www.wikidata.de-de.nina.az
Der Werra Altarm bei Schwebda ist eine ehemalige Flussschleife die in der Mitte des 19 Jahrhunderts durch eine kunstliche Begradigung der Werra vom Hauptstrom abgetrennt wurde Um den zum Lebensraum von einer Vielzahl von Vogelarten gewordenen Bereich zu schutzen wurde eine acht Hektar grosse Flache im Jahr 1987 zum Naturschutzgebiet erklart Spater wurde der Bereich auch als ein als ein Flora Fauna Habitat FFH Gebiet in das europaweite Schutzgebietssystems Natura 2000 integriert das die Erhaltung der biologischen Vielfalt zum Ziel hat Werra Altarm bei Schwebda IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaBlick aus sudlicher Richtung auf den Nordteil des AltarmsBlick aus sudlicher Richtung auf den Nordteil des AltarmsLage Schwebda Gemeinde Meinhard im nordhessischen Werra Meissner KreisFlache 8 00 HektarKennung 1636015WDPA ID NSG 319314 FFH 555520189http infobox schutzgebiet wdpa id test NSG 26nbsp 3B319314 2C 20FFH 26nbsp 3B555520189Natura 2000 ID DE4826304Geographische Lage 51 11 N 10 6 O 51 191617 10 101754 Koordinaten 51 11 30 N 10 6 6 OWerra Altarm bei Schwebda Hessen Meereshohe von 162 m bis 163 mEinrichtungsdatum NSG 1987 FFH 2008Besonderheiten Besonderer Schutz als Naturschutzgebiet Natura 2000 Gebiet und Teil des Landschaftsschutzgebietes Auenverbund Werra Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Natur 3 Unterschutzstellung 4 Besucherhinweis 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Altarm liegt in der Gemarkung von Schwebda einem Ortsteil der Gemeinde Meinhard im nordhessischen Werra Meissner Kreis Das Schutzgebiet beginnt am Ortsrand und endet im Suden am Werraufer Im Osten grenzen Ackerflachen an den geschutzten Bereich Westlich liegt das Freizeit und Erholungsgebiet des Werratalsees 1 In der naturraumlichen Gliederung Deutschlands des Instituts fur Landeskunde Bad Godesberg wird das Gelande um den Altarm der Schwebda Jestadter Werraaue 358 20 einer Teileinheit des Eschweger Beckens 358 2 zugeordnet Sie gehoren zum Unteren Werrabergland 358 in der Haupteinheitengruppe des Osthessischen Berglands 2 Natur Bearbeiten nbsp Altarmbereich am sudlichen Ortsende von Schwebda nbsp Kellaer BachDer Altarm verdankt sein Vorhandensein einer Begradigung der Werra im Jahr 1849 die die hufeisenformige Flussschleife vom Hauptstrom abtrennte Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Altgewasser zum Rast Nahrungs und Brutplatz fur eine Vielzahl von gefahrdeten und vom Aussterben bedrohter Vogelarten Mit einer Grosse von 7 89 Hektar einer Lange von rund 1 5 km und der geringen Breite von sechs bis acht Metern die sich nur im ostlichen Teil auf bis zu 150 m ausdehnt ist der Bereich kreisweit eines der kleineren Schutzgebiete Ein von Schwebda kommender und den Altarm kreuzender Feldweg teilt zudem das Gebiet in zwei Halften Den ostlichen Teil pragen ausgedehnte Rohrichtzonen und Weidengeholze die als relativ naturnah und altarmtypisch angesehen werden Der westliche Bereich ist dagegen stark verandert worden und der ehemalige Flusslauf der Werra ist nicht mehr im Relief zu erkennen Der fruher in den Altarm mundende Kellaer Bach wurde grabenartig ausgebaut und bis zur Werra gefuhrt 1 Der Altarm besitzt neben Rohrichten und offenen Wasserflachen einen markanten alteren Baumbestand Die Ufer saumen Erlen Pappeln Baumweiden und Weidengebusche Dieser Wald wird dem Lebensraumtyp 91 E0 Erlen Eschen und Weichholzauenwalder 3 zugeordnet Es ist ein prioritarer Lebensraum der aus EU Sicht vom Verschwinden bedroht ist und fur den eine besondere Verantwortung fur seine Erhaltung besteht Die Wasserflachen mit ihrer charakteristischen Vegetation gehoren zu dem Lebensraumtyp 3150 Naturliche eutrophe Seen Das Altgewasser das sich aus Teichen Schilfrohrichten und Verlandungszonen bildet ist in einem gunstigen