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Der Gefingerte Lerchensporn Corydalis solida auch Finger Lerchensporn 1 Vollwurz Lerchensporn oder Fester Lerchensporn genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Lerchensporne Corydalis in der Unterfamilie der Erdrauchgewachse Fumarioideae innerhalb der Familie der Mohngewachse Papaveraceae Sie ist in Eurasien verbreitet Gefingerter LerchenspornGefingerter Lerchensporn Corydalis solida SystematikEudikotyledonenOrdnung Hahnenfussartige Ranunculales Familie Mohngewachse Papaveraceae Unterfamilie Erdrauchgewachse Fumarioideae Gattung Lerchensporne Corydalis Art Gefingerter LerchenspornWissenschaftlicher NameCorydalis solida L Clairv Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen und Gefahrdung 4 Systematik 5 Toxikologie 6 Verwendung 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 7 3 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Unterirdische Pflanzenteile nbsp Illustration nbsp Fruchte nbsp Vergleich der Blutenstande von Gefingertem links und Hohlem Lerchensporn man beachte insbesondere die Tragblatter die bei Corydalis solida fingerformig sind bei Corydalis cava oval und ganzrandig nbsp Habitus Laubblatter und Blutenstande nbsp Bestand mit Laubblattern und BlutenstandenVegetative Merkmale BearbeitenDer Gefingerte Lerchensporn wachst als horstbildende ausdauernde krautige Pflanze Der kahle aufrechte nicht verzweigte Stangel erreicht Wuchshohen von 10 bis zu 20 selten auch 30 Zentimetern 1 Dieser vorsommergrune Geophyt besitzt eine braune feste kugelige Wurzelknolle 1 darauf verweist das Artepitheton solida lat fur fest nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Am Grund der Stangel sitzt ein schuppiges Niederblatt in dessen Achsel oft ein steriler Ast sitzt Die blau grunen Laubblatter bestehen aus drei tief eingeschnittenen Teilblattchen Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Marz bis Anfang Mai Der endstandige traubige Blutenstand enthalt bis zu funfzehn gedrangt sitzende Bluten die im Alter leicht uberhangen Die Tragblatter der Bluten sind eiformig lanzettlich und durch mehrere tiefe Einschnitte in fingerformige Zipfel unterteilt daher der deutsche Name Gefingerter Lerchensporn Die zwittrigen Bluten sind bei einer Lange von 10 und 20 Millimetern zygomorph Kelchblatter fehlen Die Farbe der Blutenkronblatter variiert von hellblau uber blass lila bis zu stumpfem Purpurrot selten sind sie auch weiss oder hellrot Die Oberlippe der Blute ist breit ausgerandet und besitzt einen flachen Saum Die inneren Kronblatter sind auf dem Rucken flugelig gekielt und besitzen einen uber die Spitze hinausgehenden Flugel Der Sporn ist gerade und etwa so lang wie die restliche Blute Die Frucht ist eine etwa 1 5 bis 2 Zentimeter lang e hangende scheidewandlose zweiklappige Schote die mehrere Samen enthalt Sie schwarzen Samen sind nierenformig Okologie BearbeitenBeim Gefingerten Lerchensporn handelt es sich um einen vorsommergrunen hygromorphen Geophyten 1 Bis der Gefingerte Lerchensporn das erste Mal bluht vergehen in der Regel mehrere Jahre In der Sonne duftet der Gefingerte Lerchensporn stark Die Bestaubung erfolgt durch Insekten 1 Dabei haben aber nur langrusselige Insekten eine Chance an den im Sporn des oberen Kronblattes verborgenen Nektar zu gelangen Die kurzrussligen Hummeln wahlen daher oft eine Abkurzung und beissen den Sporn von aussen auf Die Diasporen werden durch Ameisen ausgebreitet Myrmechorie 1 Dies wird durch Samenanhangsel sogenannte Olkorper bewirkt welche den Ameisen als Nahrung dienen Die Ameisen schleppen die Samen in ihren Bau und nach dem der Olkorper verzehrt ist werden die Reste aus dem Bau entfernt Nun konnen die Samen bei gunstigen