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Die Reichenbacher Kalkberge sind ein Gebiet mit vielfaltiger Landschaftsstruktur und Vegetation und mit schutzenswerten Biotopen im nordhessischen Werra Meissner Kreis Die naturschutzfachliche Bedeutung begrunden vor allem die naturnahen Kalkbuchenwalder und Kalkmagerrasen die zum Lebensraum seltener und gefahrdeter Pflanzen und Tierarten geworden sind Wegen ihrer Artenvielfalt wurden die Kalkberge zum Naturschutzgebiet und Natura 2000 Gebiet erklart Innerhalb des Schutzgebiets wurde ein Naturwaldreservat im Bereich der Ruine Reichenbach ausgewiesen Reichenbacher Kalkberge IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaBlick aus westlicher Richtung auf den Kindelberg Blick aus westlicher Richtung auf den Kindelberg Lage Reichenbach Stadt Hessisch Lichtenau im Werra Meissner Kreis in Hessen Flache 150 25 HektarKennung 1636031WDPA ID 165129Natura 2000 ID 4824 301FFH Gebiet 383 47 HektarGeographische Lage 51 10 N 9 46 O 51 167932 9 761614 Koordinaten 51 10 5 N 9 45 42 OReichenbacher Kalkberge Hessen Meereshohe von 370 m bis 524 mEinrichtungsdatum NSG 1996 FFH Gebiet 2008Besonderheiten Besonderer Schutz als Naturschutzgebiet Natura 2000 Gebiet und im Bereich der Ruine Reichenbach als Naturwaldreservat Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Naturschutzgebiet 3 Natura 2000 Gebiet 4 Lebensraumtypen und FFH Arten 5 Natur 5 1 Kalkmagerrasen 5 2 Walder 5 3 Andere Biotope 6 Naturwaldreservat Ruine Reichenbach 7 Touristische Erschliessung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDie Reichenbacher Kalkberge liegen in den Gemarkungen der Ortsteile Hopfelde und Reichenbach der Stadt Hessisch Lichtenau im Werra Meissner Kreis Das Weissbachtal trennt das Gebiet in eine ostliche und eine westliche Teilflache Der grossere Teil mit den Bergkuppen Ruine Reichenbach 523 m und Grosser Rohrberg 496 m liegt nordwestlich von Reichenbach Der kleinere Teil mit dem Kindelberg 524 m befindet sich nordostlich von Reichenbach Beide Teilgebiete weisen steile meist bewaldete Hange uberwiegend aus Kalkgestein des Mittleren und Oberen Muschelkalks auf In den tieferen Lagen schliesst sich Oberer Buntsandstein an Aufgrund ihrer Seltenheit gelten die Kalksteinhange aus geowissenschaftlicher Sicht als bedeutend Die Kalkberge gehoren zum Geo Naturpark Frau Holle Land Als nordlicher Auslaufer des Mittelgebirgszugs des Stolzinger Gebirges werden sie naturraumlich dem Hessisch Lichtenauer Becken im Fulda Werra Bergland zugeordnet das in der Haupteinheitengruppe Osthessisches Bergland liegt 1 Naturschutzgebiet BearbeitenMit Verordnung vom 10 Dezember 1996 des Regierungsprasidiums in Kassel als Oberer Naturschutzbehorde wurden die zwischen Hopfelde und Reichenbach liegenden Waldflachen mit ihrem benachbarten Gelande unter dem Namen Reichenbacher Kalkberge zum Naturschutzgebiet erklart Zweck der Unterschutzstellung war es die artenreichen Laubwalder langfristig zu sichern und in ihnen die naturliche Entwicklung mit ihrer eigenen Dynamik zuzulassen um dadurch den Totholzanteil als Lebensraum fur Hohlenbruter und Insekten zu erhohen Die seltenen Kalkmagerrasen und Sumpfflachen in dem Gebiet sollten mit gleicher Verordnung ebenfalls geschutzt und das angrenzende Grunland zu artenreichen Wiesen und Weiden umgewandelt und weiterentwickelt werden 2 Das Schutzgebiet besitzt eine Grosse von 150 25 Hektar hat die nationale Kennung 1636031 und dem WDPA Code165129 3 Natura 2000 Gebiet BearbeitenIn einem im Jahr 2004 abgeschlossenem