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Unter der Bezeichnung Kalkberge bei Rohrda und Weissenborn wurden die Naturschutzgebiete Graburg und Dreiherrenstein Eschenberg Kreutzerberg mit den Flachen um den Schieferstein in den 2000er Jahren als Flora Fauna Habitat Gebiet zu einem Teil des europaweiten Schutzgebietssystems Natura 2000 das die Erhaltung der biologischen Vielfalt zum Ziel hat Der Bereich wird in dem Standarddatenbogen zu der Gebietsmeldung als national bedeutsam fur den Schutz seltener und bestandsgefahrdeter Tier und Pflanzenarten der Kalkbuchenwalder eingestuft Als besonders schutzwurdig gelten ebenfalls die orchideenreichen Kalkmagerrasen das grosse Eibenvorkommen der Graburg die Bergsturze mit ihren Blaugrashalden sowie die zahlreichen Hohlen in den Felsbereichen die Fledermause als Winterquartier nutzen 1 Geologisch gehort das Gebiet zu den Schichtstufenhangen des Unteren Muschelkalks die mit weithin sichtbaren Felsen und steilen Hangen uber einen Rotsockel emporragen Kalkberge bei Rohrda und Weissenborn IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaMit 515 m ist die Rabenkuppe die hochste Erhebung im FFH Gebiet Mit 515 m ist die Rabenkuppe die hochste Erhebung im FFH Gebiet Lage Im nordhessischen Werra Meissner Kreis an der Landesgrenze zu Thuringen WDPA ID 555520190Natura 2000 ID DE4826305FFH Gebiet 633 96 HektarGeographische Lage 51 7 N 10 7 O 51 1087 10 119154 Koordinaten 51 6 31 N 10 7 9 OKalkberge bei Rohrda und Weissenborn Hessen Meereshohe von 320 m bis 515 mEinrichtungsdatum 2008Verwaltung Obere Naturschutzbehorde beim Regierungsprasidium in KasselBesonderheiten Flora Fauna Habitat Gebiet und mit eingeschlossen zwei Naturschutzgebiete Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geologie 3 Kulturhistorische Bedeutung 4 Lebensraume 4 1 Walder 4 2 Offenland 5 Flora 6 Fauna 7 Unterschutzstellung 7 1 Graburg 7 2 Dreiherrenstein Eschenberg Kreutzerberg 7 3 Flora Fauna Habitat Gebiet 7 4 Kernflache Naturschutz 8 Touristische Erschliessung 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage BearbeitenMit einer Lange von rund neun Kilometern erstreckt sich das FFH Gebiet uber den Bergstock des nordlichen Ringgaus Es gliedert sich in vier benachbarte Bereiche Im Westen das Schieferstein Gebiet mit einer Grosse von 93 Hektar In der Mitte mit 336 Hektar das Naturschutzgebiet Graburg und im Osten das 201 Hektar grosse Naturschutzgebiet Dreiherrenstein Eschenberg Kreutzerberg das an Thuringen grenzt Die rund funf Hektar grosse Rambacher Sandgrube im Nordosten ist ein Teil des letztgenannten Naturschutzgebiets Administrativ gehoren die Flachen zu den Gemarkungen der Ortsteile Rohrda Netra und Rittmannshausen der Gemeinde Ringgau sowie zu den Gemarkungen von Weissenborn und Rambach der Gemeinde Weissenborn Die Kalkberge liegen im Geo Naturpark Frau Holle Land In der naturraumlichen Gliederung Deutschlands des Instituts fur Landeskunde Bad Godesberg werden sie als Teileinheit Nordlicher Ringgau 483 43 den Nordwestlichen Randplatten des Thuringer Beckens 483 zugeordnet Nach Suden fallt der Bereich in die langgestreckte Netra Ifta Talung 483 42 ab und nach Norden ragt der geschutzte Bereich in den Schlierbachswald 357 91 des Fulda Werra Berglands 357 das zu der Haupteinheitengruppe des Osthessischen Berglands gehort 2 Die Rabenkuppe im Nordwesten ist mit 515 m die hochste Erhebung im Natura 2000 Gebiet Weiter westlich am Schieferstein steigt das