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Die Feuchtwiesen bei Luderbach sind ein rund 40 Hektar grosses Naturschutzgebiet im nordhessischen Werra Meissner Kreis nahe der Landesgrenze zu Thuringen Mit der Unterschutzstellung soll der Lebensraum der hier vorkommenden seltenen Tier und Pflanzenarten erhalten und durch eine extensive Grunlandwirtschaft und eine naturgemasse Waldwirtschaft weiter entwickelt werden Feuchtwiesen bei Luderbach IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaBlick uber den nordostlichen Bereich des Schutzgebietes Blick uber den nordostlichen Bereich des Schutzgebietes Lage Zwischen den Ringgauer Ortsteilen Rittmannshausen und Luderbach im Werra Meissner Kreis in Hessen Flache 40 97 HektarKennung 1636027WDPA ID 163082Geographische Lage 51 5 N 10 8 O 51 08044 10 138257 Koordinaten 51 4 50 N 10 8 18 OFeuchtwiesen bei Luderbach Hessen Meereshohe von rund 280 m bis auf 348 6 mEinrichtungsdatum 1995Besonderheiten Besonderer Schutz als Naturschutzgebiet und Teil des Natura 2000 Gebiets Wald sudostlich von Netra Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Lebensraume 3 Unterschutzstellung 4 Touristische Erschliessung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Naturschutzgebiet Feuchtwiesen bei Luderbach liegt im Werra Meissner Kreis in der Gemeinde Ringgau zwischen den Orten Rittmannshausen und Luderbach Nordostlich wird es von der Bundesstrasse 7 und ostlich von der Kreisstrasse 17 begrenzt Geschutzt werden der Feuchtbereich in der Tallage mit seinem Komplex aus Feuchtwiesen Seggenrieden Schilfrohrichten und Geholzen feuchter Standorte sowie die trockenen Waldbereiche am Weinberg Naturraumlich wird das Gebiet den Nordwestlichen Randplatten des Thuringer Beckens zugeordnet die sich im Bereich des Ringgaus der Wanfrieder Werrahohen und der Gobert bis nach Hessen erstrecken Die Feuchtwiesen liegen in der langgestreckten Netra Ifta Talung einem tektonischen Grabenbruch der den Ringgau in seinem Zentrum durchschneidet und ihn in einen sudlichen und nordlichen Bereich teilt 1 Die Geologie des Gebietes wird gepragt vom Muschelkalk des Ringgauplateaus und vom Keuper Der am tiefsten gelegene Bereich des Schutzgebiets mit rund 280 m liegt im Sudosten in der Nahe der Kreisstrasse 17 Der hochste Punkt ist mit 348 6 m die Kuppe des Weinbergs Lebensraume BearbeitenIm Rahmen der Berichtspflicht gegenuber der EU Kommission erstellten Wissenschaftler im Auftrag der Oberen Naturschutzbehorde des Regierungsprasidiums Kassel im Mai 2008 ein Gutachten uber das FFH Gebiet Wald sudostlich von Netra und uber das mit eingeschlossene Naturschutzgebiet Feuchtwiesen bei Luderbach 2 Der Bereich des Naturschutzgebiets wurde wegen seiner hier vorkommenden Lebensraumtypen LRT 3 als Besonderheit gewertet In der Tallage liegen der als prioritar eingestufte LRT 91EO Auenwalder mit Schwarzerlen und Eschen und der LRT 3150 Naturliche eutrophe Seen Die Untersuchung bestatigte auch die Befurchtung dass das Gebiet durch Austrocknung gefahrdet ist Von den ursprunglich drei Teichen im Auenbereich ist nur noch einer erhalten Obwohl langfristig durch eine zunehmende Verlandung bedroht ist er von Bedeutung fur den Amphibien und Libellenschutz Von den beiden anderen ist der westlicher gelegene ehemalige Teich nur noch eine feuchte Mulde mit leichtem Wasserdurchfluss Hier werden Rohrglanzgras und Sumpf Segge von Weiden uberschirmt Beim ehemals ostlichsten Teich beschatten Schwarz Erlen den Seggenbestand Der Feuchtbereich wird von einem kleinen Bach durchflossen der Sommerbach genannt wird Allerdings fuhrt er nur nach langeren und ausgiebigen Regenfallen etwas Wasser Der LRT 6210 Naturnahe Kalk Halbtrockenrasen und deren Verbuschungsstadien ist am Weinberg mit dem LRT Subtyp 6212 Submediterrane Halbtrockenrasen vertreten Die durch Nutzung des Menschen und seiner Weidetiere entstandenen Halbtrockenrasen hatten fruher eine grossere Ausdehnung Heute sind sie durch Sukzessionsprozesse wie Vergrasung und Verbuschung beeintrachtigt Wertsteigernd wirkt sich vor allem der Artenreichtum der Tagfalterarten und auch der Heuschreckenarten aus Der Waldbereich am Weinberg wird dem LRT 9130 Waldmeister Buchenwald zugerechnet Zu vermuten ist dass mindestens seit dem Mittelalter die Walder als Niederwald oder Mittelwald genutzt wurden Als eine Besonderheit gilt das Vorkommen des Fichtenspargels am Nordrand des Weinbergs 2 nbsp Seggenried und Schilfrohricht im Feuchtbereich