Meldeverfahren wurden die Reichenbacher Kalkberge von der hessischen Naturschutzverwaltung nach den Vorgaben der Europaischen Vogelschutzrichtlinie und der Fauna Flora Habitat Richtlinie fur das landerubergreifende Schutzgebietsnetz Natura 2000 an die Europaische Union gemeldet Neben dem Gebietsmanagement und dem damit verbundenen Monitoring forderte die EU eine formliche Schutzerklarung Mit der Verordnung uber Natura 2000 Gebiete in Hessen wurden im Januar 2008 auf Landesebene die Erhaltungsziele und Gebietsgrenzen rechtlich gesichert 4 Das FFH Gebiet mit der Nummer 4824 301 besitzt durch eine Erweiterung um die Bereiche um Hellkopf im Westen und Mittelberg Silberkuppel und Sommerberg im Nordosten gegenuber dem Naturschutzgebiet eine auf 383 47 Hektar vergrosserte Flache 5 Lebensraumtypen und FFH Arten BearbeitenIm Rahmen der Berichtspflicht gegenuber der EU Kommission wurde das FFH Gebiet im Auftrag des Regierungsprasidiums in Kassel untersucht Die Grunddatenerfassung deren Endbearbeitung im Marz 2009 abgeschlossen wurde weist einen hohen Anteil an schutzwurdigen Lebensraumen und Arten auf Im Bereich der Reichenbacher Kalkberge kommen Lebensraumtypen sowie Tier und Pflanzenarten vor die nach den Anhangen I und II der Fauna Flora Habitat Richtlinie als von gemeinschaftlichem Interesse gelten und fur deren Erhaltung besondere Schutzgebiete im Netzwerk Natura 2000 ausgewiesen werden sollen Funf Lebensraumtypen wurden als prioritar eingestuft was heisst dass sie vom Verschwinden bedroht sind und fur die eine besondere Verantwortung fur ihre Erhaltung besteht 6 Von den 11 unterschiedlichen Lebensraumtypen LRT siehe auch Liste der FFH Lebensraumtypen bildet der Waldmeister Buchenwald LRT 9130 mit 164 9 Hektar den Kern des Schutzgebietes Weitere Lebensraumtypen der Walder sind der Mitteleuropaische Orchideen Kalk Buchenwald LRT 9150 der Hainsimsen Buchenwald LRT 9110 die Auenwalder LRT 91E0 und die Schlucht und Hangmischwalder LRT 9180 Sie sind mit deutlich geringeren Flachenanteilen vertreten Das Offenland pragen auf 22 76 Hektar die Mageren Flachland Mahwiesen LRT 6510 und die Naturnahen Kalk Trockenrasen LRT 6210 einschliesslich des prioritaren Orchideenreichen Kalk Magerrasens LRT 6210 Wald und Offenland sind miteinander verzahnt und werten das FFH Gebiet auf Mit einer Kalktuffquelle LRT 7220 und einer Kalkhaltigen Schutthalde LRT 8160 kommen zwei Lebensraumtypen vor die aufgrund ihrer Seltenheit und trotz ihrer geringen Grosse besondere Beachtung finden Kleinflachig ist noch ein Naturlicher eutropher See LRT 3150 und ein Kalkreiches Niedermoor LRT 7230 vorhanden 7 Nach dem Erfassungsergebnis der Grunddatenerhebung gehoren zu denen im Schutzgebiet vorkommenden Arten des Anhangs II Frauenschuh Dunkler Wiesenknopf Ameisenblauling und Luchs Der Bechsteinfledermaus und dem Grossen Mausohr dient das Gebiet als Jagdhabitat Weiteren acht zu schutzenden Fledermausarten und der Wildkatze bieten die Kalkberge geeignete Reviere Als Wert gebende Arten nach der Vogelschutzrichtlinie wurden Neuntoter Grau und Schwarzspecht nachgewiesen Ferner kommen Schwarzstorch Rotmilan Hohltaube und Waldschnepfe vor 7 8 Natur BearbeitenDie Vegetation des Gebiets wird von einer Abfolge schutzenswerter Biotope gepragt Sie setzt sich aus Kalkmagerrasen Buchenwaldern Quellfluren Feuchtwiesen und Flachland Mahwiesen zusammen die zu einem grossen Teil durch fruhere menschliche Landnutzungsformen entstanden sind In alten Waldstandorten sind noch die Spuren der traditionellen Niederwaldwirtschaft erkennbar