Gelande noch bis auf 490 m an ganz im Nordosten am Dreiherrenstein werden 480 m m erreicht Die niedrigeren Lagen entlang der Nordgrenze fallen bis auf 320 m ab 3 Geologie Bearbeiten nbsp Die Westseite des Eschenbergs mit weithin sichtbaren Felsbereichen Der Ringgau gehort zu den westlichen Auslaufern der Muschelkalkplatten die das Thuringer Becken umranden Diese erstrecken sich vom Nordwesten Thuringens bis nach Hessen Die Werra trennte einst den Ringgau von seinem ursprunglichen Gesteinsverband und schuf mit ihm einen Zeugenberg der in seinem Zentrum durch einen tektonischen Grabenbruch zerschnitten wird der ihn in einen nordlichen und sudlichen Bereich teilt Die Berge des Ringgaus bestehen uberwiegend aus Muschelkalk der aus den Ablagerungen eines Flachmeeres vor mehr als zweihundert Millionen Jahren entstanden ist In der Zeit des Erdmittelalters war die Region von einem tropischen bis subtropischen Randmeer bedeckt In dem ubersalzenen Wasser konnte nur eine relativ artenarme von Muscheln dominierte Weichbodenfauna bestehen Gemeinsam bildeten hier der Obere und der Untere Wellenkalk im Unteren Muschelkalk dickbankige Gesteinsschichten Die Schichtstufen und Steilhange sind aus diesen Gesteinen aufgebaut Den Muschelkalk unterlagern tonige Schichten des Oberen Buntsandsteins der Rot genannt wird Diese Schichten nehmen vor allem in niederschlagsreichen Zeiten aus dem kluftigen Kalkstein Regen und Tauwasser auf und werden in feuchtem Zustand breiartig und fliessfahig Der Untergrund wird instabil und grosse Felsbereiche konnen sich ablosen Im Bereich der westlichen Umrandung des Thuringer Beckens zu der neben dem Ringgau die Gobert und die Wanfrieder Werrahohen zahlen entwickeln sich deshalb immer wieder Bergrutsche und bergsturzartige Abbruche Der letzte Bergsturz geschah im Mai 1895 am Manrod Hier sturzten nach Gewitterregen gewaltige Felsmassen ab und vernichteten eine Waldflache von mehr als einem Hektar 4 5 3 Kulturhistorische Bedeutung BearbeitenDer Bereich um den Dreiherrenstein im Nordosten des Gebiets war nahezu immer Grenzland Hier stiessen Herrschaftsbereiche aufeinander die im Laufe der Jahrhunderte vielfach Namen und Besitzer wechselten Ein noch erhaltener Grenzstein tragt die eingemeisselten Initialen und Wappen dreier ehemaligen deutschen Lander deren Grenzen sich auf dem Dreiherrenstein trafen KH und hessischer Lowen fur das Kurfurstentum Hessen KP und preussischer Adler fur das Konigreich Preussen und SWE und Sachsisches Stammwappen fur das Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Ein Gedenkstein auf dem Dreiherrenstein erinnert auch an die ehemalige innerdeutsche Grenze die auch der Eiserne Vorhang zwischen den Machtblocken des Warschauer Paktes und der NATO war Zeitzeugnisse der deutsch deutschen Grenzgeschichte sind mit dem ehemaligen Kolonnenweg und den noch vorhandenen Relikten gegenwartig 6 nbsp Die Landschaftspfleger der aufgelassenen Rambacher Sandgrube Seit dem Mittelalter wurde in der Rambacher Sandgrube ein Sandsteinvorkommen ausgebeutet Das zerkleinerte Material wurde landesweit als Scheuersand oder Stubenstreusand verkauft Der Sand wurde auf die Holzdielen geschuttet und beim Abfegen nahm er den Schmutz mit Mit dem Aufkommen chemischer Reinigungsmittel die den Scheuersand an Wirksamkeit ubertrafen wurde der Abbau unrentabel und aufgegeben Ahnlich wie in anderen Teilen der Region auch wurde in der Vergangenheit der Wald in grossen Teilen als Mittel und