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Der Kleine Eisvogel Limenitis camilla Syn Ladoga camilla 1 auch Kleiner Eisfalter 2 ist ein Schmetterling Tagfalter aus der Familie der Edelfalter Nymphalidae Das Artepitheton leitet sich von einem romischen Frauennamen ab 3 Kleiner EisvogelKleiner Eisvogel Limenitis camilla SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Edelfalter Nymphalidae Unterfamilie Eisvogel Limenitidinae Gattung LimenitisArt Kleiner EisvogelWissenschaftlicher NameLimenitis camilla Linnaeus 1764 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Ahnliche Arten 2 Vorkommen 3 Lebensweise 3 1 Nahrung der Raupen 3 2 Nahrung der Falter 3 3 Flug und Raupenzeiten 3 4 Entwicklung 4 Gefahrdung und Schutz 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Falter erreichen eine Flugelspannweite von 45 bis 52 Millimetern Ihre Flugeloberseiten sind schwarzbraun gefarbt und tragen eine breite Binde aus weissen Flecken die bei geoffneten Flugeln etwa einen nach vorne geoffneten Halbkreis uber die beiden Flugelpaare bilden Auf den Vorderflugeln ist die Binde anders als auf den Hinterflugeln etwas unregelmassig geformt Ein paar kleinere weisse Flecken finden sich auch zwischen der Binde und dem Flugelaussenrand Zwischen der Binde und dem Aussenrand beider Flugelpaare verlaufen zwei Reihen mit kleinen unscheinbaren dunklen Flecken Auf der Flugelunterseite sind die kleinen dunklen Flecken gut erkennbar da sie von orange brauner Grundfarbe ist Die weisse Binde fein schwarz gesaumt ist dominierend Am Aussenrand und auch am Flugelansatz finden sich weitere weisse Bereiche an die manchmal dunkle Flecken grenzen Der Korper der Falter ist auf der Unterseite weiss bis blaugrau auf der Oberseite dunkel gefarbt Lediglich die Hinterleibsspitze kann angrenzend an die weisse Binde weisslich angestaubt sein Die Mannchen haben eine etwas spitzer zulaufende Flugelform und ihre weisse Binde ist auch etwas schmaler nbsp Dorsalansicht nbsp Ventralansicht nbsp Kleiner Eisvogel nbsp Limenitis camillaDie Raupen werden bis etwa 27 Millimeter lang Sie sind grun gefarbt an der Seite tragen sie eine helle Linie Ihre Kopfkapsel ist dunkelbraun und bestachelt Der Korper ist mit zwei Reihen unterschiedlich langer brauner verastelter Dornen versehen 4 5 Ahnliche Arten Bearbeiten Blauschwarzer Eisvogel Limenitis reducta Grosser Schillerfalter Apatura iris Grosser Eisvogel Limenitis populi Schwarzer Trauerfalter Neptis rivularis Oft werden auch Landkartchen Araschnia levana der Sommergeneration fur Kleine Eisvogel gehalten obwohl erstere erheblich kleiner sind und rotbraune Flecken auf den Randbereichen den Flugeloberseiten haben nbsp Flugelunterseite nbsp Raupe des Kleinen Eisvogels nbsp Jungraupe des Kleinen Eisvogels auf Kotrippe an Roter Heckenkirsche Lonicera xylosteum nbsp Hibernarium In der Taschenoffnung sind Dornen der Raupe des Kleinen Eisvogels erkennbarVorkommen BearbeitenDie Tiere kommen in Europa und Asien ostlich bis nach Japan vor fehlen aber im Mittelmeergebiet auf der Iberischen Halbinsel und nordlich von Danemark Es handelt sich um die am weitesten verbreitete Art der Gattung Limenitis Sie lebt in feuchten Waldern insbesondere in Auwaldern und im Bergland 6 Lebensweise BearbeitenDie Falter saugen nur selten an Bluten sondern in erster Linie an feuchten Bodenstellen Tierkot und an Honigtau von Blattlausen Sie fliegen anders als der Grosse Eisvogel sehr dicht uber dem Boden und sind vor allem auf engen schattigen und mit dichtem Laub uberdachten Waldwegen in kleinen Gruppen auf und abfliegend zu finden 6 Nahrung der Raupen Bearbeiten Die Raupen ernahren sich vor allem von Roter Heckenkirsche Lonicera xylosteum seltener auch von anderen Heckenkirschen Gewohnlicher Schneebeere Symphoricarpos albus und Wald Geissblatt Lonicera periclymenum 7 Sie benotigen schattige an luftfeuchten Orten stehende Pflanzen die zudem in der Nahe der Flugorte der Falter