohe von 150 m bis 200 mEinrichtungsdatum 2008Verwaltung Obere Naturschutzbehorde beim Regierungsprasidium in KasselBesonderheiten Besonderer Schutz als Natura 2000 Gebiet mit zwei Naturschutzgebieten und als Teil eines Landschaftsschutzgebiets Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte des Gebiets 3 FFH Lebensraumtypen 4 Fauna 5 Unterschutzstellung 6 Besucherhinweis 7 Literatur 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Flora Fauna Habitat FFH Gebiet liegt im Unteren Werratal am Ausgang des Eschweger Beckens nordwestlich von Eschwege und sudlich von Bad Sooden Allendorf im nordhessischen Werra Meissner Kreis Es gehort zum Geo Naturpark Frau Holle Land Administrativ befinden sich die Flachen in den Gemarkungen von Jestadt einem Ortsteil der Gemeinde Meinhard und dem Eschweger Stadtteil Albungen Die Bahnstrecke von Bebra nach Gottingen verlauft durch das Werratal und trennt das FFH Gebiet Sie bildet die westliche Grenze des Naturschutzgebiets Jestadter Weinberg und die ostliche Grenze des Naturschutzgebiets Werra Altarm und Werraaue bei Albungen Nach der naturraumlichen Gliederung Deutschlands des Instituts fur Landeskunde Bad Godesberg wird das Gelande dem Albunger Werratal 358 30 und der Schwebda Jestadter Werraaue 358 20 sowie dem Sudlichen Gobertvorland 358 52 zugeordnet Nach Westen geht der Bereich in das Soodener Bergland 358 02 und das Weidenhauser Hugelland 358 23 uber Sie sind alle Untereinheiten des Unteren Werraberglands 358 in der Haupteinheitengruppe des Osthessischen Berglands 3 Geschichte des Gebiets BearbeitenDer sowohl geologisch als auch klimatisch gunstige Standort des Weinbergs ermoglichte schon fruher den Weinanbau Reben sollen seit dem ersten Jahrtausend hier gepflegt worden sein Als immer seltener gute Jahrgangsweine gelangen ging der Anbau gegen Ende des 18 Jahrhunderts zuruck und wurde schliesslich aufgegeben Zum endgultigen Aus durfte die Peronospora Krankheit beigetragen haben die durch einen in den 1870er Jahren aus Amerika eingeschleppten Algenpilz ausgelost wurde An den fruheren Weinanbau erinnern noch zahlreiche Terrassen und Rebstocke die uber die Hange verteilt in den Gebuschen uberlebten Die Versuche einen Teil der Hange als Obst Gemuse oder Ziergarten weiter zu nutzen wurden meistens bald wieder aufgegeben Von den ehemaligen Garten sind verwilderte Fliederhecken und Essigbaume geblieben sowie einige Gartenfluchtlinge die sich in der freien Natur angesiedelt und fortgepflanzt haben Aus den 1930er Jahren stammen die noch erhaltenen Maulbeerbaume die als Nahrung der Seidenraupen die hier vorubergehend gezuchtet wurden angepflanzt worden waren 4 nbsp Hutebaum am Westhang des Furstensteins Der bewaldete Westhang des Furstensteins war zu Beginn des 20 Jahrhunderts noch baumfrei Die Halbtrockenrasen des steil abfallenden Bereichs dienten als Viehweide und nach dem Ruckgang der Schafhaltung verbuschten die Flachen oder wurden aufgeforstet Als Zeugen der ehemaligen Weidenutzung haben sich noch einige Hutebaume in dem inzwischen geschlossenen Wald erhalten 4 Die stehenden Gewasser die sich beiderseits der Werra befinden wurden kunstlich geschaffen Der Teich am Westfuss des Weinbergs und der Albunger See entstanden durch den Abbau von Kies und Sand wahrend der Altarm sein Vorhandensein dem Bau der Bahnlinie von Bebra nach Gottingen in den 1870er Jahren verdankt Um mit moglichst geringen Steigungen und Gefalle fahren zu konnen wurde damals teilweise die Landschaft der Strecke angepasst So ist auch das Bett der Werra verlegt worden um durch die Begradigung