Niederwald bewirtschaftet und fur die traditionelle Hute und Streunutzung waren die Walder ebenfalls von grosser Bedeutung Relikte dieser Nutzungsformen die grosstenteils mit Beginn des 20 Jahrhunderts aufgegeben wurden sind auf dem Hochplateau noch heute zu erkennen Auch die im Gebiet vorkommenden Trockenrasen sind mit Ausnahme der naturlichen Bestande im Bereich der Felsbander durch historische Weidenutzungen entstanden Bis in das 19 Jahrhundert waren Triftweiden fur die Schafhaltung bedeutend Uberbleibsel aus dieser Zeit sind die Wacholderbestande die sudlich der Schaferburg das Landschaftsbild bestimmen Gegenuber anderen Geholzen ist der Wacholder sehr konkurrenzschwach und sein Vorkommen beschrankt sich vielerorts auf Standorte die durch Weidenutzung entstanden sind Da der Wacholder ein Gewachs ist bei dem die Schafe auch die jungen Triebe nicht fressen wurde er zum charakteristischen Merkmal einer Kulturlandschaft die von der Beweidung durch Schafe und Ziegen gepragt wurde 3 7 Lebensraume Bearbeiten nbsp Waldmeister Buchenwald am Kreutzerberg nbsp Ehemaliger Mittelwald auf der Rabenkuppe mit Stockausschlagen und bemoosten Stammfussen nbsp Totholz im Wald am Dreiherrenstein Die grosse biologische Vielfalt des Natura 2000 Gebiets verdeutlichen die Vorkommen von zwolf Lebensraumtypen LRT die nach dem Anhang I der FFH Richtlinie als von gemeinschaftlichem Interesse gelten und fur deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden sollen Drei dieser Lebensraumtypen wurden als prioritar eingestuft weil sie vom Verschwinden bedroht sind und fur ihre Erhaltung eine besondere Verantwortung besteht 8 3 Walder Bearbeiten Die grosste Flache im FFH Gebiet nehmen mit rund 445 Hektar Waldmeister Buchenwalder LRT 9130 mit der Rotbuche als dominierender Baumart ein Auf den Standorten der Hanglagen sind regelmassig Esche und Berg Ahorn zu finden Hinzu kommen vereinzelt Stieleiche Vogelkirsche Sommerlinde Bergulme Spitz und Feldahorn Als auffallend angesehen wird die vergleichsweise hohe Zahl von Elsbeeren in Teilbereichen der ehemaligen Niederwalder am Dreiherrenstein Als eine Besonderheit gelten auch die flachigen Vorkommen der Eibe im Bereich der Kalkfelsen und Abbruchkanten Mit mehr als eintausend Exemplaren besitzt das Schutzgebiet vermutlich den grossten naturlichen Eibenbestand Hessens 9 Der Trockenwaldtyp Mitteleuropaische Kalkbuchenwalder LRT 9150 ist auf flachgrundigen Boden entlang der Felsabbruche auf schmalen Streifen mit einer Gesamtflache von knapp acht Hektar ausgebildet Verteilt uber das Schutzgebiet sind zwolf Teilflachen mit unterschiedlichen Erhaltungszustanden vorhanden Die Buche erreicht hier nur geringe Wuchshohen Es uberwiegen Stockausschlage die teilweise kruppelartig erscheinen Das einzige Vorkommen des Labkraut Eichen Hainbuchenwaldwaldes LRT 9170 befindet sich im Nordosten am Dreiherrenstein auf einer Flache von einem halben Hektar In der Baumschicht dominiert die Eiche daneben sind mit kleineren Anteilen Hainbuche Esche Buche und Feldahorn vertreten In der mittleren Vegetationsschicht gesellen sich einzelne Elsbeeren Mehlbeeren sowie Winterlinden hinzu Im Gebiet wachsen auf einer Gesamtflache von rund 20 Hektar auf dem groben Untergrund von Gesteinsschutt und Blockhalden mehr als zwanzig meist kleinere Schlucht und Hangmischwalder LRT 9180 Lediglich sudwestlich des Konigentals erstreckt sich ein grosserer Bestand uber eine Flache von knapp acht Hektar Die Auenwalder LRT 