wachsen 4 Nahrung der Falter Bearbeiten Die Falter findet man gelegentlich saugend an feuchter Erde oder Pferdeapfeln Menschlicher Schweiss wird ebenfalls genutzt Daruber hinaus werden verschiedene weiss bluhende Blutenstande von Doldenblutlern Zwerg Holunder Sambucus ebulus Schafgarbe Achillea Liguster Ligustrum und auch violette Bluten von verschiedenen Disteln und Witwenblumen Knautia als Nektarpflanzen genutzt 7 Flug und Raupenzeiten Bearbeiten Die Tiere fliegen in einer Generation von Mitte Juni bis Mitte August Die Raupen findet man ab August und nach der Uberwinterung bis Anfang Juni 8 Entwicklung Bearbeiten Die Weibchen legen ihre grunen stark beborsteten Eier einzeln oberseits wie unterseits meist an der Blattspitze der Futterpflanzen ab Auf einem Strauch finden sich aber meist mehrere Eier diese sind in der Regel an luftfeuchten und schattigen Stellen zu finden Die daraus schlupfenden Raupen befressen das Blatt von der Blattspitze aus beiderseits der Mittelrippe Die Mittelrippe bleibt stehen und wird durch eigene Kotballen und Spinnfaden verlangert Die Raupe ruht dann auf dieser Kotrippe 9 Am Ende des Sommers nach der zweiten Hautung baut die junge Raupe mit Spinnfaden aus einem Blatt eine Tute das sogenannte Hibernarium oder Hibernaculum in dem die Uberwinterung stattfindet Im Winter kann man diese Tuten an den ansonsten kahlen Strauchern erkennen Die anfangs etwa acht Millimeter messende Raupe schrumpft durch Austrocknen uber den Winter auf eine Lange von etwa drei Millimetern Im Fruhjahr werden bereits die ersten austreibenden Knospen gefressen Die Raupen entwickeln sich schnell bis sie etwa Ende Mai bis Anfang Juni verpuppungsreif sind Die Verpuppung erfolgt auf der Blattunterseite in einer grunen Sturzpuppe Die Puppe tragt auf der Kopfseite zwei charakteristische stummelformige Fortsatze und ist mit mehreren metallischen Flecken gemustert Am Rucken befindet sich ein weiterer Auswuchs dieser und der Rand des Hinterleibs sind dunkel rotbraun gefarbt 6 4 Nach etwa 14 Tagen schlupft der Falter 5 Gefahrdung und Schutz BearbeitenRote Liste BRD 3 gefahrdet 10 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Elizabeth Balmer Schmetterlinge Erkennen und Bestimmen Parragon Books 2007 ISBN 9781407512037 S 114 David J Carter Brian Hargreaves Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen Verlag Paul Parey 1986 ISBN 3 490 13918 6 S 47 S 246 Arnold Spuler Die Schmetterlinge Europas Band 1 E Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1908 S 15 a b c Heiko Bellmann Der neue Kosmos Schmetterlingsfuhrer Schmetterlinge Raupen und Futterpflanzen Franckh Kosmos Stuttgart 2003 ISBN 3 440 09330 1 S 188 a b David J Carter Brian Hargreaves Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen Blackwell Wissenschaftsverlag 1987 ISBN 3 8263 8139 4 a b c Hans Josef Weidemann Tagfalter beobachten bestimmen S 384ff Naturbuch Verlag Augsburg 1995 ISBN 3 89440 115 X a b Gunter Ebert Hrsg Die Schmetterlinge Baden Wurttembergs Band 1 Tagfalter I Ritterfalter Papilionidae Weisslinge Pieridae Edelfalter Nymphalidae Ulmer Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 8001 3451 9 Manfred Koch Wir bestimmen Schmetterlinge Band 1 Tagfalter 4 erweiterte Auflage Neumann Radebeul Berlin 1966 DNB 457244224 S 88f W During Kleiner Eisvogel In Tagfalter in Rheinland Pfalz BUND RLP 31 Dezember 2018 abgerufen am 12 April 2020 deutsch Bundesamt fur Naturschutz Hrsg Rote Liste gefahrdeter Tiere Deutschlands Landwirtschaftsverlag Munster 1998 ISBN 978 3 89624 110 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleiner Eisvogel Album mit Bildern Videos und Audiodateien Lepiforum e V Taxonomie und Fotos Tagfalter in Rheinland Pfalz Kleiner Eisvogel www schmetterling raupe de Moths and Butterflies of Europe and North Africa englisch Limenitis camilla bei Fauna Europaea Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleiner Eisvogel amp oldid 225428704