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Die Violette Stendelwurz Epipactis purpurata gehort zur Gattung der Stendelwurzen Epipactis in der Familie der Orchideen Orchidaceae Violette StendelwurzViolette Stendelwurz Epipactis purpurata SystematikFamilie Orchideen Orchidaceae Unterfamilie EpidendroideaeTribus NeottieaeUntertribus LimodorinaeGattung Stendelwurzen Epipactis Art Violette StendelwurzWissenschaftlicher NameEpipactis purpurataSm Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Genetik 3 Okologie 4 Verbreitung 5 Naturschutz und Gefahrdung 6 Systematik 6 1 Nomenklatur 6 2 Synonyme 7 Unterarten Formen Varietaten 8 Hybriden 9 Quellen und weiterfuhrende Informationen 9 1 Literatur 9 2 Einzelnachweise 9 3 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Detail des BlutenstandsUnter den heimischen Stendelwurz Arten besitzt die Violette Stendelwurz ein nahezu unverwechselbares Aussehen Sie kann eigentlich nur mit der Kleinblattrigen Stendelwurz verwechselt werden Aus einem tief in der Erde liegenden Rhizom wachsen oft mehrere Triebe mit einer Wuchshohe von 20 bis 65 Zentimeter Die drei bis zehn Laubblatter bleiben relativ kurz und erreichen selten eine Lange von bis zu sieben Zentimeter Die gesamte Pflanze ist meist violett uberlaufen Der 10 bis 30 Zentimeter lange dichte und einseitswendige Blutenstand tragt 10 bis 50 Bluten die sich in der Regel weit offnen Die Blutenblatter des ausseren Kreises sind innen kraftig grun und aussen oft etwas violett uberlaufen die des inneren Kreises sind weisslich grun Die Lippe ist weiss die Wulste der Vorderlippe sind meist rosa gefarbt Die Innenseite der schusselformigen Hinterlippe ist hell bis dunkelrosa gefarbt Die insgesamt grun violetten Pflanzen heben sich vor der Blutezeit kaum vom braunen mit Laub oder Nadeln bedeckten Waldboden ab und sind aus grosserer Entfernung schwer zu entdecken Wahrend der Blutezeit sind sie jedoch durch die grunen Bluten meist sehr auffallig Die Triebe der Pflanze tragen immer Bluten Blutenlose sterile Triebe wie sie bei jungeren Pflanzen verschiedener anderer Stendelwurz Arten die Regel sind gibt es bei dieser Art nicht Die Blutezeit beginnt spater als bei der Breitblattrigen Stendelwurz im Juli und kann bis in den September reichen Genetik BearbeitenDie Violette Stendelwurz besitzt einen Karyotyp von zwei Chromosomensatzen und jeweils 20 Chromosomen Zytologie 2n 40 Okologie Bearbeiten nbsp Am Standort in den Schwabisch Frankischen Waldbergen unter einem nicht standorttypischen LebensbaumDie Violette Stendelwurz kommt in verschiedenen Waldtypen vor besonders in Buchen und Fichtenwaldern mit frischen bis nicht allzu feuchten Boden Die Boden sind oberflachlich oft im neutralen bis leicht sauren Bereich der Untergrund jedoch kalkhaltig Wegen ihrer geringen Abhangigkeit von der Photosynthese kommt sie auch in sehr dunklen Waldern vor In dichten Fichtenwaldern kann sie dann sogar die einzige Pflanzenart sein oder nur noch z B mit dem Weissen Waldvoglein oder anderen myko heterotrophen Pflanzen vergesellschaftet sein Die Fichtenwalder sind nicht selten Monokulturen In der Regel ist sie an Waldrandern oder entlang der Waldwege seltener Sie ist in der Regel seltener als die Breitblattrige Stendelwurz kann aber stellenweise auch die haufigere Art sein so z B auf der Lonetal Flachenalb deren oberflachlich entkalkte Boden uber Malm dem beschriebenen Schema entsprechen Pflanzengesellschaften Ordnung Fagetalia sylvaticae Mesophytische buchenwaldartige Laubwalder Europas Verband Fagion sylvaticae Verband Carpinion Eichen Hainbuchen Walder Verbreitung BearbeitenGesamtverbreitung Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Frankreich bis ins Baltikum Litauen und Moldawien nach Suden dringt die Nominatform nicht bis ins mediterrane Gebiet vor nach Norden nicht in die borealen Gebiete Ausserhalb dieses Verbreitungsgebiets sind vom Kaukasus Griechenland bis Suditalien einige Unterarten zu finden Nach Baumann und Kunkele hat die Art in den Alpenlandern folgende Hohengrenzen Deutschland 158 955 Meter Frankreich 130 850 Meter Schweiz 345 1230 Meter Liechtenstein 590 Meter Osterreich 250 1000 Meter Italien 1050 1380 Meter Slowenien 350 800 Meter 1 In Europa sind die Grenzen 50 1380 Meter Meereshohe 1 Deutschland In Hessen dem Saarland Baden Wurttemberg und Thuringen ist die Violette Stendelwurz gut verbreitet In den ubrigen Bundeslandern ist sie deutlich seltener Auffallig ist in der norddeutschen Tiefebene in Schleswig Holstein ein isoliertes Vorkommen Schweiz In der Schweiz gehort die Violette Stendelwurz zu den selteneren Arten Sie kommt im Jura Mittelland vereinzelt am Alpen Nordrand am