91E0 sind mit zwei Flachen auf zwei Hektar vertreten Das grossere Vorkommen liegt im Bereich der Graburg auf feuchtem bis quelligem Grund und ein weiterer Bestand ist im Bereich des Schiefersteins vorhanden 3 Offenland Bearbeiten Von der Gesamtflache des FFH Gebiets entfallen auf das Offenland das sich uberwiegend im Nordosten befindet rund 33 Hektar Als typisch fur das Gebiet gelten die Vorkommen der naturlichen Kalkfelsen mit ihrer Felsspaltenvegetation LRT 8210 Ihre Zahl wird mit 17 angegeben die sich meist als sehr langgezogene Kalk Felsbander mit einer Gesamtlange von rund 4 5 Kilometern auf geschatzte 6 Hektar konzentrieren In ihrer Nahe liegen uber das Gebiet verstreut rund zwanzig naturliche Hohlen LRT 8310 Als Besonderheit gelten zwei Hohlen am Schieferstein mit Winterquartieren des Grossen Mausohrs und eine Hohle an der Graburg als eine von zwei bekannten Quartieren der Kleinen Hufeisennase in Hessen Im Nordosten befinden sich in der Rambacher Flur insgesamt sechs kleine Areale der submediterranen Halbtrockenrasen LRT 6212 mit einer Gesamtgrosse von 1 5 Hektar die seit der Nutzungsaufgabe brach liegen Der Subtyp der blaugrasreichen Halbtrockenrasen LRT 6212 b ist auf drei Flachen mit knapp einem Hektar im Felssturzgebiet am Manrod und im ehemaligen Steinbruch unterhalb der Rabenkuppe zu finden Aus naturschutzfachlicher Sicht gelten die Blaugrashalden der drei Trockenrasen LRT 6213 als eine Besonderheit Diese Steppenheiden die die steilen Oberhange des Eschenbergs und des Dreiherrensteins auf einer Flache von 1 13 Hektar besiedeln werden als ursprungliche Pflanzengesellschaften betrachtet die als Reliktvorkommen die letzte Eiszeit uberdauert haben Insgesamt sind neun extensive Mahwiesen LRT 6510 in der Rambacher Flur und im Osten des Konigentales vorhanden Die pflanzensoziologisch zu den Glatthaferwiesen gerechneten Flachen besitzen eine Grosse zwischen 0 4 und 1 8 Hektar Lediglich mit einer kleinen Flache sind die Juniperus Formationen auf Kalktrockenrasen LRT 5130 im Gebiet vertreten Die Wacholderheide liegt sudlich der Schaferburg an einem Unterhang auf einer ehemaligen Ackerterrasse Die Kalktuff Quellen LRT 7220 treten im Konigental im Bereich der Schichtgrenze zwischen Unterem Muschelkalk und Rot als zwei schwach schuttende Quellen aus und die Oligo bis mesotrophen kalkhaltigen Gewasser LRT 3140 bildet ein kleiner nicht reprasentativer Tumpel sudostlich des Rambacher Sportplatzes 10 3 Flora Bearbeiten nbsp Die Krautschicht in den ehemaligen Mittelwaldern der Graburg wird besonders im Fruhjahr durch das flachenhafte Vorkommen von Marzenbechern attraktiv Als eine Besonderheit in Hessen gelten die Pflanzengesellschaften der Felsfluren die sich auf den Halden der Abrisswande als Blaugrasrasen und an den trockenen Stellen als Erdseggenflur ausgebildet haben an die sich oberhalb die Blutstorchschnabel Saumgesellschaft anschliesst Diese zur Steppenheide gerechneten Gesellschaften gelten als sehr alt und ursprunglich Einige ihrer praealpinen Arten sind vermutlich Eiszeitrelikte wahrend die submediterranen und kontinentalen Arten in den warmeren Zeiten der Spat und Nacheiszeit bis hierher vorgedrungen sein durften 11 Sie beherbergen Pflanzenarten die hier teilweise die Nord bis Nordwestgrenze ihrer naturlichen Verbreitung erreichen Zu ihnen gehoren Kalkaster Erd Segge Berg und Scheiden Kronwicke Die grosse Anzahl verschiedener Orchideenarten die auf den basenreichen Boden der Kalkmagerrasen