die Errichtung von zwei Brucken uber die Flussschleife zu vermeiden In der Zeit des Baus der Bebra Friedlander Bahn wie sie fruher genannt wurde fuhren noch Schiffe auf Weser und Werra zwischen Wanfried und den Seehafen Die Befurchtung war dass mit den Brucken die Schifffahrt nicht mehr moglich gewesen ware 5 FFH Lebensraumtypen BearbeitenMit dem Ziel den Zustand des Gebiets zu dokumentieren zu bewerten und Massnahmen zur Sicherung und Entwicklung der FFH relevanten Lebensraumtypen und Arten vorzuschlagen wurden von April bis November 2003 die Flachen untersucht Die Ermittlungen fur eine Grunddatenerfassung erfolgten im Rahmen der Umsetzung der Berichtspflicht nach der FFH Richtlinie der EU 1 EU Code Lebensraumtyp Gesamtflache Bewertung in der Grunddatenerfassung3150 Naturliche nahrstoffreiche Seen mit einer Vegetation vom Typ Magnopotamion oder Hydrocharition 13 ha nbsp Altarm der WerraBei den Kartierungen wurden die Pflanzengesellschaften der Gewasser des Gebiets im Wesentlichen den Laichkrautgesellschaften zugeordnet In einer ihrer Assoziationen dominiert das Raue Hornblatt das im Albunger Kiessee grossflachig dichte und monotone Bestande ausbildet Dagegen brilliert der Altarm der Werra durch seine kleinflachige Vielfalt an unterschiedlichen Auspragungen der Wasserpflanzenflora Hier sind auch Verlandungszonen mit grosseren Schilfrohrichten vorhanden die von Bedeutung fur die Vogelwelt sind Als vegetationskundliche Besonderheit wird der grosse Bestand der Armleuchteralge Chara hispida im Sudteil des Altarms angesehen 6212 Halbtrockenrasen auf Kalk 1 63 ha nbsp Durch eine extensive Beweidung mit Schafen soll der Charakter der mageren Rasen erhalten werden Die Kalkmagerrasen des Gebiets wurden der Assoziation Enzian Schillergras Rasen zugeordnet und hatten auch nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler die Kriterien fur den Lebensraumtyp Juniperus communis Formationen auf Kalktrockenrasen der Wacholderheiden erfullt Die hier wachsenden kennzeichnenden Arten der Magerrasen auf Kalk sind Schillergras Wundklee Schopfige Kreuzblume Golddistel Tauben Skabiose und Stangellose Kratzdistel Ein Grossteil der Hangflachen war noch bis in die 1990er Jahre stark verbuscht Nach dem Entfernen der Geholze sollen neben anderen Massnahmen durch Beweidung die mageren Rasen mit ihrem Arten und Blutenreichtum auch in Zukunft erhalten werden 6212 Halbtrockenrasen auf Kalk Bestande mit bemerkenswerten Orchideen 0 63 ha nbsp Trockenrasenflache mit Wacholderbestanden im westlichen Bereich Wegen ihres Orchideenreichtums ist die nordliche durch Wacholderbestande gepragte Teilflache der Halbtrockenrasen als ein prioritar zu schutzender Lebensraum ausgewiesen worden Hier kommt das Dreizahnige Knabenkraut mit einer grossen Population vor In dem durch einen Reichtum an Pflanzenarten gepragten Bereich wachsen noch weitere Orchideen wie Fliegen Ragwurz und Mucken Handelwurz 6431 Feuchte Hochstaudenfluren planar bis montan 0 27 ha Einen hohen Anteil in den Hochstaudenfluren die sich oberhalb des Steilufers der Werra ausbreiten haben die Rohrichtarten Schilfrohr und Rohrglanzgras sowie einjahrige Ackerwildkrauter wie Gansefusse und Melden In den bluten und samenreichen Bestanden fallt in den Sommermonaten die hochwuchsige Glanz Melde besonders auf 8215 Kalkfelsen und ihre Felsspaltenvegetation 0 19 ha nbsp Der aufgelassene Steinbruch am Weinberg vermittelt einen Einblick in die Sedimente der Werra Formation des Zechsteins Die artenarme Farnvegetation wird den Stangelfingerkraut Gesellschaften der Kalkfugen