Bedingungen keimen Der Gefingerte Lerchensporn ist Nektarlieferant fur den Zitronenfalter und Futterpflanze fur die Raupe des Schwarzen Apollofalters 1 Vorkommen und Gefahrdung BearbeitenDer Gefingerte Lerchensporn ist ein europaisches Florenelement Er ist in Mittel und Nordeuropa sowie in Westasien algerischer Atlas Taurus und Libanon verbreitet Sein Areal erstreckt sich im Westen bis zu den Pyrenaen nordwarts bis zum sudostlichen Schweden sudlichen Finnland und bis ins nordliche Russland die Ostgrenze liegt im Wolga Gebiet im Suden kommt er nur in den europaischen Gebirgen vor 2 Er fehlt im mitteleuropaischen Tiefland in den Mittelgebirgen mit Kalkgestein und im ostlichen Teil Suddeutschlands in grossen Gebieten ebenso in den Nordlichen Kalkalpen und in den Zentralalpen sonst ist er in Mitteleuropa sehr selten er bildet dort aber an seinen Standorten meist individuenreiche Bestande 3 Der Gefingerte Lerchensporn gedeiht am besten auf etwas feuchten leichten lockeren mullreichen aber kalkarmen Lehmboden 3 Der Gefingerte Lerchensporn gedeiht in Niederungen und in Hohenlagen bis zu 2200 Metern Im Kanton Wallis eine Hohenlage von bis zu 2200 Meter erreicht er 4 Er gedeiht in Mitteleuropa vor allem in lichten Laubmischwaldern Waldrandern Gebuschen und auch in warmen Auwaldern 3 An halbschattigen Standorten tritt er oft in grosseren Gruppen auf die aber selten bestandsbildend sind Er gedeiht in Mitteleuropa besonders in Pflanzengesellschaften der Verbande Carpinion Fagion Alliarion oder der Ordnung Prunetalia aber auch im Geranio Allietum des Verbands Fumario Euphorbion kommt er vor 5 Der Gefingerte Lerchensporn ist wesentlich seltener als der Hohle Lerchensporn In Deutschland wird er in den Bundeslandern Sachsen und Niedersachsen in der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten als gefahrdet eingestuft Insgesamt gilt er in Deutschland aber als ungefahrdet 1 Entsprechend den okologischen Zeigerwerten nach Ellenberg weist diese Schattenpflanze auf warmgemassigtes See Kontinentales Ubergangsklima und gleichmassig feuchte Gebiete hin Das Vorkommen des Gefingerten Lerchensporns lasst auf nicht saure stickstoffreiche Boden schliessen Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 frisch Lichtzahl L 2 schattig Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 3 unter montan und ober kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 6 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen Fumaria bulbosa var solida L Basionym durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II S 699 Die Neukombination zu Corydalis solida L Clairv wurde 1811 durch Joseph Philippe de Clairville in Manuel d Herborisation en Suisse et en Valais S 371 veroffentlicht Weitere Synonyme fur Corydalis solida L Clairv sind Corydalis bulbosa L DC nom rej Fumaria bulbosa L nom rej Fumaria halleri Willd 7 Je nach Autor gibt es mehrere Unterarten von Corydalis solida 7 Corydalis solida subsp incisa Liden Syn Corydalis tenuis Schott et al Corydalis balcanica Velen Sie kommt in den Gebirgen der Balkanhalbinsel in Kroatien Serbien Bulgarien Albanien Montenegro Nordmazedonien Griechenland und in der europaischen Turkei vor 7 Die Chromosomenzahl betragt 2n 16 8 Corydalis solida subsp oligantha Trinajstic Greuter amp Burdet Diese Neukombination erfolgte 1989 Dieser Endemit kommt nur auf der Insel Brac in Kroatien vor 7 9 Corydalis solida L subsp solida Syn Corydalis slivenensis Velen Corydalis solida subsp slivenensis Velen Hayek Pistolochia slivenensis Velen Holub Corydalis bicalcarata Velen Corydalis pirotensis Adamovic 7 Die Chromosomenzahl betragt 2n 16 8 Corydalis solida subsp subremota Popov ex Liden amp Zetterlund Sie kommt in Sibirien und in der Region Krasnojarsk