und Kalkbuchenwalder wachsen wird als aussergewohnlich angesehen Auch sie begrunden die besondere Schutzwurdigkeit Im Gebiet vertreten sind Weisses und Rotes Waldvoglein Geflecktes und Breitblattriges Knabenkraut Rotbraune Breitblattrige Kleinblattrige Sumpf und Violette Stendelwurz Mucken Handelwurz Nestwurz Fliegen Ragwurz Stattliches Blasses und Purpur Knabenkraut Weisse und Grunliche Waldhyazinthe 12 Der Frauenschuh wird im Anhang II der Flora Fauna Habitat Richtlinie gefuhrt Er gehort zu den wenigen Blutenpflanzen von gemeinschaftlichem Interesse fur deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden mussen 3 Zu floristischen Besonderheiten zahlen auch Buschwindroschen Traubige Graslilie Gelb und Vogelfuss Segge Echtes Tausendguldenkraut Acker Rittersporn Abbiss Pippau Wiesen Augentrost Fransenenzian Deutscher Enzian Marzenbecher Leberblumchen Weiden Alant Turkenbund Lilie Weinbergs Traubenhyazinthe und weitere seltene Pflanzenarten 12 Fauna BearbeitenMit ausschlaggebend fur die Ausweisung zum FFH Gebiet war das Vorkommen der Fledermausarten Grosses Mausohr und Kleine Hufeisennase Sie sind nach dem Anhang II der FFH Richtlinie stark gefahrdete und streng geschutzte Arten fur die ebenfalls besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden sollen Mit dem Abendsegler Braunem Langohr und der Wasserfledermaus kommen weitere seltene und schutzenswerte Arten vor die das Nahrungsangebot des Gebietes nutzen Zu den im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie aufgefuhrten Vogeln die im Gebiet bruten gehoren Grau Schwarz und Mittelspecht Neuntoter Raufusskauz Uhu und Brachpieper Sie gelten als Arten die wegen geringer Bestande kleiner Verbreitungsgebiete oder ihrer speziellen Habitatsanspruche als vom Aussterben bedroht angesehen werden Zu den bemerkenswerten Brutvogeln gehoren auch Bluthanfling Hohl Ringel und Turteltaube Kolkrabe Dohle Raubwurger Steinschmatzer Waldschnepfe Dorngrasmucke Sing Wacholder und Misteldrossel 3 Eine vielfaltige Tagfalterfauna besiedelt Walder und Wiesen Unter den mehr als zwanzig nachgewiesenen Schmetterlingen werden Schwalbenschwanz Kaisermantel Grosser Schillerfalter Kleiner Eisvogel Trauermantel Waldteufel und Mauerfuchs zu den geschutzten Arten gezahlt 7 Unterschutzstellung BearbeitenGraburg Bearbeiten nbsp Die Graburg gehort zu den altesten Naturschutzgebieten im Kreisgebiet Die Graburg erhielt bereits in den Anfangszeiten des staatlichen Naturschutzes in Nordhessen den Status als ein zu schutzendes Naturdenkmal Mit einer Verfugung der koniglichen Regierung der damaligen preussischen Provinz Hessen Nassau im Jahr 1915 sollte das Muschelkalkplateau und seine Felshange vor zerstorenden Eingriffen bewahrt werden 13 14 Im Mai 1965 wurden rund 180 Hektar der Graburg mit Verordnung der hoheren Naturschutzbehorde beim Regierungsprasidium in Kassel in das Landesnaturschutzbuch eingetragen und damit unter den Schutz des noch geltenden Reichsnaturschutzgesetzes von 1935 gestellt 15 Inzwischen besitzt das Naturschutzgebiet Graburg eine Flache von 341 Hektar und umfasst die Hochflache von der Rabenkuppe im Westen bis zur ostlich gelegenen Schaferburg und mit eingeschlossen das sudlich liegende Konigental und der 475 m hohe Manrod Zweck der Unterschutzstellung war es die Magerrasen Kalkfelsfluren edellaubholzreichen Blockschutt und Hangwalder geophytenreichen Laubmischwalder Erlen Eschen Walder und Feuchtwiesen mit den hier lebenden zum