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Die Grunliche Waldhyazinthe Platanthera chlorantha auch Grunlich Waldhyazinthe oder Berg Waldhyazinthe 1 genannt ist eine Pflanzenart aus der Familie der Orchideen Orchidaceae Sie kommt in Europa sowie in Nord und Ostasien vor Das Artepitheton chlorantha leitet sich in der Bedeutung grun ergrunend aus dem Griechischen ab und bezieht sich auf die grunliche Farbung der Bluten Die volkstumliche Bezeichnung Berg Kuckucksblume nimmt auf die gehauften Vorkommen in montanen Hohenlagen Bezug 2 Grunliche WaldhyazintheGrunliche Waldhyazinthe Platanthera chlorantha SystematikFamilie Orchideen Orchidaceae Unterfamilie OrchidoideaeTribus OrchideaeUntertribus Orchidinae Platantherinae Gattung Waldhyazinthen Platanthera Art Grunliche WaldhyazintheWissenschaftlicher NamePlatanthera chlorantha Custer Rchb Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie 3 Verbreitung und Standort 3 1 Vertikale Verbreitung 3 2 Pflanzensoziologie 4 Systematik 5 Gefahrdung und Schutz 6 Literatur 7 Weblinks 8 Quellen 8 1 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Blute nbsp Grunliche Waldhyazinthe Platanthera chlorantha nbsp Grunliche Waldhyazinthe Platanthera chlorantha nbsp Bluten von Platanthera bifolia Platanthera x hybrida und von Platanthera chloranthaDie Grunliche Waldhyazinthe wachst als sommergrune ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 30 bis 60 Zentimeter erreichen kann Die zwei rubenformigen ei bis spindelformig geformten Knollen deren Enden zu wurzelartigen Fortsatzen verlangert sind haben eine Lange von 2 bis 4 Zentimeter und einer Dicke von 0 8 bis 1 5 Zentimeter Die aufrechten Stangel haben an der Basis eine rohrenformige Blattscheide Die zwei bis funf Blatter zweigen fast gegenstandig von der Stangelbasis ab und sind elliptisch spatelformig bis verkehrt lanzettlich mit einer Lange von 10 bis 20 Zentimeter und einer Breite von 3 bis 8 Zentimeter Sie sind an der Basis schmal und ihre Spitze ist stumpf oder spitz zulaufend 3 Die Blutezeit etwa zwei Wochen fruher als Platanthera bifolia erstreckt sich in Mitteleuropa von Mai bis August in China von Juni bis Juli August Die Samen reifen von Juli bis September Die Blutenstande pyramidale Ahren weisen ein bis vier Tragblatter auf und sie werden zwischen 7 und 23 Zentimeter lang Sie bestehen aus 9 bis 32 weissen bis grunlich weissen duftenden Einzelbluten Die Tragblatter der Bluten sind lanzettlich mit einer Lange von 10 bis 22 Millimeter und haben eine zugespitzte Spitze Der Blutenstiel sowie der Fruchtknoten sind gebogen und erreichen eine Lange von 12 bis 18 Millimeter wobei sie zylindrisch geformt sind Die unteren funfnervigen Kelchblatter sind kugelig herzformig bis bootformig geformt mit einer Lange von 5 bis 7 Millimeter und einer Breite von 5 bis 6 Millimeter und bilden mit den Kronblattern eine Art Haube Die seitlichen schrag abgehenden drei bis funfnervigen Kelchblatter sind eiformig mit einer Lange von 7 5 bis 8 Millimeter und einer Breite von 4 bis 4 5 Millimeter Die ein bis dreinervigen Kronblatter gehen schrag ab und sind annahernd lanzett eiformig mit einer Lange von 5 bis 6 Millimeter und einer Breite von 2 5 bis 3 Millimeter Die abstehende bis hangende zungenformige Blutenlippe verjungt sich zur Spitze hin und wird 8 bis 13 Millimeter lang und rund 2 Millimeter breit Der 16 bis 36 Millimeter lange keulig zylindrische Sporn ist hangend oder steht gerade ab manchmal ist er auch aufwarts gebogen und verdickt sich zur grunlichen Spitze hin Er uberragt den Fruchtknoten Die Griffelsaule ist kraftig und die Staubblatter sind auffallend Die elliptischen Pollinien stehen deutlich weiter auseinander als es bei der Zweiblattrigen Waldhyazinthe der Fall ist und spreizen sich nach unten auseinander Sie sind meist leicht gekrummt und lassen den engen Sporneingang frei 3 2 Die Chromosomenzahl betragt 2n 42 3 Okologie BearbeitenHauptbestauber des Orchideengewachses sind Nachtfalter denen sich die Pollinien auf die Augen setzen 4 Angelockt werden sie von einem wachsahnlichen Duft den die Bluten in der Dammerung verstarkt bilden Uber ihren langen und dunnen Russel konnen die Falter im Gegensatz zu anderen Insekten den am Spornende befindlichen Nektar erreichen 2 Verbreitung und Standort BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Grunlichen Waldhyazinthe umfasst Europa Russland China die Koreanische Halbinsel sowie Japan In China findet man sie in den Provinzen Gansu Hebei Heilongjiang Henan Jilin Liaoning Nei Mongol Qinghai Shaanxi Shandong Shanxi Sichuan Xizang und Yunnan 3 Nach R Govaerts kommt die Art nur von Europa bis zum nordlichen Iran und zum nordlichen Israel vor 5 Die Grunliche Waldhyazinthe gedeiht in Europa bevorzugt auf kalkhaltigem Boden in lichten Laub und Nadelwaldern oft in Gebuschzonen