Erhaltungszustand und wird floristisch und ornithologisch als wertvoll angesehen Die ornithologische Bedeutung des Werraaltarmes war ein wesentlicher Grund fur dessen Ausweisung als Naturschutzgebiet Im Schutzwurdigkeitsgutachten werden exemplarisch Knakente fur die der Altarm zu den wenigen Brutgebieten in Hessen gehort Rohrweihe die in den ausgedehnten Schilfflachen Schutz zum Nestbau findet sowie Teichrohrsanger als wertgebende Vogelarten genannt 1 Zu weiteren bemerkenswerten Vogeln gehoren Blasshuhn Teich und Wasserralle die in mehreren Paaren die Wasserflachen bevolkern und Klein und Grunspecht Schwarzmilan Gelbspotter und Pirol fur die die alten Weichholzbestande zum Lebensraum geworden sind 4 Das Schutzgebiet liegt im Uberschwemmungsbereich der Werra Uberschwemmungen sind allerdings seltener geworden und meist von geringerer Intensitat Dadurch sank auch der durchschnittliche Wasserstand des Altarms der fortschreitend verlandet Auf der Innenseite durchquert im sudlichen Bereich eine alte Flutmulde die nicht in das Schutzgebiet einbezogen wurde die landwirtschaftlich genutzten Flachen 1 Unterschutzstellung Bearbeiten nbsp Der ostliche Teil des AltarmsNaturschutzgebietMit Verordnung vom 27 Februar 1987 der Bezirksdirektion fur Forsten und Naturschutz beim Regierungsprasidium in Kassel wurde der Werra Altarm sudlich von Schwebda zum Naturschutzgebiet erklart 5 Mit der Unterschutzstellung sollte der Altarm mit seiner typischen Vegetation erhalten werden der mit seiner ausgepragten Rohrichtzone fur eine Vielzahl gefahrdeter und vom Aussterben bedrohter Vogelarten ein wichtiges Rast Nahrungs und Brutbiotop darstellt 6 Das Schutzgebiet mit einer Grosse von 8 00 Hektar hat die nationale Kennung 1636015 und den WDPA Code 319314 7 Fauna Flora Habitat GebietMit identischen Grenzen und gleichen Entwicklungszielen ist das Naturschutzgebiet vom Land Hessen im November 2004 im Rahmen der Umsetzung der Fauna Flora Habitat Richtlinie der EU Kommission fur das landerubergreifende Netz besonderer Schutzgebiete Natura 2000 gemeldet worden Die Schutzwurdigkeit wurde mit der floristischen und ornithologischen Bedeutung der Verlandungsbereiche Rohrichtflachen und Auwaldreste des Altarms begrundet Nach der Bestatigung als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung im November 2007 forderte die EU neben dem Gebietsmanagement und dem damit verbundenen Monitoring eine formliche Schutzerklarung die im Januar 2008 mit der Verordnung uber Natura 2000 Gebiete in Hessen erfolgte 8 Das FFH Gebiet besitzt eine Grosse von 8 00 Hektar hat die Gebietsnummer 4826 304 und den WDPA Code 555520189 9 10 LandschaftsschutzgebietDer Bereich um den Altarm liegt vollstandig in dem Landschaftsschutzgebiet Auenverbund Werra Es wurde im Jahr 1992 eingerichtet um die verschiedenen Wiesen und Ufervegetationstypen der Werra zu schutzen und naturnahe Gewasserabschnitte zu erhalten oder sie wieder herzustellen Das aus mehreren unterschiedlich grossen Teilgebieten bestehende Schutzgebiet besitzt eine Grosse von rund 4000 Hektar und erstreckt sich entlang der mittleren und unteren Werra in den Landkreisen Hersfeld Rotenburg und Werra Meissner 11 Besucherhinweis BearbeitenZwischen dem nordwestlichen Ende des Schutzgebiets und dem Werratalsee fuhrt ein Rad und Wanderweg entlang Den Innenbogen des u formigen Altarms erreicht man uber einen Feldweg Literatur BearbeitenHjalmar Thiel Grunddatenerfassung zu Monitoring und Management fur das FFH Gebiet 4826 304 Werraaltarm bei Schwebda Regierungsprasidium Kassel Auftraggeber Rosdorf 2007 Lothar und Sieglinde Nitsche Marcus Schmidt Naturschutzgebiete in Hessen schutzen erleben pflegen Band 3 Werra Meissner Kreis und Kreis Hersfeld Rotenburg cognitio Verlag Niedenstein 2005 ISBN 3 932583 13 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Werra