Thurgauer Seerucken und im Wallis vor Naturschutz und Gefahrdung BearbeitenRote Listen Rote Liste Deutschland nicht gefahrdetRote Liste Bundeslander Baden Wurttemberg ungefahrdet Bayern 3 Hessen ungefahrdet Nordrhein Westfalen 3 Rheinland Pfalz 4 Saarland ungefahrdet Niedersachsen 3 Sachsen 1 Sachsen Anhalt 3 Thuringen ungefahrdet Schleswig Holstein 1 Mecklenburg Vorpommern 1 Berlin amp Brandenburg fehltDie Violette Stendelwurz ist noch weitgehend wenig gefahrdet Ihre Standorte sind hauptsachlich von Kahlschlagen bedroht was besonders auf Fichtenwalder zutrifft Eine geringere Gefahrdung geht von Rehen aus die die Blutenstande abfressen Systematik BearbeitenNomenklatur Bearbeiten Zwar wurde der Name Epipactis viridiflora Hoffm ex Krock 1814 fruher publiziert als der gebrauchliche Name Epipactis purpurata Sm 1828 jedoch gehen die Meinungen auseinander ob Epipactis viridiflora tatsachlich diese Art beschreibt Daher soll Epipactis purpurata als nomen conservandum konserviert werden Synonyme Bearbeiten Serapias latifolia Hoffm 1804 Basionym Helleborine viridiflora Hoffm ex Krock Wheldon amp Travis 1913 Epipactis helleborine var varians Crantz 1769 Epipactis sessilifolia Peterm 1844 Epipactis latifolia var violacea Dur Doq 1846 Epipactis violacea Dur Doq Bor 1857 Limodorum violaceum Dur Doq Kuntze 1891 Epipactis varians Crantz Fleischm amp Rech 1905 Helleborine sessilifolia Peterm Druce 1905 Helleborine violacea Dur Doq Druce 1907 Serapias sessilifolia Peterm A A Eaton 1908 Helleborine purpurata Sm Druce 1909 Helleborine varians Crantz O Schwarz 1936 Epipactis helleborine subsp varians Crantz H Sund 1980 Epipactis helleborine var viridiflora Hoffm ex Krock O Bolos amp Vigo 2001 Unterarten Formen Varietaten Bearbeiten nbsp Epipactis purpurata lus rosea auf der ostlichen AlbhochflacheEpipactis purpurata viridiflora subsp halacsyi Robatsch H Baumann amp R LorenzDie in Griechenland vorkommende Unterart ist 1990 als Epipactis halacsyi Robatsch beschrieben worden dd Epipactis purpurata viridiflora subsp pollinensis B Baumann amp H Baumann H Baumann R LorenzDiese Unterart ist 2000 als Epipactis pollinensis B Baumann amp H Baumann beschrieben worden und kommt in Suditalien vor Sie unterscheidet sich dadurch dass sie in allen Teilen kleiner als die Nominatform ist dd Epipactis purpurata viridiflora subsp kuenkeleana Akhalkatski H Baumann R Lorenz amp MosulishviliDiese im Kaukasus vorkommende Unterart wurde erst 2005 beschrieben und nach dem 2004 verstorbenen Orchideenexperten Dr Siegfried Kunkele benannt Bei dieser Unterart sind die unteren Laubblatter rundlicher und die mittleren eiformig Die Bluten sind kraftiger gefarbt und die Wulste auf der Vorderlippe ausgepragter dd Epipactis purpurata lus rosea Erdner Syn Epipactis purpurata var rosea Erdner Kreutz Diesen Pflanzen fehlt das Chlorophyll und es bleibt nur die violette Farbe ubrig In Verbindung mit der nun eigentlich weissen Grundfarbung erscheinen die Pflanzen rosa Sie sind vollstandig myko heterotroph und in der Regel selten bis sehr selten zu finden dd Hybriden BearbeitenEpipactis schulzei P Fourn 1928 Epipactis helleborine Epipactis purpurata Epipactis liestalensis A Camus 1929 Epipactis atrorubens Epipactis purpurata Nicht mit eigenem Namen beschrieben sind folgende Hybriden Epipactis leptochila Epipactis purpurata Epipactis pontica Epipactis purpurata Epipactis greuteri Epipactis purpurataQuellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenLiteratur Bearbeiten AHO Hrsg Die Orchideen Deutschlands Verlag AHO Thuringen Uhlstadt Kirchhasel 2005 ISBN 3 00 014853 1 Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 8 Seite 303 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 3359 8Einzelnachweise Bearbeiten a b Helmut Baumann Siegfried Kunkele Orchidaceae In Oskar Sebald u a Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs 1 Auflage Band 8 Seite 304 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 3359 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Violette Stendelwurz Epipactis purpurata Album mit Bildern Videos und Audiodateien Epipactis purpurata FloraWeb de Violette Stendelwurz In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Epipactis purpurata in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von Rankou H 2011 Abgerufen am 12 September 2013 Regionales Die Orchideen der Rhon Epipactis purpurata Violette Stendelwurz AHO Bayern Violette Stendelwurz Epipactis purpurata AGEO Schweiz Epipactis purpurataVerbreitungskarten Deutschland Arbeitskreise Heimische Orchideen Deutschland Floraweb Schweiz AGEO Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Violette Stendelwurz amp oldid 199012141