nbsp Blick aus nordwestlicher Richtung auf das Schutzgebiet nbsp Erosionsrinne an der Ostseite des Weinbergs Unterschutzstellung BearbeitenMit Verordnung vom 19 Juni 1995 des Regierungsprasidiums in Kassel wurden die mit Rohricht bewachsenen Feuchtwiesenbereiche der Bachlauf mit der Teichanlage und die angrenzenden land und forstwirtschaftlich genutzten Flachen zum Naturschutzgebiet erklart 4 Zweck der Unterschutzstellung war es den Lebensbereich fur die hier vorkommenden seltenen Tier und Pflanzenarten zu erhalten und ihn durch eine extensive und naturgemasse Bewirtschaftung zu entwickeln 5 Das Schutzgebiet hat eine Grosse von 41 7 Hektar die nationale Kennung 1636027 und den WDPA Code 163082 6 Schon vor der Ausweisung pachtete die Hessische Gesellschaft fur Ornithologie und Naturschutz HGON das Seggenried und das Schilfrohricht um die Flurstucke fur den Natur und Artenschutz zu sichern Gleichzeitig betrieb die HGON das von ihr beantragte Ausweisungsverfahren zum Naturschutzgebiet und sorgte dafur dass die Graben nicht mehr geraumt wurden so dass langsam eine Vernassung einsetzen konnte Im Jahr 2008 wurde das Naturschutzgebiet in das 185 04 Hektar grosse Fauna Flora Habitat Gebiet Wald sudostlich von Netra integriert Das FFH Gebiet wird durch ein Mosaik von artenreichen Laubwaldgesellschaften extensiv genutztem Grunland und Kalkmagerrasenflachen gepragt 7 Mit der Nummer 4926 304 und einer Grosse von 185 04 Hektar ist es Teil des europaischen Netzwerkes Natura 2000 das besonders schutzwurdige Lebensraume erhalten und verbessern soll Touristische Erschliessung BearbeitenVon den Orten Rittmannshausen und Luderbach sowie von der Kreisstrasse 17 ist das Schutzgebiet auf Feldwegen zu erreichen und zu begehen Ein Wanderparkplatz besteht beim Sportplatz in Luderbach unterhalb des Einschnitts zwischen Eichen und Weinberg Ruhebanke sind vorhanden und Schautafeln informieren uber die Besonderheiten der Region Literatur BearbeitenLothar und Sieglinde Nitsche Marcus Schmidt Naturschutzgebiete in Hessen schutzen erleben pflegen Band 3 Werra Meissner Kreis und Kreis Hersfeld Rotenburg cognitio Verlag Niedenstein 2005 ISBN 3 932583 13 2 Buro fur Naturschutz Okologie und Landbau NOL Grunddatenerfassung zum FFH Gebiet 4926 304 Wald sudostlich von Netra Regierungsprasidium Kassel Witzenhausen 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Feuchtwiesen bei Luderbach Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hans Jurgen Klink Blatt 112 Kassel In Naturraumliche Gliederung nach der Geographischen Landesaufnahme des Instituts fur Landeskunde a b Buro fur Naturschutz Okologie und Landbau NOL Grunddatenerfassung zum FFH Gebiet 4926 304 Wald sudostlich von Netra Liste der in Deutschland vorkommenden Lebensraume des Anhangs I der Fauna Flora Habitatrichtlinie abgerufen am 13 Oktober 2021 Die Verordnung trat am Tage nach der Veroffentlichung im Staatsanzeiger fur das Land Hessen vom 10 Juli 1995 in Kraft Verordnung uber das Naturschutzgebiet Feuchtwiesen bei Luderbach vom 19 Juni 1995 In Staatsanzeiger fur das Land Hessen Ausgabe 28 1995 vom 10 Juli 1995 S 2079 f Naturschutzgebiet Feuchtwiesen bei Luderbach In Weltdatenbank zu Schutzgebieten abgerufen am 13 Oktober 2021 Steckbrief des FFH Gebiets 4926 304 Wald sudostlich von Netra In Website des Bundesamtes fur Naturschutz BfN abgerufen am 13 Oktober 2021 Naturschutzgebiete im Werra Meissner Kreis nbsp Naturschutzgebiet nbsp Bilstein im Hollental Blaue Kuppe Boyneburg und Schickeberg bei Breitau Buhlchen bei Weissenbach Dreiherrenstein Eschenberg Kreutzerberg Ebenhohe Liebenberg Eichenberg bei Frieda Ermschwerder Heegen Feuchtwiesen bei Luderbach Frankenloch bei Heldra Freudenthal bei Witzenhausen Graburg Harthberg Hessische Schweiz bei Meinhard Hohekopf bei Grossalmerode Meissner Iberg bei Markershausen Jestadter Weinberg Kalkklippen sudlich des Iberges Kalkmagerrasen bei Rossbach Kielforst bei Herleshausen Kiesteich bei Frieda Kiesteich unter der Aue schen Kugel Kreideberg bei Ellerode Kripp und Hielocher Monchesrieth bei Grebendorf Oberes Niestetal Plesse Konstein Quellgebiet der Weissen Gelster Reichenbacher Kalkberge Rhoneberg bei Marzhausen Steinbachtal und Hirschhagener Teiche Tiefenbachwiesen bei Rommerode Trimberg bei Reichensachsen Weissbachtal bei Reichenbach Werra Altarm bei Schwebda Werraaltarm und Werraaue bei Albungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feuchtwiesen bei Luderbach amp oldid 232681933