Altarm bei Schwebda Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Hjalmar Thiel Grunddatenerfassung zu Monitoring und Management fur das FFH Gebiet Nr 4826 304 Werraaltarm bei Schwebda Hans Jurgen Klink Blatt 112 Kassel In Naturraumliche Gliederung nach der Geographischen Landesaufnahme des Instituts fur Landeskunde Bad Godesberg Liste der in Deutschland vorkommenden Lebensraume des Anhangs I der Fauna Flora Habitatrichtlinie abgerufen am 16 Mai 2022 Sieglinde und Lothar Nitsche Naturschutzgebiete im Werra Meissner Kreis In Naturschutzgebiete in Hessen schutzen erleben pflegen Band 3 S 105 f Die Verordnung trat am Tage nach der Veroffentlichung im Staatsanzeiger fur das Land Hessen vom 23 Marz 1987 in Kraft Verordnung uber das Naturschutzgebiet Werra Altarm bei Schwebda vom 27 Februar 1987 In Staatsanzeiger fur das Land Hessen Ausgabe 12 87 vom 23 Marz 1987 S 659 f Naturschutzgebiet Werra Altarm bei Schwebda In Weltdatenbank fur Schutzgebiete abgerufen am 16 Mai 2022 Verordnung uber die Natura 2000 Gebiete in Hessen vom 16 Januar 2008 In Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen Teil I Nr 4 vom 7 Marz 2008 FFH Gebiet Werraaltarm bei Schwebda In Weltdatenbank fur Schutzgebiete abgerufen am 16 Mai 2022 Steckbrief des FFH Gebiets 4826 304 Werraaltarm bei Schwebda Auf der Website des Bundesamtes fur Naturschutz BfN abgerufen am 16 Mai 2022 Auenverbund Werra In Weltdatenbank fur Schutzgebiete abgerufen am 16 Mai 2022 Naturschutzgebiete im Werra Meissner Kreis nbsp Naturschutzgebiet nbsp Bilstein im Hollental Blaue Kuppe Boyneburg und Schickeberg bei Breitau Buhlchen bei Weissenbach Dreiherrenstein Eschenberg Kreutzerberg Ebenhohe Liebenberg Eichenberg bei Frieda Ermschwerder Heegen Feuchtwiesen bei Luderbach Frankenloch bei Heldra Freudenthal bei Witzenhausen Graburg Harthberg Hessische Schweiz bei Meinhard Hohekopf bei Grossalmerode Meissner Iberg bei Markershausen Jestadter Weinberg Kalkklippen sudlich des Iberges Kalkmagerrasen bei Rossbach Kielforst bei Herleshausen Kiesteich bei Frieda Kiesteich unter der Aue schen Kugel Kreideberg bei Ellerode Kripp und Hielocher Monchesrieth bei Grebendorf Oberes Niestetal Plesse Konstein Quellgebiet der Weissen Gelster Reichenbacher Kalkberge Rhoneberg bei Marzhausen Steinbachtal und Hirschhagener Teiche Tiefenbachwiesen bei Rommerode Trimberg bei Reichensachsen Weissbachtal bei Reichenbach Werra Altarm bei Schwebda Werraaltarm und Werraaue bei Albungen Fauna Flora Habitat Gebiete im Werra Meissner Kreis Bilstein im Hollental Boyneburg und Schickeberg bei Breitau Ebenhohe Liebenberg Eichenberg bei Frieda Ermschwerder Heegen Frankenloch bei Heldra Freudenthal bei Witzenhausen Gipskarst bei Berneburg Glimmerode und Hambach bei Hessisch Lichtenau Hirschberg und Tiefenbachwiesen auch im Landkreis Kassel Hohekopf bei Grossalmerode Jestadter Weinberg Werraaltarm und aue bei Albungen Kalkberge bei Rohrda und Weissenborn Kalkklippen der Gobert Kalkmagerrasen bei Rossbach Kalkmagerrasen zwischen Morschen und Sontra auch im Landkreis Hersfeld Rotenburg und Schwalm Eder Kreis Kreideberg bei Ellerode Lichtenauer Hochland Lossetal bei Furstenhagen Meissner und Meissner Vorland Niestetal und Niestehange Plesse Konstein Karnberg Reichenbacher Kalkberge Rhoneberg bei Marzhausen Riedforst bei Melsungen vor allem im Landkreis Kassel und Schwalm Eder Kreis Rosberg bei Rommerode Trimberg bei Reichensachsen Wald sudostlich von Netra Walder und Kalkmagerrasen der Ringgau Sudabdachung Weissbachtal bei Reichenbach Werra und Wehretal Werra zwischen Philippsthal und Herleshausen Nur die linke Fluss und Uferseite im Gebiet von Herleshausen sonst im Landkreis Hersfeld Rotenburg Werra Altarm bei Schwebda Werraaue von Herleshausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werra Altarm bei Schwebda amp oldid 233243965