die einst die vorherrschende Waldbewirtschaftungsart zur Brennholzgewinnung war Wie auch die unter dem Einfluss von extensiver Weidenutzung entstandenen Magerrasen gelten die Waldbereiche aus kulturhistorischer Sicht als bedeutsame Uberbleibsel einer Kulturlandschaft die durch die Intensivierung der Landwirtschaft und dem Wandel in der Forstwirtschaft selten geworden ist Kalkmagerrasen Bearbeiten nbsp Blick vom Kindelberg in nordwestliche Richtung auf den Grossen Rohrberg Die Magerrasen auf dem Kindelberg und dem Grossen Rohrberg sind durch fruhere Arten der Bewirtschaftung entstanden oder wurden durch diese gepragt Die teils steilen trockenen und flachgrundigen Hange waren fur einen Ackerbau ungeeignet und dienten der Beweidung durch Schafe und Ziegen Durch die Nutzung als Triftweide haben sich im Laufe der Zeit Halbtrockenrasen ausgebildet die vegetationskundlich dem Enzian Schillergrasrasen zugeordnet werden Diese Pflanzenformation wird als eine der artenreichsten angesehen an dessen Bedingungen sich eine ganze Reihe von Tieren und Pflanzen angepasst und als Lebensraum erobert haben Mit dem grundlegenden Wandel der Landwirtschaft endete die traditionelle Schaferei in den 1920er Jahren Auf einigen Flachen die einst durch die Schafherde des in Reichenbach ansassigen Kirchenguts beweidet wurden stockt heute Kiefernwald Auf den immer noch relativ grossflachig anzutreffenden Magerrasen des Kindelbergs und des Grossen Rohrbergs wachsen kennzeichnende Arten wie Stangellose Kratzdistel Deutscher Enzian Fransenenzian Zittergras Dornige Hauhechel Golddistel und Knolliger Hahnenfuss Von Bedeutung wird das Auftreten der gefahrdeten Arten Katzenpfotchen Kreuzblumchen und der grosse Bestand des Windroschens am Kindelberg angesehen Bemerkenswert ist der stellenweise grosse Orchideenreichtum der Magerrasen Auf Teilflachen kommen Braunrote Stendelwurz Mucken Handelwurz Grosses Zweiblatt Bienen Ragwurz Fliegen Ragwurz Stattliches Knabenkraut und Helm Knabenkraut vor Im Ubergang zum Wald treten Weisses Waldvoglein und Vogel Nestwurz auf Von uberregionaler Bedeutung ist das Vorkommen des Blassen Knabenkrautes im lichten Kiefernwald am Rohrberg Eine vielfaltige Tagfalterfauna besiedelt die Rasenflachen Bei den Untersuchungen fur das Schutzwurdigkeitsgutachten wurden in den Jahren 2002 und 2003 die Arten kartiert Unter ihnen waren die seltenen und gefahrdeten Komma Kronwicken und Roter Wurfel Dickkopffalter Goldene Acht Grosser Perlmuttfalter Kreuzdorn Zipfelfalter und Zwerg Blauling Im Randbereich zu den Waldern wurden Rundaugen Mohrenfalter Graubindiger Mohrenfalter und Brauner Feuerfalter beobachtet Die Widderchen waren mit sechs Arten vertreten Faunistisch bedeutsam sind die beiden im Gebiet vorkommenden Heuschreckenarten Rotfluglige Schnarrschrecke und Schwarzfleckiger Grashupfer die mit der Roten Liste als stark gefahrdete Arten geschutzt werden 7 Die vorhandenen Magerrasen sind Uberbleibsel des einst grossflachig verbreiteten Biotoptyps Mit der Aufgabe der Beweidung entwickelte sich auf den selbst uberlassenen Flachen eine standig fortschreitende Verbuschung bis hin zur Wiederbewaldung Mit Entbuschungsmassnahmen und einer extensiven Beweidung mit Schafen wird versucht den Charakter der mageren Rasen auch in Zukunft zu erhalten Walder Bearbeiten Das Schutzgebiet besteht zum grossten Teil aus ausgedehnten strukturreichen unterschiedlichen Waldflachen die teilweise als Naturwaldreservat und grossflachiger als FFH Gebiet geschutzt werden Der verbreitetste Waldtyp der Kalkberge ist