zugeordnet Wahrend im nordlichen Teil neben anderen der Braunstielige Streifenfarn wachst kommt an den Felsen auf den Magerrasenflachen im ostlichen Berich nur die Mauerraute vor Als vergleichsweise artenreich wird die Moosflora angesehen Einige unter ihnen sind so selten geworden dass sie in der Roten Liste Deutschland in der Vorwarnliste als merklich zuruckgegangen gefuhrt werden 8310 Nicht touristisch erschlossene Hohlen 9 m Die im Gebiet vorhandene Hohle wurde nicht betreten und die Vegetation und Tierwelt nicht untersucht 91EO Erlen und Eschenwalder und Weichholzauenwalder an Fliessgewassern 2 76 ha nbsp Die Werra im Schutzgebiet Die Auenwaldbereiche am Altarm werden dem Biotoptyp Hainmieren Schwarzerlen Auwald zugeordnet Neben den Charakterarten dieser Gesellschaft Schwarz Erle und Hain Sternmiere kommen in der Krautschicht als typische Begleiter Wald Ziest Hunds Quecke Giersch Zaunwinde Knolliger Kalberkropf und die alles beherrschende Brennnessel vor Zu den hier wachsenden Baumarten gehoren neben der Bruch Weide Feldahorn Stieleiche Schlehe und Hundsrose Kennzeichnend sind ebenfalls zahlreiche Rohrichtarten die vom Altarmufer in die Geholzsaume eindringen Neben Schilfrohr auch Gewohnlicher Gilbweiderich Sumpf Segge und Sumpf Schwertlilie Aus vegetationskundlicher Sicht zeigen die Auwaldbereiche am Altarm Ubergange zu den Bruch und Sumpfwaldern die fur verlandende Stillgewasser als charakteristisch gelten 1 Fauna BearbeitenZur besseren Bewertung der verschiedenen Lebensraume wurden bei den Kartierungen fur die Grunddatenerhebung die Vorkommen der Vogel Tagfalter Heuschrecken und Libellen untersucht Vogel nbsp Die Werra am Ausgang des Eschweger Beckens Bei Begehungen im Rahmen der Untersuchungen wurden mehr als 70 Vogelarten beobachtet Von ihnen werden die Wasservogelarten Haubentaucher Hockerschwan Teich und Blasshuhn Stock und Reiherente als gebietspragend gewertet Eine eigenstandige Vogelgemeinschaft wiesen bei der Erfassung die Verlandungsbereiche der Stillgewasser auf Typische Arten sind hier Rohrammer und Teichrohrsanger und als bemerkenswert galten die Vorkommen von Blaukehlchen und Wasserralle An der Werra und der in die Werra mundende Berka wurden Eisvogel und Gebirgsstelze gesehen und die dichten Ufergeholze besonders am Altarm besiedelten Fitis Zilpzalp Kuckuck Beutelmeise Grauschnapper Grauspecht Gelbspotter und Nachtigall Eine Besonderheit im Gebiet war der erste Brutnachweis des in Nordhessen seltenen Schwarzmilans im Werra Meissner Kreis Die Mehrzahl der nachgewiesenen Arten gehoren zu den Bewohnern einer an Geholzen reichen Kulturlandschaft wie Monchsgrasmucke Heckenbraunelle Goldammer und Neuntoter Die Waldbewohner Wintergoldhahnchen Tannen und Haubenmeise Buntspecht und Gimpel beschranken sich auf die Hanglagen unterhalb von Schloss Furstenstein 1 TagfalterBei der Erfassung der Schmetterlinge und Widderchen konnten im Gebiet 36 Arten nachgewiesen werden In der Tagfaltergemeinschaft dominierten relativ anspruchslose Offenlandsarten wie Grosses Ochsenauge Brauner Waldvogel und Kleines Wiesenvogelchen sowie Ubiquisten die eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensraume besiedeln wenn dort ihre Futterpflanzen vorhanden sind Zu ihnen gehoren Distelfalter Kleiner Fuchs und Weisslinge Von den an Magerrasen gebundenen Arten waren Komma Dickkopffalter Fruhlingsscheckenfalter Mauerfuchs Grosser Perlmuttfalter und Senfweissling sowie die fur diesen Lebensraum charakteristischen Schachbrett Kleiner Wurfel und Gelbwurfeliger Dickkopffalter beobachtet worden Auf den