Teil sehr seltenen und stark gefahrdeten Tier und Pflanzenarten zu erhalten und zu fordern 16 Auch sollten zwei naturliche Bergsturze unterschiedlichen Alters geschutzt werden denen wegen ihrer Geomorphologie hohe wissenschaftliche Bedeutung zukommt Das Naturschutzgebiet hat die nationale Kennung 1636003 und den WDPA Code 6970 17 Dreiherrenstein Eschenberg Kreutzerberg Bearbeiten nbsp Blick uber Rambach in das Naturschutzgebiet Dreiherrenstein Eschenberg Kreutzerberg Die Waldflachen im Bereich des Dreiherrensteins Eschenbergs Kreutzerbergs und Stuckbergs wurden mit Verordnung der Oberen Naturschutzbehorde beim Regierungsprasidium Kassel vom 9 Februar 1998 zum Naturschutzgebiet erklart Schutzziel war eine fur die Landschaft typische und in vielen Bereichen naturnah ausgebildete Waldgesellschaft zu bewahren um die im Gebiet vorkommenden zum Teil seltenen und gefahrdeten warmeliebenden Pflanzengesellschaften zu erhalten Die Streuobstwiesen und Grunlandflachen am Rand der Walder wurden als Lebensraum vieler zum Teil auch gefahrdeter und seltener Pflanzen und Tierarten mit in das Naturschutzgebiet integriert 18 Das Naturschutzgebiet ist 209 38 Hektar gross hat die nationale Kennung 1636036 und den WDPA Code 318304 19 Flora Fauna Habitat Gebiet Bearbeiten Anfang der 2000er Jahre wurden die Flachen beider Naturschutzgebiete mit dem Bereich um den Schieferstein zusammengefuhrt und vom Land Hessen der Europaischen Union fur das Schutzgebietsnetz Natura 2000 vorgeschlagen Das Meldeverfahren endete im Jahr 2004 Neben dem Gebietsmanagement und dem damit verbundenen Monitoring forderte die EU eine formliche Schutzerklarung die im Januar 2008 mit der Verordnung uber Natura 2000 Gebiete in Hessen erfolgte 20 Die Umsetzung der verpflichtenden gebietsbezogenen Erhaltungsziele wurden mit dem neuen Hessischen Ausfuhrungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz auf die oberen Naturschutzbehorden bei den Regierungsprasidien ubertragen 21 Das 634 46 Hektar grosse FFH Gebiet hat die Gebietsnummer 4826 305 und den WDPA Code 555520190 22 Kernflache Naturschutz Bearbeiten Im Bereich der Graburg und des Schiefersteins wurden im Rahmen der hessischen Biodiversitatsstrategie 23 in den 2010er Jahren insgesamt 39 2 Hektar zu sogenannten Kernflachen erklart und standen damit nur dem Naturschutz und nicht mehr der Holznutzung zur Verfugung Diese ausgewahlten Waldbereiche sollen sich in Zukunft unbeeinflusst entwickeln konnen damit die Defizite an Baumen in den Zerfallsphasen fur die Alt und Totholzbewohner behoben werden Um das angestrebte Zehn Prozent Ziel zu erreichen sollen noch weitere Staatswaldflachen aus der Bewirtschaftung herausgenommen werden Gegen diese von Naturschutzverbanden begrussten Stilllegungsplane formierte sich in den betroffenen Kommunen Widerstand da Konflikte bezuglich der Nutzung und Zielvorgaben befurchtet werden 24 Touristische Erschliessung Bearbeiten nbsp Regine Hawellek Kassel Baum Zeit auf dem Waldparkplatz Rambach am Kunstwanderweg Ars Natura Der nordliche Ringgau gilt als eines der interessantesten naturkundlichen Wandergebiete der Region mit Aussichtspunkten die weite Blicke in das Umland bieten Zu den Fernwanderwegen die das FFH Gebiet in westostlicher Richtung auf gleicher Wegesstrecke durchqueren gehoren Der Hessenweg 8 des Wanderverbandes Hessen Er verlauft mit einer Streckenlange von 176 km von Korbach im Waldecker Land nach Wanfried im Werratal Barbarossaweg X8 Der 326 