der Waldmeister Buchenwald mit der Rotbuche als dominierender Baumart Die Vegetation der Krautschicht ist ab Fruhsommer wegen des uberwiegend dichten Kronendaches in den meisten Bereichen nur sparlich ausgebildet Besonders reichhaltig ist sie im Fruhling wenn Pflanzen wie Buschwindroschen Barlauch Hohler und Gefingerter Lerchensporn zeitig im Jahr bluhen Mit dem Blattaustrieb der Baume beenden sie ihr oberirdisches Leben und uberdauern unter der Erde Leitbild fur das Reichenbacher Waldgebiet sind naturliche Walder die einen hohen Alt und Totholzanteil besitzen und allen typischen Tier und Pflanzenarten Lebensgrundlage bieten Einige der Walder werden schon durch eine naturnahe Waldwirtschaft genutzt oder wurden dem Prozessschutz unterstellt Neben dem Naturwaldreservat um die Ruine Reichenbach das als Totalreservat nach der Bannwaldverordnung ausgewiesen wurde gibt es Bereiche am Grossen Rohrberg Sommerberg und Iberg die als Wald ausser regelmassigem Betrieb nicht mehr forstlich bewirtschaftet werden Weiterhin gibt es Waldflachen in denen wegen der geringen Qualitat und Wuchskraft der Baume oder auch aus anderen Grunden schon lange keine Holzentnahme mehr stattgefunden hat Das gilt fur den Privatwald am Sommerberg und Iberg Nach der Grunddatenerfassung zeichnet sich so ein recht differenziertes Nutzungsbild ab das nicht allein durch das Wuchspotenzial bestimmt sondern auch durch die Besitzverhaltnisse gepragt wird 7 Andere Biotope Bearbeiten Nordlich an das Schutzgebiet angrenzend wurde seit dem 17 Jahrhundert im Bereich der Kuhkoppe Braunkohle abgebaut was das Landschaftsbild dort entscheidend veranderte und mit dem entstandenen See und den heute eingegrunten Abraumflachen pragt Der kleine See der im Schutzgebiet liegt tragt zur Biotopvielfalt bei Hier konnten an einem Tag im Juni 2003 als Zufallsbeobachtung bei der Lebensraum Kartierung mehrere Libellenarten festgestellt werden unter ihnen das Grosse Granatauge das in Hessen als gefahrdet gilt Die Ufer des Sees werden in einigen Bereichen von einer Vegetation gesaumt die neben Schwarz Erlen vor allem von Hochstauden wie dem Sumpf Storchschnabel und dem Echten Madesuss gebildet wird nbsp Wiese im Mai am sudlichen Burgberg Der auf rund 14 Hektar im Schutzgebiet vorhandene Grunlandbereich gehort im Sinne der FFH Richtlinie dem Lebensraum Magere Flachland Mahwiesen an Die Betonung auf mager bedeutet hier dass durch die langjahrige traditionell kleinbauerliche Nutzung die Standorte nahrstoffarm wurden Wegen ihrer geringen Ertrage sind solche Wiesen durch die Intensivierung der Landwirtschaft mit Dungung fruherer und haufiger Mahd in Deutschland selten geworden Pflanzensoziologisch werden die Flachen im Gebiet der Reichenbacher Kalkberge dem Verband der Glatthaferwiesen zugeordnet Einst waren sie als die klassischen Blumenwiesen der ertragreichste Wiesentyp und wurden deshalb auch als Fettwiesen bezeichnet Die obere Schicht der Bestande werden von Obergrasern gebildet zu denen neben dem namengebenden Glatthafer der Wiesen Fuchsschwanz das Wiesen Knauelgras und der Wiesen Schwingel gehoren Die Mittelschicht ist besonders artenreich mit auffallig bluhenden Pflanzen wie Gewohnliche Schafgarbe Wiesen Flockenblume Wiesen Pippau Acker Witwenblume Margerite Scharfer Hahnenfuss und anderen 7 Naturwaldreservat Ruine Reichenbach Bearbeiten nbsp Der ehemalige Bergfried der Burg wird als Aussichtsturm genutzt nbsp Barlauchblute am Burgberg im Naturwaldreservat Das Naturwaldreservat liegt innerhalb des Naturschutzgebiets und ist