Grunlandflachen der Werraaue wurden Schwalbenschwanz und Goldene Acht und an Waldrandern und auf geholzreichen Flachen Nierenfleck Zipfelfalter Landkartchen Zitronenfalter und Perlgrasfalter angetroffen Das Artenspektrum erganzten die Waldbewohner Waldbrettspiel und Kaisermantel Als auffallig gewertet wurde die geringe Zahl Widderchen So konnten nur die beiden als haufig eingestuften Arten Sechsfleck und Esparsetten Widderchen gefunden werden 1 HeuschreckenAhnlich wie bei den Tagfaltern waren bei den Untersuchungen in den Grunlandbereichen Offenlandsarten gefunden worden die auch in anderen Biotopen lebensfahig sind Zu ihnen gehoren Gemeiner Bunter und Weissrandiger Grashupfer Nachtigall Grashupfer Roesels Beissschrecke Grosses Heupferd und Gemeine Strauchschrecke Besonderheiten wie Westliche Beissschrecke und Sichelschrecke fanden sich uberwiegend auf den Magerrasen zu deren Bewohnern auch die hier nachgewiesenen Brauner Grashupfer Rote Keulenschrecke und Gemeine Dornschrecke gehoren Die schlammigen Uferzonen der Flachgewasser ist der Lebensraum der Sabel Dornschrecke und auf den kurzrasigen Flachen innerhalb des Rohrichts hat die Sumpfschrecke einen kleinen Bestand 1 LibellenVon den insgesamt im Gebiet festgestellten 26 Libellenarten haben die meisten ihren Lebensraum um die Stillgewasser westlich der Bahnlinie im Naturschutzgebiet Werra Altarm und Werraaue bei Albungen Allerdings sind auch die wasserlosen Hangbereiche des Jestadter Weinbergs in der Reifungsphase oder als Nahrungs und Ruhehabitat von Bedeutung Die meisten der hier lebenden Arten gelten als relativ anspruchslos und weit verbreitet Von ihnen sind Blaugrune und Herbst Mosaikjungfer Grosse Konigslibelle Hufeisen Azurjungfer Gemeine Becherjungfer Blutrote Heidelibelle Blaue Federlibelle Weidenjungfer und Grosser Blaupfeil haufig anzutreffen Zu den charakteristischen Arten des Altarms gehoren Fledermaus Azurjungfer und Kleine Mosaikjungfer Sie werden wie Grosses und Kleines Granatauge die den Schwimmpflanzenbewuchs des stehenden Gewassers besiedeln in der aktuellen Roten Liste der Libellen Hessens als stark gefahrdet oder gefahrdet gefuhrt Als bedroht angesehen werden ebenfalls Gemeine Winterlibelle und Sudlicher Blaupfeil Sie werden wie alle einheimischen Libellen durch die Bundesartenschutzverordnung geschutzt 1 6 7 Unterschutzstellung BearbeitenJestadter Weinberg nbsp Blick auf den Westhang und Burg FurstensteinDen ersten Schutzstatus wegen ihrer geologischen und botanischen Besonderheiten erhielten der Jestadter Weinberg und der sich nordlich anschliessende Westhang des Furstensteins bereits im Jahr 1924 8 und im Oktober 1937 ist der Bereich als flachenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen worden 9 Mit Verordnung vom 3 Oktober 1978 der Bezirksdirektion fur Forsten und Naturschutz als Hoherer Naturschutzbehorde beim Regierungsprasidium in Kassel wurden die Talhange des Weinbergs und Furstensteins die angrenzende Werraaue mit dem aufgelassenen Kiesteich im Werrabogen sowie ein Teilstuck der Werra in das Landesnaturschutzbuch eingetragen und damit unter den Schutz des noch geltenden Reichsnaturschutzgesetzes von 1935 gestellt 10 Das Naturschutzgebiet mit einer Grosse von rund 61 Hektar hat die nationale Nummer 1636008 und den WDPA Code 82016 11 Werra Altarm und Werraaue bei AlbungenMit der erstmaligen Unterschutzstellung im Jahr 1989 sollte der Werraaltarm mit seiner typischen Vegetation erhalten werden Der rund 5 60 Hektar grosse Bereich der fur zahlreiche Vogelarten zu einem wichtigen Lebensraum geworden war 12 wurde 