km lange Weg verbindet den Kyffhauser mit zahlreichen Stadten Klostern und Burgen die Kaiser Friedrich I Barbarossa im Laufe seiner Regentschaft im 12 Jahrhundert aufgesucht hat Wanderweg der Deutschen Einheit Mit einer Lange von 1080 km fuhrt er von der ostlichsten deutschen Stadt Gorlitz zu der westlichsten deutschen Stadt Aachen Kunstwanderweg Ars Natura der mit seiner Freiluftgalerie Erholung durch Wandern und intensives kunstlerisches Erlebnis zusammenwirken lassen will Entlang der Strecke thematisieren Kunstler hier die politische Wiedervereinigung und die Einheit von Mensch und Natur 25 Uber den Hohenrucken fuhrt von Norden nach Suden der Werra Burgen Steig Hessen mit der Wegmarkierung X5 H Der als Qualitatsweg Wanderbares Deutschland ausgezeichnete Weitwanderweg verbindet mit einer Lange von 133 km Hann Munden mit der Tannenburg in Nentershausen 26 Der Premiumwanderweg P15 Graburg wurde wegen seiner hohen Qualitat mit dem Wandersiegel des Deutschen Wanderinstituts ausgezeichnet Der 14 km lange Rundweg mit steilen An und Abstiegen auf teilweise schmalen Waldpfaden wird als mittelschwere Tour eingestuft 27 Literatur BearbeitenLothar und Sieglinde Nitsche Marcus Schmidt Naturschutzgebiete in Hessen schutzen erleben pflegen Band 3 Werra Meissner Kreis und Kreis Hersfeld Rotenburg cognitio Verlag Niedenstein 2005 ISBN 3 932583 13 2 Paul Kramer und Gerlinde Straka Grunddatenerfassung zum FFH Gebiet Kalkberge bei Rohrda und Weissenborn Planungsburo fur Naturschutz und Wald PNW Arnstadt 2006 Adalbert Schraft GeoTouren in Hessen Geologische Streifzuge durch die schonsten Regionen Hessens Band 3 Osthessisches Buntsandstein Bergland und Werra Meissner Bergland Hessisches Landesamt fur Naturschutz Umwelt und Geologie Wiesbaden 2018 ISBN 978 3 89026 384 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kalkberge bei Rohrda und Weissenborn Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Regierungsprasidium Kassel Standard Datenbogen fur besondere Schutzgebiete erstellt im Mai 1998 und im Januar 2015 aktualisiert Hans Jurgen Klink Blatt 112 Kassel In Naturraumliche Gliederung nach der Geographischen Landesaufnahme des Instituts fur Landeskunde Bad Godesberg a b c d e f g h Planungsburo fur Naturschutz und Wald PNW Grunddatenerfassung zum FFH Gebiet 4826 303 Kalkberge bei Rohrda und Weissenborn Marcus Schmidt Bergsturze und Bergrutsche In Naturschutzgebiete in Hessen schutzen erleben pflegen Band 3 S 23 f Adalbert Schraft GeoTouren in Hessen Geologische Streifzuge durch die schonsten Regionen Hessens Band 3 Osthessisches Buntsandstein Bergland und Werra Meissner Bergland Informationen aus dem Text der Gedenktafel auf dem Dreiherrenstein a b Sieglinde und Lothar Nitsche Naturschutzgebiete im Werra Meissner Kreis In Naturschutzgebiete in Hessen schutzen erleben pflegen Band 3 S 105 f Steckbrief des FFH Gebiets 4826 305 Kalkberge bei Rohrda und Weissenborn In Website des Bundesamtes fur Naturschutz BfN abgerufen am 10 Dezember 2022 Emily Spanel Rund um die Graburg bei Weissenborn wachst Hessens grosster naturlicher Eibenbestand In Werra Rundschau vom 26 Oktober 2018 abgerufen am 10 Dezember 2022 Lebensraumtypen nach Anhang I FFH Richtlinie In Website des Bundesamtes fur Naturschutz BfN abgerufen am 10 Dezember 2022 Helmut Sauer Graburg In Die Naturschutzgebiete in Hessen Institut fur Naturschutz Darmstadt 1978 S 355 f a b Sieglinde und Lothar Nitsche Seltene geschutzte und gefahrdete Arten in