eines von mittlerweile 31 die uber ganz Hessen verteilt sind Um Einblicke in die naturlichen Wachstumsprozesse zu gewinnen werden sie intensiv erforscht Die Naturwaldreservate deren Einrichtung 1988 beschlossen wurde sollen ein grosses Spektrum verschiedener Waldgesellschaften Hohenstufen Boden Gesteine und auch regionaler Klimabedingungen abdecken In Hessen bestehen sie aus zwei Komplexen einem Totalreservat und einer Vergleichsflache Diese sollten aneinander liegen und so ahnlich wie moglich sein Wahrend im Totalreservat keinerlei Eingriffe mehr stattfinden und die Entwicklung nur noch behutsam begleitet wird wird die Vergleichsflache weiter bewirtschaftet Das Reservat um die Ruine Reichenbach besitzt eine Grosse von 66 6 Hektar und besteht aus dem nutzungsfreien Totalreservat mit 37 8 Hektar und einer 28 8 Hektar grossen naturnah bewirtschafteten Vergleichsflache Die Durchfuhrung der botanischen zoologischen und waldstrukturellen Untersuchungen koordiniert die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt von ihren Standorten Gottingen und Hann Munden Der Bereich um die Ruine wird durch einen edellaubbaumreichen Buchenwald mittleren und hoheren Alters gepragt Unter den Edellaubbaumen kommen am haufigsten Esche Berg Ahorn und Spitzahorn vor In den Lucken verjungen sich die Bestande vor allem mit Esche und Bergahorn Geologisch befindet sich das Gebiet des Naturwaldreservates im Einflussbereich der grossen europaischen Bruchzone die vom Mittelmeer bis nach Norwegen fuhrt In diesen Grabenzonen konnten sich Muschelkalk und Keuper erhalten Sonst herrscht Muschelkalk auf den teilweise stark abfallenden Hangen vor Oberer Buntsandstein findet sich kleinflachig im sudwestlichen Bereich und in einem nordlichen Abschnitt auch Unterer Keuper Als vegetationskundlich bedeutsam gilt der Eschen Ahorn Schluchtwald auf dem sickerfeuchten blockuberlagerten Nordhang unterhalb der Burgruine und der flachendeckend vorkommende Barlauch 9 Die Ruine der Burg Reichenbach als Naherholungsziel und mit Aussichtsturm verleiht dem Gebiet einen besonderen Reiz gilt aber im Blick auf den Prozessschutz als problematisch Trotz der hohen Bedeutung als unberuhrtes Reservat fur Waldforschung und Naturschutz versuchen die Verantwortlichen Kompromisse zwischen dem Schutzziel und den Interessen der Erholungssuchenden zu finden 10 Touristische Erschliessung BearbeitenDie Kalkberge sind ein stark frequentiertes Wandergebiet das einen Wechsel von Wald mit Feld und Wiesenlandschaften und mehrere Aussichtspunkte bietet Bei dem Parkplatz Drei Linden am nordlichen Ortseingang von Reichenbach informieren aufgestellte Schautafeln uber das Schutzgebiet Die Kalkberge konnen auf mehreren Wanderwegen begangen werden Der Premiumwanderweg P10 Reichenbach verlauft mit einer Weglange von rund 13 km als Rundweg durch Teile des Schutzgebiets 11 Zu den Fernwanderwegen die das Schutzgebiet queren und sich hier auf gleicher Wegesstrecke uberlagern gehoren Hessenweg 8 des Wanderverbands Hessen Er fuhrt mit einer Streckenlange von 176 km von Korbach im Waldecker Land nach Wanfried im Werratal Der 326 km lange Barbarossaweg X8 der den Kyffhauser mit zahlreichen Stadten Klostern und Burgen die Kaiser Friedrich I Barbarossa im Laufe seiner Regentschaft im 12 Jahrhundert aufgesucht hat verbindet Kunstwanderweg Ars Natura der mit seiner Freiluftgalerie Erholung durch Wandern und intensives kunstlerisches Erlebnis im Galerieraum Natur zusammenwirken lassen will 12 sowie der Elisabethpfad 2 ein 193 km langer Weg von Eisenach nach