und an Waldrandern sowie auf Mager und Feuchtwiesen An Standorten im Waldinneren bleibt sie meist steril Vertikale Verbreitung Bearbeiten In den Allgauer Alpen steigt die Grunliche Waldhyazinthe zwischen Siplinger Nadel und Siplinger Kopf in Bayern bis zu 1610 m Meereshohe auf 6 Nach Baumann und Kunkele hat die Art in den Alpenlandern folgende Hohengrenzen Deutschland 3 1690 Meter Frankreich 3 1900 Meter Schweiz 200 2300 Meter Liechtenstein 430 1500 Meter Osterreich 400 1370 Meter Italien 10 2050 Meter Slowenien 50 1490 Meter 7 In Europa steigt die Art im russischen Kaukasus bis 2500 Metern auf in Tibet bis 3500 Meter Meereshohe 7 In China werden Hohenlagen von 400 bis 3300 Metern besiedelt Sie wachst dort hauptsachlich in Hanglagen auf Wiesen und in Waldern 3 Pflanzensoziologie Bearbeiten In Mitteleuropa kommt die Grunliche Waldhyazinthe in Gesellschaften der Verbande gedungte Feuchtwiesen Nasswiesen Calthion Pfeifengras Streuwiesen Molinion coeruleae Braunseggen Gesellschaften Caricion fuscae Geissklee Fohrenwald Cytiso Pinion Trespen Halbtrockenrasen Mesobromion und des Unterverbands Tannen Mischwalder Weisstannenwalder Galio Abietenion vor 8 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung als Orchis chlorantha erfolgte 1827 durch Jakob Laurenz Custer in Neue Alp 2 S 400 Im Jahr 1828 uberfuhrte Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach die Art in Handbuch des Naturlichen Pflanzensystems 2 S 1565 in die Gattung Platanthera Weitere Synonyme fur Platanthera chlorantha Custer Rchb sind Gymnadenia chlorantha Custer Ambrosi Platanthera bifolia subsp chlorantha Custer Rouy Platanthera montana F W Schmidt Rchb f und Habenaria chlorantha Custer Bab 9 5 Die Art bildet folgende Hybride Platanthera hybrida Brugger Platanthera bifolia L Rich Platanthera chlorantha Custer Rchb Gefahrdung und Schutz BearbeitenDie Grunliche Waldhyazinthe wird in der Roten Liste der Bundesrepublik Deutschland als gefahrdet gelistet und ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschutzt 1 Als Gefahrdungsursachen gelten Dungereintrag in die Boden und Verbuschung von Standorten wie Magerrasen Schutzmassnahmen zur Erhaltung wie Entbuschung der Wuchsorte oder Pflege lichter Waldrander konnen einen Beitrag zur Bestandssicherung leisten 2 Literatur BearbeitenRonny Steen Pollination of Platanthera chlorantha Orchidaceae new video registration of a hawkmoth Sphingidae In Nordic Journal of Botany Band 30 Nr 5 2012 S 623 626 doi 10 1111 j 1756 1051 2012 01574 x Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grunliche Waldhyazinthe Platanthera chlorantha Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Grunliche Waldhyazinthe Platanthera chlorantha Platanthera chlorantha Custer Rchb FloraWeb de Grunliche Waldhyazinthe In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Verbreitung auf der Nordhalbkugel Schweiz AGEO AGEO Schweiz Platanthera chlorantha Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Quellen BearbeitenXinqi Chen Stephan W Gale Phillip J Cribb Platanthera In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 25 Orchidaceae Science Press Missouri Botanical Garden Press Beijing St Louis 2009 ISBN 978 1 930723 90 0 Platanthera chlorantha S 107 englisch online Helmut Baumann Siegfried Kunkele Die wildwachsenden Orchideen Europas Franckh Stuttgart 1982 ISBN 3 440 05068 8 Karl Peter Buttler Orchideen Die wildwachsenden Arten und Unterarten Europas Vorderasiens und Nordafrikas Steinbachs Naturfuhrer 15 Mosaik Munchen 1986 ISBN 3 570 04403 3 Hans Sundermann Europaische und mediterrane Orchideen 2 Auflage Brucke Hildesheim 1975 ISBN 3 87105 010 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b Platanthera chlorantha In Floraweb www floraweb de abgerufen am 10 Juni 2012 a b c d Adolf Riechelmann Die Orchideen der Frankischen Schweiz Palm amp Enke Erlangen 2011 ISBN 978 3 7896 1701 0 S 264 ff a b c d e Xinqi Chen Stephan W Gale Phillip J Cribb Platanthera In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 25 Orchidaceae Science Press Missouri Botanical Garden Press Beijing St Louis 2009 ISBN 978 1 930723 90 0 Platanthera chlorantha S 107 englisch online Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 a b Platanthera chlorantha In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 14 Dezember 2016 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 382 a b Helmut Baumann Siegfried Kunkele Orchidaceae In Oskar Sebald u a Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs 1 Auflage Band 8 Seite 344 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 3359 8 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 275 Platanthera chlorantha bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 10 Juni 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grunliche Waldhyazinthe amp oldid 214598788