den grosseren NSG der Muschelkalkgebiete In Naturschutzgebiete in Hessen Band 3 S 110 f Marcus Schmidt Die Pionierphase des staatlichen Naturschutzes in Nordhessen In Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 14 2011 2012 abgerufen am 10 Dezember 2022 In der Liste der Naturdenkmale des Werra Meissner Kreises hat die Graburg die Nummer ND 636 604 mit einem Ausweisungsdatum vom 23 Oktober 1937 Verordnung uber das Naturschutzgebiet Graburg In Staatsanzeiger fur das Land Hessen Ausgabe 27 1965 vom 5 Juli 1965 S 782 f Zitiert aus der Verordnung uber das Naturschutzgebiet Graburg vom 9 November 1988 In Staatsanzeiger fur das Land Hessen Ausgabe 48 1988 vom 28 November 1988 S 2585 f Graburg In Weltdatenbank zu Schutzgebieten abgerufen am 10 Dezember 2022 Verordnung uber das Naturschutzgebiet Dreiherrenstein Eschenberg Kreutzerberg vom 9 Februar 1998 In Staatsanzeiger fur das Land Hessen Ausgabe 9 1998 vom 2 Marz 1998 S 678 f Dreiherrenstein Eschenberg Kreutzerberg In Weltdatenbank fur Schutzgebiete abgerufen am 10 Dezember 2022 Verordnung uber die Natura 2000 Gebiete in Hessen vom 16 Januar 2008 In Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen Teil I Nr 4 vom 7 Marz 2008 Erhaltungsziele der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung In Verordnung uber die Natura 2000 Gebiete im Regierungsbezirk Kassel abgerufen am 10 Dezember 2022 Kalkberge bei Rohrda und Weissenborn In Weltdatenbank fur Schutzgebiete abgerufen am 10 Dezember 2022 Die Hessische Biodiversitatsstrategie In umwelt hessen de Website des Hessischen Ministeriums fur Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz abgerufen am 10 Dezember 2022 Tobias Stuck Das bringt die Stilllegung des Waldes In Werra Rundschau vom 21 Mai 2022 Informationen zur Kunst am Wanderweg zwischen Rohrda und Heldrastein auf der Website von Ars Natura abgerufen am 10 Dezember 2022 Werra Burgen Steig Hessen Website des Geo Naturparks Frau Holle Land abgerufen am 10 Dezember 2022 Premiumweg P15 Graburg Website des Geo Naturparks Frau Holle Land abgerufen am 10 Dezember 2022 Fauna Flora Habitat Gebiete im Werra Meissner Kreis Bilstein im Hollental Boyneburg und Schickeberg bei Breitau Ebenhohe Liebenberg Eichenberg bei Frieda Ermschwerder Heegen Frankenloch bei Heldra Freudenthal bei Witzenhausen Gipskarst bei Berneburg Glimmerode und Hambach bei Hessisch Lichtenau Hirschberg und Tiefenbachwiesen auch im Landkreis Kassel Hohekopf bei Grossalmerode Jestadter Weinberg Werraaltarm und aue bei Albungen Kalkberge bei Rohrda und Weissenborn Kalkklippen der Gobert Kalkmagerrasen bei Rossbach Kalkmagerrasen zwischen Morschen und Sontra auch im Landkreis Hersfeld Rotenburg und Schwalm Eder Kreis Kreideberg bei Ellerode Lichtenauer Hochland Lossetal bei Furstenhagen Meissner und Meissner Vorland Niestetal und Niestehange Plesse Konstein Karnberg Reichenbacher Kalkberge Rhoneberg bei Marzhausen Riedforst bei Melsungen vor allem im Landkreis Kassel und Schwalm Eder Kreis Rosberg bei Rommerode Trimberg bei Reichensachsen Wald sudostlich von Netra Walder und Kalkmagerrasen der Ringgau Sudabdachung Weissbachtal bei Reichenbach Werra und Wehretal Werra zwischen Philippsthal und Herleshausen Nur die linke Fluss und Uferseite im Gebiet von Herleshausen sonst im Landkreis Hersfeld Rotenburg Werra Altarm bei Schwebda Werraaue von Herleshausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kalkberge bei Rohrda und Weissenborn amp oldid 236351474