1995 mit dem von dem bogenformigen Altarm umschlossenen Regenerationsgebiet Albunger Aue zu einem Naturschutzgebiet zusammengefasst Zweck der Ausweisung war es den Altarmbereich der Werra einschliesslich der gestalteten Wasserflache fur die hier vorkommenden seltenen Tier und Pflanzenarten zu schutzen und ihn durch Pflegemassnahmen weiterzuentwickeln 13 Das Schutzgebiet besitzt inzwischen eine Flache von 26 Hektar hat die nationale Nummer 1636020 und in den WDPA Code 166252 14 Fauna Flora Habitat GebietIm Rahmen der Umsetzung der Fauna Flora Habitat Richtlinie wurden die beiden Naturschutzgebiete im April 1999 der EU Kommission fur das landerubergreifende Netz besonderer Schutzgebiete Natura 2000 gemeldet Aus naturschutzfachlicher Sicht lag die Schutzwurdigkeit des Gebiets in der hessenweiten Bedeutung fur seltene und gefahrdete Pflanzen und Tierarten sowie als wichtiges Rast Nahrungs und Brutbiotop fur zahlreiche Vogelarten 2 Neben dem Gebietsmanagement und dem damit verbundenen Monitoring forderte die EU eine formliche Schutzerklarung die im Januar 2008 mit der Verordnung uber Natura 2000 Gebiete in Hessen erfolgte 15 Das FFH Gebiet mit einer Grosse von 86 14 Hektar hat die Gebietsnummer 4624 303 und den WDPA Code 555520065 16 LandschaftsschutzgebietDie Werraaue unterhalb der Hange und der Bereich um den Altarm liegen im Landschaftsschutzgebiet Auenverbund Werra Es wurde im Jahr 1992 eingerichtet um die verschiedenen Wiesen und Ufervegetationstypen des Gewassers zu schutzen und naturnahe Gewasserabschnitte zu erhalten oder sie wieder herzustellen Das aus mehreren unterschiedlich grossen Teilgebieten bestehende Schutzgebiet besitzt eine Grosse von rund 4000 Hektar und erstreckt sich entlang der mittleren und unteren Werra in den Landkreisen Hersfeld Rotenburg und Werra Meissner 17 Besucherhinweis Bearbeiten nbsp Blick von dem Werratal Radweg auf den WeinbergDer Werratal Radweg der gute Blicke auf die Hange von Weinberg und Furstenstein ermoglicht verlauft links der Werra an dem Naturschutzgebiet Jestadter Weinberg vorbei Durch das Schutzgebiet auf der rechten Seite der Werra fuhrt zwischen den Hangen und der Aue ein weiterer naturbelassener Rad und Wanderweg Die andere Teilflache des FFH Gebiets das Naturschutzgebiet um den Werraaltarm ist nicht durch Wege erschlossen Literatur BearbeitenBioplan Marburg Grunddatenerfassung fur Monitoring und Management fur das FFH Gebiet Jestadter Weinberg Werraaltarm und aue bei Albungen Marburg 2004 Helmut Sauer Werraaue und Talhange am Jestadter Weinberg und Furstenstein bei Eschwege Nordhessen In Naturkundemuseum im Ottoneum zu Kassel Hrsg Philippia Heft III Kassel 1977 ISSN 0343 7620 S 224 238 zobodat at PDF Lothar und Sieglinde Nitsche Marcus Schmidt Naturschutzgebiete in Hessen schutzen erleben pflegen Band 3 Werra Meissner Kreis und Kreis Hersfeld Rotenburg cognitio Verlag Niedenstein 2005 ISBN 3 932583 13 2 Adalbert Schraft GeoTouren in Hessen Geologische Streifzuge durch die schonsten Regionen Hessens Band 3 Osthessisches Buntsandstein Bergland und Werra Meissner Bergland Hessisches Landesamt fur Naturschutz Umwelt und Geologie Wiesbaden 2018 ISBN 978 3 89026 384 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Bioplan Marburg Grunddatenerfassung fur Monitoring und Management fur das FFH Gebiet Jestadter Weinberg Werraaltarm und aue bei Albungen a b Regierungsprasidium Kassel Jestadter Weinberg Werraaltarm u aue bei Albungen In Standard Datenbogen fur besondere Schutzgebiete erstellt im Mai 1998 und im Januar 2015 aktualisiert Hans Jurgen Klink Blatt 