vor Keine Unterart ist Corydalis solida subsp laxa Fries Nordstedt Sie wird als Hybride von Corydalis pumila Corydalis solida angesehen und kommt vorwiegend in Schweden vor 9 Nicht mehr zu dieser Art gehort Corydalis solida subsp densiflora C Presl Hayek Corydalis densiflora C Presl Sie kommt nur in Suditalien Sizilien und Algerien vor 7 Toxikologie BearbeitenDer Gefingerte Lerchensporn enthalt vor allem in der Knolle giftige Alkaloide 3 Es handelt sich um etwa 20 verschiedene Isochinolin Alkaloide die mittel bis stark giftig sind Das toxikologisch bedeutsamste Alkaloid ist das S Bulbocapnin 10 nbsp Die Sorte George Baker Verwendung BearbeitenIn der chinesischen Medizin wird der Gefingerte Lerchensporn seit mehr als 1000 Jahren als Schmerzmittel eingesetzt Die Wirkstoffe der Knolle werden in der Naturheilkunde als antibakteriell beruhigend nervenstarkend krampflosend und halluzinogen angegeben 11 Gelegentlich wird der Gefingerte Lerchensporn auch als Zierpflanze in Garten und Parks genutzt Er erobert auch schwierige Flachen schnell Er benotigt nahrstoffreiche Humusboden mit milder Feuchte 12 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Dietmar Aichele Marianne Golte Bechtle Was bluht denn da Wildwachsende Blutenpflanzen Mitteleuropas 52 Auflage Franckh Kosmos Stuttgart 1989 ISBN 3 440 05615 5 Magnus Liden Henrik Zetterlund Corydalis a gardener s guide and a monograph of the tuberous species 1997 Pershore UK AGS Publications ISBN 978 0 900048 66 1 S 40 47 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Corydalis solida L Clairv Finger Lerchensporn FloraWeb de Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 1 Allgemeiner Teil Spezieller Teil Pteridophyta Spermatophyta Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae 2 erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 1993 ISBN 3 8001 3322 9 S 334 336 a b c d Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas Band 2 Eibengewachse bis Schmetterlingsblutengewachse Franckh Kosmos Stuttgart 1994 ISBN 3 440 06192 2 Friedrich Markgraf Familie Papaveraceae S 58 59 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band IV Teil 1 Verlag Carl Hanser Munchen 1958 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 428 Corydalis solida L Clairv L In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 23 Marz 2022 a b c d e f Werner Greuter Herve Maurice Burdet Gilbert Long Hrsg Med Checklist A critical inventory of vascular plants of the circum mediterranean countries Vol 4 Dicotyledones Lauraceae Rhamnaceae Conservatoire et Jardin Botanique Geneve 1989 ISBN 2 8277 0154 5 S 272 273 englisch in Magnus Liden 2011 Fumarioideae Datenblatt Corydalis solida In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity a b Corydalis solida bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b Jaakko Jalas Juha Suominen Hrsg Atlas Florae Europaeae Distribution of Vascular Plants in Europe 9 Paeoniaceae to Capparaceae Akateeminen Kirjakauppa The Committee for Mapping the Flora of Europe amp Societas Biologica Fennica Vanamo Helsinki 1991 ISBN 951 9108 08 4 S 74 77 B Bos Das GIFTPFLANZEN COMpendium Zugriff Februar 2008 Corydalis solida bei Plants For A Future abgerufen am 16 Mai 2018 1 2 Vorlage Toter Link www2 tu berlin de Landschaftsokologie an der TU Berlin S 6 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2015 Suche in Webarchiven Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gefingerter Lerchensporn Corydalis solida Sammlung von Bildern Gefingerter Lerchensporn In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Fotos bei ku Leuven Bochumer Botanischer Verein Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der 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