Marburg und der auch gleichzeitig ein Weg der Jakobspilger ist 13 Literatur BearbeitenLothar und Sieglinde Nitsche Marcus Schmidt Naturschutzgebiete in Hessen Band 3 cognitio Verlag Niedenstein 2005 ISBN 3 932583 13 2 Naturwaldreservate in Hessen Ein Uberblick Herausgeber Hessisches Ministerium fur Landesentwicklung Wohnen Landwirtschaft Forsten und Naturschutz Mitteilungen der Hessischen Landesforstverwaltung Band 24 Wiesbaden 1991 ISBN 3 89051 111 2 BOF Buro fur angewandte Okologie und Forstplanung Grunddatenerfassung zum FFH Gebiet Nr 4824 301 Reichenbacher Kalkberge Erstellt im Auftrag des Regierungsprasidiums Kassel Kassel September 2008 Endbearbeitung Marz 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichenbacher Kalkberge Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Naturraumliche Gliederung nach Otto Klausing im Umweltatlas Hessen auf atlas umwelt hessen de abgerufen am 23 Marz 1919 Verordnung uber das Naturschutzgebiet Reichenbacher Kalkberge vom 10 Dezember 1996 im Staatsanzeiger fur das Land Hessen Ausgabe 1 1997 vom 6 Januar 1997 S 36 f Naturschutzgebiet Reichenbacher Kalkberge in der Weltdatenbank zu Schutzgebieten abgerufen am 15 Marz 2019 Verordnung uber die Natura 2000 Gebiete in Hessen Teil I vom 16 Januar 2008 In Regierungsprasidium Kassel Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 2008 Nr 4 S 89 ff Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF FFH Gebiet Reichenbacher Kalkberge in der Weltdatenbank zu Schutzgebieten abgerufen am 15 Marz 2019 Informationen zu Gebieten und Arten der Fauna Flora Habitatrichtlinie abgerufen am 16 Marz 2019 a b c d e Grunddatenerfassung zum FFH Gebiet Reichenbacher Kalkberge Steckbrief des FFH Gebiets 4824 301 Reichenbacher Kalkberge auf der Website des Bundesamtes fur Naturschutz BfN abgerufen am 16 Marz 2019 Naturwaldreservate in Hessen Ein Uberblick Herausgeber Hessisches Ministerium fur Landesentwicklung Wohnen Landwirtschaft Forsten und Naturschutz Mitteilungen der Hessischen Landesforstverwaltung Band 24 Lothar und Sieglinde Nitsche Marcus Schmidt Naturschutzgebiete in Hessen Band 3 2005 S 86 f Karte und Informationen zum Premiumweg P10 auf der Webseite des Geo Naturparks Frau Holle Land abgerufen am 23 Marz 2019 Informationen zur Kunst am Wanderweg auf der Webseite von Ars Natura abgerufen am 23 Marz 2019 Elisabethpfad 2 von Eisenach nach Marburg auf der Webseite von Elisabethpfad e V abgerufen am 23 Marz 2019 Naturschutzgebiete im Werra Meissner Kreis nbsp Naturschutzgebiet nbsp Bilstein im Hollental Blaue Kuppe Boyneburg und Schickeberg bei Breitau Buhlchen bei Weissenbach Dreiherrenstein Eschenberg Kreutzerberg Ebenhohe Liebenberg Eichenberg bei Frieda Ermschwerder Heegen Feuchtwiesen bei Luderbach Frankenloch bei Heldra Freudenthal bei Witzenhausen Graburg Harthberg Hessische Schweiz bei Meinhard Hohekopf bei Grossalmerode Meissner Iberg bei Markershausen Jestadter Weinberg Kalkklippen sudlich des Iberges Kalkmagerrasen bei Rossbach Kielforst bei Herleshausen Kiesteich bei Frieda Kiesteich unter der Aue schen Kugel Kreideberg bei Ellerode Kripp und Hielocher Monchesrieth bei Grebendorf Oberes Niestetal Plesse Konstein Quellgebiet der Weissen Gelster Reichenbacher Kalkberge Rhoneberg bei Marzhausen Steinbachtal und Hirschhagener Teiche Tiefenbachwiesen bei Rommerode Trimberg bei Reichensachsen Weissbachtal bei Reichenbach Werra Altarm bei Schwebda Werraaltarm und Werraaue bei Albungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichenbacher Kalkberge amp oldid 232688160