112 Kassel In Naturraumliche Gliederung nach der Geographischen Landesaufnahme des Instituts fur Landeskunde Bad Godesberg a b Helmut Sauer Werraaue und Talhange am Jestadter Weinberg und Furstenstein bei Eschwege In Philippia Abhandlungen und Berichte aus dem Naturkundemuseum im Ottoneum zu Kassel Heft III 1977 S 224 f Edgar Brill Von der Fulda bis zur Leine Gleise durchs Werraland In Das Werraland Heft 3 vom September 2016 S 57 f Gesetz uber Naturschutz und Landschaftspflege Bundesnaturschutzgesetz 44 Vorschriften fur besonders geschutzte und bestimmte andere Tier und Pflanzenarten abgerufen am 5 April 2022 Rote Listen Hessens In Naturschutzinformationssystem des Landes Hessen Natureg Viewer abgerufen am 5 April 2022 Marcus Schmidt Die Pionierphase des staatlichen Naturschutzes in Nordhessen 1900 1927 Grundsteinlegung fur das Schutzgebietsnetz In Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 14 2011 2012 S 58 f Abgerufen am 5 April 2022 In der Liste der Naturdenkmale des Werra Meissner Kreises haben die Zechsteinformationen des Weinbergs die Nummer ND 636 605 mit dem Ausweisungsdatum 23 Oktober 1937 Verordnung uber das Naturschutzgebiet Jestadter Weinberg vom 3 Oktober 1978 In Staatsanzeiger fur das Land Hessen Ausgabe 44 1978 vom 30 Oktober 1978 S 2170 f Jestadter Weinberg in der Weltdatenbank fur Schutzgebiete abgerufen am 5 April 2022 Verordnung uber das Naturschutzgebiet Werra Altarm bei Albungen vom 27 Januar 1989 In Staatsanzeiger fur das Land Hessen Ausgabe 21 1989 vom 22 Mai 1989 S 1181 f Verordnung uber das Naturschutzgebiet Werraaltarm und Werraaue bei Albungen vom 24 April 1995 In Staatsanzeiger fur das Land Hessen Ausgabe 23 1995 vom 5 Juni 1995 S 1735 f Werraaltarm und Werraaue bei Albungen in der Weltdatenbank fur Schutzgebiete abgerufen am 5 April 2022 Verordnung uber die Natura 2000 Gebiete in Hessen vom 16 Januar 2008 In Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen Teil I Nr 4 vom 7 Marz 2008 FFH Gebiet Jestadter Weinberg Werraaltarm u aue bei Albungen In Weltdatenbank fur Schutzgebiete abgerufen am 5 April 2022 Auenverbund Werra In Weltdatenbank fur Schutzgebiete abgerufen am 5 April 2022 Fauna Flora Habitat Gebiete im Werra Meissner Kreis Bilstein im Hollental Boyneburg und Schickeberg bei Breitau Ebenhohe Liebenberg Eichenberg bei Frieda Ermschwerder Heegen Frankenloch bei Heldra Freudenthal bei Witzenhausen Gipskarst bei Berneburg Glimmerode und Hambach bei Hessisch Lichtenau Hirschberg und Tiefenbachwiesen auch im Landkreis Kassel Hohekopf bei Grossalmerode Jestadter Weinberg Werraaltarm und aue bei Albungen Kalkberge bei Rohrda und Weissenborn Kalkklippen der Gobert Kalkmagerrasen bei Rossbach Kalkmagerrasen zwischen Morschen und Sontra auch im Landkreis Hersfeld Rotenburg und Schwalm Eder Kreis Kreideberg bei Ellerode Lichtenauer Hochland Lossetal bei Furstenhagen Meissner und Meissner Vorland Niestetal und Niestehange Plesse Konstein Karnberg Reichenbacher Kalkberge Rhoneberg bei Marzhausen Riedforst bei Melsungen vor allem im Landkreis Kassel und Schwalm Eder Kreis Rosberg bei Rommerode Trimberg bei Reichensachsen Wald sudostlich von Netra Walder und Kalkmagerrasen der Ringgau Sudabdachung Weissbachtal bei Reichenbach Werra und Wehretal Werra zwischen Philippsthal und Herleshausen Nur die linke Fluss und Uferseite im Gebiet von Herleshausen sonst im Landkreis Hersfeld Rotenburg Werra Altarm bei Schwebda Werraaue von Herleshausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jestadter Weinberg Werraaltarm und aue bei Albungen amp oldid 233245563